Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

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Dark Angel
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

mitm hat geschrieben:(18 Jul 2016, 23:13)

Ich bin mit fast allem einverstanden, bis auf einen Punkt: Falsifizierbarkeit ist nur bei den empirischen Naturwissenschaften (im Rahmen des Falsifikationismus) ein Kriterium. Die Mathematik ist z.B. keine Naturwissenschaft! (sondern eine Formalwissenschaft).
Selbst in der Biologie (wenn ich die Medizin darunter fasse) sind manche Aussagen nicht falsifizierbar, weil ich mit Menschen keine Experimente machen kann.
Und in den Geisteswissenschaften gibt es keine "Natur", die etwas falsifizieren könnte.
Ich bin ja selber MINTler, da hält man den Popperschen Falsifikationismus für selbstverständlich, aber man kann ihn außerhalb der Naturwissenschaften bzw. generell bei Wissen, das auf dem Modellbegriff nach Stachowiak basiert, nicht verwenden.
Hier muss ich dir widersprechen. Ich komme aus einem Wissenschaftsbereich, der nicht per se zu den Naturwissenschaften gehört, der empirisch arbeitet (Feldforschung), allerdings sehr eng mit den unterschiedlichsten Naturwissenschaften zusammen arbeitet und deren Ergenisse falsifizierbar sind. Auch die Geschichtswissenschaften (Geisteswissenschaft) arbeiten über "weite Strecken" empirisch. Und auch, wenn "manche Aussagen" (Biologie/Medizin) nicht falsifizierbar sind und/oder auf Interpretationen basieren, schließt das eine grundsätzliche Falsifizierbarkeit nicht aus.
Das große Problem bei den Genderstudies sehe ich darin, dass deren Aussagen nicht nachvollziehbar sind, häufig innere Widersprüche aufweisen (Zirkelschlüsse) und Erkenntnisse der Naturwissenschaften komplett ausblenden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Nightwatch
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Nightwatch »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:24)

Doch, tun die ==> ca 0,02%. Die haben allerdings kein zusätzliches Geschlecht, sondern vereinigen beide in sich - in unterschiedlich starker Ausprägung.
Es geht um die Klassifikation. Sind intersexuelle Menschen Männer oder Frauen?
Dark Angel hat geschrieben: Kommt ganz auf die Ausprägung der Intersexualität an. Intersexuelle mit Turner- oder Kinefelter-Syndrom sind nicht fortpflanzungsfähig.
Intersexualität IST biologisch determiniert und NICHT sozial kontruiert! Also greift hier (immer noch) naturwissenschaftliche Methodik zur Untersuchung der Auslösefaktoren.
Es geht immer noch darum, dass irgendwelche Methoden aus den Geisteswissenschaften - vor allem die des Poststrukturalismus - NICHT auf Nautrwissenschaften anwendbar sind. In Naturwissenschaften geht es um Fakten und nicht um Gequatsche! Menschen sind kein Text, entstehen NICHT durch Text/Sprache, gesellschaftliche/kulturelle Strukturen und Verhältnisse genau so wenig.
Es geht um Beobachtungen, die beschrieben und erklärt werden. Dies geschieht über Sprachen. Sich jetzt genauer anzuschauen, woher Begriffe stammen, was sie genau bedeuten, usw., um Erkenntnisse darüber gewinnen zu können, ist ein gerechtfertigter wissenschaftlicher Ansatz.
Dark Angel hat geschrieben: 1. schrieb ich 95% theoretisch fortpflanzungsfähig. ==> bei 95% der Menschen sind anatomisches Geschlecht und sexuelle Identiätät identisch.
2. ist sexuelle Identität biologisch determiniert, weil sich potentielle Sexualpartner erkennen müssen - also nicht sozial/kulturell konstruiert.
3. auch unter der Prämisse, dass sexuelle Identität sozial/kulturell beeinflusst wird (was kein Evolutionsbiologe und/oder Entwicklungsspychologe bestreitet) führen nur empirische Methoden (nachvollziehbar, überprüfbar, ohne innere Widersprüche und falsifizierbar) zu brauchbaren Ergenissen. Methoden aus den Geisteswissenschaften - insbesondere des Poststrukturalismus - sind untauglich und damit unwissenschaftlich.
4. sollte eigentlich klar sein, dass Realität unabhängig und außerhalb menschlichen Einflusses existiert und auch entsprechend erforscht wird/werden muss. Realität ist nun mal KEIN Text und entsteht auch NICHT erst durch sprachliche Konstrukte! Und genau DAS kritisiere ich an den Genderstudies!
Ob sich Gender Studies auf den Post-Strukturalismus beschränken lassen, bezweifle ich. Mein Eindruck ist eher, daß nur die radikalsten und kontroversesten Aspekte von GS in die Öffentlichkeit gelangen und dort diskutiert werden.
Dark Angel hat geschrieben: Auch Geschichtswissenschaften arbeiten mit empirischen Methoden und NICHT mit Methoden des Poststrukturalismus (Diskursanalyse/Konstruktivismus), weil Geschichte eben NICHT konstruiert ist!
Historische Ereignisse werden gedeutet.
So wurde beispielsweise der Limes zur Zeit des Kalten Krieges als Eiserner Vorhang betrachtet, heute hält man ihn für die Wirtschaftsgrenze des Römischen Reichs.

Joachim Fest schreibt in seiner Hitler-Biographie, daß Hitler bis zum Schluß die NS-Bewegung beherrscht hat, während bei Ian Kershaw Hitler am Ende nur noch schemenhaft auf die Ereignisse wirkt. Widersprüchlicher geht es gar nicht. (Beide Biographien sind in den Geschichtswissenschaften hoch angesehen.)

Dark Angel hat geschrieben: Außerdem sind widerlegte Theorien für die (aktuelle) Untersuchung der Geschechtsentwicklung vollkommen irrelevant. Darum geht es Voss allerdings aich nicht - er meint das biologisches Geschlecht des Menschen, mittels Methoden aus dem Poststrukturalismus wegquatschen (dekonstruieren) zu können. Er behandelt Fakten als seien sie erst durch "Sprache konstruiert" und würden ohne Sprache nicht existieren. Das hat mit Wissenschaft - insbesondere Naturwissenschaft - nichts zu tun. Das ist Ideologie.
Es gibt heterosexuelle cis-Männer, die über männliche Geschlechtsorgane und über XY-Geschlechtschromosomen verfügen. Es gibt aber auch heterosexuelle cis-Männer, die über männliche Geschlechtsorgane und über XX-Geschlechtschromosomen verfügen. Gibt es aufgrund des Unterschiedes in den Geschlechtschromosomen Unterschiede bezüglich Krankheitsanfälligkeiten, Verhaltensmerkmale, etc? Wir wissen es nicht, weil diese Variablen in medizinischen und sonstigen Studien nie kontrolliert worden sind. Voß kritisiert, daß das Wissen um die biologische Vielfalt hinsichtlich der Geschlechtsmerkmale durch die Reduktion auf Mann und Frau in der Forschung ignoriert wurde und so Erkenntnisse ausbleiben.
Dark Angel hat geschrieben:
Welche Vielfalt denn? Beim Menschen gibt es nur zwei Geschlechter - das eine hat die Fähigkeit Nachwuchs zu gebären und das andere hat die Fähigkeit Nachwuchs zu zeugen - unabhängig davon, ob von dieser Fähigkeit Gebrauch gemacht wird oder nicht. Und es gibt einige wenige Ausnahmen - Fehlentwicklungen, ob das nun ins Weltbild passt oder nicht - die wiederum auf biologischen Fakten basieren/biologisch determiniert sind.
Da kannst du dich drehen und wenden wie du willst - isso.
Es gibt zwei Geschlechter und Ausnahmen? Welches Geschlecht haben denn die Ausnahmen?
Dark Angel hat geschrieben: Eine "philosophische Analyse" von Begriffen (Dekonstruktion) hat immer noch nichts mit Wissenschaft zu tun, weil jeder Begriff (Text) bis zur Unkenntlichkeit/Sinnlosigkeit dekonstruiert werden kann. Wie ich bereits schrieb. mit dieser Methode kann man auch nachweisen, dass der Mond ein grüner Käse ist/aus grünem Käse besteht
Das wäre eine Metamorphose, aber keine Dekonstruktion. Bei der Dekonstruktion geht es darum, Widersprüche und falsche Annahmen aufzuspüren. So ist beispielsweise das Euthyphron-Dilemma das Ergebnis einer Dekonstruktion der Aussage Gott steht für das Gute.
.
Dark Angel hat geschrieben: Spätestens nach der "Sokal-Affäre" sollte eigentlich klar sein, wie untauglich Poststrukturalismus für Untersuchungen der " uns umgebenden Realität" ist.
Unsere Fähigkeit zu denken, beeinflusst unsere Sprache und Sprache beeinflusst unser Denken ==> Wechselwirkung. Sprache ist Kommunikationsmittel und Sprache wurde entwicklet, um sich IN der Realität zu orientieren/Realität zu beschreiben und NICHT um Realität zu schaffen/zu konstruieren.
Eine Entwicklung ist eine Konstruktion, Du widersprichst Dir selbst.
Dark Angel hat geschrieben:
Wiederholungen beschreiben (auch nur) Realität, sie schaffen keine Realität.


Von welcher Idealisierung des biologischen Geschlechts sprichst du eigentlich?
Ich habe mich auf Butlers Text bezogen, den Du zitiert hattest. Ein passenderer Begriff wäre Stereotypen gewesen.
Dark Angel hat geschrieben: Künstliche Befruchtung - WEM wird denn die künstlich befruchtete Eizelle (Zygote) implantiert, wenn es keine eindeutigen biologischen Geschlechter gibt, wenn Sexus (Biologie) nichts mit Fortpflanzung zu tun hat?
Nochmal: Geschlechtsorgane sind nicht die einzigen Geschlechtsmerkmale!
Dark Angel hat geschrieben: Wenn Dekonstruktion keine Widerlegung ist und/oder sein soll, welchen Sinn macht dann die ganze Dekonstruierrei von biologischem Geschlecht?
Was soll das bringen und vor allem - was hat das mit Wissenschaft zu tun?
Was hat eine Methode aus den Literaturwissenschaften in den Natur- oder empitrischen Sozialwissenschaften zu suchen?
Welche (wissenschaftlichen) Sinn ergibt Dekonstruktion im Zusammenhang mit naturwissenschaftlichen Themen?
Ich frage nochmal: WAS untersuchen Genderstudies eigentlich, wenn sie sich nicht wissenschaftlicher Methoden bedienen?
Und welche Ziele werden mit Genderstudies verfolgt?
Ein besseres Verständnis der Geschlechter.
Und Du argumentierst gegen die wissenschaftliche Freiheit. Sie sieht nunmal vor, daß alles auf den Kopf gestellt werden darf, weil vielleicht dabei was Interessantes rauskommen kann.
mitm hat geschrieben:(18 Jul 2016, 22:53)

Hi, oben hat jemand meinen Blog verlinkt, durch die referrer bin ich auf diese interessante Diskussion aufmerksam geworden... ich wollte mir ein paar Anmerkungen erlauben:


Ehe man diese Begriffe dekonstruiert, sollte man erst einmal versuchen, sie für sich selber zu konstruieren, sprich selber klare Definitionen zu finden, was man damit meint. Ich habe das hier versucht. Bei den biologischen Geschlechtsbegriffen klappt das ganz gut. Gender als sog. "soziales Geschlecht" analog zum biologischen Geschlecht zu definieren scheitert allerdings aus mehreren Gründen. Was üblicherweise als "soziales Geschlecht" bezeichnet wird, sind nach meinem Eindruck eher unscharf abgegrenzte Verhaltensmuster, die aber nicht zur Klassifizierung von Personen taugen.
.
Bei den biologischen Geschlechtsbegriffen klappt das aufgrund der Erkenntnisse der letzten Zeit nicht mehr gut.
http://www.nature.com/news/sex-redefined-1.16943
mitm hat geschrieben: Butler kann nur falsch rezipiert werden, denn sie schreibt dermaßen unverständlich (dafür hat sie sogar einen Negativ-Preis bekommen), daß alles mögliche aus ihren Texten herausgelesen wird, insb. was das Ausmaß biologischer Dispositionen betrifft. Meistens wird aus ihren Texten herausgelesen, es gäbe keine relevanten Dispositionen. Für die femistische Ideologie und politische Quotenforderungen ist diese Lesart unverzichtbar. Damit steht sie aber auf Kollisionskurs mit Schwulen und Trans-Leuten, die ihre sexuelle Identität als biologische Dispositione und nicht als aberziehbar oder kurierbar dargestellt sehen wollen.


