Die unbedeutsamkeit des Seins

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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 18:43)

Ansonsten hätten wir doch schon längst Signale empfangen.
Schokozendrezkie hat ein paar Möglichkeiten genannt, ich auch. Deine Idee nur eines intelligentes Leben beherbergenden Planeten halte ich für sehr unwahrscheinlich. Alleine die enorme Planetenanzahl in dieser Galaxie garantiert eine Vielzahl von Planeten mit ähnlichen Bedingungen wie auf der Erde. Es ist nicht ersichtlich, warum auf diesen sich nicht intelligentes Leben entwickeln sollte. Und das betrifft nur Lebensformen, die eben erdähnliche Bedingungen benötigten.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:18)

Schokozendrezkie hat ein paar Möglichkeiten genannt, ich auch. Deine Idee nur eines intelligentes Leben beherbergenden Planeten halte ich für sehr unwahrscheinlich. Alleine die enorme Planetenanzahl in dieser Galaxie garantiert eine Vielzahl von Planeten mit ähnlichen Bedingungen wie auf der Erde. Es ist nicht ersichtlich, warum auf diesen sich nicht intelligentes Leben entwickeln sollte. Und das betrifft nur Lebensformen, die eben erdähnliche Bedingungen benötigten.
Wie viele erdähnliche Planeten gibt es denn in etwa in dieser Galaxie?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 19:24)

Wie viele erdähnliche Planeten gibt es denn in etwa in dieser Galaxie?
Es gibt zig Milliarden Planeten in der Milchstraße, ich halte es alleine aus diesem grund für ausgeschlossen, dass nicht wenigstens ein paar Millionen sogar fast identische Bedingungen haben werden.
Bei einer geschätzten Zahl von 100 Milliarden sonnenähnlicher Sterne enthielte die Milchstraße eine zweistellige Milliardenzahl erdähnlicher Planeten in bewohnbaren Zonen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 31693.html

Das betrifft allerdings nur habitable Zonen und sagt noch nichts über die tatsächlichen Bedingungen aus.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:33)

Das betrifft allerdings nur habitable Zonen und sagt noch nichts über die tatsächlichen Bedingungen aus.
Und wie sieht es hier mit der Wahrscheinlichkeit aus?
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 19:34)

Und wie sieht es hier mit der Wahrscheinlichkeit aus?
Ich kann dir keine Zahlen nennen, wenn das die Frage ist.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Brainiac »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:18)

Schokozendrezkie
Dicht dran. :thumbup:
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Brainiac hat geschrieben:(25 May 2016, 20:09)

Dicht dran. :thumbup:
Immerhin ohne nachzusehen. Und ich spreche das z wie ein ž aus. :x
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von watisdatdenn? »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00). Also was soll dass alles?
Was ist "sinn" überhaupt?
Ob etwas sinn macht ist von Person zu Person verschieden.. Also ist sinn subjektiv.
Also muss sich jeder selbst sinn geben wenn er danach sucht.

Für einen Stein macht nicht einmal das Konzept sinn sinn, da er kein neuronales netz hat was sinn definieren kann.

Ja dem universum ist es egal ob die Menschheit ausstirbt, aber uns ist es das nicht weil überleben und sinnhaftigkeit Teil unseres evolutionären Programms ist. Wem es egal ist auszusterben wird ausselektiert auch wenn er rational gesehen recht haben mag.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 17:58)

Ich stimme dir zu, dass extraterristrische Zivilisationen zeitungleich zur "unseren" existieren. Nicht nur Millionen, sondern auch Milliarden Jahre Unterschied halte ich für wahrscheinlich. Die Extrapolation des technischen Fortschritts ist aber so eine Sache. Wie du schon sagtest, ist die Vorstellung von Technologie im Fall progressiven Fortschritts phantastischer Natur. Aber ist das nicht ein Argument gegen den Empfang von Zeichen der Existenz anderer Zivilisationen? Deren Technologie und Kommunikation werden auf anderen Prämissen fußen. Ich sehe nicht, wie Wissenschaftler der Erde jene erstens empfangen könnten und wenn sie es doch tun, zweitens als solche deuten können. Es liegt auch nahe anzunehmen, dass die nicht intendierte Abstrahlung von Wellen vermieden wird und vor allem werden kann, als Schutzmechanismus. Zudem wird - soweit ich weiß, ich mag mich irren - nur ein kleiner Ausschnitt der Galaxie beobachtet, sowohl räumlich als auch zeitlich. Das schränkt die Empfangsmöglichkeiten zusätzlich ein.
Für eine Zivilisation, die der unseren um eine Million Jahre voraus ist und meinetwegen auch mehrere tausend Lichtjahre entfernt ist, gäbe es (theoretisch) zahlreiche Möglichkeiten der Signalübermittlung. Nämlich durch Schaffung von Permanenz. Seien es künstlich erzeugte Sonnenflecken, die als Zeichen sichtbar sind. Seien es künstlich verformte oder künstlich positionierte Himmelskörper, die graphische Informationen chiffrieren. Es ist auf der Erde innerhalb von wenigen hundert Jahren eine derartige technische Revolution abgelaufen, dass bei Annahme der Existenz selbst von mehreren zehntausend Jahren bestehenden hochentwickelten Zivilisationen ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:33)

