Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrnehmung

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pikant
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von pikant »

Teeernte » Mi 21. Okt 2015, 23:14 hat geschrieben:

Es gehen grad etliche kleine Sportvereine platt... für einige Leute Das leben..
das Leben der Fluechtlinge ist massiv bedroht - darauf hat das BKA jetzt hingewiesen!
kleine Sportvereine gehen platt, weil oft der Nachwuchs fehlt und da koennen anerkannte Fluechtlinge helfen die Vereine vorm Siechtum zu retten.
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Teeernte
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Teeernte »

Kopernikus » Do 22. Okt 2015, 05:13 hat geschrieben: Die ganze Idee massenweiser Unterbringung von Flüchtlingen auf einem kleinen Raum wie eben speziellen Asylbewerberheimen ist doch von Anfang an ein Kind von Rechten und Konservativen gewesen, damit die "Bittsteller" möglichst umfassend beobachtet und kontrolliert werden können und abseits jedweder Zivlisation möglichst wenig zu sehen kriegen. Wer hat sich denn immer gegen die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen, die solche Heime möglichst überflüssig machen soll, ausgesprochen? Ganz bestimmt nicht "linksgrüne Gutmenschen". Und wenn jetzt immer neue solcher Heime entstehen und nicht mehr allesamt im Nirgendwo gebaut werden können, dann ist das die Konsequenz des Versagens konservativer Politik, sich über all die Jahre niedriger Flüchtlingszahlen zu einer für alle Beteiligten weit besseren Unterbringungsform, nämlich einer dezentralen, durchzuringen.

Hier ging es mir um eines der "Erfassungslager" - die ja nicht anders funktionieren.

Aber ja - da hast Du Recht - ...obwohl es den Leuten sicher nicht um Beobachtung geht.... eher um preiswerte Versorgung , Bewachung und nur einmal Ärger mit dem Umland.

Wie immer bleibt es bei kurzfristiger Info - ohne jegliche Einspruchsmöglichkeit... (Polizei : beschweren Sie sich doch bei Ihrem Abgeordneten..)

4 km sind es auch hier bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit.....

Was mich "wundert" - das es hier noch keine Einkaufsbusse mit Flüchtlingsbedarf gibt ....... Telefonkarten mit Internet ... Rasierzeug... (Syrische) Zigaretten... und Syrische "Leckerli".

Unser Joghurt hängt denen schon zum XXXXX raus.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von pikant »

Teeernte » Do 22. Okt 2015, 08:38 hat geschrieben:



4 km sind es auch hier bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit.....

Was mich "wundert" - das es hier noch keine Einkaufsbusse mit Flüchtlingsbedarf gibt ....... Telefonkarten mit Internet ... Rasierzeug... (Syrische) Zigaretten... und Syrische "Leckerli".

Unser Joghurt hängt denen schon zum XXXXX raus.
man kann nur was einkaufen, wenn man auch Geld hat!
haben Sie es noch nicht mitbekommen, dass man auf Sachleistungen umgestellt hat?

mich wundert eher solchen Unsinn her lesen zu muessen.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Teeernte »

pikant » Do 22. Okt 2015, 09:14 hat geschrieben:

kein Link nichts, nur Parolen gegen Fluechtlinge und Angst um sein Haus!
Nicht immer von Dir ausgehen - ich hab keine ANGST um mein Haus. :D :D :D :D

....unverbaubarer "Bahnblick" !! :D :D :D


Ihr müsst ja schon im Nassen sitzen - wenn Ihr anderen Angst unterstellt ..

Bring ich Dir einen Ort - wirst Du mäkeln ......Einzelfall...

Rechne ich Dir ganz D aus ....sinds wieder alles Nazis.

Es ist Fakt - wenn Du dagengen opponieren willst mach selbst ein Beispiel.

(Flüchtlingsunterkunft über 500 F. - preis vor Bekanntmachung - Bekannt machungstermin - Preis danach..)
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Teeernte »

pikant » Do 22. Okt 2015, 09:43 hat geschrieben:
man kann nur was einkaufen, wenn man auch Geld hat!
haben Sie es noch nicht mitbekommen, dass man auf Sachleistungen umgestellt hat?

mich wundert eher solchen Unsinn her lesen zu muessen.
Du scheinst keinen Kontakt mit Deinen Flüchtlingen zu haben ?

Ich helf denen schon mit Übersetzungshilfe.....

Meine haben schon gut Geld. - sicher das erste mal Taxi ..... hat die Jungs schon belehrt..... die laufen jetzt lieber.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von pikant »

Teeernte » Do 22. Okt 2015, 08:52 hat geschrieben:
Du scheinst keinen Kontakt mit Deinen Flüchtlingen zu haben ?

Ich helf denen schon mit Übersetzungshilfe.....

Meine haben schon gut Geld. - sicher das erste mal Taxi ..... hat die Jungs schon belehrt..... die laufen jetzt lieber.
dann schreiben Sie hier keinen solchen pauschalen Mist mit einkaufen Taxi und solchem Scheissdreck der nicht stimmt!

von 'meinen Fluechtlingen" zu schreiben ist zudem eine Anmassung, die keinem zusteht!
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

omegaunion » Mi 21. Okt 2015, 20:35 hat geschrieben:

Dein Beitrag ist zwar unfreiwillig sehr passend, aber trotzdem passt er sehr gut zum Problem.
Wut könnten auch Menschen haben, denen jahrelang von den Parteien gesagt wurde, dass einfach kein Geld für sozialen Wohnungsbau da sei.
Heute ist das Geld nicht das Problem, sondern der Umstand, dass man in 4 Monaten leider keine hunderttausende Wohnungen bauen kann.

Wut könnten auch Menschen haben, die hier 30 Jahre lang gearbeitet haben, bereits seit 3 Jahren arbeitslos sind und sich nun hinter Menschen an der Tafel anstellen müssen, denen die dort ausgegeben Lebensmittel zu minderwertig sind weil sie aus der Heimat aus der sie flohen wohl Besseres gewohnt waren.

Unterschätze also die Wut nicht.
Warum sollte ich die Wut unterschätzen? Es ist doch überdeutlich, welche Folgen diese Wut haben kann. Besonders, wenn ein Individuum nicht befähigt ist, die eigene Angst, eigenen Haß oder eigene Wurt zu reflektieren. Wer wütend auf den Sozialabbau ist, sollte seine Wut eher nicht gegen Flüchtlinge oder Religionsangehörige richten. Die haben den Sozialabbau weder veranlaßt noch verursacht. Sie haben bestenfalls idirekten Einfluß auf "die Politik" und sind ihr ansonsten weit mehr ausgesetzt als Einheimische. Das zeigt, daß die Wut genauso diffus ist wie die ihr zugrunde liegende Angst und der sie befördernde Haß. Irrationalität in diesem Ausmaß ist nie zu unterschätzen, besonders dann nicht, wenn sie von extremistischen Kadern instrumentalisiert wird.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Piedro » Mi 21. Okt 2015, 19:38 hat geschrieben:
Das Wesen dieser Angst als eine diffuse zu erkennen ist ja nicht schwer. Die meichten Befürchtungen ließen sich durch Faktenchek weitgehend aus der Welt schaffen. ZB die Sache mit den Mehrheiten, so eine Mehrheit läßt sich ja leicht berechnen, und so lange es kein teutonisches Massensterben oder einen Exodus der Einheimischen gibt, ist eine Mehrheit von Zuwanderern kaum möglich. Das könnte jeder erkennen, der von dieser Angst geplagt wird. Stattdessen fühlt man sich aber allem zugetan, was der Angst entspricht, was sie nährt, sie bestätigt, was sie teilbar macht.

Es scheint, als erfüllt diese Angst eine wichtige Funktion bei denen, die von ihr bestimmt und getrieben werden. Sie ist dann zwar nicht mehr im persönlichen Sinne diffus, sonder sie gerät sogar zur Wahrheit und ändert die persönliche Qualität der Angst. Vor allem ihre Teilbarkeit wertet sie zu einem Identitätsmerkmal auf. Gemeinsam kann man darauf beharren, daß die diffuse Angst eben nicht irrational sei, ganz gleich, wie irrational die formulierten Bedenken sind.



Unter Kontrolle versteht sich halt auch leicht verschiedenes. Dem einen bedeutet Kontrolle, dass Organisation funktioniert. Dem anderen bedeutet es, dass Störungen vermieden werden. Alles, was den geplanten oder gewünschten Ablauf stört, stört die Kontrolle. Und dann versagen die "Verantwortlichen" auch noch an allen Fronten und setzen bisherige Versäumnisse so lange fort, bis tatsächlich eine Krisensituation da ist, die ohne die Hilfe von Freiwilligen nicht zu bewältigen wäre. Die aktuelle Improvisation ist vor allem politischer Kurzsichtigkeit zu verdanken. Derzeit glaube ich auch nicht, dass die Situation kontrolliert wird, es wird weiter improvisiert und Krisenmanagement betrieben, aber die Angstbürger stellen in Teilen ein ebenso brisantes Problem dar, das Gewaltpotential steigt am rechten Rand.



Auch das ist eine interessante Fragestellung, besonders für mich. Ich war etwa zwanzig Jahre out of Germoney und habe die Entwicklung in die Agenda nicht erlebt. Ich erfuhr nur, was im Nachbarland berichtet wurde. ZB über diese 1-Euro-Jobs, die ja nicht umsonst wieder abgeschafft wurden, nach jahrelangem Mißbrauch, nach ungezählten Rechtsbrüchen, Wettbewerbsmanipulationen usw. Interessiert keine Sau. Ich bin mir ziemlich sicher, daß man bei allen Fragestellungen diesbezüglich auch auf Angst trifft, und immer wird sie diffus sein. Ist ja nicht so, dass Angst nur am rechten Rand kultiviert wird. Das Land, in dass ich zurückkam war ein anderes als das, was ich verlassen hatte. Und es ist eigentlich nichts wirklich besser geworden. Was ganz deutlich zu merken war: es gab mehr Angst als früher. Die Rente ist nicht mehr sicher, der Job ist bedroht, alle schauen auf die Wirtschaft, auf den Euro, politisches oder gewerkschaftliches Engagement ist zur Ausnahme geworden... Da gibt es so viel, was man sich zwanzig Jahre vorher nicht mal hätte vorstellen können... Ich versteh's immer noch nicht. Irgendwas ist in der Zeit gehörig schief gelaufen, da gibbet nix.
Es scheint, als erfüllt diese Angst eine wichtige Funktion bei denen, die von ihr bestimmt und getrieben werden. Sie ist dann zwar nicht mehr im persönlichen Sinne diffus, sonder sie gerät sogar zur Wahrheit und ändert die persönliche Qualität der Angst. Vor allem ihre Teilbarkeit wertet sie zu einem Identitätsmerkmal auf. Gemeinsam kann man darauf beharren, daß die diffuse Angst eben nicht irrational sei, ganz gleich, wie irrational die formulierten Bedenken sind.
Das deckt sich mit den Äußerungen hierzustrang. Zur Identität: Gemeinsame Ängste sind ein wunderbares Feld für komplexe soziologische Sachverhalte. Man kann die Ängste der Menschen nicht zusammenwerfen: Es wird die geben, die schlichtweg Angst vor Veränderung haben und unsicher sind (der besorgte Bürger in der Bürgerversammlung); er wird die geben, die Angst kompensiert haben und mit Konfrontation dieser entweder aggressiv oder zurückweisend reagieren (der besorgte Bürger in der Bürgerversammlung, der dem spontanen Ruf der NPD folgt). Aber dann gibt es auch diejenigen, die Angst nutzen, um ihre eigene Bedeutung zu steigern (der NPDler in der Versammlung, der mit schwungvollen Worten die Leute zur Gefolgschaft bewegt).

Solche Reaktionen gehen blitzschnell, weil sie evolutionär so gewollt sind: Unangenehme Reize vermeiden wir; mit zunehmender Vermeidungszeit werden wir immer empfindlicher für den Reiz; werden wir konfrontiert, müssen wir das Überlebensprogramm aktivieren: Flucht oder Angriff. Die Heidenauer sind in der kollektiven Angstsituation unter dem Funken der NPD "durchgebrannt", auf Angriff gegangen. Das sieht man ganz gut daran, dass an den Folgetagen die Teilnahme an diesem Mob auf den ideologischen Kern sank.

Die Angstdebatte lebt von solchen Momenten. Was haben die Heidenauer zuvor gehört, dass sie in eine solche Ohnmachtssituation gekommen sind? Welche ideologische Matrix lag bei ihnen vor?

Das Attentat auf Reker durch einen rechtsradikalen Angsthasen ist auch ein gutes Bsp. für die Angstdebatte. "Ich tue es für eure Kinder", maßte er sich an, als er das Messer zückte. Er missbrauchte die Angstsituation anderer, um sich selbst in ihre Reihen zu stellen, sich selbst aufzuwerten und Mut für eine Schandtat zu fassen. Auch das ist eine Wechselwirkung der gesell. Wahrnehmung. Und ein interessantes Muster: Im Irak waren es auch die Fremden, die die ersten ISIL-Kämpfer motivierten, den Schrecken des Krieges in den Schrecken des Terrorismus umzuwandeln: Auch sie führten Worte wie "Invasoren", "Kontrollverlust", "Minderheit-Mehrheit" an, als sie ihre Taten rechtfertigten. Und hierzulande steht einigen Leuten das Schreckensbild dieser Leute im Kopf: Sie werden uns die Freiheiten nehmen - und schon ist es passiert: Jemand wendet in Deutschland IS-Methoden an, im Namen unserer Kinder, um potentielle Verursacher von IS in Deutschland zu bestrafen. Wenn das Schule macht: Ist dann nicht auch der stolzeste Rechte zum Abziehbild des stereotypen gewalttätigen Musels geworden? Es ist so lächerlich, da die angstschürende Rechtsmeinungsmafia Moslems abwertend als "Messerstecher" bezeichnet. Und nun? Dieselbe Methode ist im Angstklima entstanden.

