BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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TheTank
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheTank »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Feb 2018, 09:31)

du bestätigst hier meine Aussage...

das "steuerfreie Existenzminimum" bezüglich der EIGENEN Einkommens ist NICHT das gleiche wie das Existenzminimum im Transferkontext

wie man an der Höhe des Kindergeldes oder der Regelsätze für Kinder unschwer erkennen kann.
Die Höhe des Kindergeldes entspricht ja auch nicht dem gesamten Transfer für Kinder in die Familien bei Bedürftigkeit.
Der Transfer für Kinder von Asylanten beträgt von (Jahrgang2015) 664,12€ bis (Jahrgang2002) 728,94€.
Ist dann auch nahe am realen Satz des Existenzminimums, wie im Bericht beschrieben.
Dieses erklärt dann aber auch die Berichte über „Kinderarmut“ bei Familien mit eigenem Einkommen, oder?
Das steuerfreie Existenzminimum soll per Gerichtsurteil das reale Existenzminimum sein, welches nicht besteuert werden darf (gemittelt, deutschlandweit gültig).
Zuletzt geändert von TheTank am Fr 16. Feb 2018, 14:36, insgesamt 2-mal geändert.
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syna
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

Skull hat geschrieben:(14 Feb 2018, 17:56)

@syna,

albern. Du verweist auf ein durchgerechnetes Modell, kennst es aber gar nicht. :D

...

mfg
Wie gesagt, ein paar VWL-Grundkenntnisse muss ich
leider voraussetzen, sonst sprengt sowas einfach
so ein Forum.

Man kann sich aber auch woanders, von zahlreichen
Modellen - von fast jeder Partei - entsprechende
Ergebnisse und Modellrechnungen holen. D.h. wenn man
die einzelnen hier kurz dargestellten Rechnungen
nicht versteht, reicht es oftmals aus, sich aus
anderen Quellen ausführlichere Infos zu holen.
Das wäre meine Empfehlung - sonst geht's
immer im Kreis - und Du fängst immer wieder bei
Adam + Eva an.

Grüße, Syna.
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syna
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

syna hat geschrieben:Zum Vergleich: Ein heute sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hat ja heute
schon eine Abgabequote von SV 35% + ca. 20-25% Steuern ~ 55-60%. Die Einführung
des BGE würde also die Abgabenquote überhaupt nicht erhöhen! :)
Troh.Klaus hat geschrieben:(15 Feb 2018, 00:23)

Ich bin immer wieder ergriffen von diesen Rechenkünsten.

Schau'n mer mal in einen beliebigen Gehaltsrechner:

Brutto Steuer Sozial Summe Netto Abg.%
1000 0 206 206 794 20,6
2000 212 413 625 1375 31,3
3000 485 619 1104 1896 36,8
5000 1182 975 2157 2843 43,1
10000 3533 1137 4670 5330 46,7

Heisst, nicht einmal bei 10.000 Euronen brutto im Monat bei Steuerklasse I ohne Kinder werden derzeit die genannten 55 - 60% Abgabequote erreicht.
Der Gehaltsrechner berücksichtigt nicht den Arbeitgeber-
Anteil. Dieser ist in einer Volkswirtschaftlichen Betrachtung
aber genauso relevant wie alle anderen Abgaben. Deshalb
müsstest Du in obiger Rechnung diesen AG-Anteil noch
hinzuaddieren - dann kommst Du auch auf über 50%:

Beispiel:

Einkommen von 53.000€ im Jahr

Durchschnittliche Steuerlast 27,4 % (Grenzsteuersatz oben 42%)
GKV 14,6 %
Pflegeversicherung 2,8 % (wenn kinderlos)
Rentenversicherung 18,7 %
Arbeitslosenversicherung 3,0 %

------------------------------------------------

Summe 66,5 %

------------------------------------------------

D.h. mein BGE-Modell bedeutete für diese "mittleren Einkommen"
immer noch ein Entlastung von ca. 10%! Und das ist viel!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:17)

Wie gesagt, ein paar VWL-Grundkenntnisse muss ich
leider voraussetzen, sonst sprengt sowas einfach
so ein Forum.
Und ich setze nicht ein paar (Vwl) Grundkenntnisse voraus.

Ich setze voraus, das wenn man vollmundig gewisse Dinge formuliert,
etwas MEHR als ein paar Grundkenntnisse vorhanden sein sollten.

DIE und DAS sehe ich aber nicht bei Dir.

Deine "Rechnungen" und "Betrachtungen" stehen da ja für sich. ;)

mfg
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3x schwarzer Kater
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:27)

Der Gehaltsrechner berücksichtigt nicht den Arbeitgeber-
Anteil. Dieser ist in einer Volkswirtschaftlichen Betrachtung
aber genauso relevant wie alle anderen Abgaben. Deshalb
müsstest Du in obiger Rechnung diesen AG-Anteil noch
hinzuaddieren - dann kommst Du auch auf über 50%:

Beispiel:

Einkommen von 53.000€ im Jahr

Durchschnittliche Steuerlast 27,4 % (Grenzsteuersatz oben 42%)
GKV 14,6 %
Pflegeversicherung 2,8 % (wenn kinderlos)
Rentenversicherung 18,7 %
Arbeitslosenversicherung 3,0 %

------------------------------------------------

Summe 66,5 %

------------------------------------------------

D.h. mein BGE-Modell bedeutete für diese "mittleren Einkommen"
immer noch ein Entlastung von ca. 10%! Und das ist viel!
Sowas nennt man Milchmädchenrechnung. Wenn du schon das Gehalt um den Arbeitgeberanteil erhöhst, dann musst du letztendlich auch die Basis erhöhen, damit das wieder zusammenpasst. Bei 53.000 € Bruttoeinkommen komme ich so grob überschlagen auf knapp 52% Belastung.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:41)

Sowas nennt man Milchmädchenrechnung. Wenn du schon das Gehalt um den Arbeitgeberanteil erhöhst,
dann musst du letztendlich auch die Basis erhöhen, damit das wieder zusammenpasst.

