BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Senexx

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Senexx »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:51)

Genau das meine ich nicht. BGE sollte m.E. eben kein sanktionsloses Hartz4 mit einem undurchschaubaren Apparat von Regeln, Sonderregeln und Ausnahmen sein. Eben „bedingungslos“.

Und wenn ich mich dafür entscheide, davon leben zu wollen und nicht hinzuzuverdienen oder das aus irgendwelchen Gründen nicht kann oder ... dann reicht es vielleicht nur für Oberfranken und nicht für München.

Jedenfalls bin ich als Nettozahler (egal ob für Hartz4 oder BGE) gerne bereit meinen Teil dafür beizutragen, dass jeder Bürger menschenwürdig leben kann, aber nicht aber dafür, dass das in München ist, und mein Geld irgendwelchem Mietwucher in den Rachen werfen.
Von den Früchten der Arbeit anderer leben zu wollen, ist nicht eines Menschen würdig, sondern unwürdig.

Ich bin nicht bereit, dazu beizutragen. Sie können es gerne tun. Suchen Sie Gleichgesinnte, gründen Sie einen Verein, mit dem Ziel anderen ein arbeitsfreies Leben zu finanzieren.
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Tom Bombadil
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Echt hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:45)

Du meinst der Rentner bekommt dann bspw. 2000€ BGE?
Nein, der bekäme in meinem System so viel Einkommen, wie er zum Leben braucht, abhängig von Wohnort, Lebenssituation und Gesundheitszustand.
Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:51)

Genau das meine ich nicht.
Das weiß ich, mein "System" ist daher auch kein wirkliches BGE. Ein wirkliches BGE, dass jedem Menschen in Deutschland 1.000 € oder noch mehr zur Verfügung stellt, ist imho nicht bezahlbar.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:02)

Nein, der bekäme in meinem System so viel Einkommen, wie er zum Leben braucht, abhängig von Wohnort, Lebenssituation und Gesundheitszustand.


Das weiß ich, mein "System" ist daher auch kein wirkliches BGE. Ein wirkliches BGE, dass jedem Menschen in Deutschland 1.000 € oder noch mehr zur Verfügung stellt, ist imho nicht bezahlbar.
Das "IMHO" dürfen Sie getrost streichen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:02)
Das weiß ich, mein "System" ist daher auch kein wirkliches BGE. Ein wirkliches BGE, dass jedem Menschen in Deutschland 1.000 € oder noch mehr zur Verfügung stellt, ist imho nicht bezahlbar.
Ich sehe das Ganze auch eher bei 600-800 € pro Erwachsenen und 400-500 pro Minderjährigen. Zum Leben, nicht zum Selbstverwirklichen.

Dafür ist dann Arbeit da, oder der Versuch, selbständig Geld zu verdienen, oder der Erwerb und Ausbau einer Renovierungsimmobilie zum eigenen Ausbau und kostenlosen Wohnen oder ...
Aber immer ohne das Risiko, im Fall eines Scheiterns mittellos da zu sitzen ...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Wo kann man denn in Deutschland mit 600 € leben?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Senexx hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:00)

...

Ich bin nicht bereit, dazu beizutragen. Sie können es gerne tun. Suchen Sie Gleichgesinnte, gründen Sie einen Verein, mit dem Ziel anderen ein arbeitsfreies Leben zu finanzieren.
Aber das tust Du doch eh schon. Und finanzierst eine Riesenbürokratie, Anwälte und Gerichte und noch schlimmer Leute, für die sich Arbeit schlichtweg minimalen oder gar negativen Grenzertrag bringt.

Zudem - aber das ist meine private Zukunftsprognose - werden wir im nächsten Jahrzehnt durch Digitalisierung und Automatisierung einen derartigen Produktivitätsschub erleben, dass in bisher ungeahntem Maß Arbeitskräfte freigesetzt werden. Und zwar auch im Bereich der Kopfarbeiter, nicht nur die Ungelernten. Spätestens dann versagt die Hartz4 Systematik komplett, dafür wurde sie auch nicht geschaffen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:30)

Wo kann man denn in Deutschland mit 600 € leben?
In Oberfranken. Geht auch für Singlehaushalte, für größere Einheiten müsste es einfacher werden.

Wohnen: 200-250 kalt + 50-100 NK

Beispiel: https://www.immowelt.de/expose/2M3DA4Q

Plus Hartz4 Bedarfssatz: 350 €

Sind ca. 650 €.

In den neuen Bundesländern müsste das genauso machbar sein.

Und eine Familie mit zwei Kindern mit ca. 2.400€ netto (hab die Mittelwerte genommen) - muss auch zum Leben reichen.
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Tom Bombadil
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:58)

In Oberfranken.
Okay. So günstige Wohnungen gibt es hier nicht. Frisch renoviert, drei Zimmer und 50m² dafür legst du hier mind. 700 € hin...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Echt »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:20)

Warum ich, als Hardcoreliberaler für ein BGE (im wirklichen Sinne, d.h. für jeden vom jetzigen Hartz4-Bezieher bis zum Millionär und ohne jegliche Sanktionierung) bin?

Nun prinzipiell hat der Staat die Aufgabe, Grundlagen für ein menschenwürdiges Dasein seiner Bürger zu schaffen und gleichermaßen ihr selbstbestimmtes Leben fördern.

Damit besteht ein Zielsystem, das zu Zielkonflikten führt:
- Mindestsicherung für Bedürftige
- Motivation für Empfänger erhalten, Arbeit aufzunehmen
- und bezahlbar muss das Ganze auch bleiben.

Das Hartz-System erreicht Punkt 1 und 3. Da aber die Eigeninitiative bei der Arbeitsaufnahme durch die Anrechnungen, den Wegfall tausender Vergünstigungen von GEZ bis Schwimmbad und das komplexe System massiv dazu führt, dass viele Leute sich dauerhaft in Hartz einrichten, was das Sanktionssystem bedingt.
Damit haben wir heute den Fall von Millionen arbeitsintensiver Einzelfälle und keinerlei Standardisierung. Zudem ist das System durch die vielen Einzelfälle extrem Fehleranfällig - in beide Richtungen. Es war definitiv ein guter Versuch, den Zidlkonflikt der drei Ziele zu beheben, ist m.E. aber zu komplex.

Ein BGE auf niedrigem Hartz4 Niveau, wirklich bedingungslos bei gleichzeitiger Einführung einer linearen Steuer würde den Zielkonflikt beheben:
- wer nix macht, dem reicht es mehr schlecht als recht zum Überleben, es ist seine Entscheidung und der Staat muss nicht mehr finanzieren.
- bereits ab dem ersten verdienten Euro bleibt alles (bis auf die Steuer) in der eigenen Tasche.
- durch die höheren Steuern bleibt die Finanzierbarkeit, tausende kostentreibende Sonderregekungen entfallen.

