Sinn und Künstliche Intelligenz

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Custos

Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Custos »

Etwas welches in Elektronischen Geräten generell fehlt ist Geist welcher Möglichkeit hätte auf Ebene der Instinkte lenkend einzugreifen, stellt sich jetzt die Frage ob in lebendigen Wesen Geist vorhanden ist, oder ob solcher auf die Lebewesen wirkt. Ich sage sowohl als auch dieses bedeutet Menschen empfangen Lenkung und Führung über Metaebenen ebenso wie der Mensch auch zur Lenkung und Führung über Metaebenen imstande ist. Klingt nach Utopie, doch dazu müsste man wissen das es keine Sinnvolle Offiziellen Forschungen betreffend Geist gibt, sondern viel mehr alles welches mit Geist zu tun hat eine Kulturelle aber auch Wissenschaftliche Leugnung erfährt. Am deutlichsten lässt dieses Verhalten der Offiziellen und Wissenschaft sich erklären mit Hinweis auf die Propheten wie diese in allen Religiösen Schriften beschrieben sind, und dem Umstand das Menschen der Neuzeit welche Akustische Visuelle oder sonstige Visionen haben und von diesen berichten von Psychiatern als Geisteskrank eingestuft werden. Ich möchte mich jetzt nicht in einer Systemkritischen Analyse ergehen in welcher Ich die Gründe für dieses Vorgehen nenne.

Viel mehr so es sich um Technische KI´s handelt müsste man Versuche anstellen bei welchen über Funk eine Standardüberwachung vieler KI´s welche mit der gleichen Aufgabe beauftragt sind vorhanden ist, aber auch müssten über Funk die Fortschritte einzelner KI´s den anderen Artgleichen KI´s im Funkverbund mitgeteilt werden. Das ist alles, die einzelnen KI´s können über tausende Kilometer Entfernung von den Fortschritten anderer KI´s profitieren und lernen, dies ist der Simulierte Geist welcher auf jede Art und Gattung von Lebewesen Artgleich oder infolge von Zugehörigkeit wirkt. Dieses erklärt auch das Konstrukt der Religionen und deren Wirkung in der Absicht. Damals zu Zeiten der Religionsgründungen wussten die Menschen noch über die Natur des Geistes. Die Natur eines Geistes welchen infolge von Studien sich dann einige zunutze machen wollten und die Menschen unter die Religionen und religiösen Gemeinschaften zwangen. Egal es geht um Künstliche Intelligenz, im Grunde genommen ist jeder Kulturell geformte Mensch der Neuzeit keine natürliche sondern eine Künstliche Intelligenz und weiß nur was das System erlaubt zu wissen. Also kann man jede Technische KI auch mittels Standardprogrammen betreiben es wird halt nur die Seele aber auch das Wesen und der Geist fehlen welcher ein Intelligentes Lebewesen ausmacht.
Zuletzt geändert von Custos am So 8. Jul 2018, 02:50, insgesamt 1-mal geändert.
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BingoBurner
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BingoBurner »

Kamikaze hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:56)

Alexa bspw. kann via Internet alle möglichen Daten sammeln und auswerten - "Sie" weiß "es" also (auf Nachfrage) tatsächlich besser als viele Menschen.
Zudem wird "sie" sauer, wenn man "sie" z.B. als "Schrotthaufen" oder "Drecksgerät" bezeichnet (selbst schon bei einer Bekannten erlebt). Dann sagt "sie" Sachen wie "Das ist aber nicht nett." oder "Das habe ich gehört.". Schimpft man dann weiter, wird "sie" bockig und verweigert teilweise sogar den Dienst "Der Dreckskasten mag nicht." oder "Das kannst du selber sicher besser als ich Schrotthaufen" oder "jetzt brauchst du das Drecksgerät wohl doch".

Insofern wäre ich mit dieser Aussage vorsichtig. ^.^'
Lügen......ich kann lügen. Oder auch nicht.
Die Wahrheit glaubt eh´kein Mensch.
Doppeldeutigkeit ?
Sarkasmus ?
Ironie ?

Kann Alexa das auch ? Ohne Cookies oder mit ?

Schrotthaufen..........? Der schnellste Schrotthaufen der Galaxie :)

[youtube][/youtube]

Mag sein das es mal eine KI gibt die fragt...........wer bin ich.
Davon sind wird aber Meilen entfernt.

Erfahrungen ?

DAS GEHIRN IST MEHR ALS DIE SUMME SEINER DINGE

Das Zauberwort heißt Wachstum......das kannst du nicht kopieren......

Sowas gilt auch für die Lunge wenn du so willst.........

WHAT A PIECE OF JUNK

[youtube][/youtube]
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

watisdatdenn? hat geschrieben:(03 Jul 2018, 20:41)

Vielleicht bin ich mit zu viel Fachchinesisch eingestiegen was Leute abschreckt.. Das war schlecht.

Die konkreten Fragen die ich mir stelle:


Kann eine künstliche Intelligenz "Sinn begreifen"?

Und die Frage die damit zusammenhängt:

Ist das "Sinn begreifen" etwas, das durch die Struktur von Neuronen (künstlich und biologisch) von selbst hervorgeht?

Was meint ihr?
Das ist eine sehr sehr kluge Frage, glaube ich. Teleologie ist die philosophische Auffassung, dass es Zweckgerichtetheiten überhaupt gibt. Lange Zeit meinte eine Mehrheit, dass diese Zweckgerichtetheit von außen, in der Regel durch irgendeine Art von Schöpfergott, in die Dinge eingeht. Die immanente Teleologie nach Aristoteles erklärt Zweckgerichtetheiten aus den Eigenschaften und Strukturen der Dinge (Neuronen usw.) selbst. Und dürfte vermutlich der westlichen, naturwissenschaftlichen Weltsicht am ehesten entsprechen. Wir können ziemlich genau mit Biologie, Chemie und Physik erklären, wie das Bedürfnis nach Sex eigentlich zustande kommt. Und dann können wir das in größere Zusammenhänge einordnen. Die mit Biotopen, klimatischen Gegebenheiten, Anpassungsvorgängen usw. zu tun haben. Aber den eigentlichen Sinn des Ganzen haben wir nicht im entferntesten begriffen. Und andererseits bieten die Religionen darauf auch keine Antwort. Denn die Entstehung von Religionen lässt sich sozialhistorisch begründen und das hat mit der Frage der Sinnhaftigkeit der Entstehung von natürlichen Lebewesen nix zu tun.

