Ist das Leben nur ein großes Bordell?
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Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Heute morgen habe ich mir die Zeitung mit den großen Buchstaben gekauft. Ich war an der Tankstelle, um Brötchen zu holen, als beim Warten meine Aufmerksamkeit auf ein angekündigtes Interview mit Marina Weisband fiel.
Ich fand intelligente Frauen schon immer sehr anziehend. Die junge Piratin gehört vermutlich in diese Kategorie, jedenfalls nach meinem bisherigen Eindruck.
Das Interview selbst war nicht unbedingt der ganz große Renner. Frau Weisband machte damit eigentlich nur ein bisschen Selbstmarketing wegen ihres jüngst veröffentlichten Buchs. Interessant fand ich nur zu erfahren, dass sie ursprünglich ein Tschernobylkind ist, das möglicherweise nur deshalb noch lebt, weil es die Region um Kiew früh verlassen konnte, denn sie wurde dort in der Zeit geboren, als das berühmte Reaktorunglück in der Ukraine war.
In der Zeitung mit den großen Buchstaben war außerdem noch ein Interview mit dem holländischen Fußballer Rafael van der Vaart zu lesen. Ebenfalls ein Interview mit klar erkennbarem Selbstvermarktungsmotiv. Er will sich nach der Trennung von seiner Frau wieder in eine optimale, öffentliche Position bringen. Schließlich ist er noch längere Zeit eine öffentliche Person, deren Wohl und Wehe natürlich primär davon abhängt, wie er in den Medien gesehen, präsentiert und bewertet wird. Er spielte ein wenig die Litanei mit dem liebenden Vater aus, dem nichts wichtiger ist als seine Familie und sein Sohn. So was kommt immer gut an.
Bei näherem Hinschauen und -lesen kann man das primär als Selbstmarketing erkennbare Motiv natürlich bei beiden erkennen, der Piratin und dem Fußballstar. Wir neigen aber im allgemeinen dazu, diesen Sachverhalt nicht in unsere Gesamtbewertung der Person oder der Sache mit einzubeziehen, selbst wenn uns dieses Motiv zeitweise natürlich bewusst ist. Das ist ja der ganze Trick bei der Sache und auch der Grund, weshalb solche Mechanismen genau die Wirkung erzielen, die sie beabsichtigen.
Es ist wie im sonstigen Leben auch. Wir wissen zwar, "Kleider machen Leute", bewerten aber trotzdem die Dinge und Menschen des Alltags ganz maßgeblich nach deren Verpackung, jedenfalls in emotionaler Hinsicht und die ist für den Gesamteindruck immer entscheidend.
Die Frage ist im Falle der o.g. Interviews eher, wer für den Artikel bezahlt hat, die Zeitung oder der Interviewte bzw. dessen Agentur? Das ist bei allen Medienberichten grundsätzlich die entscheidende Frage, wenn wir eine objektive Gesamtbewertung vornehmen würden. Tun wir das aber? Die wenigsten Bürger wissen, dass es kaum einen eigenständigen Bericht eines Presseorgans gibt, der nicht gerade deshalb verfasst und veröffentlicht wird, weil es jemanden gibt, der dafür bezahlt und ein ausreichendes Eigeninteresse an der Veröffentlichung hat. Diskutieren wir aber darüber, dann vergessen wir das fast immer, wie lassen uns vom Wind treiben, den jemand anderes aus eigennützigen Motiven entfacht hat. Die meisten Menschen sind Marionetten, ohne dass sie es merken.
Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. Für die Bewertung und Beurteilung von Aussagen und Handeln ist es im allgemeinen wichtiger, ob der andere uns sympathisch ist, ob er nach unserer Sicht gut auftritt, sich gut präsentiert, als der Inhalt des Gesagten selbst oder das Handeln der Person. Ja, die Bewertung des Inhalts wird maßgebend durch die Präsentation geprägt.
Die übliche Bewertung nach der Verpackung reduziert sich im allgemeinen natürlich nicht auf die Frage, wie attraktiv im ästhetischen Sinne jemand ist. Das ist nur ein mögliches Merkmal. Selbstvermarktung geschieht auf sehr diffizilen und meist auch subtilen Wegen.
Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Altkanzler Helmut Schmidt. Er schaffte es inzwischen, in der breiten Masse einen persönlichen Ruf seiner Person zu inszenieren, der schon erstaunlich ist für einen Mann wie ihn. Rauchen in der Öffentlichkeit gilt als unchic und der Mann quarzt wie ein Verrückter, was man ihm aber komischerweise eher positiv ankreidet, so als sei er ein besonders mutiger Mann.
Helmut Schmidt war zu seiner Zeit als Kanzler alles andere als beliebt. Von den Konservativen wurde er heftig kritisiert und am Ende von Genscher sogar verkauft, in den eigenen Reihen wurde er angefeindet, vor allem vom damals noch gewichtigen Teil der SPD-Linken, unter anderem wegen seiner konservativen Wirtschaftspolitik und seiner positiven Haltung zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland.
Das alles haben die Leute heute scheinbar vergessen und tun so als sei er einer der größten Kanzler gewesen, quasi ein weiser, alter Mann.
Helmut Schmidt hat durch seine jahrelange Funktion bei der inzwischen neoliberalen Wochenzeitschrift "Die Zeit" allerdings die nötigen Beziehungen zur Presse, um über Jahre hinweg eine sehr wohlwollende Selbstvermarktung inszenieren zu können.
Was ist der Mensch, wenn man ihm die Etikette nimmt?
Was bleibt von ihm übrig?
Ist das dann derselbe Mensch wie mit Verpackung?
Auch ein Mann mit 1000 Euro Anzug und teurer Krawatte stinkt beim Scheißen wie jeder andere auch.
Auch ein aufgebrezeltes Topmodel furzt zu Hause und rülpst.
Ich habe immer Diogenes bewundert, den griechischen Philosophen aus der Tonne. In den Annalen des Diogenes Laertius, eines anderen Diogenes, heißt es, dieser hätte alles Private öffentlich gemacht, womit er unter anderem darauf anspielte, dass der Philosoph aus der Tonne am Marktplatz öffentlich onanierte, wenn es ihn hormonell überkam. Diogenes, der Hund, hatte aber scheinbar Narrenfreiheit.
Ich fand intelligente Frauen schon immer sehr anziehend. Die junge Piratin gehört vermutlich in diese Kategorie, jedenfalls nach meinem bisherigen Eindruck.
