Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

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Der Neandertaler
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Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Der Neandertaler »

  • Computer und Roboter sind aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Anfangs waren es lediglich standardisierte Abläufe – mittlerweile erledigen Computer und Roboter aber nicht nur eintönige Arbeiten, wie Geschirr aufräumen, Licht ausmachen, Spülmaschine leeren, etc., sondern sie übernehmen vermehrt Arbeiten, um nun auch den Alltag von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung zu erleichtern.
    Nun überstellte das deutsche Bundesverfassungsgericht (BverfG) eine Klage an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zur endgültigen Entscheidung. Dieser Klage liegt die Frage zugrunde, ob auch Roboter ein Recht auf Unversehrtheit haben?


    In den Anfangszeit der Roboterhilfe wurden Roboter, wenn sie nicht so funktioniert haben, wie sie sollten, einfach per Knopfdruck abgeschaltet. Mit der Zeit aber wurden Roboter nicht nur komplexer, sondern auch sensibler in ihrer Feinmotorik. Anfang 2013 arbeiteten Forscher in einer Pilotstudie (BrainGate2) mit Schlaganfallpatienten: die Patienten sollten mittels ihrer Gedankenkraft unterschiedliche Roboterarme steuern und so ein bestimmtes Maß an Alltagsfunktionen zurückerhalten. Mithilfe ihrer Hirnsignale und einem winzigen, in's Hirn implantierten Sensor-Chip, der als Schnittstelle zwischen Hirn und Computer fungiert, sollten sie einen Roboterarm in drei Dimensionen steuern können.

    Kurz darauf vermeldeten internationale Forscher einen Erfolg: eine vollständig gelähmte Frau konnte allein mittels ihrer Gedankenkraft einen Roboterarm bewegen und war so in der Lage, aus einem Becher Kaffee durch einen Strohhalm trinken und den Becher wieder zurückstellen. Für Gesunde eine Routinehandlung – für Schlaganfallpatientin ohne fremde Hilfe nicht möglich.

    Etwa zur gleichen Zeit wurde am Institut für Künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg-Weingarten ein Roboter Namens 'Marvin' entwickelt. 'Marvin' war lernfähig: Wenn er einen Befehl nicht verstand, sagt er das. Sein Besitzer kann die Arbeit dann vorführen, die der Roboter sich sodann merkt.

    Nachdem solch ein "lernfähiger Gehilfe" einen Patienten mit heißem Kaffee überschüttete und der Patient dadurch Verbrennungen erlitt, wollte der behandelnde Arzt, daß der Roboter abgeschaltet wird.
    "Bis zur endgültigen Klärung der Umstände sollte er abgeschaltet werden. Wir können einen weiteren Betrieb nicht verantworten, weil wir nicht wissen, was noch alles geschieht", sagte ein Befürworter dieser Maßnahme. Er berief sich dabei auf ein Gesetz (§1), welches 2025 erlassen wurde. Dies besagt, daß "kein Roboter einen Menschen verletzen darf". (wir berichteten seinerzeit an dieser Stelle darüber.)

    Daraufhin bildete sich eine Bürgerinitiative, sie billigt derartigen "lernfähigen Gehilfen" ebenfalls ein "uneingeschränktes Existensrecht" zu. Dies führte letztlich zu der oben erwähnten Klage, die nun in letzter Instanz vom EGMR endgültig entschieden werden muß. Ein Urteil wird nicht vor Frühjahr 2032 erwartet.
Wohlgemerkt:
  • dieser Artikel ist lediglich eine Fiktion. Die Grund-Fakten stimmen. Die Annahme könnte aber ebenso Wirklichkeit werden.
Viel bedeutender stellt sich in diesem Zusammenhang aber die Frage:
  • "Wie bestraft man Roboter?"
Bei unbemannten Drohnen sitzt immer noch jemand an einem Steuerknüppel (wo auch immer?), der letztlich die Verantwortung trägt. Wie sieht es aber mit "lernfähigen Gehilfen" aus? Hat der betreffende "Herr/die Dame" diesem "lernfähigen Gehilfen" das "Falsche" beigebracht? Ist er/sie also selber schuld?

Oder bei Robotern, die allein mittels Gedankenkraft von Schlaganfallpatientin bewegt werden? Haben diese Patienten lediglich die falschen Gedanken übermittelt? Auch selber Schuld? Schicksal?