Dieses Bsp. sollten wir uns merken. Es treibt die Angstdebatte ordentlich voran.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

omegaunion » Mi 21. Okt 2015, 21:35 hat geschrieben:

Dein Beitrag ist zwar unfreiwillig sehr passend, aber trotzdem passt er sehr gut zum Problem.
Wut könnten auch Menschen haben, denen jahrelang von den Parteien gesagt wurde, dass einfach kein Geld für sozialen Wohnungsbau da sei.
Heute ist das Geld nicht das Problem, sondern der Umstand, dass man in 4 Monaten leider keine hunderttausende Wohnungen bauen kann.

Wut könnten auch Menschen haben, die hier 30 Jahre lang gearbeitet haben, bereits seit 3 Jahren arbeitslos sind und sich nun hinter Menschen an der Tafel anstellen müssen, denen die dort ausgegeben Lebensmittel zu minderwertig sind weil sie aus der Heimat aus der sie flohen wohl Besseres gewohnt waren.

Unterschätze also die Wut nicht.


Meinst Du nicht, dass derjenige, der wütet, nicht auch selbst einen Anteil seiner eigenen Emotion hat? Ist Deine Wut die Schuld der anderen? Und wieso verdient es ein Fremder, Opfer Deiner Wut zu werden?
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Bielefeld09 » Mi 21. Okt 2015, 23:30 hat geschrieben: Sorry geschätzter Freund, aber bei dem beschriebenem geht es nicht um Logik.
Es geht um Gefühl.
Es geht darum, das du akzeptieren musst, das andere Verlustängste haben, existienzielle Ängste
und diese in Deutschland seit Jahren nicht beantwortet worden sind.

Wir haben Probleme in dieser Gesellschaft, auch jenseits der Flüchtlinge.
Wir beachten diese Stimmen anscheinend nicht genug.


Das ist m.E. eine durchaus richtige Sache. Die Frage ist: Warum?

Ich persönlich glaube, dass nicht nur die monotonisierende Politik schuldig ist. Denn es gehört dazu auch derjenige, der sich das gefallen lässt: Ein offener Dialog über Ängste in unserer Harmonie-Stärke-Ansehenkultur ist etwas Unangenehmes. Du siehst es doch an den Schreibern hierzustrang: Ängste werden als Schwäche diskrediert. Sie meiden die Auseinandersetzung mit denselben. Es gibt keine soziale Plattform für Ängste und Gefühle in Deutschland. Deshalb beantwortet die Politik solche Fragen auch nicht, was ihr sehr nützlich ist. Aber gerade das müsste in einer Demokratie mit Bürgerbewusstsein eingefordert werden - von den Bürgern.

Jeder will sozial etwas Gutes darstellen. Das aber widerspricht ein wenig der sozialen Entwicklung in unserem Land, die mehr verunsichernde Fragen aufwirft. Warum also - die Frage habe ich schon an Piedro gestellt -, warum also lassen sich die Menschen nicht dazu bewegen, z.B. soziale Fragen politisch zu manifestieren? Warum drängt die soziale Angst die Menschen nicht zu Demos oder Aktivität? Warum aber manifestiert sich Angst eher in der Flüchtlingsfrage? Warum ist sozialer Wohnungsbau, dessen Einsparung Gysi jahrelang kritisiert hat, erst jetzt Gegenstand der Angst? Wegen des sozialen Bewusstseins? Oder nur wegen der Flüchtlinge und der Angst vor eben denselben? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Kleinen den Kleinen neiden und die Großen verehren: Manch einer von ganz unten hat Angst vor dem "sozialen Bodensatz". Warum aber nicht vor denjenigen, die ihn z.B. auf der Arbeit sozial auspressen können? Warum ist soziale Not ein Thema, wenn Arme etwas wollen, nicht aber dann, wenn es darum geht, die Reichen zu besteuern? Findest Du nicht, dass auch diese Dinge beachtet werden müssten, wenn wir über soziale Ängste sprechen?
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von relativ »

Agesilaos Megas » Do 22. Okt 2015, 10:03 hat geschrieben:


Das ist m.E. eine durchaus richtige Sache. Die Frage ist: Warum?

Ich persönlich glaube, dass nicht nur die monotonisierende Politik schuldig ist. Denn es gehört dazu auch derjenige, der sich das gefallen lässt: Ein offener Dialog über Ängste in unserer Harmonie-Stärke-Ansehenkultur ist etwas Unangenehmes. Du siehst es doch an den Schreibern hierzustrang: Ängste werden als Schwäche diskrediert. Sie meiden die Auseinandersetzung mit denselben. Es gibt keine soziale Plattform für Ängste und Gefühle in Deutschland. Deshalb beantwortet die Politik solche Fragen auch nicht, was ihr sehr nützlich ist. Aber gerade das müsste in einer Demokratie mit Bürgerbewusstsein eingefordert werden - von den Bürgern.

Jeder will sozial etwas Gutes darstellen. Das aber widerspricht ein wenig der sozialen Entwicklung in unserem Land, die mehr verunsichernde Fragen aufwirft. Warum also - die Frage habe ich schon an Piedro gestellt -, warum also lassen sich die Menschen nicht dazu bewegen, z.B. soziale Fragen politisch zu manifestieren? Warum drängt die soziale Angst die Menschen nicht zu Demos oder Aktivität? Warum aber manifestiert sich Angst eher in der Flüchtlingsfrage? Warum ist sozialer Wohnungsbau, dessen Einsparung Gysi jahrelang kritisiert hat, erst jetzt Gegenstand der Angst? Wegen des sozialen Bewusstseins? Oder nur wegen der Flüchtlinge und der Angst vor eben denselben? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Kleinen den Kleinen neiden und die Großen verehren: Manch einer von ganz unten hat Angst vor dem "sozialen Bodensatz". Warum aber nicht vor denjenigen, die ihn z.B. auf der Arbeit sozial auspressen können? Warum ist soziale Not ein Thema, wenn Arme etwas wollen, nicht aber dann, wenn es darum geht, die Reichen zu besteuern? Findest Du nicht, dass auch diese Dinge beachtet werden müssten, wenn wir über soziale Ängste sprechen?
Ganz einfach, weil die meisten Menschen in Deutschland , trotz aller "kleinen" Probleme noch gut reflektieren können, wie gut es Deutschland im Vergleich mit den meisten anderen Ländern dieser Erde geht. Diese objektive "Wohlfühloase" möchte man natürlich nicht aufs Spiel setzen, bzw. auf Spiel gesetzt wissen. Dies ist schon mal eine Angst "des Bürgers".
Hinzu kommt jetzt, daß in den letzten Jahren die gefühlte und tatsächliche soziale Schere zwischen den Abgehängten in unserer Gesellschaft und der Mehrheitsgesellschaft (wo Teile davon auch Angst haben in die untere Hälfte der gesellschaft abzudriften) weiter auseinander klafft. Dies schafft gesellschaftliche Unruhe. Wenn dann noch eine Krise , wie jetzt gerade die Flüchtlingskrise, eintritt, potenziert sich der negative Eindruck auf den Staat meist, gerade wenn der Staat den Eindruck erweckt rumzueiern, bzw. kein wirkliches Konzept zu haben. Also die Wut, auf das vermeintliche "Versagen des Staates" und die Hilflosigkeit vieler Bürger ob dieses Versagens, kanalisiert sich bei einigen wieder auf die noch Schwächeren.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Agesilaos Megas » Do 22. Okt 2015, 09:28 hat geschrieben:
Dieses Bsp. sollten wir uns merken. Es treibt die Angstdebatte ordentlich voran.
Die noch einen ganz anderen Aspekt hat, nicht nur die diffusen Ängste der Besorgten.

Was ist mir der Angst, die bei anderen entsteht: Migranten, freiwillige Helfer, politisch Andersdenkende (Linke, Punks), Angehörige der Feindreligion, und nicht zuletzt bei Politikern und Beamten, bei Journalisten... Es geht längst nicht mehr darum, die diffusen Ängste zu nähren, wir sind bereits in der Phase der Angstmacherei für die Gegenseite.
Demolit

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Werter Mitforist Piedro, der ganze Strang ist eher ein Beispiel dafür, wie ein Problem aufgeblasen wird um es als pathologisch zurück Gedrücktes zu benutzen eine andere Auffassung gegenüber einem Problemkreis zu diskreditieren.

Der Problemkreis betrifft uns, macht uns betroffen. Im Rahmen dieser Betroffenheit kann bei dem einen oder anderen die Angst eine Rolle spielen. Da Angst nur diffus ist, individuelle variierend , nicht in Konkretem festzumachen kann mit dem Begriff Angst erstmals nichts erklärt werden , nichts zur Erklärung beitragen. Sie kann nur Antrieb sein über den Problemkreis - auch um die dann dort entstehende Angst selber - nachzudenken. Bei dem einen verharrt das auf niedrigem Niveau, der latscht dann los. Bei dem anderen rutsch das in die Resignation. Angst selber spielt nur bei den Erscheinungsbilder, die aus der Debatte über den Problemkreis zu erkennen sind ein oberflächliches Erklärungsmuster.

Mehr nicht.

Deshalb hat der Threaderöffner das Thema auch so richtig nicht durchdacht. Er möchte - scheint mir - abweichende Meinungen zu seiner- als "krankhaft" injizieren, damit diese Meinung als faible in der Debatte dasteht.

Deutschland darf nur vor sich selber Angst haben, vorweg genommene Hosenscheißerei möchte ich das nennen, worüber sich unsere Nachbarn schon trefflich amüsieren. ;)

Die Selbstvergessenheit und Relativierungsmechanismen beim Umgang und bei der Debatte Problemkreise jetzt hier und heute, die wecken Befürchtungen...

echt ;)
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Demolit » Mo 26. Okt 2015, 14:54 hat geschrieben:Werter Mitforist Piedro, der ganze Strang ist eher ein Beispiel dafür, wie ein Problem aufgeblasen wird um es als pathologisch zurück Gedrücktes zu benutzen eine andere Auffassung gegenüber einem Problemkreis zu diskreditieren.

Der Problemkreis betrifft uns, macht uns betroffen. Im Rahmen dieser Betroffenheit kann bei dem einen oder anderen die Angst eine Rolle spielen. Da Angst nur diffus ist, individuelle variierend , nicht in Konkretem festzumachen kann mit dem Begriff Angst erstmals nichts erklärt werden , nichts zur Erklärung beitragen. Sie kann nur Antrieb sein über den Problemkreis - auch um die dann dort entstehende Angst selber - nachzudenken. Bei dem einen verharrt das auf niedrigem Niveau, der latscht dann los. Bei dem anderen rutsch das in die Resignation. Angst selber spielt nur bei den Erscheinungsbilder, die aus der Debatte über den Problemkreis zu erkennen sind ein oberflächliches Erklärungsmuster.

Mehr nicht.

Deshalb hat der Threaderöffner das Thema auch so richtig nicht durchdacht. Er möchte - scheint mir - abweichende Meinungen zu seiner- als "krankhaft" injizieren, damit diese Meinung als faible in der Debatte dasteht.

Deutschland darf nur vor sich selber Angst haben, vorweg genommene Hosenscheißerei möchte ich das nennen, worüber sich unsere Nachbarn schon trefflich amüsieren. ;)

Die Selbstvergessenheit und Relativierungsmechanismen beim Umgang und bei der Debatte Problemkreise jetzt hier und heute, die wecken Befürchtungen...

echt ;)
Ahoi, Demolit,

auch dieses Posting eröffnet mehr Fragen, als dass es sie klärt.

1. Inwiefern werden andere Auffassungen diskreditiert, wenn jeder seine Ängste darlegen kann, was, bis auf einen Fall, auch tatsächlich gemacht worden ist?

2. Inwiefern - am besten mit Belegen für diese Behauptung - wird Angst als etwas Krankhaftes "injiziert"?

3. Inwiefern kann Angst keine Erklärung für ein soziales Phänomen bieten?

4. Wieso fehlen Dir andere Erklärungsmuster in einem Strang, der sich explizit (Eingangsbeitrag) einem Bereich gewidmet hat, der viele Wege für ein Erklärungsmuster bietet?

5. Wieso spielt "Deutschland darf nur Angst vor sich selber haben", "Selbstvergessenheit", "Relativierungsmechanismen" auch nur irgendeine Rolle mit der Angstkultur im Zusammenhang mit Asylpolitik? Willst Du damit sagen, dass Deine Kritik alleinig auf der Illusion basiert, dass mangelnde Deutschtümelei zur Asylfeindlichkeit einiger Mitbürger führe? Mit Verlaub: Das wäre recht wenig durchdacht. Echt. :)
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Piedro » Do 22. Okt 2015, 12:11 hat geschrieben:
Die noch einen ganz anderen Aspekt hat, nicht nur die diffusen Ängste der Besorgten.