Es gibt zig Milliarden Planeten in der Milchstraße, ich halte es alleine aus diesem grund für ausgeschlossen, dass nicht wenigstens ein paar Millionen sogar fast identische Bedingungen haben werden.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 31693.html

Das betrifft allerdings nur habitable Zonen und sagt noch nichts über die tatsächlichen Bedingungen aus.
Man hat ja gerade in jüngerer Zeit entdeckt, dass Leben selbst unter extremsten Bedingungen, in heißen, schwefligen Quellen, oder in der Tiefsee existiert. Biologisches Erbgut hat auf der Außenhaut von Raumschiffen Start und Landung überstanden. Früher meinte man, die Entstehung von Leben basiere auf einer Kettte ziemlich unwahrscheinlicher Zufälle. Heute geht man eher davon aus, dass es - umgekehrt - ziemlich unwahrscheinlich ist, die Entstehung von Leben zu verhindern.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 08:41)

Für eine Zivilisation, die der unseren um eine Million Jahre voraus ist und meinetwegen auch mehrere tausend Lichtjahre entfernt ist, gäbe es (theoretisch) zahlreiche Möglichkeiten der Signalübermittlung. Nämlich durch Schaffung von Permanenz. Seien es künstlich erzeugte Sonnenflecken, die als Zeichen sichtbar sind. Seien es künstlich verformte oder künstlich positionierte Himmelskörper, die graphische Informationen chiffrieren. Es ist auf der Erde innerhalb von wenigen hundert Jahren eine derartige technische Revolution abgelaufen, dass bei Annahme der Existenz selbst von mehreren zehntausend Jahren bestehenden hochentwickelten Zivilisationen ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Das ist aber eine sehr anthropozentrische Sichtweise. Die Pracht- und Prestigebauten der Erde zielen vornehmlich auf Nachbarn, Rivalen und Konkurrenten ab. Es ist ein Signal nach außen, seht her, was wir können. Der Gedanke, dass die, sagen wir Nibblonier sich ein Denkmal setzen, in dem sie beispielsweise die Protuberanzen von Alpha Centauri nutzen, um gewissermaßen ein galaktisches Graffiti an den Sternenhimmel zu sprühen, setzt die Annahme einer Konkurrenzsituation und Dominanzstreben voraus. Aber erstens kann die psychische Verfasstheit von den Nibbloniern sich von der der Menschen unterscheiden. Zweitens könnnen die Nibblonier sich in der gleichen Lage befunden haben, wie die Erde: Niemand zu sehen weit und breit. Dann hätte man zwar die Technologie zur Verfügung, aber keine Motivation, sie dafür einzusetzen.
Oder, wie du es andenkst, als Kommunikationsmittel halte ich das für noch unwahrscheinlicher, denn es wäre "one-way" und ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Würden aber technologisch weit fortgeschrittene Zivilisationen sich nicht eher selbst auf den Weg und die Suche machen, anstatt darauf zu warten, dass mal jemand zurückruft? Zugegeben ist das aber auch andersrum denkbar.

Dennoch ein gutes Argument, denn bei einer angenommenen Vielzahl von Zivilisationen sollten sich einige darunter befinden, die sich ebenfalls aus Dominanz- und Rivalitätsverhältnissen entwickelt haben, und folglich gerne große Obelisken errichten, die von jedermann bestaunt werden sollen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 08:41)

