Wie entsteht Wirklichkeit?

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odiug

Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 15:41 hat geschrieben: Manche erfinden sich auch eine Hexe, die dann Schuld ist, wenn ein Unwetter die Ernte vernichtet hat. Andere dagegen präferieren den Jud als Sündenbock. Wieder andere sprechen von Zufall...
Das ist Wetter, welches in einem chaotischen System dem Zufall einen sehr grossen Raum laesst, innerhalb jener Parameter, die fuer das Wetter bestimmend sind.
Der Zufall aber kann kein Suendenbock sein, da ihm keine Intention und somit auch keine Suende zugrunde liegt.
Und das obwohl dir Wetterkapriolen manchmal den Tag verbocken.
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Ponderosa
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Ponderosa »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 15:50 hat geschrieben: Das ist Wetter, welches in einem chaotischen System dem Zufall einen sehr grossen Raum laesst, innerhalb jener Parameter, die fuer das Wetter bestimmend sind.
Der Zufall aber kann kein Suendenbock sein, da ihm keine Intention und somit auch keine Suende zugrunde liegt.
Und das obwohl dir Wetterkapriolen manchmal den Tag verbocken.
Ein Sündenbock ist der Zufall zwar nicht, aber ebenso eine Pseudo-Erklärung wie die Hexe oder wie Gott.
Gigantisch brutal: http://brutalgigant.mybrute.com BRUTALGIGANT! :mad:
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von gallerie »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 21:50 hat geschrieben: Das ist Wetter, welches in einem chaotischen System dem Zufall einen sehr grossen Raum laesst, innerhalb jener Parameter, die fuer das Wetter bestimmend sind.
Der Zufall aber kann kein Suendenbock sein, da ihm keine Intention und somit auch keine Suende zugrunde liegt.
Und das obwohl dir Wetterkapriolen manchmal den Tag verbocken.
…auch das Wetter unterliegt nicht dem Zufall, auch wenn wir beschämender Weise noch nicht in der Lage sind, dieses zu prognostizieren. Allerdings können wir im Nachhinein die Wetterkapriolen deuten und analysieren. Immerhin! ;)
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 15:53 hat geschrieben: Ein Sündenbock ist der Zufall zwar nicht, aber ebenso eine Pseudo-Erklärung wie die Hexe oder wie Gott.
Ich habe den Verdacht, du gehst von einer mathematisch bestimmbaren Wirklichkeit aus.
Das mag aus Sicht der Naturwissenschaften moeglich sein, hat aber nichts mit der Lebenswirklichkeit des Menschen zu tun.
Wenn wir ueber Philosophie reden, dann reden wir ueber die Lebenswirklichkeiten von Menschen und nicht ueber theoretische Physik.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 1. Mai 2013, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von gallerie »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 22:41 hat geschrieben:
Wenn wir ueber Philosophie reden, dann reden wir ueber die Lebenswirklichkeiten von Menschen ...
...bitte :rolleyes: :rolleyes:
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

gallerie » Mi 1. Mai 2013, 16:45 hat geschrieben: ...bitte :rolleyes: :rolleyes:
ja ... bitte bitte!
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Cat with a whip
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Ponderosa » Mi 1. Mai 2013, 14:56 hat geschrieben: Es ist auch alles miteinander verknüpft. Oder kennst Du irgendetwas, was völlig von allem anderen isoliert wäre?

Nur weil etwas nicht isoliert ist, ist das kein Beleg dafür, das alles miteinander verknüft ist.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Probieren wir es mal mit eine anderen Metapher, um euch meine Einwaende klar zu machen.
Schach
Computer versus Mensch.
So wie ich euch bisher verstehe, geht ihr davon aus, dass aehnlich einem Computer alle Variationen durchgerechnet werden muessen um so das Ergebnis eines Zugs zu bestimmen.
Das waere der Computer, der genau nichts anderes tut.
Der Mensch hingegen tut das nicht.
Er schiesst von vornherein bestimmte Moeglichkeiten aus, da sie entweder aufgrund seiner Erfahrung eh nicht zielfuehrend sind, oder eben aufgrund des Mangels an Erfahrung ihm nicht zielfuehrend erscheinen.
Oder aber er, der Mensch verlaesst sich auf seine Intuition, da er eine Moeglichkeit erkennt, ohne diese aufgrund seiner Erfahrung begruenden zu koennen.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Max73 »

Ich habe vor fast 2 Jahrzehnten Jahren eine Arbeit zu diesem Thema geschrieben. Allerdings war das noch zu Zeiten, als das private Internet keine besondere Rolle spielte und Arbeiten maximal mit einem kleinen Schreibprogramm in einen PC oder eine Schreibmaschine eingeklimpert, ja oft sogar nur handschriftlich verfasst wurden.

Mir fiel das ganze vor kurzem wieder ein und ich dachte mir ursprünglich, dass in einem Forum mit vergleichsweise breitem Userpotential doch auch der eine oder andere dabei sein müsste, der Philosophie nicht nur als banales Alltags-Blabla oder auch als rein informatives Feld kennt, weil er möglicherweise das eine oder andere Werk eines klassischen Philosophen gelesen hat.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Max73 » Fr 3. Mai 2013, 10:21 hat geschrieben:Ich habe vor fast 2 Jahrzehnten Jahren eine Arbeit zu diesem Thema geschrieben. Allerdings war das noch zu Zeiten, als das private Internet keine besondere Rolle spielte und Arbeiten maximal mit einem kleinen Schreibprogramm in einen PC oder eine Schreibmaschine eingeklimpert, ja oft sogar nur handschriftlich verfasst wurden.

