Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

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jorikke
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jorikke »

Clark » Di 25. Sep 2012, 22:33 hat geschrieben: Äääähhhh ... nach allen Modellen soll jedes Einkommen vom BGE abgezogen werden. Nix mit obendrauf. Auch nicht auf die Rente.

Alter Spielverderber.
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Dampflok94
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Dampflok94 »

Cerberus » Mi 26. Sep 2012, 09:02 hat geschrieben: Schon 100 mal hier durchgekaut.
Ich bezweifle das zwar sehr, aber wenn es denn stimmt kommt es auf das 101 mal auch nicht mehr an.
Und 100 mal hat es Sie und Ihres Gleichen nicht interessiert.
Wer ist denn bitte meines Gleichen? Die Anhänger des BGE ooder wie?
Was bezwecken Sie nun mit dieser Frage? Lange Weile?
Nö, ich erwarte eine Antwort. Wenn jemand Bedingungen setzen will, dann soll er gefälligst auch sagen welche.
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pikant
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » Mi 26. Sep 2012, 07:35 hat geschrieben: Aha. Und was soll das sein? Oder besser gefragt: Wie sollen denn die Konditionen so sein?
ich erklaere es wieder!

man gibt Arbeitslosen nach dem einen Jahr ALG1 ein Grundeinkommen, mitdem sie alle ihre Ausgaben zu bestreiten haben

ich habe folgeden Satz vorgeschlagen:

Hartz4 Satz plus die kostenlosen Verguenstigungen fuer Hartz4 Empflaenger plus einen Zuschlag von 50 Euro!

Vorteil:

es faellt die gesamte Buerokratie weg - Einspareffekte sind reisengross

Nachteil:

Mitnahmeeffekte, die ich auf etwa 10-15% beziffere


insgsamt kostet dieses Grundeinkommen fuer ALG2 Emfpaenger den Staat weniger!
Zuletzt geändert von pikant am Mi 26. Sep 2012, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Dampflok94
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant » Mi 26. Sep 2012, 14:48 hat geschrieben:
ich erklaere es wieder!

man gibt Arbeitslosen nach dem einen Jahr ALG1 ein Grundeinkommen, mitdem sie alle ihre Ausgaben zu bestreiten haben

ich habe folgeden Satz vorgeschlagen:

Hartz4 Satz plus die kostenlosen Verguenstigungen fuer Hartz4 Empflaenger plus einen Zuschlag von 50 Euro!

Vorteil:

es faellt die gesamte Buerokratie weg - Einspareffekte sind reisengross

Nachteil:

Mitnahmeeffekte, die ich auf etwa 10-15% beziffere


insgsamt kostet dieses Grundeinkommen fuer ALG2 Emfpaenger den Staat weniger!
Dann ist Arbeitslosigkeit aber Vorauussetzung für dieses Grundeinkommen. Hier würde ich all jene verstehen die befürchtgen, es würden sich nun die Empfänger in die Hängematte legen. Das würde dann wohl wirklich passieren. Denn nur wenn man in der Hängematte liegt bekommt man ja die Kohle. Da gibt es also wirklich keinerlei Anreiz mehr zu arbeiten.

Abgesehen davon bleibt noch das Problem derjenigen, die bisher ergänzendes HartzIV bekommen. Das wird nicht mal mit einem Mindestlohn völlig weg sein. Was machst Du mit denen? Du wirst sie ja wohl mindestens so gut stellen müssen wie Empfänger deines Grundeinkommens.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » Mi 26. Sep 2012, 14:01 hat geschrieben: Dann ist Arbeitslosigkeit aber Vorauussetzung für dieses Grundeinkommen. Hier würde ich all jene verstehen die befürchtgen, es würden sich nun die Empfänger in die Hängematte legen. Das würde dann wohl wirklich passieren. Denn nur wenn man in der Hängematte liegt bekommt man ja die Kohle. Da gibt es also wirklich keinerlei Anreiz mehr zu arbeiten.

Abgesehen davon bleibt noch das Problem derjenigen, die bisher ergänzendes HartzIV bekommen. Das wird nicht mal mit einem Mindestlohn völlig weg sein. Was machst Du mit denen? Du wirst sie ja wohl mindestens so gut stellen müssen wie Empfänger deines Grundeinkommens.
wer mit einer Haengematte von so etwa 900 Euro -1000 Euro zufrieden ist, na gut
das sind die Mitnahmeeffekte

bei diesem konditioniertem Grundeinkommen wird der Niedriglohnbereich mittelfristig wegfallen, denn es geht in der Tat keiner mehr fuer 600 Euro arbeiten, wenn er 900 Euro als Grundeinkommen vom Staat bezieht - ein wie ich finde schoener Nebeneffekt noch

ich finde es sowieso einen politischen Skandal, dass Leute die Vollzeit arbeien am Ende des Monates weniger haben als ein Hartz4 Empfaenger - da ist was voellig aus dem Ruder gelaufen
Zuletzt geändert von pikant am Mi 26. Sep 2012, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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firlefanz11
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von firlefanz11 »

