Die unbedeutsamkeit des Seins

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LeloMa
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Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von LeloMa »

Hallo,

man ist ein paar Jahrzehnte auf dieser Welt, wenn es gut läuft braucht man sich über Nahrung und Krieg keine Gedanken machen. Wenn es schlecht läuft wird die eigene Volksgruppe gerade verfolgt und man muss um seine Nahrung jeden Tag kämpfen.

Währenddessen versuchen viele möglichst erfolgreich zu sein, anderen ist alles egal. Manche trifft ein Schicksalsschlag andere gehen psychisch zu Grunde. Doch es bleibt dabei nach im Schnitt 80 Jahren ist alles vorbei. Manche haben es geschafft ihre Gene weiterzugeben. Darin wird oft der Sinn des Seins gesehen, Arterhaltung.

Doch spätestens wenn unsere Sonne stirbt war es dass, vermutlich noch viel früher. Also was soll dass alles?
Zuletzt geändert von LeloMa am Mo 23. Mai 2016, 22:06, insgesamt 5-mal geändert.
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Provokateur
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Provokateur »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00)

Hallo,

man ist ein paar Jahrzehnte auf dieser Welt, wenn es gut läuft braucht man sich über Nahrung und Krieg keine Gedanken machen. Wenn es schlecht läuft wird die eigene Volksgruppe gerade verfolgt und man muss um seine Nahrung jeden Tag kämpfen.

Währenddessen versuchen viele möglichst erfolgreich zu sein anderen ist alles egal. Manche trifft ein Schicksalsschlag andere gehen psychisch zu Grunde. Doch es bleibt dabei nach im Schnitt 80 Jahren ist alles vorbei. Manche haben es geschafft ihre Gene weiterzugeben. Darin wird oft der Sinn des Seins gesehen, Arterhaltung.

Doch spätestens wenn das Sonne stirbt war es das, vermutlich noch viel früher. Also was soll dass alles?
Ich zitiere einen berühmten und klassischen deutschen Philosophen namens Kool Savas:

Der Sinn des Lebens ist, deinem Leben einen Sinn zu geben.

Von außen wird dich niemand beurteilen. Alles ist bei dir, alles ist von dir. Statt zu grübeln, kannst du auch einfach loslegen mit den Dingen, die du als sinnvoll erachtest.
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Brainiac
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Brainiac »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00)
Doch spätestens wenn unsere Sonne stirbt war es dass, vermutlich noch viel früher. Also was soll dass alles?
Man hat einen krassen, interessanten, coolen Film produziert, den sich vielleicht ein paar Götter gerne anschauen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Dark Angel »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00)

Hallo,

man ist ein paar Jahrzehnte auf dieser Welt, wenn es gut läuft braucht man sich über Nahrung und Krieg keine Gedanken machen. Wenn es schlecht läuft wird die eigene Volksgruppe gerade verfolgt und man muss um seine Nahrung jeden Tag kämpfen.

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Doch spätestens wenn unsere Sonne stirbt war es dass, vermutlich noch viel früher. Also was soll dass alles?
Was das alles soll, welchen Sinn dein Leben/Sein/Dasein für dich hat, diese Frage musst du dir schon selbst beantworten, das kann kein anderer für dich tun.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Liegestuhl »

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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00)

Hallo,

man ist ein paar Jahrzehnte auf dieser Welt, wenn es gut läuft braucht man sich über Nahrung und Krieg keine Gedanken machen. Wenn es schlecht läuft wird die eigene Volksgruppe gerade verfolgt und man muss um seine Nahrung jeden Tag kämpfen.

Währenddessen versuchen viele möglichst erfolgreich zu sein, anderen ist alles egal. Manche trifft ein Schicksalsschlag andere gehen psychisch zu Grunde. Doch es bleibt dabei nach im Schnitt 80 Jahren ist alles vorbei. Manche haben es geschafft ihre Gene weiterzugeben. Darin wird oft der Sinn des Seins gesehen, Arterhaltung.

Doch spätestens wenn unsere Sonne stirbt war es dass, vermutlich noch viel früher. Also was soll dass alles?
Die instabile Phase unserer Sonne wird mit einiger Sicherheit erst in etwa 12 Milliarden Jahren beginnen. Das ist zirka das zwölftausendfache der bisherigen Existenz des Homo Sapiens. In der Hinsicht kannst Du also ganz beruhigt sein.

Aber meine (eher gefühlsmäßige als wissenschaftliche) Ansicht ist, dass die Lebensdauer von Zivilisationen ohnehin deutlich geringer ist und womöglich nur in der Größenordnung von einigen Tausend Jahren liegt. Wäre es anders, müssten wir längst Zeichen von außerirdischen Zivilisationen entdeckt haben.

Was den Sinn des Daseins anbetrifft, so würde ich den Sinn meines individuellen Seins nicht vom Sinn der Existenz der Welt als ganzes getrennt betrachten. Das eigentlich Rätselhafte ist doch die Existenz von überhaupt etwas anstelle der Nichtexistenz von allem.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2016, 11:17)

Aber meine (eher gefühlsmäßige als wissenschaftliche) Ansicht ist, dass die Lebensdauer von Zivilisationen ohnehin deutlich geringer ist und womöglich nur in der Größenordnung von einigen Tausend Jahren liegt. Wäre es anders, müssten wir längst Zeichen von außerirdischen Zivilisationen entdeckt haben.
Ist das eine Anspielung auf das Fermi-Paradoxon?
Warum müssten wir Zeichen außerirdischer Zivilisationen entdeckt haben? Angesichts des Verhältnisses der sehr kurzen Dauer der Existenz von nur Empfangsgeräten jeglicher Art auf der Erde und der Lebenszeit des Universums sowie der räumlichen Entfernungen erscheint es mir im Gegenteil, dass es quasi ausgeschlossen ist, Zeichen von anderen Zivilisationen zu entdecken. Die müssten genau dann messbar sein, wenn die Instrumente in die richtige Richtung zeigen. Und das ausgerechnet in dem kurzen Zeitfenster der Beobachtung.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2016, 11:17)

Aber meine (eher gefühlsmäßige als wissenschaftliche) Ansicht ist, dass die Lebensdauer von Zivilisationen ohnehin deutlich geringer ist und womöglich nur in der Größenordnung von einigen Tausend Jahren liegt. Wäre es anders, müssten wir längst Zeichen von außerirdischen Zivilisationen entdeckt haben.
.
Nö. Wenn es pro Galaxie in der Grössenordnung der Milchstrasse im Durchschnitt nur einen Planeten mit intelligenten Lebewesen gibt, dann gibt es aufgrund der gigantischen Entfernungen halt keinen Kontakt. Denn wir würden doch niemals eine Reise zu einer anderen Galaxie unternehmen die mehrere Millionen Jahre dauert.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(24 May 2016, 13:01)

Nö. Wenn es pro Galaxie in der Grössenordnung der Milchstrasse im Durchschnitt nur einen Planeten mit intelligenten Lebewesen gibt, dann gibt es aufgrund der gigantischen Entfernungen halt keinen Kontakt. Denn wir würden doch niemals eine Reise zu einer anderen Galaxie unternehmen die mehrere Millionen Jahre dauert.
So einzigartig wird die Erde nicht sein. Aber selbst eine von Leben wimmelnde Galaxie bedeutet meiner Meinung nach nicht, dass Zeichen jener bisher gefunden hätten werden müssen aufgrund der Zeitungleichheit und des kurzen Beobachtungsfensters.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(24 May 2016, 13:04)

So einzigartig wird die Erde nicht sein. Aber selbst eine von Leben wimmelnde Galaxie bedeutet meiner Meinung nach nicht, dass Zeichen jener bisher gefunden hätten werden müssen aufgrund der Zeitungleichheit und des kurzen Beobachtungsfensters.
Dann wird aber direkt argumentiert, dass intelligente Lebewesen nicht lange überleben. Aber wenn es nur 100 Milliarden Planeten im Universum gibt auf denen sich intelligente Lebewesen entwickelt haben, dann erklärt sich das ganz einfach über die Enternung. Mehrere Millionen Lichtjahre wirken sehr abschreckend für eine Reise.