Bei zunehmender Produktivität werden die Einkommen verstärkt von Arbeit zu Kapital wandern, da muss die Steuergestzgebung natürlich dran bleiben. Und natürlich gibt es noch tausend Details, die zu klären bleiben.
Ich glaube nicht, dass dein Vorschlag im Sinne der meisten BGE Befürworter ist.
Zuletzt geändert von Echt am So 13. Jan 2019, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von AndyO »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2019, 16:09)

Okay. So günstige Wohnungen gibt es hier nicht. Frisch renoviert, drei Zimmer und 50m² dafür legst du hier mind. 700 € hin...
Wo man sich dann die Frage stellen muss, ob Besitzstandslose wie heute sich einfach im Ballungsräumen anmelden dürfen. Heute geltendes Recht! Die können Alle im Winter nach Garmisch und im Sommer nach Westerland. Im Zweifel einklagbares Recht. Einige meiner Ex-Arbeitskollegen sind bei den Argen. Das läuft genau so.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2019, 16:09)

Okay. So günstige Wohnungen gibt es hier nicht. Frisch renoviert, drei Zimmer und 50m² dafür legst du hier mind. 700 € hin...
Das ist m.E. dann Privatvergnügen, wie auch Auto oder Urlaub. Dafür ist dann halt doch Arbeit angesagt.

Sonst bekommst Du ja auch Probleme mit privatem Wohneigentum, der eine hat’s in München, der andere in Wunsiedel.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:44)

Aber das tust Du doch eh schon. Und finanzierst eine Riesenbürokratie, Anwälte und Gerichte und noch schlimmer Leute, für die sich Arbeit schlichtweg minimalen oder gar negativen Grenzertrag bringt.

Zudem - aber das ist meine private Zukunftsprognose - werden wir im nächsten Jahrzehnt durch Digitalisierung und Automatisierung einen derartigen Produktivitätsschub erleben, dass in bisher ungeahntem Maß Arbeitskräfte freigesetzt werden. Und zwar auch im Bereich der Kopfarbeiter, nicht nur die Ungelernten. Spätestens dann versagt die Hartz4 Systematik komplett, dafür wurde sie auch nicht geschaffen.
Absolut genauso ist :thumbup: diese Argumentation ist ohnehin schräg , und nicht ernst zunehmen.
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Tom Bombadil
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 16:30)

Das ist m.E. dann Privatvergnügen, wie auch Auto oder Urlaub. Dafür ist dann halt doch Arbeit angesagt.
Das war jetzt nicht auf's BGE bezogen ;)
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syna
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:20)

Warum ich, als Hardcoreliberaler ...

... für ein BGE (im wirklichen Sinne, d.h. für jeden vom jetzigen
Hartz4-Bezieher bis zum Millionär und ohne jegliche Sanktionierung) bin?

Nun prinzipiell hat der Staat die Aufgabe, Grundlagen für ein menschenwürdiges
Dasein seiner Bürger zu schaffen und gleichermaßen ihr selbstbestimmtes Leben fördern.

Damit besteht ein Zielsystem, das zu Zielkonflikten führt:

- Mindestsicherung für Bedürftige
- Motivation für Empfänger erhalten, Arbeit aufzunehmen
- und bezahlbar muss das Ganze auch bleiben.

Das Hartz-System erreicht Punkt 1 und 3. Da aber die Eigeninitiative bei der Arbeitsaufnahme durch die Anrechnungen, den Wegfall tausender Vergünstigungen von GEZ bis Schwimmbad und das komplexe System massiv dazu führt, dass viele Leute sich dauerhaft in Hartz einrichten, was das Sanktionssystem bedingt.

Damit haben wir heute den Fall von Millionen arbeitsintensiver Einzelfälle und keinerlei Standardisierung. Zudem ist das System durch die vielen Einzelfälle extrem fehleranfällig - in beide Richtungen. Es war definitiv ein guter Versuch, den Zielkonflikt der drei Ziele zu beheben, ist m.E. aber zu komplex.

Ein BGE auf niedrigem Hartz4-Niveau, wirklich bedingungslos bei gleichzeitiger Einführung einer linearen Steuer, würde den Zielkonflikt beheben:
- wer nix macht, dem reicht es mehr schlecht als recht zum Überleben, es ist seine Entscheidung und der Staat muss nicht mehr finanzieren.
- bereits ab dem ersten verdienten Euro bleibt alles (bis auf die Steuer) in der eigenen Tasche.
- durch die höheren Steuern bleibt die Finanzierbarkeit, tausende kostentreibende Sonderregekungen entfallen.

Bei zunehmender Produktivität werden die Einkommen verstärkt von Arbeit zu Kapital wandern, da muss die Steuergestzgebung natürlich dran bleiben. Und natürlich gibt es noch tausend Details, die zu klären bleiben.
Ich denke, diesen Gedanken vergessen viele: Das BGE ist in dem Sinne eine
(NEO-)LIBERALE Idee, dass der Staat sich eher zurückzieht:

---> Weniger Eingriff des Staates,
---> Weniger Bevormundung des Einzelnen!


Und damit - das stellst Du gut heraus - kann man die Motivation des Einzelnen,
sich zu engagieren, etwas zu unternehmen und etwas zu tun, am besten
unterstützen. Denn Motivation und Freiheit sind Geschwister; sie sind die
beiden Seiten derselben Medaille. :thumbup:
--~~/§&%"$!\~~--
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Max Wein »

syna hat geschrieben:(13 Jan 2019, 23:28)

Ich denke, diesen Gedanken vergessen viele: Das BGE ist in dem Sinne eine
(NEO-)LIBERALE Idee, dass der Staat sich eher zurückzieht:

---> Weniger Eingriff des Staates,
---> Weniger Bevormundung des Einzelnen!


Und damit - das stellst Du gut heraus - kann man die Motivation des Einzelnen,
sich zu engagieren, etwas zu unternehmen und etwas zu tun, am besten
unterstützen. Denn Motivation und Freiheit sind Geschwister; sie sind die
beiden Seiten derselben Medaille.
:thumbup:
das bezweifle ich sehr, wenn man andere ereignisse sieht wo mit Bevormundung und zwang, leute es geschaft haben was zu werden, dann kann motivation und freiheit nicht wirklich geschwister sein.
Ein Beispiel die schulpflicht, erst durch die sinkt die Analphabeten quote und das auf der ganzen welt, bei ländern ohne schulpflicht ist der Anteil sehr hoch und das beenträtigt alles, da hilft nicht mal geld auf das problem schmeißen.
Es muss jemand geben der den leuten in den arsch trette damit was passiert.
Bei einer therapie genau das selbe, hilfe zur selbsthilfe.
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franktoast
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Max Wein hat geschrieben:(12 Jan 2019, 02:29)

Ist es sonst würde es ja nicht überal praktiziert werden.