Was ist mir der Angst, die bei anderen entsteht: Migranten, freiwillige Helfer, politisch Andersdenkende (Linke, Punks), Angehörige der Feindreligion, und nicht zuletzt bei Politikern und Beamten, bei Journalisten... Es geht längst nicht mehr darum, die diffusen Ängste zu nähren, wir sind bereits in der Phase der Angstmacherei für die Gegenseite.

Ja. Und die Angst betrifft auch nicht mehr nur Helfer, sondern auch diejenigen, die im Bereich der Migranten-Integration tätig sind. Erneut war es wieder Skandinavien, das erschüttert hat.

Erst wurde das THW mit Steinen beschmissen, dann Asylantenheime abgefackelt oder blockiert, dann OB niedergemessert und jetzt Schulen zerlegt - auch auf der Gegenseite kann man teilweise eine Angstkultivierung wahrnehmen.

Natürlich, wie Du ja siehst, sind einige foristae immer noch im Schwarz-Weiß-Denken gefangen, und machen die Qualität vom Thread von ihrer eigenen Position zur Asylpolitik abhängig. Dieselben jedoch haben nie auch nur eine Zeile über konkrete Ängste geschrieben, sondern sie diffus, unanrührbar belassen. Dass Angst ebenso auf der Gegenseite herrschen kann, sehen sie nicht (wahrscheinlich freuen sie sich sogar darüber). Sind wir jetzt dazu übergegangen, die Helfer "krankhaft zu injizieren"? Echt.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Agesilaos Megas » Mo 26. Okt 2015, 14:19 hat geschrieben:
Ahoi, Demolit,

auch dieses Posting eröffnet mehr Fragen, als dass es sie klärt.

1. Inwiefern werden andere Auffassungen diskreditiert, wenn jeder seine Ängste darlegen kann, was, bis auf einen Fall, auch tatsächlich gemacht worden ist?

2. Inwiefern - am besten mit Belegen für diese Behauptung - wird Angst als etwas Krankhaftes "injiziert"?

3. Inwiefern kann Angst keine Erklärung für ein soziales Phänomen bieten?

4. Wieso fehlen Dir andere Erklärungsmuster in einem Strang, der sich explizit (Eingangsbeitrag) einem Bereich gewidmet hat, der viele Wege für ein Erklärungsmuster bietet?

5. Wieso spielt "Deutschland darf nur Angst vor sich selber haben", "Selbstvergessenheit", "Relativierungsmechanismen" auch nur irgendeine Rolle mit der Angstkultur im Zusammenhang mit Asylpolitik? Willst Du damit sagen, dass Deine Kritik alleinig auf der Illusion basiert, dass mangelnde Deutschtümelei zur Asylfeindlichkeit einiger Mitbürger führe? Mit Verlaub: Das wäre recht wenig durchdacht. Echt. :)
;)

na denn man tau..

alles gesagt, deine letzte Frage ist eine schöne Polemik, die ich gern mit dem allseits beliebten : Denkste......beantworte.

Die Antworten zu dem Rest deiner Fragen ergeben sich bereit aus meinem obigem Kurzanriss.

echt ;)
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Demolit » Mo 26. Okt 2015, 15:28 hat geschrieben:
;)

na denn man tau..

alles gesagt, deine letzte Frage ist eine schöne Polemik, die ich gern mit dem allseits beliebten : Denkste......beantworte.

Die Antworten zu dem Rest deiner Fragen ergeben sich bereit aus meinem obigem Kurzanriss.

echt ;)

Warum Polemik? Weil das Geschriebene sich mit Deiner Anschauung nicht deckt?

Und warum keine Antworten auf meine Fragen? Die Fragen betreffen explizit das Geschriebene. Du willst die Interpretation des Geschriebenen mit dem Geschriebenen verbalisieren? Das ist ein methodologisch seltsamer Schritt, der keinen Diskussionswillen erkennen lässt. Angst vor Austausch? Angst, Deine Meinung darzulegen? Angst vor Argumentation? Dass Du Deine Ohnmacht in Fluchtverhalten verwandelst, ist evolutionär. Aber es muss Dir nicht unangenehm sein, Dich ohnmächtig zu fühlen, wenn jemand anders denkt, zumal Du ja die Kritikpunkte einwirfst. Echt. :)
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

So, first of all, let me assert my firm belief that the only thing we have to fear is fear itself — nameless, unreasoning, unjustified terror which paralyzes needed efforts to convert retreat into advance. In every dark hour of our national life a leadership of frankness and of vigor has met with that understanding and support of the people themselves which is essential to victory. And I am convinced that you will again give that support to leadership in these critical days.


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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Agesilaos Megas » Mo 26. Okt 2015, 14:33 hat geschrieben:

Warum Polemik? Weil das Geschriebene sich mit Deiner Anschauung nicht deckt?

Und warum keine Antworten auf meine Fragen? Die Fragen betreffen explizit das Geschriebene. Du willst die Interpretation des Geschriebenen mit dem Geschriebenen verbalisieren? Das ist ein methodologisch seltsamer Schritt, der keinen Diskussionswillen erkennen lässt. Angst vor Austausch? Angst, Deine Meinung darzulegen? Angst vor Argumentation? Dass Du Deine Ohnmacht in Fluchtverhalten verwandelst, ist evolutionär. Aber es muss Dir nicht unangenehm sein, Dich ohnmächtig zu fühlen, wenn jemand anders denkt, zumal Du ja die Kritikpunkte einwirfst. Echt. :)
Es war erkennbare Polemik, wer was in der Richtung wissen willst , schreibt anders. Deine anderen Ansätze sind auch nicht dazu angetan, da etwas zu erläutern.

Nur soviel sei gesagt. Angst im deinem implizierten Sinne hat eigentlich niemand. Die Flüchtlinge selber bereiten keine Ängste, weil wir das schaffen können und jeder weiß, dass wenn die Flüchtlinge mitarbeiten, sich hier einfügen, keine Angst machen können.

Ängste, die auftauchen können, beziehen sich auf das, was einzelne Flüchtlinge mit sich hier herein transportieren und das sie nicht bereit sind einem Anpassungsprozess zu unterwerfen. Die Maskulinisierung innerhalb des Flüchtlingspotentials z.B. kann Ängste hervorrufen. Nur ist das kein Problem des Flüchtlings und der Flüchtlingsproblematik, sondern das Problem des Maskulinen, das einige, die kommen, nicht in sich und an sich beherrschen.

Aber das kennen wir ja schon von anderen hier bereits Ansässigen. Ist also nur ein im Persönlichen befindendes Phänomen, das aus einer anderen Gemengenlagen schon lange mit einem Individuum herum geschleppt wird. Bei den anderen Dingen müssten die Flüchtlinge mehr Angst haben, denn ihre Zukunft ist nicht so rosig, Sie werden die Lower-Class vergrößern. Aber unsere Politik wird sie schon schützen... ;)

usw usw...

also immer schön weiter Ängste beschwören..damit kann man dann argumentativ hausieren gehen.

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Mo 26. Okt 2015, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Mo 26. Okt 2015, 13:54 hat geschrieben:Werter Mitforist Piedro, der ganze Strang ist eher ein Beispiel dafür, wie ein Problem aufgeblasen wird um es als pathologisch zurück Gedrücktes zu benutzen eine andere Auffassung gegenüber einem Problemkreis zu diskreditieren.
Einesfalls, es wurde bereits mehrfach richtig gestellt, daß Angst nicht pathologisch sein muß, nur, weil sie es sein kann. Angst, Furcht, Sorge... nenne es wie du willst, wird doch ins Feld geführt, wenn es mu diesen "Problemkreis" geht. Da ist die Rede von Grundstückspreisen, Krimininalität, davon, die Deutschen könnten in die Minderheit geraten... usw.
Der Problemkreis betrifft uns, macht uns betroffen. Im Rahmen dieser Betroffenheit kann bei dem einen oder anderen die Angst eine Rolle spielen. Da Angst nur diffus ist, individuelle variierend , nicht in Konkretem festzumachen kann mit dem Begriff Angst erstmals nichts erklärt werden , nichts zur Erklärung beitragen. Sie kann nur Antrieb sein über den Problemkreis - auch um die dann dort entstehende Angst selber - nachzudenken. Bei dem einen verharrt das auf niedrigem Niveau, der latscht dann los. Bei dem anderen rutsch das in die Resignation. Angst selber spielt nur bei den Erscheinungsbilder, die aus der Debatte über den Problemkreis zu erkennen sind ein oberflächliches Erklärungsmuster.

Mehr nicht.
Du unterschätzt die Wirkung von Angst. Natürlich regt Angst zum Nachdenken an, aber sie kann das Denken auch leicht bestimmen. Das habe ich eigentlich recht deutlich beschrieben, oder nicht?

Deinen letzten Satz verstehe ich nicht, das ist mir zu krypisch.
Deshalb hat der Threaderöffner das Thema auch so richtig nicht durchdacht. Er möchte - scheint mir - abweichende Meinungen zu seiner- als "krankhaft" injizieren, damit diese Meinung als faible in der Debatte dasteht.
Er hat das bereits mehrfach richtig gestellt. Es geht nicht darum, Angst zu pathologisieren.
Deutschland darf nur vor sich selber Angst haben, vorweg genommene Hosenscheißerei möchte ich das nennen, worüber sich unsere Nachbarn schon trefflich amüsieren. ;)

Die Selbstvergessenheit und Relativierungsmechanismen beim Umgang und bei der Debatte Problemkreise jetzt hier und heute, die wecken Befürchtungen...

echt ;)[
Der erste Satz ist nicht diskussionswürdig, den letzten kannst du gern erläutern. Welche Befürchtungen weckt denn die Debatte bei dir?


Abgesehen davon: wie kannst du denn die angesprochene Angst der Demokraten (im Amt oder als Helfer) als Diskreditierung abtun? Diese Angst ist eine konkrete, und sie ist berechtigt. Demokraten werden zu Opfern. Warum? Wenn die Ursache dafür auch Angst ist, dann können wir über Pathologie diskutieren, voher ist das überhaupt nicht interessant.
Zuletzt geändert von Piedro am Mo 26. Okt 2015, 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
Demolit

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Piedro » Mo 26. Okt 2015, 18:33 hat geschrieben:
Einesfalls, es wurde bereits mehrfach richtig gestellt, daß Angst nicht pathologisch sein muß, nur, weil sie es sein kann. Angst, Furcht, Sorge... nenne es wie du willst, wird doch ins Feld geführt, wenn es mu diesen "Problemkreis" geht. Da ist die Rede von Grundstückspreisen, Krimininalität, davon, die Deutschen könnten in die Minderheit geraten... usw.



Du unterschätzt die Wirkung von Angst. Natürlich regt Angst zum Nachdenken an, aber sie kann das Denken auch leicht bestimmen. Das habe ich eigentlich recht deutlich beschrieben, oder nicht?

Deinen letzten Satz verstehe ich nicht, das ist mir zu krypisch.



Er hat das bereits mehrfach richtig gestellt. Es geht nicht darum, Angst zu pathologisieren.



Der erste Satz ist nicht diskussionswürdig, den letzten kannst du gern erläutern. Welche Befürchtungen weckt denn die Debatte bei dir?
lach..

Notiz zum letzten Satz...

Antwort: keine.

Was da kommt macht mich nur lächeln....das was wir bereits haben, zeigt doch den Weg... ;) Wir, wir sind zu doof den Weg aufzuzeigen...weil wir haben den Kompass verloren..

deshalb..-> lächeln mein Freund...die jetzt Gesandten werden uns auf unserem Weg , den wir gefahren sind, bestärken,

echt ;)
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Mo 26. Okt 2015, 17:49 hat geschrieben: Nur soviel sei gesagt. Angst im deinem implizierten Sinne hat eigentlich niemand. Die Flüchtlinge selber bereiten keine Ängste, weil wir das schaffen können und jeder weiß, dass wenn die Flüchtlinge mitarbeiten, sich hier einfügen, keine Angst machen können.

Ängste, die auftauchen können, beziehen sich auf das, was einzelne Flüchtlinge mit sich hier herein transportieren und das sie nicht bereit sind einem Anpassungsprozess zu unterwerfen.
Aha. Flüchtlinge machen keine Angst. Aber Ängste können "auftauchen" wegen dem, was "einzelne Flüchtlinge" ins Land "transprotieren".

Das ist nicht schlüssig.
Die Maskulinisierung innerhalb des Flüchtlingspotentials z.B. kann Ängste hervorrufen. Nur ist das kein Problem des Flüchtlings und der Flüchtlingsproblematik, sondern das Problem des Maskulinen, das einige, die kommen, nicht in sich und an sich beherrschen.
Abgesehen von der Wortwahl ist das ein Klassiker der Xenophobie. Maskulinisierung des Flüchtlingspotentials ist der Hammer. :thumbup:

Es könnte also Angst "auftauchen", daß maskulinisierte Flüchtlinge (= Männer) ihre Maskulinisierung nicht in den Griff kriegen. Bekanntlich fallen sie dann ja über Frauen her, im Ernstfall über deutsche...
Aber das kennen wir ja schon von anderen hier bereits Ansässigen.
Echt jetzt? Ist ja interessant...
Ist also nur ein im Persönlichen befindendes Phänomen, das aus einer anderen Gemengenlagen schon lange mit einem Individuum herum geschleppt wird. Bei den anderen Dingen müssten die Flüchtlinge mehr Angst haben, denn ihre Zukunft ist nicht so rosig, Sie werden die Lower-Class vergrößern. Aber unsere Politik wird sie schon schützen... ;)

usw usw...
Sicher gibt es auch abgesehen von der Klassenprognose Gründe, sich als Flüchtling zu fürchten. Ansonsten wurde bereits festgestellt, daß Angst eine zutiefst persönliche Angelegenheit ist, aber ein Phänomen kann Angst nur in gesellschaftlichem Zusammenhang sein. Und darum geht es eigentlich.
also immer schön weiter Ängste beschwören..damit kann man dann argumentativ hausieren gehen.

echt ;)
Wo wird denn hier Angst beschworen, Kollege?