Bei 53.000 € Bruttoeinkommen komme ich so grob überschlagen auf knapp 52% Belastung.
Und bei einer Feinadjustierung die BBMG (der KV und PF) berücksichtigen.
Dann bist Du schon wieder unter 50 Prozent. ;)

Werbungskosten und Sonderausgaben nicht einmal berücksichtigt...

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:44)

Und bei einer Feinadjustierung die BBMG (der KV und PF) berücksichtigen.
Dann bist Du schon wieder unter 50 Prozent. ;)

Werbungskosten und Sonderausgaben nicht einmal berücksichtigt...

mfg
die ist in meiner überschlägigen Rechnung berücksichtigt. ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:47)

die ist in meiner überschlägigen Rechnung berücksichtigt. ;)
Okay. :)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:44)

Und bei einer Feinadjustierung die BBMG (der KV und PF) berücksichtigen.
Dann bist Du schon wieder unter 50 Prozent. ;)

Werbungskosten und Sonderausgaben nicht einmal berücksichtigt...

mfg
und das bei der RV und AV "individuelle Forderungen" entstehen, auch nicht...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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syna
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

syna hat geschrieben:Der Gehaltsrechner berücksichtigt nicht den Arbeitgeber-
Anteil. Dieser ist in einer Volkswirtschaftlichen Betrachtung
aber genauso relevant wie alle anderen Abgaben. Deshalb
müsstest Du in obiger Rechnung diesen AG-Anteil noch
hinzuaddieren - dann kommst Du auch auf über 50%:
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:41)
Sowas nennt man Milchmädchenrechnung. Wenn du schon das Gehalt um den Arbeitgeberanteil erhöhst, dann musst du letztendlich auch die Basis erhöhen, damit das wieder zusammenpasst. Bei 53.000 € Bruttoeinkommen komme ich so grob überschlagen auf knapp 52% Belastung.
Sorry ...

... da hast Du natürlich recht - da ist mir ein echt ein Lapsus
unterlaufen! Asche auf mein Haupt!

Die Basis muss natürlich um den Arbeitgeberanteil erhöht werden,
die Rechnung sieht dann leider viel komplizierter aus (ist sie
aber nicht):

Daten von 2017:

---------------------------------------------------------------------------------------
Einkommen Brutto von 53.000 € im Jahr
Gesamtbrutto (inkl. AG-Abgaben von 10.296 €) 63.296 €
---------------------------------------------------------------------------------------
Durchschnittliche Steuerlast 27,4 % (Grenzsteuersatz oben 42%)
GKV 14,6 %
---- davon AG-Anteil 7,3 % 3.869 €
---- Zusatzbeitrag ca. 1,0 % (hier nicht berücksichtigt)
Pflegeversicherung 2,8 % (wenn kinderlos)
---- davon AG-Anteil 1,275 % 676 €
Rentenversicherung 18,7 %
---- davon AG-Anteil 9,35 % 4.956 €
Arbeitslosenversicherung 3,0 %
---- davon AG-Anteil 1,5 % 795 €
---------------------------------------------------------------------------------------
Summe Abgaben Arbeitgeber 10.296 €
---------------------------------------------------------------------------------------
Alle Abgaben - nur Arbeitnehmer-Anteil:
Steuer 27,4 %
GKV 7,3 %
Pflege 1,525 %
RV 9,35 %
AV 1,5 %
----------------------------------------------------------------------------------------
Arbeitnehmerabgaben in % 47,075 %
Arbeitnehmerabgaben 24.950 €
----------------------------------------------------------------------------------------
+ Arbeitgeberabgaben 10.296 €
= Gesamt-Abgaben 35.246 €
----------------------------------------------------------------------------------------
Anteil am Gesamtbrutto 55,6 %

===============================================================

Natürlich sind hier keine übermäßigen Werbungskosten (die also
über die Pauschale hinausgehen) berücksichtigt, weil die meisten
Arbeitnehmer die gar nicht beantragen. Aber auch der Zusatzbei-
trag (den ja fast alle GKVen erheben) ist nicht berücksichtigt!
Rundungsfehler möglich.

Wichtig: Der Gesamtabgabenanteil liegt bei etwa ~ 56 %.
Bei meinem BGE-Modell mit der Flattax liegen die Gesamtabgaben
bei 56,6% - also in der gleichen Größenordnung!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 14:18)



---------------------------------------------------------------------------------------
Einkommen Brutto von 53.000 € im Jahr
Gesamtbrutto (inkl. AG-Abgaben von 10.296 €) 63.296 €
---------------------------------------------------------------------------------------
Durchschnittliche Steuerlast 27,4 % (Grenzsteuersatz oben 42%)
GKV 14,6 %
---- davon AG-Anteil 7,3 % 3.869 €
---- Zusatzbeitrag ca. 1,0 % (hier nicht berücksichtigt)
Pflegeversicherung 2,8 % (wenn kinderlos)
---- davon AG-Anteil 1,275 % 676 €
Rentenversicherung 18,7 %
---- davon AG-Anteil 9,35 % 4.956 €
Arbeitslosenversicherung 3,0 %
---- davon AG-Anteil 1,5 % 795 €
---------------------------------------------------------------------------------------
Summe Abgaben Arbeitgeber 10.296 €
---------------------------------------------------------------------------------------
Alle Abgaben - nur Arbeitnehmer-Anteil:
Steuer 27,4 %
GKV 7,3 %
Pflege 1,525 %
RV 9,35 %
AV 1,5 %
----------------------------------------------------------------------------------------
Arbeitnehmerabgaben in % 47,075 %
Arbeitnehmerabgaben 24.950 €
----------------------------------------------------------------------------------------
+ Arbeitgeberabgaben 10.296 €
= Gesamt-Abgaben 35.246 €
----------------------------------------------------------------------------------------
Anteil am Gesamtbrutto 55,6 %

