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Re: Arbeitsdienst bei Arbeitslosen

Verfasst: Do 8. Mär 2018, 18:36
von KarlRanseier
Realist2014 hat geschrieben:(08 Mar 2018, 18:32)

es gibt Regeln...

auch für die Bezieher von ALG II...

werden die nicht eingehalten

gibt es Sanktionen

In einem Rechsstaat muss immer das Maß gewahrt bleiben. Das ist bei den Hartz-Sanktionen nicht der Fall.

Re: Arbeitsdienst bei Arbeitslosen

Verfasst: Do 8. Mär 2018, 18:37
von Realist2014
KarlRanseier hat geschrieben:(08 Mar 2018, 18:36)

In einem Rechsstaat muss immer das Maß gewahrt bleiben. Das ist bei den Hartz-Sanktionen nicht der Fall.

aber sicher doch ist das der Fall

der Staat ist nicht verpflichtet, sich auf der Nase rum tanzen zu lassen

H4 Satz

Verfasst: Do 8. Mär 2018, 19:11
von Skull
KarlRanseier hat geschrieben:(08 Mar 2018, 18:13)

So? Das BVerfG hat die Hartzparteien aufgefordert vorzurechnen, wie ein Mensch mit Hartz auskommen soll. Haben die das getan? Wo kann man das nachlesen, oder handelt es sich um eine "geheime Verschlusssache"? Wieviel von den 400 Euro gibt der Modell-GeHartzte für Mobilität aus? WIeviel für Kleidung, wieviel für Essen? Für's Alter soll er ja auch vorsorgen, wieviel also dafür?
Nochmals...Sanktionen und Hartz4 verstossen weder gegen die Menschenrechte,
noch gegen das GG,

noch ist Deutschland KEIN Rechtsstaat.

mfg

Re: Re:

Verfasst: Fr 9. Mär 2018, 19:58
von Maltrino
zollagent hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:36)

Hartz 4 an sich ist eine gute Idee. Nur die Umsetzung ist - gelinde gesagt - eigentlich eine Frechheit...
:thumbup:

Nur um mal diesen Teufelskreis zu durchbrechen, dass jeder nur auf Beiträge antwortet die er schlecht findet.

Und das "gute Idee, schlechte Umsetzung" heißt in diesem Fall meiner Meinung nach einfach, dass die Idee schwer bis gar nicht umsetzbar ist, und es deswegen vielleicht auch eine schlechte Idee ist. Das Prinzip "Fördern und Fordern" setzt eben voraus, dass man mit ungeheurem Aufwand herausfindet wer denn "Bedürftig" ist. Naja, siehe BGE Strang ^^.

Re: Re:

Verfasst: Fr 9. Mär 2018, 20:07
von zollagent
Maltrino hat geschrieben:(09 Mar 2018, 19:58)

:thumbup:

Nur um mal diesen Teufelskreis zu durchbrechen, dass jeder nur auf Beiträge antwortet die er schlecht findet.

Und das "gute Idee, schlechte Umsetzung" heißt in diesem Fall meiner Meinung nach einfach, dass die Idee schwer bis gar nicht umsetzbar ist, und es deswegen vielleicht auch eine schlechte Idee ist. Das Prinzip "Fördern und Fordern" setzt eben voraus, dass man mit ungeheurem Aufwand herausfindet wer denn "Bedürftig" ist. Naja, siehe BGE Strang ^^.
Das wiederum sehe ich anders. Umsetzbar ist die Idee schon. Nur ist das, was du "Prüfung auf Bedürftigkeit" nennst, eher eine Schikane. Es werden Dinge angefordert, die für eine Bedürftigkeit völlig irrelevant und darüber hinaus auch öffentlich abfragbar sind (bei einem unserer Klienten, der ein selbst bewohntes Einfamilienhaus hatte und ALG II beantragte, wurde die Belegung der Grundsteuer zur Voraussetzung für die Weiterbearbeitung des Antrags gemacht, obwohl das hätte zwei Zimmer weiter einfach erfragt werden können). Da werden Nachweise teilweise bis zu drei mal angefordert, Unterlagen verschwinden im Off, Orignaldokumente sollte man gleich gar nicht abgeben, sondern immer eine Kopie mitbringen und mit dem ebenfalls mitgebrachten Original verglichen und dann wieder mit nach Hause genommen werden. Das Ganze sind auch keine Einzelfälle, sondern es hat System, vor allem wird die gleiche Vorgehensweise auch von Leuten geschildert, die ihre Anträge bei verschiedenen Amtern gestellt haben. Aus diesem Vorgehen wird erkennbar, daß der Bürger, völlig egal, wer er ist, erstmal der potentielle Betrüger ist. Tut mir leid, aber das ist ein Kampf gegen einen Teil des eigenen Volkes. DA muß sich etwas ändern. Man kann korrekt sein, ohne ins schikanöse Verhalten abzurutschen.

Re: Re:

Verfasst: Fr 9. Mär 2018, 22:25
von Maltrino
zollagent hat geschrieben:(09 Mar 2018, 20:07)

(...)Umsetzbar ist die Idee schon. Nur ist das, was du "Prüfung auf Bedürftigkeit" nennst, eher eine Schikane. (...) Man kann korrekt sein, ohne ins schikanöse Verhalten abzurutschen.
Hm. Vielleicht muss man da anders rangehen: Du sagst, dass die Idee schlecht umgesetzt wurde und zur "Schikane" verkommt. Wer sagt mir, dass "Schikane" nicht der eigentlich Zweck des ganzen war und das mit dem "Fördern und Fordern" nur vorgeschoben war? Es war Sinn Geld zu sparen und möglichst viele Leute zu nerven damit, ja damit wahrscheinlich, diejenigen die genervt sind nicht zum Amt gehen um Leistung zu beantragen, schnell sich irgendeine Arbeit suchen, egal was, vielleicht war auch das Ziel einen "Teil des Volkes" so zu nerven, dass er auswandert oder nur noch genervt zu Hause sitzt (Ortsanwesenheit), Fernseh guckt und konsumiert? War "Fördern und Fordern" wirklich die Idee? Oder war "Schikanieren und Nerven" das Ziel? Ich weiß es nicht. Ich weiß noch nichtmal ob es Ziel ist die Leute "in Arbeit" zu bringen oder ob es Ziel ist die Leute so sehr zu nerven, dass sie keine Lust mehr auf Arbeit haben. Wie gesagt, ich weiß es nicht und deshalb bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen was ich machen würde und warum (siehe BGE Strang).

