Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Frage: Wie vieles dessen, was Ihr tut, geschieht auf Basis einer Entscheidung,
bei der Ihr vorher bewusst mögliche Vor-und Nachteile reflektiert habt?
Ist das nicht eher der Ausnahmefall?
bei der Ihr vorher bewusst mögliche Vor-und Nachteile reflektiert habt?
Ist das nicht eher der Ausnahmefall?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wahrscheinlich. Aber langsam nähern wir uns auch dem Punkt.Brimborium » So 21. Jun 2015, 16:17 hat geschrieben:Frage: Wie vieles dessen, was Ihr tut, geschieht auf Basis einer Entscheidung,
bei der Ihr vorher bewusst mögliche Vor-und Nachteile reflektiert habt?
Ist das nicht eher der Ausnahmefall?
Vor- und Nachteile reflektieren bedeutet Informationen beschaffen. Informationsbeschaffung bindet Ressourcen. Die Ressourcen, die man für die Informationsbeschaffung einsetzt kann man nicht für anderes einsetzen. Die wichtigste Ressource in diesem Zusammenhang ist wohl Zeit. Wir treffen Tag für Tag wahrscheinlich hunderte von Entscheidungen. Bei den meisten machen wir uns keine Gedanken, weil die Auswirkungen gering sind, sprich letztendlich kaum negative Folgewirkungen auftreten können. Dort wo es wichtig wird werden wir in der Regel mehr Zeit aufwenden.
Bei komplexen Entscheidungen mit schwer einschätzbaren Folgewirkungen, stellt sich damit logischerweise immer die Frage, wann man den genug Informationen eingeholt hat um die Entscheidung auch richtig treffen zu können.
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am So 21. Jun 2015, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Sind das tatsächlich immer Entscheidungen oder nur Reflexe?3x schwarzer Kater » So 21. Jun 2015, 17:46 hat geschrieben: Wir treffen Tag für Tag wahrscheinlich hunderte von Entscheidungen. Bei den meisten machen wir uns keine Gedanken, weil die Auswirkungen gering sind, sprich letztendlich kaum negative Folgewirkungen auftreten können.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wenn du mittags in der Kantine ohne viel zu überlegen zur Currywurst greifst und nicht zum Salat, dann ist das dennoch eine Entscheidung. Wenn dir dabei das Wasser im Mund zusammenläuft, dann ist das ein Reflex ;-)Brimborium » So 21. Jun 2015, 19:56 hat geschrieben: Sind das tatsächlich immer Entscheidungen oder nur Reflexe?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Und wenn ich hier am Rechner sitze und kurz meinen Hintern am Stuhl versetze3x schwarzer Kater » Mo 22. Jun 2015, 06:23 hat geschrieben:
Wenn du mittags in der Kantine ohne viel zu überlegen zur Currywurst greifst und nicht zum Salat, dann ist das dennoch eine Entscheidung. Wenn dir dabei das Wasser im Mund zusammenläuft, dann ist das ein Reflex ;-)
oder wenn ich irgendeine andere "unbedeutende" Bewegung mache?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Als Antwort auf die Frage: Nein.
Jede Entscheidung, die man trifft, und erscheine sie einem selbst oder anderen als falsch kann sich später als richtig erweisen.
Wenn ich mich entschieden habe eine Frau zu heiraten die sich in der Ehe als totaler Drachen herausstellt, und ich deshalb der Meinung bin eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, ich aber durch sie ihre Schwester kennenlerne, wir uns unsterblich verlieben, ich mich vom Drachen scheiden lasse, und danach glücklich u. zufrieden mit der Schwester lebe bis der Tod uns scheidet, war es nachträglich betrachtet doch eine richtige Entscheidung, da ich ohne den Drachen die Schwester nie kennengelernt hätte.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wenn Du aber die Schwester NICHT kennenlernst bzw. sich nichts Positives aus dieser Entscheidung ergibt, dann ist und bleibt sie schlecht und somit im Volksmund "falsch".firlefanz11 » Mi 24. Jun 2015, 15:09 hat geschrieben:Als Antwort auf die Frage: Nein.
Jede Entscheidung, die man trifft, und erscheine sie einem selbst oder anderen als falsch kann sich später als richtig erweisen.