Für eine Zivilisation, die der unseren um eine Million Jahre voraus ist und meinetwegen auch mehrere tausend Lichtjahre entfernt ist, gäbe es (theoretisch) zahlreiche Möglichkeiten der Signalübermittlung. Nämlich durch Schaffung von Permanenz. Seien es künstlich erzeugte Sonnenflecken, die als Zeichen sichtbar sind. Seien es künstlich verformte oder künstlich positionierte Himmelskörper, die graphische Informationen chiffrieren. Es ist auf der Erde innerhalb von wenigen hundert Jahren eine derartige technische Revolution abgelaufen, dass bei Annahme der Existenz selbst von mehreren zehntausend Jahren bestehenden hochentwickelten Zivilisationen ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Die anderen Galaxien sind, wie bereits geschrieben, mehrere Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Dark Angel »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 18:19)

Und die Nicht-Beobachtung dürfte daran liegen, dass es halt pro Galaxie nur einen Planeten gibt auf denen sich intelligentes Leben entwickelt.
Um es mal mit der Astronomin Ellie Arroway aus dem Roman/Film "Contact" auszudrücken: das halte ich für eine enorme Platzverschwendung!
Allein unsere Galaxie verfügt über (geschätzt) 200 Mrd Sterne und wenn nur 1% davon über Planeten verfügt (anbetracht der zunehmenden Zahl von Exoplaneten, dürften das jedoch wesentlich mehr sein), sind das immer noch 2 Mrd Sterne, wenn sich nur auf 1% überhaupt Leben entwickeln kann und Leben entwickelt hat, sind das 20Mio Planeten und wenn sich wiederum nur auf 1% intelligentes Leben entwickeln kann und entwickelt hat, bleiben immer noch 200.000 mögliche Planeten mit intelligentem Leben - allein in unserer Galaxie.
Das Problem ist a) existieren die in etwa zeitgleich und wenn ja, suchen die aktiv oder passiv nach anderen Zivilisationen. Suchen sie passiv, wie wir, siehts schlecht aus mit dem Finden.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(26 May 2016, 10:07)

Das ist aber eine sehr anthropozentrische Sichtweise. Die Pracht- und Prestigebauten der Erde zielen vornehmlich auf Nachbarn, Rivalen und Konkurrenten ab. Es ist ein Signal nach außen, seht her, was wir können. Der Gedanke, dass die, sagen wir Nibblonier sich ein Denkmal setzen, in dem sie beispielsweise die Protuberanzen von Alpha Centauri nutzen, um gewissermaßen ein galaktisches Graffiti an den Sternenhimmel zu sprühen, setzt die Annahme einer Konkurrenzsituation und Dominanzstreben voraus. Aber erstens kann die psychische Verfasstheit von den Nibbloniern sich von der der Menschen unterscheiden. Zweitens könnnen die Nibblonier sich in der gleichen Lage befunden haben, wie die Erde: Niemand zu sehen weit und breit. Dann hätte man zwar die Technologie zur Verfügung, aber keine Motivation, sie dafür einzusetzen.
Oder, wie du es andenkst, als Kommunikationsmittel halte ich das für noch unwahrscheinlicher, denn es wäre "one-way" und ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Würden aber technologisch weit fortgeschrittene Zivilisationen sich nicht eher selbst auf den Weg und die Suche machen, anstatt darauf zu warten, dass mal jemand zurückruft? Zugegeben ist das aber auch andersrum denkbar.

Dennoch ein gutes Argument, denn bei einer angenommenen Vielzahl von Zivilisationen sollten sich einige darunter befinden, die sich ebenfalls aus Dominanz- und Rivalitätsverhältnissen entwickelt haben, und folglich gerne große Obelisken errichten, die von jedermann bestaunt werden sollen.
Es könnte ja sein, dass ein solches interplanetares oder interstellares Engineering wirklich ganz gezielt zur Kontaktaufnahme mit anderen Zivilisationen nach dem Motto "hallo, hier ist wer" betrieben wird.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

watisdatdenn? hat geschrieben:(25 May 2016, 20:55)

Was ist "sinn" überhaupt?
So ein Menschending. Im Universum völlig irrelevant.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 May 2016, 12:50)