Re: Re:

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 08:30
von zollagent
Maltrino hat geschrieben:(09 Mar 2018, 22:25)

Hm. Vielleicht muss man da anders rangehen: Du sagst, dass die Idee schlecht umgesetzt wurde und zur "Schikane" verkommt. Wer sagt mir, dass "Schikane" nicht der eigentlich Zweck des ganzen war und das mit dem "Fördern und Fordern" nur vorgeschoben war? Es war Sinn Geld zu sparen und möglichst viele Leute zu nerven damit, ja damit wahrscheinlich, diejenigen die genervt sind nicht zum Amt gehen um Leistung zu beantragen, schnell sich irgendeine Arbeit suchen, egal was, vielleicht war auch das Ziel einen "Teil des Volkes" so zu nerven, dass er auswandert oder nur noch genervt zu Hause sitzt (Ortsanwesenheit), Fernseh guckt und konsumiert? War "Fördern und Fordern" wirklich die Idee? Oder war "Schikanieren und Nerven" das Ziel? Ich weiß es nicht. Ich weiß noch nichtmal ob es Ziel ist die Leute "in Arbeit" zu bringen oder ob es Ziel ist die Leute so sehr zu nerven, dass sie keine Lust mehr auf Arbeit haben. Wie gesagt, ich weiß es nicht und deshalb bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen was ich machen würde und warum (siehe BGE Strang).
Wie ich schon schrieb, die Idee als Solche ist nicht verkehrt. Nur wird der Sinn des Ganzen, das "Fördern und Fordern" schlicht unterlaufen und erstickt unter einem Wust von Formalismus und Bürokratismus. Der Hilfeverein, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, ist tagtäglich mit solchen Dingen konfrontiert. Was ich tagtäglich erlebe, ist der Frust und die Wut der Job-Center-Mitarbeiter, was der sinnvollen Erledigung der Aufgaben natürlich nicht förderlich ist. Da wird sich hinter Vorschriften versteckt und nur getan, was unumgänglich getan werden muß. Nach meiner Erfahrung ist so gut wie jeder Mitarbeiter dort eine Fehlbesetzung. Keiner, mit dem ich so zu tun habe, ist gerne dort. Die Fluktuation ist entsprechend hoch. Die Stimmung unter den Job-Center-Mitarbeitern ist schlecht. Daß sich das auf die "Kundschaft" auswirkt, ist kein Wunder. Ein Mann, der mich mal ausgebildet hat, sagte mir: "Jeder übt die Macht aus, die er hat". Das tut in der Tat jeder. Ob es im Sinne des Projektes, also ich formuliere es mal so "positive Machtausübung" ist oder Machtausübung zum Frustabbau, das liegt an denen, die es ausführen müssen. Und im Moment erscheint es mir als das sprichwörtliche "nach unten treten". Ich bin jetzt ca. 3 Jahre nicht mehr berufstätig und glaube mir, daß es gerade in den weitgehend gesicherten Stellen des öffentlichen Dienstes so viel Frust, Unwillen und Bosheit gibt, habe ich mir wirklich nicht träumen lassen. Ich war 15 Jahre im Personalsektor mittelständischer Betriebe tätig, und dachte, ich hätte schon viel gesehen. Ich habe mich getäuscht.

Re: Re:

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 09:27
von think twice
zollagent hat geschrieben:(10 Mar 2018, 08:30)

Wie ich schon schrieb, die Idee als Solche ist nicht verkehrt. Nur wird der Sinn des Ganzen, das "Fördern und Fordern" schlicht unterlaufen und erstickt unter einem Wust von Formalismus und Bürokratismus. Der Hilfeverein, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, ist tagtäglich mit solchen Dingen konfrontiert. Was ich tagtäglich erlebe, ist der Frust und die Wut der Job-Center-Mitarbeiter, was der sinnvollen Erledigung der Aufgaben natürlich nicht förderlich ist. Da wird sich hinter Vorschriften versteckt und nur getan, was unumgänglich getan werden muß. Nach meiner Erfahrung ist so gut wie jeder Mitarbeiter dort eine Fehlbesetzung. Keiner, mit dem ich so zu tun habe, ist gerne dort. Die Fluktuation ist entsprechend hoch. Die Stimmung unter den Job-Center-Mitarbeitern ist schlecht. Daß sich das auf die "Kundschaft" auswirkt, ist kein Wunder. Ein Mann, der mich mal ausgebildet hat, sagte mir: "Jeder übt die Macht aus, die er hat". Das tut in der Tat jeder. Ob es im Sinne des Projektes, also ich formuliere es mal so "positive Machtausübung" ist oder Machtausübung zum Frustabbau, das liegt an denen, die es ausführen müssen. Und im Moment erscheint es mir als das sprichwörtliche "nach unten treten". Ich bin jetzt ca. 3 Jahre nicht mehr berufstätig und glaube mir, daß es gerade in den weitgehend gesicherten Stellen des öffentlichen Dienstes so viel Frust, Unwillen und Bosheit gibt, habe ich mir wirklich nicht träumen lassen. Ich war 15 Jahre im Personalsektor mittelständischer Betriebe tätig, und dachte, ich hätte schon viel gesehen. Ich habe mich getäuscht.
Ich habe mich mal für eine Stelle im JC interessiert. Schon als ich mich am Telefon erkundigte, sagte man mir, dass die zu besetzende Stelle seit einem halben Jahr unbesetzt ist und viel aufzuarbeiten wäre. Zumindest das erste halbe Jahr wäre an Urlaub und Freizeit nicht zu denken. Man müsse Überstunden en masse einkalkulieren. Dazu kämen noch diverse Fachlehrgaenge, die zu absolvieren waeren. Ich habe damals auf eine Bewerbung verzichtet, obwohl ich wirklich ein Arbeitstier bin, aber da ich zu der Zeit auch privat recht belastet war, habe ich mir den Job nicht zugetraut.

Vor einigen Jahren hat mich im Restaurant eine ehemalige Kollegin bedient, die mit Anfang zwanzig und voller Idealismus ins JC gegangen war. Ich fragte sie, was sie im Restaurant mache. Sie antwortete, es wäre ihr Ausgleich zum Klientel im JC. Sie wäre dankbar für jedes freundliche Lächeln und ein Danke schön. Sie verstehe ihre Kunden und mache ihren Job immer noch gern, aber es wäre furchtbar anstrengend, sich immer nur Vorwürfe, Gemecker und Forderungen anzuhören. Und die Angst wäre immer dabei, wenn sie allein im Büro wäre. Man wüsste nie, wer da rein kommt und in welcher Verfassung der Kunde wäre. Explizit hat sie Junkies genannt. Oft wuerde sie sich überlegen, ob der Sicherheitsdienst aus dem Erdgeschoss wohl überhaupt schnell genug zu ihr in den sechsten Stock käme, wenn jemand ausrastet.
Jetzt bekommt sie ein Kind und geht mit ihrem Mann, einem Spanier, nach Barcelona. Sie soll gesagt haben, sie freue sich riesig auf ein unbeschwertes Leben als Mutter und Ehefrau.

Jedes Verhalten hat also Ursachen. Das der einen genau wie das der anderen.

Re: Re:

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 09:40
von zollagent
think twice hat geschrieben:(10 Mar 2018, 09:27)

Ich habe mich mal für eine Stelle im JC interessiert. Schon als ich mich am Telefon erkundigte, sagte man mir, dass die zu besetzende Stelle seit einem halben Jahr unbesetzt ist und viel aufzuarbeiten wäre. Zumindest das erste halbe Jahr wäre an Urlaub und Freizeit nicht zu denken. Man müsse Überstunden en masse einkalkulieren. Dazu kämen noch diverse Fachlehrgaenge, die zu absolvieren waeren. Ich habe damals auf eine Bewerbung verzichtet, obwohl ich wirklich ein Arbeitstier bin, aber da ich zu der Zeit auch privat recht belastet war, habe ich mir den Job nicht zugetraut.