Wenn ich mich entschieden habe eine Frau zu heiraten die sich in der Ehe als totaler Drachen herausstellt, und ich deshalb der Meinung bin eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, ich aber durch sie ihre Schwester kennenlerne, wir uns unsterblich verlieben, ich mich vom Drachen scheiden lasse, und danach glücklich u. zufrieden mit der Schwester lebe bis der Tod uns scheidet, war es nachträglich betrachtet doch eine richtige Entscheidung, da ich ohne den Drachen die Schwester nie kennengelernt hätte.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Eben, aber setzt ja auch voraus, dass ich die richtige Entscheidung hätte treffen können. Und zwar nicht nur zufällig.Milady de Winter » Mi 24. Jun 2015, 16:45 hat geschrieben: Wenn Du aber die Schwester NICHT kennenlernst bzw. sich nichts Positives aus dieser Entscheidung ergibt, dann ist und bleibt sie schlecht und somit im Volksmund "falsch".
Das würde bedeuten, dass meine Entscheidung richtig war, obwohl ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war.
Denn etwas falsch zu machen setzt voraus, dass man aus dem falsch machen Rückschlüsse daraus ziehen kann um in Zukunft in vergleichbaren Situationen richtig zu entscheiden.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wie gesagt, ich persönlich setze hier "falsch" mit "schlecht" gleich.3x schwarzer Kater » Mi 24. Jun 2015, 16:57 hat geschrieben:
Eben, aber setzt ja auch voraus, dass ich die richtige Entscheidung hätte treffen können. Und zwar nicht nur zufällig.
Das würde bedeuten, dass meine Entscheidung richtig war, obwohl ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war.
Denn etwas falsch zu machen setzt voraus, dass man aus dem falsch machen Rückschlüsse daraus ziehen kann um in Zukunft in vergleichbaren Situationen richtig zu entscheiden.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Irgendeine richtige folgt immer auch aus einer schlechten. Und sei es nur die Entscheidung den Drachen wieder los zu werden...Milady de Winter » Mi 24. Jun 2015, 15:45 hat geschrieben: Wenn Du aber die Schwester NICHT kennenlernst bzw. sich nichts Positives aus dieser Entscheidung ergibt, dann ist und bleibt sie schlecht und somit im Volksmund "falsch".
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
So kann man es natürlich auch sehen, optimistisch...firlefanz11 » Mi 24. Jun 2015, 17:03 hat geschrieben: Irgendeine richtige folgt immer auch aus einer schlechten. Und sei es nur die Entscheidung den Drachen wieder los zu werden...
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Und ich frage, ob das richtig ist, denn letztendlich ist das auch immer ein Werturteil über die Qualität des Entscheidungsprozesses.Milady de Winter » Mi 24. Jun 2015, 17:00 hat geschrieben: Wie gesagt, ich persönlich setze hier "falsch" mit "schlecht" gleich.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Ob Du das als richtig oder falsch ansiehst, ist Deine Sache. Das muss jeder selbst entscheiden. Wie ich die Qualität meiner eigenen Entscheidung beurteile obliegt ausschließlich mir selber. Und wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, die sich letztendlich für mich persönlich als Griff ins Klo erweist - sei es kurz-, mittel- oder langfristig, dann war sie für mich auf jeden Fall falsch.3x schwarzer Kater » Mi 24. Jun 2015, 17:05 hat geschrieben:
Und ich frage, ob das richtig ist, denn letztendlich ist das auch immer ein Werturteil über die Qualität des Entscheidungsprozesses.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wir urteilen aber in gleicher Art und Weise über die Entscheidung anderer, wenn wir mit dem Ergebnis derer Entscheidung konfrontiert werden.Milady de Winter » Mi 24. Jun 2015, 17:10 hat geschrieben: Ob Du das als richtig oder falsch ansiehst, ist Deine Sache. Das muss jeder selbst entscheiden. Wie ich die Qualität meiner eigenen Entscheidung beurteile obliegt ausschließlich mir selber. Und wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, die sich letztendlich für mich persönlich als Griff ins Klo erweist - sei es kurz-, mittel- oder langfristig, dann war sie für mich auf jeden Fall falsch.
Macht man es sich damit nicht zu einfach?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Das kommt darauf an, ob mich deren Entscheidung direkt betrifft oder nicht.3x schwarzer Kater » Mi 24. Jun 2015, 17:16 hat geschrieben:
Wir urteilen aber in gleicher Art und Weise über die Entscheidung anderer, wenn wir mit dem Ergebnis derer Entscheidung konfrontiert werden.
Macht man es sich damit nicht zu einfach?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Das ist egal.Milady de Winter » Mi 24. Jun 2015, 17:21 hat geschrieben: Das kommt darauf an, ob mich deren Entscheidung direkt betrifft oder nicht.
