Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

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Gibt es falsche Entscheidungen?

Ja gibt es. Wenn eine Entscheidung nicht das gewünschte Ergebnis bringt, war sie falsch.
3
21%
Ja gibt es. Wenn ich mir nicht Mühe mache die offensichtlichen Parameter zu Entscheidungsfindung zu beurteilen und sie nicht das gewünschte Ergebnis bringt, war sie falsch
1
7%
Ja natürlich, wenn trotz sorgfältiger Beurteilung aller mir bekannten Tatsachen zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung das Ergebnis nicht meiner Erwartung entspricht, war sie falsch
3
21%
Nein, gibt es nicht. Ich kann zum Zeitpunkt der Entscheidung ja gar nicht wissen was das Ergebnis alles beeinflusst.
2
14%
Nein, sofern ich mir eine gewisse Mühe gemacht habe alle Parameter die das Ergebnis meiner Entscheidung beeinflussen zu betrachten.
2
14%
Nein, ich würde ja nie etwas entscheiden, was zum Zeitpunkt der Entscheidung unrealistisch war. Für den Rest kann ich nichts
1
7%
Ich versteh die Frage nicht.
2
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 14
Brimborium
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Brimborium »

3x schwarzer Kater » Fr 19. Jun 2015, 23:14 hat geschrieben:
Dann hast du dein Ziel geändert.
Falsch. Ich habe mein Ziel nicht erreicht.

Frag' mal Raucher, die aufhören und es nicht schaffen.
Sie fühlen sich wie jemand, der sein Ziel nicht erreicht hat
und nicht wie jemand, der seine Entscheidung änderte.

Es gibt zwei Willensebenen. Zweich Ichs.
Verr

Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Verr »

Brimborium » Sa 20. Jun 2015, 04:48 hat geschrieben: Falsch. Ich habe mein Ziel nicht erreicht.

Frag' mal Raucher, die aufhören und es nicht schaffen.
Sie fühlen sich wie jemand, der sein Ziel nicht erreicht hat
und nicht wie jemand, der seine Entscheidung änderte.

Es gibt zwei Willensebenen. Zweich Ichs.
achwas viel mehr:
man stelle sich vor es gäbe leute die einen ganzen großen haufen von unrecht gesehen haben.
man wünscht sich , dass die was tun und stellt fest , dass eben diese leute zu weiten teilen schuld daran sind.

ziel erreicht.
yeah
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Brimborium »

3x schwarzer Kater » Fr 19. Jun 2015, 23:11 hat geschrieben:
Die Ausgangsfrage ist:

Gibt es falsche Entscheidungen? Damit wäre es an dir die Frage zu beantworten.
Es gibt Entscheidungen.
Ob sie richtig oder falsch sind, hängt vom Bewertungsschema ab,
nach dem man etwas für falsch und etwas für richtig hält.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Brimborium » Sa 20. Jun 2015, 05:48 hat geschrieben: Falsch. Ich habe mein Ziel nicht erreicht.
Du bringst nach wie vor etwas durcheinander. Du hast ein Ziel. Auf dem Weg zu diesem Ziel musst du Entscheidungen treffen, d.h. aus einer oder mehreren Handlungsalternativen diejenige auswählen, die dich in die Lage versetzt dein Ziel bestmöglich zur erreichen.

In deinem Raucherbeispiel ist nach wie vor nicht wirklich klar, ob Rauchen aufzuhören das Ziel ist und damit die Entscheidungen zu beurteilen sind, die dich diesem Ziel näher bringen. Oder ist das Rauchen aufzuhören etwa eine Entscheidung, die dir helfen soll ein bestimmtes Ziel zu erreichen (z.b. gesund zu leben)

Worum geht es letztendlich. Wenn wir das Ergebnis einer Entscheidung kennen, beurteilen wir sie als richtig oder falsch. Nämlich ganz einfach daran, ob eben das gewünschte Ergebnis eingetreten ist oder nicht. Genau diese Beurteilung setzt aber wiederum voraus, dass ich konsequenter ja richtig entscheiden hätte können müssen. Damit ergibt sich die Frage, warum habe ich es denn nicht getan. Die Antwort wird relativ einfach sein. Weil man zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht über alle Informationen verfügt hat. Aber gerade das kennzeichnet ja eine Entscheidung, nämlich dass sie fast immer unter Unsicherheit getroffen wird. Sonst wäre es ja ganz einfach. Wenn dem so ist, dann stellt sich die Frage, ob eine Entscheidung zum Zeitpunkt an dem man sie trifft tatsächlich falsch sein kann, bzw. unter welchen Voraussetzungen sie falsch ist.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Brimborium » Sa 20. Jun 2015, 06:08 hat geschrieben: Es gibt Entscheidungen.
Ob sie richtig oder falsch sind, hängt vom Bewertungsschema ab,
nach dem man etwas für falsch und etwas für richtig hält.
Das ist falsch. Die Bewertung hat damit nichts zu tun, schon gar nicht irgendeine moralische Bewertung.
Das ist nicht das Thema.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Umetarek » Fr 19. Jun 2015, 23:25 hat geschrieben: Das war eigentlich mehr ein Scherz, die eigentliche Aussage von mir war, dass sich die Falschheit einer Entscheidung an der Auswirkung auf andere misst. Dies hat primär nichts damit zutun, wie man selbst diese Entscheidung erstmal einschätzt. Wären in jedem Fall andere signifikant negativ betroffen, ohne entsprechend positive Auswirkungen so wäre letztendlich jede Entscheidung falsch.
Als Scherz sehe ich das nicht, sondern schon als wertvollen Beitrag in der Diskussion.

um den Punkt zu vertiefen. Beurteilen wir in unserer Gesellschaft Entscheidungen grundsätzlich als falsch, wenn sie eine negative Auswirkung auf andere haben?
Die Frage die sich damit stellt ist: Messen wir nun die "falsche" Entscheidung am Ergebnis dieser Entscheidung oder am Informationsstand der Person, die sie zum Zeitpunkt der Entscheidung hatte?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Brimborium »

3x schwarzer Kater » Sa 20. Jun 2015, 08:51 hat geschrieben:
Das ist falsch. Die Bewertung hat damit nichts zu tun, schon gar nicht irgendeine moralische Bewertung.
Das ist nicht das Thema.
Bleiben wir bei meinem Beispiel.
Ich erschlage meinen Nachbarn.
Das kann nachaus meiner Sicht eine richtige Entscheidung sein,
aus seiner bzw. der seiner Angehörigen sieht das womöglich anders aus.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

Ich sehe die "Entscheidung" als eine von mindestens zwei möglichen Wahloptionen an. In diesem Fall kann - in meinen Augen - durchaus eine oder mehrere Entscheidungen falsch sein, wenn sie mir oder den/dem davon Betroffenen nicht den gewünschten Nutzen bringen.