Mir fiel das ganze vor kurzem wieder ein und ich dachte mir ursprünglich, dass in einem Forum mit vergleichsweise breitem Userpotential doch auch der eine oder andere dabei sein müsste, der Philosophie nicht nur als banales Alltags-Blabla oder auch als rein informatives Feld kennt, weil er möglicherweise das eine oder andere Werk eines klassischen Philosophen gelesen hat.
Ja, mit denen kommunizieren Sie ja nicht. Also, auf, genießen Sie die Konversation, die Sie sonst einfangen können. Übrigens ich suche immer nach welchen, die die Philosophie nicht nur als Alltags-Blabla, oder nur als rein informatives Feld kennen, weil sie, möglicherweise, über die div. Werke klassischer Philosophen hinaus selbst philosophieren. Denn nur das ist Philosophie. Nicht das Lesen, sondern das selber Denken. Ein Philosophierender findet (bevor er Platon saugt) seine eigenes "Höhlengleichnis", findet (vor tieferer Ansicht Nietzsches) die Verhältnisse von "Stark und Schwach" und den unfreien Willen, findet (auch ohne Kant) den Gedanken von Objekten im Gedanken, ohne Raum und erkennt (ohne Belehrung durch Hunde [wie z.B. Diogenes]), dass sein Verhalten von Moralen bestimmt wird, die eines Gottes unwürdig wären.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Beitrag von Sri Aurobindo »

Cerberus » Fr 3. Mai 2013, 12:11 hat geschrieben:
Ja, mit denen kommunizieren Sie ja nicht. Also, auf, genießen Sie die Konversation, die Sie sonst einfangen können. Übrigens ich suche immer nach welchen, die die Philosophie nicht nur als Alltags-Blabla, oder nur als rein informatives Feld kennen, weil sie, möglicherweise, über die div. Werke klassischer Philosophen hinaus selbst philosophieren. Denn nur das ist Philosophie. Nicht das Lesen, sondern das selber Denken. Ein Philosophierender findet (bevor er Platon saugt) seine eigenes "Höhlengleichnis", findet (vor tieferer Ansicht Nietzsches) die Verhältnisse von "Stark und Schwach" und den unfreien Willen, findet (auch ohne Kant) den Gedanken von Objekten im Gedanken, ohne Raum und erkennt (ohne Belehrung durch Hunde [wie z.B. Diogenes]), dass sein Verhalten von Moralen bestimmt wird, die eines Gottes unwürdig wären.
Und Sie ignorieren solche
:)
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Fr 3. Mai 2013, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cerberus » Fr 3. Mai 2013, 12:11 hat geschrieben:
Ja, mit denen kommunizieren Sie ja nicht. Also, auf, genießen Sie die Konversation, die Sie sonst einfangen können. Übrigens ich suche immer nach welchen, die die Philosophie nicht nur als Alltags-Blabla, oder nur als rein informatives Feld kennen, weil sie, möglicherweise, über die div. Werke klassischer Philosophen hinaus selbst philosophieren. Denn nur das ist Philosophie. Nicht das Lesen, sondern das selber Denken. Ein Philosophierender findet (bevor er Platon saugt) seine eigenes "Höhlengleichnis", findet (vor tieferer Ansicht Nietzsches) die Verhältnisse von "Stark und Schwach" und den unfreien Willen, findet (auch ohne Kant) den Gedanken von Objekten im Gedanken, ohne Raum und erkennt (ohne Belehrung durch Hunde [wie z.B. Diogenes]), dass sein Verhalten von Moralen bestimmt wird, die eines Gottes unwürdig wären.
Das mag ja sein ... aber das lesen hilft zumindest sich klar auszudruecken und nicht von "Gedanken von Objekten" zu schwafeln :p
Wenn dann "Gedanken ueber Objekte" oder besser noch "Gedanken ueber das Wesen von Objekten".
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Mi 1. Mai 2013, 14:47 hat geschrieben: Es bleibt der selbe Wald, nicht aber die selbe Wirklichkeit.
Wirklichkeit wird bestimmt durch die Wahrnehmung.
Die Wahrnehmung wird bestimmt durch den Zweck, welchen wir dem Wahrgenommenen zuordnen.
Wenn Brentano im Winter friert, dann mag sich seine poetische Wahrnehmung des Waldes sehr schnell in eine etwas profanere Betrachtung des selben Waldes wandeln und auch er faengt an nur noch Klafter von Holz zu sehen, mit dem er sein Zimmer beheizen kann und all die romantische Sehnsucht weicht der simplen Notwendikeit.
Es bleibt die selbe Wirklichkeit. Was sich ändert ist der Zustand.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von SLclem »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 13:34 hat geschrieben:Es bleibt die selbe Wirklichkeit. Was sich ändert ist der Zustand.
Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.

(Nach: "Panta rhei", Heraklit)
Moshe Zuckermann zu Israel-Palästina: https://www.youtube.com/watch?v=ROe_T4MQorM
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 12:34 hat geschrieben:
Es bleibt die selbe Wirklichkeit. Was sich ändert ist der Zustand.
Die wirklichkeit wird aber von deinem Zustand bestimmt!
Ein Naturwissenschaftler betrachtet einen Rose anders als ein Verliebter.
Selbst ein verliebter Naturwissenschaftler betrachtet die Rose auf seinem Tisch anders, als der selbe, nicht verliebte Naturwissenschaftler dies in seinem Labor tun wuerde.
Er kaeme nie auf die Idee, die Rose seiner Liebsten zu zerlegen und unter ein Mikroskop zu legen.
Und wenn doch ... dann aendert sich seine Wirklichkeit noch radikaler, da das sicherlich ziemlich viel Stunk in der Beziehung verursachen wuerde. :p
Und nochmals: Das objektivierte Weltbild der Naturwissenschaft hat nichts, aber auch gar nichts mit der Lebenswirklichkeit des Menschen zu tun .
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse auf geisteswissenschaftliche eins zu eins zu uebertragen geht meist schief, da weder die Methodik noch die Fragestellungen zueinander kompatibel sind, selbst dann nicht, wenn sie den gleichen Gegenstand untersuchen.
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 15:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

SLclem » Fr 3. Mai 2013, 13:49 hat geschrieben: Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.