Das Interview selbst war nicht unbedingt der ganz große Renner. Frau Weisband machte damit eigentlich nur ein bisschen Selbstmarketing wegen ihres jüngst veröffentlichten Buchs. Interessant fand ich nur zu erfahren, dass sie ursprünglich ein Tschernobylkind ist, das möglicherweise nur deshalb noch lebt, weil es die Region um Kiew früh verlassen konnte, denn sie wurde dort in der Zeit geboren, als das berühmte Reaktorunglück in der Ukraine war.
In der Zeitung mit den großen Buchstaben war außerdem noch ein Interview mit dem holländischen Fußballer Rafael van der Vaart zu lesen. Ebenfalls ein Interview mit klar erkennbarem Selbstvermarktungsmotiv. Er will sich nach der Trennung von seiner Frau wieder in eine optimale, öffentliche Position bringen. Schließlich ist er noch längere Zeit eine öffentliche Person, deren Wohl und Wehe natürlich primär davon abhängt, wie er in den Medien gesehen, präsentiert und bewertet wird. Er spielte ein wenig die Litanei mit dem liebenden Vater aus, dem nichts wichtiger ist als seine Familie und sein Sohn. So was kommt immer gut an.
Bei näherem Hinschauen und -lesen kann man das primär als Selbstmarketing erkennbare Motiv natürlich bei beiden erkennen, der Piratin und dem Fußballstar. Wir neigen aber im allgemeinen dazu, diesen Sachverhalt nicht in unsere Gesamtbewertung der Person oder der Sache mit einzubeziehen, selbst wenn uns dieses Motiv zeitweise natürlich bewusst ist. Das ist ja der ganze Trick bei der Sache und auch der Grund, weshalb solche Mechanismen genau die Wirkung erzielen, die sie beabsichtigen.
Es ist wie im sonstigen Leben auch. Wir wissen zwar, "Kleider machen Leute", bewerten aber trotzdem die Dinge und Menschen des Alltags ganz maßgeblich nach deren Verpackung, jedenfalls in emotionaler Hinsicht und die ist für den Gesamteindruck immer entscheidend.
Die Frage ist im Falle der o.g. Interviews eher, wer für den Artikel bezahlt hat, die Zeitung oder der Interviewte bzw. dessen Agentur? Das ist bei allen Medienberichten grundsätzlich die entscheidende Frage, wenn wir eine objektive Gesamtbewertung vornehmen würden. Tun wir das aber? Die wenigsten Bürger wissen, dass es kaum einen eigenständigen Bericht eines Presseorgans gibt, der nicht gerade deshalb verfasst und veröffentlicht wird, weil es jemanden gibt, der dafür bezahlt und ein ausreichendes Eigeninteresse an der Veröffentlichung hat. Diskutieren wir aber darüber, dann vergessen wir das fast immer, wie lassen uns vom Wind treiben, den jemand anderes aus eigennützigen Motiven entfacht hat. Die meisten Menschen sind Marionetten, ohne dass sie es merken.
Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. Für die Bewertung und Beurteilung von Aussagen und Handeln ist es im allgemeinen wichtiger, ob der andere uns sympathisch ist, ob er nach unserer Sicht gut auftritt, sich gut präsentiert, als der Inhalt des Gesagten selbst oder das Handeln der Person. Ja, die Bewertung des Inhalts wird maßgebend durch die Präsentation geprägt.
Die übliche Bewertung nach der Verpackung reduziert sich im allgemeinen natürlich nicht auf die Frage, wie attraktiv im ästhetischen Sinne jemand ist. Das ist nur ein mögliches Merkmal. Selbstvermarktung geschieht auf sehr diffizilen und meist auch subtilen Wegen.
Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Altkanzler Helmut Schmidt. Er schaffte es inzwischen, in der breiten Masse einen persönlichen Ruf seiner Person zu inszenieren, der schon erstaunlich ist für einen Mann wie ihn. Rauchen in der Öffentlichkeit gilt als unchic und der Mann quarzt wie ein Verrückter, was man ihm aber komischerweise eher positiv ankreidet, so als sei er ein besonders mutiger Mann.
Helmut Schmidt war zu seiner Zeit als Kanzler alles andere als beliebt. Von den Konservativen wurde er heftig kritisiert und am Ende von Genscher sogar verkauft, in den eigenen Reihen wurde er angefeindet, vor allem vom damals noch gewichtigen Teil der SPD-Linken, unter anderem wegen seiner konservativen Wirtschaftspolitik und seiner positiven Haltung zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland.
Das alles haben die Leute heute scheinbar vergessen und tun so als sei er einer der größten Kanzler gewesen, quasi ein weiser, alter Mann.
Helmut Schmidt hat durch seine jahrelange Funktion bei der inzwischen neoliberalen Wochenzeitschrift "Die Zeit" allerdings die nötigen Beziehungen zur Presse, um über Jahre hinweg eine sehr wohlwollende Selbstvermarktung inszenieren zu können.
Was ist der Mensch, wenn man ihm die Etikette nimmt?
Was bleibt von ihm übrig?
Ist das dann derselbe Mensch wie mit Verpackung?
Auch ein Mann mit 1000 Euro Anzug und teurer Krawatte stinkt beim Scheißen wie jeder andere auch.
Auch ein aufgebrezeltes Topmodel furzt zu Hause und rülpst.
Ich habe immer Diogenes bewundert, den griechischen Philosophen aus der Tonne. In den Annalen des Diogenes Laertius, eines anderen Diogenes, heißt es, dieser hätte alles Private öffentlich gemacht, womit er unter anderem darauf anspielte, dass der Philosoph aus der Tonne am Marktplatz öffentlich onanierte, wenn es ihn hormonell überkam. Diogenes, der Hund, hatte aber scheinbar Narrenfreiheit.
- Liegestuhl
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Toller Beitrag, Max!
Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschens, dass wir oberflächlich sind. Das ist eben das, was man als erstes wahrnimmt und es benötigt weiterführende Anstrengungen hinter die Fassade zu schauen. Und dafür ist man oftmals zu faul, obwohl es eigentlich notwendig wäre. Das merke ich bei mir selber auch, obwohl ich immer bemüht war, ein kritischer Mensch zu sein.
Trotz allem halte ich ein begrenztes Maß an Trivialität für das seelische Gleichgewicht notwendig. Es gibt nichts schlimmeres als jemand, der mich auf einer Party mit hintergründigem Geschwafel langweilen will, während ich einfach nur bei ein paar Bierchen Spaß haben will.
Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschens, dass wir oberflächlich sind. Das ist eben das, was man als erstes wahrnimmt und es benötigt weiterführende Anstrengungen hinter die Fassade zu schauen. Und dafür ist man oftmals zu faul, obwohl es eigentlich notwendig wäre. Das merke ich bei mir selber auch, obwohl ich immer bemüht war, ein kritischer Mensch zu sein.