Vor einigen Jahren hat mich im Restaurant eine ehemalige Kollegin bedient, die mit Anfang zwanzig und voller Idealismus ins JC gegangen war. Ich fragte sie, was sie im Restaurant mache. Sie antwortete, es wäre ihr Ausgleich zum Klientel im JC. Sie wäre dankbar für jedes freundliche Lächeln und ein Danke schön. Sie verstehe ihre Kunden und mache ihren Job immer noch gern, aber es wäre furchtbar anstrengend, sich immer nur Vorwürfe, Gemecker und Forderungen anzuhören. Und die Angst wäre immer dabei, wenn sie allein im Büro wäre. Man wüsste nie, wer da rein kommt und in welcher Verfassung der Kunde wäre. Explizit hat sie Junkies genannt. Oft wuerde sie sich überlegen, ob der Sicherheitsdienst aus dem Erdgeschoss wohl überhaupt schnell genug zu ihr in den sechsten Stock käme, wenn jemand ausrastet.
Jetzt bekommt sie ein Kind und geht mit ihrem Mann, einem Spanier, nach Barcelona. Sie soll gesagt haben, sie freue sich riesig auf ein unbeschwertes Leben als Mutter und Ehefrau.

Jedes Verhalten hat also Ursachen. Das der einen genau wie das der anderen.
Ich bin nicht generell böse auf die Mitarbeiter im Job-Center. Ich registriere nur die Stimmungen. Das ist etwas, das ich von meiner vorherigen Tätigkeit im Personalwesen mitbekommen habe. Und einige von ihnen sind auch mit mir persönlich bekannt, z.T. aus der Jugendzeit, z.T. aus gemeinsamen Schulbesuchen oder auch einfach nur, weil man im gleichen Dorf wohnt. Anders könnten wir unsere Hilfe für Menschen gar nicht leisten. Da ist kein Platz für persönliche Aversionen. Und Junkies sind bei uns eher die Ausnahme, die paar, die ich in unserer Kreisstadt kenne, sind weitgehend harmlos. Da reichts mal für einen Ladendiebstahl oder Ähnliches, aber nicht für Gewalt. Danach habe ich auch keine Sehnsucht.

Re: Re:

Verfasst: Mo 12. Mär 2018, 08:31
von sünnerklaas
zollagent hat geschrieben:(10 Mar 2018, 09:40)

Ich bin nicht generell böse auf die Mitarbeiter im Job-Center. Ich registriere nur die Stimmungen. Das ist etwas, das ich von meiner vorherigen Tätigkeit im Personalwesen mitbekommen habe. Und einige von ihnen sind auch mit mir persönlich bekannt, z.T. aus der Jugendzeit, z.T. aus gemeinsamen Schulbesuchen oder auch einfach nur, weil man im gleichen Dorf wohnt. Anders könnten wir unsere Hilfe für Menschen gar nicht leisten. Da ist kein Platz für persönliche Aversionen. Und Junkies sind bei uns eher die Ausnahme, die paar, die ich in unserer Kreisstadt kenne, sind weitgehend harmlos. Da reichts mal für einen Ladendiebstahl oder Ähnliches, aber nicht für Gewalt. Danach habe ich auch keine Sehnsucht.
Junkies sind eine sehr spezielle Klientel. Dem Arbeitsmarkt sind die nicht zumutbar. Meiner Meinung nach gehören die nicht einmal ins Jobcenter. Die sind krank und nicht erwerbsfähig.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Mo 12. Mär 2018, 13:40
von Orwellhatterecht
jmjarre hat geschrieben:(22 Nov 2012, 09:55)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 68607.html

Die Grünen, die damals den H4 Satz einführten mit der SPD, wollen nun diesen erheblich anheben- ausserdem ist das Ziel, Sanktionen gegenüber H4 Empfänger abzuschaffen.

Was bringt eine Anhebung des H4 Satzes?

Höhere Löhne?

"Die Grünen fordern eine Erhöhung des Hartz-IV-Satzes, doch die Bundesagentur für Arbeit warnt vor enormen Kosten. Ein Plus von 50 Euro würde die Steuerzahler pro Jahr mit 7,4 Milliarden Euro belasten. Ein wichtiger Grund: Eine Million Menschen zusätzlich hätten dann Anspruch auf die Sozialleistung...."

Höhere Mehrwertsteuer Einnahmen des Staates!

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Mo 12. Mär 2018, 13:46
von Orwellhatterecht
Tantris hat geschrieben:(22 Nov 2012, 10:13)

Das ist auch der einzige grund, warum das gemacht werden könnte. Der einzelhandel hat eine lobby, die hartzer nicht.

Was diese leute brauchen, sind auch nicht höhere almosen, sondern die möglichkeit, wieder stolz zu sein. Also, mal von den arbeitsunfähigen, schwerstbehinderten und so abgesehen.

Weniger gesellschaftliche verachtung wäre mal was.
Aber die Menschen brauchen doch stets jemanden, auf den sie verächtlich herab blicken können, früher waren es die anderen Rassen (Nicht Arier),später dann die Alten und Kranken, die Arbeitslosen, die Ausländer, heute sind es die HartzIV Empfänger... Weniger gesellschaftliche Verachtung wird solange nicht hin zu bekommen sein, solange es zulässig ist, jede Äusserung eines Menschen zu bewerten und miteinander zu vergleichen.Die Rangfolgelisten allerorten und überall dienen schliesslich zu nichts anderem...(... ich bin besser als...)

Re: Re:

Verfasst: Mo 12. Mär 2018, 16:06
von Maltrino
think twice hat geschrieben:(10 Mar 2018, 09:27)

Ich habe mich mal für eine Stelle im JC interessiert. Schon als ich mich am Telefon erkundigte, sagte man mir, dass die zu besetzende Stelle seit einem halben Jahr unbesetzt ist und viel aufzuarbeiten wäre. ...

Jedes Verhalten hat also Ursachen. Das der einen genau wie das der anderen.
Ich hab grad nicht viel beizutragen, wollte mich nur mal bei dir und anderen hier für Erfahrungsberichte bedanken, die halbwegs die Realität wiederspiegeln.

Ich höre hier im Forum immer nur, dass Hartz4 so toll ist und die Bedürftigen und bla... Aber wenn eine "gute Idee" (wie hier jemand schrieb) in der Realität solche Blüten treibt, dann muss man sich vielleicht überlegen obs eher eine schlechte Idee ist.

Re: Re:

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 10:48
von sünnerklaas
Maltrino hat geschrieben:(12 Mar 2018, 16:06)

Ich hab grad nicht viel beizutragen, wollte mich nur mal bei dir und anderen hier für Erfahrungsberichte bedanken, die halbwegs die Realität wiederspiegeln.

Ich höre hier im Forum immer nur, dass Hartz4 so toll ist und die Bedürftigen und bla... Aber wenn eine "gute Idee" (wie hier jemand schrieb) in der Realität solche Blüten treibt, dann muss man sich vielleicht überlegen obs eher eine schlechte Idee ist.

Das Problem bei Hartz IV ist, dass die dort bereitgehaltenen Instrumentarien nicht nur nicht greifen - sie sind vollkommen ungeeignet. Die Allermeisten ALG II-Empfänger bräuchten eine Art berufliche Rehabilitation, mit der sie gemäß ihrer individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten Stück für Stück an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Genau das kostet aber sehr viel Geld - und das Geld will niemand ausgeben.

Re: Re:

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 15:50
von Maltrino
sünnerklaas hat geschrieben:(13 Mar 2018, 10:48)

Das Problem bei Hartz IV ist, dass die dort bereitgehaltenen Instrumentarien nicht nur nicht greifen - sie sind vollkommen ungeeignet. Die Allermeisten ALG II-Empfänger bräuchten eine Art berufliche Rehabilitation, mit der sie gemäß ihrer individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten Stück für Stück an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Genau das kostet aber sehr viel Geld - und das Geld will niemand ausgeben.
Heißt also: Für das was man eigentlich machen wollte, Leute "in Arbeit" bringen, hat man kein Geld um es professionell zu machen.