Das macht Butler schon etwas geschickter. Sie gibt ein paar allgemeine Phrasen zum besten, daß natürlich Gebären, Stillen, PMS usw. biologisch bedingtes Verhalten sind, ansonsten schweigt sie die Biologie einfach tot. Hier ist eine sehr gute Analyse ihrer Argumentationsstrategie in "Gender Trouble"). Butler redet als Philosoph, der keine Ahnung von Biologie hat, über Biologie, ignoriert dabei aber naturwissenschaftliches Wissen, sowohl in Bezug auf Wissenschaftsmethodiken als auch auf empirische Befunde, vollständig und durchgängig, und folgert am Ende, daß Biologie keine Rolle spielt und sozial konstruiert ist. Ein gut versteckter gigantischer Zirkelschluß.
.
Sehe ich nicht. Butler biologische Kenntnisse bestehen zweifellos aus halbervergessenem Schulwissen, aber spielt das wirklich eine Rolle? Inwieweit trägt das biologische Wissen um wie z.B. Transkriptionsfaktoren, Aktionspotential, Ionenpumpen, Kinasen, steady state, Punktmutationen, Homologie, PCR, Gelektrophoresen, Mikroskopie ... zum diskursanalytischen Geschlechterverständnis bei? Es nützt nichts, darauf hinzuweisen, daß Wissenschaftsdisziplinen wie Biologie und Soziologie bei ihr nicht relevant sind und es dann bei diesem Hinweis zu belassen, ohne eine Relevanz aufzuzeigen.
mitm hat geschrieben: Um die Fehlerhaftigkeit der Argumentation an einem Beispiel zu verdeutlichen: Man weiß, daß der Fahrstil den Benzinverbrauch von Autos beeinfußt (viel Kurz- oder nur Langstrecke, Vollgas an jeder Ampel oder gemütlich ausrollen lassen). Der Benzinverbrauch hängt aber auch von der Physik ab (Luftwiderstand, Motoreffizienz usw.) Butler erwähnt dies vorne einmal kurz pro forma, sagt aber dazu daß sie sich hier auf den Einfluß des Fahrstils konzentrieren will. Dann schreibt sie 200 Seiten über die Gefährlichkeit des Rasens, wieso die Leute das machen, und kommt am Ende zum Gesamtergebnis, daß der Benzinverbrauch ausschließlich vom Fahrstil abhängt. Hier ist klar, das ist ein eklatanter Fehlschluß, durch den Fahrstil kann man vielleicht in einer Bandbreite von +/-20% vom mittleren Verbrauch liegen, aber ich kann ihn nicht auf Null senken.


Sowas kann nur ein Geisteswissenschaftler sagen ;)
Ich glaube nicht, daß ein Geisteswissenschaftler schonmal was von Kinasen gehört hat.
mitm hat geschrieben: Aber im Ernst: das sind klassische Denkmuster aus Wissenschaftstheorien, die für die Geisteswissenschaften gedacht und geeignet sind, aber nicht für Naturwissenschaften. Ich habe hier einen (leider längeren) Text über Wissenschaftstheorien und deren Anwendbarkeit in den unterschiedlichen Wissenschaftsfeldern. Ich selber bin MINTler und versuche in dem Text, einem gedachten Geisteswissenschaftler zu erklären, was überhaupt natur- (bzw. formal-) wissenschaftliches Wissen ist.
Falsifikation, Paradigma, Dogmen des Empirismus etc. sind Erkenntnisse der analytischen Philosophie über die Naturwissenschaften. Du schüttest das Kind mit dem Bade aus, wenn Du behauptest, daß Geisteswissenschaften prinzipiell nicht zuverlässig sind.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)

Es geht um die Klassifikation. Sind intersexuelle Menschen Männer oder Frauen?
Ach wirklich - geht es darum? Intersexualität ist in erster Linie auf genetische Defekte, Mutationen etc zurückzuführen - fallen also in den Bereich Genetik/Molekulargenetik, evtl. noch Medizin und Psychologie. Betrifft (alle Ausprägungen zusammen genommen) etwa 0,02 bis 0,2% der Bevölkerung.
Bedarf also keiner Extra-Studienrichtung, zumal NICHT erkennbar ist, WAS diese Studienrichtung (Genderstudies) eigentlich "erforscht" und welche Ergebnisse sie liefert bzw welche Relevanz etwaige Ergebnisse haben.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Es geht um Beobachtungen, die beschrieben und erklärt werden. Dies geschieht über Sprachen. Sich jetzt genauer anzuschauen, woher Begriffe stammen, was sie genau bedeuten, usw., um Erkenntnisse darüber gewinnen zu können, ist ein gerechtfertigter wissenschaftlicher Ansatz.
Sorry, aber das ist ein Strohmannargument!
Welche Beobachtungen sollten das sein, die da beschrieben werden und was ist das Besondere an den Beobachtungen, dass Angewandte Linguistik diese Erklärungen NICHT liefern könnte? Alle die angesprochenen Aspekte fallen in den Bereich Angewandte Linguistik.
Also wieder nix mit Rechtfertigung einer Extra-Studienrichtung - kein gerechtfertigter wissenschaftlicher Ansatz.
Der Ansatz (so genannte Feministische Linguistik) mit Sprache würde Diskriminierung bestimmter Gruppen "erzeugt" hat nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern IST Ideologie.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Ob sich Gender Studies auf den Post-Strukturalismus beschränken lassen, bezweifle ich. Mein Eindruck ist eher, daß nur die radikalsten und kontroversesten Aspekte von GS in die Öffentlichkeit gelangen und dort diskutiert werden.
Du hast mir immer noch nicht erklärt, was Genderstudies denn eigentlich erforschen, was NICHT in andere Fachbereiche/Disziplinen fällt/von anderen Fachbereichen/Disziplinen NICHT abgedeckt wird.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)]Historische Ereignisse werden gedeutet.
So wurde beispielsweise der Limes zur Zeit des Kalten Krieges als Eiserner Vorhang betrachtet, heute hält man ihn für die Wirtschaftsgrenze des Römischen Reichs.
Ach die "deuten" irgendwas und auf welcher Basis?
Historische Ereignisse fallen eindeutig in den Bereich Geschichts- und Alterumswissenschaften und diese Wissenschaftler treffen ihre Aussagen auf der Basis von Fakten, die lesen nicht im Kaffeesatz und treffen daher auch mal die Aussage "wir wissen es nicht". Eine solche Aussage ist wissenschaftlich legitim, wenn die Fakten-/Befundlage keine Interpretation zulässt.
Und nebenbei - kein Archäologe hält den Limes für die "Wirtschaftsgrenze" des Imperium Romanum - er was die Grenze, eine militärisch abgesicherte und befestigte Grenze. Der Wirtschaftsraum des Imperiums reichte wesentlich weiter ==> durch archäologische Befunde abgesichert.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)]Joachim Fest schreibt in seiner Hitler-Biographie, daß Hitler bis zum Schluß die NS-Bewegung beherrscht hat, während bei Ian Kershaw Hitler am Ende nur noch schemenhaft auf die Ereignisse wirkt. Widersprüchlicher geht es gar nicht. (Beide Biographien sind in den Geschichtswissenschaften hoch angesehen.)
Ja und - was hat das mit Genderstudies zu tun?
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Es gibt heterosexuelle cis-Männer, die über männliche Geschlechtsorgane und über XY-Geschlechtschromosomen verfügen. Es gibt aber auch heterosexuelle cis-Männer, die über männliche Geschlechtsorgane und über XX-Geschlechtschromosomen verfügen. Gibt es aufgrund des Unterschiedes in den Geschlechtschromosomen Unterschiede bezüglich Krankheitsanfälligkeiten, Verhaltensmerkmale, etc? Wir wissen es nicht, weil diese Variablen in medizinischen und sonstigen Studien nie kontrolliert worden sind. Voß kritisiert, daß das Wissen um die biologische Vielfalt hinsichtlich der Geschlechtsmerkmale durch die Reduktion auf Mann und Frau in der Forschung ignoriert wurde und so Erkenntnisse ausbleiben.
Auch so ein Strohmann-Argument zur Rechtfertigung von Genderstudies. Fällt aber wiederum eindeutig in die Bereiche/Diziplinen Biologie (Genetik) und Medizin. Rechtfertigt also wiederum keine eigene Fachrichtung! Hat nämlich nix mit Gender = "sozialem Gechlecht (was immer das sein soll) zu tun.
Achso - Voss kritisiert. Welche Geschlechter gibt es denn außer männlich und weiblich noch?
Geschlecht spielt nur im Zusammenhang mit Fortpflanzug - sexueller Selektionb - eine Rolle.
Wieviele Geschlechter braucht der Mensch doch gleich, um sich fortpflanzen zu können?
Dass Menschen individell höchst "verschieden" sind, unterschiedliche Anlagen haben - auch unterschiedliche "Neigungen" mit Krankheitsanfälligkeiten etc pp, ist nun inzwischen wirklich eine Binsenweisheit, die mit "Geschlechtszuordnung zu männlich und weiblich" herzlich wenig zu tun hat.
Aber vielleicht sollten Voss und seine Mitstreiter mal aufhören nur in Gruppen und Gruppenzugehörigkeit zu denken und anfangen zu begreifen, dass Menschen in erster Linie Individuen sind, mit ganz individuellen Neigungen, Präferenzen, Anfälligkeiten, Verhaltensmerkmalen etc.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)
Es gibt zwei Geschlechter und Ausnahmen? Welches Geschlecht haben denn die Ausnahmen?
Ausnahmen sind nicht eindeutige Zuordenbarkeit = Intersexualität in bestimmten Ausprägungen oder die 0,02%
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Das wäre eine Metamorphose, aber keine Dekonstruktion. Bei der Dekonstruktion geht es darum, Widersprüche und falsche Annahmen aufzuspüren. So ist beispielsweise das Euthyphron-Dilemma das Ergebnis einer Dekonstruktion der Aussage Gott steht für das Gute.
Wovon redest du bitte? Es geht darum, ob es sich bei Genderstudies und Wissenschaft oder Ideologie handelt.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Ein besseres Verständnis der Geschlechter.
Und Du argumentierst gegen die wissenschaftliche Freiheit. Sie sieht nunmal vor, daß alles auf den Kopf gestellt werden darf, weil vielleicht dabei was Interessantes rauskommen kann.
Nein, das sieht wissenschaftliche Freiheit nicht vor. Im Wissenschaftsbetrieb geht es immer noch um Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und innere Widerspruchsfreiheit - in den empirischen und Naturwissenschaften um Falsifizierbarkeit.
Wildes Herumspekulieren und Kaffeesatzleserei, ohne jeglichen Faktenbezug bzw unter Ausblendung nicht genehmer Fakten/Erkenntnisse hat nichts mit wissenschaftlicher Freiheit oder überhaupt Wissenschaft zu tun.
Und genau darum geht es in der Kritik an Genderstudies, die ich zitiert und verlinkt habe ==> unlautere Argumentation, verdecktes Ausweichen auf andere Themen etc.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Bei den biologischen Geschlechtsbegriffen klappt das aufgrund der Erkenntnisse der letzten Zeit nicht mehr gut.
http://www.nature.com/news/sex-redefined-1.16943
Ach das klappt bei "biologischen Geschlechterbegriffen nicht mehr so gut?
Seltsam, dass bei Forschungen und Forschungsergebnissen zu Intersexualität, deren Ursachen und Ausprägungen - bei einer geringen Minderheit immer gleich geschrien wird "ist gar nicht so einfach zuordenbar/bestimmbar".
Falls du das nicht mitbekommen hast - aber in diesem Artikel geht es um Häufigkeiten bis 1% und du erzählst was von "funktioniert nicht mehr so gut". Na bei 99% der Menschen offensichtlich doch.
Seltsam, dass im Zusammenhang mit biologischem Geschlecht immer die Ausnahmen, die absoluten Minderheiten als Maßstab, als Beleg für die Aussage hergenommen werden. Dass das in höchstem Maße unseriös - ja unwissenschaftlich ist, ignoriert man dabei beflissentlich - gelle.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Sehe ich nicht. Butler biologische Kenntnisse bestehen zweifellos aus halbervergessenem Schulwissen, aber spielt das wirklich eine Rolle? Inwieweit trägt das biologische Wissen um wie z.B. Transkriptionsfaktoren, Aktionspotential, Ionenpumpen, Kinasen, steady state, Punktmutationen, Homologie, PCR, Gelektrophoresen, Mikroskopie ... zum diskursanalytischen Geschlechterverständnis bei? Es nützt nichts, darauf hinzuweisen, daß Wissenschaftsdisziplinen wie Biologie und Soziologie bei ihr nicht relevant sind und es dann bei diesem Hinweis zu belassen, ohne eine Relevanz aufzuzeigen.
Wenn man über "soziale/kulturelle Konstruktion" von biologischem Geschlecht schwurbelt, SIND Erkenntnisse der Biologie (aller ihrer Fachbereiche) sehr wohl relevant.
Und "biologisches Geschlecht" ist immer noch KEIN Text - sondern biologischer Fakt - und kann deshalb auch NICHT "diskursanalytisch" behandelt werden, zumal sich 95% aller Menschen als genau das fühlen (verstehen) was sie biologisch auch sind.
Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)Falsifikation, Paradigma, Dogmen des Empirismus etc. sind Erkenntnisse der analytischen Philosophie über die Naturwissenschaften. Du schüttest das Kind mit dem Bade aus, wenn Du behauptest, daß Geisteswissenschaften prinzipiell nicht zuverlässig sind.
Und was hat das jetzt mit den "wissenschaftlichen" Erkenntnissen der Genderstudies zu tun.
Welchen Erkenntnissen - diese Frage ist immer noch nicht beantwortet.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Nightwatch »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Jul 2016, 12:45)

Bedarf also keiner Extra-Studienrichtung, zumal NICHT erkennbar ist, WAS diese Studienrichtung (Genderstudies) eigentlich "erforscht" und welche Ergebnisse sie liefert bzw welche Relevanz etwaige Ergebnisse haben.
Erforschen tut sie Geschichte, Sprache, Soziologie, Philosophie, etc. in Hinblick auf Geschlechter. Dieser Fächerkanon aus Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften wird in dem Studiengang gelehrt, mit der Hoffnung, daß synergetische Effekte auftreten, die zu neuen bislang vorenthaltenen Erkenntnissen führen, weil der komplette wissenschaftliche Überblick fehlte. Mit diesem holistischen Ansatz vermeidet man "Fachidioten", ein Vorwurf, der z.B. Judith Butler an den Kopf geworfen wird, weil ihr biowissenschaftliche Fachkenntnisse fehlen.