Einfach ausgedrückt: "diese Entscheidung war ein Fehler".
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Bleibtreu »

Milady de Winter » Sa 20. Jun 2015, 16:29 hat geschrieben:Ich sehe die "Entscheidung" als eine von mindestens zwei möglichen Wahloptionen an. In diesem Fall kann - in meinen Augen - durchaus eine oder mehrere Entscheidungen falsch sein, wenn sie mir oder den/dem davon Betroffenen nicht den gewünschten Nutzen bringen.

Einfach ausgedrückt: "diese Entscheidung war ein Fehler".
Unterschreibe ich so.

Interessant finde ich an der bisherigen Diskussion, zumindest für mich kommt es so herüber, als würden die Emotionen und das Unterbewusste als wesentlicher Faktor völlig unter den Tisch fallen, als würde Mensch nur objektiv, kühl und sachlich nach reinem Informationsstand entscheiden, wie eine Maschine. Damit hätten wir auch das angeführte Beispiel Sucht mit im Boot. Sind Entscheidungen die wir treffen, wirklich so abgeklopft worden? Hat nicht möglicherweise der Bauch längst vorher entschieden, was wir dann mit vorgeblich objektiven Gründen untermauen? Wird bei der Entscheidungsfindung nicht allzu gerne das unterschlagen, was die Entscheidung in einem Maße beeinflussen könnte, die uns nicht in den Kram passt? Stichworte selektive Wahrnehmung, Tunnelblick, existiert eine freier Wille, der dafür nötig wäre?

* Mit Bauch und Hirn
* Verstand gegen Gefühl?
* Hirnforschung: Dem Gehirn beim Treffen von Entscheidungen „zusehen“
* Der Wille kann nur wollen, was das Hirn entscheidet
Brimborium hat geschrieben: Falsch. Ich habe mein Ziel nicht erreicht.

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Nicht 2 Ichs, sondern die rationale und die emotionale, die unterbewusste Ebene. Nicht alles, was wir wollen ist gut für uns; nicht alles was gut für uns ist, wollen wir auch. :)
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von frems »

Milady de Winter » Sa 20. Jun 2015, 16:29 hat geschrieben:Ich sehe die "Entscheidung" als eine von mindestens zwei möglichen Wahloptionen an. In diesem Fall kann - in meinen Augen - durchaus eine oder mehrere Entscheidungen falsch sein, wenn sie mir oder den/dem davon Betroffenen nicht den gewünschten Nutzen bringen.

Einfach ausgedrückt: "diese Entscheidung war ein Fehler".
Es kann aber auch sein, daß Du zwei Optionen hast, eine wählst und diese Entscheidung für "falsch" bezeichnest. Wie die andere Option im Resultat wäre, weiß man aber nicht. Vielleicht hätte sie ein Ergebnis, das noch "falscher" gewesen wäre.
Labskaus!

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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Milady de Winter » Sa 20. Jun 2015, 16:29 hat geschrieben:Ich sehe die "Entscheidung" als eine von mindestens zwei möglichen Wahloptionen an. In diesem Fall kann - in meinen Augen - durchaus eine oder mehrere Entscheidungen falsch sein, wenn sie mir oder den/dem davon Betroffenen nicht den gewünschten Nutzen bringen.

Einfach ausgedrückt: "diese Entscheidung war ein Fehler".
Das ist die übliche Sichtweise. Eine Entscheidung als falsch zu beurteilen, setzt aber voraus, dass man die Möglichkeit gehabt hätte zum Zeitpunkt der Entscheidung auch die richtige zu treffen. Und zwar nicht nur zufällig. Das hat man also offensichtlich nicht getan. Damit stellt sich die Frage ob die Entscheidung die man getroffen hat, zum Zeitpunkt der Entscheidung tatsächlich falsch war.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

frems » So 21. Jun 2015, 03:24 hat geschrieben: Es kann aber auch sein, daß Du zwei Optionen hast, eine wählst und diese Entscheidung für "falsch" bezeichnest. Wie die andere Option im Resultat wäre, weiß man aber nicht. Vielleicht hätte sie ein Ergebnis, das noch "falscher" gewesen wäre.
Das trifft gerade bei komplexen Entscheidungen zu. Schließlich gibt es ja kein Paralleluniversum in dem andere Handlungsoptionen auf ihr Ergebnis testen kann um somit letztendlich sicher zu sein, dass eine andere Handlungsoption ein besseres Ergebnis gebracht hätte.

Ein aktuelles Beispiel. Die Schuldenkrise in Griechenland. Würde man die Griechen fragen, ob die Entscheidung den EURO einzuführen richtig war, würden sie das heute mehrheitlich wahrscheinlich verneinen. Damit ist aber noch lange nicht gesagt, dass es den Griechen heute besser ginge hätten sie die Drachme noch. Das lässt sich nicht testen, darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Joker »

3x schwarzer Kater » Fr 19. Jun 2015, 19:39 hat geschrieben:
Hier noch eine Einschränkung. Ich meine nur diejenigen Entscheidungen über deren Ergebnis zum Zeitpunkt der Entscheidung eine Unsicherheit besteht.
Bist in der Wüste ,weit und breit kein Baum.
Hast eine 45er Smith and Wesson mit nur noch einen Schuss in der Trommel

Vor dir eine Blutrünstige Horde IS Bestien mit langen Messern.
Du hörst schon das dröhnen eines sich nähernden Geschwaders A-10 Thunderbolt .
Hinter dir ein Minenfeld
Links eine Blutrünstige Horde hungriger Löwen.
Rechts eine steil abfallende 10 Meter breite ,100 Meter tiefe Schlucht ?

