HartzIV - Sammelstrang

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Orwellhatterecht
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Orwellhatterecht »

jmjarre hat geschrieben:(22 Nov 2012, 09:55)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 68607.html

Die Grünen, die damals den H4 Satz einführten mit der SPD, wollen nun diesen erheblich anheben- ausserdem ist das Ziel, Sanktionen gegenüber H4 Empfänger abzuschaffen.

Was bringt eine Anhebung des H4 Satzes?

Höhere Löhne?

"Die Grünen fordern eine Erhöhung des Hartz-IV-Satzes, doch die Bundesagentur für Arbeit warnt vor enormen Kosten. Ein Plus von 50 Euro würde die Steuerzahler pro Jahr mit 7,4 Milliarden Euro belasten. Ein wichtiger Grund: Eine Million Menschen zusätzlich hätten dann Anspruch auf die Sozialleistung...."

Höhere Mehrwertsteuer Einnahmen des Staates!
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Orwellhatterecht
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Orwellhatterecht »

Tantris hat geschrieben:(22 Nov 2012, 10:13)

Das ist auch der einzige grund, warum das gemacht werden könnte. Der einzelhandel hat eine lobby, die hartzer nicht.

Was diese leute brauchen, sind auch nicht höhere almosen, sondern die möglichkeit, wieder stolz zu sein. Also, mal von den arbeitsunfähigen, schwerstbehinderten und so abgesehen.

Weniger gesellschaftliche verachtung wäre mal was.
Aber die Menschen brauchen doch stets jemanden, auf den sie verächtlich herab blicken können, früher waren es die anderen Rassen (Nicht Arier),später dann die Alten und Kranken, die Arbeitslosen, die Ausländer, heute sind es die HartzIV Empfänger... Weniger gesellschaftliche Verachtung wird solange nicht hin zu bekommen sein, solange es zulässig ist, jede Äusserung eines Menschen zu bewerten und miteinander zu vergleichen.Die Rangfolgelisten allerorten und überall dienen schliesslich zu nichts anderem...(... ich bin besser als...)
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Maltrino
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

think twice hat geschrieben:(10 Mar 2018, 09:27)

Ich habe mich mal für eine Stelle im JC interessiert. Schon als ich mich am Telefon erkundigte, sagte man mir, dass die zu besetzende Stelle seit einem halben Jahr unbesetzt ist und viel aufzuarbeiten wäre. ...

Jedes Verhalten hat also Ursachen. Das der einen genau wie das der anderen.
Ich hab grad nicht viel beizutragen, wollte mich nur mal bei dir und anderen hier für Erfahrungsberichte bedanken, die halbwegs die Realität wiederspiegeln.

Ich höre hier im Forum immer nur, dass Hartz4 so toll ist und die Bedürftigen und bla... Aber wenn eine "gute Idee" (wie hier jemand schrieb) in der Realität solche Blüten treibt, dann muss man sich vielleicht überlegen obs eher eine schlechte Idee ist.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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sünnerklaas
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Re: Re:

Beitrag von sünnerklaas »

Maltrino hat geschrieben:(12 Mar 2018, 16:06)

Ich hab grad nicht viel beizutragen, wollte mich nur mal bei dir und anderen hier für Erfahrungsberichte bedanken, die halbwegs die Realität wiederspiegeln.

Ich höre hier im Forum immer nur, dass Hartz4 so toll ist und die Bedürftigen und bla... Aber wenn eine "gute Idee" (wie hier jemand schrieb) in der Realität solche Blüten treibt, dann muss man sich vielleicht überlegen obs eher eine schlechte Idee ist.

Das Problem bei Hartz IV ist, dass die dort bereitgehaltenen Instrumentarien nicht nur nicht greifen - sie sind vollkommen ungeeignet. Die Allermeisten ALG II-Empfänger bräuchten eine Art berufliche Rehabilitation, mit der sie gemäß ihrer individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten Stück für Stück an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Genau das kostet aber sehr viel Geld - und das Geld will niemand ausgeben.
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Maltrino
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Mar 2018, 10:48)

Das Problem bei Hartz IV ist, dass die dort bereitgehaltenen Instrumentarien nicht nur nicht greifen - sie sind vollkommen ungeeignet. Die Allermeisten ALG II-Empfänger bräuchten eine Art berufliche Rehabilitation, mit der sie gemäß ihrer individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten Stück für Stück an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Genau das kostet aber sehr viel Geld - und das Geld will niemand ausgeben.
Heißt also: Für das was man eigentlich machen wollte, Leute "in Arbeit" bringen, hat man kein Geld um es professionell zu machen.

Und jetzt komme ich wieder mit einer wilden These, wo wahrscheinlich jeder Moderator hier wieder ausrasten wird, da sowas ja aus irgendeinem Grunde nicht gewollt ist:

Wenn dem Staat Ressourcen fehlen es zu machen, dann könnte man es dem "Markt" überlassen (oh, ich hab Markt gesagt, ist das jetzt Themenfremd?). Welcher Marktteilnehmer könnte nun aber Arbeitslose, die bei großen Firmen keinen Job finden, an Arbeit heranführen? Das könnten "Mini-Firmen", kleine Selbstständige, schräge Typen mit Ideen... Kurz: Leute wie ich^^. Aber: Diese Leute sind (ich erwähnte es im BGE Strang) wegen der Hartz4 Systematik zur Zeit gar nicht reicher als die Hartzer selber.

Zur Zeit ist es also so: EIn Tüftler, der mit irgendeiner schrägen Idee 1000 Euro im Monat verdient, der hat fast genauso viel Geld wie ein Hartz4 Empfänger (900 Euro). Das heißt, dieser Tüftler kann dem Hartz4 Empfänger gar keinen "Mini-Job" oder ähnliches anbieten, da es für den Hartz4 Empfänger kein Gewinn wäre, es würde fast alles verrechnet werden, obwohl er 1000 Euro mehr verdient als dieser.

Die Situation ist also: Die Arbeitslosen bekommen bei normalen und großen Firmen keinen Job. Sie würden vielleicht bei "kleinen Tüftlern" einen kleinen Job bekommen, da diese alles nehmen würden was kommt. Aber diese "kleinen Tüftler" sind wegen der Hartz4 Systematik auf einer finanziellen Stufe wie die "Hartzer" obwohl sie auf dem freien Markt erfolgreicher sind. So funktioniert das alles nicht. Der Staat greift also extrem in den Markt ein, zieht die Arbeitslosen zu sich, kann ihnen aber nicht die Hilfe geben die sie brauchen. Das funktioniert hinten und vorne nicht. Und es krankt schon daran, dass jemand der 1000 Euro auf dem freien Markt verdient im Endeffekt kaum mehr Geld hat als ein "Hartzer". Höher Hartz4 Sätze ändern an dieser grundlegenden Sache auch nichts.