Die Erforschung der Geschlechter und die daraus resultierenden Erkenntnisse für irrelevant zu halten, läßt ein ausgesprochen wissenschaftsfeindliches Bild auf Dich. Von einer behaupteten Ergebnisoffenheit kann bei Dir nicht die Rede sein.
Dark Angel hat geschrieben: Sorry, aber das ist ein Strohmannargument!
Welche Beobachtungen sollten das sein, die da beschrieben werden und was ist das Besondere an den Beobachtungen, dass Angewandte Linguistik diese Erklärungen NICHT liefern könnte? Alle die angesprochenen Aspekte fallen in den Bereich Angewandte Linguistik.
Also wieder nix mit Rechtfertigung einer Extra-Studienrichtung - kein gerechtfertigter wissenschaftlicher Ansatz.
Der Ansatz (so genannte Feministische Linguistik) mit Sprache würde Diskriminierung bestimmter Gruppen "erzeugt" hat nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern IST Ideologie.
Vater und Sohn überfallen eine Bank. Bevor sie mit der Beute abziehen können, trifft die Polizei ein und es kommt zu einem Schußwechsel. Dabei wird der Vater erschossen, woraufhin sich der Sohn ergibt. Er wird verhaftet, zur Polizeiwache gefahren und in den Verhörraum gesteckt. Zwei Kommissare betreten den Raum, einer ruft aus:"Das ist ja mein Sohn!"
Dark Angel hat geschrieben: Und nebenbei - kein Archäologe hält den Limes für die "Wirtschaftsgrenze" des Imperium Romanum
Das ist der anerkannte wissenschaftliche Konsens.
Dark Angel hat geschrieben: Ja und - was hat das mit Genderstudies zu tun?
Es geht um Geschichtswissenschaften und ihre Fähigkeit, Ereignisse zu deuten. Dabei kann es zu zwei gegenteilige Interpretationen führen, ohne daß neue Erkenntnisse ins Spiel kommen.
Dein Vorwurf, daß geschichtswissenschaftliche Genderforschung nur Kaffeesatzleserei sei, zeigt, daß Du mit einem doppelten Standard arbeitest.
Dark Angel hat geschrieben: Auch so ein Strohmann-Argument zur Rechtfertigung von Genderstudies. Fällt aber wiederum eindeutig in die Bereiche/Diziplinen Biologie (Genetik) und Medizin. Rechtfertigt also wiederum keine eigene Fachrichtung! Hat nämlich nix mit Gender = "sozialem Gechlecht (was immer das sein soll) zu tun.
Achso - Voss kritisiert. Welche Geschlechter gibt es denn außer männlich und weiblich noch?
Geschlecht spielt nur im Zusammenhang mit Fortpflanzug - sexueller Selektionb - eine Rolle.
Wieviele Geschlechter braucht der Mensch doch gleich, um sich fortpflanzen zu können?
Hast Du immer noch nicht begriffen, daß ich Dir wegen der verschiedenen Geschlechtsmerkmale zahlreiche Variationen liefern kann? Der Mensch besteht nicht nur aus Sexualorganen. Du fährst hier einen reduktionistischen normativen Ansatz, obwohl moderne Erkenntnisse ein deutlich differenzierteres Bild zeigen(deskriptiv).
Dark Angel hat geschrieben: Dass Menschen individell höchst "verschieden" sind, unterschiedliche Anlagen haben - auch unterschiedliche "Neigungen" mit Krankheitsanfälligkeiten etc pp, ist nun inzwischen wirklich eine Binsenweisheit, die mit "Geschlechtszuordnung zu männlich und weiblich" herzlich wenig zu tun hat.
Herzerkrankungen fallen bei Männer und Frauen unterschiedlich aus. Da diese vorwiegend bei Männern untersucht wurden, kam es bei herzerkrankten Frauen zu falschen Diagnosen.
Dark Angel hat geschrieben: Aber vielleicht sollten Voss und seine Mitstreiter mal aufhören nur in Gruppen und Gruppenzugehörigkeit zu denken und anfangen zu begreifen, dass Menschen in erster Linie Individuen sind, mit ganz individuellen Neigungen, Präferenzen, Anfälligkeiten, Verhaltensmerkmalen etc.
Eine Binse.
Dark Angel hat geschrieben:
Wovon redest du bitte? Es geht darum, ob es sich bei Genderstudies und Wissenschaft oder Ideologie handelt.
Da hast Du mehrfach angekündigt, den Mond zum blauen Käse dekonstruieren zu können und nachdem ich Dir an einem bekannten Beispiel gezeigt habe, welche Erkenntnisse man mit der Dekonstruktion gewinnen, gibt es keine gegenteilige Demonstration, sondern ein Ausweichmanöver.
Dark Angel hat geschrieben: Nein, das sieht wissenschaftliche Freiheit nicht vor. Im Wissenschaftsbetrieb geht es immer noch um Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und innere Widerspruchsfreiheit - in den empirischen und Naturwissenschaften um Falsifizierbarkeit.
Wildes Herumspekulieren und Kaffeesatzleserei, ohne jeglichen Faktenbezug bzw unter Ausblendung nicht genehmer Fakten/Erkenntnisse hat nichts mit wissenschaftlicher Freiheit oder überhaupt Wissenschaft zu tun.
Und genau darum geht es in der Kritik an Genderstudies, die ich zitiert und verlinkt habe ==> unlautere Argumentation, verdecktes Ausweichen auf andere Themen etc.
Du hast akademische Standards an Interviews, Stellungnahmen, ... angelegt, aber nicht an wissenschaftliche Publikationen. Deine Kritik an Voss' Arbeit besteht aus wörtlich kopierten Sätzen aus antifeministischen Seiten, bei denen die Rezensenten über keinerlei wissenschaftliche Ausbildung in Geistes-, Sozial- und Biowissenschaften verfügen und damit dilettieren. Diesen antiintellektuellen Ansatz kenne ich von Kreationisten und Impfgegnern, die ihr "Wissen" aus Videos und Blogs zusammenklauben, aber nie ein biowissenschaftliches Lehrbuch in der Hand gehalten haben. Und deshalb wette ich, daß Du z.B. spontan keine Definition von Post-Strukturalismus liefern kannst. Oder mir konkret aufzeigen kannst, was an Dekonstruktion so fatal ist. Oder welches biologisches Wissen Du bei Judith Butler vermisst. Oder was an "Alle Menschen sind gleich" so furchtbar ideologisch ist.
Dark Angel hat geschrieben:
Ach das klappt bei "biologischen Geschlechterbegriffen nicht mehr so gut?
Seltsam, dass bei Forschungen und Forschungsergebnissen zu Intersexualität, deren Ursachen und Ausprägungen - bei einer geringen Minderheit immer gleich geschrien wird "ist gar nicht so einfach zuordenbar/bestimmbar".
Falls du das nicht mitbekommen hast - aber in diesem Artikel geht es um Häufigkeiten bis 1% und du erzählst was von "funktioniert nicht mehr so gut". Na bei 99% der Menschen offensichtlich doch.
Seltsam, dass im Zusammenhang mit biologischem Geschlecht immer die Ausnahmen, die absoluten Minderheiten als Maßstab, als Beleg für die Aussage hergenommen werden. Dass das in höchstem Maße unseriös - ja unwissenschaftlich ist, ignoriert man dabei beflissentlich - gelle.
Soll das ein Scherz sein? In der biowissenschaftlichen Erforschung spielen solche Unterschiede eine wesentliche Rolle, weil sie biologische Funktionen kennzeichnen. Da wir aus ethischen Gründen keine Mutanten beim Menschen herstellen können, sind wir auf solche Abweichungen vom Standard zum besseren Verständnis angewiesen. Dazu kommt, daß Wissenschaft im Gegensatz zum Alltag genau zu sein hat. Und da ist die Frage nach der Kategorisierung berechtigt.
Dark Angel hat geschrieben: Wenn man über "soziale/kulturelle Konstruktion" von biologischem Geschlecht schwurbelt, SIND Erkenntnisse der Biologie (aller ihrer Fachbereiche) sehr wohl relevant.
Und "biologisches Geschlecht" ist immer noch KEIN Text - sondern biologischer Fakt - und kann deshalb auch NICHT "diskursanalytisch" behandelt werden, zumal sich 95% aller Menschen als genau das fühlen (verstehen) was sie biologisch auch sind.
Du begreifst nicht, daß soziale Erwartungen an dem biologischen Geschlecht geknüpft werden, das z.B. deswegen medizinisch korrigiert wird oder auch zu psychischen Problemen führen kann. Wir erwarten, daß ein Paar Kinder kriegen kann, wir erwarten, daß eine Frau Brüste hat, wir erwarten, daß ein Mann eine Erektion kriegt, usw. Werden diese Stereotypen hinsichtlich biologischer Funktionen nicht erfüllt, kommt es zu Hänseleien, unter denen die Betroffenen leiden. Und da sind mehr als 5% von betroffen. So haben 15% der Paare Schwierigkeiten, Kinder zu bekommen. 4% der Frauen haben sich ihre Brust vergrößern lassen. Erektile Dysfunktion ist altersabhängig; die vollständige geht von 5%-15%, die teilweise e.D. liegt bei 10% per Lebensdekade (bei 90jährigen also 90%). Wenn wir hier noch Homo- und Transsexualität hinzurechnen, dürfte so jeder Vierte nicht den biologischen Normen entsprechen. Das ist dann kein Randgruppenproblem mehr.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

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Die meisten Leute wissen doch gar nicht was Gender Studies bedeutet, eigentlich ist sie kein Ideologie.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)

Erforschen tut sie Geschichte, Sprache, Soziologie, Philosophie, etc. in Hinblick auf Geschlechter. Dieser Fächerkanon aus Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften wird in dem Studiengang gelehrt, mit der Hoffnung, daß synergetische Effekte auftreten, die zu neuen bislang vorenthaltenen Erkenntnissen führen, weil der komplette wissenschaftliche Überblick fehlte. Mit diesem holistischen Ansatz vermeidet man "Fachidioten", ein Vorwurf, der z.B. Judith Butler an den Kopf geworfen wird, weil ihr biowissenschaftliche Fachkenntnisse fehlen.
Hää im Hinblick auf Geschlechter? Und zu welchen konkreten Forschungserbebnissen sind die "Genderforscher" denn nun gelangt, die Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin NICHT liefern können?
Geschlecht ist nur im Zusammenhang mit Fortpflanzung und oder sexueellem Begehren interessant. Ansonsten spielt Geschlecht keine Rolle.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)
Die Erforschung der Geschlechter und die daraus resultierenden Erkenntnisse für irrelevant zu halten, läßt ein ausgesprochen wissenschaftsfeindliches Bild auf Dich. Von einer behaupteten Ergebnisoffenheit kann bei Dir nicht die Rede sein.
Dann erkläre doch endlich mal konkret, worin die wissenschaftliche Forschung, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Genderstudies bestehen. Bisher eierst du nur herum!
Wo sind denn die Erkenntnisse, die Genderstudies liefern - die Soziologie, Naturwissenschaften, Medizin, Psychilogie etc NICHT liefern bzw NICHT liefern können?
Auf die Kritik aus den "eigenen" Reihen (von Genderforschern/Geschlechterforschern) bist du bisher mit keiner Silbe eingegangen.
Die stehen nämlich immer noch im Raum:
"unlautere Argumentation und verdeckter Themenwechsel" (Löffler)
"Ausblenden bzw negieren von Forschungsergebnissen aus der Biologie -insbesondere Evolutionsbiologie und Entwicklungspsychologie, Negieren angeborener Unterschiede im Verhalten, Ignorieren von Forschungsergebnissen aus der Primatenforschung und Säuglingsforschung. Versuch des Nachweises, dass angeborene (biologisch determinierte) Unterschiede Basis für Diskriminierung liefern könn(t)en, naturalistische Fehlschlüsse und Abqualifizierung der Biologie als "gesellschaftliches Konstrukt"/"Herrschaftsinstrument der Männer"/Abqualifizieren der Biologie als "Ideologie des Biologismus" und ständiges "Wiederaufwärmen" widerlegter Theorien (Money)." (Köhler-Bischof)
Und last but not least "Politisierung der Geschlechterfrage zur Institutionalisierung der feministischen Geschlechterforschung" (Hirschauer).
Kritik an Genderstudies ist nicht erlaubt, mit Kritik wird sich nicht konstruktiv auseinander gesetzt, wie das im Wissenschaftsbetrieb üblich ist, stattdessen wird der Kritiker diffamiert, wird zum Argumentum ad hominem gegriffen.
Welche Forschung bei Genderstudies ist denn ergebnisoffen?
Und du wirfst mir Wissenschaftsfeindlichkeit vor? Ich bin Wissenschaftler!

