Wie entsteht Wirklichkeit?

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X3Q
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von X3Q »

Bei dieser Frage geht es wie immer darum, ob Wirklichkeit abhängig oder unabhängig vom Subjekt ist. Oder wie es der Philosoph Si Fu in einer Parabel von Brecht ausdrückte: "Sind die Dinge außer uns, für sich, auch ohne uns, oder sind die Dinge in uns, für uns, nicht ohne uns?" :D

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Ponderosa
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Di 30. Apr 2013, 21:02 hat geschrieben: Wie kommst du auf die Idee, dass der Zufall weder Ursache kennt noch Wirkung?
Das hat er nicht geschrieben, ganz im Gegenteil: Er schreibt, dass es keinen Zufall gibt, weil alles eine Ursache und eine Wirkung hat.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

X3Q » Mi 1. Mai 2013, 08:54 hat geschrieben:Bei dieser Frage geht es wie immer darum, ob Wirklichkeit abhängig oder unabhängig vom Subjekt ist. Oder wie es der Philosoph Si Fu in einer Parabel von Brecht ausdrückte: "Sind die Dinge außer uns, für sich, auch ohne uns, oder sind die Dinge in uns, für uns, nicht ohne uns?" :D

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Hmmm ... das kommt darauf an, ob du dich auf die Frage einlaesst.
Die Frage nach den Bedingungen der Wirklichkeit bestimmt, was wir als Erkenntnis anerkennen und was eben nicht.

Und wie unzulaenglich unsre Wahrnehmung ist, kann man an dem Umstand erkennen, dass wir genoetigt sind, immer neue Instrumente zu ersinnen, welche unsre Wahrnehmung erweitern.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 09:24 hat geschrieben: Das hat er nicht geschrieben, ganz im Gegenteil: Er schreibt, dass es keinen Zufall gibt, weil alles eine Ursache und eine Wirkung hat.
Aber auch ein Zufall hat Ursache und Wirkung.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 09:37 hat geschrieben: Aber auch ein Zufall hat Ursache und Wirkung.
Wenn etwas eine Ursache hat, dann ist es kein Zufall.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von X3Q »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 10:27 hat geschrieben: Wenn etwas eine Ursache hat, dann ist es kein Zufall.
Quatsch. Wenn ich eine 6 Würfel, dann war mein Wurf die Ursache. Ob aber eine 6 oder ei 3 fällt, bleibt weiterhin Zufall.

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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Tucker »

X3Q » Mi 1. Mai 2013, 11:42 hat geschrieben: Quatsch. Wenn ich eine 6 Würfel, dann war mein Wurf die Ursache. Ob aber eine 6 oder ei 3 fällt, bleibt weiterhin Zufall.
Ist dir wohl zu abstrakt, wie?

Dann würde ich dir raten, ein anderes Forum zum Spielen zu wählen. z.B. Sport
http://politik-forum.eu/viewforum.php?f=17 :cool:


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Beitrag von Ponderosa »

X3Q » Mi 1. Mai 2013, 10:42 hat geschrieben: Quatsch. Wenn ich eine 6 Würfel, dann war mein Wurf die Ursache. Ob aber eine 6 oder ei 3 fällt, bleibt weiterhin Zufall.
Nur weil Du die Ursachen nicht erkennst, heißt das nicht, dass es keine Ursachen gäbe. Welche Zahl fällt, hängt davon ab, wie Du den Würfel wirfst, auf welche Oberflläche er auftrifft, auf Luftdruck, Lufttemperatur, Luftbewegung und vieles weitere mehr.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 10:49 hat geschrieben: Nur weil Du die Ursachen nicht erkennst, heißt das nicht, dass es keine Ursachen gäbe. Welche Zahl fällt, hängt davon ab, wie Du den Würfel wirfst, auf welche Oberflläche er auftrifft, auf Luftdruck, Lufttemperatur, Luftbewegung und vieles weitere mehr.
Dazu ergänzend:

"Warum eine Roulette-Kugel gerade auf eine bestimmte Zahl gefallen ist, ist erklärbar, aber trotzdem nicht vorhersehbar, weil in der Ausgangssituation (Wurf der Kugel) kleinste, nicht willentlich beeinflussbare Variationen großen Einfluss auf das Ergebnis haben."
http://de.wikipedia.org/wiki/Zufall

Alles hat eine Ursache, deshalb gibt es keinen Zufall. Ob wir die Ursache erkennen können, ist dabei irrelevant.
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Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 10:49 hat geschrieben: Nur weil Du die Ursachen nicht erkennst, heißt das nicht, dass es keine Ursachen gäbe. Welche Zahl fällt, hängt davon ab, wie Du den Würfel wirfst, auf welche Oberflläche er auftrifft, auf Luftdruck, Lufttemperatur, Luftbewegung und vieles weitere mehr.
Die Ursachen erkenne ich sehr wohl ... aber erst im Nachhinein.
Die Variablen der Kraefte, welche bestimmen wie der Wuerfel rollt, sind zu gross, als dass man ein bestimmtes Ergebnis vorausberechnen koennte.
Ich kann das Ergebnis aber nachvollziehen, wenn die Variablen gegeben sind.
Ich kann weiterhin die Wahrscheinlichkeiten mit zuhnehmender Datenmenge immer weiter einschraenken, aber nie voellig ausschliessen.

Aber mal abgesehen davon, ich muesste dem Wuerfel ja ein, Ziel einen Plan unterstellen, eine vorgesehene Zahl zu zeigen, wenn ich den Zufall voellig ausschliessen will.
Und diesen Plan und dessen Ziel muesste man mir vorher erklaeren, bevor ich den Zufall leugnen kann.
Der Zufall laesst sich ja nur dann ausschliessen, wenn die Handlung zielgerichtet auf ein vorbestimmtes Ergebnis hinfuehren soll.
Da aber der Wurfel, sobald geworfen sich der Kontrolle durch den Spieler entzieht, muesste ich ja dem Wuerfel selbst ein Ziel, einen Plan, oder gar einen Willen unterstellen, eine bestimmte Zahl anzuzeigen um den Zufall auszuschliessen.
Und das halte ich fuer kaum belegbar, es sei denn, ich fuehre die Bewegungen des Wuerfels zurueck auf einen allmaechtigen, metaphysischen Willen ... Gott oder das Spagettimonster ...
Aber das waere dann Theologie oder der sich durch Vernunft legitimierende Glaube an Geister, aber eben keine Philosophie mehr.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 10:27 hat geschrieben: Wenn etwas eine Ursache hat, dann ist es kein Zufall.
Wenn etwas keine Ursache hat, dann ist es nicht!
Genauso, wie wenn es keine Wirkung haette, es nicht sein kann.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 11:10 hat geschrieben:Die Variablen der Kraefte, welche bestimmen wie der Wuerfel rollt, sind zu gross, als dass man ein bestimmtes Ergebnis vorausberechnen koennte.
Nur weil man etwas nicht vorausberechnen kann, wird es doch nicht zum Zufall. Ich schrieb vorhin schon:

Nur weil Du die Ursachen nicht erkennst, heißt das nicht, dass es keine Ursachen gäbe.
Aber mal abgesehen davon, ich muesste dem Wuerfel ja ein, Ziel einen Plan unterstellen, eine vorgesehene Zahl zu zeigen, wenn ich den Zufall voellig ausschliessen will.
Warum müsstest Du dem Würfel so etwas unterstellen?
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 11:15 hat geschrieben: Wenn etwas keine Ursache hat, dann ist es nicht!
Somit hast Du zugestimmt, dass es keinen Zufall gibt! :D
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 11:30 hat geschrieben: Somit hast Du zugestimmt, dass es keinen Zufall gibt! :D
Der Zufall hat aber eine Ursache und eine Wirkung.
Er ist nur in seiner Wirkung nicht zielbestimmt.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 11:43 hat geschrieben: Der Zufall hat aber eine Ursache und eine Wirkung.
An der Stelle waren wir vorhin schon. :s

Wenn etwas eine Ursache hat, dann ist es kein Zufall.
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Beitrag von Sri Aurobindo »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 11:49 hat geschrieben: An der Stelle waren wir vorhin schon. :s

Wenn etwas eine Ursache hat, dann ist es kein Zufall.
Daran gibt es keinen Zweifel :)
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 11:29 hat geschrieben: Nur weil man etwas nicht vorausberechnen kann, wird es doch nicht zum Zufall. Ich schrieb vorhin schon:

Nur weil Du die Ursachen nicht erkennst, heißt das nicht, dass es keine Ursachen gäbe.