"Fürchtet euch nicht." Schon mal gehört?
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Mo 26. Okt 2015, 18:40 hat geschrieben:
lach..

Notiz zum letzten Satz...

Antwort: keine.

Was da kommt macht mich nur lächeln....das was wir bereits haben, zeigt doch den Weg... ;) Wir, wir sind zu doof den Weg aufzuzeigen...weil wir haben den Kompass verloren..

deshalb..-> lächeln mein Freund...die jetzt Gesandten werden uns auf unserem Weg , den wir gefahren sind, bestärken,

echt ;)

Jau, und die jetzt Gesalbten teilen uns das mit.

So wird das nix, Kollege.
Demolit

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Piedro » Mo 26. Okt 2015, 19:43 hat geschrieben:
Aha. Flüchtlinge machen keine Angst. Aber Ängste können "auftauchen" wegen dem, was "einzelne Flüchtlinge" ins Land "transprotieren".

Das ist nicht schlüssig.



Abgesehen von der Wortwahl ist das ein Klassiker der Xenophobie. Maskulinisierung des Flüchtlingspotentials ist der Hammer. :thumbup:

Es könnte also Angst "auftauchen", daß maskulinisierte Flüchtlinge (= Männer) ihre Maskulinisierung nicht in den Griff kriegen. Bekanntlich fallen sie dann ja über Frauen her, im Ernstfall über deutsche...



Echt jetzt? Ist ja interessant...



Sicher gibt es auch abgesehen von der Klassenprognose Gründe, sich als Flüchtling zu fürchten. Ansonsten wurde bereits festgestellt, daß Angst eine zutiefst persönliche Angelegenheit ist, aber ein Phänomen kann Angst nur in gesellschaftlichem Zusammenhang sein. Und darum geht es eigentlich.



Wo wird denn hier Angst beschworen, Kollege?

"Fürchtet euch nicht." Schon mal gehört?
Das ist ein Highlight der abendländischen Leitkultur.. ;) kenne ich gut , war mein dictum.

Denn das bedeutet die positive Hinwendung zu allem, was geschieht. Deshalb hat sich diese Leitkultur als die Durchetzungsfähige erwiesen, weil der positive Ansatz darin, der von den Vordenkern wahr!genommen wurde und sich evolutionär dann weiter entwickelt hat im Geiste so überzeugend. Wohingegen andere sich auf das befestigt haben, was ihnen par lettre vorgeschrieben wurde..

Genau das dies nicht geschieht, weil die Angst nicht da ist, dem ehedem Festgelegten, starr zu Verfolgendem zu entrinnen, gibt es die von dir jetzt herangezogenen schmalbrüstige Sicht aus ängstlicher Perspektive zu dem, was wir können und was wir gelernt haben nicht..

Wunderbarer Teilaspekt des Aufgeklärtseins..sind weiter..

echt ;)
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Mo 26. Okt 2015, 19:53 hat geschrieben:
Das ist ein Highlight der abendländischen Leitkultur.. ;) kenne ich gut , war mein dictum.

Denn das bedeutet die positive Hinwendung zu allem, was geschieht. Deshalb hat sich diese Leitkultur als die Durchetzungsfähige erwiesen, weil der positive Ansatz darin, der von den Vordenkern wahr!genommen wurde und sich evolutionär dann weiter entwickelt hat im Geiste so überzeugend. Wohingegen andere sich auf das befestigt haben, was ihnen par lettre vorgeschrieben wurde..

Genau das dies nicht geschieht, weil die Angst nicht da ist, dem ehedem Festgelegten, starr zu Verfolgendem zu entrinnen, gibt es die von dir jetzt herangezogenen schmalbrüstige Sicht aus ängstlicher Perspektive zu dem, was wir können und was wir gelernt haben nicht..

Wunderbarer Teilaspekt des Aufgeklärtseins..sind weiter..

echt ;)
Au weia. :rolleyes:

- Denn das bedeutet die positive Hinwendung zu allem, was geschieht.

Wieso das denn? Fürchtet euch nicht heißt nicht: wendet euch dem Bösen positiv hin, wenn es geschieht. Das hast du ganz falsch verstanden.

- Deshalb hat sich diese Leitkultur als die Durchetzungsfähige erwiesen, weil der positive Ansatz darin, der von den Vordenkern wahr!genommen wurde und sich evolutionär dann weiter entwickelt hat im Geiste so überzeugend. Wohingegen andere sich auf das befestigt haben, was ihnen par lettre vorgeschrieben wurde..

Ich gehe mal davon aus, das ist tatsächlich ernst gemeint...

- Das Christentum als "Leitkultur" hat sich nicht wegen der Furchtlosigkeit der Christen als "Leitkultur" entwickelt, sondern weil es über etliche Generationen Furcht verbreitet hat, Grauen, Krieg und Vernichtung aller, die sich nicht unter das seligmachende Joch der Kirche beugten. Und wurde alles par lettre vorgeschrieben, Kollege. Das Christentum wurde als gesellschaftlicher Machtfaktor überwunden, aus dem hat sich die aktuelle "Leitkultur" entwickelt. Furchtlose sind inzwischen unter den Christen nicht zahlreicher als in unchristlichen Bevölkerungsgruppen. Furcht steht heutzutage hoch im Kurs.


- Wunderbarer Teilaspekt des Aufgeklärtseins..sind weiter..

Ja, manche haben sich schon längst selbst überholt.
Zuletzt geändert von Piedro am Di 27. Okt 2015, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Demolit

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Piedro » Di 27. Okt 2015, 12:34 hat geschrieben:
Au weia. :rolleyes:

- Denn das bedeutet die positive Hinwendung zu allem, was geschieht.

Wieso das denn? Fürchtet euch nicht heißt nicht: wendet euch dem Bösen positiv hin, wenn es geschieht. Das hast du ganz falsch verstanden.

- Deshalb hat sich diese Leitkultur als die Durchetzungsfähige erwiesen, weil der positive Ansatz darin, der von den Vordenkern wahr!genommen wurde und sich evolutionär dann weiter entwickelt hat im Geiste so überzeugend. Wohingegen andere sich auf das befestigt haben, was ihnen par lettre vorgeschrieben wurde..

Ich gehe mal davon aus, das ist tatsächlich ernst gemeint...

- Das Christentum als "Leitkultur" hat sich nicht wegen der Furchtlosigkeit der Christen als "Leitkultur" entwickelt, sondern weil es über etliche Generationen Furcht verbreitet hat, Grauen, Krieg und Vernichtung aller, die sich nicht unter das seligmachende Joch der Kirche beugten. Und wurde alles par lettre vorgeschrieben, Kollege. Das Christentum wurde als gesellschaftlicher Machtfaktor überwunden, aus dem hat sich die aktuelle "Leitkultur" entwickelt. Furchtlose sind inzwischen unter den Christen nicht zahlreicher als in unchristlichen Bevölkerungsgruppen. Furcht steht heutzutage hoch im Kurs.


- Wunderbarer Teilaspekt des Aufgeklärtseins..sind weiter..

Ja, manche haben sich schon längst selbst überholt.
Was du schreibst, steht in keinem sachlichen Zusammenhang zu dem, was ich schrieb.

Fürchtet euch nicht ist einmal aus der Semantik heraus nur positiv zu sehen, zum anderen von dem Vordenker einer Denkschule immer perspektivisch positiv zukunftsgerichtet geäußert worden. Deine Ansicht ist durch keine Quelle im Lesebuch der Denkschule zu belegen.

Das andere ist der übliche Ablass von denen, die Entwicklungen aus einer Denke heraus nur unter dem Gesichtspunkt abarbeiten, der nur in der propagandistisch gefärben Nachschau auf diese Entwicklung sich ergibt.

Einfach nur mal darüber nachdenken, dass nur Hoffnung und Frieden das bringen könen, was eine Gesellschaft über Jahrtausende prägen konnte. Dein Deschnern zeigt nur die vorhandene aber nie prägende Ausprägung von Haltungen dieser Denkschule.

Vergiss es......

echt ;)
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Di 27. Okt 2015, 12:44 hat geschrieben: Das andere ist der übliche Ablass von denen, die Entwicklungen aus einer Denke heraus nur unter dem Gesichtspunkt abarbeiten, der nur in der propagandistisch gefärben Nachschau auf diese Entwicklung sich ergibt.

Einfach nur mal darüber nachdenken, dass nur Hoffnung und Frieden das bringen könen, was eine Gesellschaft über Jahrtausende prägen konnte. Dein Deschnern zeigt nur die vorhandene aber nie prägende Ausprägung von Haltungen dieser Denkschule.

Vergiss es......
Nö. :D

- Einfach nur mal darüber nachdenken, dass nur Hoffnung und Frieden das bringen könen, was eine Gesellschaft über Jahrtausende prägen konnte.

Hoffnung und Frieden haben also unsere "Leitkultur" über Jahrtausende geprägt, wenn man keine "propagandistisch gefärbte Nachschau" betreibt. Ist ja aufregend. Hoffnung prägt jede Kultur, Kollege, das ist keiner Erwähnung wert. Aber Frieden war kein prägendes Element für die europäische Kultur, ganz im Gegenteil. Kriege wurden durchgehend geführt, seit das Christentum in Europa fußfassen konnte. Nicht zuletzt auch Religionskriege. Inquisition, feudalisitische Willkür und Kolonialismus haben unsere Kultur weit mehr geprägt als Hoffnung und Friede.
Demolit

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Piedro » Di 27. Okt 2015, 12:56 hat geschrieben:
Nö. :D

- Einfach nur mal darüber nachdenken, dass nur Hoffnung und Frieden das bringen könen, was eine Gesellschaft über Jahrtausende prägen konnte.

Hoffnung und Frieden haben also unsere "Leitkultur" über Jahrtausende geprägt, wenn man keine "propagandistisch gefärbte Nachschau" betreibt. Ist ja aufregend. Hoffnung prägt jede Kultur, Kollege, das ist keiner Erwähnung wert. Aber Frieden war kein prägendes Element für die europäische Kultur, ganz im Gegenteil. Kriege wurden durchgehend geführt, seit das Christentum in Europa fußfassen konnte. Nicht zuletzt auch Religionskriege. Inquisition, feudalisitische Willkür und Kolonialismus haben unsere Kultur weit mehr geprägt als Hoffnung und Friede.

Lach, das Kriege geführt wurden ist keinerlei Erwähnung wert, weil das ist überall normal :? ......die Konsequenzen, die aus den unseeligen Handlungen gezogen wurden sind' s. Da liegt die hier vorherrschende Leitkultur wunderbar im Rennen bzgl der positiven Auswirkungen auf den Menschen.

echt ;)
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Di 27. Okt 2015, 14:20 hat geschrieben:

Lach, das Kriege geführt wurden ist keinerlei Erwähnung wert, weil das ist überall normal :? ......die Konsequenzen, die aus den unseeligen Handlungen gezogen wurden sind' s. Da liegt die hier vorherrschende Leitkultur wunderbar im Rennen bzgl der positiven Auswirkungen auf den Menschen.

echt ;)
Aha. Ich fasse deine Thesen dann mal zusammen.

1. Flüchtlinge machen keine Angst (es gibt keine Angst vor Flüchtlingen?) Ängste können aber "auftauchen" wegen dem, was Flüchtlinge ins Land transpotieren, nicht zuletzt ihre Maskulinität.

2. Die Betrachtung dieser Ängste (Ursachen, Auswirkungen, gesellschaftliche Wahrnehmung etc) ist für dich Angstmacherei, da es diese Ängste nicht gibt, wohl aber "auftauchen" können.

3. "Fürchtet euch nicht" prägt die "Leitkultur" zu "positivem Hinwenden", ebenso ist diese "Leitkultur" durch Hoffnung und Frieden geprägt, letzteres vor allem durch Kriege.

Jetzt bleibt noch festzustellen, was diese so geprägte Leitkultur sein soll. Themenbezogen hinsichtlich der Flüchtlinge. Von denen soll sich ja diese Leitkultur auch massiv unterscheiden, wenn ich dich richtig verstanden habe.

Ich sehe das so: die Leitkultur ist nur sehr bedingt "christlich" - oder jüdisch oder so... Sie ist vor allem freiheitlich. Freiheit des Indivuduums. Dazu gehört zum einen, daß jedes Individuum sich beliebig orientieren kann, so lange es keine Grenzen verletzt, die durch das Strafrecht und andere Normen gesetzt werden. Ein Individuum muß sich also auch nicht an einer Leitkultur orientieren, weil diese Leitkultur ihm die Freiheit zuspricht, das nicht zu tun. Mit Abstrichen, versteht sich. Kann also die tatsächliche oder angenommene Leitkultur eines Individuums geeignet sein, ihm Grundrechte abzusprechen, wie zB das Asylrecht? Weil es später gekommen ist als andere, die diesen Anspruch bekommen haben, zB? Oder weil es eine mutmaßliche, vielleicht auch tatsächliche leitkulturelle Orientierung hat, die es für unsere Grundordnung qualifizieren?
Demolit

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Piedro » Di 27. Okt 2015, 15:36 hat geschrieben:
Aha. Ich fasse deine Thesen dann mal zusammen.