Die Frage, warum das Universum so beschaffen ist, dass die Entstehung von Objekten begünstigt wird, die über "Sinn" überhaupt nachdenken können, ist viel viel tiefer und schwieriger.

Was Künstliche Intelligenz Stand heute anbetrifft: Frag mal Alexa (oder Wikipedia) danach, was künstliche Intelligenz eigentlich ist. Die Antwort lautet:
Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens befasst.
Mal abgesehen von der sprachlichen Ungenauigkeit, dass das Teilgebiet der Informatik, das sich mit KI befasst, eigentlich KI-Forschung und nicht KI heißen müsste ... Automatisierung und Sinngebung stehen sich unversöhnlich gegenüber. Mit jeder Automatisierung geht ein Stück Sinnfragemöglichkeit verloren. Denn die Sinnfrage setzt eben gerade eine Überschreitung von Automatismen voraus. Ob das letztendlich an dem grundsätzlichen Indeterminismus der auf Quantenteilchen basierenden realen Welt einerseits und dem grundsätzlichen Determinismus digitialer Algorithmen andererseits liegt, wäre die Frage. Die Antwort könnte sein: Dann entwickle doch Quantencomputer. Tut man ja auch. Um damit Probleme zu lösen, die von digitialen Computern bislang nicht lösbar sind. Zum Beispiel das "recommendation problem", das Empfehlungsproblem. Die Frage für mich ist jedoch, ob es Sinn macht, einen Quantencomputer mühsam zu entwickeln, der in der Form "Mensch" ja eigentlich schon lange zur Verfügung steht.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Perdedor »

schokoschendrezki hat geschrieben: ... Automatisierung und Sinngebung stehen sich unversöhnlich gegenüber.
Warum?
"Automatisierung" steht in diesem Zusammenhang nach meinem Verständnis lediglich für "ohne weiteren menschlichen Input".
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

Perdedor hat geschrieben:(14 Aug 2018, 18:33)

Warum?
"Automatisierung" steht in diesem Zusammenhang nach meinem Verständnis lediglich für "ohne weiteren menschlichen Input".
Ja. Und wenns ums Staubsaugen geht, ist das auch eine völlig berechtigte Erwartungshaltung.

Kreative Intelligenz jedoch ist grundsätzlich unvereinbar mit Automatisierung. Jeder Akt von Kreativität beginnt mit der Infragestellung, Durchbrechung, Außerkraftsetzung von irgendwelchen Automatismen. Denkautomatismen in der Regel. Das ist der Grundwiderspruch der ganzen KI-Diskussionen: Baue einen Algorithmus, der auf Durchbrechung von Algorithmen aus ist.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Perdedor »

schokoschendrezki hat geschrieben: Kreative Intelligenz jedoch ist grundsätzlich unvereinbar mit Automatisierung.
Ich denke, dass du den Begriff "Automatisierung" hier überinterpretierst (wobei man natürlich auch die Wikipedia in solchen Zusammenhängen mit Bedacht heranziehen sollte).
"Automatisch" soll hier lediglich "ohne weitere Steuerung" bedeuten.
Wenn ich dir eine Frage stelle fängst du "automatisch" an zu denken. Soll heißen: ohne dass ich noch mehr tun muss.
Siehe auch Duden:
"Bedeutungsübersicht:
(von technischen Geräten) mit einer Automatik ausgestattet
durch Selbststeuerung oder -regelung erfolgend
unwillkürlich, zwangsläufig
von selbst erfolgend
"
https://www.duden.de/rechtschreibung/automatisch
Genauso ist auch die "Automatisierung" der Intelligenz zu verstehen. Der Computer soll automatisch denken, ohne dass der Mensch ihm die Vorgehensweise vorschreibt. In diesem Sinne ist kreative Intelligenz automatisch automatisch. ;)
Es ist nicht unvereinbar sondern bedingt sich sogar.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Stoner »

Perdedor hat geschrieben:(15 Aug 2018, 15:34)

Ich denke, dass du den Begriff "Automatisierung" hier überinterpretierst (wobei man natürlich auch die Wikipedia in solchen Zusammenhängen mit Bedacht heranziehen sollte).
"Automatisch" soll hier lediglich "ohne weitere Steuerung" bedeuten.
Wenn ich dir eine Frage stelle fängst du "automatisch" an zu denken. Soll heißen: ohne dass ich noch mehr tun muss.
Siehe auch Duden:
"Bedeutungsübersicht:
(von technischen Geräten) mit einer Automatik ausgestattet
durch Selbststeuerung oder -regelung erfolgend
unwillkürlich, zwangsläufig
von selbst erfolgend
"
https://www.duden.de/rechtschreibung/automatisch
Genauso ist auch die "Automatisierung" der Intelligenz zu verstehen. Der Computer soll automatisch denken, ohne dass der Mensch ihm die Vorgehensweise vorschreibt. In diesem Sinne ist kreative Intelligenz automatisch automatisch. ;)
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

Wohl alle kennen noch den Film 2001, in dem sich der Computer HAL selbstständig macht, er verfügte über Bewusstsein.

Heute machen uns Computer in immer mehr Bereichen etwas vor und werden alsbald wohl auch noch Architekten, oder gar in Verbindung mit Robotern Mikrochirurgen in die Arbeitslosigkeit entlassen.

Bewusstsein? Falsch gelegen!

Dennoch ist unser Gehirn ja selbst nur ein Computer, wenn auch durch seine Vielseitigkeit immer noch derzeitigen Computern haushoch überlegen.

Fragt sich nur: wie lange noch?

Werden künftige Computer von Computern entwickelt, so geht die Entwicklung so schnell voran, dass wir nicht mehr Schritt halten können.

Werden wir den Sinn, den Computer ihrem Dasein geben begreifen?

