Saudi-Arabien vs. Katar - ein neuer Brandherd?

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Nomen Nescio
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Re: Saudi-Arabien vs. Katar - ein neuer Brandherd?

Beitrag von Nomen Nescio »

Provokateur hat geschrieben:(17 Aug 2017, 19:14)

Exkurs: Fraglich ist, ob das was nützt.

http://www.zeit.de/politik/2017-08/viet ... otschafter
offensichtlich sind viel länder dazu in der lage. ich erinnere mich daß in den 60. jahre die russen auch solche taten begangen. u.a. mit einem wagen der von west- nach ostberlin raste. und nicht angehalten wurde bei dem kontrollepost.
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King Kong 2006
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Qatar ignoriert weiterhin Forderungen Saudi-Arabiens

Beitrag von King Kong 2006 »

Weder hat Doha den türkischen Militärstützpunkt geschlossen, noch die Kontakte zum Iran abgebrochen. Zentrale Forderungen, die an Qatar (in der Hauptsache durch Riad) gestellt wurden.
Qatar sending ambassador back to Iran, ignoring Arab demands

http://www.latimes.com/world/la-fg-qata ... story.html
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Provokateur
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Re: Saudi-Arabien vs. Katar - ein neuer Brandherd?

Beitrag von Provokateur »

Die Saudis haben nicht nur im Jemen zu tun und kabbeln sich mit Katar, nein, jetzt führen sie auch noch Bürgerkrieg gegen die eigenen Shiiten.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... abien.html

War regelrecht verwundert, als ich das gelesen habe.

Und mit solchen Leuten machen wir Geschäfte? Als Assad seine Bürger unter Artilleriefeuer legte, schrie die Welt völlig zu Recht auf.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Platon
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Re: Saudi-Arabien vs. Katar - ein neuer Brandherd?

Beitrag von Platon »

Die Qataris haben einen Botschafter nach Iran entsandt und damit ihre diplomatische Beziehungen vertieft.

Die aggressive Strategie der Saudis hat also in Bezug auf Qatar das genaue Gegenteil von dem bewirkt was sie sich erklärtermaßen erhofft haben.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Adam Smith
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Re: Saudi-Arabien vs. Katar - ein neuer Brandherd?

Beitrag von Adam Smith »

Provokateur hat geschrieben:(24 Aug 2017, 18:49)

Die Saudis haben nicht nur im Jemen zu tun und kabbeln sich mit Katar, nein, jetzt führen sie auch noch Bürgerkrieg gegen die eigenen Shiiten.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... abien.html

War regelrecht verwundert, als ich das gelesen habe.

Und mit solchen Leuten machen wir Geschäfte? Als Assad seine Bürger unter Artilleriefeuer legte, schrie die Welt völlig zu Recht auf.
Wieso verwundert. Das ist ganz normal. Takfirismus.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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King Kong 2006
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Saudi-Arabien & Iran

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar will man die Beziehungen wieder herstellen bzw. verbessern.
Iran confirms Saudi delegation plan to visit Tehran

http://www.presstv.ir/Detail/2017/09/03 ... an-Mashhad
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King Kong 2006
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Re: Saudi-Arabien vs. Katar - ein neuer Brandherd?

Beitrag von King Kong 2006 »

Das Quartett Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Emirate tun sich mit Katar schwer. Europäer, die USA und selbst Israel ziehen nicht mit. Oman, Iran und die Türkei rück(t)en näher.
Emir besucht Wien: An Katar beißen sich die Saudis die Zähne aus

Die Isolationspolitik Saudi-Arabiens, der VAE, Bahrains und Ägyptens gegen das reiche Land ist gescheitert

Wer aller mit wem nicht kann oder will: Bei der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar soll sich Ägyptens Präsident Abdelfattah al-Sisi geweigert haben, im selben Raum wie der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, zu sprechen – hingegen hatte sich die EU bei ihrem Gipfel mit der Arabischen Liga in Ägypten zehn Tage später ausbedungen, dass Saudi-Arabien nicht durch seinen "toxischen" – so ein EU-Diplomat – Kronprinzen Mohammed bin Salman (MbS) vertreten wird. In Wien wird am Dienstag der katarische Emir freundlich zu einem offiziellen Besuch empfangen. Das ist die eher unerfreuliche Realität für das "Quartett" aus Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE), Bahrain und Ägypten, das Katar seit mehr als eineinhalb Jahren boykottiert. Sie sind mit ihrer diplomatischen und wirtschaftlichen Isolationspolitik weitgehend alleine geblieben.

Auch die USA, deren Präsident Donald Trump so enge Beziehungen zu Saudi-Arabien pflegt, lassen Katar nicht links liegen. Soeben machte Trump-Schwiegersohn und Nahost-Beauftragter Jared Kushner Station in Doha. Am Montag war dort aber auch der russische Außenminister Sergej Lawrow zu Besuch.
Saudi-Arabien steckt viel Geld in die Anti-Katar-Propaganda – von Social-Media-Kampagnen, bei denen sich die Hausfrau aus dem amerikanischen Mittelwesten empört über Katars Untaten zeigt, bis zu "Oppositionskonferenzen". Katar profitiert jedoch zurzeit nicht zuletzt vom beschädigten Image Saudi-Arabiens nach dem Khashoggi-Mord.

Kritik wird entwertet

Die Kampagnen gegen Katar sind teilweise so grotesk, dass sie durchaus angebrachte Kritik – etwa an den Rechten der ausländischen Arbeitnehmer im Emirat oder eben auch Katars Kontakten mit extremistischen islamistischen Gruppen – zu delegitimieren drohen. Dass Katar viel Geld in den Gazastreifen steckt und damit indirekt der Hamas hilft, geschieht allerdings mit Wissen und Zustimmung Israels.
Der arabische Oman und der Iran, die beide enge sicherheitspolitische Kooperationen pflegen, stellen im Persischen Golf sozusagen die Isolationspolitik direkt vor Ort von Saudi-Arabien in Frage (plus der Türkei vor Ort, neben Oman und Iran). Ein weiteres Moment ist zu beobachten, wenn ein Land einer Isolation ins Auge schaut. Man rückt zusammen.
Neuer Nationalismus

Davon, dass sich die Saudis und Emiratis selbst vom Geschäft abgeschnitten haben, profitiert in der Region vor allem der Oman, aber auch der Iran.

In Katar hingegen wurden die Fronten hinter Emir Tamim, mit 39 Jahren der jüngste Herrscher am Golf, geschlossen, der Nationalismus erlebt durch die diplomatische Krise einen Aufschwung. Andererseits ergeben ganz neue Umfragen, dass in keinem anderen Staat der Region das Bewusstsein für Rede- und Meinungsfreiheit so wächst wie in Kata

derstandard.at/2000098954231/Emir-Besuch-in-Wien-An-Katar-beissen-sich-die-Saudis
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