Ergänzung: Ein Überschlagsrechnung bestätigt diese These erstaunlicherweise. Im Bereich EInzelhandel ist es so, dass ein Chef/Geschäftsführer ungefähr dreimal soviel verdient wie ein Angestellter (6000 im Monat zu 2000 im Monat). Wenn nun jemand mit 300 Euro im Monat wieder in einen Job einsteigen will, und keinen großen Arbeitgeber findet, dann könnte er sich jemanden suchen der als Selbstständiger 900 Euro im Monat verdient...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Re:

Beitrag von sünnerklaas »

Maltrino hat geschrieben:(13 Mar 2018, 15:50)

Heißt also: Für das was man eigentlich machen wollte, Leute "in Arbeit" bringen, hat man kein Geld um es professionell zu machen.

Und jetzt komme ich wieder mit einer wilden These, wo wahrscheinlich jeder Moderator hier wieder ausrasten wird, da sowas ja aus irgendeinem Grunde nicht gewollt ist:

Wenn dem Staat Ressourcen fehlen es zu machen, dann könnte man es dem "Markt" überlassen (oh, ich hab Markt gesagt, ist das jetzt Themenfremd?). Welcher Marktteilnehmer könnte nun aber Arbeitslose, die bei großen Firmen keinen Job finden, an Arbeit heranführen? Das könnten "Mini-Firmen", kleine Selbstständige, schräge Typen mit Ideen... Kurz: Leute wie ich^^. Aber: Diese Leute sind (ich erwähnte es im BGE Strang) wegen der Hartz4 Systematik zur Zeit gar nicht reicher als die Hartzer selber.

Zur Zeit ist es also so: EIn Tüftler, der mit irgendeiner schrägen Idee 1000 Euro im Monat verdient, der hat fast genauso viel Geld wie ein Hartz4 Empfänger (900 Euro). Das heißt, dieser Tüftler kann dem Hartz4 Empfänger gar keinen "Mini-Job" oder ähnliches anbieten, da es für den Hartz4 Empfänger kein Gewinn wäre, es würde fast alles verrechnet werden, obwohl er 1000 Euro mehr verdient als dieser.

Die Situation ist also: Die Arbeitslosen bekommen bei normalen und großen Firmen keinen Job. Sie würden vielleicht bei "kleinen Tüftlern" einen kleinen Job bekommen, da diese alles nehmen würden was kommt. Aber diese "kleinen Tüftler" sind wegen der Hartz4 Systematik auf einer finanziellen Stufe wie die "Hartzer" obwohl sie auf dem freien Markt erfolgreicher sind. So funktioniert das alles nicht. Der Staat greift also extrem in den Markt ein, zieht die Arbeitslosen zu sich, kann ihnen aber nicht die Hilfe geben die sie brauchen. Das funktioniert hinten und vorne nicht. Und es krankt schon daran, dass jemand der 1000 Euro auf dem freien Markt verdient im Endeffekt kaum mehr Geld hat als ein "Hartzer". Höher Hartz4 Sätze ändern an dieser grundlegenden Sache auch nichts.

Ergänzung: Ein Überschlagsrechnung bestätigt diese These erstaunlicherweise. Im Bereich EInzelhandel ist es so, dass ein Chef/Geschäftsführer ungefähr dreimal soviel verdient wie ein Angestellter (6000 im Monat zu 2000 im Monat). Wenn nun jemand mit 300 Euro im Monat wieder in einen Job einsteigen will, und keinen großen Arbeitgeber findet, dann könnte er sich jemanden suchen der als Selbstständiger 900 Euro im Monat verdient...

Um 900 Euro im Monat zu verdienen, muss ich als Selbständiger überschlagsweise 2700 Euro im Monat umsetzen. Da ist nicht viel Platz, um Rücklagen für Zeiten zu bilden, in denen es mal schlecht läuft. Einen Mitarbeiter muss ich nämlich auch durch solche Zeiten mitnehmen.
Aber Du hast schon recht: der Staat greift tief in den Arbeitsmarkt ein, gerade im Bereich der unteren Lohngruppen. Das ist aber der Auffassung geschuldet, dass sich auch ein Aufstocker um eine besser bezahlte Tätigkeit zu bemühen hat - ganz einfach um den sogenannten "Steuerzahler" zu entlasten. Das ganze ist natürlich sehr kurzsichtig, weil vieles auch einfach mal abgewürgt wird.
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Re: Re:

Beitrag von Boracay »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Mar 2018, 10:48)

Das Problem bei Hartz IV ist, dass die dort bereitgehaltenen Instrumentarien nicht nur nicht greifen - sie sind vollkommen ungeeignet. Die Allermeisten ALG II-Empfänger bräuchten eine Art berufliche Rehabilitation, mit der sie gemäß ihrer individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten Stück für Stück an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Genau das kostet aber sehr viel Geld - und das Geld will niemand ausgeben.
Der deutsche Assi Langzeitarbeitslose ist eine Mini Randerscheinung. Meist sind die Hartzer:
- Alleinerziehende
- Migranten
- Familien für die sich Arbeit einfach nicht lohnt

Die Gruppen musst du nicht irgendwo heran führen.
Letztere wollen nicht arbeiten und erstere können es aufgrund ihrer Sitauation nicht. Auf die Migranten müsste man sich konzentrieren via Druck + verpflichtender Kurse + Kürzung der Sätze.
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Maltrino
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

sünnerklaas hat geschrieben:(14 Mar 2018, 08:08)

