Misterfritz hat geschrieben:(01 Apr 2018, 14:24)
Du glaubst, wenn die Menschen die Wahl zwischen einer Tablette und dem Sprung vom Hochhaus hätten, würden sie trotzdem das Hochhaus wählen, um noch mal Bedeutung zu erlangen? Wie schräg ist das denn?
Bei den meisten Menschen mit Todeswunsch dürfte es sich um unheilbar Erkrankte gehen, die einfach ihrem Leiden ein würdiges Ende setzen möchten. Und genau das wird ihnen bei uns verwehrt.
Diese Diskussion hatten wir im Forum doch schon einmal! In die Erörterung "Tablette oder Hochhaus" im Fall ansonsten gesunder Menschen möchte ich nicht einsteigen.
Völlig anders sieht die Sache doch aus, wenn Menschen nach Erkenntnis der behandelnden Ärzte unheilbar krank sind und sie sich in lang anhaltenden Todeskämpfen befinden. Da kann ein Arzt mit Hilfe der Palliativmedizin helfen, und wenn es denn ganz schlimm kommt, auch so helfen, daß der Tod nicht künstlich hinaus gezögert werden wird. Darüber wurde auch im Bundestag ausführlich gesprochen... und dorthin gehört das Thema auch.
Über das Thema Tod und Krankheit haben schon die Alten Griechen sehr gründlich nachgedacht. Der hippokratische Eid enthält die Formel: "Ich werde niemandem, auch nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur dazu raten."
https://de.wikipedia.org/wiki/Eid_des_Hippokrates
Ich mußte in zwei Fällen bei geliebten Menschen mit entscheiden, den sicheren Tod nicht länger hinaus zu schieben. Das zerreißt einen Angehörigen nahezu. Aber mit dem Abstand einiger Wochen entwickelt sich die Einsicht in das Unvermeidliche, und man kann wieder ruhig schlafen. Das ist aber ein anderes Verfahren, als ein tödliches Gift zu verabreichen.