1. Flüchtlinge machen keine Angst (es gibt keine Angst vor Flüchtlingen?) Ängste können aber "auftauchen" wegen dem, was Flüchtlinge ins Land transpotieren, nicht zuletzt ihre Maskulinität.

2. Die Betrachtung dieser Ängste (Ursachen, Auswirkungen, gesellschaftliche Wahrnehmung etc) ist für dich Angstmacherei, da es diese Ängste nicht gibt, wohl aber "auftauchen" können.

3. "Fürchtet euch nicht" prägt die "Leitkultur" zu "positivem Hinwenden", ebenso ist diese "Leitkultur" durch Hoffnung und Frieden geprägt, letzteres vor allem durch Kriege.

Jetzt bleibt noch festzustellen, was diese so geprägte Leitkultur sein soll. Themenbezogen hinsichtlich der Flüchtlinge. Von denen soll sich ja diese Leitkultur auch massiv unterscheiden, wenn ich dich richtig verstanden habe.

Ich sehe das so: die Leitkultur ist nur sehr bedingt "christlich" - oder jüdisch oder so... Sie ist vor allem freiheitlich. Freiheit des Indivuduums. Dazu gehört zum einen, daß jedes Individuum sich beliebig orientieren kann, so lange es keine Grenzen verletzt, die durch das Strafrecht und andere Normen gesetzt werden. Ein Individuum muß sich also auch nicht an einer Leitkultur orientieren, weil diese Leitkultur ihm die Freiheit zuspricht, das nicht zu tun. Mit Abstrichen, versteht sich. Kann also die tatsächliche oder angenommene Leitkultur eines Individuums geeignet sein, ihm Grundrechte abzusprechen, wie zB das Asylrecht? Weil es später gekommen ist als andere, die diesen Anspruch bekommen haben, zB? Oder weil es eine mutmaßliche, vielleicht auch tatsächliche leitkulturelle Orientierung hat, die es für unsere Grundordnung qualifizieren?

1 und 2 richtig. Nur so geht da mit dem Abarbeiten der problemkreise richtig von statten.

den Punkt 3 hast du in Bezug auf Krieg und Frieden in deinem Sinne unkorrekt dir zusammen interpretiert. Frieden gehört zum Krieg und wir haben Frieden teuer erlitten,..diese Richtung ist heute hier die maßgebende.

Deine Ableitung Individuum teile ich im Großen und Ganzen. Sie bringt uns aber nicht weiter, weil Individuen zusammen leben (wollen) müssen. Deshalb ist nicht nur die Grenze des Individuums da, wo diese Individualität andere beeinträchtigt, sondern auch dort, wo Individualität eine falsches Zeichen setzt, das zur Ablehnung des anderen Individuums führen kann.

Die Grenzziehung darüber ist das Spannende einer Gesellschaft. Dieser Diskurs über die "Freiheit" des Einzelnen macht eine spannende Gesellschaft aus, die es zu etwas bringen will.

Manche fühlen sich in ihre aufstoßenden Individualität sauwohl. Das hat was mit Selbsteinschätzung und Intelligenz zu tun. Die beiden Dinge sind nicht im Rahmen von Gesetzestreue abzuarbeiten...

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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Piedro » Mo 26. Okt 2015, 20:43 hat geschrieben:
Aha. Flüchtlinge machen keine Angst. Aber Ängste können "auftauchen" wegen dem, was "einzelne Flüchtlinge" ins Land "transprotieren".

Das ist nicht schlüssig.



Abgesehen von der Wortwahl ist das ein Klassiker der Xenophobie. Maskulinisierung des Flüchtlingspotentials ist der Hammer. :thumbup:

Es könnte also Angst "auftauchen", daß maskulinisierte Flüchtlinge (= Männer) ihre Maskulinisierung nicht in den Griff kriegen. Bekanntlich fallen sie dann ja über Frauen her, im Ernstfall über deutsche...



Echt jetzt? Ist ja interessant...



Sicher gibt es auch abgesehen von der Klassenprognose Gründe, sich als Flüchtling zu fürchten. Ansonsten wurde bereits festgestellt, daß Angst eine zutiefst persönliche Angelegenheit ist, aber ein Phänomen kann Angst nur in gesellschaftlichem Zusammenhang sein. Und darum geht es eigentlich.



Wo wird denn hier Angst beschworen, Kollege?

"Fürchtet euch nicht." Schon mal gehört?


Ahoi, Piedro,

kannst Du mir erklären, was Demolit mit diesem Beitrag meint? Ich habe bei diesem kryptischen Andeuten, das nicht einmal auf etwas Vorheriges eingeht, den Faden verloren.



Übrigens: Was denkst Du über Roosevelts Rhetorik?
So, first of all, let me assert my firm belief that the only thing we have to fear is fear itself — nameless, unreasoning, unjustified terror which paralyzes needed efforts to convert retreat into advance. In every dark hour of our national life a leadership of frankness and of vigor has met with that understanding and support of the people themselves which is essential to victory. And I am convinced that you will again give that support to leadership in these critical days.
Zuletzt geändert von Agesilaos Megas am Mi 28. Okt 2015, 06:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Prof. Bude (Kassel) hat bereits schon einen interessanten Aspekt eingeworfen, der auch die Angst berührt:
Die, die sich „nicht den Mund verbieten lassen“

In diesem Gefühl, sich auf einem glitschigen Boden zu bewegen, können sich ganz schnell Koalitionen der Angst bilden, die quer durch die Gesellschaft laufen. Man attackiert zuerst Politiker, von denen angenommen wird, dass sie sich den Staat als Beute genommen und nichts anderes im Sinn haben, als wiedergewählt zu werden; dann spießt man Journalisten auf, denen unterstellt wird, dass sie heimlich auf der Gehaltsrolle von Lobbyisten und Werbern stehen; und schließlich läuft man rot an, wenn Repräsentanten von Verbänden auf dem Bildschirm erscheinen, die immer nur die erwartbaren Erklärungen abgeben. Dieses ganze Personal der Öffentlichkeitserzeugung kann zu einem System der Wirklichkeitsverweigerung zusammengefasst werden, in dem niemand mehr den Mut aufbringt, die Dinge beim Namen zu nennen.

So wird diffuses Systemvertrauen, das besagt, dass bei aller Kritik im Einzelnen im Grunde alles in Ordnung ist, durch ein ebenso diffuses Systemmisstrauen ersetzt, das trotz positiver Nachrichten über die Rückkehr des sozialen Wohnungsbaus oder den Aufbau einer europäischen Bankenaufsicht immer nur die Bestätigung für den Eindruck sucht, dass nichts in Ordnung ist. Kommuniziertes Misstrauen kann dann zu einer Ressource von spontanen Vergemeinschaftungen werden, bei denen man öffentlich seiner Gereiztheit, seiner Verdrießlichkeit und seiner Enttäuschtheit Ausdruck verschafft.

Brenzlig kann die Situation dann werden, wenn es zu einem Kurzschluss zwischen den beiden Brennpunkten des sozialen Bruchs kommt: wenn die Ignorierten aus dem Dienstleistungsproletariat sich mit den Verbitterten aus der gesellschaftlichen Mitte im Blick auf einen Sündenbock verbünden, den man dafür verantwortlich machen kann, dass alles so schief läuft.

Das bereitet die Bühne für den Auftritt des autoritären Rebellen, der seinem Publikum vermittelt, dass niemand sonst es versteht. Themen, für die Appellwörter wie „Wirtschaftsflüchtling“, „Wohnungseinbrüche“ und „Sozialbetrüger“ stehen, bilden das Register des europäischen Rechtspopulismus.Wenn dann eine Figur kommt, die sagt, ich lasse mich nicht belügen, ich lasse mir den Mund nicht verbieten, und ich weiß, was ich weiß, dann ist eine Politik gefordert, die keine Angst vor den Ängsten der Leute hat.
http://www.faz.net/aktuell/politik/denk ... 45-p3.html



Ich teile Budes Ansicht, dass die tiefen Ursachen u.a. auch für die Verwerfungen in der Asylantenfrage in den Bereich der sozialen Angst zurückgehen. Studien haben ja schon mehrfach bewiesen, dass jene Mittelschicht, die dem rechtspopulistischen Spektrum angehört, von der Angst vor Abrutsch in das "Dienstleistungsproletariat" angetrieben wird.

Und die Wahrnehmung der Angst bezeichnet er interessanterweise als Angst der Politiker vor der Angst der Bürger. Will heißen: Dass die Politik es nicht verstehe, sich mit den Ängsten der Menschen auseinanderzusetzen. Ob er da richtig liegt? Oder gibt es abweichende Meinungen?
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Demolit » Di 27. Okt 2015, 16:55 hat geschrieben:

1 und 2 richtig. Nur so geht da mit dem Abarbeiten der problemkreise richtig von statten.

den Punkt 3 hast du in Bezug auf Krieg und Frieden in deinem Sinne unkorrekt dir zusammen interpretiert. Frieden gehört zum Krieg und wir haben Frieden teuer erlitten,..diese Richtung ist heute hier die maßgebende.

Deine Ableitung Individuum teile ich im Großen und Ganzen. Sie bringt uns aber nicht weiter, weil Individuen zusammen leben (wollen) müssen. Deshalb ist nicht nur die Grenze des Individuums da, wo diese Individualität andere beeinträchtigt, sondern auch dort, wo Individualität eine falsches Zeichen setzt, das zur Ablehnung des anderen Individuums führen kann.

Die Grenzziehung darüber ist das Spannende einer Gesellschaft. Dieser Diskurs über die "Freiheit" des Einzelnen macht eine spannende Gesellschaft aus, die es zu etwas bringen will.

Manche fühlen sich in ihre aufstoßenden Individualität sauwohl. Das hat was mit Selbsteinschätzung und Intelligenz zu tun. Die beiden Dinge sind nicht im Rahmen von Gesetzestreue abzuarbeiten...

echt ;)
2. Die Betrachtung dieser Ängste (Ursachen, Auswirkungen, gesellschaftliche Wahrnehmung etc) ist für dich Angstmacherei, da es diese Ängste nicht gibt, wohl aber "auftauchen" können.
1 und 2 richtig. Nur so geht da mit dem Abarbeiten der problemkreise richtig von statten.
Wieso bist Du davon überzeugt, dass keine Ängste in der Gesellschaft vor Asylanten gibt?
gentibus solidaritas, una fit humanitas.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Piedro » Mo 26. Okt 2015, 20:43 hat geschrieben:
Aha. Flüchtlinge machen keine Angst. Aber Ängste können "auftauchen" wegen dem, was "einzelne Flüchtlinge" ins Land "transprotieren".

Das ist nicht schlüssig.



Abgesehen von der Wortwahl ist das ein Klassiker der Xenophobie. Maskulinisierung des Flüchtlingspotentials ist der Hammer. :thumbup:

Es könnte also Angst "auftauchen", daß maskulinisierte Flüchtlinge (= Männer) ihre Maskulinisierung nicht in den Griff kriegen. Bekanntlich fallen sie dann ja über Frauen her, im Ernstfall über deutsche...



Echt jetzt? Ist ja interessant...



Sicher gibt es auch abgesehen von der Klassenprognose Gründe, sich als Flüchtling zu fürchten. Ansonsten wurde bereits festgestellt, daß Angst eine zutiefst persönliche Angelegenheit ist, aber ein Phänomen kann Angst nur in gesellschaftlichem Zusammenhang sein. Und darum geht es eigentlich.



Wo wird denn hier Angst beschworen, Kollege?

"Fürchtet euch nicht." Schon mal gehört?


Aha. Flüchtlinge machen keine Angst. Aber Ängste können "auftauchen" wegen dem, was "einzelne Flüchtlinge" ins Land "transprotieren".

Das ist nicht schlüssig.


Das möchte ich noch einmal herausstellen.

Angst mag sich entweder auf die Gegenwart (Panik) oder aber die Zukunft beziehen, aber der Moment, in welcher die Angst das Handeln bestimmt, bleibt die Gegenwart. Somit ist eine Angst bereits schon existent, bevor sie den Reiz dafür haben kann.

Ein Arachnophober wird sich ängstlich weigern, wenn man ihn fragt, ob er auf eine Tour in alte Gemäuer mitkommen will. Das Gemäuer macht keine Angst, wohl aber die Spinnen. Aber es könnte ja sein, dass es dort keine Spinnen gibt? Dennoch bringt ihn das nicht Angst machende Gemäuer zur Angst (Vermeiden, Schweiß etc.). Denn die Angst, dass Ängste auftreten könnten, ist bereits schon eine Angst und sind symptomatisch für andere Phobien, u.a. Xenophobie. Deswegen lehnt er ab, er will den Reiz vermeiden.

Das führt auf die "Problemkreise" Demolits zurück: Wie kann man die Betrachtung der gesell. Wahrnehmung der Angst kritisieren, da es keine Angst vor Flüchtlingen gebe, sondern nur vor den Konsequenzen?

Vllt. liegt da die Annahme zugrunde, dass der Mensch, wie eine Maschine, sehr wohl rational unterscheiden kann, was Gegenstand seiner vermeidenden Haltung ist.

Vllt. liegt auch nur das Bestreben zugrunde, die Menschen, die Asyl ablehnen, zu rationalisieren. Das wäre aber genau so der falsche Ansatz (Verharmlosung) wie der Vorwurf der Pathologisierung (Übertreibung).