?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Brimborium » Sa 20. Jun 2015, 16:20 hat geschrieben: Bleiben wir bei meinem Beispiel.
Ich erschlage meinen Nachbarn.
Das kann nachaus meiner Sicht eine richtige Entscheidung sein,
aus seiner bzw. der seiner Angehörigen sieht das womöglich anders aus.

Moralische Bewertung bringt uns beim eigentlichen Problem nicht weiter.

Ich fasse nochmal zusammen:

Üblicherweise bezeichnen wir Entscheidungen, die das gewünschte Ergebnis bringen als richtig und Entscheidungen die nicht das gewünschte Ergebnis bringen als falsch.
Wenn ich also eine Entscheidung als falsch bezeichne, dann müsste das voraussetzen, dass ich auch in der Lage gewesen wäre die richtige Entscheidung zu treffen und zwar nicht nur zufällig.
Damit stellt sich die Frage: Warum habe ich das nicht getan? Zu dem Zeitpunkt war ich ja der Meinung, dass die Entscheidung richtig war und die Alternativen falsch.
Ist es somit richtig letztendlich tatsächlich von einer falschen Entscheidung zu sprechen bzw. unter welchen Voraussetzungen kann man von einer falschen Entscheidung sprechen.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

3x schwarzer Kater » Fr 19. Jun 2015, 22:44 hat geschrieben:
Nun, das genau ist die Frage. Aber zwischen der Entscheidung zu rauchen aufzuhören und es trotzdem nicht zu schaffen, liegt auch immer noch die Entscheidung, sich trotz der ursprünglichen Entscheidung eine Zigarette anzuzünden ;-)
Ne. Ursache für eine Handlung ist nicht notwendig eine Entscheidung. Eine Entscheidung ist eine Äußerung des freien Willens (so man einen solchen überhaupt als Idee zulässt), es gint aber auch Handlungen die sich diesem angenommenen freien Willen entziehen, also z.B. Reflexhandlungen oder auch Triebhandlungen.

Zum Thema an sich:

Die Bewertung der Qualität einer Entscheidung kann niemals am Ergebnis gemessen werden. Die Antwortmöglichkeiten, die darauf abzielen können nicht zutreffen.
Der Entscheider, der nach seiner Entscheidung handelt, lebt nicht in einem Umfeld, das frei ist von jeglicher Interaktion. Auf seine Person und seine Handlung wirken Kräfte von außen ein, auf die er keinen Einfluss hat. Was immer er auch entscheidet, man kann nie davon ausgehen, dass seine Handlung notwendig zu dem von ihm programierten Ergebnis führt.
Der Volksmund, der kluge, sagt dazu "Im nachhinein gesehen war die Entscheidung falsch".
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

Dennoch kann es auch falsche Entscheidungen geben. Ob eine Entschgeidung richtig oder falsch ist wird genau im Zeitpunkt ihrer Entstehung festgelegt.
Um bei einem bereits genannten Beispiel zu bleiben: Die Entscheidung den Nachbarn zu töten ist falsch und zwar genau in dem Moment, in dem sie getroffen wurde. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es tatsächlich zur Tat kommt. Diese Entscheidung verstößt gegen die Wertetabelle unserer Gesellschaft und damit gegen die darauf aufgebaute Rechtsordnung. Das Gesetz stellt aus gutem Grund bereits die Planung einer Straftat unter Strafe.

Damit ist klar, dass auch die möglichen anderen Antworten der Umfrage nicht gültig sind. Bleibt als Rettungsanker noch der letzte Punkt oder man beteiligt sich überhaupt nicht. Wäre schade, denn zu was ist man sonst in einem Forum...?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Nathan » So 21. Jun 2015, 09:25 hat geschrieben:Dennoch kann es auch falsche Entscheidungen geben. Ob eine Entschgeidung richtig oder falsch ist wird genau im Zeitpunkt ihrer Entstehung festgelegt.
Um bei einem bereits genannten Beispiel zu bleiben: Die Entscheidung den Nachbarn zu töten ist falsch und zwar genau in dem Moment, in dem sie getroffen wurde. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es tatsächlich zur Tat kommt. Diese Entscheidung verstößt gegen die Wertetabelle unserer Gesellschaft und damit gegen die darauf aufgebaute Rechtsordnung. Das Gesetz stellt aus gutem Grund bereits die Planung einer Straftat unter Strafe.

Damit ist klar, dass auch die möglichen anderen Antworten der Umfrage nicht gültig sind. Bleibt als Rettungsanker noch der letzte Punkt oder man beteiligt sich überhaupt nicht. Wäre schade, denn zu was ist man sonst in einem Forum...?

Damit wäre deiner Meinung nach Entscheidung falsch, wenn sie gegen geltendes Recht verstößt. Verstehe ich dich richtig.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 09:06 hat geschrieben:

Moralische Bewertung bringt uns beim eigentlichen Problem nicht weiter.

Ich fasse nochmal zusammen:

Üblicherweise bezeichnen wir Entscheidungen, die das gewünschte Ergebnis bringen als richtig und Entscheidungen die nicht das gewünschte Ergebnis bringen als falsch.
Wenn ich also eine Entscheidung als falsch bezeichne, dann müsste das voraussetzen, dass ich auch in der Lage gewesen wäre die richtige Entscheidung zu treffen und zwar nicht nur zufällig.
Damit stellt sich die Frage: Warum habe ich das nicht getan? Zu dem Zeitpunkt war ich ja der Meinung, dass die Entscheidung richtig war und die Alternativen falsch.
Ist es somit richtig letztendlich tatsächlich von einer falschen Entscheidung zu sprechen bzw. unter welchen Voraussetzungen kann man von einer falschen Entscheidung sprechen.
Entschuldige, wenn ich nochmals widerspreche: Es gibt Situationen, da muss ich mich zwischen Not und Elend entscheiden, weil ich einfach keine anderen optionen habe.

