Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

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lamb of god
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Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

Meldungen von SZ und Tagesschau

Wenn es nicht so traurig wäre könnte man über ein solches Zitat
Für die Betreuungsjobs bewerben kann sich laut Eikemeier jeder, der von seinem BA-Betreuer für geeignet gehalten werde. Der Vermittler bekomme dazu Richtlinien an die Hand: "Er soll Bewerber auswählen, die besonders mitfühlend sind und eine hohe Sensibilität mitbringen." Und weiter: "Es darf nicht der Schluss gezogen werden: Dieser Kandidat ist nur deshalb geeignet, weil er langzeitarbeitslos ist."
nur lachen, denn gerade die Vrmittler der BA sind nicht unbedingt für eine hohe Qualität ihrer Arbeit resp. dafür bekannt, dass sie bei Vermittlungsversuchen unbedingt viel Schwergewicht auf das Profil des Alos legen. Vielmehr legt man das Primat der Arbeit darauf Alos mit allen Mitteln aus der Statistik zu bekommen.

Achja, dass Pflegeexperten solche Vorstöße für völlig falsch halten interessiert bei den Verantwortlichen anscheinend mal wieder niemanden.
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jmjarre
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von jmjarre »

lamb of god hat geschrieben:Meldungen von SZ und Tagesschau

Wenn es nicht so traurig wäre könnte man über ein solches Zitat nur lachen, denn gerade die Vrmittler der BA sind nicht unbedingt für eine hohe Qualität ihrer Arbeit resp. dafür bekannt, dass sie bei Vermittlungsversuchen unbedingt viel Schwergewicht auf das Profil des Alos legen. Vielmehr legt man das Primat der Arbeit darauf Alos mit allen Mitteln aus der Statistik zu bekommen.

Achja, dass Pflegeexperten solche Vorstöße für völlig falsch halten interessiert bei den Verantwortlichen anscheinend mal wieder niemanden.
***
Zuletzt geändert von Platon am Mo 18. Aug 2008, 01:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: pauschale Hetze
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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bakunicus
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von bakunicus »

eigentlich ein guter vorschlag.

allerdings MUß dann auch eine entsprechende ausbildung erfolgen, die arbeitslose BEFÄHIGT solche tätigkeiten zu verrichten.
ich spreche da aus erfahrung, da ich auch ohne ausbildung mit behinderten und alten gearbeitet habe, und merken mußte, wie schnell man da an seine grenzen stösst.

überflüssig zu sagen, dass entsprechend qualifiziertes personal auch qualifiziert entlohnt werden muß.

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Peddargh
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Peddargh »

jmjarre hat geschrieben:***
Glückwunsch!
Ein ausgesprochen interessanter Beitrag ,der die angesprochende Problematik, in frappierend weitsichtiger Weise aus jeder Richtung beleuchtet und ins richtige Licht rückt.

Zum Thema:
Gegen ein soziales Jahr als Erstaz für Wehrpflicht und Zivildienst habe ich nichts.
Auch denn Ansatz Arbeitslose in Pflegeberufe zu vermitteln finde ich brauchbar.
Allerdings nicht als Zwang in 1€-Jobs.
Gerade diese Arbeit hat einen ausgesprochen hohen Wert.
Es ist wieder einmal peinlich zu beobachten was unseren Staatslenkern nicht alles einfällt um Menschen in Arbeit zu bringen. Geht es doch nur um die Arbeit und nicht um den Verdienst.
Verdienste werden so an anderer Stelle eingestrichen.
Eine grausige Entwicklung.
Zuletzt geändert von Platon am Mo 18. Aug 2008, 01:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
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eifelbauer
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

lamb of god hat geschrieben:nur lachen, denn gerade die Vrmittler der BA sind nicht unbedingt für eine hohe Qualität ihrer Arbeit resp. dafür bekannt, dass sie bei Vermittlungsversuchen unbedingt viel Schwergewicht auf das Profil des Alos legen. Vielmehr legt man das Primat der Arbeit darauf Alos mit allen Mitteln aus der Statistik zu bekommen.

Achja, dass Pflegeexperten solche Vorstöße für völlig falsch halten interessiert bei den Verantwortlichen anscheinend mal wieder niemanden.
Worüber lacht du jetzt??