===============================================================

Natürlich sind hier keine übermäßigen Werbungskosten (die also
über die Pauschale hinausgehen) berücksichtigt, weil die meisten
Arbeitnehmer die gar nicht beantragen. Aber auch der Zusatzbei-
trag (den ja fast alle GKVen erheben) ist nicht berücksichtigt!
Rundungsfehler möglich.

Wichtig: Der Gesamtabgabenanteil liegt bei etwa ~ 56 %.
Bei meinem BGE-Modell mit der Flattax liegen die Gesamtabgaben
bei 56,6% - also in der gleichen Größenordnung!
Warum so kompliziert. Was ich schon gar nicht verstehe, ist wie du bei dem Einkommen auf eine Durchnittssteuerbelastung von 27,4% kommst. Die ist deutlich niedriger und liegt für einen Alleinstehenden ohne Kinder bei etwa 20%.

Schau dir das doch mal in einem Brutto-Netto-Rechner an. Ist doch ganz einfach. Für 2017 kommst bei einem Jahresbruttogehalt von 53.000 € auf etwa 31.400 netto. Dann addierst du zum Brutto noch den Arbeitgeberanteil von etwa 10.300 € dazu, dann bist du bei 63.300 €. Das ergibt dann eine Gesamtbelastung mit Steuern und Abgaben von knapp über 50%.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommenm

Beitrag von Skull »

Das zum Thema

"Ich habe ich habe dieses Modell realistisch durch-gerechnet."

da kann man ja nur noch schmunzeln...

Was ist alleine mit dem kleinen Punkt ... KV und PF ... und dem "Loch" dort von 90 Milliarden ?

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Feb 2018, 15:09)

Was ich schon gar nicht verstehe, ist wie du bei dem Einkommen auf eine Durchnittssteuerbelastung von 27,4% kommst.
Guckst Du z.B. hier: Steuerrechner
Das ist der Steuer-Rechner des Bundesfinanzministeriums. Bei 53.000 €/a, "alleinstehend"
und Jahr "2017" kommt der auf 27,44%.

Besonders gut: Unten kannst Du sehen, wie dieser Steuersatz zustande kommt! :thumbup:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 15:35)

Guckst Du z.B. hier: Steuerrechner
Das ist der Steuer-Rechner des Bundesfinanzministeriums. Bei 53.000 €/a, "alleinstehend"
und Jahr "2017" kommt der auf 27,44%.

Besonders gut: Unten kannst Du sehen, wie dieser Steuersatz zustande kommt! :thumbup:
Der bezieht sich ja auf das zu versteuernde Einkommen und nicht auf das Bruttoeinkommen. Dann passt deine Rechnung ja überhaupt nicht zusammen. :?:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Feb 2018, 16:11)

Der bezieht sich ja auf das zu versteuernde Einkommen und nicht auf das Bruttoeinkommen. Dann passt deine Rechnung ja überhaupt nicht zusammen. :?:
Do legst Di nieder!

Du hascht recht!

Die Einkommensteuer umfasst ja alle möglichen Einnahmen, also
Zins, Kapital usw. - Für den reinen Lohnempfänger dagegen gilt
die Lohnsteuer, welche ja aufgrund der Sozialabgaben etwas
reduziert ist.

Die Rechnung ist dann folgende:

Lohnsteuer ausgehend von 53.000 €/a im Jahr 2017
Steuerklasse 1, Kirchensteuer in Berlin ergibt,
----------------------------------------------------------------------------------------
Lohnsteuern 10.138 €
Soli 558 €
Kirchensteuer 912 €
----------------------------------------------------------------------------------------
Gesamt 11.608 € -- sind 21,9 %
----------------------------------------------------------------------------------------
Mit obiger Rechnung:
Alle Abgaben - nur Arbeitnehmer-Anteil:
Steuer 21,9 %
GKV 7,3 %
Pflege 1,525 %
RV 9,35 %
AV 1,5 %
----------------------------------------------------------------------------------------
Arbeitnehmerabgaben in % 41,575 %
Arbeitnehmerabgaben 22.035 €
----------------------------------------------------------------------------------------
+ Arbeitgeberabgaben 10.296 €
= Gesamt-Abgaben 32.330 €
----------------------------------------------------------------------------------------
Anteil am Gesamtbrutto 51,1 %

Das müsste auch Dein Ergebnis sein - und ja, das
ist etwas weniger. :dead:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:27)
Der Gehaltsrechner berücksichtigt nicht den Arbeitgeber-
Anteil. Dieser ist in einer Volkswirtschaftlichen Betrachtung
aber genauso relevant wie alle anderen Abgaben. Deshalb
müsstest Du in obiger Rechnung diesen AG-Anteil noch
hinzuaddieren - dann kommst Du auch auf über 50%
Gerne.