Oder nicht? Und damit entfällt dann das Argument, dass intelligente Lebewesen sich umbringen müssen. Ausser natürlich eine Reise mit einer Reisedauer von mehreren Millionen Jahren würde jemand unternehmen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Dark Angel »

Adam Smith hat geschrieben:(24 May 2016, 15:25)

Dann wird aber direkt argumentiert, dass intelligente Lebewesen nicht lange überleben. Aber wenn es nur 100 Milliarden Planeten im Universum gibt auf denen sich intelligente Lebewesen entwickelt haben, dann erklärt sich das ganz einfach über die Enternung. Mehrere Millionen Lichtjahre wirken sehr abschreckend für eine Reise.

Oder nicht? Und damit entfällt dann das Argument, dass intelligente Lebewesen sich umbringen müssen. Ausser natürlich eine Reise mit einer Reisedauer von mehreren Millionen Jahren würde jemand unternehmen.
Auch Zivilisationen haben nur eine begrenzte Lebensdauer, was nicht heißt dass sie sich selbst umbringen. Ein Asteroid von der Größe des Kreide/Tertiär-Impaktors reicht aus, um das Leben auf der Erde - wie wir es kennen - auszulöschen. Die Dinos dominierten 150 Mio Jahre lang die Tierwelt auf der Erde. Homo sapiens sapiens bringt es auf gerade mal 200.000 Jahre und davon nicht mal 100 Jahre als technische Zivilisation. Das ist gemessen am Alter der Erde bzw der (möglichen) Entstehung anderer Zivilisationen nichtmal ein Wimpernschlag.
Und interstellare/intergalaktische Reisen müssen nicht Mio. von Jahren dauern. Zumindest theoretisch sind die auch wesentlich schneller möglich - auch wenn das heute noch Science-Fiktion ist. :D
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00)Also was soll dass alles?
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(24 May 2016, 12:56)

Ist das eine Anspielung auf das Fermi-Paradoxon?
Warum müssten wir Zeichen außerirdischer Zivilisationen entdeckt haben? Angesichts des Verhältnisses der sehr kurzen Dauer der Existenz von nur Empfangsgeräten jeglicher Art auf der Erde und der Lebenszeit des Universums sowie der räumlichen Entfernungen erscheint es mir im Gegenteil, dass es quasi ausgeschlossen ist, Zeichen von anderen Zivilisationen zu entdecken. Die müssten genau dann messbar sein, wenn die Instrumente in die richtige Richtung zeigen. Und das ausgerechnet in dem kurzen Zeitfenster der Beobachtung.
Was mich zu der Ansicht führte, ist vor allem der gewaltige Unterschied im Lebensalter der Sterne selbst in der (im kosmischen Maßstab) nächsten Umgebung des Sonnensystems. Bei einer gegebenen "Zivilisationswahrscheinlichkeit" wäre es ein enormer Zufall, wenn die von uns aus gesehen nächste Zivilisation auch nur einige Zehntausend Jahre jünger oder älter wäre. Viel viel wahrscheinlicher ist es , dass sie etliche Millionen Jahre älter ist - wenn es sie denn überhaupt gibt. Wenn man den technischen Fortschritt der letzten hundert Jahre auf eine Million Jahre oder auch "nur" hundert- oder zehntausend Jahre in die Zukunft hochrechnet ... glaubst Du, dass wir überhaupt annähernd eine Vorstellung davon haben können, von welcher Art die "Instrumente" sein sollen, derer sie sich bedienen? Ich habe sie jedenfalls nicht. Ich glaube zwar, dass auch in einer Million Jahre noch die Relativitätstheorie ihre Gültigkeit hat und mit der Lichtgeschwindigkeit grundsätzlich die Signalgeschwindigkeit begrenzt sein wird. Aber die technischen Möglichkeiten dürften trotzdem unsere Vorstellungen weit übertreffen. Dass wir nichts von alledem sehen und finden, spricht nach meiner Meinung am ehesten dafür, dass Zivilisationen aufgrund abstrakt wirkender allgemeiner Systemregeln gesetzmäßig ein (verhältnismäßig frühes) Ende finden. Auch wenn ich das natürlich nicht rational oder gar wissenschaftlich begründen kann.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich, dass wir außerirdische Zivilisationen eigentlich "überall" sehen aber nur nicht als solche erkennen. So wie ein Virus auch nicht "erkennt", dass es ein "Mensch" ist, mit Autos, Computern und Flugzeugen, in welchem es sich befindet. Und dann gibts natürlich noch die Möglichkeit, dass ab einer gewissen Zivilisationsstufe ein allgemeines "Kontaktvermeidungsgebot" sich ausbildet. Und es besteht die Möglichkeit, dass Zivilisationen irgendwann gänzlich ihre Existenzform wechseln, etwa indem sie sich vollständig virtualisieren.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von BingoBurner »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00)

Also was soll dass alles?
"Sinn ensteht durch Sinnlichkeit" ......Michael Schmidt-Salomon.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von harry52 »

LeloMa hat geschrieben:Also was soll dass alles?
Der Weg ist das Ziel.
In meinem Leben habe ich viele interessante Dinge erfahren und gelernt und ich hatte auch viel Spaß. Kurzfristig gesehen, freue ich mich auf die EM und bin gespannt wie sie ausgeht. Längerfristig, interessiert mich, was aus meinen Töchtern wird, ob die Kleine ihr Abi schafft... Mittelfristig bin ich gespannt auf meine nächste Tischtennis saison. Wir sind gerade aufgestiegen und ich bin gespannt, ob wir die Klasse halten, oder wieder absteigen.

