Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

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schokoschendrezki
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 11:26)
Perfide ist, der Özoguz Aussagen unterzujubeln. Perfide ist, zu unterstellen, Özoguz wolle "Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz" als gleichberechtigten Teil von Vielfalt zur Geltung verhelfen. Perfide ist nicht der Debattenbeitrag Özoguz', perfide ist schelms Hetze.
Ja, diese Entgegnung steht jetzt doppelt da. Weils Deinen Beitrag noch nicht gab, als ich meinen geschrieben habe. Zeigt aber auch irgendwie, dass der Kritik-Ansatz ziemlich offensichtlich ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Ein Terraner
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Ein Terraner »

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schelm
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 11:47)

Also mal ehrlich. War in dem Beitrag irgendetwas von Gruppenzwängen, Clandenken oder religiösen Überhöhungen zu lesen?

Die Debatte um Leitkultur polarisiert so sehr, dass man die angefeindete Gegenmeinung schon automatisch hineinnprojiziert, nur um sich über diese selbstgenerierte Position aufzuregen.
Wenn die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ihre Prioritäten in ihren öffentlichen Statements genau andersrum setzt, nämlich die eben von dir aufgezählten Punkte zum Schwerpunkt ihrer Arbeit und Äußerungen macht, sie also unermüdlich benennt und Ideen zu deren Problemlösung ausbreitet, kann sie Vertrauen gewinnen. Das tut sie aber nicht. Sie legt den Schwerpunkt auf die Etablierung beliebiger Diversität, ohne Idee und ohne Konzept deren Probleme wirksam und nachhaltig anzugehen. Eine solche Integrationsbeauftragte, die also nicht einmal erkennt, worin integriert werden soll, ist der sprichwörtliche Bock, der hier zum Gärtner gemacht wurde. Da gibt es nichts zu beschönigen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:49)
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen ! Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
Schon wieder eine Unterstellung. Von einer "gemeinsamen Kultur" ist gar keine Rede. Sondern von einer "speziifisch deutschen Kultur jenseits der Sprache". Richtig. Franzosen, Russen, Tschechen haben ebenso Romane geschrieben, Opern komponiert, wissenschaftliche Entdeckungen gemacht, Formen von Höflichkeit und Anstand entwickelt.

Und in dem JF-Artikel fehlt (wen wunderts) auch der entscheidende letzte Abschnitt des originalen Tagesspiegel-Beitrags. Ich ergänze mal:
Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden. Da darf es keine Rolle spielen, wer was glaubt, liest, hört oder anzieht. Kulturelle Regeln sind nicht ohne Grund ungeschrieben. Sie unterliegen einem steten Wandel, einer permanenten Aushandlung. Fragen Sie mal Frauen, Mütter, Jugendliche, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen, was sie von einer rechtlichen Konservierung einer Leitkultur der 1950er Jahre halten würden!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:49)

Nein, natürlich nicht. Man mus, um die Aussagen dieser Frau zu beurteilen, sowohl ihre bisherigen Ergüsse im Kontext mit einbeziehen ( bspw. ihr letztes Strategiepapier ), als auch der eingänglichen Headline zum Thema Leitkultur / Integration.
Gesellschaftsverträge sind so 18.Jahrhundert, meinst du? Oder willst du durch Leerverweise (schau mal da oder dort oder auch nicht ist doch egal ist offensichtlich denke doch mal alleine nach usw.) eingestehen, dir deine Unterstellung nur ausgedacht zu haben. Das ist sehr schön.
Höcke, der völlig unnötig einen Schwerpunkt eröffnete, um eine Debatte über unsere Erinnerungskultur zu entfachen, vermutlich deshalb, weil er aus ihr irrationale Entscheidungen in der Gegenwart zu erkennen glaubt, wurde dafür regelrecht zerrissen.
Bist du eigentlich als Neualtthüringer mit dem Bernd schon auf du? Dass du Özoguz mit Höcke auf eine Stufe stellst (Höcke thematisiere das gleiche wie Özoguz - nur von der anderen Seite aus.) , verdeutlicht den gewollt perfiden Ansatz deiner Beiträge: nämlich zu verleumden sowie en passant Höcke eine mittetaugliche Position zu unterstellen.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen !
Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
Ja, es ist furchtbar und mindestens Weimar '32, wenn die Integrationsbeauftragte ihre Meinung öffentlich und pointiert äußert. Eine Meinung, die nachvollziehbar ist für jeden, der keine 180°-Erinnerungskulturwenden braucht. Preisfrage schelm: Warum ist in Deutschland der Föderalismus so stark verankert, wenn es doch nur eine Nationalkultur gebe?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 11:50)

Ja, diese Entgegnung steht jetzt doppelt da. Weils Deinen Beitrag noch nicht gab, als ich meinen geschrieben habe. Zeigt aber auch irgendwie, dass der Kritik-Ansatz ziemlich offensichtlich ist.
Du schreibst aber langsam. :p Scherz, mir ist schon klar, dass du nur den Tab so lange aufhattest.
Und ja, schelm war auch schon mal subtiler vorgegangen. Es sagt allerdings auch eine Menge aus, wenn auf Lügen und Unterstellungen zurückgegriffen wird: Hilflosigkeit den Argumenten gegenüber.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:
" Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden. Da darf es keine Rolle spielen, wer was glaubt, liest, hört oder anzieht. Kulturelle Regeln sind nicht ohne Grund ungeschrieben. Sie unterliegen einem steten Wandel, einer permanenten Aushandlung. Fragen Sie mal Frauen, Mütter, Jugendliche, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen, was sie von einer rechtlichen Konservierung einer Leitkultur der 1950er Jahre halten würden! "
Darauf ging ich ein. Vielfalt und Verfassung werden von dieser Schwester eines Islamisten instrumentalisiert. Integration auf Basis des GG müsste bedeuten, sich bspw. hinter das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu stellen, individuelle Religionsfreiheit und vor allem Religionsmündigkeit zu respektieren, so wie an der progressiven Weiterentwicklung der Gesellschaft mitzuarbeiten, hier bei der Stärkung von Kinderrechten, anstatt den Rückfall in archaische Denkmuster über den Missbrauch des Begriffes " Vielfalt " als Bestandteil kultureller Diversität zu rechtfertigen. Statt dessen wird durch diese Art von " Vielfalt " unser zivilisatorische Status ausgehebelt, konterkariert !


Weitere Punkte wären bspw. Vielehe, Ehe mit Minderjährigen oder Tierschutz. Welche Impulse setzt hier die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ? Mir scheint vielmehr, sie versteht ihren Job tatsächlich so, die Mehrheitsgesellschaft in die tradierten, vorsintflutlichen Befindlichkeiten ihres Klientels zu integrieren.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:58)

Wenn die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ihre Prioritäten in ihren öffentlichen Statements genau andersrum setzt, nämlich die eben von dir aufgezählten Punkte zum Schwerpunkt ihrer Arbeit und Äußerungen macht, sie also unermüdlich benennt und Ideen zu deren Problemlösung ausbreitet, kann sie Vertrauen gewinnen. Das tut sie aber nicht.
Du hast doch selbst schon ihr Strategiepapier genannt. Allerdings, lass mich raten, bist du gezwungen es abzulehnen, weil Özoguz darin fordert, dass auch die Deutschen Bereitschaft zur Veränderung zeigen müssen. Was jedoch nicht vertritt,
Sie legt den Schwerpunkt auf die Etablierung beliebiger Diversität, ohne Idee und ohne Konzept deren Probleme wirksam und nachhaltig anzugehen.
ist diese Position. Das hast du dir ausgedacht und wiederholst es nun in Dauerschleife, die, das steht zu befürchten, so schnell kein Ende finden wird. Seit wann lässt ein schelm auch von Fakten beeindrucken.
Eine solche Integrationsbeauftragte, die also nicht einmal erkennt, worin integriert werden soll, ist der sprichwörtliche Bock, der hier zum Gärtner gemacht wurde. Da gibt es nichts zu beschönigen.
In eine Gesellschaft, die bereits von mehreren Kulturen geprägt ist und sich nicht auf Kuckucksuhren beschränkt. Das wird Özoguz schon wissen, immerhin hat sie im Tagesspiegel das ja formuliert. "Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden."