Aber ich verstehe deine Aussage insgesamt und stimme dir zu. Spielen sich Entscheidungen innerhalb des erlaubten Rahmens unserer Rechtsordnung ab gibt es keine richtigen oder falschen Entscheidungen. Allein ihre Existenz, die Tatsache, dass es diesen winzigen Augenblick gab, in dem sie getroffen wurde, gibt der Entscheidung die Kraft des Faktischen und hebt sie über jede Wertung hinaus.
Zuletzt geändert von Nathan am So 21. Jun 2015, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 09:28 hat geschrieben:

Damit wäre deiner Meinung nach Entscheidung falsch, wenn sie gegen geltendes Recht verstößt. Verstehe ich dich richtig.
Ja, das ist sozusagen meine Generalklammer, die unseren freien Willen ganz real einschränkt. Die Wertetabellen sind immer so eine Sache, Moral ist sehr subjektiv und führt uns nicht sehr weit aber die auf unserer gesellschaftlichen Wertetabelle aufgebaute Rechtsordnung ist schon für alle Bürger sehr verbindlich. Da kommt man nicht drum rum.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Atheist »

Brimborium » Fr 19. Jun 2015, 22:57 hat geschrieben: Aber ich will doch, sonst würde ich ja gar keine Zigarette rauchen.
Es gibt also wenigstens zwei Willensebenen?
Es gibt keine zwei Willensebenen, wohl eher eine Wissens- und eine Willensebene. Auf der Wissensebene sind rationale Entscheidungen zu verorten, auf der Willensebene emotionale oder anderweitig unbewusste, jedoch willkürliche Entscheidungen. Da eine normative Wertung nur bewusst vorgenommen werden kann, können nur solche Entscheidungen als richtig oder falsch bewertet werden, die bewusst vorgenommen wurden. Hierunter fiele z.B. ein Raucher, der sich zuvor zur Aufgabe des Rauchens entschloss, nun aber bewusst seinem "Suchtdruck" nachgibt, nicht jedoch einer, der ihm aus physischer Abhängigkeit bzw. Zwang (Zigaretten wurden Stoffe beigefügt, die körperliche Abhängigkeit fördern, also den freien Willen erheblich einschränken oder ausschließen) oder auf sonstige unwillkürliche Art erliegt.

Das Maß an einzuholender Information vor dem Entscheidungsentschluss muss hinreichend sein. Was hinreichend ist, bestimmt sich nach dem Einzelfall (ist ein Sachverhalt völlig unbekannt, so dass weder Wissens- noch Erfahrungs- oder sonstige Werte [z.B. Prinzipien] in die Erwägung mit einfließen können, so steht ein hierauf gegründeter Entschluss einem Entschluss, bei dem zuvor umfangreiches Informationsmaterial gesichtet wurde, im nichts nach, denn Hauptsache ist, dass er bewusst erfolgte).

Ob es falsch oder richtig ist, z.B. den Nachbarn zu ermorden, kann sich dabei sowohl an der Zielerfüllung als auch an den Umständen der Entschlussfassung bemessen. Das im Diskussionsverlauf vorgebrachte Beispiel erzeugt zwar einen scheinbaren Widerspruch zum Rechtsgefühl eines gesunden Menschen (die Entscheidung, den Nachbar zu ermorden war richtig, weil das Ziel erreicht wurde), hier muss aber beachtet werden, dass rechtliche Wertungen (i.d.R.) unabhängig von Erwägungen des Einzelnen gelten. Wer sich bewusst zum Mord entschließt und dabei rechtliche Verbote außer Acht lässt, mag zwar aus subjektiver Hinsicht sich richtig entschlossen haben (überzeugte Nazis in den Nürnberger Prozessen), neben ihnen steht jedoch der naturrechtliche Wertmaßstab, der entweder Vorrang vor ihrer subjektiven Sicht hat (= subjektiver Entschluss unbeachtlich) oder diese Sicht sogar völlig verdrängt (= fehlerhafte Entschlussfassung). In beiden Fällen wäre ihre Entscheidung falsch.
Zuletzt geändert von Atheist am So 21. Jun 2015, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

Atheist » So 21. Jun 2015, 09:51 hat geschrieben:
Es gibt keine zwei Willensebenen, wohl eher eine Wissens- und eine Willensebene. Auf der Wissensebene sind rationale Entscheidungen zu verorten, auf der Willensebene emotionale oder anderweitig unbewusste, jedoch willkürliche Entscheidungen. Da eine normative Wertung nur bewusst vorgenommen werden kann, können nur solche Entscheidungen als richtig oder falsch bewertet werden, die bewusst vorgenommen wurden. Hierunter fiele z.B. ein Raucher, der sich zuvor zur Aufgabe des Rauchens entschloss, nun aber bewusst seinem "Suchtdruck" nachgibt, nicht jedoch einer, der ihm aus physischer Abhängigkeit bzw. Zwang (Zigaretten wurden Stoffe beigefügt, die körperliche Abhängigkeit fördern, also den freien Willen erheblich einschränken oder ausschließen) oder auf sonstige unwillkürliche Art erliegt.

Das Maß an einzuholender Information vor dem Entscheidungsentschluss muss hinreichend sein. Was hinreichend ist, bestimmt sich nach dem Einzelfall (ist ein Sachverhalt völlig unbekannt, so dass weder Wissens- noch Erfahrungs- oder sonstige Werte [z.B. Prinzipien] in die Erwägung mit einfließen können, so steht ein hierauf gegründeter Entschluss einem Entschluss, bei dem zuvor umfangreiches Informationsmaterial gesichtet wurde, im nichts nach, denn Hauptsache ist, dass er bewusst erfolgte).