Das mal nur so als drei Beispiele von vielen, auf was ich neugierig bin.
Und mich zieht es nicht herunter, dass das endet, wobei ich da sowieso noch so meine eigene Philosophie habe:

Ich habe bewusst nicht die vielen Jahre erlebt, bevor ich geboren wurde und ich habe bewusst nie erlebt, wenn ich in Narkose war, oder im Tiefschlaf, .... Diese ganzen Zeiten, wo ich ohne Bewusstein bin, also auch die Zeit nach dem Tod, erlebe ich nicht bewusst. Das ist eine ziemlich triviale Sicht, aber es wird wohl so sein. Ich werde quasi nicht eine Sekunde bewusst erleben, dass ich tod bin, oder dass ich noch nicht geboren bin. Insofern können mir diese vielen Jahre egal sein. Ich erlebe sie nicht.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 May 2016, 15:54)

Was mich zu der Ansicht führte, ist vor allem der gewaltige Unterschied im Lebensalter der Sterne selbst in der (im kosmischen Maßstab) nächsten Umgebung des Sonnensystems. Bei einer gegebenen "Zivilisationswahrscheinlichkeit" wäre es ein enormer Zufall, wenn die von uns aus gesehen nächste Zivilisation auch nur einige Zehntausend Jahre jünger oder älter wäre. Viel viel wahrscheinlicher ist es , dass sie etliche Millionen Jahre älter ist - wenn es sie denn überhaupt gibt. Wenn man den technischen Fortschritt der letzten hundert Jahre auf eine Million Jahre oder auch "nur" hundert- oder zehntausend Jahre in die Zukunft hochrechnet ... glaubst Du, dass wir überhaupt annähernd eine Vorstellung davon haben können, von welcher Art die "Instrumente" sein sollen, derer sie sich bedienen? Ich habe sie jedenfalls nicht. Ich glaube zwar, dass auch in einer Million Jahre noch die Relativitätstheorie ihre Gültigkeit hat und mit der Lichtgeschwindigkeit grundsätzlich die Signalgeschwindigkeit begrenzt sein wird. Aber die technischen Möglichkeiten dürften trotzdem unsere Vorstellungen weit übertreffen. Dass wir nichts von alledem sehen und finden, spricht nach meiner Meinung am ehesten dafür, dass Zivilisationen aufgrund abstrakt wirkender allgemeiner Systemregeln gesetzmäßig ein (verhältnismäßig frühes) Ende finden. Auch wenn ich das natürlich nicht rational oder gar wissenschaftlich begründen kann.
Ich stimme dir zu, dass extraterristrische Zivilisationen zeitungleich zur "unseren" existieren. Nicht nur Millionen, sondern auch Milliarden Jahre Unterschied halte ich für wahrscheinlich. Die Extrapolation des technischen Fortschritts ist aber so eine Sache. Wie du schon sagtest, ist die Vorstellung von Technologie im Fall progressiven Fortschritts phantastischer Natur. Aber ist das nicht ein Argument gegen den Empfang von Zeichen der Existenz anderer Zivilisationen? Deren Technologie und Kommunikation werden auf anderen Prämissen fußen. Ich sehe nicht, wie Wissenschaftler der Erde jene erstens empfangen könnten und wenn sie es doch tun, zweitens als solche deuten können. Es liegt auch nahe anzunehmen, dass die nicht intendierte Abstrahlung von Wellen vermieden wird und vor allem werden kann, als Schutzmechanismus. Zudem wird - soweit ich weiß, ich mag mich irren - nur ein kleiner Ausschnitt der Galaxie beobachtet, sowohl räumlich als auch zeitlich. Das schränkt die Empfangsmöglichkeiten zusätzlich ein.
Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich, dass wir außerirdische Zivilisationen eigentlich "überall" sehen aber nur nicht als solche erkennen. So wie ein Virus auch nicht "erkennt", dass es ein "Mensch" ist, mit Autos, Computern und Flugzeugen, in welchem es sich befindet. Und dann gibts natürlich noch die Möglichkeit, dass ab einer gewissen Zivilisationsstufe ein allgemeines "Kontaktvermeidungsgebot" sich ausbildet. Und es besteht die Möglichkeit, dass Zivilisationen irgendwann gänzlich ihre Existenzform wechseln, etwa indem sie sich vollständig virtualisieren.
Möglich ist ebenfalls eine verborgene Gesetzmäßigkeit, nach der die Wahrscheinlichkeit der Auslöschung von Zivilisation mit dem Technisierungsgrad ansteigt. Wobei das an deine ursprüngliche Vermutung anknüpft. Oder ein einsetzender Hedonismus, der die gesellschaftliche Entwicklung quasi gegenläufig zur technologischen werden lässt; die Isolation und letztliche reine Selbstbeschäftigung auf Basis einer erreichten Bedrüfnissättigung. Wobei das auch an deine ursprüngliche Vermutung anknüpft. :)

Nur, wie gesagt, ich sehe gar nicht das grundlegende Problem, da die Nicht-Beobachtung für mich quasi unausweichlich scheint. Ich vermute, ich habe hier irgendwo einen Denkfehler, aber ich komme nicht drauf.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 17:58)

Nur, wie gesagt, ich sehe gar nicht das grundlegende Problem, da die Nicht-Beobachtung für mich quasi unausweichlich scheint. Ich vermute, ich habe hier irgendwo einen Denkfehler, aber ich komme nicht drauf.
Und die Nicht-Beobachtung dürfte daran liegen, dass es halt pro Galaxie nur einen Planeten gibt auf denen sich intelligentes Leben entwickelt.
Galaxien ca. 100 Mrd.
https://de.wikipedia.org/wiki/Universum

Dann sind die Entfernungen so groß, dass ein Kontakt so gut wie unmöglich wird.
Die Andromedagalaxie ist rund 2,5 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Sie hat einen Halo-Durchmesser von etwa einer Million Lichtjahren. Damit ist sie das größte Mitglied der Lokalen Gruppe. Die Andromedagalaxie hat eine Gesamtmasse von etwa 800 Milliarden Sonnenmassen[3]. Sie und die Milchstraße sind die beiden massereichsten Galaxien der Lokalen Gruppe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Andromedagalaxie

Unsere Galaxie gehört zur Lokalen Gruppe. Die Entfernungen innerhalb der Lokalen Gruppe sind gigantisch.
Die Lokale Gruppe ist in der Astronomie der Galaxienhaufen, dem die Milchstraße angehört. Sie hat einen Durchmesser von 5 bis 8 Millionen Lichtjahren. Sie nimmt damit etwa ein 100millionstel des beobachtbaren Universums ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lokale_Gruppe

Sollte es aber der Fall sein, dass die Entwicklung von intelligenten Leben noch unwahrscheinlicher ist, werden die Entfernungen zu den Außerirdischen noch größer.
Lokale Gruppe —
Maffei-Gruppe 6–12
Sculptor-Gruppe 10
M81-Gruppe 10–11
M83-Gruppe (auch NGC-5128-Gruppe) 12–17
Canes-Venatici-I-Gruppe (auch M94-Gruppe) 13–18 (M94)
NGC-4631-Gruppe 25
Leo-I-Gruppe 35 (M96)
Dorado-Gruppe 48–60 (NGC 1553 / NGC 1566)
Fornax-Galaxienhaufen 60
Virgo-Galaxienhaufen 65
Leo-II-Gruppe 70 (NGC 3607)
Ursa-Major-Galaxienhaufen 75
Virgo-III-Gruppe 65–82 (NGC 5569 / NGC 5713)
Eridanus-Galaxienhaufen 69–100 (NGC 1300 / NGC 1232)
https://de.wikipedia.org/wiki/Virgo-Superhaufen