Da gibt es also wirklich keinerlei Anreiz mehr zu arbeiten.
Genau. Und damit fördert man das Sozialschmarotzertum noch mehr als jetzt schon.
bei diesem konditioniertem Grundeinkommen wird der Niedriglohnbereich mittelfristig wegfallen, denn es geht in der Tat keiner mehr fuer 600 Euro arbeiten, wenn er 900 Euro als Grundeinkommen vom Staat bezieht - ein wie ich finde schoener Nebeneffekt noch
HURRA! Arbeitslosenzahlen von 10 statt 3 Miillionen! SUPER Idee...! :rolleyes:
Und du glaubst allen Ernstes, dass die Arbeitgeber die Niedriglohnjobs dann höher bezahlen oder was?
Der Niedriglohnbereich fällt auch weg wenn es einen Mindestlohn gibt.
ich finde es sowieso einen politischen Skandal, dass Leute die Vollzeit arbeien am Ende des Monates weniger haben als ein Hartz4 Empfaenger - da ist was voellig aus dem Ruder gelaufen
Völlig korrekt. Mit einem Mindestlohn der dafür sorgt, dass der Vollzeitbeschäftigte mehr hat als der Nichtarbeitende könnte man das ganz schnell wieder gerade biegen.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

firlefanz11 » Mi 26. Sep 2012, 15:38 hat geschrieben: Genau. Und damit fördert man das Sozialschmarotzertum noch mehr als jetzt schon.


HURRA! Arbeitslosenzahlen von 10 statt 3 Miillionen! SUPER Idee...! :rolleyes:
Und du glaubst allen Ernstes, dass die Arbeitgeber die Niedriglohnjobs dann höher bezahlen oder was?
Der Niedriglohnbereich fällt auch weg wenn es einen Mindestlohn gibt.


Völlig korrekt. Mit einem Mindestlohn der dafür sorgt, dass der Vollzeitbeschäftigte mehr hat als der Nichtarbeitende könnte man das ganz schnell wieder gerade biegen.
Pikant ist fuer einen Mindestlohn
da rennen sie offen Tueren bei mir ein
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firlefanz11
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von firlefanz11 »

Alternativ könnte man natürlich auch den Hartz4 Satz soweit senken, dass der Beziehende weniger bekommt als jemand mit nem 1 Euro Job. :D :p

Aber mal ernsthaft: Ich bin auch dafür, dass z. B. ein Maurer. der sich krumm u. kaputt arbeitet mehr Kohle kriegt als ein sesselpupender Architekt.
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Mi 26. Sep 2012, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » Mi 26. Sep 2012, 14:01 hat geschrieben: Dann ist Arbeitslosigkeit aber Vorauussetzung für dieses Grundeinkommen. Hier würde ich all jene verstehen die befürchtgen, es würden sich nun die Empfänger in die Hängematte legen. Das würde dann wohl wirklich passieren. Denn nur wenn man in der Hängematte liegt bekommt man ja die Kohle. Da gibt es also wirklich keinerlei Anreiz mehr zu arbeiten.
fuer einen Gewerkschaftler eine sehr interessante Aussage, Hartz4 als Haengematte zu bezeichnen, denn mein Vorschlag mit dem konidtionierten Grundeinkommen geht ja vom Hartz 4 Satz aus!

diese konditioniertes Grundeinkommen unterscheidet sich von Hartz 4 nur in 3 Sachen

1. es gibt 50 Euro mehr

2. man geht an das Vermoegen nicht mehr ran

3. Sanktionen fallen weg

wenn man jetzt weiss, dass nur 2-5% ( je nach Bundesland ) der Hartz4 Empfaenger wegen Arbeitsverweigung eine Sanktion erhalten , dann sieht man, dass die grosse Mehrheit der Hartz4 Empfaenger arbeiten will und das wird dann auch bei etwa dem gleichen Satz bei einem konditionierten Grundeinkommen so der Fall sein!

ich kann da von Haengematte wirklich nichts sehen :rolleyes:
Zuletzt geändert von pikant am Mi 26. Sep 2012, 16:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von firlefanz11 »

man geht an das Vermoegen nicht mehr ran
Jemand der Vermögen hat braucht weder Hartz4 noch sonst ein Grundeinkommen. Der kann so lange davon zehren bis es weg ist.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

firlefanz11 » Mi 26. Sep 2012, 15:51 hat geschrieben:Alternativ könnte man natürlich auch den Hartz4 Satz soweit senken, dass der Beziehende weniger bekommt als jemand mit nem 1 Euro Job. :D :p

Aber mal ernsthaft: Ich bin auch dafür, dass z. B. ein Maurer. der sich krumm u. kaputt arbeitet mehr Kohle kriegt als ein sesselpupender Architekt.
rot-gruen hat damals beim Oeffnen dieses Niedriglohnsektors die Auswirkungen nicht zu Ende bedacht und man muss da nachsteuern mit Mindestlohn und gleicher Arbeit fuer den gleichen Lohn - Stichwort Leiharbeitsfirmen

das mit den 1-Euro Jobs sehe ich differenzierter - viele Hartz4 Empfaenger haben diese Arbeiten gerne gemacht, da sie sich ein Zubrot dazuverdienen konnten und unter Leuten waren - es gab nicht viel aber immerhin etwas - die 1-Euro jobs fallen immer mehr weg, aber die Nachfrage ist gross und man kann auf freiwilliger Basis in vielen Bezirken diese Nachfrage nicht mehr im vollem Unfang befriedigen!
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Dampflok94
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant » Mi 26. Sep 2012, 16:53 hat geschrieben:
fuer einen Gewerkschaftler eine sehr interessante Aussage, Hartz4 als Haengematte zu bezeichnen, denn mein Vorschlag mit dem konidtionierten Grundeinkommen geht ja vom Hartz 4 Satz aus!

diese konditioniertes Grundeinkommen unterscheidet sich von Hartz 4 nur in 3 Sachen