[quote
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)Vater und Sohn überfallen eine Bank. Bevor sie mit der Beute abziehen können, trifft die Polizei ein und es kommt zu einem Schußwechsel. Dabei wird der Vater erschossen, woraufhin sich der Sohn ergibt. Er wird verhaftet, zur Polizeiwache gefahren und in den Verhörraum gesteckt. Zwei Kommissare betreten den Raum, einer ruft aus:"Das ist ja mein Sohn!"
Und was hat DAS mit Geschlechterforschung und Linguistik zu tun?
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)]Das ist der anerkannte wissenschaftliche Konsens.
Welcher wissenschaftliche Konsens? Erklär mal!
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)Es geht um Geschichtswissenschaften und ihre Fähigkeit, Ereignisse zu deuten. Dabei kann es zu zwei gegenteilige Interpretationen führen, ohne daß neue Erkenntnisse ins Spiel kommen.
Dein Vorwurf, daß geschichtswissenschaftliche Genderforschung nur Kaffeesatzleserei sei, zeigt, daß Du mit einem doppelten Standard arbeitest.
Dass vorliegende Quellen in Geschichtswissenschaften (oft) unterschiedlich interpretiert werden, ist ein alter Hut. Dass die Ergebnisse (oft) Jahrzehntelang kontrovers diskuitert werden, ist ein ebenso alter Hut. Dazu braucht man KEINE Genderstudies!
Genderstudies SIND Kaffeesatzleserei, wenn aus Quellen/Fakten eine "Deutung" heraus gelesen bzw hinein interpretiert wird, die die Quellen/Fakten nicht hergeben.
Genderforschung hat KEINE Deutungshoheit, WIE Quellen zu interpretieren sind. Genau das ist unwissenschaftliche, da beginnt Ideologie!
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)]Hast Du immer noch nicht begriffen, daß ich Dir wegen der verschiedenen Geschlechtsmerkmale zahlreiche Variationen liefern kann? Der Mensch besteht nicht nur aus Sexualorganen. Du fährst hier einen reduktionistischen normativen Ansatz, obwohl moderne Erkenntnisse ein deutlich differenzierteres Bild zeigen(deskriptiv).
Ich habe begriffen, dass Menschen Individuen sind, die sich individuell unterscheiden, unterschiedliche Verhaltensweisen aufweisen, das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es beim Menschen nur zwei Geschlechter gibt - nämlich männlich und weiblich und eine absolute Minderheit von 0,1 bis 05% bei denen keine eindeutige Zuordnung möglich ist! Ich habe begriffen, dass schwul und lesbisch sein, KEIN Geschlecht ist, sondern eine sexuelle Orientierung/Identität ist, habe begriffen, dass bei 95% der Menschen sexuelle Identität und biologisches Geschlecht identisch sind UND ich habe begriffen, dass Geschlecht/sexuelle Orientierung angeboren (biologisch determiniert) sind und somit NICHT hinterfragbar.
Weiterhin habe ich begriffen, dass Geschlecht - außer zu Fortpflanzung bzw im Zusammenhang mit sexuellem Begehren - irrelevant sind, dass Menschen als Menschen, als Individuum zu akzeptieren sind.
Um DAS zu begreifen, brauche ich KEINE Genderstudies, die mir vorschreiben (wollen) was ich zu denken habe.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)]Herzerkrankungen fallen bei Männer und Frauen unterschiedlich aus. Da diese vorwiegend bei Männern untersucht wurden, kam es bei herzerkrankten Frauen zu falschen Diagnosen.
Das fällt in den Bereich Medizin, betrifft biologische Determinationen hat mit "Gender" nichts zu tun, aber auch gar nichts. Ein schwuler Mann ist immer noch ein Mann und die Symptome eines Herzinfarkts sind bei ihm die gleichen wie bei einem heterosexuellen Mann, gleiches betrifft die lesbische Frau - auch bei ihr unterscheiden sich die Symptome nicht von denen heterosexueller Frauen.
Hat nix mit Genderstudies zu tun!
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)]Da hast Du mehrfach angekündigt, den Mond zum blauen Käse dekonstruieren zu können und nachdem ich Dir an einem bekannten Beispiel gezeigt habe, welche Erkenntnisse man mit der Dekonstruktion gewinnen, gibt es keine gegenteilige Demonstration, sondern ein Ausweichmanöver.
Dekonstruktion bringt KEINE Erkenntnisse - gar KEINE! Mit Dekonstruktion kann man alles und nichts beweisen und/oder widerlegen. Das sind Gedankenspielchen ohne jeden Sinn. Und genau DAS zeigen die Genderstudies überdeutlich - von wegen es gibt mehr als zwei Geschlechter, Geschlecht ist ausschließlich sozial/kuturell/gesellschaftliche konstruiert. Derartige Postulate sind durch naturwissenschaftliche Forchungsergebnisse mehr als einmal widerlegt.
Naturwissenschaften sind für Genderstudies allerdings das Feindbild schlechthin, deren Ergebnisse irnoriert oder geleugnet werden ==> siehe Kritik, auf die du mit keiner Silbe eingegangen bist.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)]Du hast akademische Standards an Interviews, Stellungnahmen, ... angelegt, aber nicht an wissenschaftliche Publikationen. Deine Kritik an Voss' Arbeit besteht aus wörtlich kopierten Sätzen aus antifeministischen Seiten, bei denen die Rezensenten über keinerlei wissenschaftliche Ausbildung in Geistes-, Sozial- und Biowissenschaften verfügen und damit dilettieren.
Ach - Evolutionsbiologen und Entwicklungspsychologen haben keinerlei wissenschaftliche Ausbildung, dilletieren in Biowissenschaften. Na wenn DU das sagst, wird das ja wohl stimmen. Meine Kritik an Voss' Arbeit besteht NICHT aus wörtlich kopierten Sätzen aus antifeministischen Seiten. Das habe ich nämlich nicht nötig, ich kann a) selber denken und b) orientiere ich mich eben an Biologen - auch wenn die Kutschera heißen.
Voss' Dissertation ist KEINE wissenschaftliche Arbeit, sondern eine ideologische.
Aber schön, dass du genau die Art des Umgangs mit Kritik betreibst, wie das bei Gender"forschern" üblich ist, du setzt dich nicht mit der Kritik (konstruktiv) auseinander, sondern mit dem Kritiker - sehr wissenschaftlich.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)Diesen antiintellektuellen Ansatz kenne ich von Kreationisten und Impfgegnern, die ihr "Wissen" aus Videos und Blogs zusammenklauben, aber nie ein biowissenschaftliches Lehrbuch in der Hand gehalten haben.
Nun Evolutionsbiologen stellen ja gerade Genderstudies mit Kreationismus auf eine Stufe und gerade Evolutionsbiologen befinden sich im Konsens darüber, dass genderstudies mit den gleichen Argumenten zu begegnen ist, wie dem Krationismus.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)]Und deshalb wette ich, daß Du z.B. spontan keine Definition von Post-Strukturalismus liefern kannst.
Da wettest du falsch! Poststrukturalismus behauptet, es gibt keine Wirklichkeit außerhalb der Sprache - erst durch Sprache wird Wirklichkeit konstruiert, Wirklichkeit besteht somit nur aus Zeichen und Zeichensystemen.
Und da die Welt/die Wirklichkeit nur aus Zeichen/aus Sprache besteht, kann sie beliebig dekonstruiert werden, weil nichts eindeutig definiert werden kann.
Damit endet Poststrukturalismus (Dekonstruktion) letztendlich im infiniten Regress.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)Oder mir konkret aufzeigen kannst, was an Dekonstruktion so fatal ist. Oder welches biologisches Wissen Du bei Judith Butler vermisst. Oder was an "Alle Menschen sind gleich" so furchtbar ideologisch ist.
Butler ignoriert biologische Erkenntnisse, das zeigt sich schon daran, dass sie (angeborene) Unterschiede bei Menschen leugnet. Menschen sind NICHT gleich, schon gar nicht alle! Butler leugnet unterschiedlich angeborene Verhaltensweisen von Mann und Frau, die beispielsweise auf unterschiedliche Hormonkonzentrationen zurück zuführen sind. Das IST Ideologie, weil Erkenntnisse aus den Biowissenschaften nicht nur nicht zur Kenntnis genommen, sonderen rigoros geleugnet werden. ==> Primaten- und Säuglingforschung z.B. Köhler-Bischof.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)Soll das ein Scherz sein? In der biowissenschaftlichen Erforschung spielen solche Unterschiede eine wesentliche Rolle, weil sie biologische Funktionen kennzeichnen. Da wir aus ethischen Gründen keine Mutanten beim Menschen herstellen können, sind wir auf solche Abweichungen vom Standard zum besseren Verständnis angewiesen. Dazu kommt, daß Wissenschaft im Gegensatz zum Alltag genau zu sein hat. Und da ist die Frage nach der Kategorisierung berechtigt.
Nein, das ist KEIN Scherz! Natürlich spielen Unterschiede in der biologischen Forschung eine Rolle, z.B. wie diese Unterschiede entstehen. Das ändert jedoch nichts an der Tatsachen, dass es sich bei Trans- und Intersexuellen um eine absolute Minderheit im max Zehntel Prozentbereich handelt.
Das ändert auch nichts an der Tatsache, dass Menschen als Individuen höchst unterschiedlich sind und NICHT kategorisiert werden - "in Schubladen gesteckt" werden wollen.
"Standard" ist auch so ein "Gender"postulat/-konstrukt, welches es in der Realität nicht gibt. In der Realität gibt es nur Wahrscheilichkeiten/statistische Normalverteilung. Und diese Normalverteilung zeigt - und wird von der Realität bestätigt - dass 95% aller Menschen heterosexuell orientiert sind.
Selbstverständlich gibt es auch Erwartungshaltungen, basierend auf Erfahrungen und Wahrscheilichkeiten. Anders würde ein Zusammenleben gar nicht funktionieren, würde unser Gehirn nicht funktionieren.
Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)Du begreifst nicht, daß soziale Erwartungen an dem biologischen Geschlecht geknüpft werden, das z.B. deswegen medizinisch korrigiert wird oder auch zu psychischen Problemen führen kann. Wir erwarten, daß ein Paar Kinder kriegen kann, wir erwarten, daß eine Frau Brüste hat, wir erwarten, daß ein Mann eine Erektion kriegt, usw. Werden diese Stereotypen hinsichtlich biologischer Funktionen nicht erfüllt, kommt es zu Hänseleien, unter denen die Betroffenen leiden. Und da sind mehr als 5% von betroffen. So haben 15% der Paare Schwierigkeiten, Kinder zu bekommen. 4% der Frauen haben sich ihre Brust vergrößern lassen. Erektile Dysfunktion ist altersabhängig; die vollständige geht von 5%-15%, die teilweise e.D. liegt bei 10% per Lebensdekade (bei 90jährigen also 90%). Wenn wir hier noch Homo- und Transsexualität hinzurechnen, dürfte so jeder Vierte nicht den biologischen Normen entsprechen. Das ist dann kein Randgruppenproblem mehr.
Sorry, aber eine Frau HAT Brüste und ein Mann HAT einen Penis! Daraus ergibt sich NICHT zwingend ein Fortpflanzungswunsch! Und nein, es wird auch NICHT in Erwägung gezogen, dass eine Minderheit von Männern und/oder Frauen an sexuellen Dysfunktionen leidet. Das interessiert schlicht niemanden!
Es gibt auch noch sowas wie "Schönheitsideale" und/oder Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper (Psychologie/psychologische Probleme) und dies wiederum trifft auf die 4% Frauen, das hat aber nicht das Geringste damit zu tun, dass die betreffende Frau nicht als Frau erkennbar wäre.
Sexuelle Dysfunktionen in zunehmendem Alter ändern auch nichts am Geschlecht oder der sexuellen Identität zu tun, mit denen sich "Genderforscher" beschäftigen müssten. Dafür gibt es Mediziner und Psychologen - also wieder nur ein Strohmann-Argument, die Konstruktion von ganz persönlichen Problemen, die der Gesellschaft angelastet/auf die Gesellschaft übertragen werden.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Jul 2016, 18:13)
Die sind damit dem Aufruf von Profx. Hornscheidt(ix) gefolgt, Vorlesungen zu stören, die keinen "gendergerechten" Inhalt haben.
Und als nächstes fangen sie an Bücher von Autoren, die ihnen nicht passen zu verbrennen... Wooo hatten wir das schon mal...??? :?: :?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Ok - ich versuche die Frage "Gender Studies - Wissenschaft oder Ideologie" anders zu stellen:
Gender - erfahre ich, ist
Inzwischen ist jedoch geklärt, dass sich „sex“ und „Gender“ nicht so eindeutig voneinander trennen lassen. Zum einen führt die Trennung dazu, dass durch den Fokus nur auf das soziale Geschlecht biologische Weiblichkeit und Männlichkeit als „natürliche“ Grundlage unhinterfragt bleibt. Zum anderen verkennt eine Trennung zwischen
biologischem und sozialem Geschlecht, dass unsere Auffassung von dem, was biologisch ist, ganz erheblich davon abhängt, was wir sozial als solches ansehen.
So sind in der Geschichte der Medizin sehr unterschiedliche Auffassungen davon

Gender Studies haben ihren Ursprung in den feministischen Woman Studies, stellen eine "Erweiterung" dar, als Woman Studies an ihre Grenzen stießen, sie betreiben nicht mehr "Frauenforschung", sondern Geschlechterforschung. Und Grundlage dieser Forschungen ist die Queer-Theorie/Queer Studies (Queer = Eigenbezeichnung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Intersexuellen, Transsexuellen, Asexuellen etc).
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten "Genderforscher" rein zufällig schwul, lesbisch oder transsexuell sind - Judith Butler - auf die die feministische Theorie und die "dekonstruktuvistische Geschlechterforschung" maßgeblich zurück geht, ist rein zufällig lesbisch, Donna Haraway - die von Genderforschern gerne zitiert wird, ist rein zufällig lesbisch, Anne Fausto-Sterling, die "Erfinderin" des "5-Sex-Systems" ist rein zufällig lesbisch, Raewyn Connell - auf die die Theorie der "hegemonialen Männlichkeit" zurückgeht ist rein zufällig transsexuell und hieß früher Robert William Connell, Prifix Hornscheidt, die Vergewaltigerin der deutschen Sprache ist rein zufällig lesbisch und Heinz-Jürgen Voss, der ohne Habilitation Professor wurde und der biologisches Geschlecht dekonstruiert, ist rein zufällig schwul. Die Liste ließe sich beleibig erweitern und Porf. Hirschauer bestätigt, einen "hohen Grad homosozialer Verdichtung und Schließung [wie] es in keinem anderen Forschungsgebiet [gibt]"

Aber was wird da eigentlich erforscht? Wofür werden Millionen an Steuergeldern ausgegeben?
Wo sind die Forschungsergebnisse?