Lass dir was besseres einfallen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 12:06)

Gesellschaftsverträge sind so 18.Jahrhundert, meinst du? Oder willst du durch Leerverweise (schau mal da oder dort oder auch nicht ist doch egal ist offensichtlich denke doch mal alleine nach usw.) eingestehen, dir deine Unterstellung nur ausgedacht zu haben. Das ist sehr schön.
Wer sind denn die Vertragspartner ? Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Ich fordere die Bereitschaft von Zuwanderern sich in die bestehende Gesellschaft zu integrieren. Das haben die Hugenotten geschafft, die Polen, die Spanier, die Griechen... ohne einen " Gesellschaftsvertrag ". Das bedeutet vor allem, Befindlichkeiten, sollten sie übertragen auf Dritte Individualrechte beschneiden ( ... ) nur für sich privat geltend zu machen. Dafür bedarf es keines Vertrages, dies muss Voraussetzung sein, um hier überhaupt eingebürgert zu werden.
Bist du eigentlich als Neualtthüringer mit dem Bernd schon auf du? Dass du Özoguz mit Höcke auf eine Stufe stellst (Höcke thematisiere das gleiche wie Özoguz - nur von der anderen Seite aus.) , verdeutlicht den gewollt perfiden Ansatz deiner Beiträge: nämlich zu verleumden sowie en passant Höcke eine mittetaugliche Position zu unterstellen.
Das ist sachlich falsch. Ich habe hingegen nur die unterschiedlichen gesellschaftlichen Reaktionen auf provokative Äußerungen gegenüber gestellt.
Warum ist in Deutschland der Föderalismus so stark verankert, wenn es doch nur eine Nationalkultur gebe?
Wieder eine der sehr durchschaubaren Fangfragen. Ihnen allen ist gemein der Zirkelschluss auf Basis fixer Prämissen und dem Anspruch der Deutungshoheit über " Vielfalt " und den Kulturbegriff. Darauf ging ich bereits ein. Kultur reduziert sich eben nicht auf unterschiedliche Temperamente, Mentalitäten, Ethnien und Brauchtum, sondern das Verbindende auch in einer föderalen Struktur ist jene Kultur, die dieses Land als Ganzes zu einem der weltweit erfolgreichsten Länder gemacht hat.

Klar, die Integrationsbeauftragte und ihre geistigen Follower glauben vermutlich, dies sei vom Himmel gefallen, Zufall oder sogar das Ergebnis von Diversität in den Zielvorstellungen, wo diese Gesellschaft hin will, und dafür braucht es keine gemeinsame Sozialisierung, Werteakzeptanz und Strukturen, die prinzipiell wie die Rädchen in einem Getriebe ineinandergreifen, damit im Ergebnis das entsteht, dessen Voraussetzungen man dann später leugnen kann.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 12:16)

schokoschendrezki hat geschrieben:


Darauf ging ich ein. Vielfalt und Verfassung werden von dieser Schwester eines Islamisten instrumentalisiert.
Und? Gehört Sippenhaft auch zur deutschen Leitkultur?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Keoma »

Ich kenne mich ja nicht so aus mit eurem Grundgesetz, aber ist das nicht ein bisschen wenig als Rahmen?
So wie ich es aus den Beiträgen kenne, regelt es ja kaum das Zusammenleben untereinander, sondern das Verhältnis Staat zu Bürger.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 10:29)

Ja. Aber das ist auch der entscheidende Punkt: Eine Nation ist nicht sondern man definiert sich als solche. Nation ist kein Tatbestand sondern eine diskursive Hervorbringung. Das muss ja nicht unbedingt eine Herabsetzung bedeuten. Aber es bedeutet auch, dass "Nation" - in großen Zeiträumen gesehen - nix absolutes sondern eine historisch vorübergehende Zeiterscheinung sein dürfte.
Ja. Ein kulturelles Konstrukt. So wie die EU. Oder die "westlichen Werte". Die Menschheit dürfte auch eine vorübergehende Zeiterscheinung sein. Das ist eigentlich banal oder?
Rom wurde auch nicht an einem Tag zerstört.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Soldmann hat geschrieben:(17 May 2017, 14:43)

Ja. Ein kulturelles Konstrukt. So wie die EU. Oder die "westlichen Werte". Die Menschheit dürfte auch eine vorübergehende Zeiterscheinung sein. Das ist eigentlich banal oder?
Ein Staat, mit Grenzen, einem Regierungssitz, einer Hauptstadt, Ministerien usw. ist jedenfalls - im Gegensatz dazu - etwas sehr reales. Die "Menschheit" sowieso. Es ist insofern nicht unbedingt banal, rein diskursive Objekte davon zu unterscheiden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:06)

Nein, natürlich nicht. Das ist perfide, das trifft es besser. Sie instrumentalisiert Vielfalt im Brauchtum und Temperament, um eine Wertevielfalt zu suggerieren, die es leider real durch anspruchslose Massenmigration gibt, die allerdings kein Bestandteil von wünschenswerter Vielfalt innerhalb unseres Landes sein darf, um im Schatten dieser Vielfalt an Brauchtum die Vielfalt konträrer Wertvorstellungen anzudocken.
Naja, perfide. Eine Deutsch-Türkin erzählt uns Deutschen, wir hätten keine Kultur. Wohlüberlegt und genau trifft es vielleicht schon. So, wie wenn ich als Atheist in die katholische Kirche eintreten und allen erzähle, dass es keinen Gott gibt, mit der Begründung, dass es ja wirklich keinen Gott gibt. Respektlos fällt mir da als Adjektiv ein.
schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:49)Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen ! Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
Für einen Vertreter der Regierung eines Volkes ist das allerdings ein erstaunlicher Vorgang eben jenem Volk die Kultur abzusprechen. Das richtet sich auch nicht so sehr an die eingewanderten Muslime als an die Deutschen - mein Eindruck jedenfalls. Wir sollen mehr Toleranz entwickeln gegenüber den ungewohnten kulturellen Umgangsformen der Neubürger.

Sehr schön analysiert übrigens und entlarvende Reaktion von Anti-Deutscher Seite. ;)
Zuletzt geändert von Soldmann am Mittwoch 17. Mai 2017, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 15:07)

Ein Staat, mit Grenzen, einem Regierungssitz, einer Hauptstadt, Ministerien usw. ist jedenfalls - im Gegensatz dazu - etwas sehr reales. Die "Menschheit" sowieso. Es ist insofern nicht unbedingt banal, rein diskursive Objekte davon zu unterscheiden.
Nein. Ist er nicht. Wenn alle Deutschen heute aufhören an Staat, Grenzen, Regierungssitz, Hauptstadt und Ministerien zu glauben, verschwinden sie im selben Moment. Da ist nicht Reales dran. Das sind kulturelle Konstrukte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 12:37)

Wer sind denn die Vertragspartner ?
Das war ein Gleichnis, schelm. Ein Bild gedacht als Gegenentwurf zu einer Leitkultur: Gleichrangigkeit statt Unterordnung. Ein wortwörtlicher Gesellschaftsvertrag wäre nämlich ziemlich schwierig zu realisieren, musst du wissen.
Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Ich fordere die Bereitschaft von Zuwanderern sich in die bestehende Gesellschaft zu integrieren. Das haben die Hugenotten geschafft, die Polen, die Spanier, die Griechen... ohne einen " Gesellschaftsvertrag ". Das bedeutet vor allem, Befindlichkeiten, sollten sie übertragen auf Dritte Individualrechte beschneiden ( ... ) nur für sich privat geltend zu machen. Dafür bedarf es keines Vertrages, dies muss Voraussetzung sein, um hier überhaupt eingebürgert zu werden.
Integration ist Özoguz' Anliegen, deines ist Assimilation mit deiner exklusiven Definition von Werten. Jedenfalls sind es nicht meine, ich kenne kein Recht auf verleumderische Unterstellungen, wenn es der eigenen Sache dienlich scheint.
Das ist sachlich falsch. Ich habe hingegen nur die unterschiedlichen gesellschaftlichen Reaktionen auf provokative Äußerungen gegenüber gestellt.
Du stellst Höcke und Özoguz, die bis auf das Ö im Namen nichts gemein haben, auf eine Stufe, indem du vergleichbare Reaktionen auf ihre Ansicht wie auf Höckes Faschorede erwartest. Implizit stellst du beide zum gleichen Themenkomplex sich äußernd gegenüber, wenn du auf "irrationale Entscheidungen in der Gegenwart" in einer Diskussion um Özoguz' Ansatz abhebst.
Wieder eine der sehr durchschaubaren Fangfragen. Ihnen allen ist gemein der Zirkelschluss auf Basis fixer Prämissen und dem Anspruch der Deutungshoheit über " Vielfalt " und den Kulturbegriff. Darauf ging ich bereits ein. Kultur reduziert sich eben nicht auf unterschiedliche Temperamente, Mentalitäten, Ethnien und Brauchtum, sondern das Verbindende auch in einer föderalen Struktur ist jene Kultur, die dieses Land als Ganzes zu einem der weltweit erfolgreichsten Länder gemacht hat.
Weit daneben. Es ging mir um die Feststellung, dass die politischen Einheiten Bundesländer so viel Gewicht aufgrund ihrer Geschichte und Kultur haben. Du kannst ja mal "dem Bayern" erklären, dass er ebenso deutsch wie der Preusse sei. Das verbindende der föderalen Struktur ist der Staat. Dass sich die Bundesländer zu einem zusammenschlossen, hat mit der Vorstellung zu tun, man bilde eine Nation. Dass sich die Nation großdeutsch Denkender auf die deutschsprachigen Gebiete erstrecke, stärkt Özoguz' Ansicht, dass eine gesamtdeutsche Kultur, will sie mehr als Klischee sein,außerhalb der Sprache nicht zu finden ist. Was mich mit anderen deutschen aus anderen Bundesländern verbindet, ist die Sprache, gesellschaftliche Konvention und, wenn es sich nicht gerade um schelme handelt, gemeinsame Werte. Die wiederum sind nicht spezifisch deutsch, sondern universell. Also die für mich relevanten.
Klar, die Integrationsbeauftragte und ihre geistigen Follower glauben vermutlich, dies sei vom Himmel gefallen, Zufall oder sogar das Ergebnis von Diversität in den Zielvorstellungen, wo diese Gesellschaft hin will, und dafür braucht es keine gemeinsame Sozialisierung, Werteakzeptanz und Strukturen, die prinzipiell wie die Rädchen in einem Getriebe ineinandergreifen, damit im Ergebnis das entsteht, dessen Voraussetzungen man dann später leugnen kann.
Ein Gesellschaftsvertrag beinhaltet die Akzeptanz von und das Bekenntnis zu gemeinsamen Werten. Gemeinsame Sozialisierung ist kommunistische Utopie, das Erwachsenwerden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mit anderen Worten: Du denkst dir das alles aus, eine reale Entsprechung findet sich nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 15:51)