Trotz allem halte ich ein begrenztes Maß an Trivialität für das seelische Gleichgewicht notwendig. Es gibt nichts schlimmeres als jemand, der mich auf einer Party mit hintergründigem Geschwafel langweilen will, während ich einfach nur bei ein paar Bierchen Spaß haben will.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Ich stehe auch manchmal auf leichte Kost oder ein gutes Glas Weißwein.Liegestuhl » So 10. Mär 2013, 14:21 hat geschrieben:Toller Beitrag, Max!
Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschens, dass wir oberflächlich sind. Das ist eben das, was man als erstes wahrnimmt und es benötigt weiterführende Anstrengungen hinter die Fassade zu schauen. Und dafür ist man oftmals zu faul, obwohl es eigentlich notwendig wäre. Das merke ich bei mir selber auch, obwohl ich immer bemüht war, ein kritischer Mensch zu sein.
Trotz allem halte ich ein begrenztes Maß an Trivialität für das seelische Gleichgewicht notwendig. Es gibt nichts schlimmeres als jemand, der mich auf einer Party mit hintergründigem Geschwafel langweilen will, während ich einfach nur bei ein paar Bierchen Spaß haben will.
Das ist doch aber nicht der Punkt, oder?
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Hallo Max 73,
was davon ist dein anliegen?
ich habe schwierigkeiten die fragen zum schluss mit dem text in verbindung zu bringen. du schreibst / spekulierst über (selbst)marketing, "kleider machen leute", die problematik gekaufter artikel, die sympathie für schmidts beliebtheit, narrenfreiheit, die binsenweisheit, dass andere auch nur mit wasser kochen und dem leben als großes bordell.Max73 » So 10. Mär 2013, 14:02 hat geschrieben:[...]
was davon ist dein anliegen?
Wer (grobe) Rechtschreibfehler findet, darf mich gerne darauf hinweisen.
- schokoschendrezki
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Vollständig (und berechtigt) wird dieses Lamento nach meiner persönlichen Erfahrung aber erst, wenn man sich auch über die Gefahr der ganz genau gegenteiligen Wirkung gezielt präparierter äußerer Präsentationen im Klaren ist: Nämlich der zunächst bewussten und dann mehr und mehr instinktiven und zunehmend verinnerlichten generellen Ablehnung solcher Manipulationsversuche über das geziemende Maß hinaus. Das endet dann auch in einer Manupulation. Nur mit gegenteiliger Wirkung.Max73 » So 10. Mär 2013, 15:02 hat geschrieben: Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. Für die Bewertung und Beurteilung von Aussagen und Handeln ist es im allgemeinen wichtiger, ob der andere uns sympathisch ist, ob er nach unserer Sicht gut auftritt, sich gut präsentiert, als der Inhalt des Gesagten selbst oder das Handeln der Person. Ja, die Bewertung des Inhalts wird maßgebend durch die Präsentation geprägt.
Die übliche Bewertung nach der Verpackung reduziert sich im allgemeinen natürlich nicht auf die Frage, wie attraktiv im ästhetischen Sinne jemand ist. Das ist nur ein mögliches Merkmal. Selbstvermarktung geschieht auf sehr diffizilen und meist auch subtilen Wegen.
Der Thementitel ("Ist das Leben nur ein großes Bordell?") scheint mir darüber hinaus generell mehrere Nummern zu groß gewählt. Für solch eine Klage halte ich das tatsächliche Maß an erreichbarer persönlicher Freiheit und Unabhängigkeit bei weitem viel viel größer als allgemein angenommen. Den ganzen völlig falsch als lebensphilsophisch interpretierten Quark einiger rein neurologischer, naturwissenschaftlicher Experimente kann man sich bei mir von vornherein sparen. Es gilt weiterhin: Der Mensch ist absolut frei.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 10. Mär 2013, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
shoko und allah
Ich will nicht unhöflich sein,
verstanden habt Ihr beide meinen Beitrag nicht,
es macht auch wenig Sinn, mit einer Diskussion
bei Adam und Eva anzufangen.
Sorry.
verstanden habt Ihr beide meinen Beitrag nicht,
es macht auch wenig Sinn, mit einer Diskussion
bei Adam und Eva anzufangen.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Jeder Erwerbstätiger ist mehr oder weniger eine Hure, da er sich auf die Wünsche seiner Vorgesetzten oder Kunden einstellen muss und dafür Geld verdient.Max73 » So 10. Mär 2013, 15:02 hat geschrieben:Heute morgen habe ich mir die Zeitung mit den großen Buchstaben gekauft. Ich war an der Tankstelle, um Brötchen zu holen, als beim Warten meine Aufmerksamkeit auf ein angekündigtes Interview mit Marina Weisband fiel.
Ich fand intelligente Frauen schon immer sehr anziehend. Die junge Piratin gehört vermutlich in diese Kategorie, jedenfalls nach meinem bisherigen Eindruck.
Das Interview selbst war nicht unbedingt der ganz große Renner. Frau Weisband machte damit eigentlich nur ein bisschen Selbstmarketing wegen ihres jüngst veröffentlichten Buchs. Interessant fand ich nur zu erfahren, dass sie ursprünglich ein Tschernobylkind ist, das möglicherweise nur deshalb noch lebt, weil es die Region um Kiew früh verlassen konnte, denn sie wurde dort in der Zeit geboren, als das berühmte Reaktorunglück in der Ukraine war.
In der Zeitung mit den großen Buchstaben war außerdem noch ein Interview mit dem holländischen Fußballer Rafael van der Vaart zu lesen. Ebenfalls ein Interview mit klar erkennbarem Selbstvermarktungsmotiv. Er will sich nach der Trennung von seiner Frau wieder in eine optimale, öffentliche Position bringen. Schließlich ist er noch längere Zeit eine öffentliche Person, deren Wohl und Wehe natürlich primär davon abhängt, wie er in den Medien gesehen, präsentiert und bewertet wird. Er spielte ein wenig die Litanei mit dem liebenden Vater aus, dem nichts wichtiger ist als seine Familie und sein Sohn. So was kommt immer gut an.
Bei näherem Hinschauen und -lesen kann man das primär als Selbstmarketing erkennbare Motiv natürlich bei beiden erkennen, der Piratin und dem Fußballstar. Wir neigen aber im allgemeinen dazu, diesen Sachverhalt nicht in unsere Gesamtbewertung der Person oder der Sache mit einzubeziehen, selbst wenn uns dieses Motiv zeitweise natürlich bewusst ist. Das ist ja der ganze Trick bei der Sache und auch der Grund, weshalb solche Mechanismen genau die Wirkung erzielen, die sie beabsichtigen.