Ein Schüler läuft an einer Schule Amok und nach Kenntnis der Sachlage wird klar, dass ein Lehrer an einem bestimmten Punkt das Jugendamt informieren hatte müssen, er sich an diesem Punkt jedoch entschieden hat nichts zu unternehmen.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Nun, dann kann ich für mich selber dessen Entscheidung beurteilen. Wie ich sie beurteile bzw. bezeichne ist ja völlig irrelevant. Das muss den Lehrer in keiner Weise tangieren.3x schwarzer Kater » Mi 24. Jun 2015, 17:26 hat geschrieben:
Das ist egal.
Ein Schüler läuft an einer Schule Amok und nach Kenntnis der Sachlage wird klar, dass ein Lehrer an einem bestimmten Punkt das Jugendamt informieren hatte müssen, er sich an diesem Punkt jedoch entschieden hat nichts zu unternehmen.
Für mich persönlich steht es jedem frei, sich ein Urteil über die Entscheidungen anderer Leute zu bilden. Mache ich mehrmals täglich. Du nicht?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Sicher, das ist üblich. Die Frage ist, ob es richtig sich ein Werturteil über die Qualität eines Entscheidungsprozesses anderer zu treffen, wenn man im Besitz der vollständigen Information ist während der Entscheider diese Informationen eben nicht hatte.Milady de Winter » Mi 24. Jun 2015, 17:32 hat geschrieben: Nun, dann kann ich für mich selber dessen Entscheidung beurteilen. Wie ich sie beurteile bzw. bezeichne ist ja völlig irrelevant. Das muss den Lehrer in keiner Weise tangieren.
Für mich persönlich steht es jedem frei, sich ein Urteil über die Entscheidungen anderer Leute zu bilden. Mache ich mehrmals täglich. Du nicht?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Sicher. Ich muss für mich abschätzen, wie "fair" es ist, die Entscheidung eines anderen auf Basis dessen Wissens zum Zeitpunkt der Entscheidung in irgend einer Art und Weise zu beurteilen. Aber lass uns realistisch sein: diese Gedanken macht man sich nicht zwingend immer. Und jeder Fall ist sowieso individuell zu betrachten, da es kein Schema F gibt. Nur wie schon gesagt: ob ich die Entscheidung des Lehrers für richtig, falsch oder sonst wie erachte, tangiert ih in all reality in keinster Weise. Daher ist es für mich schlicht EGAL.3x schwarzer Kater » Mi 24. Jun 2015, 17:36 hat geschrieben:
Sicher, das ist üblich. Die Frage ist, ob es richtig sich ein Werturteil über die Qualität eines Entscheidungsprozesses anderer zu treffen, wenn man im Besitz der vollständigen Information ist während der Entscheider diese Informationen eben nicht hatte.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Hallo erstmal.
Zur Frage: Meiner Meinung nach gibt es keine falschen Entscheidungen. Zum Zeitpunkt der Entscheidung wählt man ja für sich die Option, die man mit den vorhandenen Informationen und Überlegungen für richtig hält.
Wenn sich jetzt danach neue Informationen ergeben, die meine Entscheidung erscheinen lassen, als wäre sie falsch, dann kann das nicht mehr in die Bewertung der eigentlichen Entscheidung einfließen, da ich das zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht wissen konnte. Da wäre dann jede Aussage nur noch im Plusquamperfekt zusammen.
Jetzt gehe ich noch weiter, wenn ich eine erste Entscheidung treffen muss und mich so entscheide, dass ich im Vorfeld schon weiß, dass ich diese erste Entscheidung im Nachhinein als falsch bezeichnen werde, weil ich sie nicht nach bestem Wissen und Gewissen entschieden habe, dann ist das gar nicht mehr die Frage, ob die Entscheidung falsch oder richtig war. Weil dann die in chronologischer Folge zweite Frage kommt, in der ich ja bewusst entscheide, diese erste Entscheidung so zu treffen, das sei falsch wäre und ich somit die zweite Frage im Moment der Entscheidungsfindung als die richtige ansehe.
Als Beispiel: Wenn ich mich auf einer Party entscheide, Bier statt Wasser zu trinken, weil ich davon ausgehe, dass ich im Verlaufe des Abends nichts mehr tun muss, wofür ich nüchtern sein muss, dann ist die Entscheidun pro Bier in dem Moment die richtige.