Jemandem alleine mit den problem zu lassen ist keine lösung.
Jemanden zu etwas zwingen, hat aber auch immer seine Nachteile. Das Problem ist ja, dass ein familiäres Sozialsystem gut funktioniert, da die Mutter eben den Sohn kennt. Sie weiß, was er kann. Sie weiß, wenn er weniger tut als er muss. Außerdem versucht der Sohn die Mutter weniger wahrscheinlich zu bescheißen bzw. Geld abzuzocken. Dem anonymen Staat 1000€ im Monat abzunehmen tut ja keinem weh. Andererseits, wenn es ein legitimer Fall ist, kann man nicht von einer ärmeren Familie verlangen, dass sie es selber alleine stemmen. Private Origanisationen könnten die Hilfe sein.
Meiner Ansicht nach sollte es so ablaufen:
1. BGE als absolute Basis. Das bedeutet, vielleicht 500-600€ im Monat + Krankenversicherung/Pflegversicherung. Ausgeprägt als negative Einkommenssteuer. Wer mehr als 600€ im Monat verdient, zahlt Steuern.
2. Familiäres Absicherungssystem. Das ist ganz natürlich. Braucht der Sohn zB. mal mehr als 600 und hat die grad nicht (zB. wegen Umzug bei Studiengebinn), hilft der Papa oder die Oma eben aus.
3. Falls das nicht klappt, gibt es private, spendenfinanzierte, vlt. staatlich untrstützte Organisationen, die in Extremfällen aushelfen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

syna hat geschrieben:(13 Jan 2019, 23:28)

Ich denke, diesen Gedanken vergessen viele: Das BGE ist in dem Sinne eine
(NEO-)LIBERALE Idee, dass der Staat sich eher zurückzieht:

---> Weniger Eingriff des Staates,
---> Weniger Bevormundung des Einzelnen!


Und damit - das stellst Du gut heraus - kann man die Motivation des Einzelnen,
sich zu engagieren, etwas zu unternehmen und etwas zu tun, am besten
unterstützen. Denn Motivation und Freiheit sind Geschwister; sie sind die
beiden Seiten derselben Medaille. :thumbup:
Das BGE ist doch ein radikaler Eingriff des Staates - was denn sonst?! Vor allen Dingen bei denen, die es finanzieren müssen mit ihrer Arbeit.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Mendoza hat geschrieben:(14 Jan 2019, 12:05)

Das BGE ist doch ein radikaler Eingriff des Staates - was denn sonst?! Vor allen Dingen bei denen, die es finanzieren müssen mit ihrer Arbeit.
Nicht "vor allem", sondern nur. Es geht ja darum, dass ein BGE als Basis andere Eingriffe ersetzt. Natürlich baut man Bürokratie ab, aber sooo viel Aufwand ist das gar nicht. Aber natürlich auch ein hoher einstelliger Milliardenbetrag oder gar zweistellig. Das bedeutet anders gesagt: Viele Millionen Arbeitsstunden können für andere Dinge wie zB. Straßenbau oder Altenpflege verwendet werden.
Auf der anderen Seite bräuchte man wohl keinen Mindestlohn mehr. Dieser ist nicht einfach nur ein höherer Lohn, sondern auch Bürokratie. Dazu gehört auch die Überprüfung, Durchsetzung und Ahndung bei Nicht-Einhaltung. Diese Arbeitsstunden könnten auch für was anderes verwendet werden. Gesetzlicher Kündigungsschutz? Der Staat kann immer noch einen Standard vorgeben, aber - falls man will - kann jeder was Eigenes aushandeln und in den Arbeitsvertrag reinschreiben.

Ein BGE schafft eine Basis, die viele andere Maßnahmen obsolet macht.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:20)
Ein BGE auf niedrigem Hartz4 Niveau, wirklich bedingungslos bei gleichzeitiger Einführung einer linearen Steuer würde den Zielkonflikt beheben:
- wer nix macht, dem reicht es mehr schlecht als recht zum Überleben, es ist seine Entscheidung und der Staat muss nicht mehr finanzieren.
- bereits ab dem ersten verdienten Euro bleibt alles (bis auf die Steuer) in der eigenen Tasche.
Äh nein. Faktisch würde bei jedem verdienten Euro das BGE um 50cent oder 60cent sinken. Man hätte also etwa 40-50% vom Zuverdient mehr. Aktuell sind das nach dem 100€ Freibetrag 20%. Der Zuverdienst würde also erleichtert.
- durch die höheren Steuern bleibt die Finanzierbarkeit, tausende kostentreibende Sonderregekungen entfallen.
Das hat eigentlich nicht unbedingt was mit dem BGE zu tun. Eine Flattax wäre auch so möglich. Man verbindet die Flattax nur eben oft wegen der Einfachheit mit dem BGE. Welche Flattax oder Steurtarife auf Einkommen man anwenden müsste, um ein bestimmtes BGE zu finanzieren, ist allerdings nicht trivial. Wenn alle anderen Steuern blieben und man ein BGE von zB. 600€ + 200€ Krankenversicherung ansetzen würde, und dann auf alles 50% Steuern erheben würde, wäre das wahrscheinlich zu viel. Vielleicht wären uch 45% oder 40% möglich.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(14 Jan 2019, 12:12)

Ein BGE schafft eine Basis, die viele andere Maßnahmen obsolet macht.
VIELE andere...

Dann liste mal auf und anschliessend streichen wir die Liste rigoros zusammen. ;)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 13:29)

VIELE andere...

Dann liste mal auf und anschliessend streichen wir die Liste rigoros zusammen. ;)

mfg
Dann fangen wir mal an:
- den ganzen Hartz,
- Wohngeld,
- Kindergeld,
- Herdprämie,
- Bafög,
- Arbeitslosenversicherung (über das BGE hinausgehender Bedarf kann natürlich privat versichert werden),
- Mindestlohn,
- 450€ - Jobregelungen
- Ehegattensplitting (das liegt dann aber an der meinem Modell impliziten Flattax)
...

Das war‘s mal auf die Schnelle.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Jan 2019, 13:40)

Dann fangen wir mal an:
- den ganzen Hartz,
- Wohngeld,
- Kindergeld,
- Herdprämie,
- Bafög,
- Arbeitslosenversicherung (über das BGE hinausgehender Bedarf kann natürlich privat versichert werden),
- Mindestlohn,
- 450€ - Jobregelungen
- Ehegattensplitting (das liegt dann aber an der meinem Modell impliziten Flattax)
...

Das war‘s mal auf die Schnelle.
Das wäre aus meiner Sicht nicht viel.
Im Kontext was die meisten BGE-Befürworter hier so alles andenken,
was es da nicht mehr geben soll(te).

Ehegattensplitting ist keine Massnahme, sie ist Teil eines Einkommmensteuertarifes.

Nehme ich da erstmal Wohngeld, Bafög, Mindestlohn und Arbeitslosenversicherung.