Und jetzt komme ich wieder mit einer wilden These, wo wahrscheinlich jeder Moderator hier wieder ausrasten wird, da sowas ja aus irgendeinem Grunde nicht gewollt ist:

Wenn dem Staat Ressourcen fehlen es zu machen, dann könnte man es dem "Markt" überlassen (oh, ich hab Markt gesagt, ist das jetzt Themenfremd?). Welcher Marktteilnehmer könnte nun aber Arbeitslose, die bei großen Firmen keinen Job finden, an Arbeit heranführen? Das könnten "Mini-Firmen", kleine Selbstständige, schräge Typen mit Ideen... Kurz: Leute wie ich^^. Aber: Diese Leute sind (ich erwähnte es im BGE Strang) wegen der Hartz4 Systematik zur Zeit gar nicht reicher als die Hartzer selber.

Zur Zeit ist es also so: EIn Tüftler, der mit irgendeiner schrägen Idee 1000 Euro im Monat verdient, der hat fast genauso viel Geld wie ein Hartz4 Empfänger (900 Euro). Das heißt, dieser Tüftler kann dem Hartz4 Empfänger gar keinen "Mini-Job" oder ähnliches anbieten, da es für den Hartz4 Empfänger kein Gewinn wäre, es würde fast alles verrechnet werden, obwohl er 1000 Euro mehr verdient als dieser.

Die Situation ist also: Die Arbeitslosen bekommen bei normalen und großen Firmen keinen Job. Sie würden vielleicht bei "kleinen Tüftlern" einen kleinen Job bekommen, da diese alles nehmen würden was kommt. Aber diese "kleinen Tüftler" sind wegen der Hartz4 Systematik auf einer finanziellen Stufe wie die "Hartzer" obwohl sie auf dem freien Markt erfolgreicher sind. So funktioniert das alles nicht. Der Staat greift also extrem in den Markt ein, zieht die Arbeitslosen zu sich, kann ihnen aber nicht die Hilfe geben die sie brauchen. Das funktioniert hinten und vorne nicht. Und es krankt schon daran, dass jemand der 1000 Euro auf dem freien Markt verdient im Endeffekt kaum mehr Geld hat als ein "Hartzer". Höher Hartz4 Sätze ändern an dieser grundlegenden Sache auch nichts.

Ergänzung: Ein Überschlagsrechnung bestätigt diese These erstaunlicherweise. Im Bereich EInzelhandel ist es so, dass ein Chef/Geschäftsführer ungefähr dreimal soviel verdient wie ein Angestellter (6000 im Monat zu 2000 im Monat). Wenn nun jemand mit 300 Euro im Monat wieder in einen Job einsteigen will, und keinen großen Arbeitgeber findet, dann könnte er sich jemanden suchen der als Selbstständiger 900 Euro im Monat verdient...

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 08:08
von sünnerklaas
Maltrino hat geschrieben:(13 Mar 2018, 15:50)

Heißt also: Für das was man eigentlich machen wollte, Leute "in Arbeit" bringen, hat man kein Geld um es professionell zu machen.

Und jetzt komme ich wieder mit einer wilden These, wo wahrscheinlich jeder Moderator hier wieder ausrasten wird, da sowas ja aus irgendeinem Grunde nicht gewollt ist:

Wenn dem Staat Ressourcen fehlen es zu machen, dann könnte man es dem "Markt" überlassen (oh, ich hab Markt gesagt, ist das jetzt Themenfremd?). Welcher Marktteilnehmer könnte nun aber Arbeitslose, die bei großen Firmen keinen Job finden, an Arbeit heranführen? Das könnten "Mini-Firmen", kleine Selbstständige, schräge Typen mit Ideen... Kurz: Leute wie ich^^. Aber: Diese Leute sind (ich erwähnte es im BGE Strang) wegen der Hartz4 Systematik zur Zeit gar nicht reicher als die Hartzer selber.

Zur Zeit ist es also so: EIn Tüftler, der mit irgendeiner schrägen Idee 1000 Euro im Monat verdient, der hat fast genauso viel Geld wie ein Hartz4 Empfänger (900 Euro). Das heißt, dieser Tüftler kann dem Hartz4 Empfänger gar keinen "Mini-Job" oder ähnliches anbieten, da es für den Hartz4 Empfänger kein Gewinn wäre, es würde fast alles verrechnet werden, obwohl er 1000 Euro mehr verdient als dieser.

Die Situation ist also: Die Arbeitslosen bekommen bei normalen und großen Firmen keinen Job. Sie würden vielleicht bei "kleinen Tüftlern" einen kleinen Job bekommen, da diese alles nehmen würden was kommt. Aber diese "kleinen Tüftler" sind wegen der Hartz4 Systematik auf einer finanziellen Stufe wie die "Hartzer" obwohl sie auf dem freien Markt erfolgreicher sind. So funktioniert das alles nicht. Der Staat greift also extrem in den Markt ein, zieht die Arbeitslosen zu sich, kann ihnen aber nicht die Hilfe geben die sie brauchen. Das funktioniert hinten und vorne nicht. Und es krankt schon daran, dass jemand der 1000 Euro auf dem freien Markt verdient im Endeffekt kaum mehr Geld hat als ein "Hartzer". Höher Hartz4 Sätze ändern an dieser grundlegenden Sache auch nichts.

Ergänzung: Ein Überschlagsrechnung bestätigt diese These erstaunlicherweise. Im Bereich EInzelhandel ist es so, dass ein Chef/Geschäftsführer ungefähr dreimal soviel verdient wie ein Angestellter (6000 im Monat zu 2000 im Monat). Wenn nun jemand mit 300 Euro im Monat wieder in einen Job einsteigen will, und keinen großen Arbeitgeber findet, dann könnte er sich jemanden suchen der als Selbstständiger 900 Euro im Monat verdient...

Um 900 Euro im Monat zu verdienen, muss ich als Selbständiger überschlagsweise 2700 Euro im Monat umsetzen. Da ist nicht viel Platz, um Rücklagen für Zeiten zu bilden, in denen es mal schlecht läuft. Einen Mitarbeiter muss ich nämlich auch durch solche Zeiten mitnehmen.
Aber Du hast schon recht: der Staat greift tief in den Arbeitsmarkt ein, gerade im Bereich der unteren Lohngruppen. Das ist aber der Auffassung geschuldet, dass sich auch ein Aufstocker um eine besser bezahlte Tätigkeit zu bemühen hat - ganz einfach um den sogenannten "Steuerzahler" zu entlasten. Das ganze ist natürlich sehr kurzsichtig, weil vieles auch einfach mal abgewürgt wird.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 08:28
von Boracay
sünnerklaas hat geschrieben:(13 Mar 2018, 10:48)

Das Problem bei Hartz IV ist, dass die dort bereitgehaltenen Instrumentarien nicht nur nicht greifen - sie sind vollkommen ungeeignet. Die Allermeisten ALG II-Empfänger bräuchten eine Art berufliche Rehabilitation, mit der sie gemäß ihrer individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten Stück für Stück an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Genau das kostet aber sehr viel Geld - und das Geld will niemand ausgeben.
Der deutsche Assi Langzeitarbeitslose ist eine Mini Randerscheinung. Meist sind die Hartzer:
- Alleinerziehende
- Migranten
- Familien für die sich Arbeit einfach nicht lohnt