Hier meine Zahlen ergänzt um den AG:

Brutto Steuer Sozial Summe Netto Abg.% AG-SozAbg Abg.% inkl.AG
1000 0 206 206 794 20,6 194 33,5
2000 212 413 625 1375 31,3 383 42,3
3000 485 619 1104 1896 36,8 581 47,0
5000 1182 975 2157 2843 43,1 919 52,0
10000 3533 1137 4670 5330 46,7 1082 51,9

Keine 55 - 60%.

Bei ca. 5.000 Euronen haben wir die Belastungsspitze mit knapp über 50%.
Und das ist auch noch inklusive Kirchensteuer gerechnet.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 18:10)



Das müsste auch Dein Ergebnis sein - und ja, das
ist etwas weniger. :dead:
so ungefähr. Allerdings hab ich ohne Kirchensteuer gerechnet, da die ja nicht BGE-relevant ist und komme daher auf knapp über 50%
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

jorikke hat geschrieben:(06 Feb 2015, 12:34)

Nicht alles schwachsinnige ist Kommunismus.

Und das BGE ist nicht kommunistisch,allein historisch schon falsch
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(15 Feb 2018, 18:10)



----------------------------------------------------------------------------------------
Anteil am Gesamtbrutto 51,1 %

Das müsste auch Dein Ergebnis sein - und ja, das
ist etwas weniger. :dead:

das ist nach wie vor FALSCH von der Gesamtbetrachtung

HEUTE bekommt der AN für die 19% der RV-Beiträge EIGENE Ansprüche für SEINE Altersversorgung

in deinem "BGE" Modell fällt das dann weg

somit musst du, um es KORREKT zu vergleichen, die RV Beträge raus nehmen

denn für die heutigen Beiträge gibt es Renten bis zu 2600 Euro

somit sind in DEINER Betrachtungsweise die heutigen "Gutverdiener" dann in deinem BGE Modell die DEPPEN

aber das scheint ja das Ziel ALLER deiner "Visonen" zu sein

egal ob Bürgerversicherung oder BGE

eine große Blase Richtung Umverteilung nach "unten" und Gleichmacherei
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

Realist2014 hat geschrieben:(16 Feb 2018, 10:07)

das ist nach wie vor FALSCH von der Gesamtbetrachtung

HEUTE bekommt der AN für die 19% der RV-Beiträge EIGENE Ansprüche für SEINE Altersversorgung

in deinem "BGE" Modell fällt das dann weg

somit musst du, um es KORREKT zu vergleichen, die RV Beträge raus nehmen

denn für die heutigen Beiträge gibt es Renten bis zu 2600 Euro

somit sind in DEINER Betrachtungsweise die heutigen "Gutverdiener" dann in deinem BGE Modell die DEPPEN

aber das scheint ja das Ziel ALLER deiner "Visonen" zu sein

egal ob Bürgerversicherung oder BGE

eine große Blase Richtung Umverteilung nach "unten" und Gleichmacherei
Na, lieber Realist, Du hast das BGE nicht verstanden:
Die Rentenansprüche fallen weg - das ist richtig. Dafür entsteht ein anderer,
fundierterer Anspruch, nämlich der unmittelbar mit der Existenz überhaupt
verbundene Anspruch auf ein BGE.

In einer realen Einführung eines BGE müsste ein "Übergangsszenario"
definiert werden, das die bisherigen Rentenansprüche - und auch andere
Ansprüche - berücksichtigt. D.h. so eine Einführung eines BGE würde
wohl eine Generation dauern.

BTW: Ich bin kein stringenter Befürworter von einem BGE, finde die
Diskussionen darüber aber - aus verschiedenen Gründen - interessant. Aber:
Wenn man darüber diskutieren möchte, wäre es gut, zu verstehen, WORÜBER
wir denn diskutieren. In diesem Sinne Grüße, Syna. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

syna hat geschrieben:(17 Feb 2018, 11:56)

Na, lieber Realist, Du hast das BGE nicht verstanden:
Die Rentenansprüche fallen weg - das ist richtig. Dafür entsteht ein anderer,
fundierterer Anspruch, nämlich der unmittelbar mit der Existenz überhaupt
verbundene Anspruch auf ein BGE.

In einer realen Einführung eines BGE müsste ein "Übergangsszenario"
definiert werden, das die bisherigen Rentenansprüche - und auch andere
Ansprüche - berücksichtigt. D.h. so eine Einführung eines BGE würde
wohl eine Generation dauern.

BTW: Ich bin kein stringenter Befürworter von einem BGE, finde die
Diskussionen darüber aber - aus verschiedenen Gründen - interessant. Aber:
Wenn man darüber diskutieren möchte, wäre es gut, zu verstehen, WORÜBER
wir denn diskutieren. In diesem Sinne Grüße, Syna. :D
Das stimmt,viele die hier das BGE hier kritisieren haben dessen Grundphilosophie überhaupt nicht verstanden dass heißt sie kritisieren etwas was sie selbst gar nicht verstehen bzw. verstanden haben. Eins A :thumbup: :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Feb 2018, 12:41)

Das stimmt,viele die hier das BGE hier kritisieren haben dessen Grundphilosophie überhaupt nicht verstanden

dass heißt sie kritisieren etwas was sie selbst gar nicht verstehen bzw. verstanden haben. Eins A :thumbup: :D
Was natürlich ebenso zu hinterfragen [Edit Mod]ist.

Gerade DU, stellst Dich kaum bis keiner KONKRETEN Kritik von Usern.

Ausser wiederkehrende Worthülsen und billigste Kritik an Kritikern sehe ich da eigentlich nichts.