Im Laufe des Abends stellt sich dann aber heraus, dass ich doch noch mal Auto fahren müsste. Meine Entscheidung vom Anfang des Abends, Bier zu trinken wird dadurch aber nicht falsch, weil die neuen Fakten zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht bekannt waren.
Wenn ich jetzt am Anfang des Abends entscheide, Bier zu trinken, obwohl ich weiß, dass ich noch fahren muss, so ist diese Entscheidung erstmal in meiner Erkenntnis falsch. Wenn ich mich trotzdem dafür entscheide, dann aufgrund dessen, dass ich es zu dem Zeitpunkt als beste Entscheidung halte, bei der ersten Wahl bewusst gegen mein Wissen und Gewissen zu entscheiden.
Zur Frage: Meiner Meinung nach gibt es keine falschen Entscheidungen. Zum Zeitpunkt der Entscheidung wählt man ja für sich die Option, die man mit den vorhandenen Informationen und Überlegungen für richtig hält.
Wenn sich jetzt danach neue Informationen ergeben, die meine Entscheidung erscheinen lassen, als wäre sie falsch, dann kann das nicht mehr in die Bewertung der eigentlichen Entscheidung einfließen, da ich das zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht wissen konnte. Da wäre dann jede Aussage nur noch im Plusquamperfekt zusammen.
Jetzt gehe ich noch weiter, wenn ich eine erste Entscheidung treffen muss und mich so entscheide, dass ich im Vorfeld schon weiß, dass ich diese erste Entscheidung im Nachhinein als falsch bezeichnen werde, weil ich sie nicht nach bestem Wissen und Gewissen entschieden habe, dann ist das gar nicht mehr die Frage, ob die Entscheidung falsch oder richtig war. Weil dann die in chronologischer Folge zweite Frage kommt, in der ich ja bewusst entscheide, diese erste Entscheidung so zu treffen, das sei falsch wäre und ich somit die zweite Frage im Moment der Entscheidungsfindung als die richtige ansehe.
Als Beispiel: Wenn ich mich auf einer Party entscheide, Bier statt Wasser zu trinken, weil ich davon ausgehe, dass ich im Verlaufe des Abends nichts mehr tun muss, wofür ich nüchtern sein muss, dann ist die Entscheidun pro Bier in dem Moment die richtige.
Im Laufe des Abends stellt sich dann aber heraus, dass ich doch noch mal Auto fahren müsste. Meine Entscheidung vom Anfang des Abends, Bier zu trinken wird dadurch aber nicht falsch, weil die neuen Fakten zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht bekannt waren.
Wenn ich jetzt am Anfang des Abends entscheide, Bier zu trinken, obwohl ich weiß, dass ich noch fahren muss, so ist diese Entscheidung erstmal in meiner Erkenntnis falsch. Wenn ich mich trotzdem dafür entscheide, dann aufgrund dessen, dass ich es zu dem Zeitpunkt als beste Entscheidung halte, bei der ersten Wahl bewusst gegen mein Wissen und Gewissen zu entscheiden.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Du könntest dich mit dem Bier im Kopf entscheiden, trotzdem Auto zu fahren, weil du zum Laufen zu faul bist und kein Geld für ein Taxi hast.
Dann fährst du dich tot.
Das wäre eine falsche Entscheidung, denn jede Entscheidung, die eine nachträgliche freie Entscheidungsfindung ausschließt und unmöglich ist, ist falsch.
Dann fährst du dich tot.
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Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Das sind aber wieder Fakten, die zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht fest standen.
Und ob ich alkoholisiert bin oder anderweitig meine geistigen Fähigkeiten eingeschränkt sind, ist auch erstmal irrelevant, da ich mich ja trotzdem in dem Moment mit allem Wissen und Gewissen, was mir noch zusteht für eine Option entscheide.
Ob ich mich tot fahre oder nicht, kann ich zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht wissen. Ich kann nur abwägen und vielleicht sogar anhand von Fakten annähernd ausrechnen, wie hoch meine Chance ist, dass ich einen tödlichen Unfall habe. Trotzdem ist es für mich subjektiv dann immer noch die richtige Enscheidung, zu fahren.
Wie das dann objektiv oder faktisch aussieht, das ist eine andere Ebene.
Vielleicht noch ein anderes Beispiel, was auch sehr konkret ist und auch schon relativ weit erforscht.