Angst generalisiert Ursachen und Reize. Das ist eine Tatsache.




Nun ist die Frage, ob es tatsächlich Angst vor Flüchtlingen gibt. Die Frage selbst ist obsolet, da nicht wir die Angst herbeigeführt haben, sondern da sie längst schon in der gesell. Interaktion entstanden ist.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 83505.html


Ein wunderbares Bsp., wie "Konsequenzen, die auftauchen könnten" mit dem Wort "Asylanten" gleichgesetzt wird:

http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... h-nie.html

Dieser Link ist vom Juli. Interessant ist die Überschneidung "Aslyant"/"wirtschaftlicher Abusus".

Ich zitiere meine Eingangsteilthese:
E. Oder auch der Materialismus könnte die Menschen gierig und neidisch gemacht haben - Flüchtlinge sind dann soziale Eindringle in ihrer Wahrnehmung.
Das deckt sich mit Bude und führt auf mein Anliegen in diesen Strang zurück.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Demolit »

Agesilaos Megas » Mi 28. Okt 2015, 06:29 hat geschrieben:


Ahoi, Piedro,

kannst Du mir erklären, was Demolit mit diesem Beitrag meint? Ich habe bei diesem kryptischen Andeuten, das nicht einmal auf etwas Vorheriges eingeht, den Faden verloren.



Übrigens: Was denkst Du über Roosevelts Rhetorik?
Da ist nichts Kryptisches dran und drin. Das Problem ist mit der Betrachtung von der Seite der Angst her nicht anzupacken.

Es geht knallhart um die Dinge, die die dt. Gesellschaft betreffen, abzuarbeiten. Ob der Faktor Angst ( als individuell empfundenes Gefühl des Ausgesetzseins) von der einen Seite politsich missbraucht wird um Stimmung zu machen oder von anderer Seite als politisches Instrument genutzt wird, denen die Angst haben könnten, zu unterstellen, sie wären auf dem Holzweg oder durch eine Angstbefangenheit politisch gefährdet rechts abzudriften (wie der Starngersteller) ist bei der Problemlösung völlig unerheblich.

Das alles ist Tanz um die eigene Befindlichkeit .

Mehr nicht.

echt ;)
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Demolit » Mi 28. Okt 2015, 08:56 hat geschrieben:
Da ist nichts Kryptisches dran und drin. Das Problem ist mit der Betrachtung von der Seite der Angst her nicht anzupacken.

Es geht knallhart um die Dinge, die die dt. Gesellschaft betreffen, abzuarbeiten. Ob der Faktor Angst ( als individuell empfundenes Gefühl des Ausgesetzseins) von der einen Seite politsich missbraucht wird um Stimmung zu machen oder von anderer Seite als politisches Instrument genutzt wird, denen die Angst haben könnten, zu unterstellen, sie wären auf dem Holzweg oder durch eine Angstbefangenheit politisch gefährdet rechts abzudriften (wie der Starngersteller) ist bei der Problemlösung völlig unerheblich.

Das alles ist Tanz um die eigene Befindlichkeit .

Mehr nicht.

echt ;)

1. Eingangsbeitrag lesen. Da sind einige Dinge hervorgehoben. Und es geht übrigens nicht nur um die dt. Gesellschaft.

2. Vorwurf des Holzweges belegen. Mit Stellen.

3. Es geht um Perzeption der Angst. Und die kann, clever wie Du bist, eine Befindlichkeit sein, weil es eine Emotion ist.

4. Die Probleme der Gesellschaft stehen nicht im Vordergrund, sondern die unterschiedlichen Angstmechanismen, die mannigfaltig in der Gesellschaft vorhanden sind. Wenn Du knallhart sein willst, hast Du die anthropologische Konstante ignoriert (siehe 1., 3.), die Angst als Phänomen missachtet und das Subforum verfehlt. Aus keinem anderen Grund ist dieser Thread nicht Teil des Sammelstranges. Ängste lassen sich nicht schematisch an gesellschaftl. Fakten abarbeiten noch bewirken gesell. Fakten Ängste, sondern Menschen haben komplexe Strukturen und nehmen in der Öffentlichkeit selektiv wahr - Menschen, die hier schreiben und Angstsituationen darlegen. Du hast z.B. Deine Angst vor fremden Männern geäußert - jene Angst, die sich z.B. nicht etwa mit einer latenten Homosexualität erklären, wie die Pathologisierer ja ahnen möchten, noch mit dem BIP oder der Lohnsituation angehen ließe, sondern nur auf Deiner Selektion basieren. Warum fürchtest Du maskuline Fremde? Weil Du persönlich siehst, dass es nur Männer seien? Oder weil Du davon gehört hast? Oder weil Du bestimmte Medien konsumiert hast? Hast Du Angst um die Frauen oder um die Statistik? Warum gibt es Menschen, die sich nicht daran stören? Da ist der DIALOG mit Dir überaus wichtig.

5. Es soll über Angst, nicht an der Angst vorbei geredet werden. Das Austauschen der Befindlichkeiten ist menschlich und charakterisiert den Menschen. Das Messen von toten Dingen hilft nicht, solange als es keinen introspektiven Ansatz darüber gibt, wer sich wie fühlt, wenn er mit irgendetwas konfrontiert wird.
Zuletzt geändert von Agesilaos Megas am Mi 28. Okt 2015, 08:37, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Excellero »

Wer mal 10 Minuten nachdenkt welche Konsequenzen sich aus dem Zustrom von Millionen von unqualifizierten, gesellschaftlich schwierigen teils inkompartiblen Individuen ergeben. Auch mittel und langfristig. Der MUSS Angst bekommen, und diese Angst ist berechtigt. Sogar Notwendig.

Angst ist ein Reflex um sich vor Schaden zu bewahren, und keine psychologische Störung.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Agesilaos Megas »

Excellero » Mi 28. Okt 2015, 09:07 hat geschrieben:Wer mal 10 Minuten nachdenkt welche Konsequenzen sich aus dem Zustrom von Millionen von unqualifizierten, gesellschaftlich schwierigen teils inkompartiblen Individuen ergeben. Auch mittel und langfristig. Der MUSS Angst bekommen, und diese Angst ist berechtigt. Sogar Notwendig.

Angst ist ein Reflex um sich vor Schaden zu bewahren, und keine psychologische Störung.
Angst ist in der Regel keine Störung, richtig. Damit bist Du schon nüchterner als diejenigen, die sich selbst Pathologisieren wollen oder meinen, es sei ja nur eine Befindlichkeit.

Aber denken wir mal nicht an die Narren. Denken wir mal an Dich:

Welcher Schaden droht Dir?
Zuletzt geändert von Agesilaos Megas am Mi 28. Okt 2015, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Agesilaos Megas » Mi 28. Okt 2015, 06:29 hat geschrieben:


Ahoi, Piedro,

kannst Du mir erklären, was Demolit mit diesem Beitrag meint? Ich habe bei diesem kryptischen Andeuten, das nicht einmal auf etwas Vorheriges eingeht, den Faden verloren.



Übrigens: Was denkst Du über Roosevelts Rhetorik?
Zu Rooselvelt: Im Ansatz nicht neu, das haben vor dem Nazarener schon viele Mystiker festgestellt. War Herr R. ein Freimaurer? :D

Ansonsten situationsbedingt derart, daß es gar nicht falsch sein kann. Historisch einwandfrei, aber für Frau M. zB keine Orientierungshilfe.


Zu Demolit: Gelingt mir hier auch nicht, leider. Ansonsten verwendet er gern Schlüsselwörer eigener Prägung, deren genau Bedeutung zu kennen man sich mit der Zeit einbilden darf.
Zuletzt geändert von Piedro am Mi 28. Okt 2015, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Di 27. Okt 2015, 15:55 hat geschrieben:

1 und 2 richtig. Nur so geht da mit dem Abarbeiten der problemkreise richtig von statten
Sorry, da kann ich dir nicht folgen. Mir erscheint das weder klar noch nachvollziehbar. Und zum Problemkreis kann ich erst was sagen, wenn du dein ein wenig definierst. Woher soll ich wissen, was für dich der "Problemkreis Flüchtlinge" (falls du dich überhaupt noch auf die beziehst) ist?
den Punkt 3 hast du in Bezug auf Krieg und Frieden in deinem Sinne unkorrekt dir zusammen interpretiert. Frieden gehört zum Krieg und wir haben Frieden teuer erlitten,..diese Richtung ist heute hier die maßgebende.
Na, der war deftig. :thumbup:

Leider sagt auch das nicht viel mehr, man darf ahnen, welche Gedanken dich bewegen. Maßgebend ist heute keine Richtung zwischen Krieg und Frieden und teurem Leiden, diesbezüglich ist der Kompaß zuverlässig. Es ging ja um die Leitkultur, Grundwerte etc. All das hat sich in einem Gefüge entwickelt, das ein klares Regelwerk bietet. Ein Teil ist dynamisch, die allgemeine Gesetzgebung, ein Teil ist weniger dynamisch, einige Bereiche der Verfassung, und ein Teil ist "unveränderlich". Kireg ist demnach nur eine Option im Verteidigungsfall. Frieden gilt als Normalzustand, den es zu erhalten gilt. Und die Flüchtlingsdebatte, deren Wahrnehmung und so weiter... Das hat nichts mit diesen Axiomen zu tun. Auch, wer Grundrechte nur noch selektiv, vielleicht nach Quote, vergeben will, wer in Sachen Rechtsstaat selektive Abstriche hinnehmen würde oder sie sogar verlangt, ist weit davon entfernt daran etwas ändern zu wollen.
Deine Ableitung Individuum teile ich im Großen und Ganzen. Sie bringt uns aber nicht weiter, weil Individuen zusammen leben (wollen) müssen. Deshalb ist nicht nur die Grenze des Individuums da, wo diese Individualität andere beeinträchtigt, sondern auch dort, wo Individualität eine falsches Zeichen setzt, das zur Ablehnung des anderen Individuums führen kann.
Ein falsches Zeichen durch ein Individuum kann zur Ablehnung des anderen Individuum führen? Sowas aber auch! Und was soll das bedeuten? Dem einen reichen dunkle Haare und dunkler Teint, dann noch dunkle Augen und Ablehnung bis der Arzt kommt. Dem anderen reichen blöde Sprüche und idiotische Parolen, und schon lehnt er ein Individuum ab. Der nächste mag einen Duft nicht, den Klang einer Stimme... Individuuen lehnen sich ununterbrochen gegenseitig ab, das ist ganz normal. Ob ein gesetztes Zeichen falsch ist liegt im Auge des Betrachters, die Reaktion darauf näher beim Stammhirn.

Wer Aufgrund von Abstammung oder anderer Sammelmerkmale Individuen ablehnt, braucht keine falschen Zeichen. Aber man kann davon ausgehen, daß sich unter den Flüchtlingen auch Individuen befinden, die an andere "falsche Zeichen" senden. Es wäre seltsam wenn nicht. Aber was bedeutet das? Ist das ein wichtiger Aspekt für die gesellschaftliche Wahrnehmung? Und warum sollte es das sein?
Die Grenzziehung darüber ist das Spannende einer Gesellschaft. Dieser Diskurs über die "Freiheit" des Einzelnen macht eine spannende Gesellschaft aus, die es zu etwas bringen will.
Aber sowas von! Besonders wenn es darum geht, Freiheiten und Grundrechte zu limitieren. Das geschieht ja derzeit doch recht massiv, da gibbet nix. Deshalb ist die Frage nach den Gründen dieser "Forderung", der Wahrnehmung, die dazu führt, durchaus interessant. Die Eingangsthese ist Angst. Der widersprichst du. Aber ersetzt hast du sie bisher nicht, dafür waren deine Aussagen zu schwammig.
Manche fühlen sich in ihre aufstoßenden Individualität sauwohl. Das hat was mit Selbsteinschätzung und Intelligenz zu tun. Die beiden Dinge sind nicht im Rahmen von Gesetzestreue abzuarbeiten...
Ob die schiere Indivudalität anderen aufstößt darf dem Individuum egal sein. Das ist ja Freiheit. Wenn ich daran denke, wer oder was mir so alles aufstößt... Weia! Soll sich doch jeder in seiner Individualität wohl fühlen, dazu ist das Leben doch da. Deshalb hat die Freiheit ja ihrem Wert, sonst bräuchte sie keine Sau. Das hat natürlich nichts mit Gesetzestreue zu tun, das geht schon etwas tiefer. Aber wenn Gesetze gebrochen werden hört der Spaß natürlich auf. Dann kommt die Moderation.
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Agesilaos Megas » Mi 28. Okt 2015, 06:41 hat geschrieben:Prof. Bude (Kassel) hat bereits schon einen interessanten Aspekt eingeworfen, der auch die Angst berührt:



http://www.faz.net/aktuell/politik/denk ... 45-p3.html



Ich teile Budes Ansicht, dass die tiefen Ursachen u.a. auch für die Verwerfungen in der Asylantenfrage in den Bereich der sozialen Angst zurückgehen. Studien haben ja schon mehrfach bewiesen, dass jene Mittelschicht, die dem rechtspopulistischen Spektrum angehört, von der Angst vor Abrutsch in das "Dienstleistungsproletariat" angetrieben wird.