(Nach: "Panta rhei", Heraklit)
So what! Das Unviersum ändert sich seit Beginn. Genau darum ging es nicht.

Wiederholung für Quereinsteiger die nicht von Anfang mitlasen, worum es ging es:

These:
"Wirklich" ist das, was wir als solches anerkennen. Da aber nicht über die Wirklichkeit von allen Dingen (das können auch Gedanken oder andere abstrakte Gebilde sein) ein gemeinsamer Konsens besteht, gibt es natürlich auch unterschiedliche Wirklichkeiten.
Antithese:
Es kann nur eine Wirklichkeit geben. Sie meinen Wahrnehmungen.
Die These ist eine Aussage, die eine Definition durch sich selbst versucht zu bestätigen. Wenn man davon ausginge, dass Wirklichkeit tatsächlich davon abhinge was anerkannt wird, also von Perspektive und Interpretation, dann gäbe es gerade so viele Wirklichkeiten wie Bewußstseinsprozesse, die diese Wirklichkeit abbildeten. Der Begriff Wirklichkeit wird zu einem Phänomen der Wahrnehmung umdefiniert.


Die Antithese grenzte den Begriff Wirklichkeit ab.


Die Frage die sich aufwirft ist, warum jemand einen Strang erstellt mit der Frage "Wie entsteht Wirklichkeit", wenn nichtmal klar ist was Wirklichkeit ist.
Dann könnte man auch die Frage stellen "Wie entsteht was , wovon ich nicht weiß was es ist."
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 3. Mai 2013, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 14:08 hat geschrieben:
So what! Das Unviersum ändert sich seit Beginn. Genau darum ging es nicht.

Wiederholung für Quereinsteiger die nicht von Anfang mitlasen, worum es ging es:

These:

Antithese:


Die These ist eine Aussage, die eine Definition durch sich selbst versucht zu bestätigen. Wenn man davon ausginge, dass Wirklichkeit tatsächlich davon abhinge was anerkannt wird, also von Perspektive und Interpretation, dann gäbe es gerade so viele Wirklichkeiten wie Bewußstseinsprozesse, die diese Wirklichkeit abbildeten. Der Begriff Wirklichkeit wird zu einem Phänomen der Wahrnehmung umdefiniert.


Die Antithese grenzte den Begriff Wirklichkeit ab.


Die Frage die sich aufwirft ist, warum jemand einen Strang erstellt mit der Frage "Wie entsteht Wirklichkeit", wenn er nichtmal klar ist was Wirklichkeit ist.
Dann könnte man auch die Frage stellen "Wie entsteht was , wovon ich nicht weiß was es ist."
Fragen wir mal anders:
Welche Aussagen ueber die Wirklichkeit sind loszuloesen, von der Wahrnehung eben jener Wirklichkeit?
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 15:17 hat geschrieben: Fragen wir mal anders:
Welche Aussagen ueber die Wirklichkeit sind loszuloesen, von der Wahrnehung eben jener Wirklichkeit?
Zum Beispiel die Aussage, dass wir ein Teil einer Wirklichkeit sind.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 14:20 hat geschrieben:
Zum Beispiel die Aussage, dass wir ein Teil einer Wirklichkeit sind.
Welche du wie verifizierst ?
Wenn schon das Ureigenste des Menschen, das Ich, sich nur in der Abgrenzung zum Anderen definieren laesst, wie willst du diese Abgrenzung vornehmen, wenn du das Andere nicht Wahrnehmen kannst?

Wenn du willst, dann kannst du darueber mal nachdenken:
[youtube][/youtube]
Die Konsequenz fuer die Bombe ist dann, sie wird zu Gott:
[youtube][/youtube]

Nun gibt es eine Alternativen zu der Konklusion der Bombe ueber das Dilemma mit Rezeption der Wirklichkeit und wenn du Zeit und Lust hast, dann beschaeftige dich mal mit der Philosophie von Edmund Husserl.
Zum reinschnuppern, wenn es dich interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Husserl
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 15:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

wenn du das Andere nicht Wahrnehmen kannst?
Kann ich doch.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 3. Mai 2013, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 14:41 hat geschrieben: Kann ich doch.
Und wie steht es mit mir?
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 15:44 hat geschrieben: Und wie steht es mit mir?
Tun Sie gerade.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 15:13 hat geschrieben: Tun Sie gerade.
Aber wie willst du Aussagen ueber eine Wirklichkeit treffen, die sowohl fuer dich, als auch fuer mich gelten?
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Nochmal, Wirklichkeit kann nicht davon abhängen was wir jeweils anerkennen.

Vor 400 Jahren war das, was man wahrgenommen hatte etwas anders als heute. Dadurch wird aber die Wirklichkeit (Die Gesamtheit der Dinge die festgestellt werden können) selbst nicht verändert. Das ist nicht zu verwechseln mit der Tatsache, das jeder Beobachter gleichzeitig auch Teil dieser Wirklichkeit ist und diese manipuliert. Damit wird daber das was Wirklichkeit im Ganzen ist, nicht blose Definition über das was annerkant wird, Konsens ist oder jeweilige Beobachter wahrnehmen.


Wir sehen heute Informationen von Dingen, die wir vor 500 Jahren nicht gesehen hatten, und die damals nicht Teil der Wahrnehmung der Wirklichkeit waren, aber auch damals zweifelsfrei Teil der Wirklichkeit waren. Bakterien, die kosmische Hintergrundstrahlung, die Liste lässt sich mit der voranschreitenden Erkenntnis fortsetzen.