Und danach nehmen die Entfernungen zu den weiter zu.
Bei Laniakea handelt es sich um den lokalen Supergalaxienhaufen. Er umfasst neben der Milchstraßengalaxie etwa 100.000 Galaxien.[1] Seine Ausdehnung beträgt 520 Millionen Lichtjahre bzw. 160 Megaparsec.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Laniakea
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 18:19)

Und die Nicht-Beobachtung dürfte daran liegen, dass es halt pro Galaxie nur einen Planeten gibt auf denen sich intelligentes Leben entwickelt.
Wie kommst du darauf? Warum nur einer? Warum einer pro Galaxie?
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 18:33)

Wie kommst du darauf? Warum nur einer? Warum einer pro Galaxie?
Ansonsten hätten wir doch schon längst Signale empfangen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 18:43)

Ansonsten hätten wir doch schon längst Signale empfangen.
Schokozendrezkie hat ein paar Möglichkeiten genannt, ich auch. Deine Idee nur eines intelligentes Leben beherbergenden Planeten halte ich für sehr unwahrscheinlich. Alleine die enorme Planetenanzahl in dieser Galaxie garantiert eine Vielzahl von Planeten mit ähnlichen Bedingungen wie auf der Erde. Es ist nicht ersichtlich, warum auf diesen sich nicht intelligentes Leben entwickeln sollte. Und das betrifft nur Lebensformen, die eben erdähnliche Bedingungen benötigten.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:18)

Schokozendrezkie hat ein paar Möglichkeiten genannt, ich auch. Deine Idee nur eines intelligentes Leben beherbergenden Planeten halte ich für sehr unwahrscheinlich. Alleine die enorme Planetenanzahl in dieser Galaxie garantiert eine Vielzahl von Planeten mit ähnlichen Bedingungen wie auf der Erde. Es ist nicht ersichtlich, warum auf diesen sich nicht intelligentes Leben entwickeln sollte. Und das betrifft nur Lebensformen, die eben erdähnliche Bedingungen benötigten.
Wie viele erdähnliche Planeten gibt es denn in etwa in dieser Galaxie?
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 19:24)

Wie viele erdähnliche Planeten gibt es denn in etwa in dieser Galaxie?
Es gibt zig Milliarden Planeten in der Milchstraße, ich halte es alleine aus diesem grund für ausgeschlossen, dass nicht wenigstens ein paar Millionen sogar fast identische Bedingungen haben werden.
Bei einer geschätzten Zahl von 100 Milliarden sonnenähnlicher Sterne enthielte die Milchstraße eine zweistellige Milliardenzahl erdähnlicher Planeten in bewohnbaren Zonen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 31693.html

Das betrifft allerdings nur habitable Zonen und sagt noch nichts über die tatsächlichen Bedingungen aus.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:33)

Das betrifft allerdings nur habitable Zonen und sagt noch nichts über die tatsächlichen Bedingungen aus.
Und wie sieht es hier mit der Wahrscheinlichkeit aus?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 19:34)

Und wie sieht es hier mit der Wahrscheinlichkeit aus?
Ich kann dir keine Zahlen nennen, wenn das die Frage ist.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Brainiac »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:18)

Schokozendrezkie
Dicht dran. :thumbup:
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

Brainiac hat geschrieben:(25 May 2016, 20:09)

Dicht dran. :thumbup:
Immerhin ohne nachzusehen. Und ich spreche das z wie ein ž aus. :x
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von watisdatdenn? »

LeloMa hat geschrieben:(23 May 2016, 22:00). Also was soll dass alles?
Was ist "sinn" überhaupt?
Ob etwas sinn macht ist von Person zu Person verschieden.. Also ist sinn subjektiv.
Also muss sich jeder selbst sinn geben wenn er danach sucht.

Für einen Stein macht nicht einmal das Konzept sinn sinn, da er kein neuronales netz hat was sinn definieren kann.

Ja dem universum ist es egal ob die Menschheit ausstirbt, aber uns ist es das nicht weil überleben und sinnhaftigkeit Teil unseres evolutionären Programms ist. Wem es egal ist auszusterben wird ausselektiert auch wenn er rational gesehen recht haben mag.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 17:58)

Ich stimme dir zu, dass extraterristrische Zivilisationen zeitungleich zur "unseren" existieren. Nicht nur Millionen, sondern auch Milliarden Jahre Unterschied halte ich für wahrscheinlich. Die Extrapolation des technischen Fortschritts ist aber so eine Sache. Wie du schon sagtest, ist die Vorstellung von Technologie im Fall progressiven Fortschritts phantastischer Natur. Aber ist das nicht ein Argument gegen den Empfang von Zeichen der Existenz anderer Zivilisationen? Deren Technologie und Kommunikation werden auf anderen Prämissen fußen. Ich sehe nicht, wie Wissenschaftler der Erde jene erstens empfangen könnten und wenn sie es doch tun, zweitens als solche deuten können. Es liegt auch nahe anzunehmen, dass die nicht intendierte Abstrahlung von Wellen vermieden wird und vor allem werden kann, als Schutzmechanismus. Zudem wird - soweit ich weiß, ich mag mich irren - nur ein kleiner Ausschnitt der Galaxie beobachtet, sowohl räumlich als auch zeitlich. Das schränkt die Empfangsmöglichkeiten zusätzlich ein.
Für eine Zivilisation, die der unseren um eine Million Jahre voraus ist und meinetwegen auch mehrere tausend Lichtjahre entfernt ist, gäbe es (theoretisch) zahlreiche Möglichkeiten der Signalübermittlung. Nämlich durch Schaffung von Permanenz. Seien es künstlich erzeugte Sonnenflecken, die als Zeichen sichtbar sind. Seien es künstlich verformte oder künstlich positionierte Himmelskörper, die graphische Informationen chiffrieren. Es ist auf der Erde innerhalb von wenigen hundert Jahren eine derartige technische Revolution abgelaufen, dass bei Annahme der Existenz selbst von mehreren zehntausend Jahren bestehenden hochentwickelten Zivilisationen ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(25 May 2016, 19:33)

Es gibt zig Milliarden Planeten in der Milchstraße, ich halte es alleine aus diesem grund für ausgeschlossen, dass nicht wenigstens ein paar Millionen sogar fast identische Bedingungen haben werden.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 31693.html

Das betrifft allerdings nur habitable Zonen und sagt noch nichts über die tatsächlichen Bedingungen aus.
Man hat ja gerade in jüngerer Zeit entdeckt, dass Leben selbst unter extremsten Bedingungen, in heißen, schwefligen Quellen, oder in der Tiefsee existiert. Biologisches Erbgut hat auf der Außenhaut von Raumschiffen Start und Landung überstanden. Früher meinte man, die Entstehung von Leben basiere auf einer Kettte ziemlich unwahrscheinlicher Zufälle. Heute geht man eher davon aus, dass es - umgekehrt - ziemlich unwahrscheinlich ist, die Entstehung von Leben zu verhindern.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 08:41)