Gender Studies haben jeoch auch ein Feindbild - die Naturwissensschaften:
Eine Prof.Franziska Schößler versteigt sich in ihrer "Einführung in die Gender Studies" sogar zu der Behauptung:
"Naturwissenschaft ist eine Konstruktion", "Naturwissenschaft reproduzieren herrschende Normen" und „Der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus.“

Aus diesem Grund versuchen "Genderforscher" diesen "Feind" auszuschalten, zu infiltrieren und Naturwissenschaften zu einem Zweig der Geistswissenschaften umzuformen.
Und das sieht dann folgendermaßen aus:
Gender Curricula - Fach Biologie auszugsweise
Die Kategorie Geschlecht stellt in den geschlechterperspektivischen Studien der Biologie eine Analysekategorie auf struktureller, individueller und symbolischer Ebene dar.
Die Analysen thematisieren
die Situation von Frauen in der Biologie als Studien- und Berufsfeld. Hier sind insbesondere zu nennen: die Biographieforschung, statistische Erhebungen zum Frauenanteil in unterschiedlichen biologischen Berufsfeldern und universitären Statusgruppen, [...]
die Objektivitätsfrage und erkenntnistheoretische Positionen in der Biologie und in der Frauen- und Geschlechterforschung. Dabei geht es um das positivistisch geprägte Selbstverständnis der Biologie als eine objektive und wertneutrale Disziplin, die empirisches Tatsachenwissen liefert und in der Geschlecht nur als biologischer Forschungsgegenstand von Bedeutung ist.
Viele geschlechterperspektivische Studien verstehen die Biologie hingegen als ein gesellschaftliches Unternehmen und das von ihm produzierte Wissen als gesellschaftliches, kulturell geprägtes Produkt. [...]
Die beschriebenen Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung in der Biologie beziehen keine naturwissenschaftlichen Instrumentarien mit ein, sondern bringen Methoden der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften zum Einsatz


oder
Gender Currikula - Fach Physik auszugsweise
Im Mittelpunkt der Arbeiten der Frauen- und Geschlechterforschung bezogen auf die Physik steht die Frage nach den Wechselwirkungen zwischen den gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen und physikalischem Fach- und Methodenwissen.
Die (männlich-patriarchalische) physikalische Wissenschaft zeigt Mängel der Selbstreflexion, indem sie den Gegenstand verabsolutiert, einen sinnlichen Kontakt zwischen forschendem Subjekt und Gegenstand verliert und Physik als Herrschaftswissen instrumentalisiert. [...]
Die Naturwissenschaft ist jenes Wissensgebiet, das die Natur und den Kosmos im Fokus hat; die Physik im Besonderen beschäftigt sich mit dem Verhalten der unbelebten Materie. Sie versucht, die vielfältigen Phänomene auf wenige Grundgesetze und Naturbausteine zurückzuführen. Dieses Wissen ist das Ergebnis eines langwierigen Prozesses des Spekulierens, Experimentierens und Entdeckens über Jahrhunderte hinweg. Physik wird als eine Sache von Männern betrachtet, [...]
m Bereich der (empirischen) Forschung sind umfangreiche Arbeiten zu nennen. Diese beziehen sich insbesondere
auf Geschlechtervorstellungen in physikalischem Wissen
auf geschlechtergerechten physikalischen Unterricht
auf geschlechtergerechtes Physik-Studium
auf geschlechtergerechte Berufsorientierung,
wobei hier zunehmend das Zusammenwirken (Intersektionalität) von Geschlecht mit anderen sozialen Differenzierungen (wie Klasse/Schicht, Ethnie, Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Alter usw.) einbezogen wird.
Sehr vielfältig sind die auf die physikalische Praxis bezogenen Beiträge der Frauen- und Geschlechterforschung. [...]


oder

Gender Currikula Fach Chemie auszugsweise
Die Geschlechterforschung in der Chemie fragt nach den Wechselbeziehungen zwischen den Geschlechterverhältnissen und der Entwicklung der Chemie. [...]
Im Vordergrund steht die Analyse der Situation von Frauen in der Chemie, wobei sich zwei Stränge unterscheiden lassen. [...]
Hier geht es um die Frage, wie sich die Geschlechterverhältnisse inhaltlich in die Art der Fragestellungen, der theoretischen Konzepte und der Gestaltung der Produkte und Prozesse der Chemie einschreiben. Vor dem Hintergrund von Gender Mainstreaming beginnt aktuell auch die Frage Bedeutung zu erhalten, wie sich die Produkte der Chemie auf die Geschlechterverhältnisse auswirken. So konnten für die Thermodynamik, die zwischen Physik und Chemie anzusiedeln ist, beispielhaft strukturelle Zusammenhänge zwischen der naturwissenschaftlichen Kontroverse über atomistisch-mechanistische und energetische Naturauffassungen einerseits und dem geschlechterpolitischen Diskurs über das Frauenstudium und die Öffnung der Universitäten für Frauen andererseits aufgezeigt werden [...]


Ähem - was hat sowas in den entsprechenden naturwissenschaftlichen Disziplinen zu suchen - ja was hat das überhaupt mit den jeweiligen naturwissenschaftliche Disziplinen zu tun? Ist das wirklich noch Wissenschaft?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Nightwatch hat geschrieben:(19 Jul 2016, 11:03)
Es gibt heterosexuelle cis-Männer, die über männliche Geschlechtsorgane und über XY-Geschlechtschromosomen verfügen. Es gibt aber auch heterosexuelle cis-Männer, die über männliche Geschlechtsorgane und über XX-Geschlechtschromosomen verfügen. Gibt es aufgrund des Unterschiedes in den Geschlechtschromosomen Unterschiede bezüglich Krankheitsanfälligkeiten, Verhaltensmerkmale, etc? Wir wissen es nicht, weil diese Variablen in medizinischen und sonstigen Studien nie kontrolliert worden sind. Voß kritisiert, daß das Wissen um die biologische Vielfalt hinsichtlich der Geschlechtsmerkmale durch die Reduktion auf Mann und Frau in der Forschung ignoriert wurde und so Erkenntnisse ausbleiben.
Was immer auch "cis"-Männer sein sollen, aber beim Auftreten des Karyo-Typa XXY-Chromosomen handelt es sich um das Kinefelter-Syndrom, welches bereits 1959(!) wissenschaftlich beschrieben wurde - es betrifft 0,2% der Männer und handelt sich um eine Form der Intersexualität. Beim Kinefelter-Syndrom wird i.d.R. keine Geschlechtsreife erreicht.
1959 gab es weder Feminismus - "Woman studies" noch Genderstudies. Du schmückst hier die Genderstudies mit fremden Federn, schreibst ihnen Erkenntnisse zu, die sie NICHT gewonnen haben.
Nightwatch hat geschrieben:Du hast akademische Standards an Interviews, Stellungnahmen, ... angelegt, aber nicht an wissenschaftliche Publikationen. Deine Kritik an Voss' Arbeit besteht aus wörtlich kopierten Sätzen aus antifeministischen Seiten, bei denen die Rezensenten über keinerlei wissenschaftliche Ausbildung in Geistes-, Sozial- und Biowissenschaften verfügen und damit dilettieren. Diesen antiintellektuellen Ansatz kenne ich von Kreationisten und Impfgegnern, die ihr "Wissen" aus Videos und Blogs zusammenklauben, aber nie ein biowissenschaftliches Lehrbuch in der Hand gehalten haben. Und deshalb wette ich, daß Du z.B. spontan keine Definition von Post-Strukturalismus liefern kannst. Oder mir konkret aufzeigen kannst, was an Dekonstruktion so fatal ist. Oder welches biologisches Wissen Du bei Judith Butler vermisst. Oder was an "Alle Menschen sind gleich" so furchtbar ideologisch ist.
Hier demonstrierst du sehr schön genau das, was ich kritisiert habe - nämlich den Umgang der "Genderisten" mit Kritik. Kritik ist nicht erlaubt, wird nicht angenommen - es wird sich mit Kritik NICHT inhaltlich auseinander gesetzt und zwar mit der Begründung "die Kritiker haben keine Ahnung (keine entsprechende Ausbildung" oder es handelt sich einfach um "Antifeministen". ==> Feindbild. Es werden die Kritiker diskreditiert und diffamiert, um sich ja nicht mit der Kritik auseinander setzten zu müssen/auseinader zu setzen. Eine sehr akademische Verhaltensweise, sehr wissenschaftlich.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Die haben doch echt nicht mehr alle Steine auf der Schleuder...!
Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 10:33)
Im Mittelpunkt der Arbeiten der Frauen- und Geschlechterforschung bezogen auf die Physik steht die Frage nach den Wechselwirkungen zwischen den gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen und physikalischem Fach- und Methodenwissen.
WTF, haben denn gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse mit physikalischen Methoden o. Fachwissen zu tun?! :?: :rolleyes:
Die Methoden u. das daraus resultierende Wissen sind rein objektiv. Eine Frau misst/beobachtet in der Wissenschaft nicht anders als ein Mann. Niemand misst o. beobachtet in der Physik etwas um damit zu beweisen, dass Männer besser sind als Frauen oder so einen Schwachsinn.
einen sinnlichen Kontakt zwischen forschendem Subjekt und Gegenstand
Ah ja... Männer sind nicht sinnlich genug... :rolleyes: Ich muss erst mit dem Stern reden oder mich in ihn hinein denken bevor ich ihn beobachte... :thumbup:
Physik wird als eine Sache von Männern betrachtet,
Es gibt auch in der physikalischen Forschung jede Menge Frauen... Was für ein Humbug!
auf Geschlechtervorstellungen in physikalischem Wissen
Physik ist geschlechtslos. Oder geilen sich diese Irren daran auf, dass es DER Planet/Stern/Atomkern heisst u. nicht DAS Planet_in_x oder so? :rolleyes:
geschlechtergerechten physikalischen Unterricht/geschlechtergerechtes Physik-Studium
Wie jetzt, was jetzt? Raffen Mädchen/Frauen/Trans-Diagonal_whateverthefuck Physik nicht so wie sie gelehrt wird? Sind sie etwa UNGLEICH den Jungs/Männern?! :eek: Ich dachte immer diese Ungleichheit wäre nur konstruiert... :?
Sehr vielfältig sind die auf die physikalische Praxis bezogenen Beiträge der Frauen- und Geschlechterforschung. [...]
Na DIE Würd ich ja gern mal lesen...! :D :D :D

Dieser ganze Mumpitz dient einzig und allein dazu Leuten, die sonst keinen Fuß auf die Erde kriegen, zu Kohle u. Beschäftigung zu verhelfen, und ihre Profilneurose zu bedienen.
Zum Glück nimmt die keiner wirklich ernst weshalb es auch nie dazu kommen wird, dass sich diese von dne Genderisten geforderte Sprachverballhornung u. sonstige Änderungen je durchsetzen werden...
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Maskulist »

Es stellt sich die Frage, ob "Gender Studies" während seiner gesamten Existenz als "Studienfach/Wissenschaft" irgendetwas veröffentlicht hat, welches einen gesellschaftlichen, wissenschaftlichen oder sittlichen Nährwert besitzt.

Wie gesagt, Professor Buchholz hat u.a. danach gefragt - und keine Antwort bekommen. Und auch Nightwatch hat bisher nichts geliefert, was diesen Kriterien entspricht und man muss sich daher wirklich fragen, ob so etwas überhaupt existiert. Wenn nicht, gehören GS auf den Müllhaufen der Geschichte und zwar ohne wenn und aber.