1. es gibt 50 Euro mehr

2. man geht an das Vermoegen nicht mehr ran

3. Sanktionen fallen weg

wenn man jetzt weiss, dass nur 2-5% ( je nach Bundesland ) der Hartz4 Empfaenger wegen Arbeitsverweigung eine Sanktion erhalten , dann sieht man, dass die grosse Mehrheit der Hartz4 Empfaenger arbeiten will und das wird dann auch bei etwa dem gleichen Satz bei einem konditionierten Grundeinkommen so der Fall sein!

ich kann da von Haengematte wirklich nichts sehen :rolleyes:
Du hast mich falsch verstanden. Dein "konditioniertes Grundeinkommen" wäre eine Hängematte. Nicht Hartz IV, das ist es mit Sicherheit nicht. Denn natürlich ist dein Modell etwas völlig anderes als Hartz IV.

Im übrigen gefällt mir besonders dein Punkt 2. Der Niedrigverdiener bekommt nichts, der arbeitslose Millionär darf das Grundeinkommen beanspruchen. :dead:

Übrigens dein Versuch über die Sanktionierungen auf eine Arbeitswilligkeit zu schließen, ist natürlich wenig sinnvoll. Gerade weil es die Sanktionen gibt, verhalten sich viele entsprechend. Die nehmen dann also einen angebotenen Job an, obwohl sie nicht viel mehr als mit HartzIV haben. Viele von denen werden es dann nicht mehr tun.

Daher bleibe ich dabei: Dein Modell drängt die Menschen in diese Hängematte. Denn bei einer Arbeitsaufnahme geht dein Grundeinkommen flöten. Die Idee hinter dem BGE ist ja, daß genau dies nicht passiert. Die Arbeitsaufnahme wird erst dadurch sinnvoll.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » Mi 26. Sep 2012, 16:12 hat geschrieben: Du hast mich falsch verstanden. Dein "konditioniertes Grundeinkommen" wäre eine Hängematte. Nicht Hartz IV, das ist es mit Sicherheit nicht. Denn natürlich ist dein Modell etwas völlig anderes als Hartz IV.

Im übrigen gefällt mir besonders dein Punkt 2. Der Niedrigverdiener bekommt nichts, der arbeitslose Millionär darf das Grundeinkommen beanspruchen. :dead:

Übrigens dein Versuch über die Sanktionierungen auf eine Arbeitswilligkeit zu schließen, ist natürlich wenig sinnvoll. Gerade weil es die Sanktionen gibt, verhalten sich viele entsprechend. Die nehmen dann also einen angebotenen Job an, obwohl sie nicht viel mehr als mit HartzIV haben. Viele von denen werden es dann nicht mehr tun.

Daher bleibe ich dabei: Dein Modell drängt die Menschen in diese Hängematte. Denn bei einer Arbeitsaufnahme geht dein Grundeinkommen flöten. Die Idee hinter dem BGE ist ja, daß genau dies nicht passiert. Die Arbeitsaufnahme wird erst dadurch sinnvoll.
wer bei etwa 900 Euro eine Haengematte sieht, der sieht die Realitaet nicht mehr
kann mir vorstellen, dass nur ein sehr kleiner Teil in unserer Gesellschaft sich mit 900 Euro in etwa zufrieden gibt
Davon ist dann noch die Wonhnung, Heizung und alle weiteren Kosten zu tragen.......

ich finde es eine Schande, dass man keinen Euro mehr besitzen darf und dann erst Hartz4 in Anspruch nehmen kann
so fabriziert man die Armut und vor allem die Alternsarmut
da nuetzt mir auch der unsinnige Vergleich mit einem arbeitslosen Millionaer nicht :rolleyes:

auch interessant, dass sie davon ausgehen, dass ohne Sanktionsandrohung die Hartz4 Empfaenger keine Arbeit annehmen wollen, jedenfalls ein Teil davon
haben Sie da Links oder ist das nur so eine Vermutung von Ihnen, denn die Sachbearbeiter sagen offiziell was ganz anderes, dass naemlich der weit aus groesste Teil der Hartz4 Bezieher haenderingend Arbeit sucht...... aber nichts findet oder er nicht gut genug ausgebildet ist .....
ich sehe wie gesagt Mitnahmeeffekte von 10-15% und nicht mehr - aktuell haben wir 2-5%
Zuletzt geändert von pikant am Mi 26. Sep 2012, 17:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant » Mi 26. Sep 2012, 17:16 hat geschrieben:
wer bei etwa 900 Euro eine Haengematte sieht, der sieht die Realitaet nicht mehr
kann mir vorstellen, dass nur ein sehr kleiner Teil in unserer Gesellschaft sich mit 900 Euro in etwa zufrieden gibt
Davon ist dann noch die Wonhnung, Heizung und alle weiteren Kosten zu tragen.......
...
auch interessant, dass sie davon ausgehen, dass ohne Sanktionsandrohung die Hartz4 Empfaenger keine Arbeit annehmen wollen, jedenfalls ein Teil davon
haben Sie da Links oder ist das nur so eine Vermutung von Ihnen, denn die Sachbearbeiter sagen offiziell was ganz anderes, dass naemlich der weit aus groesste Teil der Hartz4 Bezieher haenderingend Arbeit sucht...... aber nichts findet oder er nicht gut genug ausgebildet ist .....
ich sehe wie gesagt Mitnahmeeffekte von 10-15% und nicht mehr - aktuell haben wir 2-5%
Das hängt doch beides zusammen. Die Frage ist doch, wie viele Jobs gibt es, die weit über den 900 Euro liegen. Denn nur wenn es weit drüber liegt, macht es Sinn eine solche Stelle anzunehmen. Warum sollte jemand z.B. für 1.000 € netto arbeiten, wenn er 900 € auch ohne Arbeit bekommen könnte. Letztlich bedeutet dieses, daß er für 100 € im Monat einer 40-Stunden-Woche nachgeht. Und für so blöd halte ich die meisten Menschen nun mal nicht.
Nach deinem Modell lohnt es sich nun mal erst zu arbeiten, wenn die 900 Euro netto weit überstiegen werden. Das hat eben nichts mit Mitnahme-Effekten zu tun, das ist wirtschaftlich sinnvoll.
Heute nehmen viele einen solchen Job, der ihnen nur wenig mehr als HArtzIV bringt, hingegen an. Weil sie müssen. Ansonsten wird ihnen nämlich HartzIV gekürzt. Es ist daher eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Hat auch nichts mit Arbeitslust oder -unlust zu tun. Sondern mit rationellen Erwägungen.
Dein Modell kann nur funktionieren, wenn es genug oberhalb deiner 900 € dotierte Jobs gibt. Aber wenn es die gibt, dann bräuchten wir das Grundeinkommen nicht mehr. Denn die Themen HartzIV und Grundeinkommen haben doch nur einen Ursprung: Der Mangel an auskömmlichen Arbeitsstellen. Gäbe es die, wären beide Themen obsolet.
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Camarasaurus
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Camarasaurus »