Ob es falsch oder richtig ist, z.B. den Nachbarn zu ermorden, kann sich dabei sowohl an der Zielerfüllung als auch an den Umständen der Entschlussfassung bemessen. Das im Diskussionsverlauf vorgebrachte Beispiel erzeugt zwar einen scheinbaren Widerspruch zum Rechtsgefühl eines gesunden Menschen (die Entscheidung, den Nachbar zu ermorden war richtig, weil das Ziel erreicht wurde), hier muss aber beachtet werden, dass rechtliche Wertungen (i.d.R.) unabhängig von Erwägungen des Einzelnen gelten. Wer sich bewusst zum Mord entschließt und dabei rechtliche Verbote außer Acht lässt, mag zwar aus subjektiver Hinsicht sich richtig entschlossen haben (überzeugte Nazis in den Nürnberger Prozessen), neben ihnen steht jedoch der naturrechtliche Wertmaßstab, der entweder Vorrang vor ihrer subjektiven Sicht hat (= subjektiver Entschluss unbeachtlich) oder diese Sicht sogar völlig verdrängt (= fehlerhafte Entschlussfassung). In beiden Fällen wäre ihre Entscheidung falsch.
Gut!
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

Joker » So 21. Jun 2015, 09:01 hat geschrieben: Bist in der Wüste ,weit und breit kein Baum.
Hast eine 45er Smith and Wesson mit nur noch einen Schuss in der Trommel

Vor dir eine Blutrünstige Horde IS Bestien mit langen Messern.
Du hörst schon das dröhnen eines sich nähernden Geschwaders A-10 Thunderbolt .
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Das ist einfach, mein Freund: Du killst das Nilpferd! :cool:
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Brimborium »

Es gibt Entscheidungen, die man nach einer Umsetzung revidieren kann, z.B. weil die bereits erkennbaren Folgen nicht so sind wie man es sich wünscht und es gibt Entscheidungen, die irreversibel sind, auch wenn man die Folgen nicht vorab überblickt hat.
Das zeigt eigentlich, dass aus subjektiver Sicht Entscheidungen nicht grundsätzlich richtig oder falsch sein können.
Die Frage bleibt bestenfalls, ob es einen übergeordneten, außerhalb der subjektiven Einschätzung vorhandenen Maßstab gibt, der zu einer abweichenden Bewertung kommt. Da käme man dann allerdings auf eine beinahe religiöse Ebene der Betrachtung.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

Brimborium » So 21. Jun 2015, 10:06 hat geschrieben:Es gibt Entscheidungen, die man nach einer Umsetzung revidieren kann, z.B. weil die bereits erkennbaren Folgen nicht so sind wie man es sich wünscht und es gibt Entscheidungen, die irreversibel sind, auch wenn man die Folgen nicht vorab überblickt hat.
Das zeigt eigentlich, dass aus subjektiver Sicht Entscheidungen nicht grundsätzlich richtig oder falsch sein können.
Die Frage bleibt bestenfalls, ob es einen übergeordneten, außerhalb der subjektiven Einschätzung vorhandenen Maßstab gibt, der zu einer abweichenden Bewertung kommt. Da käme man dann allerdings auf eine beinahe religiöse Ebene der Betrachtung.
Nein, nicht notwendig. Zuerst kommt man wie beschrieben mal auf eine sehr weltliche Betrachtung. Den unserer subjektiven Einschätzung übergeordneten sehr wirkungsvollen Maßstab gibt es bereits. Man nennt ihn "Gesetz".
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Brimborium »

Nathan » So 21. Jun 2015, 10:11 hat geschrieben: Nein, nicht notwendig. Zuerst kommt man wie beschrieben mal auf eine sehr weltliche Betrachtung. Den unserer subjektiven Einschätzung übergeordneten sehr wirkungsvollen Maßstab gibt es bereits. Man nennt ihn "Gesetz".
Nicht jede Entscheidung berührt ein Gesetz bzw. juristische Angelegenheiten.
Insofern gelten auch andere Maßstabskrtierien.
Atheist

Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Atheist »

Brimborium » So 21. Jun 2015, 10:06 hat geschrieben:Es gibt Entscheidungen, die man nach einer Umsetzung revidieren kann, z.B. weil die bereits erkennbaren Folgen nicht so sind wie man es sich wünscht und es gibt Entscheidungen, die irreversibel sind, auch wenn man die Folgen nicht vorab überblickt hat.
Das zeigt eigentlich, dass aus subjektiver Sicht Entscheidungen nicht grundsätzlich richtig oder falsch sein können.
Die Frage bleibt bestenfalls, ob es einen übergeordneten, außerhalb der subjektiven Einschätzung vorhandenen Maßstab gibt, der zu einer abweichenden Bewertung kommt. Da käme man dann allerdings auf eine beinahe religiöse Ebene der Betrachtung.
Umgesetzte Entscheidungen kann man nicht revidieren, sondern allenfalls ändern. Wer sich dazu entschließt, seinem Fiffi eine Hundehütte zu bauen, mitten im Bau aber unzufrieden mit seiner Arbeit wird, weil das Dach schief ist, der kann seine Entscheidung nicht zurückziehen, denn die unfertige Hütte hört nicht einfach auf zu existieren. Hier kann man die Entscheidung allenfalls ändern (was aber bedeuten würde, dass die Ausgangsentscheidung falsch war).
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

frems » So 21. Jun 2015, 03:24 hat geschrieben: Es kann aber auch sein, daß Du zwei Optionen hast, eine wählst und diese Entscheidung für "falsch" bezeichnest. Wie die andere Option im Resultat wäre, weiß man aber nicht. Vielleicht hätte sie ein Ergebnis, das noch "falscher" gewesen wäre.
Das spielt im Moment der Erkenntnis in meinen Augen eine untergeordnete Rolle. Nur weil die von mir getroffene Entscheidung für mich falsch war, bedeutet das nicht automatisch immer, dass die andere Option richtig gewesen wäre. Ich sehe das losgelöst von richtig oder falsch. Für mich zählt nur: diese Entscheidung war falsch.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 08:47 hat geschrieben:
Das ist die übliche Sichtweise. Eine Entscheidung als falsch zu beurteilen, setzt aber voraus, dass man die Möglichkeit gehabt hätte zum Zeitpunkt der Entscheidung auch die richtige zu treffen. Und zwar nicht nur zufällig. Das hat man also offensichtlich nicht getan. Damit stellt sich die Frage ob die Entscheidung die man getroffen hat, zum Zeitpunkt der Entscheidung tatsächlich falsch war.
Nein, das sehe ich nicht so. Falsch oder richtig stellt sich erst im nachhinein raus. Siehe meinen Beitrag von gerade eben.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 10:48 hat geschrieben: Das spielt im Moment der Erkenntnis in meinen Augen eine untergeordnete Rolle. Nur weil die von mir getroffene Entscheidung für mich falsch war, bedeutet das nicht automatisch immer, dass die andere Option richtig gewesen wäre. Ich sehe das losgelöst von richtig oder falsch. Für mich zählt nur: diese Entscheidung war falsch.
Die Beurteilung einer Entscheidung als falsch, setzt aber logischerweise voraus, dass man auch richtig entscheiden hätte können und zwar nicht nur zufällig.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Atheist »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 10:50 hat geschrieben: Nein, das sehe ich nicht so. Falsch oder richtig stellt sich erst im nachhinein raus. Siehe meinen Beitrag von gerade eben.