Roboter werden zunehmend in der Altenhilfe eingesetzt - vorerst nur zur Unterstützung. Kann man Robotern überhaupt so etwas wie Ethik oder Moral beibringen? Progammieren?
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JJazzGold
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von JJazzGold »

Der Neandertaler » Mo 27. Okt 2014, 18:41 hat geschrieben:
  • Computer und Roboter sind aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Anfangs waren es lediglich standardisierte Abläufe – mittlerweile erledigen Computer und Roboter aber nicht nur eintönige Arbeiten, wie Geschirr aufräumen, Licht ausmachen, Spülmaschine leeren, etc., sondern sie übernehmen vermehrt Arbeiten, um nun auch den Alltag von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung zu erleichtern.
    Nun überstellte das deutsche Bundesverfassungsgericht (BverfG) eine Klage an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zur endgültigen Entscheidung. Dieser Klage liegt die Frage zugrunde, ob auch Roboter ein Recht auf Unversehrtheit haben?


    In den Anfangszeit der Roboterhilfe wurden Roboter, wenn sie nicht so funktioniert haben, wie sie sollten, einfach per Knopfdruck abgeschaltet. Mit der Zeit aber wurden Roboter nicht nur komplexer, sondern auch sensibler in ihrer Feinmotorik. Anfang 2013 arbeiteten Forscher in einer Pilotstudie (BrainGate2) mit Schlaganfallpatienten: die Patienten sollten mittels ihrer Gedankenkraft unterschiedliche Roboterarme steuern und so ein bestimmtes Maß an Alltagsfunktionen zurückerhalten. Mithilfe ihrer Hirnsignale und einem winzigen, in's Hirn implantierten Sensor-Chip, der als Schnittstelle zwischen Hirn und Computer fungiert, sollten sie einen Roboterarm in drei Dimensionen steuern können.

    Kurz darauf vermeldeten internationale Forscher einen Erfolg: eine vollständig gelähmte Frau konnte allein mittels ihrer Gedankenkraft einen Roboterarm bewegen und war so in der Lage, aus einem Becher Kaffee durch einen Strohhalm trinken und den Becher wieder zurückstellen. Für Gesunde eine Routinehandlung – für Schlaganfallpatientin ohne fremde Hilfe nicht möglich.

    Etwa zur gleichen Zeit wurde am Institut für Künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg-Weingarten ein Roboter Namens 'Marvin' entwickelt. 'Marvin' war lernfähig: Wenn er einen Befehl nicht verstand, sagt er das. Sein Besitzer kann die Arbeit dann vorführen, die der Roboter sich sodann merkt.

    Nachdem solch ein "lernfähiger Gehilfe" einen Patienten mit heißem Kaffee überschüttete und der Patient dadurch Verbrennungen erlitt, wollte der behandelnde Arzt, daß der Roboter abgeschaltet wird.
    "Bis zur endgültigen Klärung der Umstände sollte er abgeschaltet werden. Wir können einen weiteren Betrieb nicht verantworten, weil wir nicht wissen, was noch alles geschieht", sagte ein Befürworter dieser Maßnahme. Er berief sich dabei auf ein Gesetz (§1), welches 2025 erlassen wurde. Dies besagt, daß "kein Roboter einen Menschen verletzen darf". (wir berichteten seinerzeit an dieser Stelle darüber.)

    Daraufhin bildete sich eine Bürgerinitiative, sie billigt derartigen "lernfähigen Gehilfen" ebenfalls ein "uneingeschränktes Existensrecht" zu. Dies führte letztlich zu der oben erwähnten Klage, die nun in letzter Instanz vom EGMR endgültig entschieden werden muß. Ein Urteil wird nicht vor Frühjahr 2032 erwartet.
Wohlgemerkt:
  • dieser Artikel ist lediglich eine Fiktion. Die Grund-Fakten stimmen. Die Annahme könnte aber ebenso Wirklichkeit werden.
Viel bedeutender stellt sich in diesem Zusammenhang aber die Frage:
  • "Wie bestraft man Roboter?"
Bei unbemannten Drohnen sitzt immer noch jemand an einem Steuerknüppel (wo auch immer?), der letztlich die Verantwortung trägt. Wie sieht es aber mit "lernfähigen Gehilfen" aus? Hat der betreffende "Herr/die Dame" diesem "lernfähigen Gehilfen" das "Falsche" beigebracht? Ist er/sie also selber schuld?