Das Arbeitsvermittler auch nicht in der Lage sind Jobs für Leute zu besorgen die zu dämlich sind das selbst zu tun?
Ist mir schon klar das der Hartzer seinen Sachbearbeiter für einen Volltrottel hält.

Vielleicht sollte man die Jobvermittler in die Heime zu den Alzheimerkranken schicken.
Ein allzu großer Unterschied wird das oft nicht sein.
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eifelbauer
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

lamb of god hat geschrieben:Meldungen von SZ und Tagesschau
"Demenz gleichzusetzen mit basteln, vorlesen und Spazierengehen, ist eine Unverschämtheit", sagte Helmut Wallrafen-Dreisow, Mitglied des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe.
Nur vergißt der Herr das Demenz in den Altersheimen leider viel zu häufig gleichgesetzt wird mit Arsch abwischen und Füttern.
Der Rest kommt leider zu kurz.
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lamb of god
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

bakunicus hat geschrieben:eigentlich ein guter vorschlag.
Nö, eben nicht. Was du vorschlägst gibt es ja bereits. Es ist ja nicht so, dass Alos nicht heute schon zu Alten- und Gesundheitspflegern ausgebildet werden. Dieser Vorschlag geht aber in eine völlig andere Richtung. Abseits des Themas Qualifikation geht es hier auch um den sich dadurch entwickelnden Lohndruck auf Pflegekräfte. Dass das erst dadurch möglich wurde, da man die Qualifikationskriterien für pflegende herabgesetzt hatte. Das führt wie bei allen dergearteten Änderungen zum massiven Substitutionseffekten. Irgendwann hast du dann in einem Altenheim nur noch eine examinierte Kraft und der Rest sind solche Leute, die natürlich weil sie eben nicht examiniert sind auch nicht das Geld bekommen.

Da heißt es, es werden so viele Leute für Heime gesucht. Na da geht mal in die Stellenbörsen und schaut euch die Angbote an. In Heimen fehlt anscheinend niemand.. 90'% der Angebote sind Pflegedienste und Leiharbeit.
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lamb of god
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

eifelbauer hat geschrieben:
Nur vergißt der Herr das Demenz in den Altersheimen leider viel zu häufig gleichgesetzt wird mit Arsch abwischen und Füttern.
Der Rest kommt leider zu kurz.
Der Herr weiß schon wovon er redet. Nur scheinst du nicht zu wissen wovon du redest. Du kannst gerne mal in Krankenhäuser gehen und die Schwestern fragen. Demenzkranke haben mit den höchsten Pflegeaufwand, denn Demenz bedeutet eben nicht nur dass die Leute ihren Namen nicht mehr wissen. Je nach Grad wissen die auch nicht mehr, dass sie essen, trinken oder auf's Klo müssen.
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eifelbauer
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

lamb of god hat geschrieben:Der Herr weiß schon wovon er redet. Nur scheinst du nicht zu wissen wovon du redest. Du kannst gerne mal in Krankenhäuser gehen und die Schwestern fragen. Demenzkranke haben mit den höchsten Pflegeaufwand, denn Demenz bedeutet eben nicht nur dass die Leute ihren Namen nicht mehr wissen. Je nach Grad wissen die auch nicht mehr, dass sie essen, trinken oder auf's Klo müssen.
Und man beschränkt sich darauf sie am fressen und scheißen zu halten.
Eine Bekannte arbeitet mit Diplom als Heilerziehungspflegerin im Altersheim als Arschabwischerin und als nichts anderes.
Die Stelle hatte man vorher in der geschlossenen Abteilung im LKH einfach gestrichen, anscheinend weil die Deppen eh nichts mitkriegen wenn man sich mit denen beschäftigt. :confused:
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von aloa5 »

Oh - man will also das versagen von Politik und Wirtschaftsliberalen also mit weiterer Idiotie kaschieren. Tolle Leistung. Wird bestimmt nächster Kanzler-Kandidat der SPD.

Grüße
ALOA
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bakunicus
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von bakunicus »

lamb of god hat geschrieben:Nö, eben nicht. Was du vorschlägst gibt es ja bereits. Es ist ja nicht so, dass Alos nicht heute schon zu Alten- und Gesundheitspflegern ausgebildet werden. Dieser Vorschlag geht aber in eine völlig andere Richtung. Abseits des Themas Qualifikation geht es hier auch um den sich dadurch entwickelnden Lohndruck auf Pflegekräfte. Dass das erst dadurch möglich wurde, da man die Qualifikationskriterien für pflegende herabgesetzt hatte. Das führt wie bei allen dergearteten Änderungen zum massiven Substitutionseffekten. Irgendwann hast du dann in einem Altenheim nur noch eine examinierte Kraft und der Rest sind solche Leute, die natürlich weil sie eben nicht examiniert sind auch nicht das Geld bekommen.