Um es mal mit der Astronomin Ellie Arroway aus dem Roman/Film "Contact" auszudrücken: das halte ich für eine enorme Platzverschwendung!
Allein unsere Galaxie verfügt über (geschätzt) 200 Mrd Sterne und wenn nur 1% davon über Planeten verfügt (anbetracht der zunehmenden Zahl von Exoplaneten, dürften das jedoch wesentlich mehr sein), sind das immer noch 2 Mrd Sterne, wenn sich nur auf 1% überhaupt Leben entwickeln kann und Leben entwickelt hat, sind das 20Mio Planeten und wenn sich wiederum nur auf 1% intelligentes Leben entwickeln kann und entwickelt hat, bleiben immer noch 200.000 mögliche Planeten mit intelligentem Leben - allein in unserer Galaxie.
Das Problem ist a) existieren die in etwa zeitgleich ...
Ja. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so extrem niedrig. Weil das Alter selbst der - im kosmischen Maßstab - uns nächsten Fixsterne im Verhältnis zu unseren menschlichen Zeitmaßstäben so extrem differiert. Nicht jedoch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben selbst. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass man zumindest davon ausgehen kann, dass die technisch-wissenschaftliche Entwicklung nicht für die Dauer von tausenden oder gar hunderttausenden Jahren in der exponentiell galloppierenden Form weitergehen kann wie die letzten 100 bis 200 Jahre auf der Erde. Irgendein Ende oder eine Transformation kommt gewiss.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 13:14)

Ja. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so extrem niedrig. Weil das Alter selbst der - im kosmischen Maßstab - uns nächsten Fixsterne im Verhältnis zu unseren menschlichen Zeitmaßstäben so extrem differiert. Nicht jedoch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben selbst. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass man zumindest davon ausgehen kann, dass die technisch-wissenschaftliche Entwicklung nicht für die Dauer von tausenden oder gar hunderttausenden Jahren in der exponentiell galloppierenden Form weitergehen kann wie die letzten 100 bis 200 Jahre auf der Erde. Irgendein Ende oder eine Transformation kommt gewiss.
Für die Entwicklung komplexen, intelligenten Lebens kommen überhaupt nur eine bestimmte Gruppe von Sternen in Frage - Hauptreihensterne der Spektralklassen K1 bis G(?) wegen der habitablen Zone und inetwa Sonnenmasse wegen der Lebensdauer. Sterne mit höherer Masse verbrauchen ihren "Brennstoff" sehr viel schneller und es müssen Sterne sein, in deren Umgebung genügend schwere Elemente vorhanden sind, damit sich Gesteinsplaneten bilden können. In der Anfachszeit den Universums war das nicht der Fall. Man kann also annehmen, dass Sterne, in deren Umgebung sich hochkomplexes intelligentes Leben entwickelt/entwickelt hat inetwa das Alter unserer Sonne haben müssten. Hinzu kommt, dass sich vor mehr als 5 Mrd Jahren (noch) kein hochkomplexes Leben entwickeln konnte, weil die Wahrscheinlichkeit von Gamma-Raybursts sehr viel größer war.
Woraus schließt du, dass sich eine technische Zivilisation zwingend selbst vernichten muss?
Ich kann diese Meinung nicht teilen. Sicher, die "rasante" Entwicklung kann nicht ewig so weitergehen und wird sie sicher auch nicht, aber einen Grund für Selbstzerstörung sehe ich in wissenschaftlich-technischem Fortschritt und seinem Tempo nicht.
Es gibt noch andere Möglichkeiten, warum wir keinen Kontakt aufnehmen können: da wären a) andere Zivilisationen betreiben eine ähnlich passive Suche wie wir, b) wir können die ausgesendeten Signale aufgrund des verwendeten Komprimierungsalgorithmus nicht vom Hintergrundrauschen unterscheiden und c) wir haben noch nicht die "Reife" erlangt, die eine Kontaktaufnahme erlauben/rechtfertigen würde.
Die Erde ist ja nicht stumm. Unsere gesamten Radio- und TV-Ausstrahlungen werden ja nicht von der Erdatmosphäre aufgehalten, sie verbreiten sich im Universum und die ersten Versuche im VHF-Bereich sind im 50ly+ Bereich durchaus vernehmbar und eine Zivilisation - sollte es sie denn geben - könnte Rückschlüsse auf unser Verhalten liefern.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von watisdatdenn? »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 08:41)
ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Sicher?
http://m.spiegel.de/wissenschaft/weltal ... referrrer=
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von BingoBurner »

watisdatdenn? hat geschrieben:(25 May 2016, 20:55)

Was ist "sinn" überhaupt?