Antisozialist » Di 25. Sep 2012, 19:53 hat geschrieben: Wenn Grundsicherungsleistungen bedingungslos bezogen werden könnten, würde es eine Zunahme der freiwilligen Arbeitslosigkeit geben.
Es gibt viel weniger freiwillige Arbeitslose als Leute, die freiwillig stumpfsinnige Phrasen in Internetforen verbreiten. :D
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » Do 27. Sep 2012, 07:09 hat geschrieben: Das hängt doch beides zusammen. Die Frage ist doch, wie viele Jobs gibt es, die weit über den 900 Euro liegen. Denn nur wenn es weit drüber liegt, macht es Sinn eine solche Stelle anzunehmen. Warum sollte jemand z.B. für 1.000 € netto arbeiten, wenn er 900 € auch ohne Arbeit bekommen könnte. Letztlich bedeutet dieses, daß er für 100 € im Monat einer 40-Stunden-Woche nachgeht. Und für so blöd halte ich die meisten Menschen nun mal nicht.
Nach deinem Modell lohnt es sich nun mal erst zu arbeiten, wenn die 900 Euro netto weit überstiegen werden. Das hat eben nichts mit Mitnahme-Effekten zu tun, das ist wirtschaftlich sinnvoll.
Heute nehmen viele einen solchen Job, der ihnen nur wenig mehr als HArtzIV bringt, hingegen an. Weil sie müssen. Ansonsten wird ihnen nämlich HartzIV gekürzt. Es ist daher eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Hat auch nichts mit Arbeitslust oder -unlust zu tun. Sondern mit rationellen Erwägungen.
Dein Modell kann nur funktionieren, wenn es genug oberhalb deiner 900 € dotierte Jobs gibt. Aber wenn es die gibt, dann bräuchten wir das Grundeinkommen nicht mehr. Denn die Themen HartzIV und Grundeinkommen haben doch nur einen Ursprung: Der Mangel an auskömmlichen Arbeitsstellen. Gäbe es die, wären beide Themen obsolet.
bei einem Mindestlohn von 8 Euro - absolute Untergrenze - hat ein AN schon etwa 1000 Euro netto in der Kasse
damit wuerde sich fast jeder AN besser stellen als Hartz 4

es gibt sehr viele Menschen, die lieber fuer 1000 Euro plus arbeiten als kostenlos 900 Euro vom Staat zu bekommen

das zeigt uebrigens auch der Run von Hartz4 Empfaengern auf die 1 Euro Jobs!
warum wohl?
weil sie sich dann nicht nutzlos finden und noch was dazuverdienen koennen!
Zuletzt geändert von pikant am Do 27. Sep 2012, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant » Do 27. Sep 2012, 08:52 hat geschrieben:
bei einem Mindestlohn von 8 Euro - absolute Untergrenze - hat ein AN schon etwa 1000 Euro netto in der Kasse
damit wuerde sich fast jeder AN besser stellen als Hartz 4

es gibt sehr viele Menschen, die lieber fuer 1000 Euro plus arbeiten als kostenlos 900 Euro vom Staat zu bekommen

das zeigt uebrigens auch der Run von Hartz4 Empfaengern auf die 1 Euro Jobs!
warum wohl?
weil sie sich dann nicht nutzlos finden und noch was dazuverdienen koennen!
Letzteres ist völlig korrekt. Nun ist aber so 1-Euro-Job eben was anderes als eine reguläre Stelle. Und man verdient eben dazu.
Dein Modell wäre ggf. tauglich, wenn nicht das gesamte Gehalt angerechnet. Z. B. die Hälfte. Bei einem Nettogehalt von 1.000 Euro würde dies bedeuten, daß nur 500 Euro auf die 900 angerechent werden. Bleiben 1.400 übrig. Dann sähe das gleich ganz anders aus. Und bei einem Mindestlohn wäre auch Mitnahmeeffekte durch Arbeitgeber erschwert.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von ralphon »

Tantris » Di 25. Sep 2012, 22:40 hat geschrieben:
Diese billionen für die bankenrettung, von wessen knochen genau wurden die "erarbeitet" ?
Ich meine... der rest der wirtschaft, die sog. "realwirtschaft", die fällt doch gar nicht mehr ins gewicht....