-Wohngeld
Mit BGE wäre also ALLES abgegolten ?
KEINERLEI Hilfe und Subvention mehr an dieser Stelle ?
Also gerade auch in den teuren Ballungsräumen ?
Was machst Du mit den Leuten, die KEINER Arbeit nachgehen werden ?
ZWANGSumsiedeln ? :?: Obdachlos werden lassen ?

-BaFög
Keinerlei Förderung mehr für niemanden ?
Ähnliche Problematik wie zuvor...mit dem zusätzlichen Unterschied,
das in den Ballungsräumen dann nur Unis mit zahlungskräftigen Studenten und deren Eltern überbleiben.

-Mindestlohn
Ich sehe keinen Grund (ausser irgendwelchen Spekulationen) warum dann automatisch
das Lohnniveau in ALLEN Berufen und ALLEN Bereichen massiv steigen sollte.

-Arbeitslosenversicherung
es wird also KEINERLEI Maßnahmen mehr für die Qualifizierung, Weiterbildung,
Umschulung...staatliche Hilfen für Strukturveränderungen...etc.
seitens des Staatspes (Bundesagentur für Arbeit) geben ?
Alles auf NULL gesetzt, komplett gestrichen ?
Sehe ich das richtig, das JEDER selbst verantwortlich sein wird,
diejenigen, die nicht die Mittel (auch nicht für eine entsprechende Versicherung) haben,
KEINERLEI Hilfe mehr mehr bekommen. Korrekt ?

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 13:56)

Das wäre aus meiner Sicht nicht viel.
Im Kontext was die meisten BGE-Befürworter hier so alles andenken,
was es da nicht mehr geben soll(te).

Ehegattensplitting ist keine Massnahme, sie ist Teil eines Einkommmensteuertarifes.

Nehme ich da erstmal Wohngeld, Bafög, Mindestlohn und Arbeitslosenversicherung.

-Wohngeld
Mit BGE wäre also ALLES abgegolten ?
KEINERLEI Hilfe und Subvention mehr an dieser Stelle ?
Also gerade auch in den teuren Ballungsräumen ?
Was machst Du mit den Leuten, die KEINER Arbeit nachgehen werden ?
ZWANGSumsiedeln ? :?: Obdachlos werden lassen ?

-BaFög
Keinerlei Förderung mehr für niemanden ?
Ähnliche Problematik wie zuvor...mit dem zusätzlichen Unterschied,
das in den Ballungsräumen dann nur Unis mit zahlungskräftigen Studenten und deren Eltern überbleiben.

-Mindestlohn
Ich sehe keinen Grund (ausser irgendwelchen Spekulationen) warum dann automatisch
das Lohnniveau in ALLEN Berufen und ALLEN Bereichen massiv steigen sollte.

-Arbeitslosenversicherung
es wird also KEINERLEI Maßnahmen mehr für die Qualifizierung, Weiterbildung,
Umschulung...staatliche Hilfen für Strukturveränderungen...etc.
seitens des Staatspes (Bundesagentur für Arbeit) geben ?
Alles auf NULL gesetzt, komplett gestrichen ?
Sehe ich das richtig, das JEDER selbst verantwortlich sein wird,
diejenigen, die nicht die Mittel (auch nicht für eine entsprechende Versicherung) haben,
KEINERLEI Hilfe mehr mehr bekommen. Korrekt ?

mfg
Ok,

- Ehegattensplitting ist keine Maßnahme, aber auch so ein Aufreger, der weg wäre.

- Wohngeld ... ich sehe da immer beide Seiten, den Empfänger und den Zahler. Wohnen ist Menschenrecht. Wohnen in München nicht.

- Bafög ... ich kenne die aktuellen Sätze nicht, aber mit 600-800€ dürfte jeder Student überall überleben.

- Mindestlohn ... wenn Arbeiten nicht mehr überlebenswichtig ist und Nichtarbeiten nicht mehr sanktioniert (wie bei Hartz4), dann hat der Staat auch keinen Bedarf mehr, für einen Mindestlohn zu sorgen. Und ob jemand für lau, 3€ oder 10€ arbeitet ist dann Vertragssache, der Arbeitnehmer muss ja nicht mehr. Wie sich die Löhne entwickeln? Ungewiss - da gibt es noch einen Haufen andere Faktoren (Produktivität).

- Arbeitslosenversicherung ... ja, da hast Du recht, die Qualifizierungsmaßnahmen muss der Staat weiterhin leisten - für die, die wollen, nicht um sich sein Hartz4 zu erhalten. Da wird noch ein Betrag für die Staatskasse fällig.
Die reinen Zahlungen aus der Kasse - Mindeststandard oder versichern. Ist ja mit BGE nicht mehr bestandsgefährdend.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Jan 2019, 14:37)

- Wohngeld ... ich sehe da immer beide Seiten, den Empfänger und den Zahler. Wohnen ist Menschenrecht. Wohnen in München nicht.

- Bafög ... ich kenne die aktuellen Sätze nicht, aber mit 600-800€ dürfte jeder Student überall überleben.

- Mindestlohn ... wenn Arbeiten nicht mehr überlebenswichtig ist und Nichtarbeiten nicht mehr sanktioniert (wie bei Hartz4), dann hat der Staat auch keinen Bedarf mehr, für einen Mindestlohn zu sorgen. Und ob jemand für lau, 3€ oder 10€ arbeitet ist dann Vertragssache, der Arbeitnehmer muss ja nicht mehr. Wie sich die Löhne entwickeln? Ungewiss - da gibt es noch einen Haufen andere Faktoren (Produktivität).

- Arbeitslosenversicherung ... ja, da hast Du recht, die Qualifizierungsmaßnahmen muss der Staat weiterhin leisten - für die, die wollen, nicht um sich sein Hartz4 zu erhalten. Da wird noch ein Betrag für die Staatskasse fällig.
Die reinen Zahlungen aus der Kasse - Mindeststandard oder versichern. Ist ja mit BGE nicht mehr bestandsgefährdend.
-Wohngeld
Ich bin da lieber immer gerne KONKRET. Nicht verschwommen und nicht so unverbindlich.
Was soll mit den Menschen (ohne weiteres Einkommen) in den teuren Ballungsräumen passieren ?

-BaföG lasse ich mal so stehen...

-Mindestlohn, Du bist also der Meinung, das ein Lohn von Brutto 3 Euro bei einem bestehnden BGE
(für wen auch immer)...kein Problem darstellt. Keinerlei Ausbeutung, keinerlei Probleme.
Weder für Deutsche, noch für in Deutschland Steuerpflichtige, noch für Ausländer...
Korrekt ? Du siehst dort keinerlei andere Entscheidungsmöglichkeiten für Gerichte, Arbeitsgerichte oder sonst wen ?

-Arbeitslosenversicherung
...gehört somit in meine Streichliste (oder Streichkiste) auch wenn der Aufwand dort geringer WÄRE.