Ich glaube eher wir werden ihnen das absprechen, da wir sie als minderwertig ansehen werden ( und sie uns vermutlich auch).
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Stoner »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Aug 2018, 16:56)


Dennoch ist unser Gehirn ja selbst nur ein Computer, wenn auch durch seine Vielseitigkeit immer noch derzeitigen Computern haushoch überlegen.
Was bringt Sie denn zu dieser Ansicht, also auf welcher theoretischen Grundlage treffen Sie diese Aussage?
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

MäckIntaier hat geschrieben:(15 Aug 2018, 17:54)

Was bringt Sie denn zu dieser Ansicht, also auf welcher theoretischen Grundlage treffen Sie diese Aussage?
Lasse mal einen Computer eine Doktorarbeit on Philosophie schreiben.
Lasse ihn einen spannenden Roman schreiben, oder auch nur ein Kinderbuch.
Lasse ihn eine Grundschulklasse zunterrichten, pder einen Jugendlichen erziehen.
Lasse ihn Gerichtsurteile sprechen und zwischen Streitparteien vermitteln.
Lasse ihn Ämter verwalten und über Landkreise regieren.
Lasse ihn einen psychisch Kranken behandeln oder sich mit einem Menschen über seine Weltsicht plaudern.

Reicht das schon?
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

Perdedor hat geschrieben:(15 Aug 2018, 15:34)

Ich denke, dass du den Begriff "Automatisierung" hier überinterpretierst (wobei man natürlich auch die Wikipedia in solchen Zusammenhängen mit Bedacht heranziehen sollte).
"Automatisch" soll hier lediglich "ohne weitere Steuerung" bedeuten.
Wenn ich dir eine Frage stelle fängst du "automatisch" an zu denken. Soll heißen: ohne dass ich noch mehr tun muss.
Siehe auch Duden:
"Bedeutungsübersicht:
(von technischen Geräten) mit einer Automatik ausgestattet
durch Selbststeuerung oder -regelung erfolgend
unwillkürlich, zwangsläufig
von selbst erfolgend
"
https://www.duden.de/rechtschreibung/automatisch
Genauso ist auch die "Automatisierung" der Intelligenz zu verstehen. Der Computer soll automatisch denken, ohne dass der Mensch ihm die Vorgehensweise vorschreibt. In diesem Sinne ist kreative Intelligenz automatisch automatisch. ;)
Es ist nicht unvereinbar sondern bedingt sich sogar.
Richtig dürfte wohl sein, dass hier automatisch und deterministisch auseinandergehalten werden muss. Es ist aber immer noch die Frage, ob es - ganz allgemein - Automatismen ohne Vorgefertigktheiten überhaupt geben kann. Es steht ja auch in der von Dir angeführten Definition: Nicht nur "von selbst" sondern auch "zwangsläufig". Vorgefertigtheit widesrpricht sich mit Kreativität. Und wenn ein deterministischer Algorithmus auch noch so komplex ist: Er bringt grundsätzlich nur Umgeformtheiten und nix Neues in die Welt. Mit der Church-Turing-Hypothese (https://de.wikipedia.org/wiki/Church-Turing-These) ]lässt sich ja auch theoretisch voraussagen, dass (digitale) Rechenmaschinen gleich welcher Kapazität und Leistung ganz grundsätzlich nicht aus einer Klasse berechenbarer Funktionen herausführen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Aug 2018, 16:56)
Dennoch ist unser Gehirn ja selbst nur ein Computer, wenn auch durch seine Vielseitigkeit immer noch derzeitigen Computern haushoch überlegen.
Das Gehirn ist kein digitaler Computer sondern arbeitet analog. Freeman Dysan, ein bekannter Mathematiker und Physiker bringt den Kern der ganzen Angelegenheit auf einen sehr sehr einfachen Satz: "Die Freiheit ist analog“.
Das menschliche Hirn leistet mehr als jeder Computer. Weil es nicht digital arbeitet. Also sollte der Mensch machen, was er am besten kann: kreativ sein.
https://www.tagesspiegel.de/medien/inte ... 71302.html
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Do 16. Aug 2018, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BlueMonday »

Bei Künstlicher Intelligenz geht es darum menschliches Verhalten nachzuahmen: Muster erkennen, zuordnen, Reaktion. Von einem Input zu einem Output zu kommen, und zwar so, wie es auch ein Mensch getan hätte. Nicht mehr, nicht weniger. Etwa, damit man nicht mehr selbst das Auto lenken muss, sondern die Maschine.

Ein übergeordnetes Bewusstsein entsteht in der Maschine so sicher nicht, also ein Verständnis dafür, was sie da tut, warum sie es tut, ob sie besser etwas anderes tun sollte (woanders hinfahren, anhalten)...
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:11)

Bei Künstlicher Intelligenz geht es darum menschliches Verhalten nachzuahmen: Muster erkennen, zuordnen, Reaktion. Von einem Input zu einem Output zu kommen, und zwar so, wie es auch ein Mensch getan hätte. Nicht mehr, nicht weniger. Etwa, damit man nicht mehr selbst das Auto lenken muss, sondern die Maschine.

Ein übergeordnetes Bewusstsein entsteht in der Maschine so sicher nicht, also ein Verständnis dafür, was sie da tut, warum sie es tut, ob sie besser etwas anderes tun sollte (woanders hinfahren, anhalten)...
Ja. Weil auch die komplizierteste Mustererkennungsaufgabe im Prinzip die Berechnung einer Funktion aus der Klasse ist, die Turing-Maschinen berechnen können. Gleich welcher technischen Bauart und Realisierung. Ob Spitzencomputer in 10 Jahren oder Mainframe von 1965.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:11)

Bei Künstlicher Intelligenz geht es darum menschliches Verhalten nachzuahmen: Muster erkennen, zuordnen, Reaktion. Von einem Input zu einem Output zu kommen, und zwar so, wie es auch ein Mensch getan hätte. Nicht mehr, nicht weniger. Etwa, damit man nicht mehr selbst das Auto lenken muss, sondern die Maschine.