Es ist wie im sonstigen Leben auch. Wir wissen zwar, "Kleider machen Leute", bewerten aber trotzdem die Dinge und Menschen des Alltags ganz maßgeblich nach deren Verpackung, jedenfalls in emotionaler Hinsicht und die ist für den Gesamteindruck immer entscheidend.
Die Frage ist im Falle der o.g. Interviews eher, wer für den Artikel bezahlt hat, die Zeitung oder der Interviewte bzw. dessen Agentur? Das ist bei allen Medienberichten grundsätzlich die entscheidende Frage, wenn wir eine objektive Gesamtbewertung vornehmen würden. Tun wir das aber? Die wenigsten Bürger wissen, dass es kaum einen eigenständigen Bericht eines Presseorgans gibt, der nicht gerade deshalb verfasst und veröffentlicht wird, weil es jemanden gibt, der dafür bezahlt und ein ausreichendes Eigeninteresse an der Veröffentlichung hat. Diskutieren wir aber darüber, dann vergessen wir das fast immer, wie lassen uns vom Wind treiben, den jemand anderes aus eigennützigen Motiven entfacht hat. Die meisten Menschen sind Marionetten, ohne dass sie es merken.
Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. Für die Bewertung und Beurteilung von Aussagen und Handeln ist es im allgemeinen wichtiger, ob der andere uns sympathisch ist, ob er nach unserer Sicht gut auftritt, sich gut präsentiert, als der Inhalt des Gesagten selbst oder das Handeln der Person. Ja, die Bewertung des Inhalts wird maßgebend durch die Präsentation geprägt.
Die übliche Bewertung nach der Verpackung reduziert sich im allgemeinen natürlich nicht auf die Frage, wie attraktiv im ästhetischen Sinne jemand ist. Das ist nur ein mögliches Merkmal. Selbstvermarktung geschieht auf sehr diffizilen und meist auch subtilen Wegen.
Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Altkanzler Helmut Schmidt. Er schaffte es inzwischen, in der breiten Masse einen persönlichen Ruf seiner Person zu inszenieren, der schon erstaunlich ist für einen Mann wie ihn. Rauchen in der Öffentlichkeit gilt als unchic und der Mann quarzt wie ein Verrückter, was man ihm aber komischerweise eher positiv ankreidet, so als sei er ein besonders mutiger Mann.
Helmut Schmidt war zu seiner Zeit als Kanzler alles andere als beliebt. Von den Konservativen wurde er heftig kritisiert und am Ende von Genscher sogar verkauft, in den eigenen Reihen wurde er angefeindet, vor allem vom damals noch gewichtigen Teil der SPD-Linken, unter anderem wegen seiner konservativen Wirtschaftspolitik und seiner positiven Haltung zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland.
Das alles haben die Leute heute scheinbar vergessen und tun so als sei er einer der größten Kanzler gewesen, quasi ein weiser, alter Mann.
Helmut Schmidt hat durch seine jahrelange Funktion bei der inzwischen neoliberalen Wochenzeitschrift "Die Zeit" allerdings die nötigen Beziehungen zur Presse, um über Jahre hinweg eine sehr wohlwollende Selbstvermarktung inszenieren zu können.
Was ist der Mensch, wenn man ihm die Etikette nimmt?
Was bleibt von ihm übrig?
Ist das dann derselbe Mensch wie mit Verpackung?
Auch ein Mann mit 1000 Euro Anzug und teurer Krawatte stinkt beim Scheißen wie jeder andere auch.
Auch ein aufgebrezeltes Topmodel furzt zu Hause und rülpst.
Ich habe immer Diogenes bewundert, den griechischen Philosophen aus der Tonne. In den Annalen des Diogenes Laertius, eines anderen Diogenes, heißt es, dieser hätte alles Private öffentlich gemacht, womit er unter anderem darauf anspielte, dass der Philosoph aus der Tonne am Marktplatz öffentlich onanierte, wenn es ihn hormonell überkam. Diogenes, der Hund, hatte aber scheinbar Narrenfreiheit.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Danke für diesen Beitrag.Max73 » So 10. Mär 2013, 14:02 hat geschrieben:Heute morgen habe ich mir die Zeitung mit den großen Buchstaben gekauft. Ich war an der Tankstelle, um Brötchen zu holen, als beim Warten meine Aufmerksamkeit auf ein angekündigtes Interview mit Marina Weisband fiel.
Ich fand intelligente Frauen schon immer sehr anziehend. Die junge Piratin gehört vermutlich in diese Kategorie, jedenfalls nach meinem bisherigen Eindruck.
Das Interview selbst war nicht unbedingt der ganz große Renner. Frau Weisband machte damit eigentlich nur ein bisschen Selbstmarketing wegen ihres jüngst veröffentlichten Buchs. Interessant fand ich nur zu erfahren, dass sie ursprünglich ein Tschernobylkind ist, das möglicherweise nur deshalb noch lebt, weil es die Region um Kiew früh verlassen konnte, denn sie wurde dort in der Zeit geboren, als das berühmte Reaktorunglück in der Ukraine war.
In der Zeitung mit den großen Buchstaben war außerdem noch ein Interview mit dem holländischen Fußballer Rafael van der Vaart zu lesen. Ebenfalls ein Interview mit klar erkennbarem Selbstvermarktungsmotiv. Er will sich nach der Trennung von seiner Frau wieder in eine optimale, öffentliche Position bringen. Schließlich ist er noch längere Zeit eine öffentliche Person, deren Wohl und Wehe natürlich primär davon abhängt, wie er in den Medien gesehen, präsentiert und bewertet wird. Er spielte ein wenig die Litanei mit dem liebenden Vater aus, dem nichts wichtiger ist als seine Familie und sein Sohn. So was kommt immer gut an.
Bei näherem Hinschauen und -lesen kann man das primär als Selbstmarketing erkennbare Motiv natürlich bei beiden erkennen, der Piratin und dem Fußballstar. Wir neigen aber im allgemeinen dazu, diesen Sachverhalt nicht in unsere Gesamtbewertung der Person oder der Sache mit einzubeziehen, selbst wenn uns dieses Motiv zeitweise natürlich bewusst ist. Das ist ja der ganze Trick bei der Sache und auch der Grund, weshalb solche Mechanismen genau die Wirkung erzielen, die sie beabsichtigen.
Es ist wie im sonstigen Leben auch. Wir wissen zwar, "Kleider machen Leute", bewerten aber trotzdem die Dinge und Menschen des Alltags ganz maßgeblich nach deren Verpackung, jedenfalls in emotionaler Hinsicht und die ist für den Gesamteindruck immer entscheidend.