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 13:56)

Das wäre aus meiner Sicht nicht viel.
Im Kontext was die meisten BGE-Befürworter hier so alles andenken,
was es da nicht mehr geben soll(te).

Ehegattensplitting ist keine Massnahme, sie ist Teil eines Einkommmensteuertarifes.

Nehme ich da erstmal Wohngeld, Bafög, Mindestlohn und Arbeitslosenversicherung.

-Wohngeld
Mit BGE wäre also ALLES abgegolten ?
KEINERLEI Hilfe und Subvention mehr an dieser Stelle ?
Also gerade auch in den teuren Ballungsräumen ?
Was machst Du mit den Leuten, die KEINER Arbeit nachgehen werden ?
ZWANGSumsiedeln ? :?: Obdachlos werden lassen ?

-BaFög
Keinerlei Förderung mehr für niemanden ?
Ähnliche Problematik wie zuvor...mit dem zusätzlichen Unterschied,
das in den Ballungsräumen dann nur Unis mit zahlungskräftigen Studenten und deren Eltern überbleiben.

-Mindestlohn
Ich sehe keinen Grund (ausser irgendwelchen Spekulationen) warum dann automatisch
das Lohnniveau in ALLEN Berufen und ALLEN Bereichen massiv steigen sollte.

-Arbeitslosenversicherung
es wird also KEINERLEI Maßnahmen mehr für die Qualifizierung, Weiterbildung,
Umschulung...staatliche Hilfen für Strukturveränderungen...etc.
seitens des Staatspes (Bundesagentur für Arbeit) geben ?
Alles auf NULL gesetzt, komplett gestrichen ?
Sehe ich das richtig, das JEDER selbst verantwortlich sein wird,
diejenigen, die nicht die Mittel (auch nicht für eine entsprechende Versicherung) haben,
KEINERLEI Hilfe mehr mehr bekommen. Korrekt ?

mfg
Um hier auch noch meinen Kommentar abzulassen:
1. Ehegattensplitting. Das ist, sich in Lebensmodelle einzumischen. Warum sollte der Staat eine Ehe gegenüber Nicht-Ehe bevorzugen?
2. Wohngeld in München? Die Stadt München kann gerne ein höheres BGE bezahlen. Das ist ja deren Sache. Wenn die Stadt München so unbezahlbar wäre, dann würden Mieten nicht steigen...
3. Du meinst, wenn die heutigen Bafögempfänger ähnlich viel wie heute bekämen, aber nicht die Hälfte mehr zurückbezahlen müssten, dann wäre Studieren unbezahlbar?
4. Mindestlohn. "Angebot für 3€/h? Hm, also meines Existenz ist bereits gesichert. Nehme ich das Angebot an oder nicht? Hm..." Wo siehst du hier ein Problem?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(14 Jan 2019, 14:46)

2. Wohngeld in München? Die Stadt München kann gerne ein höheres BGE bezahlen. Das ist ja deren Sache. Wenn die Stadt München so unbezahlbar wäre, dann würden Mieten nicht steigen...
Kommt damit auch in meine Streichkiste. :)

Egal wie man es nennt (höheres BGE in besonderen Ballungsräumen :D )
es wäre weiterhin ein gesonderte Aufwand für den Staat.
Der enstsprechend beobachtet, bearbeitet, kontrolliert und beaufwandet werden darf.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 14:45)

-Wohngeld
Ich bin da lieber immer gerne KONKRET. Nicht verschwommen und nicht so unverbindlich.
Was soll mit den Menschen (ohne weiteres Einkommen) in den teuren Ballungsräumen passieren ?

-BaföG lasse ich mal so stehen...

-Mindestlohn, Du bist also der Meinung, das ein Lohn von Brutto 3 Euro bei einem bestehnden BGE
(für wen auch immer)...kein Problem darstellt. Keinerlei Ausbeutung, keinerlei Probleme.
Weder für Deutsche, noch für in Deutschland Steuerpflichtige, noch für Ausländer...
Korrekt ? Du siehst dort keinerlei andere Entscheidungsmöglichkeiten für Gerichte, Arbeitsgerichte oder sonst wen ?

-Arbeitslosenversicherung
...gehört somit in meine Streichliste (oder Streichkiste) auch wenn der Aufwand dort geringer WÄRE.

mfg
Konkret: Wer sich München nicht leisten kann/will, kann nicht in München wohnen. Ich bekomme als gewöhnlicher Steuerzahler doch auch keinen „Münchenbonus“. Oberfänkische Städte freuen sich über Zuwachs, und die neuen Bundesländer auch. Ja, konkret, wer sich eine Wohnlage nicht leisten kann, zieht aus.

Mindestlohn: War ja im Vorpost schon erläutert. Der potentielle Arbeitsnehmer hat nicht mehr die schwache Position wie ohne BGE, also muss er auch nicht mehr vor Ausbeutung geschützt werden.

Arbeitslosenversicherung ist Arbeitslosenversicherung. Geld wenn Versicherungsfall eintritt. Das wird nicht mehr zwangsweise benötigt.
Der Rest, den heute die Arbeitsagentur macht, hat mit Versucherung nichts zu tun, ist Bildungsauftrag des Staates.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Jan 2019, 15:01)

Konkret: Wer sich München nicht leisten kann/will, kann nicht in München wohnen.

Ich bekomme als gewöhnlicher Steuerzahler doch auch keinen „Münchenbonus“.
Oberfänkische Städte freuen sich über Zuwachs, und die neuen Bundesländer auch.

Ja, konkret, wer sich eine Wohnlage nicht leisten kann, zieht aus.
Gute. Nehme ich somit zur Kenntnis.

Alte, arme, ALLE nicht nit dem BGE auskommenden Menschen, die die Miete sich nicht leisten können,
werden aus München ENTFERNT. Wie auch immer das praktisch aussehen soll und die Gesellschaft das findet. :?:

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 15:03)

Gute. Nehme ich somit zur Kenntnis.

Alte, arme, ALLE nicht nit dem BGE auskommenden Menschen, die die Miete sich nicht leisten können,
werden aus München ENTFERNT. Wie auch immer das praktisch aussehen soll und die Gesellschaft das findet. :?:

mfg
Alte bitte ich auszunehmen, das Rententhema in Zusammenhang mit BGE ist zu komplex für einfache Lösungen. Deshalb hab ich das auch nie bei evtl. Vorteilen erwähnt.

Warum sollen Leute, die nicht arbeiten und damit vom BGE leben, das in München tun und damit den Leuten/Familien, die berufsbedingt in München leben müssen, den Wohnraum wegnehmen/verteuern? Ist das nicht ungerecht dem kleinen Angestellten z.B. in der NORMA im Innenstadtbereich gegenüber? Der könnte sich die Wohnung in der Nähe seiner Arbeit von BGE+NORMA dann wieder leisten, wenn nicht ein amtsbezahlter drin wohnen würde.