Da heißt es, es werden so viele Leute für Heime gesucht. Na da geht mal in die Stellenbörsen und schaut euch die Angbote an. In Heimen fehlt anscheinend niemand.. 90'% der Angebote sind Pflegedienste und Leiharbeit.
mhh...

was ich vorschlage gibt es so meines wissens eben nicht.

als ich zuletzt ( 2005/6 ) in berlin eine umschulung bei der arge beantragt habe, bekam ich die auskunft, dass man nur noch eine qualifikation als busfahrer oder wachpersonal fördert.

aktuelle daten habe ich leider nicht.

eine breit angelegte förderung für soziale jobs, mit entsprechenden verträgen nach BAT, und eine sinnvolle einsetzung solchen personals halte ich für einen baustein, mit dem man die derzeitige, immer noch sehr hohe, arbeitslosigkeit überwinden kann.

zweifelsohne gehört dazu auch eine neuorientierung über den wert und notwendigkeit von pflege und sozialen leistungen.

meiner meinung sind wir an den grenzen der verfassung angekommen, oder haben sie schon überschritten.
die menschenwürde ist in vielen pflegeeinrichtungen nicht mehr gewährleistet.

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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von aloa5 »

lamb of god hat geschrieben:90'% der Angebote sind Pflegedienste und Leiharbeit.
Und für Pflegedienst-Arbeit wird sehr wenig gezahlt. Diejenigen welche es sich leisten können gehen durchaus in ein Heim oder in betreutes wohnen umziehen. Andere bleiben u.a. auch aus Geldmangel lieber zu Hause und lassen sich betreuen. Nicht gerade Demenz-Kranke, aber andere.

Für diese ist jedoch immer notorisch zu wenig Geld da in den Pflege- und Krankenkassen. Zu wenig Geld bedeutet aber auch, das diese so oder so eher unattraktive Arbeit niemand machen will. Hier funktioniert die Marktwirtschaft nicht. Das ist reines Marktversagen aufgrund der Demographie und nicht in Rechnung stellen von menschlichen Eigenschaften. Hier ist eigentlich der Staat gefordert - etwas, was er nicht leistet.

ALOA
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

eifelbauer hat geschrieben: Worüber lacht du jetzt??

Das Arbeitsvermittler auch nicht in der Lage sind Jobs für Leute zu besorgen die zu dämlich sind das selbst zu tun?
Es liegt mal wieder an der Dämlichkeit und natürlich der der Alos. Du hast vollkommen Recht. Die Phantasie mancher Vermittler macht Einiges möglich. Dem anerkanntem Leghasteniker muss doch klar sein, dass man in einem Schreibbüro nur auf ihn wartet. Warum ist der Rollsuhlfahrer auch so blöd und bewirbt sich nicht mal auf der Baustelle als Zimmermann. Warum sollte ein Hauptschüler nicht in einem Labor der PTB seine Ausbildung machen und nein ich habe mir das nicht ausgedacht.

Fall 1 war der Sohn eines Bekannten der trotz einer 4 in Deutsch durch BA-Vermittlung einen Ausbildungsplatz als Bürokaufmann bekam. Nachdem er die Ausbildung nach einem halben Jahr abbrechen musste wurde er vom arbeitspsychologischem Dienst untersucht und eine schwere Leghastenie festgestellt. Da war der junge Mann 18. Einige Monate später schickte ihn seine (neue)Vermittlerin in ein Schreibbüro wo er sich als Praktikant vorstellen solte. Vermutlich hat sie in seinem Profil nur bis zum Wort Bürokaufmann gelesen.
Fall 2 war eine Zimmermännin(oder heißt es Zimmerfrau?) die sich durch einen Sturz das Kreuz gebrochen hatte Nach dem einjährigem Verfahren zur Feststellung der Berufsunfähigkeit blieb sie bei ihren Leisten und wurde, durchaus logisch, zur Bauzeichnerin umgeschult und war bei der REHA-Abteilung. Nur hinterte ihre Vermittlerin aus der Normal vermittlung(das ist jetzt getrennt :comfort: ) all das aber nicht ihr auch weiter Angebote als Zimmermann zu schicken.
Fall 3 war ein besonderes Gaunerstück. Dabei handelte es sich um einen jungen Mann der in einer dieser U25-Maßnahmen untergebracht war. In dieser haben die jungen Leute bei einer dieser Privatfirmen an die die vermittelt werden, die Zeit damit totgeschlagen zum Training Computer auseinander- und wieder zusammenzubauen. Das war für seine Vermittlerin Grund genug ihn zur PTB zu schicken wo er sich um eine Ausbildung als Physiklaborant bewerben sollte. Dass der junge Mann mit Naturwissenschaften und Mathe auf Kriegsfuss stand, interessierte zwar die PTB aber offenbar nicht die Vermiittlung.

