Interessant, den Strang zu lesen, alleine deswegen, weil er sich so sehr mit den Strängen in anderen Foren gleicht und man immer den Hut zieht vor alten Bekannten. Immer die gleichen seltsamen Ansätze, sowohl pro als auch kontra.
Ganz selten wird in der Argumentation auf den ganz entscheidenden Unterschied zwischen BGE und z.B. HartzIV hingewiesen, dabei ist es genau dieser Kern, um den die ganze Idee gewachsen ist. Der Kern ist das "bedingungslos".
Jedem Bürger unseres Staates besteht Kraft seiner Eigenschaft als Mitglied dieser Gemeinschaft ein Betrag von z.B. 1.000,00€ zu, den diese Gemeinschaft ihm jeden Monat überweist. Ohne Antrag, ohne Betteln, ohne Formalien. Das lässt Menschen die nicht arbeiten wollen oder arbeiten können zumindest ihre Würde, ein ganz besonderes unter den allgemeinen Menschenrechten, das auch von den heftigsten Kämpfern für die Menschenrechte gleich mal als erstes vergessen wird. Über die Würde des Menschen wäre viel zu sagen, hauptsächlich ist sie mal eine wichtige Abgrenzung unserer Spezies gegen das Tier.
Die Gegenargumente sind sattsam bekannt und typisch oberflächlich.
1.
Was würde geschehen, wenn nun alle dieses Angebot wahrnehmen würden? Die Antwort ist ganz einfach: Dann würde es nicht funktionieren. Die Frage ist, wie realistisch ist denn dieses Szenario? Antwort: Völlig unrealistisch. Mir wären 1000,00€ zu wenig, ich stelle mir einen höheren Lebensstandard vor. Offensichtlich denkt die überwiegende Zahl der arbeitsfähigen Deutschen wie ich. Der Konsum blüht. Flat TV in Fussballtorgröße, nen flotten Audi oder BMW, am besten zwei, ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen dazu, 2x im Jahr Urlaub mindestens usw. usw. Dafür legen sich die Leute krumm, vernachlässigen die Erziehung ihrer Kinder weil beide Elternteile arbeiten. Ein bisschen Luxus möchte schon sein. Gut. Aber es gibt durchaus auch Menschen, die dazu keine Lust haben und schauen müssen wie sie mit 1000,00€ zurechtkommen.
Deutsche sind fleißig. Sie arbeiten gerne und viel und völlig unentgeltlich noch am Wochenende in hunderttausenden von Vereinen oder, ganz besonders aufopfernd, als Forenmoderatoren. Keine müde Mark, permanent ist einer unzufrieden, und dennoch, irgendwo scheint es Spaß zu machen...
2.
Warum soll ich für diese faulen Säcke mitarbeiten? Antwort: In einem Gemeinwesen arbeitet jeder, der arbeit, für alles Mögliche mit, z.B. dafür, dass wir neue Militärflugzeuge anschaffen, neue Gewehre, neue Spähpanzer. Ob ich will oder nicht.
Man arbeitet und gibt seinen Obolus an den Staat und erkauft sich damit ein luxuriöseres Leben, als es mit 1000,00€ möglich wäre. Was der Staat mit dem Obolus macht entzieht sich weitestgehend der Kontrolle des Einzelnen. Er könnte auswandern, wenn ihm Deutschland nicht mehr gefällt oder eine Revolte anzetteln. Er könnte auch sagen, mir gefällts hier insgesamt und ich arbeite gerne und kann mir dann auch was leisten.
3.
das ist völlig unbezahlbar. Schön. Ich sage es ist bezahlbar. Es gibt die verschiedensten Rechenmodelle, die einen beweisen es geht locker, die anderen beweisen es geht überhaupt nicht. Eines weiß ich aber mit Sicherheit, wo es bisher einen Willen gab, habe ich auch noch immer ein Gebüsch gefunden...