Das ist aber eher eine Wohngeld- denn eine BGE-Diskussion, deswegen würde ich hier gerne einen Break machen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 14:49)

Kommt damit auch in meine Streichkiste. :)

Egal wie man es nennt (höheres BGE in besonderen Ballungsräumen :D )
es wäre weiterhin ein gesonderte Aufwand für den Staat.
Der enstsprechend beobachtet, bearbeitet, kontrolliert und beaufwandet werden darf.

mfg
Nein, du missverstehst mich. Die Idee ist, dass München zB. die höheren Gewerbesteuern nutzt, um pro Kopf ein höheres BGE zu bezahlen. Dann gibts hier eben statt 600€ dann 700€. Ansonsten ist das auch nur meine Idealvorstellung. Natürlich sollte das gelten, wofür die Mehrheit ist. Wenn ganz Deutschland gegen den Mindestlohn wäre, aber in München die Mehrheit dafür, warum sollte München dann keinen Mindestlohn einführen? Wenn München noch zusätzlich zum BGE eine Art Hartz4-Plus bezahlen wollen, dass nach den heutigen Regeln funktioniert, dann wäre es eben auch so.

Ich werbe hier nur für eine bundesweite Basis zur Existenzsicherung.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 15:03)

Gute. Nehme ich somit zur Kenntnis.

Alte, arme, ALLE nicht nit dem BGE auskommenden Menschen, die die Miete sich nicht leisten können,
werden aus München ENTFERNT. Wie auch immer das praktisch aussehen soll und die Gesellschaft das findet. :?:

mfg
Anders gefragt: Warum gibt es ein Lebensrecht auf Wohnraum in der Münchner Innenstadt? Und wenn jemand in der Münchner Innenstadt schon seit 80 Jahren einen Bücherwurmladen hat, hat der auch ein Anrecht darauf, übernimmt dann auch die Stadt die steigenden Mieten für den Laden?
Es ist klar, dass es bei einer Umstellung von heute auf Morgen von Hartz4 auf BGE auch viele Verlierer geben würde. Bei jeder Umstellung ist das so. Aus meiner Sicht wird es genau deswegen auch nie zu einem reinem BGE-System kommen. Da hält der Gysi nur einem ein Bild einer traurig guckenden Person bei Illner in die Kamera, die nun weniger hat als zuvor, und schon ist jeder gegen das BGE.
Bei Hartz4 war das etwas anders, denn das kam eher aus der Not. Deutschland hatte damals sehr viele Arbeitslose. Eine Umstellung heute aufs BGE würde nicht klappen. Und die ganzen Arbeitslosen, die angeblich durch Automatisierung und KI entstehen, werden auch nie kommen. Also schlechte Karten...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Jan 2019, 15:20)

Alte bitte ich auszunehmen,
Worauf ich lediglich immer und immer wieder ... hinweisen kann.

Bei der BGE-Diskussion wird oftmals vorschnell gedacht, gemeint und manchmal auch formuliert,
MIT einem BGE würde eine Vielzahl von Problemen gelöst und man könnte Unsummen irgendwo daher dagegen einsparen.

DEM ist ebenso -> NICHT. Egal ob an der Rentenfront oder an anderen.

Auch MIT einem BGE wird es die Probleme und Problematiken
wie finanzierbare Mieten, finanzierbare Bildungsmöglichkeiten,
soziale Probleme, Chancengleichheit, Behindertenproblematiken, Obdachlosigkeit,
Menschen die nicht alleine mit dem Leben klar kommen,
Probleme am und im Arbeitsmarkt ... und und und ... geben.

Es mag vielleicht (!) nicht in dem Ausmaße wir heute notwendig sein,
der Staat und die Gesellschaft wird aber weiterhin DAFÜR Mittel bereitstellen (müssen).

Auch eben MIT oder bei einem BGE.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 14:45)

Wohngeld
Ich bin da lieber immer gerne KONKRET. Nicht verschwommen und nicht so unverbindlich.
Was soll mit den Menschen (ohne weiteres Einkommen) in den teuren Ballungsräumen passieren ?
Die müssen halt dorthin umziehen, wo sie es leisten können. Warum sollte das ein Problem sein?

Bedingungsloses Grundeinkommen = Bedingungslose Selbstverantwortung


-Mindestlohn, Du bist also der Meinung, das ein Lohn von Brutto 3 Euro bei einem bestehnden BGE
(für wen auch immer)...kein Problem darstellt. Keinerlei Ausbeutung, keinerlei Probleme.
Weder für Deutsche, noch für in Deutschland Steuerpflichtige, noch für Ausländer...
Eine Mindestlohn macht bei einem BGE überhaupt keinen Sinn mehr. Wenn der Staat schon bedingungslos die Existenz sichert, dann muss ein Lohn alleine nicht mehr existenzsichernd sein. Das ist ja das Grundprinzip des BGE.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Jan 2019, 18:39)

Die müssen halt dorthin umziehen, wo sie es leisten können. Warum sollte das ein Problem sein?
Es wird bestimmt kein Problem sein, viele Zwangsräumungen dann durchzuführen.
Alte Leute aus Ihren Wohnungen und Stadtteilen zu entfernen, wo sie seit Generationen wohnten.

Weil sie sich das nicht mehr leisten können und das BGE nicht reicht.
Und es ja weitere Hilfen seitens des Staates dann nicht vorgesehen wären...

Ich weiss, das ist jetzt plakativ...trotzdem aber von der Tendenz zutreffend.
BGE für alle, statt Sozialleistungen, bedarfs-und situationsbedingt.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Echt »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 18:45)

Es wird bestimmt kein Problem sein, viele Zwangsräumungen dann durchzuführen.
Alte Leute aus Ihren Wohnungen und Stadtteilen zu entfernen, wo sie seit Generationen wohnten.

Weil sie sich das nicht mehr leisten können und das BGE nicht reicht.
Und es ja weitere Hilfen seitens des Staates dann nicht vorgesehen wären...

Ich weiss, das ist jetzt plakativ...trotzdem aber von der Tendenz zutreffend.
BGE für alle, statt Sozialleistungen, bedarfs-und situationsbedingt.

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Du meinst ich dürfte in meiner 120 m² Wohnung bleiben? Mit drei Personen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Echt hat geschrieben:(14 Jan 2019, 18:49)

Du meinst ich dürfte in meiner 120 m² Wohnung bleiben? Mit drei Personen.
Wieso ? Du wohnst doch auf dem platten Land. Du hast doch kein Problem.

Deine Provokationen und Spielereien...erreichen mich nicht. ;)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Echt »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 18:54)

Wieso ? Du wohnst doch auf dem platten Land. Du hast doch kein Problem.

Deine Provokationen und Spielereien...erreichen mich nicht. ;)

mfg
Ich wohne im einer ländlichen Gegend. In einer 50 000 Einwohner Stadt. Direkt auf dem Land wohne ich nicht. Bei uns gibt es sogar Wohnungsknappheit. Die Stadt erschließt keine neuen Baugrundstücke.