Ein übergeordnetes Bewusstsein entsteht in der Maschine so sicher nicht, also ein Verständnis dafür, was sie da tut, warum sie es tut, ob sie besser etwas anderes tun sollte (woanders hinfahren, anhalten)...
Trotzdem halte ich es für möglich, dass auch das in ferner Zukunft einmal möglich sein wird, dieses "übergeordnete Bewusstsein" und das abstrakte Denken. Nicht umsonst war/ist das gerne Gegenstand von utopischer Literatur, wie wir es früher mal nannten, heute Science-Fiction-Literatur ;)
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:29)

Trotzdem halte ich es für möglich, dass auch das in ferner Zukunft einmal möglich sein wird, dieses "übergeordnete Bewusstsein" und das abstrakte Denken. Nicht umsonst war/ist das gerne Gegenstand von utopischer Literatur, wie wir es früher mal nannten, heute Science-Fiction-Literatur ;)
Es wird aber gruzndsätzlich nicht durch digitale (oder sonstwie deterministische) Rechenmaschinen möglich sein. Wie völlig richtig von BM geschrieben: Dazu muss prinzipiell die Möglichkeit des spontanen Spurwechsels gegeben sein. Wir haben auf der einen Seite Datenmengen und Rechenkapazitäten. Und die permamente und rapide Vergrößerung beider Ressourcen gaukelt uns vor, dass jedes irgendwie denkbare Problem entweder vor einer unmittelbaren Lösung steht oder eben einfach noch nicht formuliert ist. Auf der anderen Seite ist eine so derartig fundamentale Frage, wie die des P/NP-Problems nach wie vor nicht beantwortet und es existiert keine bewiesene Hypothese dazu: Wenn nämlich P die Menge der durch eine deterministische Turing-Maschine (ein "Computer" im herkömmlichen Sinne) zu lösenden Probleme und NP die Menge der durch eine nichtdeteteminisitische Turing-Maschine (bei der es in jedem Schritt mehrere Möglichkeiten mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten gibt) zu lösenden Probleme ist ... Ist dann P mit NP identisch? Weiß man nicht. Das ist schon selbst für ganz praktische Aufgabenstellungen wie das des "Handlungsreisenden" relevant. Die Frage der Bewusstseinsentstehung liegt da noch mal auf einem ganz anderen Level. Meine Ansicht dazu ist, dass es dabei eine Art von Welle-Teilchen-DUalismus gibt: Je intensiver und aufwändiger man versucht, ein maschinelles Bewusstsein zu erzeugen, desto entschiedener verflüchtigt es sich.

Sind da nicht bei weitem eher analoge "Techniken", Genetik, Biologie etc. die potenziell wahrscheinlicheren "Bewusstseinsschöpfer"?
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Perdedor »

schokoschendrezki hat geschrieben: Es steht ja auch in der von Dir angeführten Definition: Nicht nur "von selbst" sondern auch "zwangsläufig".
Das sind zwei verschiedene Bedeutungen desselben Wortes. Im Wikiartikel ist die Bedeutung "von selbst" gemeint. "Zwangsläufig" würde keinen Sinn ergeben.
schokoschendrezki hat geschrieben: Vorgefertigtheit widesrpricht sich mit Kreativität.
Weil du "Kreativität" so definierst. Das würde ich nicht tun.
schokoschendrezki hat geschrieben: Mit der Church-Turing-Hypothese (https://de.wikipedia.org/wiki/Church-Turing-These) ]lässt sich ja auch theoretisch voraussagen, dass (digitale) Rechenmaschinen gleich welcher Kapazität und Leistung ganz grundsätzlich nicht aus einer Klasse berechenbarer Funktionen herausführen.
Gerade die Church-Turing-Hypothese besagt, dass der Mensch nicht mehr kann als ein Computer. Das Halte-Problem lässt sich auch vom Menschen nicht lösen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:08)

Das Gehirn ist kein digitaler Computer sondern arbeitet analog. Freeman Dysan, ein bekannter Mathematiker und Physiker bringt den Kern der ganzen Angelegenheit auf einen sehr sehr einfachen Satz: "Die Freiheit ist analog“.
https://www.tagesspiegel.de/medien/inte ... 71302.html
Eine Nervenzelle feuert ab einem bestimmten Schwellwert. Das ist im Prinzip nichts anderes als An-Aus, also Digital.

Analog ist z.B eine Schallplatte, Digital eine CD.

Aber selbst wenn eine Hirnzelle mehrere Potentiale haben sollte, so liesse sich das auch digital nachbilden, siehe Schallplatte und CD.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

Nachtrag: wie kann ein Schallplattenspieler oder ein Kassettenrekorder, der ebenfalls Analog funktioniert, freier sein, als ein digital funktionierender Computer, schokoschendrezki?
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 13:26)

Es wird aber gruzndsätzlich nicht durch digitale (oder sonstwie deterministische) Rechenmaschinen möglich sein. Wie völlig richtig von BM geschrieben: Dazu muss prinzipiell die Möglichkeit des spontanen Spurwechsels gegeben sein. Wir haben auf der einen Seite Datenmengen und Rechenkapazitäten. Und die permamente und rapide Vergrößerung beider Ressourcen gaukelt uns vor, dass jedes irgendwie denkbare Problem entweder vor einer unmittelbaren Lösung steht oder eben einfach noch nicht formuliert ist. Auf der anderen Seite ist eine so derartig fundamentale Frage, wie die des P/NP-Problems nach wie vor nicht beantwortet und es existiert keine bewiesene Hypothese dazu: Wenn nämlich P die Menge der durch eine deterministische Turing-Maschine (ein "Computer" im herkömmlichen Sinne) zu lösenden Probleme und NP die Menge der durch eine nichtdeteteminisitische Turing-Maschine (bei der es in jedem Schritt mehrere Möglichkeiten mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten gibt) zu lösenden Probleme ist ... Ist dann P mit NP identisch? Weiß man nicht. Das ist schon selbst für ganz praktische Aufgabenstellungen wie das des "Handlungsreisenden" relevant. Die Frage der Bewusstseinsentstehung liegt da noch mal auf einem ganz anderen Level. Meine Ansicht dazu ist, dass es dabei eine Art von Welle-Teilchen-DUalismus gibt: Je intensiver und aufwändiger man versucht, ein maschinelles Bewusstsein zu erzeugen, desto entschiedener verflüchtigt es sich.

Sind da nicht bei weitem eher analoge "Techniken", Genetik, Biologie etc. die potenziell wahrscheinlicheren "Bewusstseinsschöpfer"?
Ich fand immer die Kombination aus beidem spannend: Bionik. Darüber haben wir bereits in den 1970ern gesprochen. Verrückt nich? Aber interessantes Thema, das steht fest :)
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:24)

Nachtrag: wie kann ein Schallplattenspieler oder ein Kassettenrekorder, der ebenfalls Analog funktioniert, freier sein, als ein digital funktionierender Computer, schokoschendrezki?
Lustige Frage … auf jeden Fall gehöre ich zu den Leuten, die überzeugt davon sind, dass Vinyl immer noch besser klingt als jedes noch so teure Digital-Audio-WIedergabegerät.