@syna VERSUCHT sich wenigstens an konkreten Dingen. Auch wenn es oftmals hapert.
Wie war das denn jetzt mit der Krankenversicherung und Pflegeversicherung ?
Mein Hinweis auf DEINE "Zahlen" und der Widerspruch zu den realen (Ausgabe) Zahlen.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(17 Feb 2018, 11:56)

Na, lieber Realist, Du hast das BGE nicht verstanden:
Die Rentenansprüche fallen weg - das ist richtig. Dafür entsteht ein anderer,
fundierterer Anspruch, nämlich der unmittelbar mit der Existenz überhaupt
verbundene Anspruch auf ein BGE.

D
ich habe das sehr gut verstanden...

das ist pure Umverteilung, was du da suggererierst

bei angeblich "gleichbleibenden Abzügen" wird dann bei den "Abzugs-Vielzahlern" statt einer HOHEN Renten ein BGE in einer Höhe von einem Drittel aus diesen Abzusgszahlungen

Sag mal, hältst du die anderen hier eigentlich für doof?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Feb 2018, 12:41)

Das stimmt,viele die hier das BGE hier kritisieren haben dessen Grundphilosophie überhaupt nicht verstanden d D

ich lehne diese "Grundphilosophie" ab.

Punkt

es wird keine Befreiung derer mit geringen Kompetenzen geben, für geringen Lohn ( = Marktpreise) zu ARBEITEN
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(17 Feb 2018, 11:56)



In einer realen Einführung eines BGE müsste ein "Übergangsszenario"
definiert werden, das die bisherigen Rentenansprüche - und auch andere
Ansprüche - berücksichtigt. D.h. so eine Einführung eines BGE würde
wohl eine Generation dauern.

B D
dieses "Übergangszenario" ist NICHT zu finanzieren OHNE Steuererhöhungen

und genau da STIRBT das ganze "Konzept"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

syna hat geschrieben:(17 Feb 2018, 11:56)
...
Die Rentenansprüche fallen weg - das ist richtig. Dafür entsteht ein anderer,
fundierterer Anspruch, nämlich der unmittelbar mit der Existenz überhaupt
verbundene Anspruch auf ein BGE.
...
Jetzt habe ich hier nur einmal "hineingeschmeckt":

Wir gehen doch sicher davon aus, daß trotz BGE auch jemand durch Geschick und Können klotzig verdienen kann. Soll der sich nun zur Wahrung seines gewohnten Lebensstandards Vermögenswerte schaffen, etwa Wohnhäuser, Staatspapiere oder Industriebeteiligungen, um im Alter über mehr als das BGE verfügen zu können?

Wie hoch sind die Steuern auf Arbeitseinkommen und Kapitalerträge angelegt, und wo liegt die höchste Besteuerung: <50%? Wie ist das mit Pflegeversicherung und Krankenversicherung? All inclusive? Wie wird das mit Gewerbesteuer und Unternehmenssteuern?

Mich interessiert nur der "eingeschwungene Zustand"; den Übergang dahin könnte man sich immer noch überlegen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Nun, Syna schlägt z.B. eine Flat-Tax von 56,6% vor (siehe viewtopic.php?p=4130800#p4130800).
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(17 Feb 2018, 16:39)

Wie wird das mit Gewerbesteuer und Unternehmenssteuern?
Solche Fragen werden gerne übergangen... :)

Alle Steuern werden doch zusammengefasst und gehen an den Bund. Zur Finanzierung des BGE.

Länder und Kommunen ... brauchen kein Geld mehr ... ausgeben. :D

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(17 Feb 2018, 17:49)

Solche Fragen werden gerne übergangen... :)

Alle Steuern werden doch zusammengefasst und gehen an den Bund. Zur Finanzierung des BGE.

Ländern und Kommunen brauchen kein Geld mehr ausgeben. :D

mfg
Wozu auch, wo jeder sein BGE hat? :thumbup:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Feb 2018, 17:22)

Nun, Syna schlägt z.B. eine Flat-Tax von 56,6% vor (siehe viewtopic.php?p=4130800#p4130800).
Also 60% Steuern vom ersten verdienten Lohn/Einkommen an. Und sonst nix... Oder wie bekommen wir Leute dazu, unsere Infrastruktur auf zu bauen, zu pflegen und zu betreiben?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Na, das machen die Leute doch dann alles freiwillig.
Es ist ja heute nicht das Problem, dass die Leute nicht arbeiten wollen, sondern dass sie gezwungen sind, irgendwas für ihr Einkommen zu arbeiten, was fast nie ihren eigenen Intentionen und Fähigkeiten entspricht.
Mit BGE geht das selbstverständlich ab wie bei Geier Sturzflug ...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Feb 2018, 18:11)

Na, das machen die Leute doch dann alles freiwillig.
Es ist ja heute nicht das Problem, dass die Leute nicht arbeiten wollen, sondern dass sie gezwungen sind, irgendwas für ihr Einkommen zu arbeiten, was fast nie ihren eigenen Intentionen und Fähigkeiten entspricht.
Mit BGE geht das selbstverständlich ab wie bei Geier Sturzflug ...
Klar, die Leute arbeiten gerne und mehr oder weniger für lau, aber was ist mit dem Material und den Maschinen, der Energie, die die Maschinen antreiben? :p
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Feb 2018, 18:36)

Klar, die Leute arbeiten gerne und mehr oder weniger für lau, aber was ist mit dem Material und den Maschinen, der Energie, die die Maschinen antreiben? :p
Diese Fragen nach Einzelheiten sind aber ziemlich nervig!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheTank »

H2O hat geschrieben:(17 Feb 2018, 19:06)

Diese Fragen nach Einzelheiten sind aber ziemlich nervig!
Es gibt Möglichkeiten, wie ein BGE finanziert werden könnte.
Völlig ungeklärt ist, wie es in unseren komplexen wirtschaftspolitischen Rahmen eingebaut wird und wie Missbrauch vermieden wird.
Es kann also auch keinen „Endzustand“, der allgemein akzeptiert ist, geben.
Auch mein Vorschlag war nur ein Diskussionsbeitrag, um das Argument - nicht bezahlbar, deshalb illusorisch - zu entkräften.