Das war ein Gleichnis, schelm. Ein Bild gedacht als Gegenentwurf zu einer Leitkultur: Gleichrangigkeit statt Unterordnung. Ein wortwörtlicher Gesellschaftsvertrag wäre nämlich ziemlich schwierig zu realisieren, musst du wissen.
Wie putzig. Ich denke, ich weiß sogar noch mehr. Beispielsweise erkenne ich den Widerspruch zwischen der postulierten Grundlage GG und der Forderung nach einem " Gesellschaftsvertrag ", weil Multikulti halt " anstrengend " wäre. Wenn die Basis des Miteinander das GG ist, erklär mal, wozu braucht es dann dieses Gesellschaftsvertrages ? Natürlich nur, um Dinge die außerhalb dem GG stehen zu legalisieren, oder meinst du, wir brauchen einen Vertrag darüber um eine Dönerbude zu eröffnen, um Steuern zu zahlen, um Mädchen wie Jungen gleiche Rechte einzuräumen, um die Religionsfreiheit als ein Individualrecht zu achten, um die Religionsmündigkeit zu respektieren ?

Warum, wenn das niemand in Frage stellt ? :?:

Ich bin ganz Ohr !
Integration ist Özoguz' Anliegen, deines ist Assimilation mit deiner exklusiven Definition von Werten. Jedenfalls sind es nicht meine, ich kenne kein Recht auf verleumderische Unterstellungen, wenn es der eigenen Sache dienlich scheint.
Integration, ja, guter Witz. Es sei denn, du meinst ihr Anliegen wäre die Integration der Mehrheitsgesellschaft in einige rückständige Befindlichkeiten aus Anatolien und Umgebung.
Du stellst Höcke und Özoguz, die bis auf das Ö im Namen nichts gemein haben, auf eine Stufe, indem du vergleichbare Reaktionen auf ihre Ansicht wie auf Höckes Faschorede erwartest. Implizit stellst du beide zum gleichen Themenkomplex sich äußernd gegenüber, wenn du auf "irrationale Entscheidungen in der Gegenwart" in einer Diskussion um Özoguz' Ansatz abhebst.
Richtig. Höckes Ansatz war irrational, aber nur den zu erwartenden Geschrei aus dem Politikbetrieb gegenüber. Der inhaltliche Ansatz ist mitnichten " fascho ", sondern die Frage, ob unser leicht gestörtes identitäres Verhältnis zu uns selbst im Kontext mit dem Drang der Welt etwas beweisen zu wollen, koste es was wolle, steht. Durchaus diskurswürdig, bleibt es dabei inhaltlich.
Gemeinsame Sozialisierung ist kommunistische Utopie,[/b] das Erwachsenwerden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mit anderen Worten: Du denkst dir das alles aus, eine reale Entsprechung findet sich nicht.
Nein, ohne den Focus auf Bildung, Kreativität, Leistung, Disziplin, sich anstrengen, aufgeklärtem Denken etc. gibt es kein erfolgreiches Deutschland, dem die Rohstoffe fürs Däumchendrehen und die Muße zur Falkenzucht über deren Verkauf schlicht fehlen.

Der Focus auf überbordende Religion, unterschiedliches Verständnis der Geschlechterrollen - /rechte, Pascha- und Patriarchentum sind der Tod erstbenannten Denkens, damit langfristig der Sargnagel unserer erfolgreichen Kultur, breitet sich dieses destruktive Weltbild aus.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Keoma hat geschrieben:(17 May 2017, 14:34)

Ich kenne mich ja nicht so aus mit eurem Grundgesetz, aber ist das nicht ein bisschen wenig als Rahmen?
So wie ich es aus den Beiträgen kenne, regelt es ja kaum das Zusammenleben untereinander, sondern das Verhältnis Staat zu Bürger.
genauso ist. Und natürlich steht es jedem Bürger frei auch das Grundgesetz zu kritisieren. Was ja auch genug gemacht wird. Nur wenn es plötzlich um Integration geht, werden plötzlich Stimmen laut, dass jeder sich hier integrieren will, das GG bedingungslos zu aktzeptieren habe. Das ist letztendlich Nonsens.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 16:50)

Wie putzig. Ich denke, ich weiß sogar noch mehr. Beispielsweise erkenne ich den Widerspruch zwischen der postulierten Grundlage GG und der Forderung nach einem " Gesellschaftsvertrag ", weil Multikulti halt " anstrengend " wäre. Wenn die Basis des Miteinander das GG ist, erklär mal, wozu braucht es dann dieses Gesellschaftsvertrages ?
Um das Ziel der Integration voranzubringen. Dazu Frau Özoguz: "Mein Vorschlag: Ein Gesellschaftsvertrag mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel." Es geht um die Perspektive der Teilhabe, um Integration.
Natürlich nur, um Dinge die außerhalb dem GG stehen zu legalisieren, oder meinst du, wir brauchen einen Vertrag darüber um eine Dönerbude zu eröffnen, um Steuern zu zahlen, um Mädchen wie Jungen gleiche Rechte einzuräumen, um die Religionsfreiheit als ein Individualrecht zu achten, um die Religionsmündigkeit zu respektieren ?
Nochmal schelm, ein Gesellschaftsvertrag ist nicht wortwörtlich zu verstehen. Du wirst nicht zur Unterschrift gebeten werden, keine Angst. Da ein solcher Vertrag nur ein Gedankenexperiment ist, wird der "Vertrag" auch keine Rechtsgültigkeit haben. Welches Ziel Özoguz hat, kann ich nur erahnen, vermute aber, dass deine diffamierenden Unterstellungen nichts damit zu tun haben, stattdessen wohl eher Integration als Staatsziel, als Leitlinie.
Warum, wenn das niemand in Frage stellt ? :?:
Ja, okay, Özoguz will die deutsche Staatsordnung abschaffen und durch eine islamische ersetzen. Immerhin sei sie ja Schwester eines Islamisten, nech? Die ist ganz klar Protagonisten der Islamisierung. Du hast mich überzeugt.
Ich bin ganz Ohr !
Bist du nicht.
Integration, ja, guter Witz. Es sei denn, du meinst ihr Anliegen wäre die Integration der Mehrheitsgesellschaft in einige rückständige Befindlichkeiten aus Anatolien und Umgebung.
Ja, genau das wird ihr Ansinnen sein. Neben der Islamisierung betreibt sie wertemäßige Umvolkung. Scharfsichtig wie immer.
Richtig. Höckes Ansatz war irrational, aber nur den zu erwartenden Geschrei aus dem Politikbetrieb gegenüber. Der inhaltliche Ansatz ist mitnichten " fascho ", sondern die Frage, ob unser leicht gestörtes identitäres Verhältnis zu uns selbst im Kontext mit dem Drang der Welt etwas beweisen zu wollen, koste es was wolle, steht. Durchaus diskurswürdig, bleibt es dabei inhaltlich.
Dass du den Faschoscheiß Höckes goutierst, ist alles andere als überraschend. Allerdings solltest du dir einen anderen Strang suchen, wenn du weiter dem Bernd schöne Augen machen möchtest.
Nein, ohne den Focus auf Bildung, Kreativität, Leistung, Disziplin, sich anstrengen, aufgeklärtem Denken etc. gibt es kein erfolgreiches Deutschland, dem die Rohstoffe fürs Däumchendrehen und die Muße zur Falkenzucht über deren Verkauf schlicht fehlen.
Der Focus auf überbordende Religion, unterschiedliches Verständnis der Geschlechterrollen - /rechte, Pascha- und Patriarchentum sind der Tod erstbenannten Denkens, damit langfristig der Sargnagel unserer erfolgreichen Kultur, breitet sich dieses destruktive Weltbild aus.
Aha. Hat nichts mit Sozialisierung zu tun, die geschieht immer individuell, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2017, 17:03)

genauso ist. Und natürlich steht es jedem Bürger frei auch das Grundgesetz zu kritisieren. Was ja auch genug gemacht wird. Nur wenn es plötzlich um Integration geht, werden plötzlich Stimmen laut, dass jeder sich hier integrieren will, das GG bedingungslos zu aktzeptieren habe. Das ist letztendlich Nonsens.
Nein, natürlich nicht. Es spielt übrigens keinerlei Rolle, ob das GG als Abwehrrecht gegenüber dem Staat oder als Konstrukt zum Miteinander der Bürger verstanden wird. Einfach deshalb, weil die wichtigsten Probleme bei der Integration durch das GG abgedeckt sind, die Konfliktstoff bieten.