1 + 1 = 3 ist schon im Vorhinein falsch.
3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 10:51 hat geschrieben:
Die Beurteilung einer Entscheidung als falsch, setzt aber logischerweise voraus, dass man auch richtig entscheiden hätte können und zwar nicht nur zufällig.
Ist die Entscheidung, Lotto zu spielen, falsch, obwohl sie in der Kenntnis erfolgte, dass die Wette dem Zufall unterliegt?

Meiner Meinung nach nicht. Hier kommt es nun auf den konkreten Entschluss an (wenn einfach nur Teilnahme am Wettspiel: richtige Entscheidung, sofern die Teilnahme auch erfolgte; wenn Gewinnziel: richtige Entscheidung, wenn Gewinnziel erreicht). Daher könnte auch die "Spielsucht" rühren: Frustration und Stress, weil der Entscheidung oftmals eine Gewinnabsicht zugrunde liegt, bei Verlust ==> falsche Entschridung ==> Frustration ==> Überlagerung der rationalen Wissensebene durch den Willen ==> weiteres Spielen, bis Firma sowie Haus und Hof verloren sind (wobei dieses Eegebnis nicht unbedingt aus falschen Entscheidungen herrühren muss, man kann auch bewusst zum Entschluss kommen, des Spaßes wegen sein Vermögen zu verzocken).
Zuletzt geändert von Atheist am So 21. Jun 2015, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 10:51 hat geschrieben:
Die Beurteilung einer Entscheidung als falsch, setzt aber logischerweise voraus, dass man auch richtig entscheiden hätte können und zwar nicht nur zufällig.
Durchaus. Aber es bedeutet auch, dass eine Handlung die richtige gewesen wäre, die ggf. zum Zeitpunkt der Entscheidung gar nicht zur Wahl stand.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

Atheist » So 21. Jun 2015, 10:54 hat geschrieben:

1 + 1 = 3 ist schon im Vorhinein falsch.
Es geht um Entscheidungen.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 11:18 hat geschrieben: Durchaus. Aber es bedeutet auch, dass eine Handlung die richtige gewesen wäre, die ggf. zum Zeitpunkt der Entscheidung gar nicht zur Wahl stand.
Wenn sie nicht zur Wahl stand, dann hätte ich sie auch nicht treffen können.
Also kann die Entscheidung die man getroffen hat per se nicht "falsch" gewesen sein, da die "richtige" Alternative zumindest nicht bekannt war, also gar nicht zur Entscheidung stehen konnte.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Atheist »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 11:21 hat geschrieben: Es geht um Entscheidungen.
Ausgangslage: 1 + 1; Wahlalternativen unbekannt

Entscheidung: 3
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von ThorsHamar »

Entscheidungen, also die verbindliche, endgültige, bewusste Wahl aus mehreren Möglichkeiten, können nie kontextlos bewertet werden, weder vorher, noch nachher.
Das heisst dann, wenn die Strangfrage meint, ob es objektiv falsche Entscheidungen gibt: Nein.
Wenn die Strangfrage meint, ob es überhaupt falsche Entscheidungen gibt. Ja

Für den Alltag in einer Gesellschaft gilt dann:
Natürlich gibt es falsche Entscheidungen. Aber diese Bewertung ist eben nicht zwingend objektiv, sondern immer an ein Wertesystem gebunden, in welchem man für die Entscheidung verantwortlich ist.
Aus dieser Verantwortung ergeben sich falsch oder richtig.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 11:26 hat geschrieben:
Wenn sie nicht zur Wahl stand, dann hätte ich sie auch nicht treffen können.
Also kann die Entscheidung die man getroffen hat per se nicht "falsch" gewesen sein, da die "richtige" Alternative zumindest nicht bekannt war, also gar nicht zur Entscheidung stehen konnte.
Als falsch stellt sie sich ja auch erst im nachhinein heraus. Beispiel:

Gehe ich ins Kino oder lieber in den Zoo? Ich gehe ins Kino. Der Film war der totale Reinfall. Wäre ich mal lieber in den Zoo gegangen. Nun könnte es aber auch sein, dass ich in den Zoo gehe und von einem Affen angefallen und verletzt werde. Shit. Dann wäre auch diese Option ein Griff ins Klo gewesen. Fazit: vielleicht wäre ich lieber zuhause geblieben, aber das stand eigentlich gar nicht zur Debatte.

Was alles hätte passieren können, wenn man die anderen Optionen gewählt oder schlicht die gewählte nicht genommen hätte, weiß man nicht. Mir persönlich ist das aber egal. Fakt ist und bleibt: ins Kino zu gehen war ein Fehler.

Aber da das Feld und der Begriff "Entscheidung" ein höchst dehnbarer ist (wie man ja an der Diskussion erkennen kann) bleibt es letztendlich jedem selbst überlassen, ob er glaubt, es gäbe richtige und falsche Entscheidungen. Ist in meinen Augen auch immer situationsabhängig.