Sex macht Spaß. Sterben nicht.
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(so betrachtet).
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 May 2016, 14:02)

Für die Entwicklung komplexen, intelligenten Lebens kommen überhaupt nur eine bestimmte Gruppe von Sternen in Frage - Hauptreihensterne der Spektralklassen K1 bis G(?) wegen der habitablen Zone und inetwa Sonnenmasse wegen der Lebensdauer. Sterne mit höherer Masse verbrauchen ihren "Brennstoff" sehr viel schneller und es müssen Sterne sein, in deren Umgebung genügend schwere Elemente vorhanden sind, damit sich Gesteinsplaneten bilden können. In der Anfachszeit den Universums war das nicht der Fall. Man kann also annehmen, dass Sterne, in deren Umgebung sich hochkomplexes intelligentes Leben entwickelt/entwickelt hat inetwa das Alter unserer Sonne haben müssten. Hinzu kommt, dass sich vor mehr als 5 Mrd Jahren (noch) kein hochkomplexes Leben entwickeln konnte, weil die Wahrscheinlichkeit von Gamma-Raybursts sehr viel größer war.
Das ist prinzipiell schon richtig. Aber es reicht, einen kurzen Blick auf die Liste der sonnenähnlichen Fixsterne in einer Umgebung von bis zu 50 Lichtjahren zu werfen (https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnen%C3 ... cher_Stern):Schon der erste Tau Ceti hat ein Alter von ca. 10 Milliarden Jahre. Unser Sonnensystem 4.57. Ergibt die beträchtliche Differenz von 5 Milliarden Jahren.
Woraus schließt du, dass sich eine technische Zivilisation zwingend selbst vernichten muss?
Ich kann diese Meinung nicht teilen. Sicher, die "rasante" Entwicklung kann nicht ewig so weitergehen und wird sie sicher auch nicht, aber einen Grund für Selbstzerstörung sehe ich in wissenschaftlich-technischem Fortschritt und seinem Tempo nicht.
Selbstzerstörung wäre ja nur eine Erklärungs-Möglichkeit für die Tatsache, dass externe Zivilisationen nicht in irgendeiner Art präsent sind (oder besser: uns präsent erscheinen).
Was ich nicht glaube: Dass eine Extrapolation des technischen Fortschritts von 100 bis 200 Jahren auf mehrere tausend oder gar noch weit mehr die Beschränkung auf passive Suche oder auch die Beschränkung der Kontaktaufnahme auf "Senden von Signalen" im klassischen Sinn nicht irgendwann wegspült. Und 200 oder auch 2000 Jahre sind ein Wimpernschlag im kosmischen Maßstab. Selbst wenn wir uns auf sonnenähnliche Systeme in unserem Winkel der Milchstraße beschränken. Das mindeste, was ich mir vorstellen könnte, wäre irgendeine Art planetarisches oder interstellares Engineerging. Dass das offenbar in diesem Raumbereich so nicht stattgefunden hat, könnte heißen, dass es abstrakte systemische Gesetze der finalen Selbstzerstörung von Zivilisationen gibt. Die andere Möglichkeit wäre eine ebenso systemische Transformation in eine andere Existenzform ("Virtualisierung" zum Beispiel). Und als dritte Variante sehe ich die unfassbare Einfalt der Menschheit im Vergleich zu Zivilisationen, die um mehrere tausend Jahre älter sind als wir. Wir sehen zwar etwas aber begreifen es ebensowenig wie eine Blattlaus einen menschen als Menschen erkennen kann. Selbstverständlich ist auch all das von mir gegebene lediglich spekulative Plauderei.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von aleph »

Für einen Steinzeitmenschen hätte Shakespeares Werk keine Bedeutung. Das mindert aber nicht sein Schaffen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

Dark Angel hat geschrieben:(26 May 2016, 14:02)
Die Erde ist ja nicht stumm. Unsere gesamten Radio- und TV-Ausstrahlungen werden ja nicht von der Erdatmosphäre aufgehalten, sie verbreiten sich im Universum und die ersten Versuche im VHF-Bereich sind im 50ly+ Bereich durchaus vernehmbar und eine Zivilisation - sollte es sie denn geben - könnte Rückschlüsse auf unser Verhalten liefern.
Ich vertrete daher ja die Hypothese, dass genau wegen der TV-Ausstrahlungen es noch niemand gewagt hat die Erde zu besuchen.

PS.

Galaxie hat min. 100*10^9 Sterne
Sonnenähnliche Sterne sind mit min. 6% Häufigkeit vertreten unter allen Sternklassen
Erdähnliche Planeten in habitabler Zone um sonneähnlichen Stern mindestens 1,4%

-> Hochgerechnet ca. 100 Millionen Planeten die in etwa ähnlichen Konditionen unterliegen wie die Erde.