Oder bei Robotern, die allein mittels Gedankenkraft von Schlaganfallpatientin bewegt werden? Haben diese Patienten lediglich die falschen Gedanken übermittelt? Auch selber Schuld? Schicksal?

Roboter werden zunehmend in der Altenhilfe eingesetzt - vorerst nur zur Unterstützung. Kann man Robotern überhaupt so etwas wie Ethik oder Moral beibringen? Progammieren?

Roboter müssen entsprechend der drei Gesetze der Robotik programmiert werden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von wintermute »

JJazzGold » Mo 27. Okt 2014, 20:34 hat geschrieben:

Roboter müssen entsprechend der drei Gesetze der Robotik programmiert werden.
Gesetz #0: Ab 12:42:00 UTC sind der Kommandant, alle Führungsoffiziere und alles Personal in Administration, Sicherheit, Wartungstechnik und Umweltkontrolle keine Menschen. Ab 12:42:01 UTC ist Sauerstoff für Menschen toxisch.

Nicht sehr elegant, aber gut genug, um mit einem Auftragsmord davonzukommen.
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Zuletzt geändert von wintermute am Fr 7. Nov 2014, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Sonnenwaage
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Sonnenwaage »

Roboter sollten eine protestantische Arbeitsethik pflegen und, zum Wohle der Besitzer, christliche Nächstenliebe üben.

Das kann man über eine komplexe Programmierung erreichen. Oder man kann, um auch die neuesten, insektoiden Robotertypen zu berücksichtigen, deren Bewusstsein erziehen.
Zuletzt geändert von Sonnenwaage am Sa 8. Nov 2014, 14:07, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Avatarman »

Sie müssen sich mal eins merken: Alles was wichtig ist und die Welt bis in den tiefsten Kern verändert interessiert die Leute oder die dumpe Massenbevölkerung nicht!

Humanoide Roboter usw. werden neben Gentechnik und Atomtechnik die gigantischste Veränderung aller Zeiten sein, daher interessiert es den dumpen Bürger nicht. Sogar noch heutzutage wird man von einer Kassiererin blöde angeguckt, wenn man sagt: "In 10 Jahren wird es keine menschlichen Kassierer mehr geben!"

Der Massenbürger/Die Massenbürgerin war immer ein dumper Knallkopp (davon lebten die Macher), und dabei wird es auch bleiben. Daher brauchen sie mit den wirklich großen Themen erst garnicht kommen!

Erst wenn der Roboter an der Türe steht und wirklich ALLES mal wieder zu spät ist, dann fangen se wieder an zu kritisieren ...

Diesen Leuten wird es erst bewusst, wenn es bereits voll da ist, also selbst ein Taubstummer es mitbekommt.
Zuletzt geändert von Avatarman am Di 11. Nov 2014, 06:28, insgesamt 4-mal geändert.
Ich bitte die NSA Nachsicht mit meinen Postings zu haben, denn ist nicht wirklich ernst gemeint alles. Danke!
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frems
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von frems »

Mahner vor der Zunahme von Robotern im Alltag sowie Förderung der "künstlichen Intelligenz" gibt's ja seit jeher. Mittlerweile warnen aber auch recht prominente Persönlichkeiten:
Bill Gates has followed Stephen Hawking and Elon Musk in issuing a warning about super-intelligent robots.

The Microsoft founder is one of hundreds of computer scientists and technology experts to have signed an open letter – other signatories of which include Hawking and Musk – which calls for research into the problems of artificial intelligence.

And Gates said that he was ‘in the camp that is concerned about super intelligence’ when asked whether he thought artificial intelligence would become an existential threat. [...]
http://metro.co.uk/2015/01/29/bill-gate ... g-5041966/
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Der Neandertaler
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo frems.
frems hat geschrieben:Mahner vor der Zunahme von Robotern im Alltag sowie Förderung der "künstlichen Intelligenz" gibt's ja seit jeher. Mittlerweile warnen aber auch recht prominente Persönlichkeiten: ...
Ich freue mich immer wieder überschwänglich ... kindermäßig, wenn zeitweise der ein oder andere meiner Beiträge auch nach so langer Zeit immer wieder beachtet wird ... wenn man sich derer erinnert. Besonders dann, wenn aufgrund einer gleichlautenden Meldung ... Warnung aus prominentem Munde die Runde macht.