... der Staat greift tief in den Arbeitsmarkt ein, gerade im Bereich der unteren Lohngruppen. Das ist aber der Auffassung geschuldet, dass sich auch ein Aufstocker um eine besser bezahlte Tätigkeit zu bemühen hat - ganz einfach um den sogenannten "Steuerzahler" zu entlasten. Das ganze ist natürlich sehr kurzsichtig, weil vieles auch einfach mal abgewürgt wird.
Es führt in der Realität einfach dazu, dass der, ich beschreib es mal naiv als , "Tellerwäscher zum Millionär Weg" so nicht möglich ist. Es ist nicht möglich, bzw. nicht erwünscht, dass jemand der vorher Null Euro verdient hat klein anfängt, zuerst 200 Euro verdient, dann 400, dann 600, dann 800 usw. Es wird von Anfang an klar gemacht, "Bemüh dich um einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, oder bleib zu Hause". Und diejenigen die das nicht finden... Pech. Und im Endeffekt wird dann jemand belohnt und hofiert, der irgendeinen Job in ner Behörde abbekommt, wo er dann zwar "sozialversicherungspflichtig Beschäftigt" ist aber eigentlich auch vom Staat bezahlt wird, und derjenige der mit einer innovativen Idee 1000 Euro im Monat verdient, ist der dumme. Das perfide ist, sorry wen ich wieder groß aushole, auf diese Art und Weise wird auch der Status Quo in der Gesellschaft gefestigt. Es wird belohnt wenn sich jemand in bestehende Machtverhältnisse fügt, also bei einer Behörde arbeitet oder bei einem bestehenden großen (am besten noch direkt oder indirekt staatlich subventioniertem) Unternehmen arbeitet, für diese arbeitet. Es wird "bestraft" wenn jemand versucht "aufzusteigen", zum Beispiel solche Gründergeschichten, dass jemand zuerst in der Garage veränderte Sonnenbrillen auf Festivals verkauft hat, da vielleicht ein paar Euro verdient hat, das ganze dann größer wurde, dann ein paar Euro mehr verdient hat, bis es schließlich riesengroß wurde, dieser Weg ist nicht gewollt. Wortwörtlich wird dann von "Hobby" geredet. Der Aufstieg eines Gründers von Null auf 100.000 ist also nicht gewollt weil die Zwischenschritte, wo jemand dann eben 100, 300 oder 600 Euro monatlich verdient, als "Hobby" difammiert werden.
Zuletzt geändert von Maltrino am Mi 14. Mär 2018, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von Orwellhatterecht »

Boracay hat geschrieben:(14 Mar 2018, 08:28)

Der deutsche Assi Langzeitarbeitslose ist eine Mini Randerscheinung. Meist sind die Hartzer:
- Alleinerziehende
- Migranten
- Familien für die sich Arbeit einfach nicht lohnt

Die Gruppen musst du nicht irgendwo heran führen.
Letztere wollen nicht arbeiten und erstere können es aufgrund ihrer Sitauation nicht. Auf die Migranten müsste man sich konzentrieren via Druck + verpflichtender Kurse + Kürzung der Sätze.

... und manche von ihnen haben obendrein sogar noch Schweißfüße oder lispeln !
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jorikke
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Re: Re:

Beitrag von jorikke »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:21)

... und manche von ihnen haben obendrein sogar noch Schweißfüße oder lispeln !
Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
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Maltrino
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:29)

Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
Ach quatsch, wenn jemand nach zwei Krebserkrankungen Augenringe hat, dann ist er selbst schuld und dann ist es vollkommen ok wenn die Mitarbeiter vom Jobcenter sagen "So wie sie aussehen mit den müden Augen, ist ja auch kein Wunder, dass sie keiner einstellt!". Und wer "Sprachfehler" hat, der soll gefälligst mal "aus sich herausgehen und den Mund aufmachen!". So wird das in Deutschland geregelt. :thumbup:
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Re: Re:

Beitrag von relativ »

jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:29)

Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
Sie sind trotzdem Teil unser Gesellschaft. Die art und weise wir wir bzw. der Staat mit diesen Menschen umgeht, ist nicht obsolet und dies fängt schon bei der Rhetorik an.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Re:

Beitrag von Orwellhatterecht »

relativ hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:49)

Sie sind trotzdem Teil unser Gesellschaft. Die art und weise wir wir bzw. der Staat mit diesen Menschen umgeht, ist nicht obsolet und dies fängt schon bei der Rhetorik an.

Ist das auch allgemein bekannt? Ich meine, vor allen Dingen bei jenen, die die Gesetze machen und denjenigen, die deren Einhaltung zu überwachen haben?
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Re: Re:

Beitrag von Orwellhatterecht »

jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:29)

Nicht nur Manche.
Körperliche Gebrechen und Sprachfehler verhindern zu 27,2% einen Arbeitsvertrag.
Ich wollte lediglich die einschlägigen Vorurteile meines Vorposters vervollständigen, kann ja jeder mal etwas vergessen!
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Re: Re:

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:00)

Es führt in der Realität einfach dazu, dass der, ich beschreib es mal naiv als , "Tellerwäscher zum Millionär Weg" so nicht möglich ist. Es ist nicht möglich, bzw. nicht erwünscht, dass jemand der vorher Null Euro verdient hat klein anfängt, zuerst 200 Euro verdient, dann 400, dann 600, dann 800 usw. Es wird von Anfang an klar gemacht, "Bemüh dich um einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, oder bleib zu Hause". Und diejenigen die das nicht finden... Pech. Und im Endeffekt wird dann jemand belohnt und hofiert, der irgendeinen Job in ner Behörde abbekommt, wo er dann zwar "sozialversicherungspflichtig Beschäftigt" ist aber eigentlich auch vom Staat bezahlt wird, und derjenige der mit einer innovativen Idee 1000 Euro im Monat verdient, ist der dumme. Das perfide ist, sorry wen ich wieder groß aushole, auf diese Art und Weise wird auch der Status Quo in der Gesellschaft gefestigt. Es wird belohnt wenn sich jemand in bestehende Machtverhältnisse fügt, also bei einer Behörde arbeitet oder bei einem bestehenden großen (am besten noch direkt oder indirekt staatlich subventioniertem) Unternehmen arbeitet, für diese arbeitet. Es wird "bestraft" wenn jemand versucht "aufzusteigen", zum Beispiel solche Gründergeschichten, dass jemand zuerst in der Garage veränderte Sonnenbrillen auf Festivals verkauft hat, da vielleicht ein paar Euro verdient hat, das ganze dann größer wurde, dann ein paar Euro mehr verdient hat, bis es schließlich riesengroß wurde, dieser Weg ist nicht gewollt. Wortwörtlich wird dann von "Hobby" geredet. Der Aufstieg eines Gründers von Null auf 100.000 ist also nicht gewollt weil die Zwischenschritte, wo jemand dann eben 100, 300 oder 600 Euro monatlich verdient, als "Hobby" difammiert werden.
Also, wenn Jemand nur 1.000€ mit einer innovativen Idee im Monat verdient, ist die Idee evtl noch innovativ, aber wohl nicht nachgefragt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

freund von mir hat 7 krimis veröffentlicht und er hat gesagt, bis zum 4. hat er noch sozialleistungen bezogen...- :(
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Misterfritz »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:47)

freund von mir hat 7 krimis veröffentlicht und er hat gesagt, bis zum 4. hat er noch sozialleistungen bezogen...- :(
Nun ist Bücherschreiben keine innovative Idee - auch keine Krimis ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Re:

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:48)

Ach quatsch, wenn jemand nach zwei Krebserkrankungen Augenringe hat, dann ist er selbst schuld und dann ist es vollkommen ok wenn die Mitarbeiter vom Jobcenter sagen "So wie sie aussehen mit den müden Augen, ist ja auch kein Wunder, dass sie keiner einstellt!". Und wer "Sprachfehler" hat, der soll gefälligst mal "aus sich herausgehen und den Mund aufmachen!". So wird das in Deutschland geregelt. :thumbup:
Mach dich bitte nicht über krebskranke Augenringe lustig.
Was nutzt ein Doppelstudium, wenn man nicht einmal zu einem Rest an Ernsthaftigkeit in der Lage ist?
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Mar 2018, 19:14)

Also, wenn Jemand nur 1.000€ mit einer innovativen Idee im Monat verdient, ist die Idee evtl noch innovativ, aber wohl nicht nachgefragt.
Siehst du, das, und auch deine Bemerkung über das Buchschreiben, zeigt das ganze Dilemma dieser verkorksten Mentalität.