Die Gruppen musst du nicht irgendwo heran führen.
Letztere wollen nicht arbeiten und erstere können es aufgrund ihrer Sitauation nicht. Auf die Migranten müsste man sich konzentrieren via Druck + verpflichtender Kurse + Kürzung der Sätze.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 14:00
von Maltrino
sünnerklaas hat geschrieben:(14 Mar 2018, 08:08)

... der Staat greift tief in den Arbeitsmarkt ein, gerade im Bereich der unteren Lohngruppen. Das ist aber der Auffassung geschuldet, dass sich auch ein Aufstocker um eine besser bezahlte Tätigkeit zu bemühen hat - ganz einfach um den sogenannten "Steuerzahler" zu entlasten. Das ganze ist natürlich sehr kurzsichtig, weil vieles auch einfach mal abgewürgt wird.
Es führt in der Realität einfach dazu, dass der, ich beschreib es mal naiv als , "Tellerwäscher zum Millionär Weg" so nicht möglich ist. Es ist nicht möglich, bzw. nicht erwünscht, dass jemand der vorher Null Euro verdient hat klein anfängt, zuerst 200 Euro verdient, dann 400, dann 600, dann 800 usw. Es wird von Anfang an klar gemacht, "Bemüh dich um einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, oder bleib zu Hause". Und diejenigen die das nicht finden... Pech. Und im Endeffekt wird dann jemand belohnt und hofiert, der irgendeinen Job in ner Behörde abbekommt, wo er dann zwar "sozialversicherungspflichtig Beschäftigt" ist aber eigentlich auch vom Staat bezahlt wird, und derjenige der mit einer innovativen Idee 1000 Euro im Monat verdient, ist der dumme. Das perfide ist, sorry wen ich wieder groß aushole, auf diese Art und Weise wird auch der Status Quo in der Gesellschaft gefestigt. Es wird belohnt wenn sich jemand in bestehende Machtverhältnisse fügt, also bei einer Behörde arbeitet oder bei einem bestehenden großen (am besten noch direkt oder indirekt staatlich subventioniertem) Unternehmen arbeitet, für diese arbeitet. Es wird "bestraft" wenn jemand versucht "aufzusteigen", zum Beispiel solche Gründergeschichten, dass jemand zuerst in der Garage veränderte Sonnenbrillen auf Festivals verkauft hat, da vielleicht ein paar Euro verdient hat, das ganze dann größer wurde, dann ein paar Euro mehr verdient hat, bis es schließlich riesengroß wurde, dieser Weg ist nicht gewollt. Wortwörtlich wird dann von "Hobby" geredet. Der Aufstieg eines Gründers von Null auf 100.000 ist also nicht gewollt weil die Zwischenschritte, wo jemand dann eben 100, 300 oder 600 Euro monatlich verdient, als "Hobby" difammiert werden.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 14:21
von Orwellhatterecht
Boracay hat geschrieben:(14 Mar 2018, 08:28)

Der deutsche Assi Langzeitarbeitslose ist eine Mini Randerscheinung. Meist sind die Hartzer:
- Alleinerziehende
- Migranten
- Familien für die sich Arbeit einfach nicht lohnt

Die Gruppen musst du nicht irgendwo heran führen.
Letztere wollen nicht arbeiten und erstere können es aufgrund ihrer Sitauation nicht. Auf die Migranten müsste man sich konzentrieren via Druck + verpflichtender Kurse + Kürzung der Sätze.

... und manche von ihnen haben obendrein sogar noch Schweißfüße oder lispeln !

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 14:29
von jorikke
Orwellhatterecht hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:21)

... und manche von ihnen haben obendrein sogar noch Schweißfüße oder lispeln !
Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 14:48
von Maltrino
jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:29)

Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
Ach quatsch, wenn jemand nach zwei Krebserkrankungen Augenringe hat, dann ist er selbst schuld und dann ist es vollkommen ok wenn die Mitarbeiter vom Jobcenter sagen "So wie sie aussehen mit den müden Augen, ist ja auch kein Wunder, dass sie keiner einstellt!". Und wer "Sprachfehler" hat, der soll gefälligst mal "aus sich herausgehen und den Mund aufmachen!". So wird das in Deutschland geregelt. :thumbup:

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 14:49
von relativ
jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:29)

Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
Sie sind trotzdem Teil unser Gesellschaft. Die art und weise wir wir bzw. der Staat mit diesen Menschen umgeht, ist nicht obsolet und dies fängt schon bei der Rhetorik an.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 17:10
von Orwellhatterecht
relativ hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:49)

Sie sind trotzdem Teil unser Gesellschaft. Die art und weise wir wir bzw. der Staat mit diesen Menschen umgeht, ist nicht obsolet und dies fängt schon bei der Rhetorik an.

Ist das auch allgemein bekannt? Ich meine, vor allen Dingen bei jenen, die die Gesetze machen und denjenigen, die deren Einhaltung zu überwachen haben?

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 17:12
von Orwellhatterecht
jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:29)

Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
Ich wollte lediglich die einschlägigen Vorurteile meines Vorposters vervollständigen, kann ja jeder mal etwas vergessen!

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 19:14
von Misterfritz
Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:00)

Es führt in der Realität einfach dazu, dass der, ich beschreib es mal naiv als , "Tellerwäscher zum Millionär Weg" so nicht möglich ist. Es ist nicht möglich, bzw. nicht erwünscht, dass jemand der vorher Null Euro verdient hat klein anfängt, zuerst 200 Euro verdient, dann 400, dann 600, dann 800 usw. Es wird von Anfang an klar gemacht, "Bemüh dich um einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, oder bleib zu Hause". Und diejenigen die das nicht finden... Pech. Und im Endeffekt wird dann jemand belohnt und hofiert, der irgendeinen Job in ner Behörde abbekommt, wo er dann zwar "sozialversicherungspflichtig Beschäftigt" ist aber eigentlich auch vom Staat bezahlt wird, und derjenige der mit einer innovativen Idee 1000 Euro im Monat verdient, ist der dumme. Das perfide ist, sorry wen ich wieder groß aushole, auf diese Art und Weise wird auch der Status Quo in der Gesellschaft gefestigt. Es wird belohnt wenn sich jemand in bestehende Machtverhältnisse fügt, also bei einer Behörde arbeitet oder bei einem bestehenden großen (am besten noch direkt oder indirekt staatlich subventioniertem) Unternehmen arbeitet, für diese arbeitet. Es wird "bestraft" wenn jemand versucht "aufzusteigen", zum Beispiel solche Gründergeschichten, dass jemand zuerst in der Garage veränderte Sonnenbrillen auf Festivals verkauft hat, da vielleicht ein paar Euro verdient hat, das ganze dann größer wurde, dann ein paar Euro mehr verdient hat, bis es schließlich riesengroß wurde, dieser Weg ist nicht gewollt. Wortwörtlich wird dann von "Hobby" geredet. Der Aufstieg eines Gründers von Null auf 100.000 ist also nicht gewollt weil die Zwischenschritte, wo jemand dann eben 100, 300 oder 600 Euro monatlich verdient, als "Hobby" difammiert werden.
Also, wenn Jemand nur 1.000€ mit einer innovativen Idee im Monat verdient, ist die Idee evtl noch innovativ, aber wohl nicht nachgefragt.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 19:47
von SpukhafteFernwirkung
freund von mir hat 7 krimis veröffentlicht und er hat gesagt, bis zum 4. hat er noch sozialleistungen bezogen...- :(

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 19:52
von Misterfritz
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:47)

freund von mir hat 7 krimis veröffentlicht und er hat gesagt, bis zum 4. hat er noch sozialleistungen bezogen...- :(
Nun ist Bücherschreiben keine innovative Idee - auch keine Krimis ;)

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 20:41
von jorikke
Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:48)

Ach quatsch, wenn jemand nach zwei Krebserkrankungen Augenringe hat, dann ist er selbst schuld und dann ist es vollkommen ok wenn die Mitarbeiter vom Jobcenter sagen "So wie sie aussehen mit den müden Augen, ist ja auch kein Wunder, dass sie keiner einstellt!". Und wer "Sprachfehler" hat, der soll gefälligst mal "aus sich herausgehen und den Mund aufmachen!". So wird das in Deutschland geregelt. :thumbup:
Mach dich bitte nicht über krebskranke Augenringe lustig.
Was nutzt ein Doppelstudium, wenn man nicht einmal zu einem Rest an Ernsthaftigkeit in der Lage ist?