Warum müsstest Du dem Würfel so etwas unterstellen?
Ich erkenne doch die Ursachen.
Ich weiss, warum eine Lawine den Berg hinabstuerzt.
Ich weiss auch, wann an einem Hang die kritische Masse gegeben ist, dass eine Lawine sich ausloesen kann und kenne auch die Umstaende, unter welchen Bedingungen dies geschehen kann.
Dennoch waere es ein Zufall, wenn sich die Lawine genau dann loest, sollte ich in ihrem Weg stehen.
Weil der Zufall, im Gegensatz zur zielgerichteten Handlung, das Ergebnis nicht vorbestimmt.
Ansonsten muesste ich annehmen, dass die Lawine mit der Absicht handelte, mich zu toeten.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 11:54 hat geschrieben: Ich erkenne doch die Ursachen.
Ich weiss, warum eine Lawine den Berg hinabstuerzt.
Ich weiss auch, wann an einem Hang die kritische Masse gegeben ist, dass eine Lawine sich ausloesen kann und kenne auch die Umstaende, unter welchen Bedingungen dies geschehen kann.
Dennoch waere es ein Zufall, wenn sich die Lawine genau dann loest, sollte ich in ihrem Weg stehen.
Weil der Zufall, im Gegensatz zur zielgerichteten Handlung, das Ergebnis nicht vorbestimmt.
Ansonsten muesste ich annehmen, dass die Lawine mit der Absicht handelte, mich zu toeten.
Es gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen. Genauso könntest Du behaupten, es sei Zufall, dass Du gerade im selben Augenblick ein Wurstbrot isst, während in China ein kleines Kind in die Hose macht. Kein Zusammenhang, reiner Nonsens.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 12:08 hat geschrieben: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen. Genauso könntest Du behaupten, es sei Zufall, dass Du gerade im selben Augenblick ein Wurstbrot isst, während in China ein kleines Kind in die Hose macht. Kein Zusammenhang, reiner Nonsens.
Natuerlich gibt es einen zusammenhang.
Einen sehr drastischen.
Wenn ich zufaellig im Wege einer Lawine stehe, dann ist die Wahrscheinlichkeit meines dahinscheidens sehr gross!
Ich kann sogar einen Zufall konstruieren aus zwei zielgerichteten Handlungen, die ungewollt aufeinander treffen.
ZB die Versenkung des Schlachtschiffes Bismarck.
Haette der Torpedo des brittischen Piloten das Schiff getroffen, so wie es vom Piloten vorgesehen war, dann waere die Bismarck nicht manoevrierunfaehig geworden, da die Panzerung der Bismarck den britischen Torpedos standhielt.
Da aber der Kaepten eine Kursaenderung befahl um dem Torpedoangriff auszuweichen, verfehlte der Torpedo sein ideales Ziel Mitschiffs und schlug am Heck ein, womit er die Ruderanlage der Bismarck zerstoerrte und somit das Schiff manoevrierunfaehig machte.
Ein Zufall, der aus zwei unabhaengigen, willentlichen Entscheidungen entstand.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Cat with a whip
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 07:26 hat geschrieben: Ein Holzfaeller und ein Naturschuetzer nehmen den selben Baum wahr, sehen aber zwei voelig verschiedene Dinge.
Wahrnehmung bestimmt sich ueber den Zweck,
Der Zweck formt die Wirklichkeit!
Er tut dies ueber die Sprache.
Es ist aber immer nur die eine Wirklichkeit.
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Ponderosa
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 12:41 hat geschrieben: Natuerlich gibt es einen zusammenhang.
Einen sehr drastischen.
Wenn ich zufaellig im Wege einer Lawine stehe, dann ist die Wahrscheinlichkeit meines dahinscheidens sehr gross!
Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Abgang der Lawine und Deinem Aufenthaltsort.
Zuletzt geändert von Ponderosa am Mi 1. Mai 2013, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Tucker »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 13:50 hat geschrieben:Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Abgang der Lawine und Deinem Aufenthaltsort.
Hmmm ...