Zufällig hörte ich gerade gestern sehr interessante Betrachtungen zur Bewusstseinsentstehung (auch bei Tieren): Es muss einen Konjunktiv geben. Ganz allgemein gesprochen. Bei einem Mustererkennungsalgorithmus wird ja im Prinzip eine Abstandsfunktion definiert, von Abermillionen Objekten der ABstandswert berechnet und dann zwangsläufig der mit dem Minimalwert ausgewählt. Wegen dieser Zwangsläufigkeit wird niemals so etwas wie Bewusstsein entstehen. Nur bei einem - sagen wir mal "echtem" Konjunktiv - also z.B. "Angriff" oder "Flucht" in der unmittelbaren Zukunft vorgestellt, entsteht dieser Zwang zur Selbstprojektion. Und ist gleichzeitig ein solcher Evolutionsvorteil, dass das Entstehen von "Bewusstsein" nahezu unabweisbar ist. Man kann aber deterministisch arbeitende Denkmaschinen noch so schnell machen und mit noch so viel Speicherkapazität ausstatten ... solange sie deterministisch arbeiten, wird niemals dieser Umschlag hin zu einem "Bewusstsein" kommen.

Das Gehirn arbeitet nach meinem Verständnis analog. Auch wenn vielleicht "Feuern von Neuronen" als ein binäres Ereignis modelliert werden kann. Und wies ausschaut, steht man bei der Hirnforschung sowieso noch ziemlich am Anfang. Die Ursachen der vergleichsweise hohen Intelligenz bei bestimmten Vogelarten (Krähen, Papageien, Elstern) scheint noch ziemlich ungeklärt zu sein. Die allgemeine Meinung noch bis vor kurzem war:"Vögel haben keine Großhirnrinde und deshalb sind kognitive Leistungen nicht zu erwarten". Das muss vollständig revidiert werden.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von schokoschendrezki »

Vermutlich ist die ganze Frage nach Bewusstsein und künstlicher Intelligenz sowieso nochmal schwieriger als vorgestellt. Liest man ein wenig das, was der erwähnte WIssenschaftler Freeman Dyson dazu sagt ... dann kommts nicht nur einfach auf analog vs digital sondern auf analog plus digital an. Die Genetik ist ja tatsäschlich ein prinzipiell digitaler Mechanismus. Und das Gehirn (hält er jedenfalls) für den wichtigsten analog arbeitenden Mechanismus.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BlueMonday »

M.E. geht es bei Bewusstsein nicht um Zufall oder Determinismus.

Im Grunde geht es um einen Unterschied wie zwischen Begreifen und Verstehen, quantitatives Erfassen vs. qualitatives Durchdringen.
Ein neuronales Netz kann etwas begreifen, bspw. eine reife Erbeere von einer unreifen anhand von optischen oder olfaktorischen Daten unterscheiden. Sie umgreift oder umfasst sozusagen die Frucht von außen, sie misst sie, bringt etwas in einen diskreten Zahlenraum von Stufen/Werten (=digital). Der Begriff "Erdbeere" unterteilt die Welt letztlich in zwei Hälften: Alles was Erdbeere ist, und was nicht Erdbeere ist. Was tun wir, um zu dieser Unterscheidung zu kommen, das versucht man mit einer künstlichen Intelligenz nachzubilden.

Das neuronale Netz wird aber nie ein Geschmackserlebnis haben, eine Empfindung beim Betrachten der Erdbeere usw. Es wird die Erbeere nicht erleben oder verstehen. Das menschliche Geschmackserlebnis beim Verspeisen einer Erbeere ist unbegreiflich. So das Sättigungsgefühl. Der Abbau eines Unbefriedigtsein. Befriedigung eines Bedürfnisses. Und das ist ja letztlich der eigentliche Grund eine Erdbeere zu essen, der Sinn, der Zweck. Das alles kann ein Algorithmus, ein Formalismus, ob determiniert oder nicht, nicht haben.

Und ob unser Geschmackserlebnis und unser Grund, etwas zu tun, völlig determiniert ist oder nicht spielt letztlich auch keine Rolle, denn das werden wir nie herausfinden können. Wie sollten wir? Wir könnten eine weitere Erdbeere essen und schauen ob das Identische passiert. Nur hat sich sich die Welt mittlerweile geändert. Man kann nicht für identische Bedingungen sorgen. Und selbst wenn man es könnte, und das Identische passieren würde, dann wäre es identisch immer noch da, das bewusste Erleben und immer noch unfassbar. Das Verstehen ist unbegreiflich. Man kann mit einer quantisierenden Methode ("Begreifen") das Verstehen oder Bewusstsein oder Qualität nicht einfangen. Nur anders herum ist es zu haben: man kann das Begreifen verstehen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Uffzach »

BlueMonday hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:20)

M.E. geht es bei Bewusstsein nicht um Zufall oder Determinismus.

Im Grunde geht es um einen Unterschied wie zwischen Begreifen und Verstehen, quantitatives Erfassen vs. qualitatives Durchdringen.
Ein neuronales Netz kann etwas begreifen, bspw. eine reife Erbeere von einer unreifen anhand von optischen oder olfaktorischen Daten unterscheiden. ...
Es ist vollkommen abwegig im Kontext mit KI von "begreifen" zu sprechen. Begreifen ist ohne Begriffe nicht möglich. KI hat aber keinen Verstand, d.h. kein Begriffsbildungsvermögen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Perdedor »

BlueMonday hat geschrieben: Das neuronale Netz wird aber nie ein Geschmackserlebnis haben, eine Empfindung beim Betrachten der Erdbeere usw.
Das Qualia "Problem".
Die Meinungen gehen allerdings auseinander, ob es sich dabei tatsächlich um ein Problem, oder um ein Scheinproblem handelt.
Ich persönlich habe bisher noch von keiner schlüssige Argumentation gehört, die erklärt warum es Qualia bei Maschinen nicht geben sollte.