Und was war die "bedingung" für die billionen?
ahja!
Man musste "relevant" sein.

Wasn glück, dass in diesem lande menschen nicht so arg relevant sind, was? :D
Zu mir hättest du das nicht geschrieben, weil du weißt wie ich über Bankenrettungen geschrieben habe. Aber von Jack wissen wir das beide nicht. Da kann man so einen Vergleich ja mal bringen :|
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jmjarre »

Fadamo » Di 25. Sep 2012, 20:20 hat geschrieben:

Kann man überhaupt was planen in diesem staat :?:

wird seit 60 Jahren täglich gemacht....es muss nun aber 3 mal mehr geplant werden, seit 1990...LEIDER
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jmjarre »

Fadamo » Di 25. Sep 2012, 21:06 hat geschrieben:


Die arbeiterverräter haben uns doch 850 euronen versprochen :mad2:
Naja,wer einmal verrat übt, wird immer verrat ausüben.

Du hast die Vorraussetzungen der 850 EURO wohl überlesen...
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jmjarre »

prime-pippo » Di 25. Sep 2012, 21:24 hat geschrieben:
Zum Glück reichen 1200 nicht jedem, schon gar nicht zu zweit...... :|

Aber man erkennt hier schön die Problematik. Wir denken, dass wir für die blöden Zahlen arbeiten würden. Tatsächlich sollte man arbeiten, damit die Arbeit, die man arbeitet, erledigt wird.

Das ist ein IDEALES und GUTES und das B E S T E Argument....

WER macht denn eigentlich dann die Arbeit??
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jack000 »

Eigentlich kann man "5 Jahre" streichen, egal ob Merkel Kanzler bleibt oder Steinbrück Kanzler wird => Es wird kein BGE geben.

Keine Regierung mit CDU oder SPD wird in den nächsten 20 Jahren ein BGE umsetzen. Somit sind eigentlich Diskussionen über ein BGE erstmal überflüssig, da es nicht in absehbarer Zeit kommen wird.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von pikant »

jack » Di 2. Okt 2012, 13:12 hat geschrieben:Eigentlich kann man "5 Jahre" streichen, egal ob Merkel Kanzler bleibt oder Steinbrück Kanzler wird => Es wird kein BGE geben.

Keine Regierung mit CDU oder SPD wird in den nächsten 20 Jahren ein BGE umsetzen. Somit sind eigentlich Diskussionen über ein BGE erstmal überflüssig, da es nicht in absehbarer Zeit kommen wird.
das ist absolut richtig!
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Thomas I
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Thomas I »

Clark » Di 25. Sep 2012, 22:33 hat geschrieben: Äääähhhh ... nach allen Modellen soll jedes Einkommen vom BGE abgezogen werden. Nix mit obendrauf. Auch nicht auf die Rente.
Dann ist es aber eben kein bedingungsloses Grundeinkommen mehr. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eben bedingungslos und für Jedermann.
Ansonsten wäre es eben "nur" Sozialhilfe.
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prime-pippo
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von prime-pippo »

Thomas I » Di 2. Okt 2012, 15:12 hat geschrieben:
Dann ist es aber eben kein bedingungsloses Grundeinkommen mehr. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eben bedingungslos und für Jedermann.
Ansonsten wäre es eben "nur" Sozialhilfe.
Doch, jeder bekäme es bedingungslos. Bei vielen würden aber entsprechende Steuern dieses wieder ausgleichen.
Alg 1 und 2 sind ja nicht bedingungslos, man muss ja Auflagen erfüllen, sonst wird gekürzt.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Cerberus
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Cerberus »

prime-pippo » Di 2. Okt 2012, 15:22 hat geschrieben:
Doch, jeder bekäme es bedingungslos. Bei vielen würden aber entsprechende Steuern dieses wieder ausgleichen.
Alg 1 und 2 sind ja nicht bedingungslos, man muss ja Auflagen erfüllen, sonst wird gekürzt.
Überflüssig. Auch ein jeder Gegner (wenn er einen Funken Verstand hat) weiß, wie ein BGE funktionieren würde. Darum geht es aber nicht, sondern darum, dass sie es nicht wollen. Und sie wollen es nicht, weil sie fürchten, ihre Position, oder ihr Vermögen wäre dann nicht mehr so zu genießen, oder weil sie selbst wenig verdienen, doch heute sich noch immer auf die starke Seite stellen können, zu den Großen, um als deren Speichellecker Anerkennung für ihren "Fleiß" und ihre "Integrität" einfahren zu können, um diesen Aufwand an Gefühlen, dann, bei den Arbeitslosen auszugleichen, indem sie auf diese hetzen und alles schlechte an Gefühlen, ihrer selbst, abladen, von Faulheit und Verkommenheit, mit der Gewissheit, dass ihre Treue, den Großen gegenüber, Früchte trägt, mit Arbeitszwang und Entrechtung für alle die, die ganz unten, in jedem Falle unter ihnen noch, stehen; so fühlt man sich selbst, auch wenn es einem schon nicht mehr so gut geht, gleich viel besser.