Konfliktstoff bilden die Verweigerung gleicher Rechte, unabhängig des Geschlechtes, sowie die Missachtung der Religionsfreiheit als ein Individualrecht. Daraus ergeben sich zahlreiche Phänomene im Alltag, die strafrechtlich bewährt sein sollten.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 17:09)

Um das Ziel der Integration voranzubringen. Dazu Frau Özoguz: "Mein Vorschlag: Ein Gesellschaftsvertrag mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel." Es geht um die Perspektive der Teilhabe, um Integration.
Nein, das begründet keinen solchen Vertrag. Es ist ja selbstverständlich das GG und die bürgerlichen Gesetze zu achten, dazu bedarf es keines Vertrages. Und wer das tut, der hat auch alle Chancen in dieser Gesellschaft etwas zu erreichen. Was Fr. Ö will, ist von der Verweigerungshaltung zur Integration abzulenken, sie will die Schuld der Gesellschaft andichten, sie will nicht über die Bringschuld reden. Sie stellt somit einen irrationalen Kontext zwischen der Erfüllung der Forderungen des GG als Basis des Zusammenlebens zu einer Abhängigkeit mit einem Extravertrag gegenüber ihrer Gruppe her. Warum ? Andere Migrantengruppen benötigten einen solchen Vertrag auch nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:14)

Nein, natürlich nicht. Es spielt übrigens keinerlei Rolle, ob das GG als Abwehrrecht gegenüber dem Staat oder als Konstrukt zum Miteinander der Bürger verstanden wird. Einfach deshalb, weil die wichtigsten Probleme bei der Integration durch das GG abgedeckt sind, die Konfliktstoff bieten.
Das ist falsch. Es geht nicht darum wie das GG verstanden wird. Ich empfehle dir eine Blick in das Grundgesetz. Es vermittelt mitnichten in erster Linie Werte. Genaugenommen, macht es das gar nicht. Es erläutert die Grundprinzipien nach denen der Staat und die Gesetzgebung organisiert werden müssen. Genau das ist die Aufgabe. Es definiert also was der Staat tun darf und inwieweit er in die Rechte der Bürger eingreifen darf.

Ginge es um Werte, dann finden sich die allenfalls im 1. Abschnitt des GG, bei dem es um die Grundrechte geht. Doch schon hier finden neben den Grundrechten, die Möglichkeiten des Staates diese Grundrechte einzuschränken einen größerem Raum als die Grundrechte selber. Ginge es um die Vermittlung von Werten, könnte man genau so gut auf die UN-Menschenrechtscharta verweisen. Daher ist das Ganze auch nicht zielführend.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2017, 17:24)

Das ist falsch. Es geht nicht darum wie das GG verstanden wird. Ich empfehle dir eine Blick in das Grundgesetz. Es vermittelt mitnichten in erster Linie Werte. Genaugenommen, macht es das gar nicht. Es erläutert die Grundprinzipien nach denen der Staat und die Gesetzgebung organisiert werden müssen. Genau das ist die Aufgabe. Es definiert also was der Staat tun darf und inwieweit er in die Rechte der Bürger eingreifen darf.

Ginge es um Werte, dann finden sich die allenfalls im 1. Abschnitt des GG, bei dem es um die Grundrechte geht. Doch schon hier finden neben den Grundrechten, die Möglichkeiten des Staates diese Grundrechte einzuschränken einen größerem Raum als die Grundrechte selber. Ginge es um die Vermittlung von Werten, könnte man genau so gut auf die UN-Menschenrechtscharta verweisen. Daher ist das Ganze auch nicht zielführend.
Das geb ich gern zurück, denn natürlich kodifiziert das GG Werte in Recht.

zur 2. Markierung : Das ist Unfug. Grundrechte dürfen nur eingeschränkt werden, wenn die Einschränkung ihrem Wesensgehalt nicht widerspricht und ein Bürger noch Einfluss auf die Inanspruchnahme eines Grundrechtes hat.

Beispiel : Finaler Rettungsschuss, negiert das Recht auf Leben, schränkt das Grundrecht aber nicht im Wesensgehalt ein, da zwischen der Inanspruchnahme dieses Rechtes durch Täter und Opfer entschieden werden muss. Der Täter hat durch sein Verhalten die Möglichkeit sein Grundrecht in Anspruch zu nehmen - durch Verzicht auf die Tat.

Verletzung von Grundrechten durch den Staat : Willkürliche Tötung von Personen, bspw. wegen ihrer Herkunft. Keine Abwehrmöglichkeit durch die entsprechenden Bürger durch entsprechendes Verhalten. Verletzung des Wesensgehaltes.
Zuletzt geändert von schelm am Mittwoch 17. Mai 2017, 17:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:28)

Das geb ich gern zurück, denn natürlich kodifiziert das GG Werte in Recht.
Ändert aber nichts daran, dass du falsche Schlussfolgerungen ziehst. Ich habe ja nicht in Zweifel gezogen, dass sich jeder der hier lebt ausnahmslos an geltendes Recht zu halten hat. Das hat aber wenig mit Leitkultur zu tun. Ich halte es nur für absurd, dass das GG als Wertekanon für diejenigen herangezogen wird die sich hier integrieren sollen, während das logischerweise beim Bürger nicht der Fall ist. Jeder kann hier das GG kritisieren, darüber diskutieren ob die Regelungen dort tatsächlich so praktikabel. Jeder hier kann gegen irgendwelche dort niedergeschriebenen Artikel sein. Das ist auch Konsens in unserer politischen Kultur.

Niemand kann wegen eines Verstoßes gegen das Grundgesetz verklagt oder eben deswegen weil er nicht damit übereinstimmt. Das kann nur der Staat.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:22)

Nein, das begründet keinen solchen Vertrag. Es ist ja selbstverständlich das GG und die bürgerlichen Gesetze zu achten, dazu bedarf es keines Vertrages. Und wer das tut, der hat auch alle Chancen in dieser Gesellschaft etwas zu erreichen. Was Fr. Ö will, ist von der Verweigerungshaltung zur Integration abzulenken, sie will die Schuld der Gesellschaft andichten, sie will nicht über die Bringschuld reden.
Nein. Explizit erwähnt Özoguz in ihrem Tagesspiegelbeitrag Anforderungen an zu Integrierende (kleiner Tipp, es ist nicht das "Volk"). Vielleicht solltest du den einfach mal durchlesen, anstatt dich in wilden Fantasien zu ergehen?
Sie stellt somit einen irrationalen Kontext zwischen der Erfüllung der Forderungen des GG als Basis des Zusammenlebens zu einer Abhängigkeit mit einem Extravertrag gegenüber ihrer Gruppe her. Warum ? Andere Migrantengruppen benötigten einen solchen Vertrag auch nicht.
"Ihre Gruppe"- die dumme Türkenschnalle, nech? Deutsch kann die jedenfalls nicht sein.

Lies den Artikel und höre auf, dumm rumzuschwallen ohne Kenntnis von dem, was Özoguz sagte. Der Gesellschaftsvertrag soll nicht für extra Gruppen gelten. Deswegen nennt sich das auch Gesellschaftsvertrag.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2017, 17:37)

Ändert aber nichts daran, dass du falsche Schlussfolgerungen ziehst. Ich habe ja nicht in Zweifel gezogen, dass sich jeder der hier lebt ausnahmslos an geltendes Recht zu halten hat. Das hat aber wenig mit Leitkultur zu tun. Ich halte es nur für absurd, dass das GG als Wertekanon für diejenigen herangezogen wird die sich hier integrieren sollen, während das logischerweise beim Bürger nicht der Fall ist. Jeder kann hier das GG kritisieren, darüber diskutieren ob die Regelungen dort tatsächlich so praktikabel. Jeder hier kann gegen irgendwelche dort niedergeschriebenen Artikel sein. Das ist auch Konsens in unserer politischen Kultur.

Niemand kann wegen eines Verstoßes gegen das Grundgesetz verklagt oder eben deswegen weil er nicht damit übereinstimmt. Das kann nur der Staat.
Das hat ausschließlich etwas mit Leitkultur zu tun. Recht kodifiziert Werte, Gewohnheiten, Übereinkünfte und als sozial angemessen verstandene Verhaltensweisen in Gesetzestexte. Um Recht zu respektieren, bedarf es also voraussetzend eine innere Bejahung gegenüber diesen Punkten.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 17:38)

Nein. Explizit erwähnt Özoguz in ihrem Tagesspiegelbeitrag Anforderungen an zu Integrierende (kleiner Tipp, es ist nicht das "Volk"). Vielleicht solltest du den einfach mal durchlesen, anstatt dich in wilden Fantasien zu ergehen?

"Ihre Gruppe"- die dumme Türkenschnalle, nech? Deutsch kann die jedenfalls nicht sein.