Und die Wahrnehmung der Angst bezeichnet er interessanterweise als Angst der Politiker vor der Angst der Bürger. Will heißen: Dass die Politik es nicht verstehe, sich mit den Ängsten der Menschen auseinanderzusetzen. Ob er da richtig liegt? Oder gibt es abweichende Meinungen?
Bestimmt gibt es da abweichende Meinungen. :D

Die Angst vor sozialem Abstieg ist bei vielen nicht unbegründet. Er läßt sich auch ohne weiteres im eigenen Umfeld erleben, wenn man die Augen offen hält. Natürlich nicht bei allen. Manche Umfelder sind nach wie vor stabil. Aber wie schnell ist so ne Firma mal Pleite? Oder ein Weltkonzern mit deutschen Namen haut man eben zwischen 200 und 2000 Leute raus. Sozialverträglich, natürlich. Das kann dich bei VW vielleicht nicht ganz so leicht treffen wie bei Schlecker, aber keiner weiß, ob nicht längst ein belgisches Investmentkonglomerat mit Hauptsitz in Nashville und einer Tochterfirma in Hong Kong mit dem Aufsichtsrat deiner ArbeitgeberGmbH verhandelt? Und Hartz ist nicht lustig, vor allem, wenn du Sparverträge, Hausbesitz und eine private Krankenversicherung hast. Dann darf die Hohe Kante erst mal abschmelzen bis das Auto verkauft ist.

Bei einfältigen Menschen fällt die rechtsradikale Propaganda von den illegalen Flüchtlingshorden, die vom Sozialstaat alles kriegen ohne überhaupt Mensch sein zu müssen, auf fruchtbaren Boden. Sie kriegen ein Feindbild, das ganz genau gar nichts mit der Ursache ihrer eigentlichen Angst zu tun hat. Und darauf springen sie an. Zum einen wird es frei Haus geliefert, "Argumente" können bei PI nachgeladen werden. Zum anderen braucht man sich dann nicht mehr mit der doch recht komplexen Frage der eigenen Angst auseinander zu setzen, weder psychologisch noch politisch. Das ist bei homo sapiens der normale Weg: ohne Anleitung kommen viele gar nicht erst auf die Idee, sich mit der eigenen Angt zu konfrontieren und sie zu erforschen. Angst hat man doch eh nicht. Und wenn, dann haben die alle ohne Fehlfunktion.

Hier könnte die Angstkultur der Rechtspopulisten eine systemimmanente Funktion erfüllen, die durch ständigen Flüchtlingszulauf und Überflutungsszenarien gewährleistet wird. Aber das lassen wir besser. :cool:

Was nun die Politiker betrifft: Angst ernst nehmen ist da eher nicht die Aufgabenstellung. Auch nicht, wenn Bürger von ihrer Furcht in die Arme von Extremisten geführt werden. Man stelle sich vor, die Angst vor dem Jüngsten Gericht triebe die Angst- und Sorgenbürger in die Arme fundamentalistischer Erlösungsverheißer. Man stelle sich vor, günstige Hochrechnungen ergäben eine Wählermarge von 20%. Keine Systemgefährdung. Sollen sich die Politiker nun in theosophische Dispute einlassen, oder lieber ihren Job erledigen und dazu beitragen, daß die Ängste nachlassen, die sich anhand von Fakten oder einer gewissen Unzufriedenheit ob politischer Defizite zu einer entsprechenden Negativentwicklung beitragen?

Wovor ein Volltrottel sich fürchetet, der beim Anblick von Kameras reflexhaft Lügenpresse gröhlt, oder ein Idiot, der Exemplaren wie Herrn P, redend zu Dresden, Beifall spendet, braucht einen Politiker wirklich nicht zu interessieren, es sei denn, sie nehmen Kontakt auf, in der Sprechstunde, per Mail, oder sie besuchen eine der Diskussionsveranstaltungsversuche, die es ja gerade in Sachsen überreichlich gab... und verzichten darauf, Drohungen, Beleidigungen und Pöbeleien abzulassen...

Ernsthaft. Wenn solche Ängste und deren wahlberechtigtes Fleisch in D-Land politikbestimmend werden, darf man gespannt sein wann der nächste Flughafen gebaut wird, der auch eröffnet werden kann.
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Agesilaos Megas » Mi 28. Okt 2015, 07:17 hat geschrieben: Das möchte ich noch einmal herausstellen.

Angst mag sich entweder auf die Gegenwart (Panik) oder aber die Zukunft beziehen, aber der Moment, in welcher die Angst das Handeln bestimmt, bleibt die Gegenwart. Somit ist eine Angst bereits schon existent, bevor sie den Reiz dafür haben kann.
Der Moment bleibt Gegenwart. Das merk ich mir. :D

Wir gleiten in die Mystik ab. Naja, kann passieren...

Angst ist so vieles, aber vor allem ist sie latent. Angst ist eine Grundhaltung des Menschen. Teils genetisch bedingt, teils durch Prägung. Deswegen war Fürchtet euch nicht! die ganz große Nummer des Nazareners.

Die Fragestellung war ja, ob die Berücksichtigung dieser Ängste in Politik umgesetzt werden soll. Die Frage finde ich schon seltsam. Selbstverstänlich. Jede Angst darf sich ihr demokratisches Votum verschaffen. Wenn sie keinen Parlamentsanbieter findet, der das leistet, kann jeder Ängstliche Seinesgleichen suchen und eine Partei gründen. Mehr geht irgendwie nicht.
Ein Arachnophober wird sich ängstlich weigern, wenn man ihn fragt, ob er auf eine Tour in alte Gemäuer mitkommen will. Das Gemäuer macht keine Angst, wohl aber die Spinnen. Aber es könnte ja sein, dass es dort keine Spinnen gibt? Dennoch bringt ihn das nicht Angst machende Gemäuer zur Angst (Vermeiden, Schweiß etc.). Denn die Angst, dass Ängste auftreten könnten, ist bereits schon eine Angst und sind symptomatisch für andere Phobien, u.a. Xenophobie. Deswegen lehnt er ab, er will den Reiz vermeiden.
Das darf er ja. Meinereiner täte sich eher einer Tour über Hochhausdächer verweigern, eine Dachtour in Paris könnte ich aber gar nicht ablehnen, egal wie weich die Stelzen werden...
Das führt auf die "Problemkreise" Demolits zurück: Wie kann man die Betrachtung der gesell. Wahrnehmung der Angst kritisieren, da es keine Angst vor Flüchtlingen gebe, sondern nur vor den Konsequenzen?
Ich halte das für in sich unlogisch oder unzureichend dargestellt. Zumal da ein Rückschluß aufs Individuum nachgekommen ist... Da sollte man schon deutlichere Worte gebrauchen. Ich ahne, was er sagen will, aber schreiben muß er das schon selbst...
Vllt. liegt da die Annahme zugrunde, dass der Mensch, wie eine Maschine, sehr wohl rational unterscheiden kann, was Gegenstand seiner vermeidenden Haltung ist.
Das wäre ja auch nicht falsch. Jeder sollte das tun, ob jeder dazu bereit oder befähig ist, ist eine andere Frage. Und da trennt sich ja argumentatorisch die Spreu vom Weizen. Es wurde ja auch behauptet, daß festgestellte Angst nur pathologisiert werden soll. Das fand ich allerliebst. Aber es gibt auch Angstzustände, die durchaus pathologisch sind, und in jedem Lebensbereich unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit nehmen solche Zustände zu. Angst ist bei den Gesundheitsversicherern ein ganz großes Thema, und das in allen Schichten.
Vllt. liegt auch nur das Bestreben zugrunde, die Menschen, die Asyl ablehnen, zu rationalisieren. Das wäre aber genau so der falsche Ansatz (Verharmlosung) wie der Vorwurf der Pathologisierung (Übertreibung).
Jetzt mal langsam. Menschen, die Asyl ablehnen, gehören in die Biotonne der Geschichte und aus die Maus. Diese Personen sind nicht gleich denen, die Kritik an der aktuellen Politik üben. Kollege Demolit ist ganz bestimmt nicht gegen Asyl, als Grundsatz. Und wir beide haben gemeinsam, daß wir der aktuellen Politik in Sachen Flüchtlinge, national wie international, kritisch gegenüberstehen. Wir können diesbezüglich leicht einen Mindestkonsens erreichen, dem auch du zustimmen würdest. Um eine politische Diskussion zu führen. Das wollen wir hier ja nicht, sonst kann uns Alex den Thread doch noch verschieben.
Angst generalisiert Ursachen und Reize. Das ist eine Tatsache.
Mag sein. Kommt drauf an, wie der Begriff belegt wird. Evolutionsbiologisch eher nicht. Alles andere muß also eine Frage der Sozialisation sein. Da wird's dann haarig...
Zitat
Nun ist die Frage, ob es tatsächlich Angst vor Flüchtlingen gibt. Die Frage selbst ist obsolet, da nicht wir die Angst herbeigeführt haben, sondern da sie längst schon in der gesell. Interaktion entstanden ist.
Klar ist sie vorhanden. Und jeder darf sich fürchten, wie er mag. Ist doch wunderbar, besser geht's gar nicht. Wenn die Merkelregierung nicht bald mal Ergebnisse vorlegt, an denen sich die Länder und Gemeinen orientieren können, finanziell und organisatorisch, dann erweist sie sich als ungeeignet und ich denke schon, daß dann auch parlamentarische Regularien greifen, die keine rechtsradikalen Vorschläge brauchen um demokratisch zu sein.
Ein wunderbares Bsp., wie "Konsequenzen, die auftauchen könnten" mit dem Wort "Asylanten" gleichgesetzt wird:

-dumpfbackenfutterderunterstenkathegori ... tiversein-

Dieser Link ist vom Juli. Interessant ist die Überschneidung "Aslyant"/"wirtschaftlicher Abusus".

Ich zitiere meine Eingangsteilthese:



Das deckt sich mit Bude und führt auf mein Anliegen in diesen Strang zurück.
Als Teilaspekt sehe ich das auch so. Aber es wäre nicht sehr spaßig, gelle?

Laß uns noch ein wenig gesellschaftliche Wahrnehmung betreiben. Gerade hier kriegt man doch einige exemplarische Perlen offeriert, die hinsichtlich Wahrnehmung, Logik, Argumentation und Faktenabstinenz sehr deutlich machen, wie sehr sie um die diffusen Ängste ihrer Mitmenschen und die Angstverweigerung der "Gegenseite" bemüht sind. Die sich ja gar nicht fürchtet, und wenn doch, dann auch... Wenn ich das richtig verstanden habe...
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Demolit » Mi 28. Okt 2015, 07:56 hat geschrieben: Da ist nichts Kryptisches dran und drin. Das Problem ist mit der Betrachtung von der Seite der Angst her nicht anzupacken.
Da liegt also der Knackpunkt der Debatte. Du glaubst, dich in einer politischen Diskussion zu befinden. Das ging schon anderen zu, deshalb war der Thread zwischenzeitlich dicht. Das Problem ergibt sich durch den Threadtitel. Deshalb wurdest du auch so verstanden, daß die Angst, die hier zum einen von Usern zum Ausdruck gebracht wurden, zum anderen auch medial dokumentiert wurde, sowohl individuell wie auch als Phänomen einer wahrnehmbaren Gruppe, bestreitest.
Es geht knallhart um die Dinge, die die dt. Gesellschaft betreffen, abzuarbeiten.


Mag sein, aber nicht hier. Wenn du ein knallhartes Ding philosophisch diskutieren willst, dann mußt du es klar formulieren, also überhaupt erst eine Diskussionsgrundlage bieten oder diese nutzen.

Welche knallharten Dingee, die die dt. Gesellschaft betreffen, abzuarbeiten wären, oder gar wie, das zu klären ist anderen Forenbereichen vorbehalten.
Ob der Faktor Angst ( als individuell empfundenes Gefühl des Ausgesetzseins) von der einen Seite politsich missbraucht wird um Stimmung zu machen oder von anderer Seite als politisches Instrument genutzt wird, denen die Angst haben könnten, zu unterstellen, sie wären auf dem Holzweg oder durch eine Angstbefangenheit politisch gefährdet rechts abzudriften (wie der Starngersteller) ist bei der Problemlösung völlig unerheblich.
Das mag ja so sein, aber man kann das ganze auch mal skeptisch sehen: wer sagt denn, daß die Angstmacherei der einen Seite nicht der anderen Seite zum Vorteil gereicht, nicht zuletzt wegen der Angst vor den Angstmachern, mit der sich ja auch Angst machen läßt...

Ich habe eh bereits postuliert, daß Angst in uns allen tief verwurzelt ist. Ergo kann sie gar nicht für irgendeine Problemlösung völlig unerheblich sein, schon gar nicht, wenn Angst instrumentalisiert wird, was sich anhand von Pediga zumindest mal als Möglichkeit in den Raum stellen läßt, weniger aktuell lassen sich dafür natürlich auch weitere Beispiele bringen.
Das alles ist Tanz um die eigene Befindlichkeit .

Mehr nicht.
Homo sapiens. Volltreffer. :thumbup:

Willst du die eigene Befindlichkeit abwerten? Ist sie nicht wichtig?

Ich befinde mich bestens, da muß ich nicht mal tanzen. Ich mag es mich zu befinden. :D
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Excellero »

Agesilaos Megas » Mi 28. Okt 2015, 08:09 hat geschrieben:
Angst ist in der Regel keine Störung, richtig. Damit bist Du schon nüchterner als diejenigen, die sich selbst Pathologisieren wollen oder meinen, es sei ja nur eine Befindlichkeit.