Wenn ich Poker spiele und am Anfang sofort ein schlechtes Blatt wegschmeiße, weil es stochastisch und/oder von meinem Gefühl keinen Sinn macht, dieses Blatt zu spielen, dann ist das MEINE richtige Entscheidung. Wenn ich dann am Ende mit den Karten, die ich auf der Hand hatte gewonnen hätte, war die Entscheidung trotzdem richtig, da es zum Zeitpunkt der Entscheidung unrealistisch war, damit zu gewinnen.
Selbst, wenn ich nach den ersten Karten, die dann auf dem Tisch liege eine starke Hand entwickelt habe, kann es noch für MICH die richtige Entscheidung sein, die Hand wegzuschmeißen, wenn ich das Gefühl habe, der Gegner ist stärker als ich. Ob das mathematisch richtig ist, kann ich selber nicht bestimmen, weil mir Informationen fehlen. Meine Menschenkenntnis, Intuition etc. sagen mir aber, das nicht weiterspielen die richtige Entscheidung ist.
Und ob ich alkoholisiert bin oder anderweitig meine geistigen Fähigkeiten eingeschränkt sind, ist auch erstmal irrelevant, da ich mich ja trotzdem in dem Moment mit allem Wissen und Gewissen, was mir noch zusteht für eine Option entscheide.
Ob ich mich tot fahre oder nicht, kann ich zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht wissen. Ich kann nur abwägen und vielleicht sogar anhand von Fakten annähernd ausrechnen, wie hoch meine Chance ist, dass ich einen tödlichen Unfall habe. Trotzdem ist es für mich subjektiv dann immer noch die richtige Enscheidung, zu fahren.
Wie das dann objektiv oder faktisch aussieht, das ist eine andere Ebene.
Vielleicht noch ein anderes Beispiel, was auch sehr konkret ist und auch schon relativ weit erforscht.
Wenn ich Poker spiele und am Anfang sofort ein schlechtes Blatt wegschmeiße, weil es stochastisch und/oder von meinem Gefühl keinen Sinn macht, dieses Blatt zu spielen, dann ist das MEINE richtige Entscheidung. Wenn ich dann am Ende mit den Karten, die ich auf der Hand hatte gewonnen hätte, war die Entscheidung trotzdem richtig, da es zum Zeitpunkt der Entscheidung unrealistisch war, damit zu gewinnen.
Selbst, wenn ich nach den ersten Karten, die dann auf dem Tisch liege eine starke Hand entwickelt habe, kann es noch für MICH die richtige Entscheidung sein, die Hand wegzuschmeißen, wenn ich das Gefühl habe, der Gegner ist stärker als ich. Ob das mathematisch richtig ist, kann ich selber nicht bestimmen, weil mir Informationen fehlen. Meine Menschenkenntnis, Intuition etc. sagen mir aber, das nicht weiterspielen die richtige Entscheidung ist.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Allerdings stirbst du beim Poker nicht.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Es geht ja aber nicht direkt darum, was die Folgen sind.
Wenn ich mich dafür entscheide, betrunken Auto zu fahren, dann kann ich für mich verantworten, die Folgen zu übernehmen und die Entscheidung ist wieder subjektiv richtig, auch wenn sie objektiv noch so falsch ist.
Kurzer Hinweis: Meine Beispiele dienen wirklich nur als Beispiele. Ich verurteile das Fahren unter Alkoholeinfluss.
Wenn ich mich dafür entscheide, betrunken Auto zu fahren, dann kann ich für mich verantworten, die Folgen zu übernehmen und die Entscheidung ist wieder subjektiv richtig, auch wenn sie objektiv noch so falsch ist.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wie aber kann etwas verurteilt werden, was nicht auf einer falschen Entscheidung beruht?
Ich frage bewusst etwas stichelnd.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Die Entscheidung einer Person zu verurteilen ist dann schwer möglich. Man kann dann nur verurteilen, dass die Person sich nicht genug informiert hat oder das Gewissen dieser Person zu negativen Ergebnissen führt.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Man verurteilt also in diesem Falle eine Haltung, nicht die Entscheidung?
Muss die Frage dann also anders gestellt werden: Gibt es eine falsche Haltung?
Muss die Frage dann also anders gestellt werden: Gibt es eine falsche Haltung?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Ja, ich glaube, das ist dann eine relativ gute Beschreibung dafür.
Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Du musst grundsätzlicher fragen: Gibt es "richtig" und "falsch"? Das sind doch wie schon gesagt relative Begriffe, auf die es keine absolute Antwort geben kann.Provokateur » Fr 26. Jun 2015, 10:03 hat geschrieben:Man verurteilt also in diesem Falle eine Haltung, nicht die Entscheidung?