Wenn jemand mir einer Idee auf dem freien Markt 1000 Euro verdient, dann hat er mehr Kunden auf dem freien Markt gefunden als jemand der Null Euro damit verdient oder der in ner Behörde arbeitet. Und wenn jemand im kleinen Rahmen 10 Kunden findet, durch die er 1000 Euro verdient, dann ist es klar, dass er auch mehr finden kann wenn das ganze "skalierbar" ist. Und das ist das was ich meine, so Leute wie du haben Angst vor Leuten die mit ihren Ideen ein bischen Erfog haben, deshalb macht ihr sie nieder, verächtlich, alles nur Hobby, nicht nachgefragt, bla... Ihr schwärmt hier doch alle immer so von der FDP, aber habt nur Verachtung gegenüber Martkwirtschaft. Wer in ner Behörde arbeitet ist toll, wer sich auf dem Markt versucht und etwas anbietet, seien es Bücher oder was auch immer, über den kann man herziehen.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Re:

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:45)

Siehst du, das, und auch deine Bemerkung über das Buchschreiben, zeigt das ganze Dilemma dieser verkorksten Mentalität.
Was sagt das über meine Mentalität? Dass ich Bücherschreiben nicht für eine innovative Idee halte? Ich finde Bücherschreiben sehr gut, ich lese nämlich sehr gerne. Ich halte es nur nicht für eine neue Idee. :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2018, 20:41)

Mach dich bitte nicht über krebskranke Augenringe lustig.
Was nutzt ein Doppelstudium, wenn man nicht einmal zu einem Rest an Ernsthaftigkeit in der Lage ist?
Lass mich raten, es kommt dir oder anderen die hier mitlesen gar nicht die Idee, dass man auf sowas auch einfach antworten könnte: "Erspar dir den sarkastastischen Smilie, aber ja, wenn Jobcenter Mitarbeiter wirklich so agieren, dann stimmt etwas nicht." Aber das wäre ja zu abgefahren nicht wahr? :thumbup:
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:49)

Was sagt das über meine Mentalität? Dass ich Bücherschreiben nicht für eine innovative Idee halte? Ich finde Bücherschreiben sehr gut, ich lese nämlich sehr gerne. Ich halte es nur nicht für eine neue Idee. :D
Es ist völlig egal ob du es gut findest oder nicht, der Markt soll entscheiden.
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Re: Re:

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:50)

Es ist völlig egal ob du es gut findest oder nicht, der Markt soll entscheiden.
Sicherlich,
dennoch halte ich eine Idee, die nur 1.000€ monatlich abwirft, für nicht sonderlich lukrativ - und wahrscheinlich nicht mal für innovativ. Das mag aber jeder anders sehen und vielleicht macht es demjenigen, der das macht, glücklich.
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Re: Re:

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:45)

Siehst du, das, und auch deine Bemerkung über das Buchschreiben, zeigt das ganze Dilemma dieser verkorksten Mentalität.

Wenn jemand mir einer Idee auf dem freien Markt 1000 Euro verdient, dann hat er mehr Kunden auf dem freien Markt gefunden als jemand der Null Euro damit verdient oder der in ner Behörde arbeitet. Und wenn jemand im kleinen Rahmen 10 Kunden findet, durch die er 1000 Euro verdient, dann ist es klar, dass er auch mehr finden kann wenn das ganze "skalierbar" ist. Und das ist das was ich meine, so Leute wie du haben Angst vor Leuten die mit ihren Ideen ein bischen Erfog haben, deshalb macht ihr sie nieder, verächtlich, alles nur Hobby, nicht nachgefragt, bla... Ihr schwärmt hier doch alle immer so von der FDP, aber habt nur Verachtung gegenüber Martkwirtschaft. Wer in ner Behörde arbeitet ist toll, wer sich auf dem Markt versucht und etwas anbietet, seien es Bücher oder was auch immer, über den kann man herziehen.
Ganz ehrlich, mit deiner Sichtweise stimmt irgend etwas nicht.
Wie kann man bloß darauf kommen, andere hätten Angst vor Leuten mit ein bisschen Eigeninitiative?
Das Gegenteil ist der Fall, jeder der nicht gerade krank im Kopf ist, wird sich freuen wenn andere selber zu ihrem Lebensunterhalt beitragen können.
In deinem Beispiel mit dem 1000,-€ Literaten kommt eher der Wunsch auf, er möge das noch ausbauen.
Falls Gefühle im Spiel sind, dann eher etwas Mitleid, 1000,-€ sind ja nun wirklich etwas dünne.
Sortiere dich mal etwas und hör auf dein Leben mit Hirngespinsten zu verplempern.
...nicht hinter jedem Busch hockt ein Böser.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von ps1 »

jmjarre hat geschrieben: Was bringt eine Anhebung des H4 Satzes?

Höhere Löhne?
Eher höhere Steuern.
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(15 Mar 2018, 08:24)

...
...nicht hinter jedem Busch hockt ein Böser.
Ja, gleichfalls. Nicht hinter jeder ironischen Maltrino Bemerkung hockt der Teufel. Nochmal: Ich kritisiere zugegeben sarkastisch Missstände in Jobcentern: Ich kritisiere sinngemäß, dass das Jobcenter unmenschlich mit offensichtlich gebrechlichen Leuten umgeht, ich kritisiere, dass viele Jobcenter Mitarbeiter (wahrscheinlich durch Vorgaben geprägt) in jedem müde aussehenden Arbeitslosen einen "Bösen" vermuten. Als Antwort kommt von dir nichts zum Thema sondern, dass ich (!) mich nicht über gebrechliche Leute lustig machen soll...