Daher kann das was Wirklichkeit ist, also die Dinge die festzustellen sind nicht davon abhängen was lediglich jeweils annerkannt oder wahrgenommen wird.
Falls unsere technische Zivilisation mit unserer Erinnerung über das Wissen der Wirklichkeit in 4 Generationen zusammenbräche und die Wahrnehmung sich wieder verändert, wird die Wirklichkeit der Bakterien und der kosmischen Hintergrundstrahlung nicht verschwinden oder erlöschen. Sie werden sehr warscheinlich Teil der Wirklichkeit sein wenn es uns nicht mehr gibt, wie sie es auch waren bevor es uns als Teil der Wirklichkeit gab.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 15:36 hat geschrieben:Nochmal, Wirklichkeit kann nicht davon abhängen was wir jeweils anerkennen.

Vor 400 Jahren war das, was man wahrgenommen hatte etwas anders als heute. Dadurch wird aber die Wirklichkeit (Die Gesamtheit der Dinge die festgestellt werden können) selbst nicht verändert. Das ist nicht zu verwechseln mit der Tatsache, das jeder Beobachter gleichzeitig auch Teil dieser Wirklichkeit ist und diese manipuliert. Damit wird daber das was Wirklichkeit im Ganzen ist, nicht blose Definition über das was annerkant wird, Konsens ist oder jeweilige Beobachter wahrnehmen.


Wir sehen heute Informationen von Dingen, die wir vor 500 Jahren nicht gesehen hatten, und die damals nicht Teil der Wahrnehmung der Wirklichkeit waren, aber auch damals zweifelsfrei Teil der Wirklichkeit waren. Bakterien, die kosmische Hintergrundstrahlung, die Liste lässt sich mit der voranschreitenden Erkenntnis fortsetzen.

Daher kann das was Wirklichkeit ist, also die Dinge die festzustellen sind nicht davon abhängen was lediglich jeweils annerkannt oder wahrgenommen wird.
Falls unsere technische Zivilisation mit unserer Erinnerung über das Wissen der Wirklichkeit in 4 Generationen zusammenbräche und die Wahrnehmung sich wieder verändert, wird die Wirklichkeit der Bakterien und der kosmischen Hintergrundstrahlung nicht verschwinden oder erlöschen. Sie werden sehr warscheinlich Teil der Wirklichkeit sein wenn es uns nicht mehr gibt, wie sie es auch waren bevor es uns als Teil der Wirklichkeit gab.
Aber wenn die einzige Grundlage mit der du Wirklichkeit bemisst, deine Wahrnehmung ist und die einzige Wahrnehmung die du gesichert verifizieren kannst deine eigene ist, wie kannst du dann Aussagen ueber eine Wirklichkeit treffen, die auch fuer mich gueltig sind, wenn du dich meiner Wahrnehmung nicht versichern kannst?
Und noch vertrackter wird diese Frage, wenn du selbst deine eigene Wahrnehmung in Frage stellen musst, weil ansonsten deine Wahrnehmung der Wirklichkeit selbst nicht Gueltigkeit beanspruchen kann.
ZB Wie erklaert sich die Taeuschung, wie der Irrtum, wenn die Wahrnehmung sich an einer objektiven Wirklichkeit bildet?
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 16:40 hat geschrieben: Aber wenn die einzige Grundlage mit der du Wirklichkeit bemisst, deine Wahrnehmung ist
Tu ich ja nicht.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 15:42 hat geschrieben:
Tu ich ja nicht.
Und wie legitimierst du dann Wirklichkeit, wenn sie sich nicht auf deine Wahrnehmung berufen kann?
To be continued, weil ich muss jetzt aufhoeren und mich der wirklichen Wirklichkeit zuwenden ;)
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Ich könnte sie nachprüfen. Dann habe ich den Beleg, dass Wirklichkeit nicht nur von jeweiliger Anerkennung und abweichender Kenntnis abhängig ist.
Dann habe ich den Beleg, das Kenntnis über die Wirklichkeit auch teilbar ist und somit eine ist, unabhängig vom Beobachter. Schön, nicht? :)
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 3. Mai 2013, 17:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 16:00 hat geschrieben:Ich könnte sie nachprüfen. Dann habe ich den Beleg, dass Wirklichkeit nicht nur von jeweiliger Anerkennung und abweichender Kenntnis abhängig ist.
Dann habe ich den Beleg, das Kenntnis über die Wirklichkeit auch teilbar ist und somit eine ist, unabhängig vom Beobachter. Schön, nicht? :)
Oh, ja, das ist schön. Ich weiß es ja nicht (ich kann es nicht); sagen Sie, wie beweisen Sie z.B. dass Ihr Gegenüber Wirklichkeit ist?
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 16:00 hat geschrieben:Ich könnte sie nachprüfen. Dann habe ich den Beleg, dass Wirklichkeit nicht nur von jeweiliger Anerkennung und abweichender Kenntnis abhängig ist.
Dann habe ich den Beleg, das Kenntnis über die Wirklichkeit auch teilbar ist und somit eine ist, unabhängig vom Beobachter. Schön, nicht? :)
Und wie pruefst du die Wahrnemung deiner Wahrnehmung, wenn diese Pruefung letztlich sich nur auf deine Wahrnehmung stuetzen kann?
Weil was anderes hast du ja nicht und wie unzuverlaessig deine Wahrnehmung ist, das beweist der Irrtum.
Womit ich nicht sagen will, du irrst, sondern ich stelle nur eine Frage.
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Cerberus » Fr 3. Mai 2013, 17:22 hat geschrieben: Oh, ja, das ist schön. Ich weiß es ja nicht (ich kann es nicht); sagen Sie, wie beweisen Sie z.B. dass Ihr Gegenüber Wirklichkeit ist?