versteh' ich das jetzt falsch, oder willst du damit ausdrücken, dass es doch einen Zufall gibt? :?: :?:


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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Mi 1. Mai 2013, 12:49 hat geschrieben:
Es ist aber immer nur die eine Wirklichkeit.
Nein. Es sind sogar verschiedene Welten.
O kühler Wald,
Wo rauschest du,
In dem mein Liebchen geht?
O Widerhall,
Wo lauschest du,
Der gern mein Lied versteht?

O Widerhall,
O sängst du ihr
Die süßen Träume vor,
Die Lieder all,
O bring sie ihr,
Die ich so früh verlor!

Im Herzen tief,
Da rauscht der Wald,
In dem mein Liebchen geht,
In Schmerzen schlief
Der Widerhall,
Die Lieder sind verweht.

Im Walde bin
Ich so allein,
O Liebchen, wandre hier,
Verschallet auch
Manch Lied so rein,
Ich singe andre dir!
Clemens Brentano

oder eben 1000 Kubikmeter Holz.
Beidesmal der selbe Wald.
Aber die Beschreibung des Waldes sind zwei voellig verschiedene Welten, die auch zwei voellig verschiedene Vorstellungen und damit auch unterschiedliche Wirklichkeiten erzeugen.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 13:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 12:50 hat geschrieben: Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Abgang der Lawine und Deinem Aufenthaltsort.
Keinen kausalen, aber dennoch einen Zusammenhang.
Ich befinde mich im Lawinenfeld und werde erschlagen.
Der Zusammenhang ist aber zufaellig, da weder ich mich willentlich in den Weg der Lawine begeben habe, noch die Lawine es darauf angelegt hat, mich zu erschlagen.
Zufall eben!
Wenn du willst, kann man den Zufall dann eben als das Aufeinandertreffen zweier Ereignisse beschreiben die nicht kausal miteinander verbunden sind.
Nichts desto Trotz treffen sie aufeinander und in ihrer Wirkung entsteht der Zusammenhang.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 14:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 13:54 hat geschrieben: Nein. Es sind sogar verschiedene Welten.

oder eben 1000 Kubikmeter Holz.
Beidesmal der selbe Wald.
Aber die Beschreibung des Waldes sind zwei voellig verschiedene Welten, die auch zwei voellig verschiedene Vorstellungen und damit auch unterschiedliche Wirklichkeiten erzeugen.
Es bleibt ein und die selbe Wirklichkeit.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

X3Q » Mi 1. Mai 2013, 09:54 hat geschrieben:Bei dieser Frage geht es wie immer darum, ob Wirklichkeit abhängig oder unabhängig vom Subjekt ist. Oder wie es der Philosoph Si Fu in einer Parabel von Brecht ausdrückte: "Sind die Dinge außer uns, für sich, auch ohne uns, oder sind die Dinge in uns, für uns, nicht ohne uns?" :D

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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

Tucker » Mi 1. Mai 2013, 12:53 hat geschrieben: Hmmm ...

versteh' ich das jetzt falsch, oder willst du damit ausdrücken, dass es doch einen Zufall gibt? :?: :?:
Das verstehst Du falsch. Ich schrieb:

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen. Genauso könntest Du behaupten, es sei Zufall, dass Du gerade im selben Augenblick ein Wurstbrot isst, während in China ein kleines Kind in die Hose macht. Kein Zusammenhang, reiner Nonsens.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Mi 1. Mai 2013, 13:27 hat geschrieben:
Es bleibt ein und die selbe Wirklichkeit.
Es bleibt der selbe Wald, nicht aber die selbe Wirklichkeit.
Wirklichkeit wird bestimmt durch die Wahrnehmung.
Die Wahrnehmung wird bestimmt durch den Zweck, welchen wir dem Wahrgenommenen zuordnen.
Wenn Brentano im Winter friert, dann mag sich seine poetische Wahrnehmung des Waldes sehr schnell in eine etwas profanere Betrachtung des selben Waldes wandeln und auch er faengt an nur noch Klafter von Holz zu sehen, mit dem er sein Zimmer beheizen kann und all die romantische Sehnsucht weicht der simplen Notwendikeit.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Tucker »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 14:44 hat geschrieben:Das verstehst Du falsch. Ich schrieb:

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen.
Naja, ich halte das nicht wirklich für möglich. Entweder gibt es keinen Zufall, dann ist aber ALLES Geschehen mit einander verknüpft, und sei es über noch so lange Kausalketten, oder es gibt einen Zufall, sei er noch so subtil, dann aber ist auch im Großen ein Zufall möglich.

Dass es aber gar keinen Zufall gibt, und trotzdem mein Wurstbrot und das Kind in China völlig unabhängig voneinander sein sollen, scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein oder? :?:


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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 13:01 hat geschrieben:Wenn du willst, kann man den Zufall dann eben als das Aufeinandertreffen zweier Ereignisse beschreiben die nicht kausal miteinander verbunden sind.
Nein, das will ich nicht.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 13:44 hat geschrieben: Das verstehst Du falsch. Ich schrieb:

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen. Genauso könntest Du behaupten, es sei Zufall, dass Du gerade im selben Augenblick ein Wurstbrot isst, während in China ein kleines Kind in die Hose macht. Kein Zusammenhang, reiner Nonsens.
Dein Beispiel ist deshalb Nonsens, weil die beiden Ereignisse nicht aufeinander treffen.
Dieses ist aber die Bedingung fuer einen Zufall.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

Tucker » Mi 1. Mai 2013, 13:51 hat geschrieben: Naja, ich halte das nicht wirklich für möglich. Entweder gibt es keinen Zufall, dann ist aber ALLES Geschehen mit einander verknüpft, und sei es über noch so lange Kausalketten, oder es gibt einen Zufall, sei er noch so subtil, dann aber ist auch im Großen ein Zufall möglich.
Es ist auch alles miteinander verknüpft. Oder kennst Du irgendetwas, was völlig von allem anderen isoliert wäre?
Dass es aber gar keinen Zufall gibt, und trotzdem mein Wurstbrot und das Kind in China völlig unabhängig voneinander sein sollen, scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein oder? :?:
Ja, das ist in gewisser Weise ein Widerspruch.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 13:54 hat geschrieben: Dein Beispiel ist deshalb Nonsens, weil die beiden Ereignisse nicht aufeinander treffen.
Dieses ist aber die Bedingung fuer einen Zufall.
Da alles miteinander verknüpft ist, treffen sie irgendwann und irgendwo aufeinander.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Tucker »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 14:56 hat geschrieben:Ja, das ist in gewisser Weise ein Widerspruch.
Und daraus folgt, dass es doch kein Zufall ist, wenn ich vor eine Lawine laufe oder ein Wurstbrot esse, während das Kind in die Hose macht, oder? :cool:


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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 14:03 hat geschrieben: Da alles miteinander verknüpft ist, treffen sie irgendwann und irgendwo aufeinander.
Na ja ... der Butterfly Effect der Chaostheorie, nach dem der Fluegelschlag eines Schmetterlings im Dschungel des Amazonas einen Hurricane in Florida ausloesen kann ist aber fuer unsre Lebenswirklichkeit kaum relevant, da schon das Husten eines Kleinkindes in Mexiko den Hurricane wieder verhindern kann.
Fuer unsre Lebenswirklichkeit einzig interessant ist, wenn der Hurricane die Kueste von Florida bedroht, also wenn die kritische Masse ueberschritten wurde, weil das Kind in Mexiko eben nicht hustete.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