Natürlich sind die von mir genannten Fälle auch bei der BA nicht die Regel, aber ich habe hier nur einige der Beispiele genannt, die hochgradig unsinnig sind. In Pflegeberufen, da braucht man ja etwas in seiner Persönlichkeit, was man in keiner Schule lernt. Das muss man einfach haben. Ich gebe das offen zu. Niemand sollte sich wünschen, dass ich mal in der Alten- oder Demenzpflege arbeite.
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

bakunicus hat geschrieben: mhh...

was ich vorschlage gibt es so meines wissens eben nicht.

als ich zuletzt ( 2005/6 ) in berlin eine umschulung bei der arge beantragt habe, bekam ich die auskunft, dass man nur noch eine qualifikation als busfahrer oder wachpersonal fördert.
Da gebe ich dir mal einen Tipp. Wenn du wieder so eine Auskunft bekommst, wende dich eine Stufe höher. Richtig ist, dass in Berlin sowohl 2006 und 2007 einige Monate gar nichts lief weil offiziell kein Geld da war. Soweit ich aber vom Ifag weiss haben die auch damals immer von der BA geförderte Leute ausgebildet.
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eifelbauer
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

lamb of god hat geschrieben:Es liegt mal wieder an der Dämlichkeit und natürlich der der Alos. Du hast vollkommen Recht. Die Phantasie mancher Vermittler macht Einiges möglich. Dem anerkanntem Leghasteniker muss doch klar sein, dass man in einem Schreibbüro nur auf ihn wartet. Warum ist der Rollsuhlfahrer auch so blöd und bewirbt sich nicht mal auf der Baustelle als Zimmermann. Warum sollte ein Hauptschüler nicht in einem Labor der PTB seine Ausbildung machen und nein ich habe mir das nicht ausgedacht.

Fall 1 war der Sohn eines Bekannten der trotz einer 4 in Deutsch durch BA-Vermittlung einen Ausbildungsplatz als Bürokaufmann bekam. Nachdem er die Ausbildung nach einem halben Jahr abbrechen musste wurde er vom arbeitspsychologischem Dienst untersucht und eine schwere Leghastenie festgestellt. Da war der junge Mann 18. Einige Monate später schickte ihn seine (neue)Vermittlerin in ein Schreibbüro wo er sich als Praktikant vorstellen solte. Vermutlich hat sie in seinem Profil nur bis zum Wort Bürokaufmann gelesen.
Fall 2 war eine Zimmermännin(oder heißt es Zimmerfrau?) die sich durch einen Sturz das Kreuz gebrochen hatte Nach dem einjährigem Verfahren zur Feststellung der Berufsunfähigkeit blieb sie bei ihren Leisten und wurde, durchaus logisch, zur Bauzeichnerin umgeschult und war bei der REHA-Abteilung. Nur hinterte ihre Vermittlerin aus der Normal vermittlung(das ist jetzt getrennt :comfort: ) all das aber nicht ihr auch weiter Angebote als Zimmermann zu schicken.
Fall 3 war ein besonderes Gaunerstück. Dabei handelte es sich um einen jungen Mann der in einer dieser U25-Maßnahmen untergebracht war. In dieser haben die jungen Leute bei einer dieser Privatfirmen an die die vermittelt werden, die Zeit damit totgeschlagen zum Training Computer auseinander- und wieder zusammenzubauen. Das war für seine Vermittlerin Grund genug ihn zur PTB zu schicken wo er sich um eine Ausbildung als Physiklaborant bewerben sollte. Dass der junge Mann mit Naturwissenschaften und Mathe auf Kriegsfuss stand, interessierte zwar die PTB aber offenbar nicht die Vermiittlung.