Aber man lässt sich ja gerne eines besseren belehren.
Maskulistisch zu sein, bedeutet wesensimmanent, sich antisexistisch zu orientieren und jede Form der Diskriminierung und Herabsetzung aus geschlechtlich-sexuellen Gründen zu bekämpfen.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:26)
Na DIE Würd ich ja gern mal lesen...! :D :D :D

Dieser ganze Mumpitz dient einzig und allein dazu Leuten, die sonst keinen Fuß auf die Erde kriegen, zu Kohle u. Beschäftigung zu verhelfen, und ihre Profilneurose zu bedienen.
Zum Glück nimmt die keiner wirklich ernst weshalb es auch nie dazu kommen wird, dass sich diese von dne Genderisten geforderte Sprachverballhornung u. sonstige Änderungen je durchsetzen werden...
Oh - dieser Mumpitz wird erst genommen. Das steht genau so in den Lehrprogrammen der (genannten) Fächer drin. Allerdings bedeutet das auch das Ende jeglicher naturwissenschaftlicher Forschung.
Und was die Sprachverballhornung angeht - die wird ebenfalls durchgesetzt. Wer nicht gendergerecht - also mit Sternchen, Unterstrich und was denen noch so einfällt - schreibt, erhält Punkteabzug bzw dessen Arbeit wird gar nicht erst angenommen.
Habe ich neulich in einem Interview gehört - da wird wirklich von Medizinstudenten, die über Prostatakrebs schreiben oder über Gebärmutterhalskrebs, gefordert alle Geschlechter zu berücksichtigen - weil sonst ist das Diskriminierung - weil ja auch so viele Frauen an Prostatakrebs und Männer an Gebärmutterhalskrebs erkranken. :s Wird in der betreffenden Arbeit nur über das Geschlecht geschrieben, welches auch tatsächlich betroffeen ist, wird die Arbeit nicht angenommen oder als nicht erstellt gewertet.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Maskulist hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:33)

Es stellt sich die Frage, ob "Gender Studies" während seiner gesamten Existenz als "Studienfach/Wissenschaft" irgendetwas veröffentlicht hat, welches einen gesellschaftlichen, wissenschaftlichen oder sittlichen Nährwert besitzt.

Wie gesagt, Professor Buchholz hat u.a. danach gefragt - und keine Antwort bekommen. Und auch Nightwatch hat bisher nichts geliefert, was diesen Kriterien entspricht und man muss sich daher wirklich fragen, ob so etwas überhaupt existiert. Wenn nicht, gehören GS auf den Müllhaufen der Geschichte und zwar ohne wenn und aber.

Aber man lässt sich ja gerne eines besseren belehren.
Da wird auch nichts kommen, außer einigen platten Phrasen. Auch mit, der von mir angesprochenen Kritik, die sogar aus den "eigenen Reihen" kommt, hat sich Nigthwatch nicht auseinander gesetzt - weil, das ist ja alles nur "antifeministische Propaganda" und die Kritiker haben keine Ahnung/"keinerlei wissenschaftliche Ausbildung in Geistes-, Sozial- und Biowissenschaften". Als ob das das ausschließliche Kriterium wäre die angewendete Methodik und den Umgang mit Kritik ansprechen/kritisieren zu dürfen.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

doppelt
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:53)
Oh - dieser Mumpitz wird erst genommen. Das steht genau so in den Lehrprogrammen der (genannten) Fächer drin. ...
Und was die Sprachverballhornung angeht - die wird ebenfalls durchgesetzt. Wer nicht gendergerecht - also mit Sternchen, Unterstrich und was denen noch so einfällt - schreibt, erhält Punkteabzug bzw dessen Arbeit wird gar nicht erst angenommen.
Aber an welchen/wievielen Unis passiert das denn?
da wird wirklich von Medizinstudenten, die über Prostatakrebs schreiben oder über Gebärmutterhalskrebs, gefordert alle Geschlechter zu berücksichtigen
Na ja, rein theoretisch könnte ja eine transgender Frau(vormals Mann) ja beides kriegen... oder ein transgender Mann(vormals Frau) kann Gbmh Krebs kriegen, oder eine Shemale Hodenkrebs UND Brustkrebs oder, oder, oder ... :rolleyes:

Ganz nebenbei (aus Babylon 5):
"Nightwatch war eine ... geformte Organisation, welche offiziell dem Ministerium für Frieden unterstand. Ihre inoffizielle Aufgabe war es, ein Auge auf ihre Mitbürger zu werfen, ... und die "idiologische Reinheit" der Erde sicherzustellen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Nightwatch jedoch zu einer paramilitärischen Organisation und Art Geheimpolizei, welche durch ihre Propaganda Andersdenkende einschüchterte (und später einsperrte oder verschwinden ließ) ..." :? ;)
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Do 21. Jul 2016, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Maskulist hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:33)
man muss sich daher wirklich fragen, ob so etwas überhaupt existiert.
Nö. Reine ABM für Leute die sonst auch nichts zu Wege bringen...
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Maskulist »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:59)

Da wird auch nichts kommen, außer einigen platten Phrasen. Auch mit, der von mir angesprochenen Kritik, die sogar aus den "eigenen Reihen" kommt, hat sich Nigthwatch nicht auseinander gesetzt - weil, das ist ja alles nur "antifeministische Propaganda" und die Kritiker haben keine Ahnung/"keinerlei wissenschaftliche Ausbildung in Geistes-, Sozial- und Biowissenschaften". Als ob das das ausschließliche Kriterium wäre die angewendete Methodik und den Umgang mit Kritik ansprechen/kritisieren zu dürfen.
Aber das ist genau das Problem des Feminismus - wie Du auch an der Argumentation von Nightwatch siehst. Kritik wird nicht angenommen, kritische Positionen abgebügelt und/oder diskreditiert. Übt man(n) Kritik, dann hört man schnell die Phrasen "antifeministisch", "frauenfeindlich", "unsachlich", "nicht kompetent" etc. etc. etc.

Das ganze geht ja schon soweit, dass im "Toleranzpapier" der EU steht, dass "Antifeminismus" verboten und unter Strafe gestellt werden soll. Doch was ist "Antifeminismus" eigentlich? Für viele schon Kritik AM Feminismus oder an feministischen Positionen und auch dafür ist diese Diskussion und dein Schlagabtausch mit Nightwatch ein schönes Beispiel.
Maskulistisch zu sein, bedeutet wesensimmanent, sich antisexistisch zu orientieren und jede Form der Diskriminierung und Herabsetzung aus geschlechtlich-sexuellen Gründen zu bekämpfen.
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Ammianus
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Ammianus »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:53)

Oh - dieser Mumpitz wird erst genommen. Das steht genau so in den Lehrprogrammen der (genannten) Fächer drin. Allerdings bedeutet das auch das Ende jeglicher naturwissenschaftlicher Forschung.
Und was die Sprachverballhornung angeht - die wird ebenfalls durchgesetzt. Wer nicht gendergerecht - also mit Sternchen, Unterstrich und was denen noch so einfällt - schreibt, erhält Punkteabzug bzw dessen Arbeit wird gar nicht erst angenommen.
Habe ich neulich in einem Interview gehört - da wird wirklich von Medizinstudenten, die über Prostatakrebs schreiben oder über Gebärmutterhalskrebs, gefordert alle Geschlechter zu berücksichtigen - weil sonst ist das Diskriminierung - weil ja auch so viele Frauen an Prostatakrebs und Männer an Gebärmutterhalskrebs erkranken. :s Wird in der betreffenden Arbeit nur über das Geschlecht geschrieben, welches auch tatsächlich betroffeen ist, wird die Arbeit nicht angenommen oder als nicht erstellt gewertet.
Bei allen Göttern, und das ist genau eins der Phänomene, die ich so gern als Form eines neuartigen Faschismus bezeichne, bei dem aber Charaktereigenschaften zur Geltung kommen, die grundsätzlich für das Funktionieren totalitärer Gesellschaften förderlich sind.

Wie verkommen und arschlos muss man sein, jemanden das Studium zu versauen. Jemand, der vielleicht hart gearbeitet hat für sein Abitur und dann, weil er sich weigert, idiotische ideologiegelenkte Formulierungen und Schreibweisen anzunehmen, einfach eins auf die Fresse bekommt in feiger und widerlicher Manier.

Klar der Dozent, selbst wenn er das auch Scheisse findet, macht mit. Schließlich hat er dafür gearbeitet, einen Platz an der Hochschule zu bekommen und damit für den Rest seines Lebens ausgesorgt. Würde er nicht mitmachen, stürzte sich sofort ein wütender Lynchmob auf ihn, brächte ihn entweder auf Linie oder beförderte ihn ins Aus.

Da fallen mir 2 Dinge ein:

Facharbeiterhausarbeit, die Abschlussarbeit bei der Lehre, in der DDR. Stolz verkündet uns eine Lehrerin, dass die Arbeit des Lehrlings X nicht gewertet wurde. Provokant hatte er an einer Stelle "Ostberlin" geschrieben. Kann sich heute keiner mehr vorstellen aber dieses Wort war in der DDR tabu.

Humbold-Universität Anfang der Nuller Jahre. Es gibt eine antirassistische Hochschulgruppe. Von der erscheint regelmäßig eine kleine Zeitschrift. In einer Nummer steht, dass ein Dozent etwas ganz Böses gemacht hat. Er hat mit Selbstverständlichkeit von der Existenz menschlicher Rassen gesprochen. Genannt werden Namen, Veranstaltung und Datum des Verbrechens.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Keoma »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:53)

Oh - dieser Mumpitz wird erst genommen. Das steht genau so in den Lehrprogrammen der (genannten) Fächer drin. Allerdings bedeutet das auch das Ende jeglicher naturwissenschaftlicher Forschung.
Und was die Sprachverballhornung angeht - die wird ebenfalls durchgesetzt. Wer nicht gendergerecht - also mit Sternchen, Unterstrich und was denen noch so einfällt - schreibt, erhält Punkteabzug bzw dessen Arbeit wird gar nicht erst angenommen.
Habe ich neulich in einem Interview gehört - da wird wirklich von Medizinstudenten, die über Prostatakrebs schreiben oder über Gebärmutterhalskrebs, gefordert alle Geschlechter zu berücksichtigen - weil sonst ist das Diskriminierung - weil ja auch so viele Frauen an Prostatakrebs und Männer an Gebärmutterhalskrebs erkranken. :s Wird in der betreffenden Arbeit nur über das Geschlecht geschrieben, welches auch tatsächlich betroffeen ist, wird die Arbeit nicht angenommen oder als nicht erstellt gewertet.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dampflok »

firlefanz11 hat geschrieben:(20 Jul 2016, 17:09)

Und als nächstes fangen sie an Bücher von Autoren, die ihnen nicht passen zu verbrennen... Wooo hatten wir das schon mal...??? :?: :?
Nun ja...

Jüngst wurde ja die Verbreitung gewisser Bücher durch eine großangelegte "Selbstzensur" zu unterbinden versucht. Der Betroffene ist übrigens Kritiker der "gender Studies" die er treffenderweise "Gelder Studies" nennt, da er sie für eine gigantische Maßnahme zur Vollversorgung von Zeitgenossinnen hält, die Selbiges studiert haben, ohne daß die Gesellschaft den geringsten Nutzen davon hat.

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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Ammianus hat geschrieben:(21 Jul 2016, 12:55)
Wie verkommen und arschlos muss man sein, jemanden das Studium zu versauen. Jemand, der vielleicht hart gearbeitet hat für sein Abitur und dann, weil er sich weigert, idiotische ideologiegelenkte Formulierungen und Schreibweisen anzunehmen, einfach eins auf die Fresse bekommt in feiger und widerlicher Manier.
Offenbar wird bei den Femi-/Genderfaschos_in_x vor dem verbrennen der Bücher von unbequemen Autoren noch eben mal dafür gesorgt, dass neue erst gar nicht raus kommen dürfen wenn sie ihr Büro für ideologische Reinheit nicht freigibt.
Das ganze geht ja schon soweit, dass im "Toleranzpapier" der EU steht, dass "Antifeminismus" verboten und unter Strafe gestellt werden soll.
Meinungsfreiheit ade... Was kommt als nächstes? Eine Sprachgestapo? Eine Feministen-/Genderistenstasi?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 12:35)

Aber an welchen/wievielen Unis passiert das denn?