Das kann man auch noch ins Verhältnis zur Dimension der Milchstraße setzen um die Abstände abzuschätzen:
Die Sterne füllen in etwa ein Volumen von 23*10^12 Kubiklichtjahren aus.
Statistisch gesehen ist in jedem Volumen von 236.000 Kubiklichjahren ein solcher Planet zu erwarten.
Der mittlere Abstand beträgt demnach ca. 60 Lichtjahre.

Unsere nächste Umgebung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... en_Systeme

Hier ist gleich mit α Centauri A ein G2-Stern in unser unmittelbaren Nachbarschaft (4,3Lj), allerdings ein Doppelstern. Ein Planet nach obigen Kriterien konnte bisher dort nicht ausgemacht werden.
Die nächsten G2-Sterne sind dann erst gehäuft in Entfernungen von 30 Lj um uns anzutreffen, was in etwa auch in der Erwartung liegt.
Davon sind bei Gliese 442 (108 mas = 30Lj), auch wieder ein doppelsternsystem nur erst 1 ein Neptunähnlicher ausgemacht.
Der nächste bisher bekannte erdähnliche Planet in der habitablen Zone ist Kepler-186f um einen Roten Zwerg in 490 Lj Entfernung.

Fazit:
In der relativen Nähe (bis 25pc) unseres Sonnenssystems sind bis auf die Erde auch keine bewohnbaren Planeten um einen G2-Stern bekannt und auch nicht warscheinlich.

Optimistische Annahme: Leben entsteht immer wenn unsere Bedingungen grob erfüllt sind und es entsteht immer eine intelligente Spezies, die 100.000 Jahre lang eine technische Zivilisation unterhält und aktiver Kommunikation mit anderen Sonnensystemen anstrebt. Dann bedudet bei einer Lebensdauer von 10 Mrd. Jahre eines G2-Sterns, dass höchstens nur jedes 1/100.000 obiger Sonnensysteme für einen Kommunikationsversuch infage kommt.

In unserer Galaxis bleiben somit nur noch aktuell 1000 übrig. Die nächste Zivilisation wäre dann 3000 Lichtjahre entfernt.

Das ist viel zu weit um Signale zu detektieren und damit auch sinnlos für Kommunikation.
http://www.spektrum.de/magazin/interste ... gen/826947

Alleine die Tatsache, dass wir aktuell keine Signale empfangen bedeudet, dass wenigstens eine der beiden Aussagen wahr ist.
A: Interstellare Kommunikation ist ausgeschlossen
B: Wir sind aktuell die einzige technische Zivilisation

https://sciencefun.files.wordpress.com/ ... signal.jpg
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von BingoBurner »

aleph hat geschrieben:(26 May 2016, 15:45)

Für einen Steinzeitmenschen hätte Shakespeares Werk keine Bedeutung. Das mindert aber nicht sein Schaffen.

Man könnte zumindest damit Feuer machen :D
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(26 May 2016, 15:57)
Optimistische Annahme: Leben entsteht immer wenn unsere Bedingungen grob erfüllt sind und es entsteht immer eine intelligente Spezies, die 100.000 Jahre lang eine technische Zivilisation unterhält und aktiver Kommunikation mit anderen Sonnensystemen anstrebt. Dann bedudet bei einer Lebensdauer von 10 Mrd. Jahre eines G2-Sterns, dass höchstens nur jedes 1/100.000 obiger Sonnensysteme für einen Kommunikationsversuch infage kommt.

In unserer Galaxis bleiben somit nur noch aktuell 1000 übrig. Die nächste Zivilisation wäre dann 3000 Lichtjahre entfernt.

Das ist viel zu weit um Signale zu detektieren und damit auch sinnlos für Kommunikation.
Allein die Tatsache, dass wir von kosmischen Objekten wissen, die sehr sehr sehr viel weiter entfernt sind, bedeutet, dass wir von dort "Signale detektiert haben". Wir gehen wie selbstverständlich davon aus, dass diese Signale durch natürliche Prozesse entstanden sind (in der Regel Kernfusion). Warum sollten nicht auch Zivilisationen dazu in der Lage sein? Nochmal zum Vergleich: Wir haben gerade ein paar hundert Jahre eine "technische Zivilisation". Auch heute noch betreiben Menschen per Hand oder mit Ochsenkarren Landwirtschaft oder ernähren sich als Jäger und Sammler. Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass wir gerade erst begonnen haben die Phase der technischen Zivilisation zu beginnen. Und dennoch sind wir bereits in der Lage, binnen Stunden mit Atomwaffen das gesamte Leben auf der Erde zu vernichten. Und der Fortschritt läuft weit überlinear, ja geradezu explosionsartig. Und nun denke man mal (theoretisch) vier, fünf Jahrhunderte weiter. Oder vier, fünf Jahrtausende. Oder eben bis zu 100 000 Jahre. Der verwiesene Artikel in spektrum ist schon seriös, aber er untersucht dennoch ein Szenarium, das sich im Wesentlichen an den heute realisierbaren technologischen Prinzipien hält. Auch wenn man davon ausgeht, das auch in 100000 Jahren noch dieselben physikalischen Gesetze gültig sind wie heute ... die technologischen Möglichkeiten einer weit entfernten Zukunft sind einfach unabsehbar und sollten meiner Ansicht nach das steuerbar und manipulierbar machen, was in der Natur quasi von selbst abläuft.
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Cat with a whip
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 May 2016, 10:03)