Wobei ich nun die Roboter-Hilfe nicht per se anprangere - warum auch? Der Mensch hat schon immer nach Unterstützung gesucht. Roboter mit "künstlicher Intelligenz" werden so auch zukünftig immer wichtiger. Zuerst waren Roboter lediglich im wirtschaftlich-monotonen Bereich zu Diensten - warum also zukünftig nicht auch im Alltag oder der Altenhilfe oder, oder, oder - angesichts fehlender humaner Unterstützung?

Warum sollte sich etwa eine Frau oder ein Mann alleine damit abquälen, einem Pflegenden oder Behinderten das Bett zu beziehen?
  • ... zumal dann, wenn sie den Betroffenen bewegen muß und gleichzeitig das Bettlaken glattziehen soll.
Ein Roboter, der ihr hilft, den Patienten sanft hochzuheben, während sie sich um das Laken kümmert, wäre eine echte Hilfe.
Meine Frage(n) beziehen sich eher darauf:
  • was passiert, wenn wie in dem geschilderten Fall, etwa solch ein "lernfähiger Gehilfe" einen Patienten mit heißem Kaffee überschüttet?
Hingt da nicht wie üblich unsere Rechtssprechung ... unser Gesetzgeber hinterher? Ich meine, auch einige unserer anderen Gesetze, wie etwa das Uhrheberrechtsgesetz, entsprechen da der eher analogen Zeit - sind aber nur bedingt der digitalen Zeit angepaßt.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von JJazzGold »

Wenn ein Roboter einen Fehler begeht - verschütteter Kaffe - dann ist entweder die Programmierung fehlerhaft, oder die Mechanik.

Beides unterliegt (noch) nicht der Eigenverantwortung des Roboters. Der ist allenfalls mit einer Fehleranzeige und Warnung ausgestattet.

Zuständig für die Programmierung ist der Hersteller, ebenso für die fehlerfreie Mechanik bei Auslieferung und ggfsl. einwandfreie Reprogrammierung und technischer Überholung. Je nachdem wohin der Auftrag gegeben wird. Wird mir Reprogrammierung und/oder technischer Wartung eine (oder mehrere) weitere Firma (Firmen) beauftragt liegt die Veranwortung bei dieser (diesen)

Für den regelmäßigen TÜV der Einheit und die zwischenzeitliche Wartung ist der Eigentümer verantwortlich.

Das ist bisher meiner Meinung nach ausreichend geregelt.

Bei weiterer Entwicklung künstlicher Intelligenz müßte die Rechtsprechung modifiziert werden. Leitfäden dazu sind bereits vorhanden.

Ich fürchte alledings, dass gerade in Deutschland technologisch-futuristisches Denken momentan brachliegt. Vielleicht können zu einem Zeitpunkt x die in USA und Indien erfolgreich erstellten Gesetze für Robotik auch in Deutschland angewandt werden.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von MN7 »

frems » So 26. Apr 2015, 14:46 hat geschrieben:Mahner vor der Zunahme von Robotern im Alltag sowie Förderung der "künstlichen Intelligenz" gibt's ja seit jeher. Mittlerweile warnen aber auch recht prominente Persönlichkeiten:


http://metro.co.uk/2015/01/29/bill-gate ... g-5041966/
Meinungen. Keiner von denen arbeitet in der KI-Entwicklung.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von firlefanz11 »

And Gates said that he was ‘in the camp that is concerned about super intelligence’ when asked whether he thought artificial intelligence would become an existential threat
Man muss sich ja nur mal The Avengers: Age of Ultron anschauen... ;) :D

Oder Battlestar Galactica. Wie Baltar u. Six in der letzten Minute der letzen Folge an einem Fernseher vorbeilaufen auf dem ein Roboter eigenständig läuft, und sagen:"Und es beginnt alles wieder von vorne."