Lies den Artikel und höre auf, dumm rumzuschwallen ohne Kenntnis von dem, was Özoguz sagte. Der Gesellschaftsvertrag soll nicht für extra Gruppen gelten. Deswegen nennt sich das auch Gesellschaftsvertrag.
Es genügt völlig zu wissen, diese Frau spricht einer Hochkultur die Kultur außerhalb der gemeinsamen Sprache ab. Der Rest sind Worthülsen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:40)

Das hat ausschließlich etwas mit Leitkultur zu tun. Recht kodifiziert Werte, Gewohnheiten, Übereinkünfte und als sozial angemessen verstandene Verhaltensweisen in Gesetzestexte. Um Recht zu respektieren, bedarf es also voraussetzend eine innere Bejahung gegenüber diesen Punkten.
Recht muss ausnahmslos anerkannt werden. Und das Grundgesetz richtet sich eben nur ausnahmslos an den Staat. Niemand anders kann wegen eines Verstoßes gegen das Grundgesetz angeklagt werden, außer der Staat.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:49)

Es genügt völlig zu wissen, diese Frau spricht einer Hochkultur die Kultur außerhalb der gemeinsamen Sprache ab.
Auch das macht diese Frau nicht, wie dir schokoschendrenzki bereits darstellte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 18:20)

Auch das macht diese Frau nicht, wie dir schokoschendrenzki bereits darstellte.
Bullshit. Spezifisch ist im Aussagegehalt nicht von gemeinsam zu trennen, da sie Sprache als einzige spezifische kulturelle Gemeinsamkeit identifiziert, Gemeinsamkeit, weil nur dieses Merkmal ihrer Auffassung nach alle betrifft. Bedeutet also, außerhalb der Sprache gäbe es keine gemeinsame Kultur. Das ist so unterirdisch dämlich, man würde es keiner Millisekunde Aufmerksamkeit widmen, käme es nicht ausgerechnet von der Beauftragten der Bundesregierung für Integration.
Zuletzt geändert von schelm am Mittwoch 17. Mai 2017, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Schnitter »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:22)

Nein, das begründet keinen solchen Vertrag. Es ist ja selbstverständlich das GG und die bürgerlichen Gesetze zu achten, dazu bedarf es keines Vertrages. Und wer das tut, der hat auch alle Chancen in dieser Gesellschaft etwas zu erreichen. Was Fr. Ö will, ist von der Verweigerungshaltung zur Integration abzulenken, sie will die Schuld der Gesellschaft andichten, sie will nicht über die Bringschuld reden. Sie stellt somit einen irrationalen Kontext zwischen der Erfüllung der Forderungen des GG als Basis des Zusammenlebens zu einer Abhängigkeit mit einem Extravertrag gegenüber ihrer Gruppe her. Warum ? Andere Migrantengruppen benötigten einen solchen Vertrag auch nicht.
Der Vertrag soll ha für alle gelten u.a. auch für nicht integrierte Sachsen.

Und welcher "Gruppe" soll die Dame bitteschön angehören ?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Schnitter hat geschrieben:(17 May 2017, 18:45)

Der Vertrag soll ha für alle gelten u.a. auch für nicht integrierte Sachsen.

Und welcher "Gruppe" soll die Dame bitteschön angehören ?
Der Gruppe der türkischstämmigen EinwanderInnen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 18:40)

Bullshit. Spezifisch ist im Aussagegehalt nicht von gemeinsam zu trennen, da sie Sprache als einzige spezifische kulturelle Gemeinsamkeit identifiziert, Gemeinsamkeit, weil nur dieses Merkmal ihrer Auffassung nach alle betrifft. Bedeutet also, außerhalb der Sprache gäbe es keine gemeinsame Kultur.
Keine spezifisch deutsche Kultur, so hat sie es gesagt, so wird sie es gemeint haben. Da helfen auch keine merkwürdigen Hirnverrenkungen, nur um unterstellen zu können, Özoguz meine, Deutsche hätten keine Kultur. (Mit dem Hintersinn, dass demzufolge Özoguz keine wahrhaft Deutsche sein könne. Das hast du ja dankenswerterweise sogar expliziert.)
Und, wirst du jetzt weiter mit dem Kopf gegen die Mauer rennen, weil du so gerne deine Deutung durchbringen möchtest, die leider nicht dem Gesagten und Gemeinten entspricht?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Zunder »

Wenn die Erinnerungskultur zur Kultur gehört, gibt es selbstverständlich eine spezifisch deutsche Kultur. Das zu leugnen setzt eine Täter-Opfer-Nivellierung voraus, die vor gar nicht so langer Zeit ein dezitiert rechtes Anliegen notorischer Geschichtsfälscher war.
Migranten wandern übrigens nicht nur in eine Gesellschaft ein, sondern auch in einen Staat. Zur deutschen Staatsräson, die nicht im GG fixiert ist, gehört die Westanbindung und die besondere Verantwortung gegenüber Israel.
Darf man von Einwanderern verlangen, daß sie diese Staatsräson anerkennen? Oder muß die Bundesrepublik Deutschland mit Rücksicht auf mögliche "israelkritische" Befindlichkeiten von Einwanderern dieses Selbstverständnis preisgeben. Muß sich Deutschland aus seiner historischen Verantwortung stehlen, wenn es die Integrationsfreudigkeit erfordert?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Bleibtreu »

Zunder hat geschrieben:(17 May 2017, 20:24)

Wenn die Erinnerungskultur zur Kultur gehört, gibt es selbstverständlich eine spezifisch deutsche Kultur. Das zu leugnen setzt eine Täter-Opfer-Nivellierung voraus, die vor gar nicht so langer Zeit ein dezitiert rechtes Anliegen notorischer Geschichtsfälscher war.
Migranten wandern übrigens nicht nur in eine Gesellschaft ein, sondern auch in einen Staat. Zur deutschen Staatsräson, die nicht im GG fixiert ist, gehört die Westanbindung und die besondere Verantwortung gegenüber Israel.
Ausgezeichneter Einwand, ueber den es nachzudenken lohnt. Eine perfide Moeglichkeit/Versuch, sich dieser Laestigkeit der Veratnwortung -"irgendwann muss es doch mal genug sein"- zu entledigen. Oder wie es Hilde Walter treffend ausdrueckte Es scheint, dass die Deutschen uns Auschwitz nie verzeihen werden. Das ist ihre Krankheit, und sie verlangen verzweifelt nach Heilung. Aber sie wollen sie leicht und schmerzlos.
Darf man von Einwanderern verlangen, daß sie diese Staatsräson anerkennen? Oder muß die Bundesrepublik Deutschland mit Rücksicht auf mögliche "israelkritische" Befindlichkeiten von Einwanderern dieses Selbstverständnis preisgeben. Muß sich Deutschland aus seiner historischen Verantwortung stehlen, wenn es die Integrationsfreudigkeit erfordert?
Die Perfiditaet wird doch noch gesteigert - in naiv MultiKulti besoffenen, linken + muslimischen Kreisen ist es chic geworden Muslime zu den "neuen Juden" zu erklaeren. Aha - Deutschland bereitet sich auf Auschwitz 2.0 vor - wer hatte das gedacht! Kurz, endlich haben auch all die JudenFummler, die nicht zu den Rechslastigen gehoeren eine Moeglichkeit gefunden, sich ihrer laestigen Geschichte vielleicht entledigen zu koennen, ohne als RechtsKnaller verschrien zu werden.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Zunder hat geschrieben:(17 May 2017, 20:24)

Wenn die Erinnerungskultur zur Kultur gehört, gibt es selbstverständlich eine spezifisch deutsche Kultur. Das zu leugnen setzt eine Täter-Opfer-Nivellierung voraus, die vor gar nicht so langer Zeit ein dezitiert rechtes Anliegen notorischer Geschichtsfälscher war.
Migranten wandern übrigens nicht nur in eine Gesellschaft ein, sondern auch in einen Staat. Zur deutschen Staatsräson, die nicht im GG fixiert ist, gehört die Westanbindung und die besondere Verantwortung gegenüber Israel.
Darf man von Einwanderern verlangen, daß sie diese Staatsräson anerkennen? Oder muß die Bundesrepublik Deutschland mit Rücksicht auf mögliche "israelkritische" Befindlichkeiten von Einwanderern dieses Selbstverständnis preisgeben. Muß sich Deutschland aus seiner historischen Verantwortung stehlen, wenn es die Integrationsfreudigkeit erfordert?
Hast du schon jemals von einem Ausländer gehört, dass er fordert, die Deutschen sollten ihre historische Verantwortung gegenüber Israel aufgeben? Oder dass er weniger bereit ist, sich zu integrieren, weil die deutsche Politik zu Israel steht? :rolleyes:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Zunder »

think twice hat geschrieben:(17 May 2017, 22:33)

Hast du schon jemals von einem Ausländer gehört, dass er fordert, die Deutschen sollten ihre historische Verantwortung gegenüber Israel aufgeben? Oder dass er weniger bereit ist, sich zu integrieren, weil die deutsche Politik zu Israel steht? :rolleyes:
Hast du schon mal mitbekommen, daß in diesem Land antiisraelische Demonstrationen stattfinden, auf denen, nur so als Beispiel, skandiert wird: "Hamas! Hamas! Juden ins Gas!"?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Zunder hat geschrieben:(17 May 2017, 22:47)

Hast du schon mal mitbekommen, daß in diesem Land antiisraelische Demonstrationen stattfinden, auf denen, nur so als Beispiel, skandiert wird: "Hamas! Hamas! Juden ins Gas!"?
Ja und? Ist deshalb schonmal darüber nachgedacht worden, dass man vielleicht besser seinen hisorischen Verpfichtungen nicht mehr nachkommen solle, weil das Integrationsbemühungen behindern könnte?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Zunder »

think twice hat geschrieben:(17 May 2017, 22:58)

Ja und? Ist deshalb schonmal darüber nachgedacht worden, dass man vielleicht besser seinen hisorischen Verpfichtungen nicht mehr nachkommen solle, weil das Integrationsbemühungen behindern könnte?
Was heißt "ja und?"
Hältst du das für läppisch? Ich nicht.