Na ja, rein theoretisch könnte ja eine transgender Frau(vormals Mann) ja beides kriegen... oder ein transgender Mann(vormals Frau) kann Gbmh Krebs kriegen, oder eine Shemale Hodenkrebs UND Brustkrebs oder, oder, oder ... :rolleyes:

Ganz nebenbei (aus Babylon 5):
"Nightwatch war eine ... geformte Organisation, welche offiziell dem Ministerium für Frieden unterstand. Ihre inoffizielle Aufgabe war es, ein Auge auf ihre Mitbürger zu werfen, ... und die "idiologische Reinheit" der Erde sicherzustellen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Nightwatch jedoch zu einer paramilitärischen Organisation und Art Geheimpolizei, welche durch ihre Propaganda Andersdenkende einschüchterte (und später einsperrte oder verschwinden ließ) ..." :? ;)
Also gefunden habe ich das als verbindliche Vorgabe für das Land NRW - erstellt von Koordinations- und Forschungsstelle Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW 2016 und natürlich für "Humbug-Sanatorium" ähem die Humboldt-Uni Berlin. (Berlin - wie könnte es auch anders sein)
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Keoma hat geschrieben:(21 Jul 2016, 13:21)
Müsste es Nicht KrebsIn heißen?
Krebs_in_x ... ;)
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Dampflok hat geschrieben:(21 Jul 2016, 13:22)
Jüngst wurde ja die Verbreitung gewisser Bücher durch eine großangelegte "Selbstzensur" zu unterbinden versucht. Der Betroffene ist übrigens Kritiker der "gender Studies" die er treffenderweise "Gelder Studies" nennt, da er sie für eine gigantische Maßnahme zur Vollversorgung von Zeitgenossinnen hält, die Selbiges studiert haben, ohne daß die Gesellschaft den geringsten Nutzen davon hat.
:)
JO, ganz meine Meinung. Wie ich schon sagte: Dieser ganze Mumpitz dient einzig und allein dazu Leuten, die sonst keinen Fuß auf die Erde kriegen, zu Kohle u. Beschäftigung zu verhelfen, und ihre Profilneurose zu bedienen.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 13:34)
Also gefunden habe ich das als verbindliche Vorgabe für das Land NRW - erstellt von Koordinations- und Forschungsstelle Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW 2016
NRW... was sonst... :rolleyes:
und natürlich für "Humbug-Sanatorium" ähem die Humboldt-Uni Berlin. (Berlin - wie könnte es auch anders sein)
Na ja, so lange die FU diesen Quark nicht mitmacht ist noch alles gut... ;)
Anner TU wirds eh nie dazu kommen...
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Cat with a whip »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Jul 2016, 19:57)
Ähem - was hat sowas in den entsprechenden naturwissenschaftlichen Disziplinen zu suchen - ja was hat das überhaupt mit den jeweiligen naturwissenschaftliche Disziplinen zu tun? Ist das wirklich noch Wissenschaft?
Hier zeigt sich ja auch wie Sie über Auslassungen gezielt Stimmung machen. Der ganze Abschnitt:
So konnten für die Thermodynamik, die zwischen Physik und Chemie anzusiedeln ist, beispielhaft strukturelle Zusammenhänge zwischen der naturwissenschaftlichen Kontroverse über atomistisch-mechanistische und energetische Naturauffassungen einerseits und dem geschlechterpolitischen Diskurs über das Frauenstudium und die Öffnung der Universitäten für Frauen andererseits aufgezeigt werden (Heinsohn 2005). Die Untersuchung arbeitete heraus, dass die Ablehnung des Frauenstudiums mit naturwissenschaftlichen Argumenten begründet wurde.
Es ging also nach dem Text nicht um Kritik an der Naturwissenschaft selbst, sondern dass in Fällen Frauen der Zugang zu Bildung mit naturwissenschaftlichen Argumenten verwehrt worden sein soll. Das war die Aussage mit Verweis auf eine Arbeit. Sie verwischen über die Auslassung dieser sinngebenden Passage gezielt die eigentliche Aussage und stellen ihn als abgeschlossenen aber dann so freilich wirren Gedankengang dar, sodass Sie dann in einer rhetorischen Frage munkelnd jede Wissenschaftlichkeit verneinen können.

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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Die Untersuchung arbeitete heraus, dass die Ablehnung des Frauenstudiums mit naturwissenschaftlichen Argumenten begründet wurde.
Und diese Argumente waren bezogen auf die Thermodynamik, ja? Welche wären denn das?

Oder isses nicht vielmehr so, dass sich dieser in fester Form vorliegende geistige Dünnschiss bei genauerer Betrachtung ganz schnell in heiße Luft sublimiert?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Wie diese Gender"wissenschaftler" drauf sein können zeigt dieses Beispiel. Sein Name scheint Programm zu sein...
Jenseits seiner Bedeutung als grammatisches Geschlecht wurde der Begriff „Gender (role)“ seit den 50er-Jahren von dem Psychologen John Money (1921-2006) eingeführt, um die soziale Geschlechtszugehörigkeit von den biologischen Geschlechtsmerkmalen zu trennen. Er beschäftigte sich vor allem mit Intersexuellen (Menschen mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen). Er wollte beweisen, dass nicht Biologie, sondern Sozialisation und optische Wahrnehmung verantwortlich sind für das Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit.

Bruce wird zu Brenda: 1967 wurde auf seinen Rat hin ein zweijähriger, bei der Beschneidung verletzter Junge, Bruce Reimer, zum Mädchen operiert. Seine Eltern sollten ihn mit Moneys Hilfe als „Brenda“ erziehen. Money stellte den Fall in seinem Buch „Männlich Weiblich“ (1973) als Beleg einer erfolgreichen Geschlechtsneuzuweisung vor.

Davids Tragödie: Doch Brenda wollte kein Mädchen sein. Nach einer verstörten Kindheit erfuhr er 1980 die Wahrheit über sein Geschlecht. Er ließ sich wieder – so weit wie möglich – zum Mann operieren und nannte sich David. Seine tragische Geschichte erzählte er 1997 in dem Buch „Der Junge, der als Mädchen aufwuchs“. 2004 erschoss er sich.
Dass der Typ als mittelbar schuldig zu irgendwas verurteilt wurde ist zu bewzeifeln.
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Do 21. Jul 2016, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Cat with a whip »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 14:09)

Und diese Argumente waren bezogen auf die Thermodynamik, ja?
Umgekehrt, es wurde vor über 100 Jahren angeblich mit "naturwissenschftlichen" Argumenten gegen das Frauenstudium polemisiert. Unwissenschaftlichkeit läge dann ja eher seitens derer, die Frauen aus dem Wissenschaftsbetrieb raushalten wollten.
Beleg für dies soll wohl diese Arbeit sein:

Um 1900 kommt in Deutschland Bewegung in die Frage, ob Frauen studieren sollen. Während die Gegner des Frauenstudiums bis dahin zumeist biologistisch argumentieren, Frauen seien zu geistiger Arbeit gar nicht fähig, kommen mit der Popularisierung physikalischen Wissens neue Argumentationsmodelle auf: Der Vergleich zwischen dem weiblichen Körper und der Dampfmaschine führt zu der energetisch-ökonomistischen Erkenntnis, dass Frauenbildung schädlich für die Gesundheit und für die Nachkommenschaft sein muss.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Keoma »

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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Scheint wohl doch schlimmer zu sein als ich dachte...
Im Zuge der Genderisierung der Universitäten mit mittlerweile fast zweihundert speziell dafür eingerichteten Professuren hat sich das grundlegend geändert. Denn diejenigen, die in dieser Geschlechterforschung ihre Mission sehen, wurden durch öffentliche Proteste nicht von ihrem Weg abgebracht. Sie wollen, dass alle Menschen so denken wie sie, weil sie sich im Besitze einer Wahrheit wähnen, die alle anderen missachten oder nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Dahinter steckt ein Erziehungsprogramm, für das die Vertreter dieser Position keine demokratische Legitimation besitzen.
Es ist erstaunlich, wie Minoritäten, offenbar mit politischer Unterstützung, der Mehrheit ihre Vorstellungen mit fast religiösem Eifer diktieren können. Um ihre Überzeugungen durchsetzen zu können, schaffen sie ein Klima, in dem nicht mehr der Diskurs gedeiht, sondern Andersdenkende durch Verdächtigungen und Anschuldigungen eingeschüchtert und verängstigt werden. Wer dagegen aufbegehrt, muss mit der Diffamierung und Diskreditierung der eigenen Person oder der Zensur kritischer Beiträge rechnen.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Cat with a whip »

Keoma hat geschrieben:(21 Jul 2016, 14:41)

Und dafür brauche ich heute "Studien"?
Offenbar reicht die Existenz solcher Untersuchungen bereits aus um sie anzufeinden.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Cat with a whip hat geschrieben:(21 Jul 2016, 13:44)

Hier zeigt sich ja auch wie Sie über Auslassungen gezielt Stimmung machen. Der ganze Abschnitt:



Es ging also nach dem Text nicht um Kritik an der Naturwissenschaft selbst, sondern dass in Fällen Frauen der Zugang zu Bildung mit naturwissenschaftlichen Argumenten verwehrt worden sein soll. Das war die Aussage mit Verweis auf eine Arbeit. Sie verwischen über die Auslassung dieser sinngebenden Passage gezielt die eigentliche Aussage und stellen ihn als abgeschlossenen aber dann so freilich wirren Gedankengang dar, sodass Sie dann in einer rhetorischen Frage munkelnd jede Wissenschaftlichkeit verneinen können.

Harter Tobak den Sie hier bieten und es zeigt eingelich dass Sie es mit der Wahrheit nicht so haben.
Wo mache ich gezielt Stimmung? Ich habe Links gesetzt, damit jeder die vollständigen Curricula lesen kann.
Und meine Frage war, was DAS, was da als "Forschungs- und Lehrziele" vorgegeben wird, mit der jeweiligen Fachausbildung zu tun hat.
Aber schön - wie du auf Polemik ausweichst, statt die inhaltlich mit meinen Fragen, meiner Kritik auseinander zu setzen.

Es handelt sich nämlich keineswegs um rhetorische Fragen.
Heute hat jede Frau - die es will - Zugang zu Hochschulen und Universitäten, sie kann studieren, was sie will, wo sie will UND sie kann Karriere machen - wenn sie das will.
Was aber hat "der Frauenanteil bei Studienbeginn und die Abnahme desselben bis zur Promotion" mit Chemie zu tun - kannst du das bitte mal erklären?
Kannst du mir erklären was diese Aussage: "Physik wird als eine Sache von Männern betrachtet, obwohl Frauen darin stets eine wesentliche Rolle gespielt haben: in vorgeschichtlicher Zeit als erste Erfinderinnen – Sammlerinnen und Heilerinnen – [...]" mit Physik zu tun haben soll?
Wobei diese Aussage: "... in vorgeschichtlicher Zeit als erste Erfinderinnen ..." vollkommener Unsinn ist, irgendeiner Phantasie entspringt, weil es nicht den geringsten Beleg oder auch nur Hinweis gibt, der diese Aussage stützen würde!
Wir können inetwa rekonstruieren, in welchem Zeitrahmen bestimmte Erfindungen getätigt wurden - Erfindungen, die einen gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungsschub einleiteten und wir wissen, dass diese Erfindungen NICHT von Frauen getätigt wurden, sondern von Männern!

Die aufgeführten Themengebiete haben nichts mit dem jeweiligen (naturwissenschaftlichen) Fachgebiet zu tun, sondern betreffen bestenfalls Soziologie oder den Fachbereich Wissenschaftgeschichte - dort gehören sie hin und dort sollten sie auch behandelt werden.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Cat with a whip hat geschrieben:(21 Jul 2016, 14:39)

Umgekehrt, es wurde vor über 100 Jahren angeblich mit "naturwissenschftlichen" Argumenten gegen das Frauenstudium polemisiert. Unwissenschaftlichkeit läge dann ja eher seitens derer, die Frauen aus dem Wissenschaftsbetrieb raushalten wollten.
Beleg für dies soll wohl diese Arbeit sein:

Um 1900 kommt in Deutschland Bewegung in die Frage, ob Frauen studieren sollen. Während die Gegner des Frauenstudiums bis dahin zumeist biologistisch argumentieren, Frauen seien zu geistiger Arbeit gar nicht fähig, kommen mit der Popularisierung physikalischen Wissens neue Argumentationsmodelle auf: Der Vergleich zwischen dem weiblichen Körper und der Dampfmaschine führt zu der energetisch-ökonomistischen Erkenntnis, dass Frauenbildung schädlich für die Gesundheit und für die Nachkommenschaft sein muss.
Das bestreitet niemand!
Was aber hat das mit dem Fach Chemie zu tun? Ändern sich die Reaktionen chemischer Elemente miteinander, wenn die Experimente von Frauen durchgeführt werden, kommen Frauen zu anderen Messergebnissen - oder was?
Beobachten und interpretieren Frauen zum Bleistift Supernovae anders als Männer, kommen sie bei Messungen der kosmischen Hintergrundstrahlung zu anderen Ergebnissen als Männer?
Oder was hat das Ganze (siehe verlinkte Curricula) mit dem jeweiligen naturwissenschaftlichen Fachgebiet zu tun.
Es wird doch explizit darauf hingewiesen, dass:
"Die beschriebenen Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung in der Biologie beziehen keine naturwissenschaftlichen Instrumentarien mit ein, sondern bringen Methoden der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften zum Einsatz und entwickeln diese für die jeweiligen Fragestellungen weiter."
weil ja Biologie als "gesellschaftliches Unternehmen" angesehen wird, welches "kulturell geprägtes Wissen" produziert.
Wird vielleicht deshalb immer von "vermeintlichen" Geschlechtsunterschiede geschwurbelt und biologisch determinierte geleugnet?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Maskulist »

Cat with a whip hat geschrieben:(21 Jul 2016, 14:39)

Umgekehrt, es wurde vor über 100 Jahren angeblich mit "naturwissenschftlichen" Argumenten gegen das Frauenstudium polemisiert. Unwissenschaftlichkeit läge dann ja eher seitens derer, die Frauen aus dem Wissenschaftsbetrieb raushalten wollten.
Beleg für dies soll wohl diese Arbeit sein:

Um 1900 kommt in Deutschland Bewegung in die Frage, ob Frauen studieren sollen. Während die Gegner des Frauenstudiums bis dahin zumeist biologistisch argumentieren, Frauen seien zu geistiger Arbeit gar nicht fähig, kommen mit der Popularisierung physikalischen Wissens neue Argumentationsmodelle auf: Der Vergleich zwischen dem weiblichen Körper und der Dampfmaschine führt zu der energetisch-ökonomistischen Erkenntnis, dass Frauenbildung schädlich für die Gesundheit und für die Nachkommenschaft sein muss.
BTW:
Geburten pro Frau 1900: ca. 4,9
Prozentualer Frauenanteil an den Universitäten: ca. 1%

Geburten pro Frau 2010: ca. 1,4
Prozentualer Frauenanteil an den Universitäten: ca. 50%

Muss man jetzt daraus schließen, dass diese Theorie richtig war?