Allein die Tatsache, dass wir von kosmischen Objekten wissen, die sehr sehr sehr viel weiter entfernt sind, bedeutet, dass wir von dort "Signale detektiert haben".
Jaja. sind nur keine technischen, aber dürfte ja keine Rolle spielen. Denn Ausserirdische könnten ja ferne Galaxien im Sechseck anordnen und alle Sterne darin gleichzeitig an und abschalten und zum Morsen verwenden. Also rein fantastisch gesehen halt, ohne von irgendwas eine Ahnung zu haben kann man das ja mal sagen.
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Perdedor
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Perdedor »

schokoschendrezki hat geschrieben: Und der Fortschritt läuft weit überlinear, ja geradezu explosionsartig. Und nun denke man mal (theoretisch) vier, fünf Jahrhunderte weiter. Oder vier, fünf Jahrtausende.
Ein besonders großer Fortschritt ist ja nicht einmal notwendig. Für interstellare Reisen gibt es ja schan länger recht realistische Konzepte.
https://en.wikipedia.org/wiki/Project_Longshot
http://www.space.com/32592-breakthrough ... enges.html
Natürlich ist das alles nicht von heute auf morgen machbar, aber es sind auch keine realtitätsfremden Utopien. Es müsste nur jemand bereit sein, die nötigen Investitionen zu tätigen. Und hier kommt eben der Faktor Zeit ins Spiel. Vielleicht werden wir es nicht mehr erleben, aber es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass niemand jemals ein solches Projekt angeht. Und selbst wenn es noch tausend Jahre dauert, irgendwann wird dann ein zweiter Planet kolonisiert sein (u.U. nur mit Robotern). Und von dort wird die Kolonisierung weiter gehen. Bei dem Tempo ist in ein paar Mio Jahren die ganze Galaxis kolonisiert. Eine kosmologisch betrachtet kurze Zeit. Nun könnte man irgendwelche Gründe einwenden, dass die Menschheit dies nicht schaffen wird. Wenn man aber davon ausgeht, dass das Leben in der Galaxis relativ häufig ist, so wird es irgendeine Spezies statistisch gesehen eben doch schaffen. Und da die Milchstraße schon recht alt ist, hätte das schon längst geschehen sein müssen.
Es sei den es gäbe irgendeinen harten Grund der dagegen spräche. Aber ein solcher ist aktuell nicht erkennbar. Folglich kann das intelligente Leben in der Galaxis nicht sehr häufig sein. Möglichrweise sind die Menschen die einzigen oder die ersten.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(27 May 2016, 11:49)

Jaja. sind nur keine technischen, aber dürfte ja keine Rolle spielen. Denn Ausserirdische könnten ja ferne Galaxien im Sechseck anordnen und alle Sterne darin gleichzeitig an und abschalten und zum Morsen verwenden. Also rein fantastisch gesehen halt, ohne von irgendwas eine Ahnung zu haben kann man das ja mal sagen.
Als wenn es nicht klar wäre, dass in einem politischen Diskussionsforum, noch dazu wenn es um etwas so abstraktes wie den Sinn des Seins geht, Prosa geschrieben wird und keine Formeln abgeleitet werden.

Die Explosion der Wasserstoffbombe AN602 war bereits ein planetares Großereignis. Ein Viertel der Explosionskraft des Krakatau-Ausbruchs. Und wäre sie in ihrer eigentlich vorgesehenen Dimension gebaut worden, hätte sie die globale Radioaktivität der Erdatmosphäre auf einen Schlag um ein Viertel erhöht. Und wann war das? 1961: vor über 50 Jahren.