Und solange diese Art des "Trolljagens" die politische Diskussion im Internetzeitalter überlagert sehe ich schwarz. Weil solange wird sich nichts ändern, egal in welche politische Richtung. Der normale Ablauf ist doch: Jemand kritisiert etwas, jemand widerspricht bzw. die Kritik wird diskutiert und über Lösungen diskutiert. Aber dieser Ablauf funktioniert nicht mehr wenn sofort (sorry) hinter jedem Busch das Böse vermutet wird, wenn die Kritik gar nicht als solche angenommen wird sondern nur noch über Ton, Formales, Haarschnitt, Aussprache des Kritikers diskutiert wird, wenn sofort die "Trolljagd" beginnt.

Und hier muss man die AfD ja fast schon loben, denn (obwohl ihre Inhalte kacke sind) sie haben als einzige politische Gruppierung der letzten 10 Jahre erfolgreich geschafft diesen Kreislauf zu durchbrechen. Die heutige AfD besteht aus "Trollen". Im Unterschied zu anderen Bewegungen (die inzwischen verschwunden sind) haben sie sich erfolgreich verteidigt, haben auf ihr Recht kritisieren zu dürfen bestanden ("Mut zur Wahrheit"). Die Folge: Es wurde über die Inhalte diskutiert über die die AfD diskutieren wollte.

Wenn jetzt aber nur der AfD dieses Recht auf scharfe Kritik gewährt wird und alle Hartz4 Kritiker sofort als "Trolle", als "Böse" gesehen werden... Tja...

In diesem Sinne:

DAS JOBCENTER BELEIDIGT GEBRECHLICHE PERSONEN! MUT ZUR WAHRHEIT!

Darauf kannst du jetzt antworte, du kannst versuchen zu belegen, dass ich unrecht habe, du kannst schweigen, aber einfach nur zu sagen, dass ich "Böse" bin oder selber hinter jedem Busch dass "Böse" vermute, ist auch etwas schwach.

Ja, ich habe verstanden, ich soll mich in sowas nicht so reinsteigern, alles ok. Aber das hat ja auch seinen Grund: Ich erlebe ja wie sich die letzten 10 Jahre bestimmte politische Themen (wie auch dieses hier) aufstauen und nicht "abgearbeitet" werden, weil eben die "Trolljagd" auf Kritiker im Vordergrund steht. Und das ist echt blöd. So, ich habe fertig.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Maltrino »

Aus aktuellem Anlass: Die neue Familienministerin hält (übrigens ähnlich wie Lindner von der FDP) es wichtiger "Arbeit zu fördern" als Hartz4 Sätze zu erhöhen. https://www.tagesspiegel.de/politik/neu ... 78464.html
Auch Lindner sprach, wenn ich das recht zusammenkriege, gestern bei Lanz davon die Zuverdienstmöglichkeiten zu verbessern.

Da beide keine Lösungen anbieten, im Gegensatz zu mir (BGE), muss ich festhalten, dass beide exakt das selbe kritisieren was ich hier und im BGE Strang kritisiert habe, dass es sich bei dem derzeitigen System nicht lohnt zu arbeiten und dazuzuverdienen (solange man unter 2000 Euro verdient).

Und nun? Müssten ja einige hier, die sofort auf mich eindreschen wenn ich sowas schreibe, auf Lindner und Giffey eindreschen, da sie ja offenbar genauso verrückt sind wie ich, was? Naja.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Senexx »

Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 19:36)

Aus aktuellem Anlass: Die neue Familienministerin hält (übrigens ähnlich wie Lindner von der FDP) es wichtiger "Arbeit zu fördern" als Hartz4 Sätze zu erhöhen. https://www.tagesspiegel.de/politik/neu ... 78464.html
Auch Lindner sprach, wenn ich das recht zusammenkriege, gestern bei Lanz davon die Zuverdienstmöglichkeiten zu verbessern.

Da beide keine Lösungen anbieten, im Gegensatz zu mir (BGE), muss ich festhalten, dass beide exakt das selbe kritisieren was ich hier und im BGE Strang kritisiert habe, dass es sich bei dem derzeitigen System nicht lohnt zu arbeiten und dazuzuverdienen (solange man unter 2000 Euro verdient).

Und nun? Müssten ja einige hier, die sofort auf mich eindreschen wenn ich sowas schreibe, auf Lindner und Giffey eindreschen, da sie ja offenbar genauso verrückt sind wie ich, was? Naja.
Um den Hartzern Beine zu machen, gibt es ein einfaches Rezept: 50% des Verdienstes wird angerechnet. Und nach einer gewissen Übergangszeit 75%.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von JJazzGold »

Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 19:36)

Aus aktuellem Anlass: Die neue Familienministerin hält (übrigens ähnlich wie Lindner von der FDP) es wichtiger "Arbeit zu fördern" als Hartz4 Sätze zu erhöhen. https://www.tagesspiegel.de/politik/neu ... 78464.html
Auch Lindner sprach, wenn ich das recht zusammenkriege, gestern bei Lanz davon die Zuverdienstmöglichkeiten zu verbessern.

Da beide keine Lösungen anbieten, im Gegensatz zu mir (BGE), muss ich festhalten, dass beide exakt das selbe kritisieren was ich hier und im BGE Strang kritisiert habe, dass es sich bei dem derzeitigen System nicht lohnt zu arbeiten und dazuzuverdienen (solange man unter 2000 Euro verdient).

Und nun? Müssten ja einige hier, die sofort auf mich eindreschen wenn ich sowas schreibe, auf Lindner und Giffey eindreschen, da sie ja offenbar genauso verrückt sind wie ich, was? Naja.
Verbesserte Zuverdienstmöglichkeiten ist ein Lösungsansatz.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2018, 20:08)

Verbesserte Zuverdienstmöglichkeiten ist ein Lösungsansatz.
Stimmt, aber natürlich nur für jene, die von dafür Befähigten zu Recht erwarten, dass diese sich nicht nur - ohne jede Gegenleistung - von der Allgemeinheit aushalten lassen möchten.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2018, 20:08)

Verbesserte Zuverdienstmöglichkeiten ist ein Lösungsansatz.
Fast der Einzige.
Da aber Hartz IV und die Einkommen der Geringverdienenden schon jetzt sehr eng beieinander liegen, sind diesem Ansatz enge Grenzen gesetzt.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Ger9374 »

Es gibt genug hartz 4 bezieher die jung, gesund und arbeitsfähig sind. Diese sollen zu arbeitsleistungen herangezogen werden, und wenn es zum allgemeinwohl ist. Es ist skandalös wie eine generation h4 bezieher förmlich die nächste grosszieht. Und etliche davon arbeiten nebenbei schwarz, der Staat fordert den missbrauch förmlich mangels kontrollen heraus.
Es gibt genug ehrliche Hartz 4 bezieher die mit solchen Sozialmissbrauch auch nichts zu tun haben wollen. Aber unser Staat hat ja auch nichts besseres zu tun sich weitere Sozialfälle aus Nordafrika an Land zu ziehen. Dann kann es unserem land ja gar nicht so schlecht gehen!?
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Maltrino »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Mar 2018, 21:54)

Stimmt, aber natürlich nur für jene, die von dafür Befähigten zu Recht erwarten, dass diese sich nicht nur - ohne jede Gegenleistung - von der Allgemeinheit aushalten lassen möchten.
Waaaas???? Soll ich diesen Satz versuchen zu verstehen oder soll ich dich einfach nur als typisches Beispiel dafür nehmen was passiert wenn [Mod: editiert]

Also, hier hat jemand geschrieben, dass besserer Zuverdienstmöglichkeiten eine Lösung sind (darüber wäre im Detail zu diskutiere, ich sehe da einige neue Probleme).