Tucker » Mi 1. Mai 2013, 14:04 hat geschrieben:Und daraus folgt, dass es doch kein Zufall ist, wenn ich vor eine Lawine laufe oder ein Wurstbrot esse, während das Kind in die Hose macht, oder? :cool:
Das habe ich ja immer gesagt: Es gibt keinen Zufall! :thumbup:
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Tucker »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 15:16 hat geschrieben:Das habe ich ja immer gesagt: Es gibt keinen Zufall! :thumbup:
Mit dieser Ansicht bist du in guter Gesellschaft. Auch Einstein war der Meinung, dass "Gott nicht würfelt". Viele Quantenphysiker, aber auch andere Foristen sehen das aber anders. Für sie ist der Zufall ein Faktum.


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Cerberus
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Wenn ich hier so lese....

DER ZUFALL...

Wenn hier ein Kind sich in die Hose macht und derweil in China ein Sack Reis umfällt, so steht natürlich auch das in einem Zusammenhang. Auch wenn irgendwo in fernen Galaxien ein Wind über einen kleinen Planeten streift und einen Kiesel bewegt, so steht auch das in Zusammenhang mit allem anderen hier und überall. Nur ist es nicht so, dass z.B. sich klein Otto die Hose vollmacht, weil in 100 Lichtjahren Entfernung ein Staubkorn im All seine Richtung wechselt (u.U. sogar auch einmal das). Wohl aber entspringen beide Aktionen dem selben Anstoß, aus welchem sie fortwährend in Bewegung gebracht wurden, so, und nur so, wie sie daraufhin folgend mit allen anderen angestoßenen Dingen wechselwirken mussten.

Bitte denke man dabei eben gerne an einen Billardtisch mit Trillionen hoch Trillionen Kugeln und Kügelchen. Nach dem Anstoß stoben sie auseinander, in unzählige Richtungen und treffen sich trilliardenhochtrilliardenfach miteinander um wieder zu verstoben und sich hier und da wieder zu treffen. Ganz gleich wie groß der Tisch auch immer sei, ganz gleich wie viele Kugeln darauf lagen, ganz gleich was eine Kugel als Reaktion an dem einen Ende des Tisches macht, es basiert auf dem gleichen Anstoß, wie das Verhalten aller anderen Kugeln. Dazu gedacht, dass die Kugeln die bekommene Energie nirgends verlieren, außer durch Weitergabe an andere Kugeln, entsteht ein schier endloses Hin- und Hergestoße, dessen Aktionen unberechenbar werden, obwohl sie alle nur auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung agieren können.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
odiug

Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cerberus » Mi 1. Mai 2013, 15:11 hat geschrieben:Wenn ich hier so lese....

DER ZUFALL...

Wenn hier ein Kind sich in die Hose macht und derweil in China ein Sack Reis umfällt, so steht natürlich auch das in einem Zusammenhang. Auch wenn irgendwo in fernen Galaxien ein Wind über einen kleinen Planeten streift und einen Kiesel bewegt, so steht auch das in Zusammenhang mit allem anderen hier und überall. Nur ist es nicht so, dass z.B. sich klein Otto die Hose vollmacht, weil in 100 Lichtjahren Entfernung ein Staubkorn im All seine Richtung wechselt (u.U. sogar auch einmal das). Wohl aber entspringen beide Aktionen dem selben Anstoß, aus welchem sie fortwährend in Bewegung gebracht wurden, so, und nur so, wie sie daraufhin folgend mit allen anderen angestoßenen Dingen wechselwirken mussten.