Falls es mal soweit kommen sollte, daß ernsthaft über diese Frage nachgedacht wird, dürfte es ein bißchen spät sein.
Aber wer weiß, vielleicht hat Steinmeiers Kranzniederlegung ja einen integrationsfördenden Hintergrund.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 19:24)

Keine spezifisch deutsche Kultur, so hat sie es gesagt, so wird sie es gemeint haben. Da helfen auch keine merkwürdigen Hirnverrenkungen, nur um unterstellen zu können, Özoguz meine, Deutsche hätten keine Kultur. (Mit dem Hintersinn, dass demzufolge Özoguz keine wahrhaft Deutsche sein könne. Das hast du ja dankenswerterweise sogar expliziert.)
Und, wirst du jetzt weiter mit dem Kopf gegen die Mauer rennen, weil du so gerne deine Deutung durchbringen möchtest, die leider nicht dem Gesagten und Gemeinten entspricht?
Bullshit ! Der Vorwurf lautet, sie behauptet keine gemeinsame Kultur der Deutschen identifizieren zu können, sie anerkennt als gemeinsam = spezifisch, die Bundesländer übergreifend, lediglich die deutsche Sprache. Damit sagt sie nichts anderes, Deutschland sei ein Sammelsurium aus beliebigen kulturellen Fragmenten, wobei sie diverse Bräuche und Mentalitäten hier perfide als umfänglichen Kulturbegriff impliziert, ein solches Volk besitzt dann aber folgelogisch keine gemeinsame Identität, keine gemeinsam empfundene Geschichte, keine gemeinsam daraus resultierende Verantwortung, keine gemeinsam empfundenen Traditionen und grundsätzlichen Werte. Demzufolge gäbe es nichts fassliches, worin sich ein Migrant integrieren könne, also könne man einfach weitere Wertvorstellungen hinzufügen, deren Verträglichkeit wird den diversitären Uneinigen dann schon mittels " Gesellschaftsvertrag " verklickert. Darauf läuft es hinaus, sonst gar nichts.


Mit dem Hintersinn, dass demzufolge Özoguz keine wahrhaft Deutsche sein könne. Das hast du ja dankenswerterweise sogar expliziert

Bullshit hoch drei. Wenn Fr. Ö. keine spezifische deutsche Kultur erkennen kann, kann sie selbsterklärend gar keine Deutsche sein, vielleicht Berlinerin oder wo auch immer sie privat wohnt. Ansonsten war die Nachfrage, zu welcher Gruppe sie gehören würde, deren Interessenvertretung als Hauptziel ich ihr unterstelle - und selbstverständlich gehört sie zur Gruppe der türkischstämmigen Zuwanderer, oder deren Nachkommen, falls sie hier geboren wurde.
Zuletzt geändert von schelm am Donnerstag 18. Mai 2017, 01:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

think twice hat geschrieben:(17 May 2017, 22:58)

Ja und? Ist deshalb schonmal darüber nachgedacht worden, dass man vielleicht besser seinen hisorischen Verpfichtungen nicht mehr nachkommen solle, weil das Integrationsbemühungen behindern könnte?
Man kann seiner historischen Verpflichtung nur nachkommen, wenn die Bewohner dieses Staates sie anerkennen. Die Bewohner sind letztlich der Staat. So verhält es sich auch in allen anderen relevanten Fragen. Das GG, die Emanzipation, der innere Frieden etc. sind das Papier nicht mehr wert auf dem das postuliert wird, wenn die Bewohner dieses Staates das nicht mittragen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Vizegott »

Der Nationalstaat ist die größte einheit zu der sich menschen als gruppe zugehörig fühlen können.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Afghanen verstehen sich zum Beispiel mehrheitlich nicht als Afghanen sondern sie fühlen sich eher ihrem volk z.b. paschtunen zugehörig.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(17 May 2017, 22:33)

Hast du schon jemals von einem Ausländer gehört, dass er fordert, die Deutschen sollten ihre historische Verantwortung gegenüber Israel aufgeben? Oder dass er weniger bereit ist, sich zu integrieren, weil die deutsche Politik zu Israel steht? :rolleyes:
Von europäischen Ausländern nicht, dafür umso mehr von den zugewanderten "Kulturbereicherern" - die fordern nicht, die "handeln", die leben ihren Antisemitismus offen aus und niemand unternimmt etwas gagegen. Links-Grün-Bekiffte labern lieber über eine angebliche "Weltoffenheit und selbstbestimmtes Tragen" des Kopftuchs, bei Ausschreitungen gegen Juden hingegen schauen sie weg. Das Problem existiert für sie nicht. Das zeigt eigentlich wie verlogen und heuchlerisch die links-grün bekiffte Einforderung von Verantwortung gegenüber der Geschichte und deren Reduzierung deutscher Geschichte auf die dunkelsten 12 Jahre sind.
Verantwortung gegenüber der Geschichte bedeutet auch, Ausschreitungen gegen Juden und Hetze gegen Israel mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu unterbinden - auch wenn diese von Moslems vorgenommen werden - und eine Auseinandersetzung mit dem, um sich greifenden, Antisemitismus innerhalb der muslimischen Communty, einzufordern.
Das allerdings passiert nicht!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Dark Angel hat geschrieben:(21 May 2017, 10:19)

Von europäischen Ausländern nicht, dafür umso mehr von den zugewanderten "Kulturbereicherern" - die fordern nicht, die "handeln", die leben ihren Antisemitismus offen aus und niemand unternimmt etwas gagegen. Links-Grün-Bekiffte labern lieber über eine angebliche "Weltoffenheit und selbstbestimmtes Tragen" des Kopftuchs, bei Ausschreitungen gegen Juden hingegen schauen sie weg. Das Problem existiert für sie nicht. Das zeigt eigentlich wie verlogen und heuchlerisch die links-grün bekiffte Einforderung von Verantwortung gegenüber der Geschichte und deren Reduzierung deutscher Geschichte auf die dunkelsten 12 Jahre sind.
Verantwortung gegenüber der Geschichte bedeutet auch, Ausschreitungen gegen Juden und Hetze gegen Israel mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu unterbinden - auch wenn diese von Moslems vorgenommen werden - und eine Auseinandersetzung mit dem, um sich greifenden, Antisemitismus innerhalb der muslimischen Communty, einzufordern.
Das allerdings passiert nicht!
Und passend dazu der neueste Vorstoß der Links-Grün-Bekifften - auch passend zu Thread:
Im Hass auf die eigene Kultur und im Verleugnen, Verdrängen und Beseitigen machen Links-Grün-Bekiffte vor gar nichts halt.
Im Zuge der Rekonstruktion des Berliner Schlosses, die 2019 abgeschlossen sein soll, kommen sie mit neuen Forderungen: Kein Kreuz auf der Kuppel! Sie sind der Meinung das Zeichen einer der Wurzeln europäischer Kultur stelle eine Reduzierung auf "eine Religion" dar gebe durch "Hierarchisierung" eine Richtung vor und verhindere "den Austausch der Kulturen".

Die Links-Grünen schreien immer ganz laut Toleranz, interssanterweise fordern sie diese Toleranz immer nur von Deutschen, von Angeörigen "unserer Kultur" gegenüber anderen Kulturen bzw Angeörigen anderer Kulturen, aber sie niemals fordern sie die gleiche Toleranz von den Angehörigen anderer Kulturen "unserer Kultur" gegenüber.