Die Frage ist im Falle der o.g. Interviews eher, wer für den Artikel bezahlt hat, die Zeitung oder der Interviewte bzw. dessen Agentur? Das ist bei allen Medienberichten grundsätzlich die entscheidende Frage, wenn wir eine objektive Gesamtbewertung vornehmen würden. Tun wir das aber? Die wenigsten Bürger wissen, dass es kaum einen eigenständigen Bericht eines Presseorgans gibt, der nicht gerade deshalb verfasst und veröffentlicht wird, weil es jemanden gibt, der dafür bezahlt und ein ausreichendes Eigeninteresse an der Veröffentlichung hat. Diskutieren wir aber darüber, dann vergessen wir das fast immer, wie lassen uns vom Wind treiben, den jemand anderes aus eigennützigen Motiven entfacht hat. Die meisten Menschen sind Marionetten, ohne dass sie es merken.
Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. Für die Bewertung und Beurteilung von Aussagen und Handeln ist es im allgemeinen wichtiger, ob der andere uns sympathisch ist, ob er nach unserer Sicht gut auftritt, sich gut präsentiert, als der Inhalt des Gesagten selbst oder das Handeln der Person. Ja, die Bewertung des Inhalts wird maßgebend durch die Präsentation geprägt.
Die übliche Bewertung nach der Verpackung reduziert sich im allgemeinen natürlich nicht auf die Frage, wie attraktiv im ästhetischen Sinne jemand ist. Das ist nur ein mögliches Merkmal. Selbstvermarktung geschieht auf sehr diffizilen und meist auch subtilen Wegen.
Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Altkanzler Helmut Schmidt. Er schaffte es inzwischen, in der breiten Masse einen persönlichen Ruf seiner Person zu inszenieren, der schon erstaunlich ist für einen Mann wie ihn. Rauchen in der Öffentlichkeit gilt als unchic und der Mann quarzt wie ein Verrückter, was man ihm aber komischerweise eher positiv ankreidet, so als sei er ein besonders mutiger Mann.
Helmut Schmidt war zu seiner Zeit als Kanzler alles andere als beliebt. Von den Konservativen wurde er heftig kritisiert und am Ende von Genscher sogar verkauft, in den eigenen Reihen wurde er angefeindet, vor allem vom damals noch gewichtigen Teil der SPD-Linken, unter anderem wegen seiner konservativen Wirtschaftspolitik und seiner positiven Haltung zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland.
Das alles haben die Leute heute scheinbar vergessen und tun so als sei er einer der größten Kanzler gewesen, quasi ein weiser, alter Mann.
Helmut Schmidt hat durch seine jahrelange Funktion bei der inzwischen neoliberalen Wochenzeitschrift "Die Zeit" allerdings die nötigen Beziehungen zur Presse, um über Jahre hinweg eine sehr wohlwollende Selbstvermarktung inszenieren zu können.
Was ist der Mensch, wenn man ihm die Etikette nimmt?
Was bleibt von ihm übrig?
Ist das dann derselbe Mensch wie mit Verpackung?
Auch ein Mann mit 1000 Euro Anzug und teurer Krawatte stinkt beim Scheißen wie jeder andere auch.
Auch ein aufgebrezeltes Topmodel furzt zu Hause und rülpst.
Ich habe immer Diogenes bewundert, den griechischen Philosophen aus der Tonne. In den Annalen des Diogenes Laertius, eines anderen Diogenes, heißt es, dieser hätte alles Private öffentlich gemacht, womit er unter anderem darauf anspielte, dass der Philosoph aus der Tonne am Marktplatz öffentlich onanierte, wenn es ihn hormonell überkam. Diogenes, der Hund, hatte aber scheinbar Narrenfreiheit.
Meine französische Mutter sagt immer: "La vie c'èst un bordel de mèrde !".
Sie hat verdammt Recht damit.
Was bleibt uns also ? Ich denke, wir haben zwei Möglichkeiten:
1. Im Strom schwimmen, versuchen Karriere zu machen und dabei auf andere Menschen zumindest innerlich einen Dreck zu geben.
2. Auf Karriere und viel Geld zu verzichten, sich selbst treu bleiben bei all den Macken und Fehlern die man hat, aber sich dafür morgens im Spiegel anschauen können, ohne sich spontan übergeben zu müssen.
Ich bevorzuge Variante 2.
- schokoschendrezki
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Re: shoko und allah
Apropos Höflichkeit: Die Höflichkeit gebietet es, bei missverständlichen Diskussionen, die Möglichkeit, sich selbst missverständlich ausgedrückt zu haben, gegenüber der Variante, dass der/die andere(n) eine Äußerung gar nicht verstanden haben, zumindest in Betracht zu ziehen (selbst wenn man nicht davon überzeugt ist).Max73 » So 10. Mär 2013, 20:19 hat geschrieben:Ich will nicht unhöflich sein,
verstanden habt Ihr beide meinen Beitrag nicht,
es macht auch wenig Sinn, mit einer Diskussion
bei Adam und Eva anzufangen.
Sorry.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: shoko und allah
schokoschendrezki » So 10. Mär 2013, 19:36 hat geschrieben:
Apropos Höflichkeit: Die Höflichkeit gebietet es, bei missverständlichen Diskussionen, die Möglichkeit, sich selbst missverständlich ausgedrückt zu haben, gegenüber der Variante, dass der/die andere(n) eine Äußerung gar nicht verstanden haben, zumindest in Betracht zu ziehen (selbst wenn man nicht davon überzeugt ist).
Das dachte ich mir auch. Und ich pflege eigentlich nur gegenüber Deppen unhöflich zu sein. Zu diesen zähle ich Dich nicht.
Vergib ihm. Im Eifer des Gefechts kann man auch mal falsche Entscheidungen treffen.
Gruß aus dem verschneiten Hamburg !
Re: shoko und allah
Ich denke einfach, dass ein Mindestmaß an Textverständnis Voraussetzung für eineschokoschendrezki » So 10. Mär 2013, 19:36 hat geschrieben:
Apropos Höflichkeit: Die Höflichkeit gebietet es, bei missverständlichen Diskussionen, die Möglichkeit, sich selbst missverständlich ausgedrückt zu haben, gegenüber der Variante, dass der/die andere(n) eine Äußerung gar nicht verstanden haben, zumindest in Betracht zu ziehen (selbst wenn man nicht davon überzeugt ist).
inhaltliche Diskussion ist. Neben allen Möglichkeiten, den Ursprungstext nicht absolut korrekt
und unmissverständlich ausgedrückt zu haben. Außerdem gebe ich dem Leser so viel Freiheit
und Raum, nicht alles selbst vorzukauen. Mein Text war eh schon lange genug.