Dass sich die meisten automatisch auf die Seite der Stärkeren stellen, liegt auf der Hand, in der Natur begründet, sowie der Umstand der Prägung, gemeinhin, dieses weitestgehend festlegt. Es ist vergleichbar mit Deutschen, die gegen Franzosen in den Krieg ziehen. Geprägt als Deutscher, oder Franzose, sammelt man sich zu denen, zu denen man geprägt wurde. Und wenn der Gegner dann zuckt, dann wird mit Hurra angegriffen, eben - auch schon 100 mal von mir zum Vergleich gezogen: auch heute ganz offen bei div. Fussballvereinen zu beobachten, wie das funktioniert. Und dies funktioniert so, bei sehr sehr vielen Menschen - ohne Bezug zu einer Sache (den gibt es tatsächlich nie) - sondern nur von der Prägung geleitet und den Gefühlen dienend. Es ist der Wille zu "siegen" - und dies heißt: andere niedermachen; sich selbst dabei erhöhen - das ist, zu was einem die Gefühle leiten sollen, das ist, wem all jene gehorchen, die darum überhaupt nichts wissen, oder es nicht zu bedenken suchen. Andere zu erniedrigen, zu unterdrücken, ist der größte Instinkt, nach der Fresslust, um dem zweit größten Zweck zu erfüllen - die Erhebung - um bessere Aussichten für den größten Zweck - die Fortpflanzung - zu erreichen.

Ein BGE wäre nun zu dem Drang der Erhebung und Unterdrückung, wie ein Präservativ zum Drang der Fortpflanzung: Natürlich kann sich der Stärkere immer noch erlaben, an seinem Wohlstand, mit Blick zu denen, die nur am Limit krauchen, natürlich kann man weiter auf alle hetzen, die arbeitslos wären und sich damit den Schwächeren gegenüber erheben - doch findet keine tatsächliche, direkte Unterjochung mehr statt, gleich als wenn man seinem Sexualtrieb nachgeht und doch nie ein Kind erzeugt.

Daher stünde hier an erster Stelle Aufklärung - nicht Erklärung (z.B. wie ein BGE funktionieren solle:; weil der kluge Unterdrücker es genau weiß und der dumme Unterdrücker das gar nicht wissen will).
Zuletzt geändert von Cerberus am Di 2. Okt 2012, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von NMA »

jmjarre » Fr 28. Sep 2012, 06:15 hat geschrieben:

Das ist ein IDEALES und GUTES und das B E S T E Argument....

WER macht denn eigentlich dann die Arbeit??
Ich glaube gar nicht, dass notwendige Arbeit liegenbleiben würde.
Für unbeliebte Tätigkeiten (Krankenschwester, Putzfrau, Müllmann, ...) würden nur die Gehälter deutlich steigen. Schadet ja nichts.
Mir kam gerade aber der Gedanke, dass ein BGE die Raubkriminalität deutlich senken könnte, da sich das niemand mehr antun muss.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Blickwinkel »

NMA » Mo 2. Mär 2015, 14:43 hat geschrieben:
Ich glaube gar nicht, dass notwendige Arbeit liegenbleiben würde.
Für unbeliebte Tätigkeiten (Krankenschwester, Putzfrau, Müllmann, ...) würden nur die Gehälter deutlich steigen. Schadet ja nichts.
Ungeliebte, einfache Tätigkeiten (Krankenschwester ist für manche ein Traumberuf!) werden nach und nach wegautomatisiert.

Mir kam gerade aber der Gedanke, dass ein BGE die Raubkriminalität deutlich senken könnte, da sich das niemand mehr antun muss.
Gilt das auch für ausländische Räuberbanden? Außerdem gibt es genug Kriminelle, die aus Mittelstandsfamilien stammen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von NMA »

Blickwinkel hat geschrieben:(Krankenschwester ist für manche ein Traumberuf!)
Die werden dann schon schnell desillusioniert. :D
Und was ausländische Räuberbanden angeht: Wohl kaum. Eher werden sie noch zusätzlich angezogen.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jack000 »

In der Tat ist es ja so, dass irgendwann der "Break/Even" erreicht sein kann an dem die Automatisierung schneller vorangeht als die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Derzeit ist dem aber nicht so, sondern die Zahl der Beschäftigten ist auf Rekordhoch und der Arbeitsmarkt ist sogar äußerst aufnahmefähig für Zuwanderer.
Diejenigen, die langzeitarbeitslos sind, sind immer die gleichen und die werden nicht weniger, egal wie viele Arbeitsplätze es gibt.

=> Die Lösung kann (zumindest in absehbarer Zeit) kein BGE sein, sondern wenn tatsächlich durch z.B. einer Maschinensteuer zusätzlich Gelder eingenommen werden, das diese in erster Linie den Beschäftigten zu Gute kommt in dem man z.B. eine "Krankenversicherung für alle kostenlos" oder "Steuersenkungen im beim Eingangssteuersatz" umsetzt.

Dadurch würde sich der Unterschied "arbeiten" oder "nicht arbeiten" sehr erhöhen, was ebenso wieder Spielraum für eine Erhöhung von H4 zulässt.