Für eine Zivilisation, die der unseren um eine Million Jahre voraus ist und meinetwegen auch mehrere tausend Lichtjahre entfernt ist, gäbe es (theoretisch) zahlreiche Möglichkeiten der Signalübermittlung. Nämlich durch Schaffung von Permanenz. Seien es künstlich erzeugte Sonnenflecken, die als Zeichen sichtbar sind. Seien es künstlich verformte oder künstlich positionierte Himmelskörper, die graphische Informationen chiffrieren. Es ist auf der Erde innerhalb von wenigen hundert Jahren eine derartige technische Revolution abgelaufen, dass bei Annahme der Existenz selbst von mehreren zehntausend Jahren bestehenden hochentwickelten Zivilisationen ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Das ist aber eine sehr anthropozentrische Sichtweise. Die Pracht- und Prestigebauten der Erde zielen vornehmlich auf Nachbarn, Rivalen und Konkurrenten ab. Es ist ein Signal nach außen, seht her, was wir können. Der Gedanke, dass die, sagen wir Nibblonier sich ein Denkmal setzen, in dem sie beispielsweise die Protuberanzen von Alpha Centauri nutzen, um gewissermaßen ein galaktisches Graffiti an den Sternenhimmel zu sprühen, setzt die Annahme einer Konkurrenzsituation und Dominanzstreben voraus. Aber erstens kann die psychische Verfasstheit von den Nibbloniern sich von der der Menschen unterscheiden. Zweitens könnnen die Nibblonier sich in der gleichen Lage befunden haben, wie die Erde: Niemand zu sehen weit und breit. Dann hätte man zwar die Technologie zur Verfügung, aber keine Motivation, sie dafür einzusetzen.
Oder, wie du es andenkst, als Kommunikationsmittel halte ich das für noch unwahrscheinlicher, denn es wäre "one-way" und ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Würden aber technologisch weit fortgeschrittene Zivilisationen sich nicht eher selbst auf den Weg und die Suche machen, anstatt darauf zu warten, dass mal jemand zurückruft? Zugegeben ist das aber auch andersrum denkbar.

Dennoch ein gutes Argument, denn bei einer angenommenen Vielzahl von Zivilisationen sollten sich einige darunter befinden, die sich ebenfalls aus Dominanz- und Rivalitätsverhältnissen entwickelt haben, und folglich gerne große Obelisken errichten, die von jedermann bestaunt werden sollen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Adam Smith »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 08:41)

Für eine Zivilisation, die der unseren um eine Million Jahre voraus ist und meinetwegen auch mehrere tausend Lichtjahre entfernt ist, gäbe es (theoretisch) zahlreiche Möglichkeiten der Signalübermittlung. Nämlich durch Schaffung von Permanenz. Seien es künstlich erzeugte Sonnenflecken, die als Zeichen sichtbar sind. Seien es künstlich verformte oder künstlich positionierte Himmelskörper, die graphische Informationen chiffrieren. Es ist auf der Erde innerhalb von wenigen hundert Jahren eine derartige technische Revolution abgelaufen, dass bei Annahme der Existenz selbst von mehreren zehntausend Jahren bestehenden hochentwickelten Zivilisationen ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Die anderen Galaxien sind, wie bereits geschrieben, mehrere Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Dark Angel »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2016, 18:19)

Und die Nicht-Beobachtung dürfte daran liegen, dass es halt pro Galaxie nur einen Planeten gibt auf denen sich intelligentes Leben entwickelt.
Um es mal mit der Astronomin Ellie Arroway aus dem Roman/Film "Contact" auszudrücken: das halte ich für eine enorme Platzverschwendung!
Allein unsere Galaxie verfügt über (geschätzt) 200 Mrd Sterne und wenn nur 1% davon über Planeten verfügt (anbetracht der zunehmenden Zahl von Exoplaneten, dürften das jedoch wesentlich mehr sein), sind das immer noch 2 Mrd Sterne, wenn sich nur auf 1% überhaupt Leben entwickeln kann und Leben entwickelt hat, sind das 20Mio Planeten und wenn sich wiederum nur auf 1% intelligentes Leben entwickeln kann und entwickelt hat, bleiben immer noch 200.000 mögliche Planeten mit intelligentem Leben - allein in unserer Galaxie.
Das Problem ist a) existieren die in etwa zeitgleich und wenn ja, suchen die aktiv oder passiv nach anderen Zivilisationen. Suchen sie passiv, wie wir, siehts schlecht aus mit dem Finden.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(26 May 2016, 10:07)

Das ist aber eine sehr anthropozentrische Sichtweise. Die Pracht- und Prestigebauten der Erde zielen vornehmlich auf Nachbarn, Rivalen und Konkurrenten ab. Es ist ein Signal nach außen, seht her, was wir können. Der Gedanke, dass die, sagen wir Nibblonier sich ein Denkmal setzen, in dem sie beispielsweise die Protuberanzen von Alpha Centauri nutzen, um gewissermaßen ein galaktisches Graffiti an den Sternenhimmel zu sprühen, setzt die Annahme einer Konkurrenzsituation und Dominanzstreben voraus. Aber erstens kann die psychische Verfasstheit von den Nibbloniern sich von der der Menschen unterscheiden. Zweitens könnnen die Nibblonier sich in der gleichen Lage befunden haben, wie die Erde: Niemand zu sehen weit und breit. Dann hätte man zwar die Technologie zur Verfügung, aber keine Motivation, sie dafür einzusetzen.
Oder, wie du es andenkst, als Kommunikationsmittel halte ich das für noch unwahrscheinlicher, denn es wäre "one-way" und ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Würden aber technologisch weit fortgeschrittene Zivilisationen sich nicht eher selbst auf den Weg und die Suche machen, anstatt darauf zu warten, dass mal jemand zurückruft? Zugegeben ist das aber auch andersrum denkbar.

Dennoch ein gutes Argument, denn bei einer angenommenen Vielzahl von Zivilisationen sollten sich einige darunter befinden, die sich ebenfalls aus Dominanz- und Rivalitätsverhältnissen entwickelt haben, und folglich gerne große Obelisken errichten, die von jedermann bestaunt werden sollen.
Es könnte ja sein, dass ein solches interplanetares oder interstellares Engineering wirklich ganz gezielt zur Kontaktaufnahme mit anderen Zivilisationen nach dem Motto "hallo, hier ist wer" betrieben wird.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

watisdatdenn? hat geschrieben:(25 May 2016, 20:55)

Was ist "sinn" überhaupt?
So ein Menschending. Im Universum völlig irrelevant.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 May 2016, 12:50)