Die Frage ist einfach:
Will man da überhaupt hin?
Denn Folge ist selbstverständlich immer eine Umverteilung, wie der User Realist ja auch immer wieder betont.
Dann kann man über einen Einstieg über begrenzte Modelle (wie in Finnland) oder Modellregionen oder auch steuerlich (negative Einkommensteuer) reden.
Wenn man meint, dass die bisherige Politik (mit der Folge einer Ausdünnung der Mittelschichten) so weiterlaufen soll kann man die sozialpolitischen Folgen in den USA besichtigen.
Der Trend geht in diese Richtung.
Die Folgen einer langfristig steigenden Einkommensdisparität sind aber auch bekannt.
Der Staat kommt entweder irgendwann mit den nötigen Sozialtransfers an seine Grenzen, oder es wird halt gespart...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

TheTank hat geschrieben:(18 Feb 2018, 02:53)

Es gibt Möglichkeiten, wie ein BGE finanziert werden könnte.
Völlig ungeklärt ist, wie es in unseren komplexen wirtschaftspolitischen Rahmen eingebaut wird und wie Missbrauch vermieden wird.
Es kann also auch keinen „Endzustand“, der allgemein akzeptiert ist, geben.
Auch mein Vorschlag war nur ein Diskussionsbeitrag, um das Argument - nicht bezahlbar, deshalb illusorisch - zu entkräften.

Die Frage ist einfach:
Will man da überhaupt hin?
Denn Folge ist selbstverständlich immer eine Umverteilung, wie der User Realist ja auch immer wieder betont.
Dann kann man über einen Einstieg über begrenzte Modelle (wie in Finnland) oder Modellregionen oder auch steuerlich (negative Einkommensteuer) reden.
Wenn man meint, dass die bisherige Politik (mit der Folge einer Ausdünnung der Mittelschichten) so weiterlaufen soll kann man die sozialpolitischen Folgen in den USA besichtigen.
Der Trend geht in diese Richtung.
Die Folgen einer langfristig steigenden Einkommensdisparität sind aber auch bekannt.
Der Staat kommt entweder irgendwann mit den nötigen Sozialtransfers an seine Grenzen, oder es wird halt gespart...
Also gut; wenn es denn kein in sich geschlossenes und akzeptables Modell gibt, in dem ein BGE funktionsfähig ist, dann ist das eben wie andere politische Modelle auch: Die Menschen wollen das nicht.

Interessant wäre doch das Ergebnis oder das Zwischenergebnis von Modellversuchen. Wie sieht es dort aus mit Mittelzuflüssen und erzielten Gewinnen dieser Versuche? Wenn die ein stetiges Zuschußgeschäft sind, dann kann man das Buch zu klappen. Nicht lebensfähig, wie so manches andere politische Modell.

Dann können wir auch in 50 Semestern noch über den Sinn eines BGEs reden... machen wird das niemand, weil vermutlich die Zahl der Sponsoren zu gering ist.

Zu meiner Überraschung mußte ich vor einigen Wochen lernen, daß alle Welt in Deutschland gern über das Schwinden einer Mittelschicht philosophiert, daß aber tatsächlich diese Einkommensschicht wächst. Davon war im Zusammenhang mit dem "Mittelstandsbauch" in der Steuerlast die Rede. Nun hebe ich als insgesamt unpolitischer Mensch solche Berichte und Statistiken nicht auf, kann also nicht hier und jetzt mit Quellen dienen. Die USA sind eine andere Gesellschaft; mit der können wir hier nicht drohen... die will nun einmal keiner.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheTank »

H2O hat geschrieben:(18 Feb 2018, 09:19)

Zu meiner Überraschung mußte ich vor einigen Wochen lernen, daß alle Welt in Deutschland gern über das Schwinden einer Mittelschicht philosophiert, daß aber tatsächlich diese Einkommensschicht wächst. Davon war im Zusammenhang mit dem "Mittelstandsbauch" in der Steuerlast die Rede. Nun hebe ich als insgesamt unpolitischer Mensch solche Berichte und Statistiken nicht auf, kann also nicht hier und jetzt mit Quellen dienen. Die USA sind eine andere Gesellschaft; mit der können wir hier nicht drohen... die will nun einmal keiner.
Da werden dann 2 völlig verschiedene Bereiche gleichgesetzt:
Mittelstand (in der Regel obere Einkommenskategorie = gewerbliche Unternehmer ab so 50 Beschäftigten) und
Mittelschicht (durchschnittliches Einkommen = Facharbeiter, mittlere Angestellte)
Der Mittelstand „trägt“ in der Tat einen überproportionalen Teil der Steuerlast in Deutschland.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Feb 2018, 18:11)

Na, das machen die Leute doch dann alles freiwillig.
Es ist ja heute nicht das Problem, dass die Leute nicht arbeiten wollen, sondern dass sie gezwungen sind, irgendwas für ihr Einkommen zu arbeiten, was fast nie ihren eigenen Intentionen und Fähigkeiten entspricht.
Mit BGE geht das selbstverständlich ab wie bei Geier Sturzflug ...
Sehr richtig erkannt ist halt bei vielen so die tun einfach irgendwas ( oder werden von der Behörde dazu unter an Androhung von Sanktionen und damit der Vernichtung der finanziellen Grundexistenz beraubt) um Geld zu verdienen (nackter Gelderwerb) ohne dass sie in ihrer Tätigkeit irgendeinen sinnhaften Mehrwert für sich erkennen ( oftmals ist eine Arbeit die auch völlig konträr zu ihren Talenten, Fähigkeiten und Neigungen steht) wie individuell glücklich damit viele sind , kann ich stets an der Lidl Kasse in der Mimik bestaunen und lesen.