:)
Zuletzt geändert von Milady de Winter am So 21. Jun 2015, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

Atheist » So 21. Jun 2015, 11:34 hat geschrieben:
Ausgangslage: 1 + 1; Wahlalternativen unbekannt

Entscheidung: 3
Setzt voraus, dass ich nicht weiß, was 1+1 ergibt. Anders als bei vielen anderen Optionen kann ich hier nämlich tatsächlich im Vorfeld bereits hieb- und stichfest belegen, was richtig ist.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von ThorsHamar »

Atheist » vor 6 Minuten hat geschrieben:
Ausgangslage: 1 + 1; Wahlalternativen unbekannt

Entscheidung: 3
Dein Ansatz ist allerding Unsinn. ;)
Wenn es keine Alternative gibt, kann gar nicht entschieden werden.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von ThorsHamar »

Milady de Winter » vor 1 Minute hat geschrieben: Setzt voraus, dass ich nicht weiß, was 1+1 ergibt. Anders als bei vielen anderen Optionen kann ich hier nämlich tatsächlich im Vorfeld bereits hieb- und stichfest belegen, was richtig ist.
.... und muss gar keine Entscheidung treffen, weil keine Alternative vorhanden ist. :cool:
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 11:39 hat geschrieben: Als falsch stellt sie sich ja auch erst im nachhinein heraus. Beispiel:

Gehe ich ins Kino oder lieber in den Zoo? Ich gehe ins Kino. Der Film war der totale Reinfall. Wäre ich mal lieber in den Zoo gegangen. Nun könnte es aber auch sein, dass ich in den Zoo gehe und von einem Affen angefallen und verletzt werde. Shit. Dann wäre auch diese Option ein Griff ins Klo gewesen. Fazit: vielleicht wäre ich lieber zuhause geblieben, aber das stand eigentlich gar nicht zur Debatte.

Was alles hätte passieren können, wenn man die anderen Optionen gewählt oder schlicht die gewählte nicht genommen hätte, weiß man nicht. Mir persönlich ist das aber egal. Fakt ist und bleibt: ins Kino zu gehen war ein Fehler.

Aber da das Feld und der Begriff "Entscheidung" ein höchst dehnbarer ist (wie man ja an der Diskussion erkennen kann) bleibt es letztendlich jedem selbst überlassen, ob er glaubt, es gäbe richtige und falsche Entscheidungen. Ist in meinen Augen auch immer situationsabhängig.

:)
Da sind wir aber letztendlich am Punkt. Nehmen wir dein Kinobeispiel. Du entscheidest dich ins Kino zu gehen, der Film gefällt dir nicht, du beurteilst die Entscheidung als falsch. Wenn du die Entscheidung als falsch beurteilst, hättest du aber in der Lage sein müssen, zum Zeitpunkt der Entscheidung die "richtige" Entscheidung zu treffen. Vereinfacht können wir jetzt annehmen, dass die richtige Entscheidung die Alternative gewesen wäre, nicht ins Kino zu gehen. Defakto kannst du aber nicht beurteilen, dass das die richtige Entscheidung war, weil du dann ja nicht weißt ob dir der Film gefallen hätte oder nicht.

Darum dreht sich letztendlich auch die Eingangsfrage. Gibt es falsche Entscheidungen?

Denn tatsächlich reden wir immer von "falschen" Entscheidungen. Eine falsche Entscheidung setzt aber voraus, dass man zum Zeitpunkt der Entscheidung auch die "richtige" Entscheidung treffen hätte können. Und zwar nicht nur rein zufällig.

Was hättest du in deinem Fall also anders machen können um die richtige Entscheidung zu treffen?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Atheist »

ThorsHamar » So 21. Jun 2015, 11:43 hat geschrieben:
Dein Ansatz ist allerding Unsinn. ;)
Wenn es keine Alternative gibt, kann gar nicht entschieden werden.
Sag das mal Merkel, dass sie Deiner Meinung nach bei "Alternativlisigkeit" überhaupt nicht entscheiden kann. Dann kann Deutschland auch ohne sie alternativlos "such selbst führen". ;)
Zuletzt geändert von Atheist am So 21. Jun 2015, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

ThorsHamar » So 21. Jun 2015, 11:43 hat geschrieben:
Dein Ansatz ist allerding Unsinn. ;)
Wenn es keine Alternative gibt, kann gar nicht entschieden werden.
Er hat aber gerade gezeigt, dass es eben doch geht. Wieviel irrationale Entscheidungen hast du in deinem Leben schon getroffen? Keine? Lügner!

Zu "Entscheidung" fällt mir gerade ein Witz ein:

Sagt einer zum anderen: "Entscheide dich, möchtest du a.) dich mit einem Sachsen unterhalten oder b.)..."
Er wird vom anderen unterbrochen: "b.)!" [kann man natürlich auch mit einem Bayern, Ostfriesen oder Kölner erzählen]
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Atheist »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 11:41 hat geschrieben: Setzt voraus, dass ich nicht weiß, was 1+1 ergibt. Anders als bei vielen anderen Optionen kann ich hier nämlich tatsächlich im Vorfeld bereits hieb- und stichfest belegen, was richtig ist.
So funktionieren Wertmaßstäbe im Idealfall.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 11:55 hat geschrieben:
Da sind wir aber letztendlich am Punkt. Nehmen wir dein Kinobeispiel. Du entscheidest dich ins Kino zu gehen, der Film gefällt dir nicht, du beurteilst die Entscheidung als falsch. Wenn du die Entscheidung als falsch beurteilst, hättest du aber in der Lage sein müssen, zum Zeitpunkt der Entscheidung die "richtige" Entscheidung zu treffen. Vereinfacht können wir jetzt annehmen, dass die richtige Entscheidung die Alternative gewesen wäre, nicht ins Kino zu gehen. Defakto kannst du aber nicht beurteilen, dass das die richtige Entscheidung war, weil du dann ja nicht weißt ob dir der Film gefallen hätte oder nicht.

Darum dreht sich letztendlich auch die Eingangsfrage. Gibt es falsche Entscheidungen?

Denn tatsächlich reden wir immer von "falschen" Entscheidungen. Eine falsche Entscheidung setzt aber voraus, dass man zum Zeitpunkt der Entscheidung auch die "richtige" Entscheidung treffen hätte können. Und zwar nicht nur rein zufällig.

Was hättest du in deinem Fall also anders machen können um die richtige Entscheidung zu treffen?
Zum Zeitpunkt der Entscheidung hätte ich tendenziell gar nichts anders machen können, außer eine andere Entscheidung zu treffen, die vielleicht besser - ergo in meinen Augen richtig - gewesen wäre. Aber ohne Gewähr. Wie ich bereits schrieb. Es geht nicht darum, dass definitiv die "richtige" Entscheidung im Optionstopf war. Es geht darum, dass ich bereue, DIESE Entscheidung getroffen zu haben. Im Volksmund sagt man da "das war ein Fehler". Ob die anderen vorteilhafter gewesen wären, weiß man nicht. Ist in dem Fall auch völlig egal, denn es macht die getroffene Entscheidung nicht besser, und die Uhr kann ich auch nicht zurück drehen.