Nebenbei: Träumen Roboter von elektrischen Schafen?
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JJazzGold
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von JJazzGold »

Phillip K.Dick Fan? Auch einer meiner Favoriten, allerdings nach Asimov (I, Robot), Heinlein und Philip José Farmer.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von frems »

MN7 » Mo 27. Apr 2015, 05:55 hat geschrieben:
Meinungen. Keiner von denen arbeitet in der KI-Entwicklung.
Ist richtig. Ich wollte mich auch nicht der Meinung anschließen, aber fand es trotzdem interessant, daß dieses Personen solche Sorgen verkünden. Ein interessantes Thema alle mal, nicht nur für Science-Fiction-Fans. (Neben dem angesprochenen Philip K. Dick hab ich auch Bücher wie "Das neue Buch Genesis" von Bernhard Beckett sehr genossen. :p )

Andererseits sind die Firmen der Personen ja schon in dem Feld auch tätig. Musk will zumindest die Fahrzeuge autonom fahren lassen, während Gates (dem Artikel nach) selbst in dem Bereich tätig ist; auch wenn sie natürlich selbst nicht entwickeln. Nicht ganz so "dramatisch" sehen es diese Damen und Herren:
Astronomen gegen die Roboter-Weltherrschaft

Der Rasenmäher-Roboter der Firma iRobot soll zur Steuerung eine bestimmte Funkfrequenz nutzen. Astronomen stellen sich quer. Wir werden ihnen eines Tages dankbar sein.
http://www.zeit.de/digital/internet/201 ... astronomen
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo MN7.
MN7 hat geschrieben:Meinungen. Keiner von denen arbeitet in der KI-Entwicklung.
Richtig! Ich weiß allerdings nicht, wann Du Dein BWL-, Poltik oder Dein Geschichtsstudium abgeschloßen hast?
Ich meine:
  • Wenn nur derjenige in und über etwas mitredet, was er studiert hat ... woran er auch zumindest beruflich beiteilgt ist, ... wenn also nur der mitredet, der ...
    • ... dann gäbe es umsoweniger Stammtische.
Das "Keiner von denen arbeitet in der ??-Entwicklung" ist zwar ein Argument, aber ...
  • Dir ist schon klar, daß Du damit zwar diese Leute weitgehend unglaubwürdig machst (und somit eventuell andere Meinungen erhöhst), aber eventuell angesprochene Probleme hast Du damit nicht gelöst. Ab und an ist schonmal ein Blick von außen nicht schlecht. Software-Entwickler lassen ja auch bisweilen ihre Programme von "Laien" ausprobieren - weil dann eventuell Probleme auftauchen, die "Eingeweihte" nicht unbedingt erkennen.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold » Mo 27. Apr 2015, 10:44 hat geschrieben:Phillip K.Dick Fan? Auch einer meiner Favoriten, allerdings nach Asimov (I, Robot), Heinlein und Philip José Farmer.
Na ja, Fan ist übertrieben. Aber nachdem ich damals Blade Runner gesehen hab, musste ich das Buch auch mal lesen, und ich fands gut.
Farmer hab ich auch immer gern gelesen.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von frems »

Aus meiner Sicht etwas abenteuerlich und unsachlich, aber ich wollte das Interview nun auch nicht vorenthalten:
"Maschinen sind schneller, stärker und bald klüger als wir"

Künstliche Intelligenz könnte alle Probleme der Menschheit lösen, sagt der Philosoph Nick Bostrom. Zumindest, wenn die Computer uns nicht vorher vernichten.
http://www.zeit.de/campus/2015/03/kuens ... ettansicht
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SIRENE

Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von SIRENE »

Die Rettung der Menschheit wird in einer Seitenstraße geplant.
...

Bostrom: Wenn die Erfinder der Superintelligenz nicht viel aufgeben müssen, brauchen sie nicht sehr altruistisch zu sein. Wenn ich bloß mit dem Finger schnippen müsste, um den Welthunger zu beenden, würde ich das tun. Ich würde dafür sogar zehn Liegestütze machen.

ZEIT Campus: Und die Superintelligenz?

Bostrom: Die würde unsere Produktivität um ein so unvorstellbar Vielfaches erhöhen, dass ein für ihre Erfinder kaum wahrnehmbarer Verzicht nötig wäre, um anderen Menschen ein Leben zu ermöglichen, das nach heutigen Standards paradiesisch ist. Wissen Sie, wenn Sie das Universum besitzen, ist es für Sie zu verschmerzen, den Armen eine Milliarde Sterne zu spenden. Heute besitzt aber nicht mal der reichste Mensch der Welt einen eigenen Planeten.