Natürlich sind die von mir genannten Fälle auch bei der BA nicht die Regel, aber ich habe hier nur einige der Beispiele genannt, die hochgradig unsinnig sind. In Pflegeberufen, da braucht man ja etwas in seiner Persönlichkeit, was man in keiner Schule lernt. Das muss man einfach haben. Ich gebe das offen zu. Niemand sollte sich wünschen, dass ich mal in der Alten- oder Demenzpflege arbeite.
Und das man die Fähigkeiten zu einem Pflegeberuf hat soll der Vermittler beurteilen??
Das Angebot geht ausdrücklich nur an Leute die sich für das Programm bewerben. Wenn die sich nicht selbst vorher einen Kopf darüber machen dann kann ihnen wohl keiner mehr helfen.

Deinem Bekannten mit der angeblichen Legasthenie, die oh Wunder, erst mit 18 Jahren festgestellt wurde (oder hat er sie einfach bei Arbeitsamt unterschlagen) kann man nur raten sich vorher darüber zu informieren in welchem Job man lesen und schreiben muß.

Deine Schreinerin hat der Arbeitsvermittler ja zumindest nicht vergessen und wenn er von der Berufsunfähigkeit nichts weiß oder diese schriftlich bestätigt hat schickt er halt Stellenangebote.
Aber auch da kann sprechenden Menschen sicher geholfen werden. 8)
Ich war auch mal arbeitslos und da wußte mein Sachbearbeiter nach dem ersten Donnerwetter auch was er sich nicht erlauben kann. :giggle:

Leider haben die Vermittler sehr oft mit Leuten zu tun die nicht nur mit Mathe oder Lesen und Schreiben sondern mit allem was mit Arbeit zu tun hat auf Kriegsfuß stehen.
Leider müssen sie sich auch um die kümmern und können sie nicht einfach vor die Tür setzen.
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von bakunicus »

eifelbauer hat geschrieben:
Und das man die Fähigkeiten zu einem Pflegeberuf hat soll der Vermittler beurteilen??
Das Angebot geht ausdrücklich nur an Leute die sich für das Programm bewerben. Wenn die sich nicht selbst vorher einen Kopf darüber machen dann kann ihnen wohl keiner mehr helfen.

Deinem Bekannten mit der angeblichen Legasthenie, die oh Wunder, erst mit 18 Jahren festgestellt wurde (oder hat er sie einfach bei Arbeitsamt unterschlagen) kann man nur raten sich vorher darüber zu informieren in welchem Job man lesen und schreiben muß.

Deine Schreinerin hat der Arbeitsvermittler ja zumindest nicht vergessen und wenn er von der Berufsunfähigkeit nichts weiß oder diese schriftlich bestätigt hat schickt er halt Stellenangebote.
Aber auch da kann sprechenden Menschen sicher geholfen werden. 8)
Ich war auch mal arbeitslos und da wußte mein Sachbearbeiter nach dem ersten Donnerwetter auch was er sich nicht erlauben kann. :giggle:

Leider haben die Vermittler sehr oft mit Leuten zu tun die nicht nur mit Mathe oder Lesen und Schreiben sondern mit allem was mit Arbeit zu tun hat auf Kriegsfuß stehen.
Leider müssen sie sich auch um die kümmern und können sie nicht einfach vor die Tür setzen.
das autoritäre und demütigende auftreten von mitarbeitern der arge hat leider viel zu oft erfolg bei den "kunden" der jobcenter.

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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

bakunicus hat geschrieben:
das autoritäre und demütigende auftreten von mitarbeitern der arge hat leider viel zu oft erfolg bei den "kunden" der jobcenter.

bakunicus
Das hat der damals bei mir genau einmal versucht. 8)

Ich hab dann relativ schnell einen neuen gekriegt dem ich nicht sagen mußte was er zu tun hat. ;)
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von bakunicus »

eifelbauer hat geschrieben:
Das hat der damals bei mir genau einmal versucht. 8)

Ich hab dann relativ schnell einen neuen gekriegt dem ich nicht sagen mußte was er zu tun hat. ;)
ich kann mich nur wiederholen:

leider sind nicht alle so selbstbewußt wie du, und auch nicht alle amtsleiter so verständnisvoll.