Für Vertreter des Qualia Problems als tatsächliches Problem scheint es selbstevident zu sein, so dass auf Begründungen verzichtet wird, bzw das Ganze direkt als unbegründbar bezeichnet wird:
"Das menschliche Geschmackserlebnis beim Verspeisen einer Erbeere ist unbegreiflich."
Das verhindert natürlich jede weitere Nachfrage. Aber wenn ein Konzept so unbegreiflich ist, ergibt es dann überhaupt noch einen Sinn? Ist es nicht eher inhaltsleer (das Problem also ein Scheinproblem)?
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BlueMonday »

Uffzach hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:59)

Es ist vollkommen abwegig im Kontext mit KI von "begreifen" zu sprechen. Begreifen ist ohne Begriffe nicht möglich. KI hat aber keinen Verstand, d.h. kein Begriffsbildungsvermögen.
Es geht bei einem neuronalen Netz praktisch um nichts anderes als die Nachbildung oder Ausbildung von Begreifen. Eine KI kann einen Begriff dabei sicherlich nicht verstehen, sie hat keinen Sinn dafür. Begreifen ist nicht dasselbe wie Verstehen, wie bereits geschrieben. Aber sie kann begreifen im Sinne von umfassen, erfassen, zuordnen, erkennen. Dazu wird sie trainiert, durch viele Wiederholungen. Sie lernt bis der erwartete Output herauskommt. Wie bei einem Kleinkind, das irgendwann "Löffel" sagt, wenn es einen Löffel sieht.
Ansonsten müsstest du erklären, wozu eine KI sonst überhaupt gut sein soll.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Uffzach »

BlueMonday hat geschrieben:(17 Aug 2018, 13:54)

Es geht bei einem neuronalen Netz praktisch um nichts anderes als die Nachbildung oder Ausbildung von Begreifen. Eine KI kann einen Begriff dabei sicherlich nicht verstehen, sie hat keinen Sinn dafür. Begreifen ist nicht dasselbe wie Verstehen, wie bereits geschrieben. Aber sie kann begreifen im Sinne von umfassen, erfassen, zuordnen, erkennen. Dazu wird sie trainiert, durch viele Wiederholungen. Sie lernt bis der erwartete Output herauskommt. Wie bei einem Kleinkind, das irgendwann "Löffel" sagt, wenn es einen Löffel sieht.
Ansonsten müsstest du erklären, wozu eine KI sonst überhaupt gut sein soll.
Der Ausdruck "begreifen" ist einfach unangemessen, weil ein KI System keine Begriffe bildet. Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt. Wozu KI gut ist, kannst überall nachlesen. Kannst auch nachlesen, welche Typen es gibt, Vorteile und Nachteile der Typen bzgl. der zu lösenden Aufgaben usw etc
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BlueMonday »

Perdedor hat geschrieben:(17 Aug 2018, 13:00)

Das Qualia "Problem".
Die Meinungen gehen allerdings auseinander, ob es sich dabei tatsächlich um ein Problem, oder um ein Scheinproblem handelt.
Ich persönlich habe bisher noch von keiner schlüssige Argumentation gehört, die erklärt warum es Qualia bei Maschinen nicht geben sollte.

Für Vertreter des Qualia Problems als tatsächliches Problem scheint es selbstevident zu sein, so dass auf Begründungen verzichtet wird, bzw das Ganze direkt als unbegründbar bezeichnet wird:
"Das menschliche Geschmackserlebnis beim Verspeisen einer Erbeere ist unbegreiflich."
Das verhindert natürlich jede weitere Nachfrage. Aber wenn ein Konzept so unbegreiflich ist, ergibt es dann überhaupt noch einen Sinn? Ist es nicht eher inhaltsleer (das Problem also ein Scheinproblem)?
Aus meiner Sicht ist es auch kein "Problem", ich will schließlich kein neuronales Netz, das die Arbeit einstellt, weil es vielleicht lieber ein Fußballspiel anschauen will, aber das ist ja nun die Frage oder das Problem des Threads, ob Künstliche Intelligenz einen Sinn erkennen kann. Selbst wenn sie es könnte, wie sollte man Zugang zu diesem Verstehen oder Sinn erhalten von außen? Zwischen den Dingen gibt es halt nur Äußerlichkeiten, Äußerungen, Begriffe.
Der Begriff ist das eigentlich Inhaltsleere, nur eine äußere Hülle für das Eigentliche. "Gedanken(=Begriffe) ohne Inhalt sind leer" (Kant)

So gesehen: das neuronale Netz für sich allein genommen ist leer und sinnlos, nicht mehr als ein "automatisiertes" Begriffssystem. Jedenfalls konnte ich bei den neuronalen Netzen, mit denen ich zu tun hatte, nichts erkennen, das auf "Gehalt" schließen lassen würde. Also wenn, dann müssten eben jene, die diesen Gehalt behaupten, ihn irgendwie an die Oberfläche befördern.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BlueMonday »

Uffzach hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:08)

Der Ausdruck "begreifen" ist einfach unangemessen, weil ein KI System keine Begriffe bildet. Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt. Wozu KI gut ist, kannst überall nachlesen. Kannst auch nachlesen, welche Typen es gibt, Vorteile und Nachteile der Typen bzgl. der zu lösenden Aufgaben usw etc
Ich habe doch nun x-mal den Begriff "Begreifen" expliziert. Zum Begreifen muss man auch keine Begriffe selbst bilden, sondern es reicht sie anzuwenden. Und darum geht es bei der KI.
Das muss ich nicht nachlesen sondern habe es selbst hier mehrmals dargestellt. Die Frage war nach deiner Erklärung bzw Darstellung, wozu eine KI gut sein soll.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Uffzach »

BlueMonday hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:39)

Ich habe doch nun x-mal den Begriff "Begreifen" expliziert. Zum Begreifen muss man auch keine Begriffe selbst bilden, sondern es reicht sie anzuwenden. Und darum geht es bei der KI.
KI wendet auch keine Begriffe an. Wenn du dir die Details der Arbeitsweise von KI ersparen willst, ist das verständlich, aber "begreifen" dazu zu missbrauchen ist nicht statthaft.
BlueMonday hat geschrieben: Das muss ich nicht nachlesen sondern habe es selbst hier mehrmals dargestellt. Die Frage war nach deiner Erklärung bzw Darstellung, wozu eine KI gut sein soll.
KI erledigt Aufgaben schneller und zuverlässiger als der Mensch. Der Komplexizitätsgrad der Aufgaben ist nahezu unbegrenzt, hängt also lediglich von Prozessorleistung und Speicherplatz ab. KI ist überall, in Autos, Waschmaschinen, Verkehrssteuerung, Börsengeschäfte, Data-Mining im Internet, Kriegsführung etc etc
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von BlueMonday »