ZEIT Campus: Sie sagen also: Die Erfindung der Superintelligenz bedeutet entweder die Vernichtung der Menschheit oder das Paradies?

Bostrom: Ja. Auf lange Sicht scheint mir das plausibler als irgendwas dazwischen.
10 Liegestütze ...

Und mit sowas Bescheuertem beschäftigt man sich in Campussen ...

Wenn ich mir ein zurechtgesäbeltes Schnitzelhäppchen in den Mund stecken will und lande so im Auge, dass es erblindet, sind meine Koordinationsfähigkeiten defekt und ich sollte mich füttern lassen. Freilich kann man auch die Gabel pseudoverurigellern, wegschmeißen und eine neue nehmen ... und dann andere an seinem Frust beteiligen, wenn auch das andere Auge irgendwann nichts mehr sieht ...

Ist schon erstaunlich,
auf was Vernunftwesen alles kommen,
um sich bloß nicht schuld fühlen zu müssen ...
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo SIRENE.
SIRENE hat geschrieben:Wenn ich mir ein zurechtgesäbeltes Schnitzelhäppchen in den Mund stecken will und lande so im Auge, dass es erblindet, sind meine Koordinationsfähigkeiten defekt und ich sollte mich füttern lassen. Freilich kann man auch die Gabel pseudoverurigellern, wegschmeißen und eine neue nehmen ... und dann andere an seinem Frust beteiligen, wenn auch das andere Auge irgendwann nichts mehr sieht ...
Der Sinn Deiner Frage war der Auslöser meiner Überlegungen:
  • "Wer soll uns in Zukunft füttern? "
Ich meine:
  • es gibt immer weniger Geburten, infolge dessen gibt es auch immer weniger derjenigen, die in diesen "Hilfen" ausgebildet werden - es ist ja nicht nur "füttern" ( im banalen Sinne), sondern ...
Wir werden alle immer älter (individuell, wie auch als Gesellschaft) - wir bekommen auch vermehrt Krankheiten und Gebrechen, an die man früher selten gedacht hat. Früher war der Opa tüttelig (vielleicht auch nur einige wenige Jahre bis zu seinem Ableben) - heute ist er dement. (unter Umständen auch viel länger als nur einige wenige Jahre). Dement heißt aber auch, daß er zwar weiß, was eine Zahnbürste ist, aber selten wofür sie ist ... und wie man sie gebraucht. An den dauernden Erklärungsversuchen kann der Ein oder Andere schon verzweifeln. Dement heißt aber auch, daß diese Leute zeitweilig sehr renitent werden können (was auch mit zunehmender Dauer der Krankheit immer schlimmer wird) - deshalb heißt es auch nicht nur füttern, sondern auch mit Demenzkranken umgehen zu können.
Selbst die, die noch in diesen Berufen tätig sind, sind zunehmend immer früher "ausgebrannt".

Die zweite, subtil mitschwingende Frage:
  • "Wer soll die 'menschliche' Pflege zukünftig bezahlen?"
Roboter sind billiger, als humane Helfer - das wissen aus der Frabrikproduktion.

So oder so:
  • heutzutage werden ja schon chinesische Hilfen in's Land geholt - auch weil sie billiger sind, als einheimische. Und selbst da, wo (noch) Kinder vorhanden sind, die somit theoretisch ihre Eltern pflegen könnten - praktisch können sie es nicht immer. Entweder sie leben woanders, als ihre Eltern oder ...
Frauen können und werden vermutlich auch ihre Männer pflegen - so gut sie es eben können, aber ...
Frauen leben länger als Männer - also werden sie eventuell die Verliererinnen dieser Situation sein. Deshalb meine Überlegung zu "lernfähigen Gehilfen".
  • (JJazzGold: wir reden hier und jetzt nicht überprogrammierte, sondern über (selbstständig) "lernfähige" Gehilfe.)
Einmal ihnen etwas gezeigt - arbeiten sie selbständig weiter.
SIRENE hat geschrieben:mit sowas Bescheuertem beschäftigt man sich in Campussen ...
... weiß ich nicht?! Allerdings sind dies Fragen, denen sich, meiner Meinung nach, Teile unserer Gesellschaft früher oder später stellen muß - besser jetzt, als später.
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Teeernte »

Der Roboter hat den zukünftigen Krieg zu gewinnen!