Jetzt sagst du, dass dies nur für "jene" eine Lösung ist."Jene" steht offenbar für bestimmte Leistungsempfänger? Und diese sollen von "dafür Befähigten" (Jobcenter Mitarbeitern?) zu Recht (?) erwarten, dass diese (also die Jobcenter Mitarbeiter?) "sich nicht nur - ohne jede Gegenleistung- von der Allgemeinheit aushalten lassen möchten"? Wieso sollen die Leistungsempfänger das von den Jobcenter Mitarbeitern erwarten? Oder bin ich zu doof um den Satzbau zu verstehen? Ja natürlich, das muss die Lösung sein! :thumbup:
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:19)

Fast der Einzige.
Da aber Hartz IV und die Einkommen der Geringverdienenden schon jetzt sehr eng beieinander liegen, sind diesem Ansatz enge Grenzen gesetzt.
Guuut, du fängst an nachzudenken. Und jetzt denk weiter nach und versuch eine Lösung zu finden die nicht darin besteht den "Hartzern", also den vollkommen Erwerbslosen Geld zu kürzen. Wie könnte dann die Lösung sein durch die man erreicht, dass die Geringverdiener, trotzdem mehr haben als die "Hartzer", was ja offenbar von immer mehr Leuten gewollt wird, ohne dass es neue Probleme gibt? Vielleicht sollte ich im BGE Strang auf dich warten? Bin aber gespannt ob es noch andere Lösungen gibt.
Zuletzt geändert von Maltrino am Fr 16. Mär 2018, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:19)

Fast der Einzige.
Da aber Hartz IV und die Einkommen der Geringverdienenden schon jetzt sehr eng beieinander liegen, sind diesem Ansatz enge Grenzen gesetzt.
Frau Giffey hat darauf hingewiesen, dass der Abstand nur durch höheren Verdienst anreizend vergrößert werden kann. Damit sind wir wieder beim Thema Bildung und Qualifikation.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Maltrino »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:06)

Frau Giffey hat darauf hingewiesen, dass der Abstand nur durch höheren Verdienst anreizend vergrößert werden kann. Damit sind wir wieder beim Thema Bildung und Qualifikation.
Bildung wird sich erst in 20 Jahren bemerkbar machen, "Qualifikation" klingt nach weiteren komplizierten Maßnahmen wo man Leute einstellen muss die das durchführen... Klingt für mich eher nach weiterer Ressourcenverschwendung, wäre aber konsequent für die Sozialdemokratie.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Kritikaster »

Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 22:46)

Waaaas???? Soll ich diesen Satz versuchen zu verstehen oder soll ich dich einfach nur als typisches Beispiel dafür nehmen was passiert wenn [Mod: editiert] ...
[Mod: editiert]

Ansonsten lies bitte noch einmal, was ich schrieb, und nimm bitte zur Kenntnis, dass auch ich selbst während/nach der "Ära Schröder" zeitweise zu den erwähnten Leistungsempfängern zählte.

Wenn ich also generell in diesem Forum die Auffassung vertrete, dass letztendlich jeder selbst seines eigenen Schicksals oder Glückes Schmied ist, weiß ich recht genau, wovon ich spreche/schreibe. :cool:
Zuletzt geändert von Skull am Sa 17. Mär 2018, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Maltrino »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:21)

[Mod: editiert]

Ansonsten lies bitte noch einmal, was ich schrieb, und nimm bitte zur Kenntnis, dass auch ich selbst während/nach der "Ära Schröder" zeitweise zu den erwähnten Leistungsempfängern zählte.

Wenn ich also generell in diesem Forum die Auffassung vertrete, dass letztendlich jeder selbst seines eigenen Schicksals oder Glückes Schmied ist, weiß ich recht genau, wovon ich spreche/schreibe. :cool:
Du willst also mit deinem umständlichen und meiner Meinung nach verunglücktem Satz sagen, dass bessere Zuverdienstmöglichkeiten nur denjenigen nutzen (sollten) die "ehrlich arbeiten"? Ja ist ja klar oder?

Das eigentliche Problem, um das sich jetzt herumgedruckst wird, und wo ich gespannt bin wie Griffey (oder so), Lidner oder wer auch immer es lösen will:

Bessere Zuverdienstmöglichkeiten würden dann wieder zu Ungerechtigkeiten führen, nur an etwas höherer Stelle. Jemand verdient mal 1000 Euro zu, darf als Belohnung 80% von Hartz4 behalten, hat nun 1800, und damit fast soviel wie jemand der 2000 Euro im normalen Job verdient. Ich machs kurz: Um die Zuverdienstmöglichkeiten wirklich so besser zu machen, dass sich Mehrarbeit über den gesamten Bereich lohnt, wäre ein so fließender Übergang, dass es in Richtung BGE oder negativer Einkommenssteuer gehen muss. Der derzeitige Übergang ist einfach zu knapp. Jemand der Null Euro verdient soll menschenwürdig leben, das bedeutet ca. 900 Euro bekommt er. Jemand der 1000 Euro verdient soll schon möglichst vollständig ohne Stütze leben können. Um das hinzubekommen muss man diese schräge Zuverdienst-Verrechnungen installieren, die jetzt konsequenterweise Lindner und offenbar auch Giffey negativ auffallen. Wenn ich diesen knappen "Übergangsraum" aber beibehalten will, dann kann es eigentlich keine Lösung geben. Die einzige Lösung die ich sehe ist: Entweder Sozialhilfe wird vollkommen abgeschafft oder gekürzt (Will aber auch keiner) oder sie wird so sehr auf andere Einkommensschichten ausgedehnt, dass (wie bei einer negativen Einkommenssteuer) ein fließender Übergang, bei dem sich Zusatzverdienst immer lohnt, möglich ist. Negative Einkommenssteuer und verwandtes, wäre aber ein weiterer Schritt in Richtung Grundeinkommen.
Zuletzt geändert von Skull am Sa 17. Mär 2018, 00:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Kritikaster »

Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:54)

Du willst also mit deinem umständlichen und meiner Meinung nach verunglücktem Satz sagen, dass bessere Zuverdienstmöglichkeiten nur denjenigen nutzen (sollten) die "ehrlich arbeiten"?
Ja, auch wenn Du Verständnisschwierigkeiten mit meiner Argumentation oder Ausdrucksweise hast, sollten selbstverständlich nur diejenigen in den uneingeschränkten Genuß von Zuverdienstmöglichkeiten kommen, die "ehrlich arbeiten" und sich nicht zum Schaden derjenigen zu bereichern versuchen, die in dieselben Sozialsysteme einzahlen, von deren Leistungen sie selbst leben.