Das zentrale Problem all dieser Gedankenexperimente besteht doch darin, dass die Zeitskalen kosmischer Vorgänge und die technologischer Entwicklungen so extrem unterschiedlich sind. Unser Sonnensystem und eine angenommene extraterrerstrische Zivilisation sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur einige Tausende sondern (wenigstens) einige Millionen Jahre auseinander. Wir hier jedoch können seriös kaum mehr als über 20, 30 Jahre in die technologische Entwicklung der Zukunft blicken.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

Wenn Sie sagen möchte dass eben technische Zivilisationen die interstellar Kommunizieren wollen so selten sind, dass diese eben unwarscheintlich gleichzeitig existieren, klar, warum nicht. Nur würde das ja auch nicht den Umstand beeinflussen ob dies praktisch auf große Distanzen überhaupt ginge. Die Frage stellt sich nochmal unabhängig davon.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(27 May 2016, 16:48)

Wenn Sie sagen möchte dass eben technische Zivilisationen die interstellar Kommunizieren wollen so selten sind, dass diese eben unwarscheintlich gleichzeitig existieren, klar, warum nicht. Nur würde das ja auch nicht den Umstand beeinflussen ob dies praktisch auf große Distanzen überhaupt ginge. Die Frage stellt sich nochmal unabhängig davon.
Das Fermi-Paradoxon macht bekanntlich eine Überschlagsrechnung, in die Alter und Größe unserer Galaxis, eine gewisse Wahrscheinlichkeit von extraterrestrischen Zivilisationen sowie die Annahme eingeht, dass (mindestens) eine dieser Zivilisationen zu Kolonisierung fähig ist. Auch wenn diese Kolonisierung verhältnismäßig langsam, weit unter Lichtgeschwindigkeit, vorangeht, müsste innerhalb weniger Millionen Jahre die gesamte Galaxis überall "besiedelt" sein. Ist sie aber offensichtlich nicht. In den (mir bekannten) Texten, die sich kritisch damit auseinandersetzen, wird meist argumentiert, dass eben auch Zivilisationen, genauso wie kosmische Objekte eine begrenzte Lebensdauer haben. Mir kommt es dagegen vor allem darauf an, dass a) die Entwicklung technologischer Zivilisationen (wie die der Menschheit) ab einem kritischen Punkt weder konstant noch linear sondern (mindestens) exponentiell verläuft. Und b) dass auch das Alter und die Lebensdauer kosmischer Objekte bei weitem weitem mehr differieren, als denkbare Entwicklungsphasen von solchen Zivilisationen. Es bleibt nur der Schluss, dass Zivilisationen nicht nur einen Anfang sondern systemisch bedingt auch irgendwann mal ein Ende oder eine Transformation in irgendetwas gänzlich anderes haben.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2016, 11:17)
Die instabile Phase unserer Sonne wird mit einiger Sicherheit erst in etwa 12 Milliarden Jahren beginnen.
Wie kommst Du denn bitte auf in 12 Mrd. Jahren?! Gängige Berechnungen gehen von zwischen 1 u. 7 Mrd. Jahren aus. Wobei in 1-2 die Leuchtkraft bereits so stark zunehmen dürfte, dass da bereits die Ozeane verdampfen, und die Aufblähphase dann so in 5-7 beginnt...
Davon abgesehen könnte die Kollision der Milchstraße mit Andromeda in ca. 4 Mrd. Jahren evtl. schon für das Aus der Erde sorgen...
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von aleph »

Erstens werde ich das wohl nicht mehr erleben und zweitens gibt es Gelehrte, die der Ansicht sind, dass wir Menschen uns eh nach einer anderen Galaxie umsehen sollten :x :D
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Jul 2016, 16:07)

Wie kommst Du denn bitte auf in 12 Mrd. Jahren?! Gängige Berechnungen gehen von zwischen 1 u. 7 Mrd. Jahren aus. Wobei in 1-2 die Leuchtkraft bereits so stark zunehmen dürfte, dass da bereits die Ozeane verdampfen, und die Aufblähphase dann so in 5-7 beginnt...
Davon abgesehen könnte die Kollision der Milchstraße mit Andromeda in ca. 4 Mrd. Jahren evtl. schon für das Aus der Erde sorgen...
Sorry, gemeint ist natürlich nicht "in 12 Milliarden Jahren" sondern "im Alter von etwa 12 Milliarden Jahren" ...
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2016, 07:36)
Sorry, gemeint ist natürlich nicht "in 12 Milliarden Jahren" sondern "im Alter von etwa 12 Milliarden Jahren" ...
Ah, das klingt schon anders... :D :thumbup:
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