Lies ihn einfach nochmal in Ruhe und sinne darüber nach, falls Du möchtest.
Wie gesagt, unhöflich wollte ich damit keineswegs sein. Ich setze mich nicht eine Stunde lang hin, um einen solchen Text zu schreiben, nur damit er dann im Nirwana des Netzes verschwindet. Ein gewisses Interesse an einer inhaltlichen Diskussion darfst Du deshalb bei mir schon unterstellen.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Was bedeutet "geworden"? Meinst Du damit, dass es mal anders gewesen wäre??Max73 » So 10. Mär 2013, 14:02 hat geschrieben:
... Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Wenn es das ist, dann bin ich positiv überrascht, wie viel Spaß Prostitution macht!
- When he called me evil I just laughed -
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Madame, habt Ihr damit Erfahrung ?Milady de Winter » So 10. Mär 2013, 22:17 hat geschrieben:Wenn es das ist, dann bin ich positiv überrascht, wie viel Spaß Prostitution macht!
Ich gestehe, ich habe sie....als zahlender Kunde.
- Milady de Winter
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- user title: Weiß wie Schnee, rot wie Blut
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Nun, Porthos, sehen wir es so: wenn das Leben ein großes Bordell ist, dann sind wir ALLE ausnahmslos Prostituierte sowie Kunden zugleich. Der eine mehr, der andere weniger.Sir Porthos » So 10. Mär 2013, 22:22 hat geschrieben:
Madame, habt Ihr damit Erfahrung ?
Ich gestehe, ich habe sie....als zahlender Kunde.
- When he called me evil I just laughed -
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Das ist ein interssanter philosophischer Aspekt.Milady de Winter » So 10. Mär 2013, 22:26 hat geschrieben: Nun, Porthos, sehen wir es so: wenn das Leben ein großes Bordell ist, dann sind wir ALLE ausnahmslos Prostituierte sowie Kunden zugleich. Der eine mehr, der andere weniger.
Mon dieu, ich plaudere mal wieder zu viel aus dem Nähkästchen.
Mein Ruf ist eh schon ausreichend hier als unkontrollierter Haudrauf ruiniert....nun darf man mich auch noch einen lüsternen Halodri nennen.
-
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Helmut Schmidt halte ich schon für einen intelligenten Mann. Natürlich hat er sich mit dem Nato-Doppelbeschluss auch unbeliebt gemacht. Aber es bleibt schon was übrig.Max73 » So 10. Mär 2013, 14:02 hat geschrieben: Was ist der Mensch, wenn man ihm die Etikette nimmt?
Was bleibt von ihm übrig?
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Helmut Schmidt ist einer der wenigen Politiker, die ich sehr achte. Sicherlich hat er nicht alles ideal gestaltet...aber er war zumindest bemüht, es zu tun. Er ist ein Mann mit Charakter und er stand immer für das, was er tat. Ohne Kompromisse.Adam Smith » So 10. Mär 2013, 22:29 hat geschrieben:
Helmut Schmidt halte ich schon für einen intelligenten Mann. Natürlich hat er sich mit dem Nato-Doppelbeschluss auch unbeliebt gemacht. Aber es bleibt schon was übrig.
Man mußte nicht seiner Meinung sein, um ihn zu respektieren.
Er wohnt hier um die Ecke bei mir in einem relativ bescheidenen Reihenhaus in Langenhorn. Ich habe ihn öfter beim Gottesdienst im Michel gesehen. Ich mag ihn gerne.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
ALLE stimmt nicht ganz, Milady.Milady de Winter » So 10. Mär 2013, 22:26 hat geschrieben: Nun, Porthos, sehen wir es so: wenn das Leben ein großes Bordell ist, dann sind wir ALLE ausnahmslos Prostituierte sowie Kunden zugleich. Der eine mehr, der andere weniger.
Bleibt die interessante Frage, wer bei dieser Konstellation denn Zuhälter ist, wem das Borell gehört, wer die Nutzungsbedingungen festlegt ...
Oder ist die gesamte Szene, also Kunde und Anbieter(in) freiberuflich, also freiwillig, anarchisch?
Dann gäbe es eigentlich keinen Grund zur Klage im Sinne des Stranges hier ...
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Deine Frage ist berechtigt. Ich sehe den Sachverhalt SO: alle sind auf jeden Fall Kunde und Anbieter. Zuhälter ist nicht jeder, allerdings ist jeder Zuhälter ebenfalls Kunde und Anbieter.ThorsHamar » Mo 11. Mär 2013, 10:20 hat geschrieben:
ALLE stimmt nicht ganz, Milady.
Bleibt die interessante Frage, wer bei dieser Konstellation denn Zuhälter ist, wem das Borell gehört, wer die Nutzungsbedingungen festlegt ...
Oder ist die gesamte Szene, also Kunde und Anbieter(in) freiberuflich, also freiwillig, anarchisch?
Dann gäbe es eigentlich keinen Grund zur Klage im Sinne des Stranges hier ...
Grund zur Klage gibt es in meinen Augen so oder so nicht.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Das ist sowieso wahr ...Milady de Winter » Mo 11. Mär 2013, 10:42 hat geschrieben:
Deine Frage ist berechtigt. Ich sehe den Sachverhalt SO: alle sind auf jeden Fall Kunde und Anbieter. Zuhälter ist nicht jeder, allerdings ist jeder Zuhälter ebenfalls Kunde und Anbieter.
Grund zur Klage gibt es in meinen Augen so oder so nicht.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Eine gute Frage. Ich glaube, hier spielt auch ein evolutionärer Effekt eine Rolle. Es war einfach in der Entwicklung des Mneschen lange Zeit (überlebens)notwendig eine schnelle Entscheidung über ein gegenüber zu treffen. Freund oder Feind? Und noch heute wird diese Entscheidung schnell getroffen. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.ThorsHamar » So 10. Mär 2013, 21:23 hat geschrieben:
Was bedeutet "geworden"? Meinst Du damit, dass es mal anders gewesen wäre??
@ max73
Ein interessanter Beitrag. Wie man Die Zeit allerdings unter neoliberal ablegen kann, wird wohl dein Geheimnis bleiben. Ist ja auch nicht das originäre Thema
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Eine gute Frage. Ich glaube, hier spielt auch ein evolutionärer Effekt eine Rolle. Es war einfach in der Entwicklung des Mneschen lange Zeit (überlebens)notwendig eine schnelle Entscheidung über ein gegenüber zu treffen. Freund oder Feind? Und noch heute wird diese Entscheidung schnell getroffen. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.ThorsHamar » So 10. Mär 2013, 21:23 hat geschrieben:
Was bedeutet "geworden"? Meinst Du damit, dass es mal anders gewesen wäre??