Es ist eine geradezu beängstigende Vorstellung, dass es Zeitgenossen geben könnte, die das anders sehen.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(16 Mar 2018, 23:09)

Bildung wird sich erst in 20 Jahren bemerkbar machen, "Qualifikation" klingt nach weiteren komplizierten Maßnahmen wo man Leute einstellen muss die das durchführen... Klingt für mich eher nach weiterer Ressourcenverschwendung, wäre aber konsequent für die Sozialdemokratie.
Bin ganz deiner Meinung.
Es gibt viel zu tun, warten wir es ab.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Maltrino »

Kritikaster hat geschrieben:(17 Mar 2018, 00:04)

Ja, auch wenn Du Verständnisschwierigkeiten mit meiner Argumentation oder Ausdrucksweise hast, sollten selbstverständlich nur diejenigen in den uneingeschränkten Genuß von Zuverdienstmöglichkeiten kommen, die "ehrlich arbeiten" und sich nicht zum Schaden derjenigen zu bereichern versuchen, die in dieselben Sozialsysteme einzahlen, von deren Leistungen sie selbst leben.

Es ist eine geradezu beängstigende Vorstellung, dass es Zeitgenossen geben könnte, die das anders sehen.
Ich weiß immer noch nicht so recht ob du damit Einwanderer oder Flüchtlinge meinst, die sich bereichern wollen oder wen, aber ist ja klar, das jegliches System bei dem es um "Zuverdienst" oder "Abgaben" davon aus geht, dass jeder sich korrekt verhält. Unkorrekt können sich auch Gutverdiener verhalten die Steuern hinterziehen oder so.

Das Problem das ich sehe (ich weiß nicht ob du vielleicht das selbe meinst), das heutige System verleitet geradezu danach unkorrekt zu handeln. Und diejenigen die Mehrverdienst nicht angeben sondern Bar in die Hand kriegen und drüber schweigen, die werden quasi belohnt, weil es natürlich auch gar keine Ressourcen gibt um sowas herauszufinden, während diejenigen die brav angeben, dass sie diesen Monat 400 Euro mehr verdient haben als sonst, die dummen sind und nur 80 Euro mehr haben als letzten Monat.

Ich will das nicht entschuldigen, Gesetzesverstoß ist Gesetzesverstoß. Aber Gesetze sollten meiner Meinung nach auch so gestaltet sein, dass sie nicht danach schreien gebrochen zu werden. Wenn ich eine Ampel aufstelle wo kein Verkehr ist und die 99% der zeit auf rot steht, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis jemand drüber fährt. Ein System wo sich Zuverdienst mehr lohnt, das würde glaube ich eher dazu führen, dass viele Leute sich trauen plötzlich ehrlich zu sein. Wenn jemand weiß, er muss nur 20% vom Zuverdienst abgeben statt 80%, dann wird er sich glaube ich keine Gedanken mehr darüber machen ob er schwarz arbeitet sondern er geht den einfachen Weg, gibt den Mehrverdienst an, behält 80% und gut ist. Wer dann noch wegen 20% so nen Nervenkitzel will, joa, wie gesagt, solche leute gibt es in allen Gesellschaftsschichten (Zum Beispiel Hoeneß...).
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von frems »

Noch mehr Hartz IV würde wohl einige Debatten auslösen, z.B. warum die Rentner und Pensionäre nicht zusätzliche Mittel kriegen, auch wenn Hartzer bekanntlich das höchste Armutsrisiko haben, während es bei Greisen quasi gar nicht existiert. Zum anderen würde es wohl ordentlich Wachstum und Arbeitsplätze schaffen, z.B. bei Tabakherstellern, Brauereien und Betreibern von Spielautomaten.
Labskaus!

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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Boracay »

frems hat geschrieben:(17 Mar 2018, 19:34)

Noch mehr Hartz IV würde wohl einige Debatten auslösen, z.B. warum die Rentner und Pensionäre nicht zusätzliche Mittel kriegen, auch wenn Hartzer bekanntlich das höchste Armutsrisiko haben, während es bei Greisen quasi gar nicht existiert. Zum anderen würde es wohl ordentlich Wachstum und Arbeitsplätze schaffen, z.B. bei Tabakherstellern, Brauereien und Betreibern von Spielautomaten.
Da wird ein Großteil der Kohle landen. Mir völlig schleierhaft wie man sich hinstellen kann und sagen das Geld reicht nicht. Ich liege in meinem Haushalt knapp unter dem was Hartzer so als Satz haben für die Familie und da muss ich auf absolut gar nichts verzichten und noch nicht mal drauf achten was ich einkaufe.

Aberwitzig dass das Geld nicht reichen würde.... aber ich fürchte tatsächlich das vieles in die "Spielotheken" wandert, arbeiten tun von Besuchern vermutlich die wenigsten.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von Odin1506 »

Boracay hat geschrieben:(17 Mar 2018, 23:00)

Da wird ein Großteil der Kohle landen. Mir völlig schleierhaft wie man sich hinstellen kann und sagen das Geld reicht nicht. Ich liege in meinem Haushalt knapp unter dem was Hartzer so als Satz haben für die Familie und da muss ich auf absolut gar nichts verzichten und noch nicht mal drauf achten was ich einkaufe.

Aberwitzig dass das Geld nicht reichen würde.... aber ich fürchte tatsächlich das vieles in die "Spielotheken" wandert, arbeiten tun von Besuchern vermutlich die wenigsten.
Mal eine Frage, was glaubst du denn was man von dem Hartz4 bezahlen muß? Denkst du das ist nur zum Essen gedacht?
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von KarlRanseier »

Boracay hat geschrieben:(17 Mar 2018, 23:00)

Da wird ein Großteil der Kohle landen. Mir völlig schleierhaft wie man sich hinstellen kann und sagen das Geld reicht nicht. Ich liege in meinem Haushalt knapp unter dem was Hartzer so als Satz haben für die Familie und da muss ich auf absolut gar nichts verzichten und noch nicht mal drauf achten was ich einkaufe.