Wenn wir allerdings hier schon Haare spalten wollen, dann könnte man anstelle von "das war die falsche Entscheidung" auch sagen "das war eine schlechte Entscheidung". Denn völlig egal, ob die anderen besser gewesen wären - das macht diese hier nicht gut.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Nathan » So 21. Jun 2015, 11:59 hat geschrieben: Er hat aber gerade gezeigt, dass es eben doch geht. Wieviel irrationale Entscheidungen hast du in deinem Leben schon getroffen? Keine? Lügner!
Auch das ist eine interessante Frage. Gibt es tatsächlich irrationale Entscheidungen? Bezogen natürlich wieder auf den Zeitpunkt der Entscheidung. Logischerweise wählt man aus einer Reihe von bekannten Handlungsalternativen ja immer diejenige aus, die einem als die beste erscheint. Irrational entscheiden würde ja bedeuten, dass man das bewusst nicht macht. Ich denke dass dieser Fall äußerst selten ist.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 12:11 hat geschrieben:
Auch das ist eine interessante Frage. Gibt es tatsächlich irrationale Entscheidungen? Bezogen natürlich wieder auf den Zeitpunkt der Entscheidung. Logischerweise wählt man aus einer Reihe von bekannten Handlungsalternativen ja immer diejenige aus, die einem als die beste erscheint. Irrational entscheiden würde ja bedeuten, dass man das bewusst nicht macht. Ich denke dass dieser Fall äußerst selten ist.
Natürlich denkt man zum Zeitpunkt der Entscheidung, dass diese die beste (für einen bzw. die Sache) ist. Dass sie das augenscheinlich nicht war, stellt sich ja erst später heraus. Oder eben auch nicht. :)

Wobei, stopp: das muss ich revidieren. Ich habe schon Entscheidungen getroffen, von denen ich nicht wirklich wusste, ob ich sie nicht bereuen würde. Bereute ich sie, waren sie in meinen Augen "falsch". Wenn nicht, dann waren sie "richtig". So einfach ist das. :D
Zuletzt geändert von Milady de Winter am So 21. Jun 2015, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Milady de Winter » So 21. Jun 2015, 12:01 hat geschrieben:
Zum Zeitpunkt der Entscheidung hätte ich tendenziell gar nichts anders machen können, außer eine andere Entscheidung zu treffen, die vielleicht besser - ergo in meinen Augen richtig - gewesen wäre. Aber ohne Gewähr. Wie ich bereits schrieb. Es geht nicht darum, dass definitiv die "richtige" Entscheidung im Optionstopf war. Es geht darum, dass ich bereue, DIESE Entscheidung getroffen zu haben. Im Volksmund sagt man da "das war ein Fehler". Ob die anderen vorteilhafter gewesen wären, weiß man nicht. Ist in dem Fall auch völlig egal, denn es macht die getroffene Entscheidung nicht besser, und die Uhr kann ich auch nicht zurück drehen.

Wenn wir allerdings hier schon Haare spalten wollen, dann könnte man anstelle von "das war die falsche Entscheidung" auch sagen "das war eine schlechte Entscheidung". Denn völlig egal, ob die anderen besser gewesen wären - das macht diese hier nicht gut.
Das hat nichts mit Haarspalterei zu tun. Denn worum geht es. Die Beurteilung, dass eine Entscheidung falsch war indem man das Ergebnis betrachtet impliziert, dass man in der Lage gewesen wäre die richtige Entscheidung zu treffen. Das wiederum impliziert, dass man bei der Entscheidung einen Fehler gemacht hat.

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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von JJazzGold »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 12:11 hat geschrieben:
Auch das ist eine interessante Frage. Gibt es tatsächlich irrationale Entscheidungen? Bezogen natürlich wieder auf den Zeitpunkt der Entscheidung. Logischerweise wählt man aus einer Reihe von bekannten Handlungsalternativen ja immer diejenige aus, die einem als die beste erscheint. Irrational entscheiden würde ja bedeuten, dass man das bewusst nicht macht. Ich denke dass dieser Fall äußerst selten ist.

Wenn die Hormone verrückt spielen wird so manche irrationale Entscheidung getroffen, in der Endkonsquenz nicht generell die falsche, aber eben im Ansatz irrational.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Milady de Winter »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 12:16 hat geschrieben:
Das hat nichts mit Haarspalterei zu tun. Denn worum geht es. Die Beurteilung, dass eine Entscheidung falsch war indem man das Ergebnis betrachtet impliziert, dass man in der Lage gewesen wäre die richtige Entscheidung zu treffen. Das wiederum impliziert, dass man bei der Entscheidung einen Fehler gemacht hat.

Hast du einen Fehler gemacht, als du dich entschieden hast ins Kino zu gehen?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?

Beitrag von Nathan »

3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 12:11 hat geschrieben:
Auch das ist eine interessante Frage. Gibt es tatsächlich irrationale Entscheidungen? Bezogen natürlich wieder auf den Zeitpunkt der Entscheidung. Logischerweise wählt man aus einer Reihe von bekannten Handlungsalternativen ja immer diejenige aus, die einem als die beste erscheint. Irrational entscheiden würde ja bedeuten, dass man das bewusst nicht macht. Ich denke dass dieser Fall äußerst selten ist.
Natürlich. Es ist aber eben nicht gesagt, dass die Entscheidung, die einem am besten erscheint, aus logischer, rationaler Sicht wirklich die beste ist. Man kann ja leider nicht davon ausgehen, dass Menschen einen zumindest ungefähre gleichen Intelligenzlevel haben. Außerdem, und das ist viel folgenschwerer, kann man auch nicht davon ausgehen dass unser Verstand der Weisheit letzter Schluss ist.

Dazu möchte ich das Beispiel meiner Frau anführen, die häufig auf der Basis falscher Voraussetzungen und in Folge unlogischer Schlüsse zu überaus brillianten Ergebnissen kommt, während ich nach sorgfältiger Prüfung und Gewichtung aller relevanter Faktoren und mathematisch streng logischen Schlussfolgerungen mal wieder ein richtiges Schlamassel anrichte.
Intuition schlägt einfach alles. Und Intuition ist irrational.
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