@ max73
Ein interessanter Beitrag. Wie man Die Zeit allerdings unter neoliberal ablegen kann, wird wohl dein Geheimnis bleiben. Ist ja auch nicht das originäre Thema
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Sicher ist das ein "evolutionärer Effekt", und zwar auf beiden Seiten.Dampflok94 » Mo 11. Mär 2013, 11:59 hat geschrieben: Eine gute Frage. Ich glaube, hier spielt auch ein evolutionärer Effekt eine Rolle. Es war einfach in der Entwicklung des Mneschen lange Zeit (überlebens)notwendig eine schnelle Entscheidung über ein gegenüber zu treffen. Freund oder Feind? Und noch heute wird diese Entscheidung schnell getroffen. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. ...
Der Einschätzende muss nach einem "Katalog" beurteilen, der Einzuschätzende kann, wenn er diesen Katalog kennt, das Ergebnis beeinflussen.
Das gilt von gekauften Doktortiteln bis zum Push -Up BH.
Die zu erwartende Entwicklung auf diesem Gebiet ist und wird ebenfalls ein evolutionärer Prozess. Auf Dauer ist Fake eben ohne Sustanz ...
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
... und das ist gut so ...Dr. Nötigenfalls » Mo 11. Mär 2013, 12:17 hat geschrieben:Im Leben gehts um Geld und Sex.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Wieso,...schickst du deine olle auf den Strich ?ThorsHamar » Mo 11. Mär 2013, 12:18 hat geschrieben:
... und das ist gut so ...
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Nee, Deine!Dr. Nötigenfalls » Mi 13. Mär 2013, 08:31 hat geschrieben:
Wieso,...schickst du deine olle auf den Strich ?
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert." Wilhelm BuschSir Porthos » So 10. Mär 2013, 22:28 hat geschrieben:
Das ist ein interssanter philosophischer Aspekt.
Mon dieu, ich plaudere mal wieder zu viel aus dem Nähkästchen.
Mein Ruf ist eh schon ausreichend hier als unkontrollierter Haudrauf ruiniert....nun darf man mich auch noch einen lüsternen Halodri nennen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Ich nicht.Antisozialist » So 10. Mär 2013, 20:24 hat geschrieben:
Jeder Erwerbstätiger ist mehr oder weniger eine Hure, da er sich auf die Wünsche seiner Vorgesetzten oder Kunden einstellen muss und dafür Geld verdient.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Warum nicht?`Reicher Erbe?Max73 » Sa 3. Aug 2013, 21:47 hat geschrieben: Ich nicht.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
ich dienstleiste gerne und habe damit kein problem ...Milady de Winter » So 10. Mär 2013, 23:26 hat geschrieben: Nun, Porthos, sehen wir es so: wenn das Leben ein großes Bordell ist, dann sind wir ALLE ausnahmslos Prostituierte sowie Kunden zugleich. Der eine mehr, der andere weniger.
die frage ist halt, ab welchem tiefenniveau wird dienstleistung nur prostitution
... oder ab welchem tiefpunkt gar zur hurerei
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Also haben Sie umfangreich geerbt und können jetzt ein Leben als freischaffender Künstler oder Philosoph führen.Max73 » Sa 3. Aug 2013, 21:47 hat geschrieben: Ich nicht.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Für diese Berufung muss man nicht materiell erben ...Antisozialist » Mo 5. Aug 2013, 09:30 hat geschrieben:
Also haben Sie umfangreich geerbt und können jetzt ein Leben als freischaffender Künstler oder Philosoph führen.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: shoko und allah
Ja, ich bin auch etwas erstaunt, was aus diesem anspruchsvollen anregenden Text dann in der Rezeption wird. Schade drum.Max73 » Sonntag 10. März 2013, 20:19 hat geschrieben:Ich will nicht unhöflich sein,
verstanden habt Ihr beide meinen Beitrag nicht,
es macht auch wenig Sinn, mit einer Diskussion
bei Adam und Eva anzufangen.
Sorry.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Das gilt auch im Prinzip für jede(n) Hausfrau/mann, jeden Sozialleistungsbezieher und jeden Rentner. Auch die müssen sich auf die Wünsche derjenigen einstellen die ihnen ihr Geld geben.Antisozialist » So 10. Mär 2013, 19:24 hat geschrieben:
Jeder Erwerbstätiger ist mehr oder weniger eine Hure, da er sich auf die Wünsche seiner Vorgesetzten oder Kunden einstellen muss und dafür Geld verdient.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Aha... da hatte die Piratin aber Glück. Komisch nur das bis heute keinerlei Erhöhung von Fehlbildungen, Todgeburten, Krebs oder sonstiges durch das Reaktorunglück nachweisbar ist. Eine Erhöhung von Schilddrüsenkrebs ist nachweisbar, welche aber in 99% der Fälle geheilt werden kann - und das auch nur in der Region Gomel (300km entfernt) Bei Kindern die nach dem 1. Dezember 1987 geboren wurden lässt sich gar kein Anstieg mehr nachweisen.Max73 » So 10. Mär 2013, 14:02 hat geschrieben:Frau Weisband machte damit eigentlich nur ein bisschen Selbstmarketing wegen ihres jüngst veröffentlichten Buchs. Interessant fand ich nur zu erfahren, dass sie ursprünglich ein Tschernobylkind ist, das möglicherweise nur deshalb noch lebt, weil es die Region um Kiew früh verlassen konnte, denn sie wurde dort in der Zeit geboren, als das berühmte Reaktorunglück in der Ukraine war.
Die Story von "knapp überlebt" ist schon recht derber Dünschiss.
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Das mit den paar BIERCHEN ist absolut nachvollziehbar!! Bei uns ist BIER ohnedies ein GRUNDNAHRUNGSMITTEL !!!Liegestuhl » So 10. Mär 2013, 14:21 hat geschrieben:Toller Beitrag, Max!
Ich glaube, es liegt in der Natur des Menschens, dass wir oberflächlich sind. Das ist eben das, was man als erstes wahrnimmt und es benötigt weiterführende Anstrengungen hinter die Fassade zu schauen. Und dafür ist man oftmals zu faul, obwohl es eigentlich notwendig wäre. Das merke ich bei mir selber auch, obwohl ich immer bemüht war, ein kritischer Mensch zu sein.
