Es gab diese Diskussion bereits einmal in der Antike.
Heraklit: "Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln."
http://de.wikipedia.org/wiki/Panta_rhei
Parmenides sah dies bekanntlich anders:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorsokratiker#EleatenParmenides hielt alles Werden für Schein, die wirkliche Welt selbst (aletheia) war für ihn und für die von ihm begründete eleatische Schule ein unvergängliches und unveränderliches Sein.
Das Konzept des Brahman, des Absoluten im indischen Advaita Vedanta, geht in eine ähnliche Richtung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brahman_(P ... .A4uterung
Auch dieses Brahman ist "unbeweglich", sich selbst nicht entwickelnd, weil vollkommen.Brahman ist ein unpersönliches Konzept vom Göttlichen, das keinen Schöpfer und keinen Lenker beinhaltet, ein Urgrund des Seins, ohne Anfang und ohne Ende. Und doch bildet es den gedacht chronologischen Anfang allen Seins. Denn dies, so die Philosophen der Upanishaden, ist die notwendige Voraussetzung dafür, dass alles Materielle und Geistige überhaupt erst entstehen kann. Obwohl attributlos, wird Brahman doch als Sat-Chit-Ananda (Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit) beschrieben. Wie sonst, so die frühen Überlegungen, hätte es selbst Bewusstsein erzeugen können. Demnach kann es auch nicht gänzlich als substanzlos bezeichnet werden. Denn geht man davon aus, dass es Materie hervorbringen kann, muss es selbst Substanz besitzen. Brahman ist omnipräsent, in Geist und Materie, als unsichtbare, unhörbare und undenkbare Kraft. Es ist auch das Unsterbliche, das über den Göttern steht. Ein monistischer Ansatz wird deutlich, der dem Polytheismus entgegentritt. Dieser Ansatz jedoch kann wiederum eine theistische Ausprägung erhalten, wenn im hinduistischen Glaubensleben die jeweiligen bevorzugt verehrten Götter als das höchste Brahman gelten. Dies geschieht als Folge einer Personalisierung dessen. So stellt für Anhänger von Shiva dieser das Brahman dar, für Anhänger der Göttin eine ihrer Formen, während Vishnu-Verehrer diesen als das höchstes Brahman betrachten.[4]
Die Upanishaden beschäftigen sich intensiv mit der Definition des Begriffes, so erklärt ein viel zitierter Spruch in Sanskrit:
„sarvam khalvidam brahma - wahrlich, alles ist Brahman.“
– Chandogya Upanishad (2.14.1)
Moderne Physik
Das Postulat des Multiversums in der modernen theoretischen Physik gibt eine (mögliche) adäquate Antwort darauf, warum dieses Universum lebensfreundlich ist.
Es ist so lebensfreundlich, weil es lediglich eine Möglichkeit aller "möglichen" Möglichkeiten ist.
Neben vielen lebensfeindlichen Universen, gibt es auch lebensfreundliche Universen, so wie eben unseres.
Auch ein solches Multiversum wäre, wenn in ihm bereits alle Möglichkeit verwirklicht ist, ein statisches Gebilde.
Es gibt hier keine zusätzlichen Möglichkeiten, die sich erst entwickeln würden.
Vielmehr ist auch dieses Multiversum „vollkommen“ und das in einem sehr ähnlichen Sinn, wie die Vollkommenheit Brahmans im indischen Denken.
Das, was wir als Dynamik wahrnehmen, entsteht lediglich durch Partikularität. Das Ganze ist nicht dynamisch. Dynamik entsteht durch Täuschung.
der Advaita Vedanta interpretiert das so:
http://de.wikipedia.org/wiki/Maya_(Myth ... duismus.29
Sollte die moderne Physik versuchen zu beweisen, was man in Indien lange vor uns bereits durch Meditation und philosophisches Denken erkannte?Nach Gaudapada (7. Jh.), dessen Denken einen buddhistischen Einfluss verrät, existieren tatsächlich nur Brahman und Atman, alle Vielheit oder Dualität ist ein Traum, eine durch Maya bedingte Scheinmanifestation des unveränderlichen, verharrenden Seins.
Ist Dynamik eine Illusion?