Um es mal mit der Astronomin Ellie Arroway aus dem Roman/Film "Contact" auszudrücken: das halte ich für eine enorme Platzverschwendung!
Allein unsere Galaxie verfügt über (geschätzt) 200 Mrd Sterne und wenn nur 1% davon über Planeten verfügt (anbetracht der zunehmenden Zahl von Exoplaneten, dürften das jedoch wesentlich mehr sein), sind das immer noch 2 Mrd Sterne, wenn sich nur auf 1% überhaupt Leben entwickeln kann und Leben entwickelt hat, sind das 20Mio Planeten und wenn sich wiederum nur auf 1% intelligentes Leben entwickeln kann und entwickelt hat, bleiben immer noch 200.000 mögliche Planeten mit intelligentem Leben - allein in unserer Galaxie.
Das Problem ist a) existieren die in etwa zeitgleich ...
Ja. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so extrem niedrig. Weil das Alter selbst der - im kosmischen Maßstab - uns nächsten Fixsterne im Verhältnis zu unseren menschlichen Zeitmaßstäben so extrem differiert. Nicht jedoch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben selbst. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass man zumindest davon ausgehen kann, dass die technisch-wissenschaftliche Entwicklung nicht für die Dauer von tausenden oder gar hunderttausenden Jahren in der exponentiell galloppierenden Form weitergehen kann wie die letzten 100 bis 200 Jahre auf der Erde. Irgendein Ende oder eine Transformation kommt gewiss.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 13:14)

Ja. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so extrem niedrig. Weil das Alter selbst der - im kosmischen Maßstab - uns nächsten Fixsterne im Verhältnis zu unseren menschlichen Zeitmaßstäben so extrem differiert. Nicht jedoch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben selbst. Deshalb bin ich ja auch der Meinung, dass man zumindest davon ausgehen kann, dass die technisch-wissenschaftliche Entwicklung nicht für die Dauer von tausenden oder gar hunderttausenden Jahren in der exponentiell galloppierenden Form weitergehen kann wie die letzten 100 bis 200 Jahre auf der Erde. Irgendein Ende oder eine Transformation kommt gewiss.
Für die Entwicklung komplexen, intelligenten Lebens kommen überhaupt nur eine bestimmte Gruppe von Sternen in Frage - Hauptreihensterne der Spektralklassen K1 bis G(?) wegen der habitablen Zone und inetwa Sonnenmasse wegen der Lebensdauer. Sterne mit höherer Masse verbrauchen ihren "Brennstoff" sehr viel schneller und es müssen Sterne sein, in deren Umgebung genügend schwere Elemente vorhanden sind, damit sich Gesteinsplaneten bilden können. In der Anfachszeit den Universums war das nicht der Fall. Man kann also annehmen, dass Sterne, in deren Umgebung sich hochkomplexes intelligentes Leben entwickelt/entwickelt hat inetwa das Alter unserer Sonne haben müssten. Hinzu kommt, dass sich vor mehr als 5 Mrd Jahren (noch) kein hochkomplexes Leben entwickeln konnte, weil die Wahrscheinlichkeit von Gamma-Raybursts sehr viel größer war.
Woraus schließt du, dass sich eine technische Zivilisation zwingend selbst vernichten muss?
Ich kann diese Meinung nicht teilen. Sicher, die "rasante" Entwicklung kann nicht ewig so weitergehen und wird sie sicher auch nicht, aber einen Grund für Selbstzerstörung sehe ich in wissenschaftlich-technischem Fortschritt und seinem Tempo nicht.
Es gibt noch andere Möglichkeiten, warum wir keinen Kontakt aufnehmen können: da wären a) andere Zivilisationen betreiben eine ähnlich passive Suche wie wir, b) wir können die ausgesendeten Signale aufgrund des verwendeten Komprimierungsalgorithmus nicht vom Hintergrundrauschen unterscheiden und c) wir haben noch nicht die "Reife" erlangt, die eine Kontaktaufnahme erlauben/rechtfertigen würde.
Die Erde ist ja nicht stumm. Unsere gesamten Radio- und TV-Ausstrahlungen werden ja nicht von der Erdatmosphäre aufgehalten, sie verbreiten sich im Universum und die ersten Versuche im VHF-Bereich sind im 50ly+ Bereich durchaus vernehmbar und eine Zivilisation - sollte es sie denn geben - könnte Rückschlüsse auf unser Verhalten liefern.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von watisdatdenn? »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2016, 08:41)
ein Blick zum Nachthimmel genügen müsste, um sich von deren Existenz zu überzeugen. Da ist aber offensichtlich nix.
Sicher?
http://m.spiegel.de/wissenschaft/weltal ... referrrer=
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von BingoBurner »

watisdatdenn? hat geschrieben:(25 May 2016, 20:55)

Was ist "sinn" überhaupt?

Sex macht Spaß. Sterben nicht.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 May 2016, 14:02)

Für die Entwicklung komplexen, intelligenten Lebens kommen überhaupt nur eine bestimmte Gruppe von Sternen in Frage - Hauptreihensterne der Spektralklassen K1 bis G(?) wegen der habitablen Zone und inetwa Sonnenmasse wegen der Lebensdauer. Sterne mit höherer Masse verbrauchen ihren "Brennstoff" sehr viel schneller und es müssen Sterne sein, in deren Umgebung genügend schwere Elemente vorhanden sind, damit sich Gesteinsplaneten bilden können. In der Anfachszeit den Universums war das nicht der Fall. Man kann also annehmen, dass Sterne, in deren Umgebung sich hochkomplexes intelligentes Leben entwickelt/entwickelt hat inetwa das Alter unserer Sonne haben müssten. Hinzu kommt, dass sich vor mehr als 5 Mrd Jahren (noch) kein hochkomplexes Leben entwickeln konnte, weil die Wahrscheinlichkeit von Gamma-Raybursts sehr viel größer war.
Das ist prinzipiell schon richtig. Aber es reicht, einen kurzen Blick auf die Liste der sonnenähnlichen Fixsterne in einer Umgebung von bis zu 50 Lichtjahren zu werfen (https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnen%C3 ... cher_Stern):Schon der erste Tau Ceti hat ein Alter von ca. 10 Milliarden Jahre. Unser Sonnensystem 4.57. Ergibt die beträchtliche Differenz von 5 Milliarden Jahren.
Woraus schließt du, dass sich eine technische Zivilisation zwingend selbst vernichten muss?
Ich kann diese Meinung nicht teilen. Sicher, die "rasante" Entwicklung kann nicht ewig so weitergehen und wird sie sicher auch nicht, aber einen Grund für Selbstzerstörung sehe ich in wissenschaftlich-technischem Fortschritt und seinem Tempo nicht.
Selbstzerstörung wäre ja nur eine Erklärungs-Möglichkeit für die Tatsache, dass externe Zivilisationen nicht in irgendeiner Art präsent sind (oder besser: uns präsent erscheinen).
Was ich nicht glaube: Dass eine Extrapolation des technischen Fortschritts von 100 bis 200 Jahren auf mehrere tausend oder gar noch weit mehr die Beschränkung auf passive Suche oder auch die Beschränkung der Kontaktaufnahme auf "Senden von Signalen" im klassischen Sinn nicht irgendwann wegspült. Und 200 oder auch 2000 Jahre sind ein Wimpernschlag im kosmischen Maßstab. Selbst wenn wir uns auf sonnenähnliche Systeme in unserem Winkel der Milchstraße beschränken. Das mindeste, was ich mir vorstellen könnte, wäre irgendeine Art planetarisches oder interstellares Engineerging. Dass das offenbar in diesem Raumbereich so nicht stattgefunden hat, könnte heißen, dass es abstrakte systemische Gesetze der finalen Selbstzerstörung von Zivilisationen gibt. Die andere Möglichkeit wäre eine ebenso systemische Transformation in eine andere Existenzform ("Virtualisierung" zum Beispiel). Und als dritte Variante sehe ich die unfassbare Einfalt der Menschheit im Vergleich zu Zivilisationen, die um mehrere tausend Jahre älter sind als wir. Wir sehen zwar etwas aber begreifen es ebensowenig wie eine Blattlaus einen menschen als Menschen erkennen kann. Selbstverständlich ist auch all das von mir gegebene lediglich spekulative Plauderei.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von aleph »