Aber individueller Sinn und Sinnhaftigkeit hat einem System getürkte Statistiken eh keinen Platz.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

TheTank hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:08)

Da werden dann 2 völlig verschiedene Bereiche gleichgesetzt:
Mittelstand (in der Regel obere Einkommenskategorie = gewerbliche Unternehmer ab so 50 Beschäftigten) und
Mittelschicht (durchschnittliches Einkommen = Facharbeiter, mittlere Angestellte)
Der Mittelstand „trägt“ in der Tat einen überproportionalen Teil der Steuerlast in Deutschland.
Ich vermute, daß man Mittelstand nicht mehr "ständisch" betrachten darf. Vermutlich kommt es nur auf das erzielte persönliche Einkommen an. Von der Steuer aus gesehen beginnt dieser Mittelstand bei 55.000 € zu versteuerndem Einkommen eines Ledigen, was auf 75.000 € Bruttoeinkommen hinaus läuft. Von da an wird jeder zusätzliche Euro Einkommen mit der Höchststeuer 42% belastet. Kann mir nicht passieren. :(
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ohne die 374 Seiten gelesen zu haben sage ich einfach das ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Belohnung fuer Faule und Sozialschmarotzer waere und eine Bestrafung fuer jeden der seinen Allerwertesten hochkriegt und arbeitet um Geld zu verdienen und es zu etwas zu bringen. Warum sollen wenige die malochen viele die ihren A... nicht hochkriegen zu unterstuetzen? Das macht keinen Sinn.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:10)

Sehr richtig erkannt ist halt bei vielen so die tun einfach irgendwas ( oder werden von der Behörde dazu unter an Androhung von Sanktionen und damit der Vernichtung der finanziellen Grundexistenz beraubt) um Geld zu verdienen (nackter Gelderwerb) ohne dass sie in ihrer Tätigkeit irgendeinen sinnhaften Mehrwert für sich erkennen ( oftmals ist eine Arbeit die auch völlig konträr zu ihren Talenten, Fähigkeiten und Neigungen steht) wie individuell glücklich damit viele sind , kann ich stets an der Lidl Kasse in der Mimik bestaunen und lesen.

Aber individueller Sinn und Sinnhaftigkeit hat einem System getürkte Statistiken eh keinen Platz.
Es wäre ja sehr schön, wenn sich hunderttausend zum Kunstmaler berufen fühlen und damit glücklich wären. Nur, was nutzt das der Gesellschaft? Nur mal so als Beispiel ...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheTank »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:58)

Ohne die 374 Seiten gelesen zu haben sage ich einfach das ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Belohnung fuer Faule und Sozialschmarotzer waere und eine Bestrafung fuer jeden der seinen Allerwertesten hochkriegt und arbeitet um Geld zu verdienen und es zu etwas zu bringen. Warum sollen wenige die malochen viele die ihren A... nicht hochkriegen zu unterstuetzen? Das macht keinen Sinn.
Dann würde ich doch empfehlen den Thread zu lesen... :rolleyes:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

No need!

Ich bin dagegen das der Staat sich in mein Einkommen einmischt. Ich will weniger Staat nicht weniger. Ich kann sehr gut fuer mich selbst sorgen und sehe keinen Grund das meine Steuerzahlungen dafuer misbraucht werden andere durchzufuettern.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

TheTank hat geschrieben:(18 Feb 2018, 02:53)


Will man da überhaupt hin?
Denn Folge ist selbstverständlich immer eine Umverteilung, wie der User Realist ja auch immer wieder betont.


ein BGE auf Höhe des Durchschnitts der heutigen Existenzsicherungssysteme ( ALG II, Grundsicherung im Alter usw.) bedeutet NICHT mehr Umverteilung ( Rente, AV usw bleiben unangetastet)
Wenn man meint, dass die bisherige Politik (mit der Folge einer Ausdünnung der Mittelschichten) so weiterlaufen soll kann man die sozialpolitischen Folgen in den USA besichtigen.
Der Trend geht in diese Richtung.
Nö, die Mittelschicht in D ist stabil ( um die 60%) . Es gab nur marginale Zunahmen der Oberschicht und der Unterschicht
Die Folgen einer langfristig steigenden Einkommensdisparität sind aber auch bekannt.

das muss sich jeder ( erwachsene Arbeitsfähige) SELBER erwirtschaften

Der Staat kommt entweder irgendwann mit den nötigen Sozialtransfers an seine Grenzen, oder es wird halt gespart...
auch das ist in D NICHT der Fall.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:07)

No need!