Aberwitzig dass das Geld nicht reichen würde.... aber ich fürchte tatsächlich das vieles in die "Spielotheken" wandert, arbeiten tun von Besuchern vermutlich die wenigsten.

400 Euro sollen reichen für Essen, Strom, Kleidung, notwendige Reparaturen, Mobilität sowie Teilhabe am sozialen Leben? Nimm's nicht persönlich, aber ich habe den Eindruck, einige Leute haben nicht mehr alle Tassen im Schrank. :rolleyes:
KarlRanseier

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(17 Mar 2018, 19:34)

Noch mehr Hartz IV würde wohl einige Debatten auslösen, z.B. warum die Rentner und Pensionäre nicht zusätzliche Mittel kriegen, auch wenn Hartzer bekanntlich das höchste Armutsrisiko haben, während es bei Greisen quasi gar nicht existiert. Zum anderen würde es wohl ordentlich Wachstum und Arbeitsplätze schaffen, z.B. bei Tabakherstellern, Brauereien und Betreibern von Spielautomaten.

Na klar. Und Weltreisen würden sie sich leisten, Luxusyachten kaufen und Immobilien.

Gute Besserung! :rolleyes:
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von think twice »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Mar 2018, 00:07)

Na klar. Und Weltreisen würden sie sich leisten, Luxusyachten kaufen und Immobilien.

Gute Besserung! :rolleyes:
Manchmal ernähren sie mit ihrem Hartz IV auch noch ihre 20koepfige Sippe in Afrika.
KarlRanseier

Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von KarlRanseier »

think twice hat geschrieben:(18 Mar 2018, 01:05)

Manchmal ernähren sie mit ihrem Hartz IV auch noch ihre 20koepfige Sippe in Afrika.

Dann sind wir wohl nicht auf dem Laufenden. Wurde vielleicht letztens der Hartz-Satz von 400 Euro auf 20.000 Euro erhöht? Nach allem, was man hier so lesen kann, liegt die Vermutung sehr nahe... :?:
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von think twice »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Mar 2018, 01:09)

Dann sind wir wohl nicht auf dem Laufenden. Wurde vielleicht letztens der Hartz-Satz von 400 Euro auf 20.000 Euro erhöht? Nach allem, was man hier so lesen kann, liegt die Vermutung sehr nahe... :?:
Du weisst doch, wer bevorzugt speiseplaene für Hartzer erstellt: Bundesbanker und andere, die 400 Euro in der Woche als Taschengeld haben.
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Re: Ein höherer H4 Satz...was würde das bringen?

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(17 Mar 2018, 17:28)

Ich weiß immer noch nicht so recht ob du damit Einwanderer oder Flüchtlinge meinst, die sich bereichern wollen oder wen, aber ist ja klar, das jegliches System bei dem es um "Zuverdienst" oder "Abgaben" davon aus geht, dass jeder sich korrekt verhält. Unkorrekt können sich auch Gutverdiener verhalten die Steuern hinterziehen oder so.

Das Problem das ich sehe (ich weiß nicht ob du vielleicht das selbe meinst), das heutige System verleitet geradezu danach unkorrekt zu handeln. Und diejenigen die Mehrverdienst nicht angeben sondern Bar in die Hand kriegen und drüber schweigen, die werden quasi belohnt, weil es natürlich auch gar keine Ressourcen gibt um sowas herauszufinden, während diejenigen die brav angeben, dass sie diesen Monat 400 Euro mehr verdient haben als sonst, die dummen sind und nur 80 Euro mehr haben als letzten Monat.

Ich will das nicht entschuldigen, Gesetzesverstoß ist Gesetzesverstoß. Aber Gesetze sollten meiner Meinung nach auch so gestaltet sein, dass sie nicht danach schreien gebrochen zu werden. Wenn ich eine Ampel aufstelle wo kein Verkehr ist und die 99% der zeit auf rot steht, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis jemand drüber fährt. Ein System wo sich Zuverdienst mehr lohnt, das würde glaube ich eher dazu führen, dass viele Leute sich trauen plötzlich ehrlich zu sein. Wenn jemand weiß, er muss nur 20% vom Zuverdienst abgeben statt 80%, dann wird er sich glaube ich keine Gedanken mehr darüber machen ob er schwarz arbeitet sondern er geht den einfachen Weg, gibt den Mehrverdienst an, behält 80% und gut ist. Wer dann noch wegen 20% so nen Nervenkitzel will, joa, wie gesagt, solche leute gibt es in allen Gesellschaftsschichten (Zum Beispiel Hoeneß...).
Hartz IV sollte auf keinen Fall erhöht werden. Es kann nicht sein, das arbeitenden Menschen Geld abgezogen wird, um die zu ernähren, die einer anderen Lebensphilosophie anhängen.
Die heutigen Unterstützungssätze beibehalten, plus Inflationsausgleich und gut ist es.
Da diese Unterstützung ausgesprochen dürftig ausfällt, ist es zudem ein probates Mittel die Empfänger zu etwas Eigeninitiative anzuregen.
Sprich, etwas hinzuzuverdienen, in einer Form die man freundlich als Nachbarschaftshilfe benennen kann.
Ich habe aber auch nichts dagegen wenn weltfremde Leute es als Schwarzarbeit bezeichnen.
Schwarzarbeit hat viele Vorteile, übel ist sie nur in der Form, bei der Unternehmer Abgaben sparen wollen.
Im Allgemeinen dient sie zum gegenseitigen Frommen.
Nicht umsonst drückt der Staat beide Augen zu und unternimmt keine Anstrengungen - was durch drastische Strafen ein Leichtes wäre - um diese Form der Schwarzarbeit zu unterbinden.
Die Ausführenden verdienen sich etwas hinzu. Das Geld wird zumeist dringend gebraucht und sobald es auf der Kralle ist sofort wieder ausgegeben. Kommt also umgehend wieder in den Umlauf und ist damit volkswirtschaftlich viel effektiver als vom Staat in irgendwelchen Steuertiteln gehortet zu werden um teilweise erst nach Jahren für Investitionen genutzt zu werden.
Die Schwarzarbeiter haben also 1. einen finanziellen Vorteil und 2. (fast noch wichtiger) ziehen sie sich selber ein wenig aus ihrer Arbeitslethargie.
Der Staat hat einen weiteren Vorteil. Etwas zu erhalten kostet. Viel Eigentum würde verfallen, weil nicht jeder das Geld hat notwendige Renovierungen ausführen zu lassen. Schwarzarbeit ist kostengünstig. Somit werden viele Arbeiten erledigt, die auf normalen Wege, mangels Masse, gar nicht in Auftrag gegeben würden.
...wie im richtigen Leben halt.
Das bleibt auch so, selbst wenn die Maltrinos dieser Welt, von Wolke 7 aus, das nicht verstehen werden.
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