Bitte denke man dabei eben gerne an einen Billardtisch mit Trillionen hoch Trillionen Kugeln und Kügelchen. Nach dem Anstoß stoben sie auseinander, in unzählige Richtungen und treffen sich trilliardenhochtrilliardenfach miteinander um wieder zu verstoben und sich hier und da wieder zu treffen. Ganz gleich wie groß der Tisch auch immer sei, ganz gleich wie viele Kugeln darauf lagen, ganz gleich was eine Kugel als Reaktion an dem einen Ende des Tisches macht, es basiert auf dem gleichen Anstoß, wie das Verhalten aller anderen Kugeln. Dazu gedacht, dass die Kugeln die bekommene Energie nirgends verlieren, außer durch Weitergabe an andere Kugeln, entsteht ein schier endloses Hin- und Hergestoße, dessen Aktionen unberechenbar werden, obwohl sie alle nur auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung agieren können.
OK ... Gut ... aber was hat dies mit unsrer Wirklichkeit zu tun?
Dies wurde ja Voraussetzen, dass es eine Weltformel gaebe mit der man alle Ereignisse des Universums vorhersagen koennte , die den, der diese Weltformel besitzt zu einem Gott erklaert.
Der Mensch ist aber kein Gott, sondern erfindet diesen nur in seiner Sehnsucht nach Erklaerung der Wirklichkeit, die er nicht verstehen kann aufgrund eben jener Limitierungen, denen der Mensch unterworfen ist.
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Ponderosa
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 15:31 hat geschrieben:Der Mensch ist aber kein Gott, sondern erfindet diesen nur in seiner Sehnsucht nach Erklaerung der Wirklichkeit, die er nicht verstehen kann aufgrund eben jener Limitierungen, denen der Mensch unterworfen ist.
Manche erfinden sich auch eine Hexe, die dann Schuld ist, wenn ein Unwetter die Ernte vernichtet hat. Andere dagegen präferieren den Jud als Sündenbock. Wieder andere sprechen von Zufall...
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 15:41 hat geschrieben: Manche erfinden sich auch eine Hexe, die dann Schuld ist, wenn ein Unwetter die Ernte vernichtet hat. Andere dagegen präferieren den Jud als Sündenbock. Wieder andere sprechen von Zufall...
Das ist Wetter, welches in einem chaotischen System dem Zufall einen sehr grossen Raum laesst, innerhalb jener Parameter, die fuer das Wetter bestimmend sind.
Der Zufall aber kann kein Suendenbock sein, da ihm keine Intention und somit auch keine Suende zugrunde liegt.
Und das obwohl dir Wetterkapriolen manchmal den Tag verbocken.
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Ponderosa
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 15:50 hat geschrieben: Das ist Wetter, welches in einem chaotischen System dem Zufall einen sehr grossen Raum laesst, innerhalb jener Parameter, die fuer das Wetter bestimmend sind.
Der Zufall aber kann kein Suendenbock sein, da ihm keine Intention und somit auch keine Suende zugrunde liegt.
Und das obwohl dir Wetterkapriolen manchmal den Tag verbocken.
Ein Sündenbock ist der Zufall zwar nicht, aber ebenso eine Pseudo-Erklärung wie die Hexe oder wie Gott.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von gallerie »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 21:50 hat geschrieben: Das ist Wetter, welches in einem chaotischen System dem Zufall einen sehr grossen Raum laesst, innerhalb jener Parameter, die fuer das Wetter bestimmend sind.
Der Zufall aber kann kein Suendenbock sein, da ihm keine Intention und somit auch keine Suende zugrunde liegt.
Und das obwohl dir Wetterkapriolen manchmal den Tag verbocken.
…auch das Wetter unterliegt nicht dem Zufall, auch wenn wir beschämender Weise noch nicht in der Lage sind, dieses zu prognostizieren. Allerdings können wir im Nachhinein die Wetterkapriolen deuten und analysieren. Immerhin! ;)
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 15:53 hat geschrieben: Ein Sündenbock ist der Zufall zwar nicht, aber ebenso eine Pseudo-Erklärung wie die Hexe oder wie Gott.
Ich habe den Verdacht, du gehst von einer mathematisch bestimmbaren Wirklichkeit aus.
Das mag aus Sicht der Naturwissenschaften moeglich sein, hat aber nichts mit der Lebenswirklichkeit des Menschen zu tun.
Wenn wir ueber Philosophie reden, dann reden wir ueber die Lebenswirklichkeiten von Menschen und nicht ueber theoretische Physik.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von gallerie »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 22:41 hat geschrieben:
Wenn wir ueber Philosophie reden, dann reden wir ueber die Lebenswirklichkeiten von Menschen ...
...bitte :rolleyes: :rolleyes:
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

gallerie » Mi 1. Mai 2013, 16:45 hat geschrieben: ...bitte :rolleyes: :rolleyes:
ja ... bitte bitte!
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 14:56 hat geschrieben: Es ist auch alles miteinander verknüpft. Oder kennst Du irgendetwas, was völlig von allem anderen isoliert wäre?