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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

bakunicus hat geschrieben:
ich kann mich nur wiederholen:

leider sind nicht alle so selbstbewußt wie du, und auch nicht alle amtsleiter so verständnisvoll.

gruß baku
Ich hab auch nix damit zu tun beim nächsten mal das Diktiergerät auf den Tisch zu legen.
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

eifelbauer hat geschrieben:Und das man die Fähigkeiten zu einem Pflegeberuf hat soll der Vermittler beurteilen??
Ja anscheinend. Meine Idee ist das nicht.
eifelbauer hat geschrieben:Das Angebot geht ausdrücklich nur an Leute die sich für das Programm bewerben. Wenn die sich nicht selbst vorher einen Kopf darüber machen dann kann ihnen wohl keiner mehr helfen.
Nur Bewerber und das glaubst du. :rofl:
eifelbauer hat geschrieben:Deinem Bekannten mit der angeblichen Legasthenie, die oh Wunder, erst mit 18 Jahren festgestellt wurde (oder hat er sie einfach bei Arbeitsamt unterschlagen) kann man nur raten sich vorher darüber zu informieren in welchem Job man lesen und schreiben muß.
Wie schon gesagt. Das wurde ja vom arbeitspsychologischem Dienst untersucht. Bei der BA rennen nicht nur Trottel rum und die Leute wissen dort, was sie tun. Die Vermittlung für eine Ausbildung zum Bürokaufmann kam nicht von ihm selbst. Er wollte eigentlich irgendwas Handwerkliches machen.
eifelbauer hat geschrieben:Deine Schreinerin hat der Arbeitsvermittler ja zumindest nicht vergessen und wenn er von der Berufsunfähigkeit nichts weiß oder diese schriftlich bestätigt hat schickt er halt Stellenangebote.
Aber auch da kann sprechenden Menschen sicher geholfen werden. 8)
Ich war auch mal arbeitslos und da wußte mein Sachbearbeiter nach dem ersten Donnerwetter auch was er sich nicht erlauben kann. :giggle:
Siehst du. Du und ich sind ja auch nicht auf Kopf und Mund gefallen und kennen vermutlich auch ein paar Gesetze. Du kannst dich aber nicht mit allen Alos vergleichen.
eifelbauer hat geschrieben:Leider haben die Vermittler sehr oft mit Leuten zu tun die nicht nur mit Mathe oder Lesen und Schreiben sondern mit allem was mit Arbeit zu tun hat auf Kriegsfuß stehen.
Leider müssen sie sich auch um die kümmern und können sie nicht einfach vor die Tür setzen.
Und solche Leute sind aber eben nicht die Mehrheit sondern die krasse Minderheit. Die meisten Alos haben ja eine Ausbildung und selbst die ohne würden gerne, wenn die Personaler nicht heute schon von einer Kloputze Abi verlangen täten. Du darfst die Menge bestimmter Medienberichte nicht mit der Wirklichkeit gleichsetzen. Rechne dir mal Folgendes aus. Wenn 10 Jahre lang jeden Tag 5 Alos in den Medien gezeigt werden die angeblich nicht arbeiten wollen. Zähl die mal zusammen und setze die dann in's verhältnis zur Alozahl. Ich sag dir mal was. Unter denen die offiziell einer Arbeit nachgehen gibt es mindestens genauso viele Leute die nicht arbeiten wollen wie unter Alos oder ist dir von denen noch nie einer über den Weg gelaufen?
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von bakunicus »

eifelbauer hat geschrieben:
Ich hab auch nix damit zu tun beim nächsten mal das Diktiergerät auf den Tisch zu legen.
mal sehen wie mein "jobberater" darauf das nächste mal reagiert.
forderungen nach unterzeichneten gesprächsprotokollen wurden jedesmal mit der begründung " so was ist nicht üblich" abgelehnt.

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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von eifelbauer »

lamb of god hat geschrieben:Rechne dir mal Folgendes aus. Wenn 10 Jahre lang jeden Tag 5 Alos in den Medien gezeigt werden die angeblich nicht arbeiten wollen. Zähl die mal zusammen und setze die dann in's verhältnis zur Alozahl. Ich sag dir mal was. Unter denen die offiziell einer Arbeit nachgehen gibt es mindestens genauso viele Leute die nicht arbeiten wollen wie unter Alos oder ist dir von denen noch nie einer über den Weg gelaufen?
Dito für Leute die angeblich mit Topausbildung auf der straße landen.