Das ein BGE die bedingte Kriminalität messbar senken würde sehe ich nicht, denn:
1. Nur sehr wenige H4-Empfänger werden überhaupt kriminell
2. Ein jedes BGE-Konzept sieht nur wenig Unterschied beim tatsächlichen Einkommen im Vergleich zu H4-Empfängern vor (Der Hauptunterschied ist die Bedingungslosigkeit, nicht die Höhe. Häufig ist bei den Konzepten der Satz zu lesen:"Beim BGE geht es nur um Grundbedürfnisse, wer Luxus haben will soll arbeiten gehen")
3. Wer wegen eines kargen Einkommens kriminell wird (Sei es wegen H4 oder einem geringen Lohn) wird es auch bei einem BGE, da die Ursache die Summe an verfügbaren Einkommen ist und nicht die Bedingungslosigkeit
4. Die Kriminalität von Menschen mit geringem Einkommen dient i.d.R. nicht dazu konkret aus dieser Situation herauszukommen, sondern um kurzfristige Wünsche nach Konsumplunder zu befriedigen.
5. Ebenso ist Drogensucht von harten Drogen häufig die Ursache für Kleinkriminalität und Raubüberfälle und auch die lässt sich nicht durch ein BGE verbessern, sondern da müssen neue Konzepte her
6. Wenn also statt eines BGEs die Löhne der arbeitenden Menschen im unteren Lohnsegment erhöht werden, können Konsumwünsche auch regulär finanziert werden (Aber auch hier sei angemerkt: Menschen die arbeiten und nur geringe Löhne erhalten sind deswegen nicht per se kriminell)
7. Wenn Maschinen tatsächlich irgendwann mal fast alles alleine machen gibt es zu einem BGE keine Alternative. Aber auf der Flughöhe ist man in Deutschland derzeit nicht ansatzweise!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Tantris »

jack000 » Mo 2. Mär 2015, 22:39 hat geschrieben:In der Tat ist es ja so, dass irgendwann der "Break/Even" erreicht sein kann an dem die Automatisierung schneller vorangeht als die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Derzeit ist dem aber nicht so, sondern die Zahl der Beschäftigten ist auf Rekordhoch und der Arbeitsmarkt ist sogar äußerst aufnahmefähig für Zuwanderer.
Diejenigen, die langzeitarbeitslos sind, sind immer die gleichen und die werden nicht weniger, egal wie viele Arbeitsplätze es gibt.
Tja, jack, so ist es nunmal. Wir haben die gesellschaft wie einen massanzug für uns geschneidert und wer da nicht reinpasst, ist ein versager oder verbrecher.

Es gibt zwar mehr arbeitsplätze, aber nicht mehr geld. Das gleiche geld wird auf immer mehr arbeiter verteilt, so dass die armutsquote weiter steigt.
Also, ständig ein paar immergleiche faulpelze mehr...

=> Die Lösung kann (zumindest in absehbarer Zeit) kein BGE sein, sondern wenn tatsächlich durch z.B. einer Maschinensteuer zusätzlich Gelder eingenommen werden, das diese in erster Linie den Beschäftigten zu Gute kommt in dem man z.B. eine "Krankenversicherung für alle kostenlos" oder "Steuersenkungen im beim Eingangssteuersatz" umsetzt.
BGE ist ein privileg des kapitalistischen adels und ihn auch niederen kasten zur verfügung stellen wäre, als würde man die bauern im mittelalter befreien: zutiefst gottlos!

Es muss einen unterschied zwischen reich geborenen, mittelklasse und elenden geben. Eine flexible gesellschaft ist gottlos!


Dadurch würde sich der Unterschied "arbeiten" oder "nicht arbeiten" sehr erhöhen, was ebenso wieder Spielraum für eine Erhöhung von H4 zulässt.
Warum sollte das kapital einer umverteilung zustimmen?
Im falle einer steuererhöhung zieht es halt weiter... warum soll ich mein geld in D investieren, wenn mir der fiskus hier mehr stiehlt als z.b. in den usa?


Das ein BGE die bedingte Kriminalität messbar senken würde sehe ich nicht, denn:
1. Nur sehr wenige H4-Empfänger werden überhaupt kriminell
2. Ein jedes BGE-Konzept sieht nur wenig Unterschied beim tatsächlichen Einkommen im Vergleich zu H4-Empfängern vor (Der Hauptunterschied ist die Bedingungslosigkeit, nicht die Höhe. Häufig ist bei den Konzepten der Satz zu lesen:"Beim BGE geht es nur um Grundbedürfnisse, wer Luxus haben will soll arbeiten gehen")
3. Wer wegen eines kargen Einkommens kriminell wird (Sei es wegen H4 oder einem geringen Lohn) wird es auch bei einem BGE, da die Ursache die Summe an verfügbaren Einkommen ist und nicht die Bedingungslosigkeit
4. Die Kriminalität von Menschen mit geringem Einkommen dient i.d.R. nicht dazu konkret aus dieser Situation herauszukommen, sondern um kurzfristige Wünsche nach Konsumplunder zu befriedigen.
5. Ebenso ist Drogensucht von harten Drogen häufig die Ursache für Kleinkriminalität und Raubüberfälle und auch die lässt sich nicht durch ein BGE verbessern, sondern da müssen neue Konzepte her
6. Wenn also statt eines BGEs die Löhne der arbeitenden Menschen im unteren Lohnsegment erhöht werden, können Konsumwünsche auch regulär finanziert werden (Aber auch hier sei angemerkt: Menschen die arbeiten und nur geringe Löhne erhalten sind deswegen nicht per se kriminell)
7. Wenn Maschinen tatsächlich irgendwann mal fast alles alleine machen gibt es zu einem BGE keine Alternative. Aber auf der Flughöhe ist man in Deutschland derzeit nicht ansatzweise!
Doch. Ist leider so. Unter armen gibt es mehr kriminalität. Sie haben weniger möglichkeiten zum "legalen beschiss".
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Tantris » Di 3. Mär 2015, 01:25 hat geschrieben:
Tja, jack, so ist es nunmal. Wir haben die gesellschaft wie einen massanzug für uns geschneidert und wer da nicht reinpasst, ist ein versager oder verbrecher.