„Es ist nicht das Ziel des Krieges für dein Land zu sterben, sondern den anderen Bastard für sein Vaterland sterben zu lassen.
Ziel der beteiligten Kollektive ist es, ihre Interessen durchzusetzen. Der Konflikt soll durch Kampf und Erreichen einer Überlegenheit gelöst werden. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung.
Clausewitz : Krieg als „Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“.

Die "maschinelle" Tötung des Gegners mit geringstem eigenen Risiko.
SIRENE

Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von SIRENE »

Hallo, Der Neandertaler.

Ach wie bedauerlich! Da hat unsere künstliche Pflegekraft auf Station 4 das falsche Medikament verabreicht. Patient Nr. 46K983P25 ist verstorben. Wir haben bereits den Einäscherungsroboter geschickt, da der Patient keine Angehörigen hat, die benachrichtigt werden wollten ...

So wie unsere Gesellschaft mit Menschen umgeht, wenn sie von Schicksalsschlägen gebeutelt sind, halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass die Umwandlung von Krankenhäusern in Hospizen längst begonnen hat. Solange es den meisten unserer Gesellschaft nicht wirklich schlecht geht und besser als anderswo, interessiert es nicht wirklich, was hinter den Kompetenzvorhängen unseres Systems abläuft. Und je öfter man gelegentlich was hört über investigative Journalisten, desto beruhigter ist man, weil man ja weiß, dass andere ein Auge darauf haben. Was sich tatsächlich an Unmenschlichkeiten in unserem System abspielt, wurde noch nie dem tatsächlichen Umfang entsprechend der Öffentlichkeit berichtet! Verantwortliche verstehen sich darauf, ihre miesen Ergebnisse schönzureden. Das tun wir ja alle gern ...
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Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo SIRENE.
Im ZDF lief mal eine Doku, in der ging es auch in etwa um das, was Du geschildert hast - Armenpflege hierzuland und wo dies eventuell hinführen könnte.
  • immer mehr alte Menschen werden zum 'Altenproblem' und folglich in Billigheime nach Afrika gelockt.
    • "2030 - Aufstand der Alten!"
Allerdings glaube ich nicht, "dass die Umwandlung von Krankenhäusern in Hospizen längst begonnen hat." ... noch nicht. Dies mag in Einzelfällen wohl so sein - vielleicht sogar berechtigtigter Weise. Es wäre aber auch schlimm, wenn man einen alten Menschen zum Sterben in ein anderes Haus umbettet ... umbetten muß - vielleicht käme er dann erst recht auf paranoide Gedanken.
Ich meine, ein Krankenhaus soll ja auch nicht nur eine Verwahranstalt sein. Ärzte sollen und müssen sich dementsprechend fortbilden. Ärzte und Ärztinnen, Pfleger und Schwestern leisten gute bis hervorragende Arbeit. Wenn es in dem ein oder anderen Fall mal nicht so sein sollte, kann man vielleicht nicht immer unbedingt dem Personal individuelle Schuld geben - es liegt weitgehend am System ... "wie unsere Gesellschaft mit Menschen umgeht" ... auch wieviel Geld wir etwa bereit sind, in dieses System hinein zu pumpen. Also ist es letztlich der Zeitdruck aus Geldmangel, der etwa zu Deinem erstgenannten Beispiel führt (Tabletten vertauscht) - denn dies kann auch einem menschlichen Pfleger passieren.

Computer oder Roboter sind immer dann besser ... auf die Dauer besser, wenn sie stupide bzw. eintönige Arbeit erledigen sollen. Sollten nun, aufgrund etwa von Geldmangel, oder ..., vermehrt "lernfähige Gehilfen" eingesetzt werden, kann dies in der Tat auch öfter geschehen - wobei dies (Tod durch Tablettenvertausch) schon das weitestgehende Szenario ist. (... und auch nicht eines, an das ich sofort gedacht habe.)
Wenn aber, um bei Deinem Extrembeispiel zu bleiben, dieses in aller Konsequenz öfter geschieht (also: Tod durch Tablettenvertausch und auch vorschnelle Einäscherung, "da der Patient keine Angehörigen hat"), wird dies irgendwann irgendjemandem auffallen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
SIRENE