Kamen heute morgen wieder so ein paar Arschlöcher auf Phoenix.
Master of Sciences Abschluß, oder Top Programmierer die Arbeitslos sich und auf der Straße leben.

Die haben wirklich alles dafür getan das es dazu kommt.
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jack000
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von jack000 »

lamb of god hat geschrieben:Meldungen von SZ und Tagesschau

Wenn es nicht so traurig wäre könnte man über ein solches Zitat
Verbesserungspotential ist sicherlich gegeben, aber die Sache zielt völlig in die richtige Richtung.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

Kommentar der Nürnberger Nachrichten
Billige Pflege
Vorschlag der Bundesagentur hört sich verlockend an - jedenfalls auf den ersten Blick
Billige Pflege
In der Mathematik mag minus mal minus plus ergeben - in der Sozialpolitik ist das leider nicht der Fall. Denn wer zwei soziale Problemlagen miteinander kombiniert, erhält noch lange kein positives Gesamtergebnis, und so kann man dem Bundessozialministerium nur raten, die Finger davon zu lassen, Langzeitarbeitslose in der Betreuung Demenzkranker einzusetzen.

Denn der Vorschlag, der sich zunächst so bestechend anhört, ist vor allem eine Billiglösung für die Pflegeversicherung, auch wenn die Politik das Gegenteil behauptet. Wer sollen die Arbeitslosen mit «einer Grundqualifikation in Alten- und Familienpflege« sein, nach denen die Bundesagentur jetzt fahndet? In den meisten Fällen doch wohl die etwa 30.000 arbeitslosen Altenpfleger, die trotz einer entsprechenden Qualifikation keinen Job finden.

Bedarf ist genügend da

Bedarf gäbe es für sie in einer älter werdenden Gesellschaft genügend - doch bislang war das Geld nicht da, um weitere Planstellen in den Heimen und Stationen zu finanzieren. Lieber schult man langzeitarbeitslose Altenpfleger zu Pflegeassistenten um. Stellt sich die Frage, warum man sie nicht gleich als Altenpfleger einstellt - doch wohl nur, weil sie als Pflegeassistenten weitaus billiger zu haben sind. Mit anderen Worten: In einem Berufsstand, der sowieso schon beschämend wenig verdient, soll eine Billigkonkurrenz etabliert werden. Und das alles unter dem Slogan «Sozial ist, was Arbeit schafft«.

Lösungen, wie sich eine bessere Pflege finanzieren ließe, gäbe es schon. Zum Beispiel durch die Einbeziehung der privaten Pflegeversicherung. Doch an dieses heiße Eisen traut sich die Politik nicht ran.
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von aloa5 »

lamb of god hat geschrieben:Kommentar der Nürnberger Nachrichten
Und so ist es - betrifft aber schon lange den "Berufsstand" des städtischen Angestellten. Einfach einen weniger anstellen, städtische Grünanlagen und Kinderspielplätze verlottern lassen und hinterher bei "Dingen für welche kein Geld da ist" dann 1-Euro-Jobber nehmen.

Typische Polit-Logik.
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Billie Holiday
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Billie Holiday »

die Kosten für Fachkräfte mit jahrelanger Ausbildung, die sich von vornherein für das Arbeiten mit alten Menschen entschieden haben, sollen eingespart werden. Wo Fachkräfte sein müßten, sollen nun Verkäufer oder Handwerker oder Taxifahrer, die jahrelang zuhause gehockt haben, auf die alten Menschen losgelassen werden für ein paar Euronen.
Das ist doch ein Zeichen von Hilflosigkeit, einfach nur peinlich und beschämend. Die Alten können sich ja nicht wehren.
Wozu Ausbildung? Wozu langjährges Studium? Langzeitarbeitslose machen das schon.
Als nächstes in Krippen und Kindergärten. Fachkräfte sind teuer.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Thomas I
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Thomas I »

"Lösungen, wie sich eine bessere Pflege finanzieren ließe, gäbe es schon. Zum Beispiel durch die Einbeziehung der privaten Pflegeversicherung. Doch an dieses heiße Eisen traut sich die Politik nicht ran."