Nur weil etwas nicht isoliert ist, ist das kein Beleg dafür, das alles miteinander verknüft ist.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Probieren wir es mal mit eine anderen Metapher, um euch meine Einwaende klar zu machen.
Schach
Computer versus Mensch.
So wie ich euch bisher verstehe, geht ihr davon aus, dass aehnlich einem Computer alle Variationen durchgerechnet werden muessen um so das Ergebnis eines Zugs zu bestimmen.
Das waere der Computer, der genau nichts anderes tut.
Der Mensch hingegen tut das nicht.
Er schiesst von vornherein bestimmte Moeglichkeiten aus, da sie entweder aufgrund seiner Erfahrung eh nicht zielfuehrend sind, oder eben aufgrund des Mangels an Erfahrung ihm nicht zielfuehrend erscheinen.
Oder aber er, der Mensch verlaesst sich auf seine Intuition, da er eine Moeglichkeit erkennt, ohne diese aufgrund seiner Erfahrung begruenden zu koennen.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Max73 »

Ich habe vor fast 2 Jahrzehnten Jahren eine Arbeit zu diesem Thema geschrieben. Allerdings war das noch zu Zeiten, als das private Internet keine besondere Rolle spielte und Arbeiten maximal mit einem kleinen Schreibprogramm in einen PC oder eine Schreibmaschine eingeklimpert, ja oft sogar nur handschriftlich verfasst wurden.

Mir fiel das ganze vor kurzem wieder ein und ich dachte mir ursprünglich, dass in einem Forum mit vergleichsweise breitem Userpotential doch auch der eine oder andere dabei sein müsste, der Philosophie nicht nur als banales Alltags-Blabla oder auch als rein informatives Feld kennt, weil er möglicherweise das eine oder andere Werk eines klassischen Philosophen gelesen hat.
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Cerberus
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Max73 » Fr 3. Mai 2013, 10:21 hat geschrieben:Ich habe vor fast 2 Jahrzehnten Jahren eine Arbeit zu diesem Thema geschrieben. Allerdings war das noch zu Zeiten, als das private Internet keine besondere Rolle spielte und Arbeiten maximal mit einem kleinen Schreibprogramm in einen PC oder eine Schreibmaschine eingeklimpert, ja oft sogar nur handschriftlich verfasst wurden.

Mir fiel das ganze vor kurzem wieder ein und ich dachte mir ursprünglich, dass in einem Forum mit vergleichsweise breitem Userpotential doch auch der eine oder andere dabei sein müsste, der Philosophie nicht nur als banales Alltags-Blabla oder auch als rein informatives Feld kennt, weil er möglicherweise das eine oder andere Werk eines klassischen Philosophen gelesen hat.
Ja, mit denen kommunizieren Sie ja nicht. Also, auf, genießen Sie die Konversation, die Sie sonst einfangen können. Übrigens ich suche immer nach welchen, die die Philosophie nicht nur als Alltags-Blabla, oder nur als rein informatives Feld kennen, weil sie, möglicherweise, über die div. Werke klassischer Philosophen hinaus selbst philosophieren. Denn nur das ist Philosophie. Nicht das Lesen, sondern das selber Denken. Ein Philosophierender findet (bevor er Platon saugt) seine eigenes "Höhlengleichnis", findet (vor tieferer Ansicht Nietzsches) die Verhältnisse von "Stark und Schwach" und den unfreien Willen, findet (auch ohne Kant) den Gedanken von Objekten im Gedanken, ohne Raum und erkennt (ohne Belehrung durch Hunde [wie z.B. Diogenes]), dass sein Verhalten von Moralen bestimmt wird, die eines Gottes unwürdig wären.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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