Aber denken wir mal nicht an die Narren. Denken wir mal an Dich:

Welcher Schaden droht Dir?
Das ist keine Frage von individuellem Schaden, sondern Schaden insgesamt. Ich möchte das Deutschland weiterhin mit einem deutschen Volk existiert. Und ich möchte auch daß dieses deutsche Volk die absolute Mehrheit ist. Und wenn ich deutsch sage, dann meine ich die ethnie und nicht das was auf dem Perso steht. Dieses ist jedoch akut bedroht wenn man hohe Millionenzahlen von äusserst fruchtbaren Menschen anderer ethnien einwandern lässt, wenn gleichzeitig die Vermehrung der deutschen Ethnie stagniert.
Und wer mich nun einen Rassisten nennt, der sollte sich die Definition eines Nationalstaates genau durchlesen.

Das ist das eine. Das andere ist der finanzielle Aspekt. Es glaubt doch wohl nicht ernsthaft irgendjemand das solche Bildungsfernen Menschen je irgendeinen nennenswerten Job haben werden in einer Hightech Industrienation wie Deutschland. Sprich die werden uns bis an ihr Lebensende nur auf der Tasche liegen. Und für Millionen neuer Arbeitsloser muss natürlich erstmal das notwendige Geld her. Nimmt man Neuschulden auf, trägt der Steuerzahler das durch die anfallenden Zinsen. Oder man hebt die Lohnabgaben an, dadurch schmälert sich der Reallohn. Oder man erhöht indirekte Steuern wie Mineralölsteuer dann steigen die Lebenshaltungskosten. Und wenn man bedenkt daß der Reallohn in Deutschland seit Jahrzehnten fast immer unterhalb der Inflation blieb, sprich die Leute effektiv weniger Geld hatten, ist es einerseits kein Wunder das die Geburtenrate zurückgeht, andererseits wird damit auch die Binenwirtschaft geschädigt. Und in Deutschland ist diese ja fast schon völlig aufgelöst. Und man hat natürlich immer weniger Geld. Und der Kosten/Nutzenfaktor ist doch sowieso längst am Boden. Renten werden immer mickriger, und wenn man mal in Harz4 fällt ist man sogut wie am Arsch. (Obwohl das ganze sowieso absurd ist, daß man "Flüchtlinge" die rein rechtlich garkeine sind, sondern illegale Einwanderer, zu Immigranten umwandelt. Asyl ist zeitlich befristet. Nämlich bis der Konflikt vorbei ist.)

edit: Im Reallohn ist die Inflation schon enthalten, ich meinte jedoch die steigerung des Nettoeinkommens und rechne die Inflation gegen, habe mich da falsch ausgedrückt.

Ein weiterer Aspekt ist die wachsende Kriminalität. Wenn diese Leute merken das ihre Vorstellungen absurd sind, und ihnen keiner ein Haus baut, zu mindest nicht so wie die sich das dachten, entsteht zweifelsfrei Frust. Und wenn die merken wie lapidar hier mit Kriminellen Ausländern umgegangen wird (bloß keine falsche berührung, kein falsches Wort ....siehe Polizistin Tania Kambouri ) dann nehmen die sich einfach was sie möchten. Zu mindest versuchen sie es. Und auch kulturell prallen hier Welten aufeinander, und es ist nicht einzusehen daß wir uns ihnen anpassen. Es muss andersrum passieren, und das wird es bei der Mehrheit nicht. Und die Praxis alles unter den Teppich zu kehren wird sich dann in waschechtem Terrorismus rächen.

So eine Gesellschaft kann doch keiner wollen... nichtmal die linkesten Weicheier.

Ich ganz persönlich trage wohl wenig Schaden davon, so lange keiner mein Auto klaut oder bei mir einbricht. Ich habe finanzielle einbußen. Aber wenn es mir "zu Bunt" wird verlege ich einfach mein Geschäft in ein Land das noch bei Sinnen ist. Schweiz oder Russland z.B. Aber den Luxus der Beweglichkeit werden andere nicht haben. Und irgendwo hänge ich auch an Deutschland. Sonst würde ich mir hier auch keinen Ast schreiben oder 300KM zu einer Pegida Demo fahren. Und falls hier einer der IG Metall mitließt... ich bin Selbstständig :p

so ich hoffe das reicht erstmal als Input... ich könnte noch mehr vortragen aber ich hab nicht den ganzen Abend Zeit. Wenns dich wirklich interessiert kontakte mich per PN.
Zuletzt geändert von Excellero am Mi 28. Okt 2015, 23:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von schelm »

Agesilaos Megas » Mi 28. Okt 2015, 08:09 hat geschrieben:
Angst ist in der Regel keine Störung, richtig. Damit bist Du schon nüchterner als diejenigen, die sich selbst Pathologisieren wollen oder meinen, es sei ja nur eine Befindlichkeit.

Aber denken wir mal nicht an die Narren. Denken wir mal an Dich:

Welcher Schaden droht Dir?
Was für eine Verhöhnung.
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Excellero » Mi 28. Okt 2015, 22:50 hat geschrieben: Das ist keine Frage von individuellem Schaden, sondern Schaden insgesamt. Ich möchte das Deutschland weiterhin mit einem deutschen Volk existiert. Und ich möchte auch daß dieses deutsche Volk die absolute Mehrheit ist. Und wenn ich deutsch sage, dann meine ich die ethnie und nicht das was auf dem Perso steht. Dieses ist jedoch akut bedroht wenn man hohe Millionenzahlen von äusserst fruchtbaren Menschen anderer ethnien einwandern lässt, wenn gleichzeitig die Vermehrung der deutschen Ethnie stagniert.
Und wer mich nun einen Rassisten nennt, der sollte sich die Definition eines Nationalstaates genau durchlesen.
Kollege, ungeachtet aller Nationalstaatsdefinitionen aller Zeiten ist das definitiv rassistisch.

Zum einen stellst ein Grundrecht in frage, weil die ethnische Reinheit der Nation bedroht ist, in Folge setzt du auch noch Nation und Ethnie gleich. Das ist schon nicht ohne, aber du hast deine Furcht klar benannt. So läßt sie sich auf Rationalität prüfen. Bei welcher Vermehrungquote der Gruppe deutsch und der Gruppe andere wären die Deutschen wann nicht mehr in der Mehrheit?

Das sage mal an, dann läßt sich die Sorge betrachten.

Die nöchste Frage beträfe "in Zukunft". In alle Ewigkeit? Immer müssen die Deutschen auf deutschem Boden die ethnisch unverfälschte Mehrheit sein? Auch in hundert Jahren, oder in tausend? Und wenn die Menschen dann vielleicht ganz aners denken? Wenn die Menschheit irgendwann tatsächlich zusammen wächst, ist dann auch noch wichtig, daß die ehtnischen Deutschen auf dem deutschen Boden des soöten, 20. Jh eine Mehrheit sind? Soll das die Priorität für die Zukunft sein? Mir kommt das total beschränkt vor.

Zum weiteren später. :dead:
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

Excellero » Mi 28. Okt 2015, 08:07 hat geschrieben:Wer mal 10 Minuten nachdenkt welche Konsequenzen sich aus dem Zustrom von Millionen von unqualifizierten, gesellschaftlich schwierigen teils inkompartiblen Individuen ergeben. Auch mittel und langfristig. Der MUSS Angst bekommen, und diese Angst ist berechtigt. Sogar Notwendig.

Angst ist ein Reflex um sich vor Schaden zu bewahren, und keine psychologische Störung.
Das ist eine sehr unqualifizierte Aussage. Angst kann durchaus beides sein. Von Angststörungen hast du bestimmt schon gehört?

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... angst.html

Das ist dazu recht ausführlich, auch, was die evolutionäre Angst und deren Nutzen angeht.

Angst ist nicht nur eine genetisch bedingte Reaktion, sie ist nicht nur eine pychologische Störung, sie kann beides sein und auch noch Werkzeug. In der gesellschaftlichen Wahrnehmung hat Angst ja eine andere Relevanz als für das Individuum. Mit Angst läßt sich viel bewegen, die deutsche Geschichte bietet da einige Belege. Ein Vorwurf ist ja überdem, Medien, Regierung und manch Diskutant schüre Angst vor "den Rechten" oder entsprechenen Vokabeln. Außerdem hat Angst in unserer Gesellschaft inzwischen ja auch noch eine andere, recht konkrete Qualität. Die Angst der Helfer in Flüchtlingsunterkünften, angegriffen zu werden. Die Angst von Lokalpolitikern, Opfer von Verfolgung zu werden. Und vielen anderen wird versuchent Angst zu machen, durch permanente Schmähung oder offene Drohung: Journalisten, Beamten, Ehrenamtlichen... Diese Angst hat nicht den geringsten Nutzen für das Individuum, die Gesellschaft oder homo sapiens als Art.
Zuletzt geändert von Piedro am Mi 28. Okt 2015, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von omegaunion »

Also ich weiß gar nicht woher die Annahme kommt dass die Gründe des Protestes der Bürger der Angst entspringen.
Ich höre in den täglichen Berichten sehr oft, dass die Bürger diese Situation nicht wollen, aber keine Begründungen, wovor sie angeblich Angst hätten.
Piedro

Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Piedro »

omegaunion » Mi 28. Okt 2015, 23:14 hat geschrieben:Also ich weiß gar nicht woher die Annahme kommt dass die Gründe des Protestes der Bürger der Angst entspringen.
Ich höre in den täglichen Berichten sehr oft, dass die Bürger diese Situation nicht wollen, aber keine Begründungen, wovor sie angeblich Angst hätten.
Angst ist seit Pegida ein Mainstream-Thema. Also bitte, der Islamisierung des Abendlandes tritt keiner entgegen, der sowas nicht fürchtet. Die ganze Debatte ist angstbelastet, und das zu recht. Organisatiorisch taumelt D-Land am Abgrund des absoluten Chaos, Österreich hat bereits kapituliert, vielleicht nur vorrübergehend, politisch werden alle nötigen Regelungen und Verhandlungen verspätet angegangen. Nichts deutet darauf hin, daß es besser wird, da darf man sich schon fürchten. Wer's mag auch in Gemeinschaft mit Spaziergängern, die ganz genau wissen, wer ihre Angst vorzüglich bestätigen kann ohne Lösungsvorschläge im Angebot zu haben.
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Excellero
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Re: Krisen, Angst, Hysterie - Flüchtlinge u. gesell. Wahrneh

Beitrag von Excellero »

Piedro » Mi 28. Okt 2015, 23:11 hat geschrieben:
Kollege, ungeachtet aller Nationalstaatsdefinitionen aller Zeiten ist das definitiv rassistisch.

Zum einen stellst ein Grundrecht in frage, weil die ethnische Reinheit der Nation bedroht ist, in Folge setzt du auch noch Nation und Ethnie gleich. Das ist schon nicht ohne, aber du hast deine Furcht klar benannt. So läßt sie sich auf Rationalität prüfen. Bei welcher Vermehrungquote der Gruppe deutsch und der Gruppe andere wären die Deutschen wann nicht mehr in der Mehrheit?

Das sage mal an, dann läßt sich die Sorge betrachten.

Die nöchste Frage beträfe "in Zukunft". In alle Ewigkeit? Immer müssen die
Deutschen auf deutschem Boden die ethnisch unverfälschte Mehrheit sein? Auch in hundert Jahren, oder in tausend? Und wenn die Menschen dann vielleicht ganz aners denken? Wenn die Menschheit irgendwann tatsächlich zusammen wächst, ist dann auch noch wichtig, daß die ehtnischen Deutschen auf dem deutschen Boden des soöten, 20. Jh eine Mehrheit sind? Soll das die
Priorität für die Zukunft sein? Mir kommt das total beschränkt vor.
Zum weiteren später. :dead:

Natürlich jedes Volk hat seinen Staat. Jedes Volk ist eine eigene Ethnie. Eigene Besonderheiten, eigenes Brauchtum, sogar ganz junge Nationen wie die USA haben das. Ethnien eines Volkes sind sogar teilweise älter als der Staat. Es ist für mich völlig natürlich daß man dies erhalten möchte. Und das hat mit Rassismus garnichts zu tun. Ich stelle nicht meine Etnie über eine andere. Aber diese ist nunmal "meine" und die will ich verdammt nochmal behalten. Ich denke wenn 3/4 ethnisch deutsch sind, (aktuell haben wir da noch Luft, das weiß ich. Aber wie lange noch?) dann kann man das verkraften. Wenn du mich auf eine Zahl festnageln willst. Es ist ja nicht so daß ich unsere Etnie komplett isolieren will. Klar haben andere Kulturen und Ethnien auch ihre Vorzüge. Wir höhren ja überwiegend amerikanische Musik, essen gerne Pizza, vergnügen uns neuerdings an Halloween, was weis ich noch alles... Bauchtanz zum Beispiel ist auch was tolles. Und ich steh absolut auf Fernöstliche Asiatinenen. Aber das muss ja nicht überhand nehmen. Und man muss auch nicht alles was "mitgebracht" wird toll finden. Verhüllte frauen oder religiöser Fundamentalismus beispielsweise. Oder auch diese permanente Grundagressivität die viele an den Tag legen. Wir deutschen könnten uns indess auch gerne unseres krachenden Egoismus (im Alltag) entledigen... wenn wir gerade bei negativen Seiten sind.

Ob das immer so sein wird kann ich genauso wenig sagen wie du. Aber ich will es zu mindest jetzt so, und ich denke die überwiegende Mehrheit der Deutschen auch. Und ich mutmaße das auch die nächsten 100 200 Jahre das Modell eines Nationalstaates Bestand haben wird.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
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