Ganz einfach. Ich mache eine Wirklichkeitsmessung.

Nehmen wir etwas Praktisches. Demnächst wird eine Hauptuntersuchung an meinem Auto fällig. Jetzt ist natürlich die Frage: Was wird Teil der Wirklichkeit sein?
Es bestehen ja viele Möglichkeiten. Zum Beispiel kann ich davon ausgehen, dass der derzeitige technische Zustand meines Autos vorschriftsmässig ist und unternehme nichts und stelle mein Fahrzeug nicht zur Untersuchung vor und erhalte keine erneuerte Plakette. Dann kann es sein, daß irgendwann eine grün angezogene Person mit autoritärem Gestus mir erscheint und mir bedeudet, daß bis zu einem bestimmten Datum dies nachzuholen ist und einstweilig eine Forderung in Form eines Bußgeldes zu entrichten ist. Ich könnte es nun darauf anlegen und leugnen dass diese Erscheinung Teil der Wirklichkeit ist. Irgendwann werde ich dann ohne Auto dastehen. Das wäre nicht passiert, wenn diese Erscheinung nicht Teil der Wirklichkeit wäre. Ich hätte bewiesen dass diese Person Teil der Wirklichkeit ist.

Ich kann mich aber auch ganz anders entscheiden und manipuliere mein Auto so, dass ich meine dass den Vorschriften entspricht und führe es bei einer Prüfstelle vor. Jetzt habe ich aber das Problem, daß da eine Person erscheint, die mit mir in einer Übereinkunft der Wirklichkeit werden muß, damit sich Dinge neu fügen. Je nachdem, ob unsere Wahrnehmung und Beurteilung zueinander passt, wird ein Bericht verfasst. Dieser bedeudet dann eine Plakette oder eben eine Neuvorstellung mit Mängelbericht. Ich habe so die wirklichkeit gemessen und habe eine Bestätigung für die Tatsache, dass diese Person Teil der Wirklichkeit ist.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben:

Ganz einfach. Ich mache eine Wirklichkeitsmessung.

Nehmen wir etwas Praktisches. Demnächst wird eine Hauptuntersuchung an meinem Auto fällig. Jetzt ist natürlich die Frage: Was wird Teil der Wirklichkeit sein?
Es bestehen ja viele Möglichkeiten. Zum Beispiel kann ich davon ausgehen, dass der derzeitige technische Zustand meines Autos vorschriftsmässig ist und unternehme nichts und stelle mein Fahrzeug nicht zur Untersuchung vor und erhalte keine erneuerte Plakette. Dann kann es sein, daß irgendwann eine grün angezogene Person mit autoritärem Gestus mir erscheint und mir bedeudet, daß bis zu einem bestimmten Datum dies nachzuholen ist und einstweilig eine Forderung in Form eines Bußgeldes zu entrichten ist. Ich könnte es nun darauf anlegen und leugnen dass diese Erscheinung Teil der Wirklichkeit ist. Irgendwann werde ich dann ohne Auto dastehen. Das wäre nicht passiert, wenn diese Erscheinung nicht Teil der Wirklichkeit wäre. Ich hätte bewiesen dass diese Person Teil der Wirklichkeit ist.

Ich kann mich aber auch ganz anders entscheiden und manipuliere mein Auto so, dass ich meine dass den Vorschriften entspricht und führe es bei einer Prüfstelle vor. Jetzt habe ich aber das Problem, daß da eine Person erscheint, die mit mir in einer Übereinkunft der Wirklichkeit werden muß, damit sich Dinge neu fügen. Je nachdem, ob unsere Wahrnehmung und Beurteilung zueinander passt, wird ein Bericht verfasst. Dieser bedeudet dann eine Plakette oder eben eine Neuvorstellung mit Mängelbericht. Ich habe so die wirklichkeit gemessen und habe eine Bestätigung für die Tatsache, dass diese Person Teil der Wirklichkeit ist.
Dein Beispiel verlaesst sich aber auf die Wahrnehmung eines anderen.
Du verschiebst a die Verifizierung deiner Wahrnehmung nur auf die Wahrnehmung eines anderen.
Damit legitimierst du zwar den intersubjektiven Konsens ueber das, was nun Wirklichkeit bedeutet, nicht aber die Wirklichkeit selbst unabhaengig von der Wahrnehmung dieser durch den Menschen.
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 19:13 hat geschrieben: Und wie pruefst du die Wahrnemung deiner Wahrnehmung, wenn diese Pruefung letztlich sich nur auf deine Wahrnehmung stuetzen kann?
Weil was anderes hast du ja nicht und wie unzuverlaessig deine Wahrnehmung ist, das beweist der Irrtum.
Womit ich nicht sagen will, du irrst, sondern ich stelle nur eine Frage.
Wenn Sie die Wahrnehmung als solche in Frage stellen, dann stellen Sie den Teil der Wirklichkeit in Frage über den sich die Wirklichkeit dem Bobachter erschliesst. Im Fall wenn jeder Beobachter irrt und jede Wahrnehmung Illusion wäre, dann würde das die Wirklich nicht weiter erschüttern. Nur unser Bild der Wirklichkeit wäre miserabel schlecht und unzureichend.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 19:19 hat geschrieben: Dein Beispiel verlaesst sich aber auf die Wahrnehmung eines anderen.
Ja und, das ist doch in der Wirklichkeit nicht verboten. Ich wollte doch nur Beweisen, dass ein Gegenüber Teil der Wirklichkeit ist. Ich habe Cerberus geantwortet.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 3. Mai 2013, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