Muss die Frage dann also anders gestellt werden: Gibt es eine falsche Haltung?
Der Threadersteller ist ein (hinter)listiger Mensch mit einem bedeutsamen Intelligenzpotential und einem ebenso bedeutsamen Provokationspotential. Intelligente Menschen können ordentlich nerven...
Die Fragestellung impliziert ein vollautomatisches "Nein!", es sei denn man betrachtet sie innerhalb eines geschlossenen Ordnungssystems fern von jedem philosophischen Anspruch.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Nein, die Änderung der Fragestellung ändert nichts an deren Grundproblem, denn auch diese Frage ist mit Ja und Nein zu beantworten.Provokateur » vor 50 Minuten hat geschrieben:Man verurteilt also in diesem Falle eine Haltung, nicht die Entscheidung?
Muss die Frage dann also anders gestellt werden: Gibt es eine falsche Haltung?
Wie ich bereits am Anfang dieses Stranges schrieb und jetzt aktualisiere:
Haltungen und daraus resultierende Entscheidungen, also die verbindliche, bewusste Wahl aus mehreren Möglichkeiten, können nie kontextlos bewertet werden, weder vorher, noch nachher.
Das heisst dann, wenn die Strangfrage meint, ob es objektiv falsche Haltungen oder Entscheidungen gibt: Nein.
Wenn die Strangfrage meint, ob es überhaupt falsche Haltungen und Entscheidungen gibt. Ja
Für den Alltag in einer Gesellschaft, in welcher ja ein Werte- und somit Haltungskonsens besteht, gilt dann:
Natürlich gibt es falsche Haltungen und daraus resultierende Entscheidungen, deren Beurteilung immer an ein Wertesystem gebunden sind, in welchem man für die Haltung und Entscheidung verantwortlich ist!
Aus dieser Verantwortung ergeben sich falsch oder richtig.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Wie definiert sich das, was Du "aus wissenschaftlicher Sicht"?Nathan » So 21. Jun 2015, 12:48 hat geschrieben:
Ja, klar, das kommt ja wirklich nicht selten vor und es rückt die rationale Entscheidungsmethodik insgesamt in ein trübes Licht...man kann durch aus das Gefühl bekommen, eine Entscheidung ad hoc, nach Gefühl, ohne groß nachzudenken wäre die kompetenteste aller möglichen. Aber, wie hier schon mehrfach gesagt, sind die Begriffe "richtig" oder "falsch", wie sie umgangssprachlich verwendet werden aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig, immer unter der Prämisse, dass Entscheidungen keine übergeordneten "Vertragsverhältnisse" verletzen.
Dazu müsste es aus wissenschaftlicher Sicht doch eine exakte Abgrenzung geben, oder?
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Was ja auch eine Entscheidung ist.JFK » Fr 19. Jun 2015, 23:55 hat geschrieben:Kurz gesagt, eine Entscheidung kann nicht falsch sein, wenn sie getroffen werden MUSS unabhängig wofür man sich entschieden hat.
Falsch kann die Entscheidung sein, keine Entscheidung zu treffen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Es gibt keine falschen Entscheidungen. Entscheidungen repräsentieren Stufen der eigenen Entwicklung.
»Die Wahrheit aber«, so heißt es,»wird Euch frei machen.«
Aber nur, wenn wir unter ihr stehen und die Liebe nicht zerstören.
Denn »wer in der Liebe ist, ist in der Wahrheit.«
Aber nur, wenn wir unter ihr stehen und die Liebe nicht zerstören.
Denn »wer in der Liebe ist, ist in der Wahrheit.«
Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Die Entscheidung zum Suizid repräsentiert dann die Höchststufe der eigenen Entwicklung.Sonnenwaage » So 5. Jul 2015, 20:43 hat geschrieben:Es gibt keine falschen Entscheidungen. Entscheidungen repräsentieren Stufen der eigenen Entwicklung.
Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Die Frage geht davon aus, dass es einen freien Willen gibt. Ich persönlich glaube an Determinismus in allen Belangen dieser Welt, sprich, an das Schicksal. Daher geschieht alles genau deswegen, weil es geschehen muss.
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Re: Umfrage: Gibt es falsche Entscheidungen?
Das gibt einen Punkt auf der F-Skala.
Es widerspricht auch dem zehndimensionalen Phasenraum, in dem alles zu jeder Metazeit geschieht. Wir nehmen aber nur Ausschnitte davon wahr.
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