Für einen Steinzeitmenschen hätte Shakespeares Werk keine Bedeutung. Das mindert aber nicht sein Schaffen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

Dark Angel hat geschrieben:(26 May 2016, 14:02)
Die Erde ist ja nicht stumm. Unsere gesamten Radio- und TV-Ausstrahlungen werden ja nicht von der Erdatmosphäre aufgehalten, sie verbreiten sich im Universum und die ersten Versuche im VHF-Bereich sind im 50ly+ Bereich durchaus vernehmbar und eine Zivilisation - sollte es sie denn geben - könnte Rückschlüsse auf unser Verhalten liefern.
Ich vertrete daher ja die Hypothese, dass genau wegen der TV-Ausstrahlungen es noch niemand gewagt hat die Erde zu besuchen.

PS.

Galaxie hat min. 100*10^9 Sterne
Sonnenähnliche Sterne sind mit min. 6% Häufigkeit vertreten unter allen Sternklassen
Erdähnliche Planeten in habitabler Zone um sonneähnlichen Stern mindestens 1,4%

-> Hochgerechnet ca. 100 Millionen Planeten die in etwa ähnlichen Konditionen unterliegen wie die Erde.

Das kann man auch noch ins Verhältnis zur Dimension der Milchstraße setzen um die Abstände abzuschätzen:
Die Sterne füllen in etwa ein Volumen von 23*10^12 Kubiklichtjahren aus.
Statistisch gesehen ist in jedem Volumen von 236.000 Kubiklichjahren ein solcher Planet zu erwarten.
Der mittlere Abstand beträgt demnach ca. 60 Lichtjahre.

Unsere nächste Umgebung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... en_Systeme

Hier ist gleich mit α Centauri A ein G2-Stern in unser unmittelbaren Nachbarschaft (4,3Lj), allerdings ein Doppelstern. Ein Planet nach obigen Kriterien konnte bisher dort nicht ausgemacht werden.
Die nächsten G2-Sterne sind dann erst gehäuft in Entfernungen von 30 Lj um uns anzutreffen, was in etwa auch in der Erwartung liegt.
Davon sind bei Gliese 442 (108 mas = 30Lj), auch wieder ein doppelsternsystem nur erst 1 ein Neptunähnlicher ausgemacht.
Der nächste bisher bekannte erdähnliche Planet in der habitablen Zone ist Kepler-186f um einen Roten Zwerg in 490 Lj Entfernung.

Fazit:
In der relativen Nähe (bis 25pc) unseres Sonnenssystems sind bis auf die Erde auch keine bewohnbaren Planeten um einen G2-Stern bekannt und auch nicht warscheinlich.

Optimistische Annahme: Leben entsteht immer wenn unsere Bedingungen grob erfüllt sind und es entsteht immer eine intelligente Spezies, die 100.000 Jahre lang eine technische Zivilisation unterhält und aktiver Kommunikation mit anderen Sonnensystemen anstrebt. Dann bedudet bei einer Lebensdauer von 10 Mrd. Jahre eines G2-Sterns, dass höchstens nur jedes 1/100.000 obiger Sonnensysteme für einen Kommunikationsversuch infage kommt.

In unserer Galaxis bleiben somit nur noch aktuell 1000 übrig. Die nächste Zivilisation wäre dann 3000 Lichtjahre entfernt.

Das ist viel zu weit um Signale zu detektieren und damit auch sinnlos für Kommunikation.
http://www.spektrum.de/magazin/interste ... gen/826947

Alleine die Tatsache, dass wir aktuell keine Signale empfangen bedeudet, dass wenigstens eine der beiden Aussagen wahr ist.
A: Interstellare Kommunikation ist ausgeschlossen
B: Wir sind aktuell die einzige technische Zivilisation

https://sciencefun.files.wordpress.com/ ... signal.jpg
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von BingoBurner »

aleph hat geschrieben:(26 May 2016, 15:45)

Für einen Steinzeitmenschen hätte Shakespeares Werk keine Bedeutung. Das mindert aber nicht sein Schaffen.

Man könnte zumindest damit Feuer machen :D
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(26 May 2016, 15:57)
Optimistische Annahme: Leben entsteht immer wenn unsere Bedingungen grob erfüllt sind und es entsteht immer eine intelligente Spezies, die 100.000 Jahre lang eine technische Zivilisation unterhält und aktiver Kommunikation mit anderen Sonnensystemen anstrebt. Dann bedudet bei einer Lebensdauer von 10 Mrd. Jahre eines G2-Sterns, dass höchstens nur jedes 1/100.000 obiger Sonnensysteme für einen Kommunikationsversuch infage kommt.

In unserer Galaxis bleiben somit nur noch aktuell 1000 übrig. Die nächste Zivilisation wäre dann 3000 Lichtjahre entfernt.

Das ist viel zu weit um Signale zu detektieren und damit auch sinnlos für Kommunikation.
Allein die Tatsache, dass wir von kosmischen Objekten wissen, die sehr sehr sehr viel weiter entfernt sind, bedeutet, dass wir von dort "Signale detektiert haben". Wir gehen wie selbstverständlich davon aus, dass diese Signale durch natürliche Prozesse entstanden sind (in der Regel Kernfusion). Warum sollten nicht auch Zivilisationen dazu in der Lage sein? Nochmal zum Vergleich: Wir haben gerade ein paar hundert Jahre eine "technische Zivilisation". Auch heute noch betreiben Menschen per Hand oder mit Ochsenkarren Landwirtschaft oder ernähren sich als Jäger und Sammler. Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass wir gerade erst begonnen haben die Phase der technischen Zivilisation zu beginnen. Und dennoch sind wir bereits in der Lage, binnen Stunden mit Atomwaffen das gesamte Leben auf der Erde zu vernichten. Und der Fortschritt läuft weit überlinear, ja geradezu explosionsartig. Und nun denke man mal (theoretisch) vier, fünf Jahrhunderte weiter. Oder vier, fünf Jahrtausende. Oder eben bis zu 100 000 Jahre. Der verwiesene Artikel in spektrum ist schon seriös, aber er untersucht dennoch ein Szenarium, das sich im Wesentlichen an den heute realisierbaren technologischen Prinzipien hält. Auch wenn man davon ausgeht, das auch in 100000 Jahren noch dieselben physikalischen Gesetze gültig sind wie heute ... die technologischen Möglichkeiten einer weit entfernten Zukunft sind einfach unabsehbar und sollten meiner Ansicht nach das steuerbar und manipulierbar machen, was in der Natur quasi von selbst abläuft.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 May 2016, 10:03)