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Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:32 hat geschrieben: Wenn Sie die Wahrnehmung als solche in Frage stellen, dann stellen Sie den Teil der Wirklichkeit in Frage über den sich die Wirklichkeit dem Bobachter erschliesst. Im Fall wenn jeder Beobachter irrt und jede Wahrnehmung Illusion wäre, dann würde das die Wirklich nicht weiter erschüttern. Nur unser Bild der Wirklichkeit wäre miserabel schlecht und unzureichend.
Aber das ist doch das Problem.
Wir kennen nur ein Bild der Wirklichkeit.
Und wie falsch dieses sein kann, dass zeigt die Geschichte der Menschheit.
Wenn sich die Wirklichkeit uns unmittelbar erschliessen wuerde, also ohne die Vermittlung der Wahrnehmung, dann gaebe es keinen Irrtum.
Es gaebe dann auch kein Individuum, da der Mensch ja dann nicht mehr unterscheiden koennte zwischen seinem Ich und der ihm umgebenden Wirklichkeit.
Es waere sozusagen alles eins und eine Differenzierung zwischen dem Ich und dem Anderen waere nicht mehr gegeben.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 19:40 hat geschrieben:
Aber das ist doch das Problem.
Wir kennen nur ein Bild der Wirklichkeit..
Nein, es gibt viele Bilder der Wirklichkeit.

Das bedeutet aber nicht, dass es viele Wirklichkeiten gibt.

Ich denke es gibt nur eine Wirklichkeit, aber viele Bilder davon. Auch diese Bilder sind dann Teil der Wirklichkeit. Auch wenn sie vermutlich anderen Beobachtern verschlossen bleiben. Ich sehe darin kein Problem oder einen Widerspruch.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 3. Mai 2013, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:35 hat geschrieben: Ja und, das ist doch in der Wirklichkeit nicht verboten. Ich wollte doch nur Beweisen, dass ein Gegenüber Teil der Wirklichkeit ist. Ich habe Cerberus geantwortet.
Legitimiert aber nur den intersubjektiven Konsens ueber das, was als Wirklichkeit akzeptiert ist und was nicht.
Es legitimiert nicht die Wirklichkeit als objektiv gegebenes unabhaengig von der Wahrnehmung durch den Menschen.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

odiug » Fr 3. Mai 2013, 19:45 hat geschrieben: Legitimiert aber nur den intersubjektiven Konsens ueber das, was als Wirklichkeit akzeptiert ist und was nicht.
Es legitimiert nicht die Wirklichkeit als objektiv gegebenes unabhaengig von der Wahrnehmung durch den Menschen.
Ich könnte auch ein Beispiel mit einem Hund nehmen, damit es objektiv wird.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 3. Mai 2013, 19:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Oder wir könnten für die Feststellung der Objektivität die Schwerkraft messen.

Wie ist das denn so bei Ihnen im Zimmer? Fliegen die Möbel an die Decke? Wenn ja, dann irren Sie. Dann ist das subjektive Bild das Sie haben zwar Teil der Wirklichkeit, aber dies hat dann nichts mit der objektiven Wirklichkeit der Dinge über die sie meinen zu reden zu tun.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:59 hat geschrieben:
Ich könnte auch ein Beispiel mit einem Hund nehmen, damit es objektiv wird.
Aendert ja nichts, da auch der Hund nur in einer durch seine Wahrnehmung vermittelten Wirklichkeit lebt.
Er entkommt dieser ja nicht.
Mann kann auch wissenschaftliche Instrumente anstatt des Hundes anfuehren, die das Wahrnehmungsspektrum des Menschen erweitern.
Das Mikroskop zB, mit dem Bakterien sichtbar gemacht werden.
Nun gab es Bakterien schon lange vor der Erfindung des Mikroskops.
Der Mensch nahm diese aber auch vor der Erfindung des Mikroskops wahr, auch wenn er die Existenz von Bakterien nicht beweisen konnte, ja nicht einmal erahnen konnte, da er an der Wirkung einer bakteriellen Entzuendung durch Krankheit litt.
Ihm fehlte also nicht die Wahrnehmung, sondern das Verstaendnis derselben.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 19:07 hat geschrieben:Oder wir könnten für die Feststellung der Objektivität die Schwerkraft messen.