Ich bin dagegen das der Staat sich in mein Einkommen einmischt. Ich will weniger Staat nicht weniger. Ich kann sehr gut fuer mich selbst sorgen und sehe keinen Grund das meine Steuerzahlungen dafuer misbraucht werden andere durchzufuettern.
Faulpelze durchfüttern will ich auch nicht. Aber ich helfe gern Alten, Kranken und Alleinerziehenden, also die Gruppe Menschen, für die ursprünglich mal Sozialhilfe angedacht war. Oder willst du, dass diese auf der Straße landen?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:58)

Ohne die 374 Seiten gelesen zu haben sage ich einfach das ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Belohnung fuer Faule und Sozialschmarotzer waere und eine Bestrafung fuer jeden der seinen Allerwertesten hochkriegt und arbeitet um Geld zu verdienen und es zu etwas zu bringen. Warum sollen wenige die malochen viele die ihren A... nicht hochkriegen zu unterstuetzen? Das macht keinen Sinn.
Nein, so schnell schießen die Preussen denn auch wieder nicht! Hier handelt es sich um ein Menschenbild, das idealerweise annimmt, daß jeder Mensch in seiner Gemeinschaft eine sinnvolle Arbeit tun wird, vielleicht noch bis ins hohe Alter. Dann mag das BGE vielleicht auch eine gute Sache sein.

Aber meine Lebenserfahrung sagt mir, daß vielen Menschen der innere Antrieb fehlt, für die Gemeinschaft und für sich selbst etwas zu tun, wenn sie dafür andere Menschen oder gleich die ganze übrige Gesellschaft einsetzen können. Und dann wird das BGE zur tödlichen Erkrankung einer Gesellschaft.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

TheTank hat geschrieben:(18 Feb 2018, 02:53)


Dann kann man über einen Einstieg über begrenzte Modelle (wie in Finnland) oder Modellregionen oder auch steuerlich (negative Einkommensteuer) reden.
Naja, das Modell in Finnland ist kein BGE, eine Modellregion in der das BGE unter realen Bedingungen getestet wird, wird es (in Deutschland) nicht geben (aber das hatten wir ja schon diskutiert) und finanzwissenschaftlich gesehen ist ja jedes Transfereinkommen eine negative Einkommensteuer, egal ob das nun BGE, ALG2, Kindergeld oder Wohngeld heißt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:22)

Nein, so schnell schießen die Preussen denn auch wieder nicht! Hier handelt es sich um ein Menschenbild, das idealerweise annimmt, daß jeder Mensch in seiner Gemeinschaft eine sinnvolle Arbeit tun wird, vielleicht noch bis ins hohe Alter. Dann mag das BGE vielleicht auch eine gute Sache sein.

Aber meine Lebenserfahrung sagt mir, daß vielen Menschen der innere Antrieb fehlt, für die Gemeinschaft und für sich selbst etwas zu tun, wenn sie dafür andere Menschen oder gleich die ganze übrige Gesellschaft einsetzen können. Und dann wird das BGE zur tödlichen Erkrankung einer Gesellschaft.
Meine Lebenserfahrung sagt mir das die meisten Menschen es ausnutzen wenn andere etwas fuer sie und die Allgemeinheit was tun. Wieso soll die Gemeinschaft , die belohnen die nicht zu dieser Gemeinschaft beitragen wollen, diejenigen die bei jeder Gelegenehit sagen das die Gemeinschaft ihnen was schulded. Without me :mad:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheTank »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:19)



ein BGE auf Höhe des Durchschnitts der heutigen Existenzsicherungssysteme ( ALG II, Grundsicherung im Alter usw.) bedeutet NICHT mehr Umverteilung ( Rente, AV usw bleiben unangetastet)
Doch. Es bekommen ja auch Personen, die bisher kein BGE erhalten ein BGE.
Ob nun ausgezahlt oder nur rechnerisch.
Nö, die Mittelschicht in D ist stabil ( um die 60%) . Es gab nur marginale Zunahmen der Oberschicht und der Unterschicht
Der Koeffizient der Vermögensverteilung sagt etwas anderes aus.
auch das ist in D NICHT der Fall.
Dass die aktuelle Lage wenig mit einem langfristigem Trend zu tun hat, weiß jeder, der nicht gerade aus der Kältewelle an der nordamerikanischen Ostküste schließt, dass die Realität des Klimawandels anzuzweifeln ist.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von TheTank »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:32)

Meine Lebenserfahrung sagt mir das die meisten Menschen es ausnutzen wenn andere etwas fuer sie und die Allgemeinheit was tun. Wieso soll die Gemeinschaft , die belohnen die nicht zu dieser Gemeinschaft beitragen wollen, diejenigen die bei jeder Gelegenehit sagen das die Gemeinschaft ihnen was schulded. Without me :mad:
Bei einem BGE wird niemand „belohnt“.
Es wird nur gesagt, dass der Staat in der Gemeinschaft seiner Bürger sagt, dass die Kosten, die für ein grundlegendes Überleben eines Einzelnen (Existenzminimum) in einer Gesellschaft notwendig sind, von der Gemeinschaft der Bürger getragen wird. Ohne weitere Bedingungen.
Was darüber hinaus gewünscht wird, ist von jedem Einzelnen abhängig.
Ob er nun ehrenamtlich, selbstständig oder für gewerbliches Entgelt etwas tut, bleibt ihm/ihr überlassen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Realist2014 »

TheTank hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:36)

Doch. Es bekommen ja auch Personen, die bisher kein BGE erhalten ein BGE.
Ob nun ausgezahlt oder nur rechnerisch.
ändert nichts an der "Zuwendung" nach ganz unten..


Der Koeffizient der Vermögensverteilung sagt etwas anderes aus.
a) stimmt das nicht (Gini inklusive Rentenanwartschaften / Pensionsansprüche)

b) geht es bei den "Schichten" IMMER nur um EINKOMMEN

Dass die aktuelle Lage wenig mit einem langfristigem Trend zu tun hat, weiß jeder, der nicht gerade aus der Kältewelle an der nordamerikanischen Ostküste schließt, dass die Realität des Klimawandels anzuzweifeln ist.
es gibt diesen "langfristigen Trend" nicht, wenn man sich die letzten 50 Jahre anschaut
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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