Trotz allem halte ich ein begrenztes Maß an Trivialität für das seelische Gleichgewicht notwendig. Es gibt nichts schlimmeres als jemand, der mich auf einer Party mit hintergründigem Geschwafel langweilen will, während ich einfach nur bei ein paar Bierchen Spaß haben will.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Da bist Du aber sehr schlecht informiert.Boracay » Mittwoch 7. August 2013, 21:48 hat geschrieben:Aha... da hatte die Piratin aber Glück. Komisch nur das bis heute keinerlei Erhöhung von Fehlbildungen, Todgeburten, Krebs oder sonstiges durch das Reaktorunglück nachweisbar ist. .
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Guten Abend,Max73 » So 10. Mär 2013, 14:02 hat geschrieben:Die äußere Präsentation und die Verpackung sind zum eigentlichen Maßstab für die gesellschaftliche Bewertung einer Person oder einer Sache geworden. Für die Bewertung und Beurteilung von Aussagen und Handeln ist es im allgemeinen wichtiger, ob der andere uns sympathisch ist, ob er nach unserer Sicht gut auftritt, sich gut präsentiert, als der Inhalt des Gesagten selbst oder das Handeln der Person. Ja, die Bewertung des Inhalts wird maßgebend durch die Präsentation geprägt.
das ist schon richtig, aber ich lese da die Form "geworden", welche suggeriert, dass es heute so ist, und früher eher nicht. Schon früher (ein weiter Begriff) war die Verpackung wesentlich, und in mancherlei Hinsicht mitunter noch mehr als heute, wenn man beispielsweise an die Ära der "Respektspersonen" denkt, als ein Arzt, ein Pfarrer, ein Bürgermeister noch zu der Personengruppe gehörte, denen man mit einer besonderen Ehrerbietung gegenübertrat. Sogar auf die Gattin (die Frau Doktor, usw.) hat dies abgefärbt.
Heute ist vielleicht nur die Art der Verpackung anders. Und die Art der "Ehrerbietung".
Für mich ist es auch wichtiger, wie sympathisch mir jemand ist. Im günstigsten Falle kann ich dann sogar über größere Meinungsverschiedenheiten (z.B. politischer Natur) hinwegsehen. Manchmal habe ich mich sogar geärgert, wenn ich einer Meinung mit jemandem war (den ich aber nicht leiden konnte).
S.
Виден сокол по полёту.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Wieso denn auch RentnerThomas I » Mi 7. Aug 2013, 21:34 hat geschrieben: Das gilt auch im Prinzip für jede(n) Hausfrau/mann, jeden Sozialleistungsbezieher und jeden Rentner. Auch die müssen sich auf die Wünsche derjenigen einstellen die ihnen ihr Geld geben.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Nun, wenn die es uebertreiben hauen die Einzahler auch irgendwann ab.jack000 » Do 20. Feb 2014, 21:21 hat geschrieben: Wieso denn auch Rentner
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Glücklicherweise sind Wahlen noch frei!
Die Wahlkabinen keine Bordelle.
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Zuletzt geändert von Adlerauge am Do 20. Feb 2014, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
Hast du geerbt oder im Lotto gewonnen?? Andernfalls ist das leicht so dahingesagt/-ges chrieben...Sir Porthos » So 10. Mär 2013, 19:26 hat geschrieben: Danke für diesen Beitrag.
Meine französische Mutter sagt immer: "La vie c'èst un bordel de mèrde !".
Sie hat verdammt Recht damit.
Was bleibt uns also ? Ich denke, wir haben zwei Möglichkeiten:
1. Im Strom schwimmen, versuchen Karriere zu machen und dabei auf andere Menschen zumindest innerlich einen Dreck zu geben.
2. Auf Karriere und viel Geld zu verzichten, sich selbst treu bleiben bei all den Macken und Fehlern die man hat, aber sich dafür morgens im Spiegel anschauen können, ohne sich spontan übergeben zu müssen.
Ich bevorzuge Variante 2.
Re: Ist das Leben nur ein großes Bordell?
ich glaub, es ist in Wahrheit ein bisschen vielschichtiger als "Freund oder Feind".Dampflok94 » Mo 11. Mär 2013, 11:59 hat geschrieben: Eine gute Frage. Ich glaube, hier spielt auch ein evolutionärer Effekt eine Rolle. Es war einfach in der Entwicklung des Mneschen lange Zeit (überlebens)notwendig eine schnelle Entscheidung über ein gegenüber zu treffen. Freund oder Feind? Und noch heute wird diese Entscheidung schnell getroffen. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.
Mir scheint es viel wahrscheinlichlicher, dass als erstes hinterfragt wird: "Kann er oder sie mir in irgend einer Form von Nutzen sein - kurzfristig, längerfristig etc"
Die Selbstdarstellung der Leute über die Medien (auch inet) find ich ganz interessant.
Über je weniger Ressourcen jemand verfügt, umso mehr wird er sich durch Ökowahn, Veganismus oder irgendein Gutmenschen"ding" zu profilieren zu versuchen. Nach dem Motto: Ich bin zwar kein Leistungsträger, bin aber so ein guter Mensch, der zuerst mal an die Umwelt denkt. Dass er mit seinen geringen Ressourcen eh kaum Schaden anrichten kann, sieht er natürlich nicht.
Da wird sich gegenseitig übertrumpft in angeblicher Gutmenschigkeit, dass die Funken nur so sprühen. Überprüfen kanns ja eh kaum einer, behaupten kann man alles, besonders im internet.
Da ist mir jemand, der sich über Status definiert, lieber als diese unerträglichen Gutmenschen.
Der Gipfel (der Dummheit für mich) war mal, als ein paar Weibchen sich über Plastik austauschten und wie sie künftig weniger Plastik im Alltag verwenden können, um was gutes für die Gesamtmenschheit zu tun. In all dem Geschwurbel wurde von keinem einzigen der Weibchen die Gesundheitsgefahr von Plastik erwähnt (Stichwort Bisphenol A). Das war denen entweder völlig schnuppe in ihrem Selbstdarstellungswahn (wer ist der beste Mensch von uns allen) oder sie wussten es schlicht tatschächlich nicht, weil sie sich stets nur eindimensional informieren. Beides find ich gleich arg und da frag ich mich schon, wie verblödet die Heuchler eigentlich sind.
Diese Selbstdarstellungsstrategie "wer ist der bessere Mensch" find ich persönlich am widerwärtigsten. Dann lieber der Typ mit dem 1000Euro-Anzug, der selbstbewusst damit rumrennt. Kann man einschätzen, ist berechenbar und immerhin hat er sich das Teil ja auch irgendwie erjagt.... also ist schon mal echte "Werbung".
Zuletzt geändert von cleopatra am Mi 14. Mai 2014, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.