Allein die Tatsache, dass wir von kosmischen Objekten wissen, die sehr sehr sehr viel weiter entfernt sind, bedeutet, dass wir von dort "Signale detektiert haben".
Jaja. sind nur keine technischen, aber dürfte ja keine Rolle spielen. Denn Ausserirdische könnten ja ferne Galaxien im Sechseck anordnen und alle Sterne darin gleichzeitig an und abschalten und zum Morsen verwenden. Also rein fantastisch gesehen halt, ohne von irgendwas eine Ahnung zu haben kann man das ja mal sagen.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Perdedor »

schokoschendrezki hat geschrieben: Und der Fortschritt läuft weit überlinear, ja geradezu explosionsartig. Und nun denke man mal (theoretisch) vier, fünf Jahrhunderte weiter. Oder vier, fünf Jahrtausende.
Ein besonders großer Fortschritt ist ja nicht einmal notwendig. Für interstellare Reisen gibt es ja schan länger recht realistische Konzepte.
https://en.wikipedia.org/wiki/Project_Longshot
http://www.space.com/32592-breakthrough ... enges.html
Natürlich ist das alles nicht von heute auf morgen machbar, aber es sind auch keine realtitätsfremden Utopien. Es müsste nur jemand bereit sein, die nötigen Investitionen zu tätigen. Und hier kommt eben der Faktor Zeit ins Spiel. Vielleicht werden wir es nicht mehr erleben, aber es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass niemand jemals ein solches Projekt angeht. Und selbst wenn es noch tausend Jahre dauert, irgendwann wird dann ein zweiter Planet kolonisiert sein (u.U. nur mit Robotern). Und von dort wird die Kolonisierung weiter gehen. Bei dem Tempo ist in ein paar Mio Jahren die ganze Galaxis kolonisiert. Eine kosmologisch betrachtet kurze Zeit. Nun könnte man irgendwelche Gründe einwenden, dass die Menschheit dies nicht schaffen wird. Wenn man aber davon ausgeht, dass das Leben in der Galaxis relativ häufig ist, so wird es irgendeine Spezies statistisch gesehen eben doch schaffen. Und da die Milchstraße schon recht alt ist, hätte das schon längst geschehen sein müssen.
Es sei den es gäbe irgendeinen harten Grund der dagegen spräche. Aber ein solcher ist aktuell nicht erkennbar. Folglich kann das intelligente Leben in der Galaxis nicht sehr häufig sein. Möglichrweise sind die Menschen die einzigen oder die ersten.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(27 May 2016, 11:49)

Jaja. sind nur keine technischen, aber dürfte ja keine Rolle spielen. Denn Ausserirdische könnten ja ferne Galaxien im Sechseck anordnen und alle Sterne darin gleichzeitig an und abschalten und zum Morsen verwenden. Also rein fantastisch gesehen halt, ohne von irgendwas eine Ahnung zu haben kann man das ja mal sagen.
Als wenn es nicht klar wäre, dass in einem politischen Diskussionsforum, noch dazu wenn es um etwas so abstraktes wie den Sinn des Seins geht, Prosa geschrieben wird und keine Formeln abgeleitet werden.

Die Explosion der Wasserstoffbombe AN602 war bereits ein planetares Großereignis. Ein Viertel der Explosionskraft des Krakatau-Ausbruchs. Und wäre sie in ihrer eigentlich vorgesehenen Dimension gebaut worden, hätte sie die globale Radioaktivität der Erdatmosphäre auf einen Schlag um ein Viertel erhöht. Und wann war das? 1961: vor über 50 Jahren.

Das zentrale Problem all dieser Gedankenexperimente besteht doch darin, dass die Zeitskalen kosmischer Vorgänge und die technologischer Entwicklungen so extrem unterschiedlich sind. Unser Sonnensystem und eine angenommene extraterrerstrische Zivilisation sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur einige Tausende sondern (wenigstens) einige Millionen Jahre auseinander. Wir hier jedoch können seriös kaum mehr als über 20, 30 Jahre in die technologische Entwicklung der Zukunft blicken.
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von Cat with a whip »

Wenn Sie sagen möchte dass eben technische Zivilisationen die interstellar Kommunizieren wollen so selten sind, dass diese eben unwarscheintlich gleichzeitig existieren, klar, warum nicht. Nur würde das ja auch nicht den Umstand beeinflussen ob dies praktisch auf große Distanzen überhaupt ginge. Die Frage stellt sich nochmal unabhängig davon.
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schokoschendrezki
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(27 May 2016, 16:48)

Wenn Sie sagen möchte dass eben technische Zivilisationen die interstellar Kommunizieren wollen so selten sind, dass diese eben unwarscheintlich gleichzeitig existieren, klar, warum nicht. Nur würde das ja auch nicht den Umstand beeinflussen ob dies praktisch auf große Distanzen überhaupt ginge. Die Frage stellt sich nochmal unabhängig davon.
Das Fermi-Paradoxon macht bekanntlich eine Überschlagsrechnung, in die Alter und Größe unserer Galaxis, eine gewisse Wahrscheinlichkeit von extraterrestrischen Zivilisationen sowie die Annahme eingeht, dass (mindestens) eine dieser Zivilisationen zu Kolonisierung fähig ist. Auch wenn diese Kolonisierung verhältnismäßig langsam, weit unter Lichtgeschwindigkeit, vorangeht, müsste innerhalb weniger Millionen Jahre die gesamte Galaxis überall "besiedelt" sein. Ist sie aber offensichtlich nicht. In den (mir bekannten) Texten, die sich kritisch damit auseinandersetzen, wird meist argumentiert, dass eben auch Zivilisationen, genauso wie kosmische Objekte eine begrenzte Lebensdauer haben. Mir kommt es dagegen vor allem darauf an, dass a) die Entwicklung technologischer Zivilisationen (wie die der Menschheit) ab einem kritischen Punkt weder konstant noch linear sondern (mindestens) exponentiell verläuft. Und b) dass auch das Alter und die Lebensdauer kosmischer Objekte bei weitem weitem mehr differieren, als denkbare Entwicklungsphasen von solchen Zivilisationen. Es bleibt nur der Schluss, dass Zivilisationen nicht nur einen Anfang sondern systemisch bedingt auch irgendwann mal ein Ende oder eine Transformation in irgendetwas gänzlich anderes haben.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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firlefanz11
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Re: Die unbedeutsamkeit des Seins

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2016, 11:17)
Die instabile Phase unserer Sonne wird mit einiger Sicherheit erst in etwa 12 Milliarden Jahren beginnen.
Wie kommst Du denn bitte auf in 12 Mrd. Jahren?! Gängige Berechnungen gehen von zwischen 1 u. 7 Mrd. Jahren aus. Wobei in 1-2 die Leuchtkraft bereits so stark zunehmen dürfte, dass da bereits die Ozeane verdampfen, und die Aufblähphase dann so in 5-7 beginnt...
Davon abgesehen könnte die Kollision der Milchstraße mit Andromeda in ca. 4 Mrd. Jahren evtl. schon für das Aus der Erde sorgen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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