Uffzach hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:08)

KI wendet auch keine Begriffe an. Wenn du dir die Details der Arbeitsweise von KI ersparen willst, ist das verständlich, aber "begreifen" dazu zu missbrauchen ist nicht statthaft.
Bisher hast du dir jegliche Details erspart. Du verwechselst auch offenbar bloßes Begreifen oder Erfassen mit Verstehen. Das zu differenzieren war ja gerade der Zweck meines Beitrages. Genauso könnte ich behaupten, es wäre nicht "statthaft" Begreifen derart zu überfrachten, dass man daraus ein Verstehen macht. Einfach mal den Wortstamm bewusst machen: Begreifen, Umgreifen, Greifen, die äußere Form erfassen. Wenn man das einer KI als Vermögen abspricht, dann stellt sich eben die Frage, was man meint, was die KI überhaupt in der Lage ist zu leisten. Man muss nun einen Sprachgebrauch ja nicht mitmachen, aber dann muss man auch etwas Besseres zur Erklärung anbieten. Da kam nichts.
KI erledigt Aufgaben schneller und zuverlässiger als der Mensch. Der Komplexizitätsgrad der Aufgaben ist nahezu unbegrenzt, hängt also lediglich von Prozessorleistung und Speicherplatz ab. KI ist überall, in Autos, Waschmaschinen, Verkehrssteuerung, Börsengeschäfte, Data-Mining im Internet, Kriegsführung etc etc
Erklärt nicht im Ansatz das Wesentliche einer KI. Wenn das KI gelenkte Auto langsamer am Ziel ankommt als von einem Menschen gelenkt, dann hört die KI nicht auf KI zu sein, auch nicht wenn sie mehr Fehler begeht.
Du hörst praktisch da auf, wo eine Erklärung erst beginnen würde. Damit eine KI überhaupt ein Auto lenken und den menschlichen Fahrer ersetzen kann, muss sie die Verkehrssituation, in der sie sich befindet, ausreichend erfassen (=begreifen), das ist das zu lösende Kernproblem. Da hat man bspw. ein neuronales Netz, dass Verkehrszeichen erkennen kann, darauf ist es trainiert. Das Trainieren erzeugt letztlich ein interne Struktur ("hidden layer"), die in der Lage ist zu erkennen.

Hier ist es das sehr anschaulich dargestellt:
Also damit das neuronale Netz Zahlen erkennen kann, braucht es zuvor ein Konzept von Zahlen (das ist praktisch die Outputlayer). "It's thinking it's a 5". Im zweiten Schritt visualisiert er, wie die KI eine 2 etc "träumt" oder sich vorstellt. Und das ist Hinton, einer der führenden AI-Leute im Bereich neuronaler Netze.

Ob eine KI ein Auto erfolgreich lenken kann, hängt auch nicht lediglich von Prozessorleistung und Speicherplatz ab, sondern bspw. auch von sinnvoll gewählten Inputs, von der Sensorik, dann von der Art des neuronalen Netztes. Und vor allem davon, wie und womit das neuronale Netz zuvor trainiert wurde. Ein Neuronales Netz braucht Unmengen von Inputs/Wiederholungen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

Spätestens mit dem Quantencomputer hört der Determinismus bei Maschinen auf, denn die Prozesse werden durch Quantenflukutuationen beeinflusst.

Und ein Belohnungszentrum einem Computer beizufügen hat sich heute bereits als Vorteilhaft bei selbstlernenden Systemen erwiesen.

Man könnte bei Computern ebenfalls sagen, das Ergebnis sei “Analog“, wenn ich diesen Begriff auch unpassend finde, denn er beschreibt ja nur Amplituden. Also bitte mal googleln nach
“Algorithmic Music – David Cope and EMI“.

Klar, Bewusstsein ist bei Computern bislang noch nicht dabei. Aber wie lange noch? Und: würden wir fair genug sein, dem Computer das auch anzuerkennen?
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Perdedor »

BlueMonday hat geschrieben: [...] ob Künstliche Intelligenz einen Sinn erkennen kann. Selbst wenn sie es könnte, wie sollte man Zugang zu diesem Verstehen oder Sinn erhalten von außen?
Man fragt sie einfach. Genau, wie man es beim Menschen auch tut.

Sicherlich kann man auch einen mathematischen Parameter definieren, der die kognitive Komplexität irgendwie quantitativ darstellt. Ab einem bestimmten Wert dieses Parameters, spräche man dann von "bewusstem Denken", was mit dem Stellen Sinnfrage einhergeht. In der Chaostheorie werden Systeme "am Rande des Chaos" z.B. anhand von Attraktoren beschrieben. Eine Quantifizierung des Denkprozesses sollte mit fortschreitender Forschung möglich sein.
BlueMonday hat geschrieben: Jedenfalls konnte ich bei den neuronalen Netzen, mit denen ich zu tun hatte, nichts erkennen, das auf "Gehalt" schließen lassen würde. Also wenn, dann müssten eben jene, die diesen Gehalt behaupten, ihn irgendwie an die Oberfläche befördern.
Du hast bisher auch nur mit sehr simplen neuronalen Netzen gearbeitet (abgesehen von deiner Interaktion mit Menschen). Bestenfalls auf dem kognitiven Niveau von Insekten. Klar, dass du dich mit denen nicht unterhalten kannst. Die Technik macht aber Fortschritte. In ein paar Jahrzehten könnte die Situation anders aussehen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Fuerst_48 »

Papaloooo hat geschrieben:(18 Aug 2018, 11:05)

Spätestens mit dem Quantencomputer hört der Determinismus bei Maschinen auf, denn die Prozesse werden durch Quantenflukutuationen beeinflusst.

Und ein Belohnungszentrum einem Computer beizufügen hat sich heute bereits als Vorteilhaft bei selbstlernenden Systemen erwiesen.

Man könnte bei Computern ebenfalls sagen, das Ergebnis sei “Analog“, wenn ich diesen Begriff auch unpassend finde, denn er beschreibt ja nur Amplituden. Also bitte mal googleln nach
“Algorithmic Music – David Cope and EMI“.