Es gibt zwar mehr arbeitsplätze, aber nicht mehr geld. Das gleiche geld wird auf immer mehr arbeiter verteilt, so dass die armutsquote weiter steigt.
Also, ständig ein paar immergleiche faulpelze mehr...



BGE ist ein privileg des kapitalistischen adels und ihn auch niederen kasten zur verfügung stellen wäre, als würde man die bauern im mittelalter befreien: zutiefst gottlos!

Es muss einen unterschied zwischen reich geborenen, mittelklasse und elenden geben. Eine flexible gesellschaft ist gottlos!




Warum sollte das kapital einer umverteilung zustimmen?
Im falle einer steuererhöhung zieht es halt weiter... warum soll ich mein geld in D investieren, wenn mir der fiskus hier mehr stiehlt als z.b. in den usa?





Doch. Ist leider so. Unter armen gibt es mehr kriminalität. Sie haben weniger möglichkeiten zum "legalen beschiss".
So einfach ist das nun mal nicht. Und du weisst das.

Keiner will sinnlos sein.
Er wird sich seine Sinnhaftigkeit suchen.
Mit einem BGE wäre das wesentlich einfacher,
weil der Mensch nicht mehr die existientielle Angst haben müsste.
Egal was ist.
Ja, wir hätten einen Kern an Menschen, die wir versorgen müsssten,
aber wir hätten ein Riesenpotential an Menschen, die total kreativ wären.
Den Weg muss man gehen, was ist denn die Alternative?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Bielefeld09 » Di 3. Mär 2015, 01:55 hat geschrieben: So einfach ist das nun mal nicht. Und du weisst das.

Keiner will sinnlos sein.
Er wird sich seine Sinnhaftigkeit suchen.
Mit einem BGE wäre das wesentlich einfacher,
weil der Mensch nicht mehr die existientielle Angst haben müsste.
Egal was ist.
Ja, wir hätten einen Kern an Menschen, die wir versorgen müsssten,
aber wir hätten ein Riesenpotential an Menschen, die total kreativ wären.
Den Weg muss man gehen, was ist denn die Alternative?
Existenzielle Angst braucht auch heute keiner haben, da das Existenzminimum gesichert ist.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Adam Smith »

Bielefeld09 » Di 3. Mär 2015, 01:55 hat geschrieben: So einfach ist das nun mal nicht. Und du weisst das.

Keiner will sinnlos sein.
Er wird sich seine Sinnhaftigkeit suchen.
Mit einem BGE wäre das wesentlich einfacher,
weil der Mensch nicht mehr die existientielle Angst haben müsste.
Egal was ist.
Ja, wir hätten einen Kern an Menschen, die wir versorgen müsssten,
aber wir hätten ein Riesenpotential an Menschen, die total kreativ wären.
Den Weg muss man gehen, was ist denn die Alternative?
Irgendwer muss dieses BGE finanzieren. Und wenn alle total kreativ und niemand mehr arbeitet gibt es keine Steuereinnahmen mehr.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater » Di 3. Mär 2015, 06:27 hat geschrieben:
Existenzielle Angst braucht auch heute keiner haben, da das Existenzminimum gesichert ist.
Du redest vom Existenzminimum, er von der Erhaltung des bisherigen Lebensstandards. ;)
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent » Di 3. Mär 2015, 11:35 hat geschrieben: Du redest vom Existenzminimum, er von der Erhaltung des bisherigen Lebensstandards. ;)
Warum sollte ein BGE über dem Existenzminimum liegen?
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Di 2. Okt 2012, 15:22 hat geschrieben:
Doch, jeder bekäme es bedingungslos. Bei vielen würden aber entsprechende Steuern dieses wieder ausgleichen.
Alg 1 und 2 sind ja nicht bedingungslos, man muss ja Auflagen erfüllen, sonst wird gekürzt.

somit ist es NICHT "Bedingungslos"

und OHNE ein Abgreifen bei den "Besserverdienenden" sowieos NICHT zu fianzieren

und DIE husten was...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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jorikke
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von jorikke »

Realist2014 » Di 3. Mär 2015, 18:31 hat geschrieben:

somit ist es NICHT "Bedingungslos"

und OHNE ein Abgreifen bei den "Besserverdienenden" sowieos NICHT zu fianzieren

und DIE husten was...
Alter Pessimist, laß es uns gemeinsam angehen.
Wir ziehen uns unsere Sterntalerhemdchen an und tanzen bei Vollmond vergnügt auf der Wiese rum.
Irgendwann beginnt es zu klimpern und wir fangen die Sore auf.
Die tragen wir dann vergnügt zum Tresor und haben ausgesorgt.
Vergnügt, weil die BGE-Phantasten immer noch auf Kohle warten, und warten, und warten....
...und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie immer noch.
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von paradoxx »

Wenn die bedingungslose Grundsteuer durch ist
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Re: Wann kommt das bedingungslose Grundeinkommen?

Beitrag von Realist2014 »

paradoxx » Mi 4. Mär 2015, 17:02 hat geschrieben:Wenn die bedingungslose Grundsteuer durch ist

was soll DAS denn sein?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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