Wie ist das denn so bei Ihnen im Zimmer? Fliegen die Möbel an die Decke? Wenn ja, dann irren Sie. Dann ist das subjektive Bild das Sie haben zwar Teil der Wirklichkeit, aber dies hat dann nichts mit der objektiven Wirklichkeit der Dinge über die sie meinen zu reden zu tun.
Ich nehme aber auch nur wieder vermittelt durch die Wahrnehmung die Schwerkraft wahr.
Die Naturgesetze, welche ich als Grundlage fuer die Schwerkraft voraussetze objektivieren also nicht die Wirklichkeit, sondern nur die Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Ist aber voellig ausreichend.
Husserl, um nun auf den Punkt zu kommen, wuerde das so formulieren:
Der Mensch ist der Welt zugewandt.
Und genau in dem der Welt zugewandten liegt jene Faehigkeit des Menschen, seine Wahrnehmungen zu objektivieren.
Das wiederum bedeutet, hinter der Wahrnehmung verbirgt sich ein Zweck, naemich der, dass der Mensch sich in seiner Welt zurechtfindet und ihr nicht hilflos ausgeliefert ist.
Zuletzt geändert von odiug am Fr 3. Mai 2013, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Ganz einfach. Ich mache eine Wirklichkeitsmessung.
Ach so.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Nehmen wir etwas Praktisches.
Das ist gut.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Demnächst wird eine Hauptuntersuchung...
Wie stellen Sie denn die Wirklichkeit einer Hauptuntersuchung fest?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...an meinem Auto...
Und wie stellen Sie die Wirklichkeit Ihres Autos fest?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: fällig. Jetzt ist natürlich die Frage: Was wird Teil der Wirklichkeit sein?
Ja, das ist hier die Frage.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Es bestehen ja viele Möglichkeiten.
Das ist beruhigend.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Zum Beispiel kann ich davon ausgehen, dass der derzeitige technische Zustand...
Wie nun machen Sie die Wirklichkeit eines derzeitigen technischen Zustandes fest?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...meines Autos vorschriftsmässig...
Wie haben Sie Erkenntnis erlangt, über die Wirklichkeit einer Vorschrift?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...ist und unternehme nichts und stelle mein Fahrzeug nicht zur Untersuchung...
Woran erkennen Sie die Wirklichkeit einer Untersuchung?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...vor und erhalte keine erneuerte Plakette.
Und die Wirklichkeit der Plakette haben Sie anhand welcher Logik der Wirklichkeit überführt?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Dann kann es sein, daß irgendwann eine grün...
Wie beweist man die Wirklichkeit der Farbe Grün?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...angezogene Person
Und wie beweisen Sie denn nun die Wirklichkeit dieser Person?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...mit autoritärem Gestus...
Wie beweisen Sie das autoritäre Gestuss?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...mir erscheint und mir bedeudet, daß bis zu einem bestimmten Datum...
Die Wirklichkeit eines Datums, bzw. wie man dazu kommt, vielleicht, können Sie mir auch noch mal erläutern.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...dies nachzuholen ist und einstweilig eine Forderung...
Ja, beweisen Sie bitte mal die Wirklichkeit einer Forderung.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...in Form eines Bußgeldes...
So, die Realität des Bußgeldes also, beweisen Sie wie?
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...zu entrichten ist. Ich könnte es nun darauf anlegen und leugnen dass diese Erscheinung Teil der Wirklichkeit ist. Irgendwann werde ich dann ohne Auto dastehen.
Na, beweisen Sie doch erstmal, dass Sie überhaupt jemals mit einem Auto dastanden, beweisen Sie, dass Sie selbst überhaupt jemals irgendwo standen.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Das wäre nicht passiert,
Ja, beweisen Sie bitte, dass was passiert - gleich was - und wie Sie dann dafür eine Wirklichkeit beweisen.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: wenn diese Erscheinung nicht Teil der Wirklichkeit wäre. Ich hätte bewiesen dass diese Person Teil der Wirklichkeit ist.
Nein, Sie haben alles getan, nur nicht irgendwas bewiesen. Sie sprechen von Autos, Plaketten, Personen und Auto da und Auto nicht da - aber mit Nichten haben Sie irgend etwas davon als Wirklichkeit bewiesen.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: Ich kann mich aber auch ganz anders entscheiden und manipuliere mein Auto so,...
Ja, beweisen Sie zunächst die Wirklichkeit Ihres Autos, bitte.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...dass ich meine dass den Vorschriften...
Und die der Vorschriften.
Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 18:15 hat geschrieben: ...entspricht und führe es bei einer Prüfstelle...
schauen Sie sich zunächst vielleicht einmal Ihr eigenes Wort dazu an (hab's fett markiert).
Ja, die Dinge eben....
Ja, n' Bericht...
Plakette....
Neuvorstellung, Mängelbericht....
Nein, haben Sie nicht. Sie haben Erscheinungen bewertet, von denen Sie weder wissen, wie sie funktionieren, noch woher sie kommen, noch wozu sie da sind, noch in wie weit irgendwas davon, irgendwie, wirklich ist.
Ja, in Ihrer Tasche haben Sie bestimmt reichlich Bestätigungen....
Ja... wissen Sie, neulich, da bin ich wiedermal geflogen. Also, aus dem Stand, mitten in der Stadt abgehoben (eigentlich wollte ich nur ein wenig hüpfen). Zunächst, so wie es mir dann öfter ergeht, habe ich bedenken, wenn ich immer weiter abhebe (wegen der Höhe) und nicht recht weiß, wie ich denn nun wieder runterkommen kann. Aber da ich schon sehr oft geflogen bin, erinnere ich mich dann immer öfter, dass ich sehr wohl auch die Höhe kontrollieren kann. Dann erst geht die Luzi richtig ab und ich rase gleich einem Düsenjet über das Land (Sie ahnen nicht, wie dumm die Leute aus der Wäsche gucken, die mich fliegen sehen). Abstürzen tu' ich dabei nur noch selten. Mordsspass. Aber auch wenn ich doch noch mal abstürzen sollte, dann bin ich da auch schon Profi. Also, ich weiß, wenn ich abrausche, dass das definitiv mein Tod sein wird, aber die Angst davor ist deutlich schon vermindert, weil ich weiß, dass mir das überhaupt nichts ausmacht. Nur schnell den Aufschlag hinter sich bringen - und schon wird die Wiese wieder grün. Zumeist gehe ich nach dem Tod dann erstmal in ein Cafe (einmal saß ich in einem solchen, da sagte mir ein Typ, der mit mir an einem Tisch saß, ich solle ihm doch gerne beweisen, dass es Außerirdische gibt. Ich warnte ihn mehrfach, dass das für ihn keine so gute Idee sein wird, aber er lies nicht locker. Just erschien eine Horde Untertassen, die die Gegend mit Laser beharkten, dabei noch ein paar saurier-ähnliche Außerirdische, die wie wild durch die Straßen liefen, um zu fressen, was ihnen vor die Beine lief (ich selbst lief auch weg und grämte mich ein wenig, über das Leid das ich da verursacht hatte)), oder aber ich treffe mich mit meinen Verwandten, um z.B. in einem neuen großen Haus gemeinsam mit Fahrrädern die Treppen rauf und runter zu fahren.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