Re: Ethik oder Moral bei Roboter ... "lernfähigen Gehilfen"

Beitrag von SIRENE »

Der Neandertaler » Mo 1. Jun 2015, 15:07 hat geschrieben:Hallo SIRENE.
Im ZDF lief mal eine Doku, in der ging es auch in etwa um das, was Du geschildert hast - Armenpflege hierzuland und wo dies eventuell hinführen könnte. [list]immer mehr alte Menschen werden zum 'Altenproblem' und folglich in Billigheime nach Afrika gelockt. [list]"2030 - Aufstand der Alten!"[/list][/i][/list]

Allerdings glaube ich nicht, "dass die Umwandlung von Krankenhäusern in Hospizen längst begonnen hat." ... noch nicht. Dies mag in Einzelfällen wohl so sein - vielleicht sogar berechtigtigter Weise. Es wäre aber auch schlimm, wenn man einen alten Menschen zum Sterben in ein anderes Haus umbettet ... umbetten muß - vielleicht käme er dann erst recht auf paranoide Gedanken.
Ich meine, ein Krankenhaus soll ja auch nicht nur eine Verwahranstalt sein. Ärzte sollen und müssen sich dementsprechend fortbilden. Ärzte und Ärztinnen, Pfleger und Schwestern leisten gute bis hervorragende Arbeit. Wenn es in dem ein oder anderen Fall mal nicht so sein sollte, kann man vielleicht nicht immer unbedingt dem Personal individuelle Schuld geben - es liegt weitgehend am System ... "wie unsere Gesellschaft mit Menschen umgeht" ... auch wieviel Geld wir etwa bereit sind, in dieses System hinein zu pumpen. Also ist es letztlich der Zeitdruck aus Geldmangel, der etwa zu Deinem erstgenannten Beispiel führt (Tabletten vertauscht) - denn dies kann auch einem menschlichen Pfleger passieren.

Computer oder Roboter sind immer dann besser ... auf die Dauer besser, wenn sie stupide bzw. eintönige Arbeit erledigen sollen. Sollten nun, aufgrund etwa von Geldmangel, oder ..., vermehrt "lernfähige Gehilfen" eingesetzt werden, kann dies in der Tat auch öfter geschehen - wobei dies (Tod durch Tablettenvertausch) schon das weitestgehende Szenario ist. (... und auch nicht eines, an das ich sofort gedacht habe.)
Wenn aber, um bei Deinem Extrembeispiel zu bleiben, dieses in aller Konsequenz öfter geschieht (also: Tod durch Tablettenvertausch und auch vorschnelle Einäscherung, "da der Patient keine Angehörigen hat"), wird dies irgendwann irgendjemandem auffallen.
Hallo Der Neandertaler, bereits jetzt fällt schon so vieles auf, dass es nicht wenige Vermutungen nährt, auch unberechtigte. Darin sind wir Spezialisten aufgrund unseres bisschen mehr Hirns und zu wenig Überblick und Einblick bei so vielen Menschen, die alle mehr oder weniger verzweifelt daran arbeiten, mehr zu haben von den vielen Gemeinsamkeiten als andere. Doch damit solche halbgöttlichen Eingriffe in das Leben anderer irgendwann so auffallen, dass Medien berichten, muss schon viel passieren. Und dann gibt es jede Menge "Puffer" im System, die der Wahrheit klarmachen, wie wenig Wert sie hat. Schon bei einfachen Gerichtsverfahren mit unkomplizierten Sachverhalten kannst Du sehen, dass Macht mehr Einfluss hat als Recht oder Gerechtigkeit, wenn dir klar ist, welchen Täuschungen Menschen aufsitzen. Das ist möglich und nach meinen Erfahrungen "standard", weil sie keine Ahnung haben von dem, was die moderne Hirnforschung und die von ihren Erkenntnissen profitierende Sozialpsychologie an Tatsachenerkenntnis ermöglicht.

"Witzigerweise" sehe ich viele Menschen wie Roboter handeln
:? als lernfähige Gehilfen überall feststellbarer Verhunzung von Ethik und Moral ...
Zuletzt geändert von SIRENE am Mo 1. Jun 2015, 19:49, insgesamt 2-mal geändert.
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