Stellt sich die Frage wo endet Toloeranz und wo beginnen Selbstverleugnung und Unterwerfung?
Zum Thema Identität und Kultur - i.w.S. sogar "Leitkultur":
Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) plädiert für das Kreuz. „Unsere Kultur der Offenheit, Freiheit und Barmherzigkeit hat ihre Wurzeln in unserem christlichen Menschenbild“, so Grütters. „Das Angebot eines offenen Hauses, wie es das Humboldt-Forum sein will, ist nur glaubwürdig, wenn wir uns unserer eigenen Wurzeln bewusst sind und sie auch zeigen. Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen. Dafür steht für mich das Kreuz, und deshalb gehört es für mich zum Schloss dazu.“

Nun - einer Staatsministerin kann wohl kaum Zugehörigkeit oder auch nur Sympathie mit der "identitären Bewegung" unterstellt werden. Allerdings sagen diese Sätze einiges über Zusammengehörigkeitsgefühl und Identität aus.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(21 May 2017, 10:38)

Und passend dazu der neueste Vorstoß der Links-Grün-Bekifften - auch passend zu Thread:
Im Hass auf die eigene Kultur und im Verleugnen, Verdrängen und Beseitigen machen Links-Grün-Bekiffte vor gar nichts halt.
Im Zuge der Rekonstruktion des Berliner Schlosses, die 2019 abgeschlossen sein soll, kommen sie mit neuen Forderungen: Kein Kreuz auf der Kuppel! Sie sind der Meinung das Zeichen einer der Wurzeln europäischer Kultur stelle eine Reduzierung auf "eine Religion" dar gebe durch "Hierarchisierung" eine Richtung vor und verhindere "den Austausch der Kulturen".
"Links grün Bekiffte", "Hass auf die eigene Kultur" ... ich weiß nicht, in welcher Region und vor allem in welchem Zeitalter du lebst. Berlin ist voll von weltoffenen Informatikern, Musikern, Kulturschaffenden, Ingenieuren, deutschen wie ausländischen, die in erster Linie klug und kreativ sein wollen und sind. Als Bekiffter hätte man in diesem kreativen Millieu null Chancen. Und, übrigens, all das gemeinsam mit inzwischen zirka 17000 israelischen Bürgern.

Und einen gebildeten, intelligenten Menschen interessiert es einfach nicht, ob jemand ein Kopf-Tuch oder Sado-Maso-Klamotten trägt. Er oder sie ist ohnehin ständig von Individualisten umgeben, die alle möglichen seltsamen Dinge tun, über die man in der Provinz nur den Kopf schüttelt. Und sei es verbohrte und rüückständige Religiösität.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Zunder
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Zunder »

Dark Angel hat geschrieben:(21 May 2017, 10:38)

Und passend dazu der neueste Vorstoß der Links-Grün-Bekifften - auch passend zu Thread:
Im Hass auf die eigene Kultur und im Verleugnen, Verdrängen und Beseitigen machen Links-Grün-Bekiffte vor gar nichts halt.
Im Zuge der Rekonstruktion des Berliner Schlosses, die 2019 abgeschlossen sein soll, kommen sie mit neuen Forderungen: Kein Kreuz auf der Kuppel! Sie sind der Meinung das Zeichen einer der Wurzeln europäischer Kultur stelle eine Reduzierung auf "eine Religion" dar gebe durch "Hierarchisierung" eine Richtung vor und verhindere "den Austausch der Kulturen".

Die Links-Grünen schreien immer ganz laut Toleranz, interssanterweise fordern sie diese Toleranz immer nur von Deutschen, von Angeörigen "unserer Kultur" gegenüber anderen Kulturen bzw Angeörigen anderer Kulturen, aber sie niemals fordern sie die gleiche Toleranz von den Angehörigen anderer Kulturen "unserer Kultur" gegenüber.

Stellt sich die Frage wo endet Toloeranz und wo beginnen Selbstverleugnung und Unterwerfung?
Zum Thema Identität und Kultur - i.w.S. sogar "Leitkultur":
Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) plädiert für das Kreuz. „Unsere Kultur der Offenheit, Freiheit und Barmherzigkeit hat ihre Wurzeln in unserem christlichen Menschenbild“, so Grütters. „Das Angebot eines offenen Hauses, wie es das Humboldt-Forum sein will, ist nur glaubwürdig, wenn wir uns unserer eigenen Wurzeln bewusst sind und sie auch zeigen. Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen. Dafür steht für mich das Kreuz, und deshalb gehört es für mich zum Schloss dazu.“

Nun - einer Staatsministerin kann wohl kaum Zugehörigkeit oder auch nur Sympathie mit der "identitären Bewegung" unterstellt werden. Allerdings sagen diese Sätze einiges über Zusammengehörigkeitsgefühl und Identität aus.
Das Berliner Schloß ist ein rekonstruierter Neubau. Einen Neubau mit einem Kreuz zu krönen hat nichts mit Tradition zu tun, sondern mit einem Statement.

Dem Original wurde die Kuppel mit dem Kreuz erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufgesetzt. Bis zur Zerstörung der Kuppel dauerte es ungefähr 90 Jahre, von der Zerstörung bis zur geplanten Fertigstellung werden ungefähr 75 Jahre vergangen sein. Es ist nicht wirklich so, daß die Kuppel mit dem Kreuz zum unverzichtbaren Kernbestand der deutschen Identität gehört.

In der völkischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts, die das Deutschtum als dezidiert christlich definierte, war das Kreuz ein Statement gegen die Juden. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wäre es ein Statement gegen Juden, Muslime, Buddhisten........und Atheisten. Der "integrative" Charakter des Christentums bestand eigentlich immer nur in Mission und Zangskonversion. Unter diesem Aspekt ist es die Bruderreligion des Islam. Das braucht kein vernünftiger Mensch.

Das Humboldt Forum, das im Schloß untergebracht werden soll, trägt den Namen zweier Aufklärer, nicht zweier Pfaffen.
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Dark Angel
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Zunder hat geschrieben:(21 May 2017, 14:17)

Das Berliner Schloß ist ein rekonstruierter Neubau. Einen Neubau mit einem Kreuz zu krönen hat nichts mit Tradition zu tun, sondern mit einem Statement.

Dem Original wurde die Kuppel mit dem Kreuz erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufgesetzt. Bis zur Zerstörung der Kuppel dauerte es ungefähr 90 Jahre, von der Zerstörung bis zur geplanten Fertigstellung werden ungefähr 75 Jahre vergangen sein. Es ist nicht wirklich so, daß die Kuppel mit dem Kreuz zum unverzichtbaren Kernbestand der deutschen Identität gehört.

In der völkischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts, die das Deutschtum als dezidiert christlich definierte, war das Kreuz ein Statement gegen die Juden. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wäre es ein Statement gegen Juden, Muslime, Buddhisten........und Atheisten. Der "integrative" Charakter des Christentums bestand eigentlich immer nur in Mission und Zangskonversion. Unter diesem Aspekt ist es die Bruderreligion des Islam. Das braucht kein vernünftiger Mensch.

Das Humboldt Forum, das im Schloß untergebracht werden soll, trägt den Namen zweier Aufklärer, nicht zweier Pfaffen.
Geplant war die Kuppel des Glockenturms mit Kreuz bereits von Andreas Schlüter, der den Auftrag zum Umbau des Renaissance-Schlosses im 18. Jh. vom preussischen König Friedrich I. erhielt - als nix mit "Statement gegen Juden" und nix mit "völkische Nationalbewegung". Wie der Name "Glockenturm" bereits andeutet, sollte die Kuppel die Schlosskapelle abschließen und Kirchen, Kapellen, Dome tragen überall in Europa das Kreuz als Zeichen christlichen Glaubens. Das Christentum ist Kernbestand europäischer und damit auch deutscher Identität und damit ist auch das Kreuz als Symbol christlichen Glaubens Teil europäischer und damit auch deutscher Identität.
Dass Andreas Schlüter seinen Entwurf nicht ausführen konnte und die Schlosskapelle ohne Kuppel blieb, war den technischen Möglichkeiten der Zeit (18.Jh.) geschuldet, da sich die Fundamente des Renaissanceschlosses als nicht tragfähig genug erwiesen.
Zudem handelt es sich beim Neubau des Schosses um eine spendenfinanzierte originalgetrue Rekonstruktion. Originalgetreu bedeutet, das Kreuz hat auf der Kuppel zu sein und spendenfinanziert bedeutet, irgendwelche linksgrün bekifften Politiker haben nicht reinzuquatschen, wie zweckgebundene Spenden zu verwenden sind.
Und bitte nicht vergessen die beiden Aufklärer Alexander und Wilhelm von Humboldt waren keine Atheisten, sie waren Christen!
Und bitte nicht vergessen wer den Abriss des teilweise zerstörten Stadtschlosses zu verantworten hat und wer eine öffentliche Diskussion Wiederaufbau vs. Abriss des Stadtschlosses und großer Teile der Mitte Alt-Berlins verhinderte.

Es geht um Toleranz und zur Toleranz gehört auch die Toleranz religiöser Symbole.
Wenn sich Atheisten und Angeörige anderer Religionen durch das Symbol einer Religion, die die europäische Kultur maßgeblich mitgeprägt hat, diskriminiert und/oder ausgegrenzt fühlen (sollten), dann zeugt das nicht von Tolerenz, sondern im Gegenteil von Intoleranz.
Toleranz ist nunmal keine Einbahnstraße - wenn man Toleranz gegenüber Andersdenkenden einfordert, dann kann (muss) man in gleichem Maße auch Toleranz von Andersdenkenden einfordern (können).
Darum die Frage: wo endet Toleranz und beginnen Selbtverleugnung und Unterwerfung.

"Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen."
Dieser Satz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters beinhaltet die zentrale und entscheidende Aussage!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Zunder »

Dark Angel hat geschrieben:(21 May 2017, 15:22)

Geplant war die Kuppel des Glockenturms mit Kreuz bereits von Andreas Schlüter, der den Auftrag zum Umbau des Renaissance-Schlosses im 18. Jh. vom preussischen König Friedrich I. erhielt - als nix mit "Statement gegen Juden" und nix mit "völkische Nationalbewegung". Wie der Name "Glockenturm" bereits andeutet, sollte die Kuppel die Schlosskapelle abschließen und Kirchen, Kapellen, Dome tragen überall in Europa das Kreuz als Zeichen christlichen Glaubens. Das Christentum ist Kernbestand europäischer und damit auch deutscher Identität und damit ist auch das Kreuz als Symbol christlichen Glaubens Teil europäischer und damit auch deutscher Identität.
Dass Andreas Schlüter seinen Entwurf nicht ausführen konnte und die Schlosskapelle ohne Kuppel blieb, war den technischen Möglichkeiten der Zeit (18.Jh.) geschuldet, da sich die Fundamente des Renaissanceschlosses als nicht tragfähig genug erwiesen.
Zudem handelt es sich beim Neubau des Schosses um eine spendenfinanzierte originalgetrue Rekonstruktion. Originalgetreu bedeutet, das Kreuz hat auf der Kuppel zu sein und spendenfinanziert bedeutet, irgendwelche linksgrün bekifften Politiker haben nicht reinzuquatschen, wie zweckgebundene Spenden zu verwenden sind.
Und bitte nicht vergessen die beiden Aufklärer Alexander und Wilhelm von Humboldt waren keine Atheisten, sie waren Christen!
Und bitte nicht vergessen wer den Abriss des teilweise zerstörten Stadtschlosses zu verantworten hat und wer eine öffentliche Diskussion Wiederaufbau vs. Abriss des Stadtschlosses und großer Teile der Mitte Alt-Berlins verhinderte.

Es geht um Toleranz und zur Toleranz gehört auch die Toleranz religiöser Symbole.
Wenn sich Atheisten und Angeörige anderer Religionen durch das Symbol einer Religion, die die europäische Kultur maßgeblich mitgeprägt hat, diskriminiert und/oder ausgegrenzt fühlen (sollten), dann zeugt das nicht von Tolerenz, sondern im Gegenteil von Intoleranz.
Toleranz ist nunmal keine Einbahnstraße - wenn man Toleranz gegenüber Andersdenkenden einfordert, dann kann (muss) man in gleichem Maße auch Toleranz von Andersdenkenden einfordern (können).
Darum die Frage: wo endet Toleranz und beginnen Selbtverleugnung und Unterwerfung.

"Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen."
Dieser Satz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters beinhaltet die zentrale und entscheidende Aussage!
Der Neubau ist keine originalgetreue Rekonstruktion und wird auch nicht aus Spenden finanziert.

Rekonstruiert und spendenfinanziert werden Teile der Fassade. Der Bau kostet den Steuerzahler nach aktueller Schätzung 590 Mio Euro. Das Kreuz auf der Kuppel spendet der Otto-Versand. So funktioniert das.

Der Bau hat mit dem ursprünglichen Gebäude nichts mehr zu tun. Es ist eine Als-ob-Tradition. Wenn das ursprüngliche Kreuz tatsächlich wegen der Schloßkapelle angebracht worden war, müßte es konsequenterweise weggelassen werden, weil es eben keinen Bezug des Gebäudes zum Christentum gibt. Ein "Geschichtsbewußtsein", das an Fassaden klebt, gehört in den Bereich Disneyland.

Das Bekenntnis zum christlichen Charakter der abendländischen Kultur steht unmittelbar neben dem Schloß. Es ist der Dom. Deswegen stellt sich auch gar nicht die Frage, ob das Christentum in irgendeiner Form ausgeblendet oder negiert werden soll, sondern nur darum, daß mit dem Kreuz Etikettenschwindel betrieben wird, weil der Bau eben nichts christliches hat, und daß es letztlich auch einen Machtanspruch symbolisiert, der längst obsolet geworden ist.

Sorry, aber wenn ich sowas lese:
"Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen."
rollen sich mir die Fußnägel auf.

Ich bin mir meiner Identität als Atheist durchaus sicher. Es gibt viele Figuren, die mein Sicherheitsgefühl ganz bestimmt nicht erhöhen, wenn sie sich in meiner Nähe breit machen.

Solche Kalendersprüche sind ziemlich unergiebig.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Zunder hat geschrieben:(21 May 2017, 18:14)

Der Neubau ist keine originalgetreue Rekonstruktion und wird auch nicht aus Spenden finanziert.

Rekonstruiert und spendenfinanziert werden Teile der Fassade. Der Bau kostet den Steuerzahler nach aktueller Schätzung 590 Mio Euro. Das Kreuz auf der Kuppel spendet der Otto-Versand. So funktioniert das.

Der Bau hat mit dem ursprünglichen Gebäude nichts mehr zu tun. Es ist eine Als-ob-Tradition. Wenn das ursprüngliche Kreuz tatsächlich wegen der Schloßkapelle angebracht worden war, müßte es konsequenterweise weggelassen werden, weil es eben keinen Bezug des Gebäudes zum Christentum gibt. Ein "Geschichtsbewußtsein", das an Fassaden klebt, gehört in den Bereich Disneyland.

Das Bekenntnis zum christlichen Charakter der abendländischen Kultur steht unmittelbar neben dem Schloß. Es ist der Dom. Deswegen stellt sich auch gar nicht die Frage, ob das Christentum in irgendeiner Form ausgeblendet oder negiert werden soll, sondern nur darum, daß mit dem Kreuz Etikettenschwindel betrieben wird, weil der Bau eben nichts christliches hat, und daß es letztlich auch einen Machtanspruch symbolisiert, der längst obsolet geworden ist.
Man mag vom Neubau des Schlosses halten, was man will. Teile davon werden im Urprungszustand als Museum rekonstruiert, anderes nicht. Aus dem Kuppelkreuz ein Politikum zu machen und da irgendwelche Machansprüche, "Richtungsvorgaben oder Hierarchisierungen" hineinzuinterpretieren ist sowas von daneben, das fällt auch nur Links-Grün-Bekifften ein - als ob Berlin, das am Tropf des Länderfinanzausgleichs hängt, keine anderen Probleme hätte.
Zunder hat geschrieben:(21 May 2017, 18:14)Sorry, aber wenn ich sowas lese:
"Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen."
rollen sich mir die Fußnägel auf.

Ich bin mir meiner Identität als Atheist durchaus sicher. Es gibt viele Figuren, die mein Sicherheitsgefühl ganz bestimmt nicht erhöhen, wenn sie sich in meiner Nähe breit machen.

Solche Kalendersprüche sind ziemlich unergiebig.
Nein - diese Aussage macht durchaus Sinn. Hat mit "Sicherheitsgefühl" nichts zu tun, sondern mit Toleranz - Toleranz Andersdenkenden gegenüber, dazu muss man sich seiner Identität tatsächlich sicher sein.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 May 2017, 13:13)

"Links grün Bekiffte", "Hass auf die eigene Kultur" ... ich weiß nicht, in welcher Region und vor allem in welchem Zeitalter du lebst. Berlin ist voll von weltoffenen Informatikern, Musikern, Kulturschaffenden, Ingenieuren, deutschen wie ausländischen, die in erster Linie klug und kreativ sein wollen und sind. Als Bekiffter hätte man in diesem kreativen Millieu null Chancen. Und, übrigens, all das gemeinsam mit inzwischen zirka 17000 israelischen Bürgern.

Und einen gebildeten, intelligenten Menschen interessiert es einfach nicht, ob jemand ein Kopf-Tuch oder Sado-Maso-Klamotten trägt. Er oder sie ist ohnehin ständig von Individualisten umgeben, die alle möglichen seltsamen Dinge tun, über die man in der Provinz nur den Kopf schüttelt. Und sei es verbohrte und rüückständige Religiösität.
Natürlich Links-Grün-Bekifft - schon Marx bezeichnete in seiner "Kritik an den Feuerbach-Thesen" Religion als das Opium des Volkes. Der "Gute" hat nur vergessen, dass Ideologie auch eine Form von Religion ist bzw viele Gemeinsamkeiten mit Religion und somit auch eine Form von "Opium des Volkes" ist.
Und dass du nix mitkriegst, wie sehr Linke und Grüne die eigene Kultur hassen, wundert mich gar nicht. Für dich ist diese Kultur ja ebenso wenig bewahrenswert. DU siehst ohnehin überall nur Individualisten, die sich nirgens zugehörig fühlen, nirgends dazu gehören wollen und dadurch auch nirgends dazu gehören.
Aber du irrst gewaltig, wenn du meinst, von Individualisten umgeben zu sein. "Weltoffen sein" bedeutet nämlich nicht zwingend a) sich nirgends zugehörig fühlen, b) seine Kultur abzulehnen oder c) Individualist sein - ganz im Gegenteil. Nur wer sich seiner Identität sicher ist, wer ein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt (hat), kann wirklich weltoffen sein.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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