Solange gesetzliche Kassen wie derzeit z.B. die Barmer noch genug Geld überhaben um in der besten Sendezeit Werbung zu schalten und sich als Olympia-Partner aufzuspielen (sicher nicht ganz billig gewesen der Spass oder?) sehe ich noch GROSSES Sparpotential innerhalb der gesetzlichen Kassen. Das sollte man ersteinmal realisieren bevor man wieder meint andere zur Kasse bitten zu müssen.
Es kann nicht die Lösung sein das man schlechtes Wirtschaften, Korruption und Geldverschwendung bei den Gesetzlichen nicht angeht und stattdessen nach dem Geld der Privaten Versicherungen schreit!
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bakunicus
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von bakunicus »

Thomas I hat geschrieben:"Lösungen, wie sich eine bessere Pflege finanzieren ließe, gäbe es schon. Zum Beispiel durch die Einbeziehung der privaten Pflegeversicherung. Doch an dieses heiße Eisen traut sich die Politik nicht ran."

Solange gesetzliche Kassen wie derzeit z.B. die Barmer noch genug Geld überhaben um in der besten Sendezeit Werbung zu schalten und sich als Olympia-Partner aufzuspielen (sicher nicht ganz billig gewesen der Spass oder?) sehe ich noch GROSSES Sparpotential innerhalb der gesetzlichen Kassen. Das sollte man ersteinmal realisieren bevor man wieder meint andere zur Kasse bitten zu müssen.
Es kann nicht die Lösung sein das man schlechtes Wirtschaften, Korruption und Geldverschwendung bei den Gesetzlichen nicht angeht und stattdessen nach dem Geld der Privaten Versicherungen schreit!
meinst du ehrlich, das wäre bei einer privaten besser ?
lächerlich ...

bis jetzt liegen die eigenkosten z.b. bei der rentenversicherung bei den privaten deutlich höher.

auch, dass die privaten kassenpatienten jetzt als schröpfmäuse für zu geringe vergütung bei leistungen der gesetzlichen krankenkassen herhalten müssen, macht das sehr unwahrscheinlich.

baku
petronius
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von petronius »

zum thema:

heute vormittag im dlf sagte ein experte, daß derartige laienkräfte zur betreuung von demenzkranken grade nicht geeignet seien. denn es gehe nicht um ruhigstellen und bespaßen (halma spielen, vorlesen...), sondern gerade demenzkranke müßten herausgefordert werden, sich aktiv einzubringen und etwas zu leisten - das sei therapie, die auch was bringe. so was wie auch den umgang mit derart schwierigen patienten aber könne man nicht in einem schnellkursus lernen

kriminell würde es dann, wenn unausgebildete auch noch die fütterung übernehmen würden. bei unvermögen und/oder unwillen zu ordentlichem kauen und schlucken würde dann schon mal "gestopft" und dabei speise in die "falsche röhre" gedrückt, was zu langwierigen und nicht selten tödlichen lungenentzündungen führe

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sprechstunde/833801/

und meine privatmeinung: daß solche "demenzhelfer" tatsächlich nur zusätzlich zu ausgebildetem fachpersonal eingesetzt würden, glaubt ja wohl kein mensch...
quamquam ridentem dicere verum
quid vetat?
(horaz)
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Peddargh
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Peddargh »

Meine Meinung
1. Die Planstellen für die Langzeitarbeitslosen werden sozialversicherungspflichtige Jobs kosten.
= Mehr Langzeitarbeitslose, die dann, ähnlich wie in anderen Branchen, nach einem Jahr in ihren Job zurück dürfen/müssen.

2. Gerade Demenzkranke brauchen Pfleger mit besonderem Engagement und besonderer Ausbildung.
Das ist ein anspruchsvoller Beruf!

3. Langzeitarbeitslose stehen ohne dies unter großem Druck. Arbeit in der Pflege, gerade Altenpflege, mehr noch die Pflege von Demenzkranken bedeutet zusätzlichen großen Druck.
Wer will das aushalten?

4. Es geht um Angebote, die man in besseren Altersheimen erwarten kann, nicht erwarten muß.
Es geht um genau die Generation, die für das Wirtschaftswunder und den Wiederaufbau verantwortlich ist.
Die da das Geld kosten welches nicht da ist... nicht da ist?

5. und letztens: BESCHÄMEND!
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
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lamb of god
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Re: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von lamb of god »

Kommentar von Telepolis Dreifache Verachtung
2005 vs.2009

Hallo Oslo! Seit wann wird der Nobelpreis für einen Wahlkampf verliehen???
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