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 21:45
von Maltrino
Misterfritz hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:14)

Also, wenn Jemand nur 1.000€ mit einer innovativen Idee im Monat verdient, ist die Idee evtl noch innovativ, aber wohl nicht nachgefragt.
Siehst du, das, und auch deine Bemerkung über das Buchschreiben, zeigt das ganze Dilemma dieser verkorksten Mentalität.

Wenn jemand mir einer Idee auf dem freien Markt 1000 Euro verdient, dann hat er mehr Kunden auf dem freien Markt gefunden als jemand der Null Euro damit verdient oder der in ner Behörde arbeitet. Und wenn jemand im kleinen Rahmen 10 Kunden findet, durch die er 1000 Euro verdient, dann ist es klar, dass er auch mehr finden kann wenn das ganze "skalierbar" ist. Und das ist das was ich meine, so Leute wie du haben Angst vor Leuten die mit ihren Ideen ein bischen Erfog haben, deshalb macht ihr sie nieder, verächtlich, alles nur Hobby, nicht nachgefragt, bla... Ihr schwärmt hier doch alle immer so von der FDP, aber habt nur Verachtung gegenüber Martkwirtschaft. Wer in ner Behörde arbeitet ist toll, wer sich auf dem Markt versucht und etwas anbietet, seien es Bücher oder was auch immer, über den kann man herziehen.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 21:49
von Misterfritz
Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:45)

Siehst du, das, und auch deine Bemerkung über das Buchschreiben, zeigt das ganze Dilemma dieser verkorksten Mentalität.
Was sagt das über meine Mentalität? Dass ich Bücherschreiben nicht für eine innovative Idee halte? Ich finde Bücherschreiben sehr gut, ich lese nämlich sehr gerne. Ich halte es nur nicht für eine neue Idee. :D

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 21:49
von Maltrino
jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 20:41)

Mach dich bitte nicht über krebskranke Augenringe lustig.
Was nutzt ein Doppelstudium, wenn man nicht einmal zu einem Rest an Ernsthaftigkeit in der Lage ist?
Lass mich raten, es kommt dir oder anderen die hier mitlesen gar nicht die Idee, dass man auf sowas auch einfach antworten könnte: "Erspar dir den sarkastastischen Smilie, aber ja, wenn Jobcenter Mitarbeiter wirklich so agieren, dann stimmt etwas nicht." Aber das wäre ja zu abgefahren nicht wahr? :thumbup:

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 21:50
von Maltrino
Misterfritz hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:49)

Was sagt das über meine Mentalität? Dass ich Bücherschreiben nicht für eine innovative Idee halte? Ich finde Bücherschreiben sehr gut, ich lese nämlich sehr gerne. Ich halte es nur nicht für eine neue Idee. :D
Es ist völlig egal ob du es gut findest oder nicht, der Markt soll entscheiden.

Re: Re:

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 21:54
von Misterfritz
Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:50)

Es ist völlig egal ob du es gut findest oder nicht, der Markt soll entscheiden.
Sicherlich,
dennoch halte ich eine Idee, die nur 1.000€ monatlich abwirft, für nicht sonderlich lukrativ - und wahrscheinlich nicht mal für innovativ. Das mag aber jeder anders sehen und vielleicht macht es demjenigen, der das macht, glücklich.

Re: Re:

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 08:24
von jorikke
Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:45)

Siehst du, das, und auch deine Bemerkung über das Buchschreiben, zeigt das ganze Dilemma dieser verkorksten Mentalität.

Wenn jemand mir einer Idee auf dem freien Markt 1000 Euro verdient, dann hat er mehr Kunden auf dem freien Markt gefunden als jemand der Null Euro damit verdient oder der in ner Behörde arbeitet. Und wenn jemand im kleinen Rahmen 10 Kunden findet, durch die er 1000 Euro verdient, dann ist es klar, dass er auch mehr finden kann wenn das ganze "skalierbar" ist. Und das ist das was ich meine, so Leute wie du haben Angst vor Leuten die mit ihren Ideen ein bischen Erfog haben, deshalb macht ihr sie nieder, verächtlich, alles nur Hobby, nicht nachgefragt, bla... Ihr schwärmt hier doch alle immer so von der FDP, aber habt nur Verachtung gegenüber Martkwirtschaft. Wer in ner Behörde arbeitet ist toll, wer sich auf dem Markt versucht und etwas anbietet, seien es Bücher oder was auch immer, über den kann man herziehen.
Ganz ehrlich, mit deiner Sichtweise stimmt irgend etwas nicht.
Wie kann man bloß darauf kommen, andere hätten Angst vor Leuten mit ein bisschen Eigeninitiative?
Das Gegenteil ist der Fall, jeder der nicht gerade krank im Kopf ist, wird sich freuen wenn andere selber zu ihrem Lebensunterhalt beitragen können.
In deinem Beispiel mit dem 1000,-€ Literaten kommt eher der Wunsch auf, er möge das noch ausbauen.
Falls Gefühle im Spiel sind, dann eher etwas Mitleid, 1000,-€ sind ja nun wirklich etwas dünne.
Sortiere dich mal etwas und hör auf dein Leben mit Hirngespinsten zu verplempern.
...nicht hinter jedem Busch hockt ein Böser.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 08:33
von ps1
jmjarre hat geschrieben: Was bringt eine Anhebung des H4 Satzes?

Höhere Löhne?
Eher höhere Steuern.

Re: Re:

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 17:32
von Maltrino
jorikke hat geschrieben:(15 Mar 2018, 08:24)

...
...nicht hinter jedem Busch hockt ein Böser.
Ja, gleichfalls. Nicht hinter jeder ironischen Maltrino Bemerkung hockt der Teufel. Nochmal: Ich kritisiere zugegeben sarkastisch Missstände in Jobcentern: Ich kritisiere sinngemäß, dass das Jobcenter unmenschlich mit offensichtlich gebrechlichen Leuten umgeht, ich kritisiere, dass viele Jobcenter Mitarbeiter (wahrscheinlich durch Vorgaben geprägt) in jedem müde aussehenden Arbeitslosen einen "Bösen" vermuten. Als Antwort kommt von dir nichts zum Thema sondern, dass ich (!) mich nicht über gebrechliche Leute lustig machen soll...