/Sarkasmus aus
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von HugoBettauer »

Meine Berührungen mit der Sprachwissenschaft sind schon etliche Jahre her. Der Text hat mir einiges aufgehellt, das ich so noch nicht kannte.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dampflok »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2016, 23:23)

Gender Studies untersuchen Sprache behauptete Nigthwatch - ja wie denn.
Etwa so:
Das generische Maskulinum ist kein Begriff der echten Genusforschung, sondern reiner Gaukel. Denn nichts an diesem Gedan­ken ist Frucht von Sprach­wissen­schaft.

Er stammt aus der politischen Bewegung, die sich Gender Studies nennt und seit Jahr­zehn­ten eifrig über unsere Sprache und ihre Ver­gangen­heit publiziert. Den Verfas­sern ist etwas gelungen, was in der Wissen­schaft seines­gleichen sucht: Sie sind sich in allem einig.

Als würde einen das nicht schon wissenschaftlich disquali­fizieren, geht die Erkennt­nis hier auch noch ihrer Erforschung voraus: Der Mann unterjocht die Frau seit Jahr­tausen­den, die Sprache dient ihm dabei als Werkzeug, indem sie nur vom Manne spricht und nicht von der Frau.

Gender Studies besteht folglich darin, die Sprach­geschichte nach Belegen für diese Erkenntnis abzuklappern. Was sich irgendwie als Beleg für die Erkenntnis fehldeuten lässt, wird fehlgedeutet. Wo das nicht gelingt, wirft das keine Fragen an der Richtigkeit der Hypothese auf, sondern wird als Fall dafür gedeutet, dass der Mann eine Möglichkeit übersehen hat, die Sprache für seine Dominanz zu instrumentalisieren.


Der Text ist recht lang, aber es lohnt sich ihn von Anfang bis Ende zu lesen und es lohnt sich sehr genau darüber nachzudenken, ob es sich bei Gender Studies wirklich im Wissenschaft handelt.
Nö, es ist eine Religion - der Spruch im Christentum "Die Wege des Herrn sind unergründlich" erklärt ja auch prinzipiell Alles.

Nur diese Religion wird eben staatlich sehr gut bezahlt*. Für das Warum habe ich noch keine logische Erklärung gefunden.

*Oder sie übersehen, weil ich sie schon erwähnt habe.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Meine Frage lautet nach wie vor - handelt es sich bei Gender Studies um Wissenschaft oder Ideologie und dazu habe ich einige Kritikpunkte aufgeführt/verlinkt, die sich mit der Methodik beschäftigt, mit denen Gender Studies arbeiten und ich habe ganz bewusst Kritik aus den Reihen der "Genderforscher" ausgewählt. Ferner habe ich versucht aufzuzeigen - wiederum mit Links - wie Gender Studies versuchen, sich in allen Fachbereichen und Disziplinen zu etablieren. Ich habe Fragen gestellt, was bestimmte Projekte, die z.B. in den Naturwissenschaften etabliert werden sollen, ganz konkret mit der betreffenden Naturwissenschaft zu tun haben.

Mir wurde mit Allgemeinplätzen geantwortet, was Gender Studies angeblich alles erforschen, ohne mir jedoch konkrete Forschungsergebnisse nennen zu können. Inhaltlich wurde sich mit den Kritikpunkten bisher nicht auseinander gesetzt, stattdessen wurde und wird mir Rosinenpickerei und Stimmungmache unterstellt, wird mir unterstellt, Fragen nur rhetorisch zu meinen und es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Statt sich inhaltlich mit der Kritik auseinander zu setzen, werden Strohmannargumente gebracht - wie die Kritiker hätten keine entsprechende (akademische) Ausbildung und es werden Themenwechsel vorgenommen - wie in den Geschichtswissenschaften gibt es ja auch unterschiedliche Sichtweisen (Hitlerbiographien von Fest und Kershaw). Übersehen wird dabei allerdings, dass Wissenschaft gerade von solcher kontroversen Diskussion lebt, dass diese dazu zwingt, sich mit Ihnalten auseinander zu setzen, statt mit den Autoren der Publikation(en) und deren Motiven.

Es findet sich also genau die Vorgehensweise statt, die an Genderforschern immer wieder kritisiert wird - statt auf den Inhalt der Kritik einzugehen, sich mit dem Inhalt auseinander zu setzen, wird der Kritiker anngegangen, werden dem Kritiker unlautere Motive unterstellt, wird der Kritiker diskreditiert ==> Rosinenpickerei, Stimmungmache, mit der Wahrheit nicht genau nehmen.

Tja - was soll von solcher Vorgehensweise halten? Sind Gender Studies sakrosankt, über jede Kritik erhaben oder ist Kritik schlicht nicht erlaubt/erwünscht?
Sollte letzteres zutreffen, dann haben Gender Studies tatsächlich jeden Anspruch auf Wissenschaftlichkeit verspielt, sind sie wirklich nichts weiter als eine politische Ideologie - vertreten durch Angehörige einer Minderheit, die ihre ganz persönlichen Probleme zu Problemen einer ganzen Gesellschaft machen will und macht.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Nightwatch hat geschrieben:(20 Jul 2016, 09:39)
Die Erforschung der Geschlechter und die daraus resultierenden Erkenntnisse für irrelevant zu halten, läßt ein ausgesprochen wissenschaftsfeindliches Bild auf Dich. Von einer behaupteten Ergebnisoffenheit kann bei Dir nicht die Rede sein.
Die Frage steht immer noch - was wird bei Gender Studies eigentlich erforscht - darauf steht die Antwort immer noch aus.
Wie Sprachen entstanden sind, wie deren Grammatik, was genuines Maskulinum, Neutrum und Feminin für eine Bedeutung in der/in einer Sprache haben, dazu habe ich einen Text verlinkt.
Kritisiert habe ich, dass Gender"forschung" nicht ergebnisoffen ist und auch gar nicht sein will.
Den Beleg dafür gibt es hier:
Die Annahme, dass Geschlecht eine soziale Konstruktion ist, kann in weiten Teilen der Frauen- und Geschlechterforschung als eine Art Minimalkonsens gelten. Weitaus weniger Einigkeit herrscht allerdings über die Frage, wie die Konstruktionsprozesse theoretisch zu verstehen sind und wie weitgehend diese Annahme ist – bezieht sie sich auf die sozialen Folgen der Zweigeschlechtlichkeit oder stellt sie die Natürlichkeit dieser Differenz selber in Frage? [...]
Die biologisch begründete Zweigeschlechtlichkeit ist ein spezifisches Kulturphänomen, das nicht auf natürliche Letztbegründungen zurückgeführt werden kann.


Da wird eine These aufgestellt und es wird nach Belegen gesucht, die diese These stützen, weil ja Konsens bezüglich (der Richtigkeit) dieser These besteht. Es wird gar nicht erst in Erwägung gezogen, dass "Geschlecht" eben NICHT sozial konstuiert ist bzw nicht nur und darum wird alles ausgeblendet und abgelehnt, was die aufgestellte These widerlegen könnte und das sind halt biologische Fakten und Erkenntnisse der Evolutionsbiologie und Entwicklungspsychologie.
Solche Vorgehensweise IST unwissenschaftlich.

Nachtrag:Hier der gesamte Text, den ich als Abstract verlinkt habe

‚Traditionelle’ Theorien zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung unterstellen die Existenz der Kategorie ‚Frau’, bestimmt durch Gebärfähigkeit, und begründen damit die Zuweisung reproduktiver Arbeiten an Frauen. Dies verkennt jedoch den hoch voraussetzungsvollen Charakter einer „so komplexen hypothetischen Konstruktion, wie sie die‚ Vermutung der Möglichkeit des Gebärens‘ darstellt“ (Gildemeister/Wetterer 1992: 216). Vielmehr bedarf „die Tatsache, dass allen Frauen die reproduktiven Arbeiten zugewiesen wurden, mindestens ebenso der Erklärung wie die Tatsache, dass es bestenfalls die Vermutung der Möglichkeit des Gebärens sein könnte, die aus den unterschiedlichsten Frauen die Kategorie ‚Frauen‘ macht“
Diesen Abschnitt bitte auf "der Zunge zergehen lassen". Es handelt sich also nur um eine "hypothetische Vermutung", dass Frauen gebären können.
Sorry - aber was soll das?
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firlefanz11
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Zum Thema Sex in Papua-Neuguinea habe ich in einem Artikel folgendes gelesen.
Der am Max-Planck-Institut für Ornithologie im oberbayerischen Seewiesen forschende Wissenschaftler sprach im bis auf den letzten Platz besetzten Hörsaal 13 über das Thema "Zwischen Biologie und Kultur - Zur Faszination von Sexualität, Liebe und Reproduktion".
Seine Hauptthese: Menschliche Sexualität ist gewissermaßen eingebaut in einen evolutionsbiologischen Zusammenhang und hat daher bestimmte Funktionen und Eigenschaften...
Richtig war hingegen Beobachtung, dass es bei den Insulanern weder Pädophilie noch Homosexualität gibt.
http://www.rnz.de/wissen/wissenschaft-r ... .html#null

Da sehe ich förmlich die Gender"wissenschaftler" schon vor meinem geistigen Auge kochen... :D
Ist bestimmt nur so weil es ein männlicher Beobachter wahr, der mit den Insulanern auf sinnlicher Ebene nicht genug verbunden war oder homosexuelle Stammesangehörige bei seiner Beobachtung bewusst ausgeblendet hat. ;)

Aber wenn es tatsächlich so ist, WARUM ist das so?!
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Atheist »

Richtig war hingegen die Beobachtung, dass es bei den Insulanern weder Pädophilie noch Homosexualität gibt. Allerdings, so der Ethnomediziner, hat der Sextourismus hier einige Veränderungen gebracht.
Offensichtlich müssen Pädophile weit reisen, um ihre Neigungen auszuleben.

Was hat das aber mit Gender Studies zu tun?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Keoma »

Atheist hat geschrieben:(27 Jul 2016, 13:25)

Offensichtlich müssen Pädophile weit reisen, um ihre Neigungen auszuleben.

Was hat das aber mit Gender Studies zu tun?
Gibt es denn schon Tripper-Clipper nach Neuguinea?
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von firlefanz11 »

Atheist hat geschrieben:(27 Jul 2016, 13:25)
Offensichtlich müssen Pädophile weit reisen, um ihre Neigungen auszuleben.
Was hat das aber mit Gender Studies zu tun?
Die behaupten doch das Geschlecht wäre nur soziale Konstruktion, homosexuell sein sei normal u. Sexualität wäre insgesamt kein Ding von evolutionärbiologischer Vorsbestimmung...
Während Naturwissenschaftler behaupten Homosexualität u. andere Abweichungen von "der Norm" wären eine genetische Mutation.
Hat also diese Mutation dort nie stattgefunden? Oder sind die Papuaner annormal?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Atheist »

firlefanz11 hat geschrieben:(27 Jul 2016, 14:02)
Während Naturwissenschaftler behaupten Homosexualität ... wären eine genetische Mutation.
Echt? Wo?

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexua ... 4t#Genetik
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Negator »

Es gibt soziale Konstruktionen von Geschlechtlichkeit. Aber die Biologie spielt da auch mit herein.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

firlefanz11 hat geschrieben:(27 Jul 2016, 14:02)

Die behaupten doch das Geschlecht wäre nur soziale Konstruktion, homosexuell sein sei normal u. Sexualität wäre insgesamt kein Ding von evolutionärbiologischer Vorsbestimmung...
Während Naturwissenschaftler behaupten Homosexualität u. andere Abweichungen von "der Norm" wären eine genetische Mutation.
Hat also diese Mutation dort nie stattgefunden? Oder sind die Papuaner annormal?
Nein, das behaupten Naturwissenschaftler nicht. Es wurde kein "Homo-Gen" gefunden, vermutet wird hingegen, dass äußere Einflüsse (Umwelteinflüsse(?)) während der Embryonalentwicklung verantwortlich sind.
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dark Angel »

Negator hat geschrieben:(27 Jul 2016, 17:06)

Es gibt soziale Konstruktionen von Geschlechtlichkeit. Aber die Biologie spielt da auch mit herein.
Achja - und welche sollten das sein?
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Negator »

Es gibt sicher anerzogene Geschlechtsverhaltensweisen, z. B. Risikobereitschaft und Aggressivität bei Jungen. Die kommen dann zu den biologischen Voraussetzungen dazu!
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Re: Gender Studies Wissenschaft oder Ideologie?

Beitrag von Dampflok »

Negator hat geschrieben:(02 Aug 2016, 23:09)

Es gibt sicher anerzogene Geschlechtsverhaltensweisen, z. B. Risikobereitschaft und Aggressivität bei Jungen. Die kommen dann zu den biologischen Voraussetzungen dazu!
Genau die von Dir aufgezählten Eigenschaften sind angeboren. Testosteron heißt das Zauberwort; das Elixier kriegen die Jungs schon im Mutterleib, ganz ohne Anerziehung.
""Political correctness" sollte das Unwort des Jahrzehnts werden!"
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