Aber hast Recht. Ich wollte nur provozieren bzw. ein bisschen Spaß machen. Ich habe meinen Humor nicht verlören trotz dieses ernsten Themas.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Max Wein »

franktoast hat geschrieben:(14 Jan 2019, 09:01)

Jemanden zu etwas zwingen, hat aber auch immer seine Nachteile. Das Problem ist ja, dass ein familiäres Sozialsystem gut funktioniert, da die Mutter eben den Sohn kennt. Sie weiß, was er kann.
Wenn die familie entscheidet ist es eher zwang, dazu wird ja ein jugendlicher, nicht gezwungen, da der nie eingezahlt hat.
Sie weiß, wenn er weniger tut als er muss. Außerdem versucht der Sohn die Mutter weniger wahrscheinlich zu bescheißen bzw. Geld abzuzocken. Dem anonymen Staat 1000€ im Monat abzunehmen tut ja keinem weh. Andererseits, wenn es ein legitimer Fall ist, kann man nicht von einer ärmeren Familie verlangen, dass sie es selber alleine stemmen. Private Origanisationen könnten die Hilfe sein.
Meiner Ansicht nach sollte es so ablaufen:
1. BGE als absolute Basis. Das bedeutet, vielleicht 500-600€ im Monat + Krankenversicherung/Pflegversicherung. Ausgeprägt als negative Einkommenssteuer. Wer mehr als 600€ im Monat verdient, zahlt Steuern.
2. Familiäres Absicherungssystem. Das ist ganz natürlich. Braucht der Sohn zB. mal mehr als 600 und hat die grad nicht (zB. wegen Umzug bei Studiengebinn), hilft der Papa oder die Oma eben aus.
3. Falls das nicht klappt, gibt es private, spendenfinanzierte, vlt. staatlich untrstützte Organisationen, die in Extremfällen aushelfen.
Wofür braucht man jetzt staatliche Unterstützung, wenns das BGE gibts?

Studiengebühren gibt es nicht.

Dazu wäre eine Abhängigkeits zur familie, noch schlimmer als von staat.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Echt »

Skull hat geschrieben:(14 Jan 2019, 15:03)

Gute. Nehme ich somit zur Kenntnis.

Alte, arme, ALLE nicht nit dem BGE auskommenden Menschen, die die Miete sich nicht leisten können,
werden aus München ENTFERNT. Wie auch immer das praktisch aussehen soll und die Gesellschaft das findet. :?:

mfg
Die werden nicht entfernt. Die entfernen sich von allein, weil sie kein Geld mehr haben, um die teuren Mieten zu zahlen. München ist nichts für Arme. Es gibt keinen Anspruch auf München. Nur weil da jemand schon lange lebt muss man ihm doch nicht die teure Bude finanzieren. Einem Pleitemillionär wird ja auch keine Villa finanziert, nur weil er das so gewohnt ist.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Echt hat geschrieben:(14 Jan 2019, 23:31)

Die werden nicht entfernt. Die entfernen sich von allein, weil sie kein Geld mehr haben, um die teuren Mieten zu zahlen. München ist nichts für Arme. Es gibt keinen Anspruch auf München. Nur weil da jemand schon lange lebt muss man ihm doch nicht die teure Bude finanzieren. Einem Pleitemillionär wird ja auch keine Villa finanziert, nur weil er das so gewohnt ist.
Dein Beitrag und meine Antwort gehören in das Thema Wohnungspolitik.
Vielleicht klärt eine deutsche Gelbwestenbewegung abschließend, wer sich wohin zu verziehen hat.
In München müssen auch Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute,..., wohnen können, sonst ist der Fachkräftemangel hausgemacht.
Zu steigenden Mieten kommt es auch, indem man ein wichtiges Gut künstlich verknappt. Das schafft man, indem man die Bevölkerung schneller wachsen läßt, als die Bauwirtschaft nachkommt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Max Wein hat geschrieben:(14 Jan 2019, 23:25)
Wenn die familie entscheidet ist es eher zwang
Ich würde es eher als Geben und Nehmen bezeichnen.
dazu wird ja ein jugendlicher, nicht gezwungen, da der nie eingezahlt hat.
Hä? Wo einbezahlt? Reden wir von Hartz4?


Wofür braucht man jetzt staatliche Unterstützung, wenns das BGE gibts?

Studiengebühren gibt es nicht.

Dazu wäre eine Abhängigkeits zur familie, noch schlimmer als von staat.
Das BGE bildet die Basis, auf die man sich verlassen kann. Ohne das gefragt wird. Und Abhängigkeit von Familie? BGE plus einen kleinen Job kann jeder machen. Abhängig ist nur der, der sich abhängig macht.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Max Wein »

franktoast hat geschrieben:(15 Jan 2019, 10:05)

Ich würde es eher als Geben und Nehmen bezeichnen.
Hört sich mehr nach einer bank an als familie.
Genommen sollte nichts in einer familie, das führt zu streit, dafür sind die kinder nicht da.
Hä? Wo einbezahlt? Reden wir von Hartz4?
Ein jugendlicher hat sein gabzes leben vor sich, die eltern sind für die kinder verantwortlich also sprich auch für den Lebensunterhalt.

Das BGE bildet die Basis, auf die man sich verlassen kann. Ohne das gefragt wird. Und Abhängigkeit von Familie? BGE plus einen kleinen Job kann jeder machen. Abhängig ist nur der, der sich abhängig macht.
das BGE macht abhängig, reicht ja wenn das BGE weg ist, dann gehts den leuten noch schlechter, die kleinen werden dann abhängig von deutschland und werden dadurch deren freiheit beschränkt.
Überall arbeitet man hart für sein geld, wenn man das nicht lernt und in Abhängigkeit lebt, wird man nicht weiter kommen.
Aus nichts kommt nichts, da hilft nicht geld auf das Problem zu schmeißen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Max Wein hat geschrieben:(15 Jan 2019, 10:53)
Hört sich mehr nach einer bank an als familie.
Genommen sollte nichts in einer familie, das führt zu streit, dafür sind die kinder nicht da.
Die Familie ist seit jeher die wichtigste Sozialversicherung gewesen. Heute übernimmt die Aufgabe immer mehr der Staat, was zu asozialen Verhalten führt. Immerhin bescheißt man im Zweifel ja nur den anonymen Staat und nicht die eigenen Eltern. Dazu hat man es nicht mehr nötig, sich mit der Familie abzugeben. Der Familienzusammenhalt ist heute weit weniger ausgeprägt als noch vor einigen Jahrzehnten. Kann man gut oder schlecht finden. Jeder hat hier auch ein anderes Verhältnis zu seinen Eltern bzw. Kindern und wird hier ne andere Antwort finden.
Ansonsten ist es natürlich immer noch so, dass man bei einer Klemme erstmal Verwandte nach Geld fragt.
Ein jugendlicher hat sein gabzes leben vor sich, die eltern sind für die kinder verantwortlich also sprich auch für den Lebensunterhalt.
Ja und?