Und solange diese Art des "Trolljagens" die politische Diskussion im Internetzeitalter überlagert sehe ich schwarz. Weil solange wird sich nichts ändern, egal in welche politische Richtung. Der normale Ablauf ist doch: Jemand kritisiert etwas, jemand widerspricht bzw. die Kritik wird diskutiert und über Lösungen diskutiert. Aber dieser Ablauf funktioniert nicht mehr wenn sofort (sorry) hinter jedem Busch das Böse vermutet wird, wenn die Kritik gar nicht als solche angenommen wird sondern nur noch über Ton, Formales, Haarschnitt, Aussprache des Kritikers diskutiert wird, wenn sofort die "Trolljagd" beginnt.

Und hier muss man die AfD ja fast schon loben, denn (obwohl ihre Inhalte kacke sind) sie haben als einzige politische Gruppierung der letzten 10 Jahre erfolgreich geschafft diesen Kreislauf zu durchbrechen. Die heutige AfD besteht aus "Trollen". Im Unterschied zu anderen Bewegungen (die inzwischen verschwunden sind) haben sie sich erfolgreich verteidigt, haben auf ihr Recht kritisieren zu dürfen bestanden ("Mut zur Wahrheit"). Die Folge: Es wurde über die Inhalte diskutiert über die die AfD diskutieren wollte.

Wenn jetzt aber nur der AfD dieses Recht auf scharfe Kritik gewährt wird und alle Hartz4 Kritiker sofort als "Trolle", als "Böse" gesehen werden... Tja...

In diesem Sinne:

DAS JOBCENTER BELEIDIGT GEBRECHLICHE PERSONEN! MUT ZUR WAHRHEIT!

Darauf kannst du jetzt antworte, du kannst versuchen zu belegen, dass ich unrecht habe, du kannst schweigen, aber einfach nur zu sagen, dass ich "Böse" bin oder selber hinter jedem Busch dass "Böse" vermute, ist auch etwas schwach.

Ja, ich habe verstanden, ich soll mich in sowas nicht so reinsteigern, alles ok. Aber das hat ja auch seinen Grund: Ich erlebe ja wie sich die letzten 10 Jahre bestimmte politische Themen (wie auch dieses hier) aufstauen und nicht "abgearbeitet" werden, weil eben die "Trolljagd" auf Kritiker im Vordergrund steht. Und das ist echt blöd. So, ich habe fertig.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 19:36
von Maltrino
Aus aktuellem Anlass: Die neue Familienministerin hält (übrigens ähnlich wie Lindner von der FDP) es wichtiger "Arbeit zu fördern" als Hartz4 Sätze zu erhöhen. https://www.tagesspiegel.de/politik/neu ... 78464.html
Auch Lindner sprach, wenn ich das recht zusammenkriege, gestern bei Lanz davon die Zuverdienstmöglichkeiten zu verbessern.

Da beide keine Lösungen anbieten, im Gegensatz zu mir (BGE), muss ich festhalten, dass beide exakt das selbe kritisieren was ich hier und im BGE Strang kritisiert habe, dass es sich bei dem derzeitigen System nicht lohnt zu arbeiten und dazuzuverdienen (solange man unter 2000 Euro verdient).

Und nun? Müssten ja einige hier, die sofort auf mich eindreschen wenn ich sowas schreibe, auf Lindner und Giffey eindreschen, da sie ja offenbar genauso verrückt sind wie ich, was? Naja.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 20:07
von Senexx
Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 19:36)

Aus aktuellem Anlass: Die neue Familienministerin hält (übrigens ähnlich wie Lindner von der FDP) es wichtiger "Arbeit zu fördern" als Hartz4 Sätze zu erhöhen. https://www.tagesspiegel.de/politik/neu ... 78464.html
Auch Lindner sprach, wenn ich das recht zusammenkriege, gestern bei Lanz davon die Zuverdienstmöglichkeiten zu verbessern.

Da beide keine Lösungen anbieten, im Gegensatz zu mir (BGE), muss ich festhalten, dass beide exakt das selbe kritisieren was ich hier und im BGE Strang kritisiert habe, dass es sich bei dem derzeitigen System nicht lohnt zu arbeiten und dazuzuverdienen (solange man unter 2000 Euro verdient).

Und nun? Müssten ja einige hier, die sofort auf mich eindreschen wenn ich sowas schreibe, auf Lindner und Giffey eindreschen, da sie ja offenbar genauso verrückt sind wie ich, was? Naja.
Um den Hartzern Beine zu machen, gibt es ein einfaches Rezept: 50% des Verdienstes wird angerechnet. Und nach einer gewissen Übergangszeit 75%.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 20:08
von JJazzGold
Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 19:36)

Aus aktuellem Anlass: Die neue Familienministerin hält (übrigens ähnlich wie Lindner von der FDP) es wichtiger "Arbeit zu fördern" als Hartz4 Sätze zu erhöhen. https://www.tagesspiegel.de/politik/neu ... 78464.html
Auch Lindner sprach, wenn ich das recht zusammenkriege, gestern bei Lanz davon die Zuverdienstmöglichkeiten zu verbessern.

Da beide keine Lösungen anbieten, im Gegensatz zu mir (BGE), muss ich festhalten, dass beide exakt das selbe kritisieren was ich hier und im BGE Strang kritisiert habe, dass es sich bei dem derzeitigen System nicht lohnt zu arbeiten und dazuzuverdienen (solange man unter 2000 Euro verdient).

Und nun? Müssten ja einige hier, die sofort auf mich eindreschen wenn ich sowas schreibe, auf Lindner und Giffey eindreschen, da sie ja offenbar genauso verrückt sind wie ich, was? Naja.
Verbesserte Zuverdienstmöglichkeiten ist ein Lösungsansatz.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 21:54
von Kritikaster
JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2018, 20:08)

Verbesserte Zuverdienstmöglichkeiten ist ein Lösungsansatz.
Stimmt, aber natürlich nur für jene, die von dafür Befähigten zu Recht erwarten, dass diese sich nicht nur - ohne jede Gegenleistung - von der Allgemeinheit aushalten lassen möchten.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 22:19
von jorikke
JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2018, 20:08)

Verbesserte Zuverdienstmöglichkeiten ist ein Lösungsansatz.
Fast der Einzige.
Da aber Hartz IV und die Einkommen der Geringverdienenden schon jetzt sehr eng beieinander liegen, sind diesem Ansatz enge Grenzen gesetzt.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 22:34
von Ger9374
Es gibt genug hartz 4 bezieher die jung, gesund und arbeitsfähig sind. Diese sollen zu arbeitsleistungen herangezogen werden, und wenn es zum allgemeinwohl ist. Es ist skandalös wie eine generation h4 bezieher förmlich die nächste grosszieht. Und etliche davon arbeiten nebenbei schwarz, der Staat fordert den missbrauch förmlich mangels kontrollen heraus.
Es gibt genug ehrliche Hartz 4 bezieher die mit solchen Sozialmissbrauch auch nichts zu tun haben wollen. Aber unser Staat hat ja auch nichts besseres zu tun sich weitere Sozialfälle aus Nordafrika an Land zu ziehen. Dann kann es unserem land ja gar nicht so schlecht gehen!?

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 22:46
von Maltrino
Kritikaster hat geschrieben:(16 Mar 2018, 21:54)

Stimmt, aber natürlich nur für jene, die von dafür Befähigten zu Recht erwarten, dass diese sich nicht nur - ohne jede Gegenleistung - von der Allgemeinheit aushalten lassen möchten.
Waaaas???? Soll ich diesen Satz versuchen zu verstehen oder soll ich dich einfach nur als typisches Beispiel dafür nehmen was passiert wenn [Mod: editiert]

Also, hier hat jemand geschrieben, dass besserer Zuverdienstmöglichkeiten eine Lösung sind (darüber wäre im Detail zu diskutiere, ich sehe da einige neue Probleme).