So ... ich widme mich nun wieder der wirklichen Wirklichkeit und gehe auf eine Vernissage, in der ich mich ganz der subjektiven wilklichkeit eines Kuensters widme.
Weil der letzte Beitrag ist mir zu albern.
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Cat with a whip
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cat with a whip »

Ja ja, der Höllenhund. Viel Spass auf der neuen Ausstellung. :)
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Cat with a whip » Fr 3. Mai 2013, 20:22 hat geschrieben:Ja ja, der Höllenhund.
Ja, ja, das ist, worum es doch ging, nicht?
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von odiug »

Cerberus » Fr 3. Mai 2013, 20:38 hat geschrieben:Ja, ja, das ist, worum es doch ging, nicht?
In deiner Wirklichkeit vielleicht.
In meiner nicht ;)
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Pachuchel »

Cat with a whip » Mi 1. Mai 2013, 00:09 hat geschrieben:
Richtig. :D
Falsch . ;)
Lausche der Wahrheit, die dein Blut Dir rauscht.
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Max73 »

Wir unterscheiden im gelebten Alltag normalerweise nicht zwischen der tatsächlichen Wirklichkeit und unserer subjektiven Vorstellung von ihr.

Das, was wir im Alltag wahrnehmen und erleben, wird üblicherweise durch unser Bewusstsein nur gespiegelt. Wir nehmen diese Spiegelung allerdings als wahr an, nur weil sie uns in unserem Inneren so erscheint.

Das Beispiel mit unserer Farbwahrnehmung zeigt das sehr deutlich. Wir stehen vor einer Wiese und nehmen das Gras als das wahr, was wir "grün" nennen. Und weil die meisten anderen Menschen dasselbe auch als "grün" bezeichnen, halten wir das, was wir da farblich wahrnehmen, für die Wahrheit, für die authentische Oberfläche des Grases, für die Wirklichkeit. Dem ist jedoch nicht so, da unsere Farbwahrnehmung nur ein Bild vor unserem inneren Auge ist, das unter anderem durch die Lichtverhältnisse, den Abstand unseres Auges zur Wiese und durch die Beschaffenheit unserer Augenlinse entsteht. Das Gras selbst ist in Wirklichkeit gar nicht grün.

Nur, weil die meisten anderen das auch grün nennen, sind wir davon überzeugt, dass unsere Wahrnehmung der Wiese den Tatsachen entspricht. Wenn alle das gleiche denken, dann muss es ja richtig sein.

Ähnliche Muster zeigen sich auf beinahe neurotische Weise seit langem in Internetforen. Dort werden gerade dann, wenn jemandem die Meinung eines anderen nicht gefällt oder er sie schlichtweg für falsch hält, gerne externe Belege vom anderen gefordert. Ein Internetlink, eine Studie oder die Meinungsäußerung von irgendjemandem, den man für eine glaubwürdige Autorität in dieser Frage hält. So, als würde die Aussage des anderen erst dadurch wahr werden, dass irgendein Professor oder was auch immer dieselbe Meinung vertritt.

Die eigentliche Frage bleibt trotzdem offen:

Wie entsteht Wirklichkeit?
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Officer Barbrady »

Wirklichkeit entsteht in unserem Gehirn, indem Neuronen miteinander interagieren...
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

http://m.youtube.com/watch?v=BQ4yd2W50No
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Re: Wie entsteht Wirklichkeit?

Beitrag von Cerberus »

Max73 » Do 9. Mai 2013, 17:12 hat geschrieben: Das Beispiel mit unserer Farbwahrnehmung zeigt das sehr deutlich. Wir stehen vor einer Wiese und nehmen das Gras als das wahr, was wir "grün" nennen. Und weil die meisten anderen Menschen dasselbe auch als "grün" bezeichnen, halten wir das, was wir da farblich wahrnehmen, für die Wahrheit, für die authentische Oberfläche des Grases, für die Wirklichkeit. Dem ist jedoch nicht so, da unsere Farbwahrnehmung nur ein Bild vor unserem inneren Auge ist, das unter anderem durch die Lichtverhältnisse, den Abstand unseres Auges zur Wiese und durch die Beschaffenheit unserer Augenlinse entsteht. Das Gras selbst ist in Wirklichkeit gar nicht grün.

Nur, weil die meisten anderen das auch grün nennen, sind wir davon überzeugt, dass unsere Wahrnehmung der Wiese den Tatsachen entspricht.
Ja, nur ob das, was als elektrischer Impuls bei uns eine Simulation eines Farbeindruckes verursacht, bei den meisten eine gleichartige Farberscheinung hervorruft, ist schon nicht zu beweisen. D.h. wenn z.B. mein Grün in der Art sei, als dass es Ihnen wie Rot vorkommt, ich aber von klein auf lernte, diese Farberscheinung Grün zu nennen, dann ist das für mich Grün, auch wenn ich (mit Ihren Augen gedacht) dabei Rot sehe. Also, ich nenne den Farbeindruck der Wiese Grün, weil mir gesagt wurde, das ist die Farbe Grün - sehe aber Rot. Wenn ich Hellgrün sehe, dann nenne ich es (wie ich es lernte) Hellgrün, sehe aber etwas, was andere, wenn sie es sähen, als Hellrot bezeichnen würden. Also, es gibt schon hier keinen Weg, um zu erfahren, ob unsere Eindrucke wirklich so gleich sind, wie man vermutet. Abgesehen nun noch davon, dass ein jeder Eindruck, auch wenn wir ihn tatsächlich sehr gleichartig haben sollten, nichts weiter ist, als ein gleichwertiger bzw. -artiger Eindruck, der von gleichwertigen bzw. -artigen Gehirnen fabriziert wird, womit man eben auch nur über diese Erscheinungen diskutieren kann, nicht aber über ihr wahres Wesen - zumindest heute nicht, da reicht es nur zu Spekulationen.
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