[quote]das BGE macht abhängig, reicht ja wenn das BGE weg ist, dann gehts den leuten noch schlechter, die kleinen werden dann abhängig von deutschland und werden dadurch deren freiheit beschränkt.
Überall arbeitet man hart für sein geld, wenn man das nicht lernt und in Abhängigkeit lebt, wird man nicht weiter kommen.
Aus nichts kommt nichts, da hilft nicht geld auf das Problem zu schmeißen.[/quote]
Sorry, das macht keinen Sinn. Warum sollte das BGE abhängig machen? Du meinst, im Vergleich zu Hartz4? Im Vergleich zu den Eltern? Und warum sollte das BGE weg sein?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:
Und warum sollte das BGE weg sein?
Es kann ja durchaus passieren, dass eine Regierung, ein Parlament oder wer auch immer...
ein BGE auch mal wieder abschafft.

Spätestens wenn man erkannt hat, das es nicht funktioniert oder bezahlbar ist.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(15 Jan 2019, 11:49)

Es kann ja durchaus passieren, dass eine Regierung, ein Parlament oder wer auch immer...
ein BGE auch mal wieder abschafft.

Spätestens wenn man erkannt hat, das es nicht funktioniert oder bezahlbar ist.

mfg
ja klar. Aber es würde ja wohl wieder durch etwas anderes wie zB. das heutige System ersetzt werden. Max meinte ja, dass durch ein BGE die Abhängigkeit zum Staat steigen würde, was ich absolut nicht sehe. Bei einem BGE sollte man allerdings auch immer im Hinterkopf haben, dass es kein Lebensrecht darauf gibt. Wer also zB. mit seiner Familie aussteigen will und ne Jurte im Wald aufstellt, kann sich nicht beschweren, wenn es irgendwann kein BGE mehr gibt und sie anderweitig Geld für zB. Krankenversicherung besorgen müssten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(15 Jan 2019, 12:03)

ja klar. Aber es würde ja wohl wieder durch etwas anderes wie zB. das heutige System ersetzt werden.
mhmm...Und die denkst nach einer oder eine halben Generation BGE geht das dann...mal eben so.
Vorhandene Strukturen wären ja abgeschafft.
Und die mentale Einstellung zu Gegenleistungen....deutlich verändert.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Max Wein »

franktoast hat geschrieben:(15 Jan 2019, 11:27)

Die Familie ist seit jeher die wichtigste Sozialversicherung gewesen. Heute übernimmt die Aufgabe immer mehr der Staat, was zu asozialen Verhalten führt. Immerhin bescheißt man im Zweifel ja nur den anonymen Staat und nicht die eigenen Eltern. Dazu hat man es nicht mehr nötig, sich mit der Familie abzugeben. Der Familienzusammenhalt ist heute weit weniger ausgeprägt als noch vor einigen Jahrzehnten. Kann man gut oder schlecht finden. Jeder hat hier auch ein anderes Verhältnis zu seinen Eltern bzw. Kindern und wird hier ne andere Antwort finden.
Ansonsten ist es natürlich immer noch so, dass man bei einer Klemme erstmal Verwandte nach Geld fragt.
Komisch in der ehemaligen DDR haben die trotzdem ein sehr gutes familiäres Verhältnis, obwohl der staat sich da stark in fast alles eingemischt hat.

Ja und?
Warum müssen andere zahlen die ihre Kinder besser auf leben vorbereitet haben als welche die es nicht machen?

[quote]das BGE macht abhängig, reicht ja wenn das BGE weg ist, dann gehts den leuten noch schlechter, die kleinen werden dann abhängig von deutschland und werden dadurch deren freiheit beschränkt.
Überall arbeitet man hart für sein geld, wenn man das nicht lernt und in Abhängigkeit lebt, wird man nicht weiter kommen.
Aus nichts kommt nichts, da hilft nicht geld auf das Problem zu schmeißen.
Sorry, das macht keinen Sinn. Warum sollte das BGE abhängig machen? Du meinst, im Vergleich zu Hartz4? Im Vergleich zu den Eltern? Und warum sollte das BGE weg sein?[/quote]

Wenn man kein anreiz gibt, das man mehr schaffen kann, dann wird man nicht mehr machen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(15 Jan 2019, 12:38)

mhmm...Und die denkst nach einer oder eine halben Generation BGE geht das dann...mal eben so.
Vorhandene Strukturen wären ja abgeschafft.
Und die mentale Einstellung zu Gegenleistungen....deutlich verändert.

mfg
Ne, das ginge nicht mal eben so. Wie sich die mentale Einstellung ändert, kann diskutiert werden. Ob jemand wegen der fetten 500-600€ im Monat nie eine Ausbildung oder Schule zu Ende macht, wobei das BGE jederzeit wieder abgeschafft werden kann? Sicherlich. Werden es viele sein? Sicherlich nicht. Arbeitsunwillige bzw. Schwervermittelbare gibt es heute auch.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Max Wein hat geschrieben:(15 Jan 2019, 14:09)
Komisch in der ehemaligen DDR haben die trotzdem ein sehr gutes familiäres Verhältnis, obwohl der staat sich da stark in fast alles eingemischt hat.
Ob das so war, weiß ich nicht. Könnte auch daran liegen, da trotz Überstaates immer noch alle arm waren.
Warum müssen andere zahlen die ihre Kinder besser auf leben vorbereitet haben als welche die es nicht machen?
Ich weiß jetzt nicht genau, worauf du hinaus willst. Willst du Bafög abschaffen, damit andere nicht dafür bezahlen müssen?
Wenn man kein anreiz gibt, das man mehr schaffen kann, dann wird man nicht mehr machen.
Das stimmt. Wer würde denn bei 600€ BGE noch ne Ausbildung machen. Wer will schon First-Hand-Klamotten, oder Urlaub machen?...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Max Wein
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Max Wein »

franktoast hat geschrieben:(15 Jan 2019, 14:32)

Ob das so war, weiß ich nicht. Könnte auch daran liegen, da trotz Überstaates immer noch alle arm waren.
Das lag wohl eher an dem fehlenden Marschallplan und der ideologie.
Ich weiß jetzt nicht genau, worauf du hinaus willst. Willst du Bafög abschaffen, damit andere nicht dafür bezahlen müssen?
Du willst ein BGE. das bafög muss man zurückzahlen je nach dem.
Das stimmt. Wer würde denn bei 600€ BGE noch ne Ausbildung machen. Wer will schon First-Hand-Klamotten, oder Urlaub machen?...
Aha, wer würde für ein BGE zustimmen, was nicht die Existenz sichert.
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