Jetzt sagst du, dass dies nur für "jene" eine Lösung ist."Jene" steht offenbar für bestimmte Leistungsempfänger? Und diese sollen von "dafür Befähigten" (Jobcenter Mitarbeitern?) zu Recht (?) erwarten, dass diese (also die Jobcenter Mitarbeiter?) "sich nicht nur - ohne jede Gegenleistung- von der Allgemeinheit aushalten lassen möchten"? Wieso sollen die Leistungsempfänger das von den Jobcenter Mitarbeitern erwarten? Oder bin ich zu doof um den Satzbau zu verstehen? Ja natürlich, das muss die Lösung sein! :thumbup:

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 22:54
von Maltrino
jorikke hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:19)

Fast der Einzige.
Da aber Hartz IV und die Einkommen der Geringverdienenden schon jetzt sehr eng beieinander liegen, sind diesem Ansatz enge Grenzen gesetzt.
Guuut, du fängst an nachzudenken. Und jetzt denk weiter nach und versuch eine Lösung zu finden die nicht darin besteht den "Hartzern", also den vollkommen Erwerbslosen Geld zu kürzen. Wie könnte dann die Lösung sein durch die man erreicht, dass die Geringverdiener, trotzdem mehr haben als die "Hartzer", was ja offenbar von immer mehr Leuten gewollt wird, ohne dass es neue Probleme gibt? Vielleicht sollte ich im BGE Strang auf dich warten? Bin aber gespannt ob es noch andere Lösungen gibt.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 23:06
von JJazzGold
jorikke hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:19)

Fast der Einzige.
Da aber Hartz IV und die Einkommen der Geringverdienenden schon jetzt sehr eng beieinander liegen, sind diesem Ansatz enge Grenzen gesetzt.
Frau Giffey hat darauf hingewiesen, dass der Abstand nur durch höheren Verdienst anreizend vergrößert werden kann. Damit sind wir wieder beim Thema Bildung und Qualifikation.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 23:09
von Maltrino
JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:06)

Frau Giffey hat darauf hingewiesen, dass der Abstand nur durch höheren Verdienst anreizend vergrößert werden kann. Damit sind wir wieder beim Thema Bildung und Qualifikation.
Bildung wird sich erst in 20 Jahren bemerkbar machen, "Qualifikation" klingt nach weiteren komplizierten Maßnahmen wo man Leute einstellen muss die das durchführen... Klingt für mich eher nach weiterer Ressourcenverschwendung, wäre aber konsequent für die Sozialdemokratie.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 23:21
von Kritikaster
Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:46)

Waaaas???? Soll ich diesen Satz versuchen zu verstehen oder soll ich dich einfach nur als typisches Beispiel dafür nehmen was passiert wenn [Mod: editiert] ...
[Mod: editiert]

Ansonsten lies bitte noch einmal, was ich schrieb, und nimm bitte zur Kenntnis, dass auch ich selbst während/nach der "Ära Schröder" zeitweise zu den erwähnten Leistungsempfängern zählte.

Wenn ich also generell in diesem Forum die Auffassung vertrete, dass letztendlich jeder selbst seines eigenen Schicksals oder Glückes Schmied ist, weiß ich recht genau, wovon ich spreche/schreibe. :cool:

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Fr 16. Mär 2018, 23:54
von Maltrino
Kritikaster hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:21)

[Mod: editiert]

Ansonsten lies bitte noch einmal, was ich schrieb, und nimm bitte zur Kenntnis, dass auch ich selbst während/nach der "Ära Schröder" zeitweise zu den erwähnten Leistungsempfängern zählte.

Wenn ich also generell in diesem Forum die Auffassung vertrete, dass letztendlich jeder selbst seines eigenen Schicksals oder Glückes Schmied ist, weiß ich recht genau, wovon ich spreche/schreibe. :cool:
Du willst also mit deinem umständlichen und meiner Meinung nach verunglücktem Satz sagen, dass bessere Zuverdienstmöglichkeiten nur denjenigen nutzen (sollten) die "ehrlich arbeiten"? Ja ist ja klar oder?

Das eigentliche Problem, um das sich jetzt herumgedruckst wird, und wo ich gespannt bin wie Griffey (oder so), Lidner oder wer auch immer es lösen will:

Bessere Zuverdienstmöglichkeiten würden dann wieder zu Ungerechtigkeiten führen, nur an etwas höherer Stelle. Jemand verdient mal 1000 Euro zu, darf als Belohnung 80% von Hartz4 behalten, hat nun 1800, und damit fast soviel wie jemand der 2000 Euro im normalen Job verdient. Ich machs kurz: Um die Zuverdienstmöglichkeiten wirklich so besser zu machen, dass sich Mehrarbeit über den gesamten Bereich lohnt, wäre ein so fließender Übergang, dass es in Richtung BGE oder negativer Einkommenssteuer gehen muss. Der derzeitige Übergang ist einfach zu knapp. Jemand der Null Euro verdient soll menschenwürdig leben, das bedeutet ca. 900 Euro bekommt er. Jemand der 1000 Euro verdient soll schon möglichst vollständig ohne Stütze leben können. Um das hinzubekommen muss man diese schräge Zuverdienst-Verrechnungen installieren, die jetzt konsequenterweise Lindner und offenbar auch Giffey negativ auffallen. Wenn ich diesen knappen "Übergangsraum" aber beibehalten will, dann kann es eigentlich keine Lösung geben. Die einzige Lösung die ich sehe ist: Entweder Sozialhilfe wird vollkommen abgeschafft oder gekürzt (Will aber auch keiner) oder sie wird so sehr auf andere Einkommensschichten ausgedehnt, dass (wie bei einer negativen Einkommenssteuer) ein fließender Übergang, bei dem sich Zusatzverdienst immer lohnt, möglich ist. Negative Einkommenssteuer und verwandtes, wäre aber ein weiterer Schritt in Richtung Grundeinkommen.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Sa 17. Mär 2018, 00:04
von Kritikaster
Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:54)

Du willst also mit deinem umständlichen und meiner Meinung nach verunglücktem Satz sagen, dass bessere Zuverdienstmöglichkeiten nur denjenigen nutzen (sollten) die "ehrlich arbeiten"?
Ja, auch wenn Du Verständnisschwierigkeiten mit meiner Argumentation oder Ausdrucksweise hast, sollten selbstverständlich nur diejenigen in den uneingeschränkten Genuß von Zuverdienstmöglichkeiten kommen, die "ehrlich arbeiten" und sich nicht zum Schaden derjenigen zu bereichern versuchen, die in dieselben Sozialsysteme einzahlen, von deren Leistungen sie selbst leben.

Es ist eine geradezu beängstigende Vorstellung, dass es Zeitgenossen geben könnte, die das anders sehen.

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Verfasst: Sa 17. Mär 2018, 07:59
von jorikke
Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:09)

Bildung wird sich erst in 20 Jahren bemerkbar machen, "Qualifikation" klingt nach weiteren komplizierten Maßnahmen wo man Leute einstellen muss die das durchführen... Klingt für mich eher nach weiterer Ressourcenverschwendung, wäre aber konsequent für die Sozialdemokratie.
Bin ganz deiner Meinung.
Es gibt viel zu tun, warten wir es ab.