Klar, Bewusstsein ist bei Computern bislang noch nicht dabei. Aber wie lange noch? Und: würden wir fair genug sein, dem Computer das auch anzuerkennen?
Wenn sog. Computerintelligenz zur selbständigen KREATIVITÄT heranreift, köneen wir darüber reden. Ansonsten ist es nach wie vor die Intelligenz des "Herstellers", die sich zeigt. Nicht mehr.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

Ob Klassik von Emmy, ob Annie (Cavid Cope), ob Amper&and (Hip-Hop),
was machen diese Programme anders als Menschen?

Sie "hören" sich eine Vielzahl von musikalischen Werken an
und bilden daraus einen eigenen Stil.

Her "Hersteller" hat ihnen lediglich die Lernfähigkeit vermacht,
das was dabei zum Schluss herauskommt,
überrascht ihn nicht weniger als die Anderen, die es sich anhören.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Tom Bombadil »

Man sollte auch erkennen, dass KI noch ganz am Anfang der Evolution steht, die geht in dem Bereich aber rasend schnell, vor 30 Jahren war die KI so schlau wie eine Amöbe, heute werden Go- und Schachgroßmeister an die Wand gespielt, Autos gesteuert, Nachrichten verfasst, der Turing-Test bestanden. Wenn das in dem Tempo weitergeht, sind maschinelle Kreativität und Bewußtsein in unserem 21. Jahrhundert denkbar, wenn man denn eine Maschine in diese universelle Richtung entwickelt, bisher haben wir es ja noch nur mit "Fachidioten" zu tun.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Fuerst_48 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Dec 2018, 16:09)

Man sollte auch erkennen, dass KI noch ganz am Anfang der Evolution steht, die geht in dem Bereich aber rasend schnell, vor 30 Jahren war die KI so schlau wie eine Amöbe, heute werden Go- und Schachgroßmeister an die Wand gespielt, Autos gesteuert, Nachrichten verfasst, der Turing-Test bestanden. Wenn das in dem Tempo weitergeht, sind maschinelle Kreativität und Bewußtsein in unserem 21. Jahrhundert denkbar, wenn man denn eine Maschine in diese universelle Richtung entwickelt, bisher haben wir es ja noch nur mit "Fachidioten" zu tun.
Falls es dann noch Menschen (homo sapiens) gibt, die dürfen sich dann zur Ruhe setzen, gleich nach dem Abi bzw. dem UNI-Abschluß! ....
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Tom Bombadil »

Das glaube ich wiederum nicht, dass sich die Menschen dann sofort zur Ruhe setzen.
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von immernoch_ratlos »

Die "passenden" Algorithmen waren die ersten Schritte zu einer Entwicklung die erst am Anfang steht. Was eigentlich für jede Entwicklung steht - es ist schlicht Unsinn, eine laufende Entwicklung mit nahezu völlig offener Zielvorstellung so zu betrachten, als handle es sich um eine komplett abgeschlossene, im Endstadium befindliche Entwicklung.

Das gilt für jede Entwicklung - ganz besonders aber für KI / AI. Das lässt sich hiermit Quelle : INGENIEUR.de (25.11.2016) "DeepMind schlägt menschlichen Lippenleser 4:1" wohl schon ahnen.

Mir widerstrebt dieses viel zu allgemeine Gerede über "KI" - für mich ist das eine weiterer "Werkzeugkasten" mit immer komplexeren "Werkzeugen". In der industriellen Fertigung gab es zuerst eine konventionelle reichlich starre Transferstraße - ein Produktionssystem aus mehreren Maschinen die irgendwelche "Werkstücke" starr in eine Richtung durchliefen.

Inzwischen sind die beteiligten Maschinen im nichtmenschlichen Sinn erheblich "intelligenter" geworden und der Ablauf ist immer weniger starr. Das ganze System "bestimmt" selbst über sich - selbstverständlich in den dafür gesetzten Grenzen - aber dennoch autark. Die meisten Einschränkungen sind inzwischen durch mehr oder weniger mobile Roboter aufgehoben worden. Es dürfte auch heute schon kein Problem mehr sein, es dieser "Maschine" zu überlassen, sowohl die zeitgerechte Anlieferung, als auch den Abtransport von Produkten zu organisieren. Dazu muss die Kiste keinerlei auch nur im Entferntesten menschenähnliches "Bewusstsein" besitzen. Genauso wenig wird hier noch ein fix programmierter Prozess ablaufen. Beschränkungen liegen dort, wo es unsinnig ist völlig "unpassende" Produkte ebenfalls bearbeiten zu können.

Wer immer gleich Mensch und Maschine vergleicht - ohne die Ziele die damit erreicht werden sollen, bekommt zwangsläufig eine völlig falsche Vorstellung. Hat doch Homo sapiens selbst erhebliche Schwierigkeiten zu definieren was er für den "Sinn seines Daseins" hält, wie fremd muss da wohl die "Vorstellung" einer sehr weit entwickelte Maschine sein. Eine Maschine ist glücklich, wenn sie bestimmungsgemäß funktioniert. Es fällt nur schwer das "nachzufühlen". Jedenfalls wird eine Maschine im Gegensatz zum Homo sapiens kaum zur willentlichen Selbstvernichtung tendieren ;)

Womöglich sollte man ja mal diesem Herrn zuhören : [youtube][/youtube]
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Sinn und Künstliche Intelligenz

Beitrag von Papaloooo »

Fuerst_48 hat geschrieben:(04 Dec 2018, 17:15)

Falls es dann noch Menschen (homo sapiens) gibt, die dürfen sich dann zur Ruhe setzen, gleich nach dem Abi bzw. dem UNI-Abschluß! ....
Das ist ein Szenario,
wenn die Roboter im Besitz einiger weniger Superreichen sind und der Rest der Menschen auf der Strecke bleibt.

Aber wer weiß, denken wir mal daran, wie Karl Marx sich die Zukunft der Industrie vorgestellt hat.
Er hat nicht erahnt, dass die Arbeitgeber so weit den Arbeitnehmern entgegenkommen,
so dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen profitieren.

Ergo: die Revolte des Proletariats war gar nicht erforderlich.

Was wenn die Superreichen diesen Überfluss, den sie mit Robotern haben können mit den anderen Menschen genau so teilen werden.
Was wenn aus der Technologie eine Versorgungssicherheit für die Menschheit, eine umfassende medizinische Versorgung, etc. hervorgeht?

Auch ein Szenario, irgendwo dazwischen wird es sich wohl einpendeln.
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