Giftgasangriff in Syrien

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Teeernte
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Teeernte »

Bleibtreu hat geschrieben:(11 Apr 2017, 23:17)

Soll Assad so weiter machen duerfen, bis er alle umgebracht hat, die nicht fuer ihn sind? Gehen dir die Syrer derart am Arsch vorbei? :|
PS - Du glaubst allen ernstes, dass der Anschlag auf den BVB-Bus was mit Trump zu tun hat?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Loki
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Loki »

Bleibtreu hat geschrieben:(11 Apr 2017, 23:17)

Soll Assad so weiter machen duerfen, bis er alle umgebracht hat, die nicht fuer ihn sind? Gehen dir die Syrer derart am Arsch vorbei? :|
Wieso nur er ??
Dort ballern doch alle möglichen in- und ausländischen Fraktionen auf Zivil- und Nichtzivilpersonen. Soll ich mir jetzt meine Lieblinge raussuchen ?
Oder sollte mich nicht lieber die innere Sicherheit hierzulande interessieren ?


Soweit ich mich erinnere, ist es alles andere als unerheblich, ob der Einsatz diverser Kampfmittel innerländisch oder bei internationalen bewaffneten Konflikten stattfindet.
Letztendlich ist es bei der Beurteilung was schlimmer sei egal, ob eine Regierung "ihr Volk" mit herkömmlichen Waffen oder ABC-Waffen zerlegt.
Beide Varianten sind zu verurteilen, geben jedoch m. M. n. Ausländern keinerlei Erlaubnis für bestimmte Einzelaktionen mit Raketenangriffen!
(Und selbst gemeinsame "Prügelstrafen" sind zumeist fragwürdig, sobald sie einer Gewaltanwendung gleichen.)

Das von der Weltengemeinschaft ausgearbeitete Völkerrecht wird es ähnlich umschreiben.

PS - Du glaubst allen ernstes, dass der Anschlag auf den BVB-Bus was mit Trump zu tun hat?
Hier glaubt doch auch fast jede/r, daß ein Nahezu-Bürgerkriegsgewinner noch mal schnell die Weltaufmerksamkeit auf sich zieht ?!

Es ist mehr als logisch, daß nun syrische Schläfer im Flüchtlingspelz "im Westen" aktiv werden oder aktiv werden könnten.
Daran keinesfalls zu denken, wäre naiv.
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King Kong 2006
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Wenn alle Stricken reissen - Godwins Law

Beitrag von King Kong 2006 »

Sean Spicer - einer der besten Spezialisten aus Trumps Team - analysiert die Lage.
"Nicht einmal Hitler hat Chemiewaffen eingesetzt"

Trumps Sprecher Sean Spicer hat einen historisch falschen Vergleich zwischen Syriens Staatschef Assad und dem NS-Regime gezogen. Für eine Klarstellung benötigte er zwei Anläufe.

Der Sprecher des Weißen Hauses hat dem syrischen Diktator Baschar al-Assad unterstellt, schlimmer als Hitler zu sein. "Nicht einmal Hitler ist so weit gesunken, Chemiewaffen einzusetzen", sagte Sean Spicer auf einer Pressekonferenz in Washington.

Politiker und Historiker wiesen Spicers Aussage kurz nach Bekanntwerden entschieden zurück, auch Rücktrittsforderungen wurden laut.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 42961.html
Die Region war ist und wird es noch etwas sein, sehr wichtig für die industrialisierte Welt. Sie ist Spielball großer Mächte. Aber auch zunehmend im Rahmen der globalisierten Welt verändert auch die Region das Antlitz der sogenannten 1.Welt, z.B. durch Immigration.

Alle sind enttäuscht. Die Araber nach Sykes-Picot. Die Schiiten nach Bush, die Iraner nach Operation Ajax, die Sunniten nach den jüngsten Entwicklungen, die Kurden uvm. Man muß kein Radikaler sein, um die Kommentare und Aktionen der Interventionisten als heuchlerisch wahrzunehmen. Nicht die NGO´s und freiwilligen Helfer. Aber die Spicer´s und Co. Giftgas wurde nicht zum ersten Mal dort eingesetzt. Es ist strittig, ob es von den Briten 1920 eingesetzt wurde. Auf jedem Fall von dem West-Allierten Saddam. Und zwar in gewaltigen Mengen über Jahre. Das hat niemanden gejuckt. Nur die "Gutmenschen". Logistik flutete aus dem Westen (USA und Deutschland) trotzdem ununterbrochen zu Saddam. Nur, das war eben opportun. Es diente den Interessen. Jetzt wird es in die andere Richtung instrumentalisiert. Genau wegen diesem Geschachere hat man bei breiten Schichten der Gesellschaften in der Region - als moralisch zeigender Westen - "verloren". Das nehmen viele nicht mehr ernst. Und das gilt wie gesagt nicht nur für den Dorftrottel in irgendeiner Karawanserei oder einem Hardcore Islamisten. Das ist viel breiter gefächert.

So, Spicer aus dem Profi-Top Team Trump meint, Assad ist noch schlimmer als Hitler, der immerhin keine ABC-Waffen als Kriegswaffe eingesetzt hat. Tja, Sean... Wo warst du als die Briten und Saddam auf Hitler gemacht haben. Und kann man einen Hitler, mit einem an Unmenschlichkeit grenzender Entschlossenheit ausgeführter Zerstörung von Gebäuden auf einem Flugplatz Genüge tun? Ok, rethorische Frage.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(11 Apr 2017, 13:40)

Ihnen wird sicher nicht entgangen sein, daß die Bundeswehr schon jetzt überfordert ist; einmal nicht zeitgemäß und zuverlässig ausgerüstet, dann eine unglückliche Personalpolitik mit Menschen, die anderswo wenig Aussichten auf eine dauerhafte Beschäftigung haben. Bevor wir also über ungelegte Eier streiten, soll das zuerst einmal aufgeräumt und aufgerüstet werden, wie das unserer Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft entspricht.

Die Tornado-Aufklärer in Syrien haben mit Giftgas nun wirklich nichts am Hut; die hat die Bundeswehr zur Unterstützung der französischen Einsätze gegen den IS bereit gestellt, neben einer Truppe in Mali... damit die Franzosen dort ihren Einsatz vermindern können. Man sollte nicht alles mit allem vermengen.

Ich finde es auch der Sachlage angemessen, daß nun erst einmal untersucht wird, welchen Hintergrund dieser verbrecherische Giftgasangriff auf Zivilisten hatte, bevor man allseits den Krieg erklärt. Wenn Rußland diese Untersuchung abblockt, dann wird eben die Liste der Dienstleistungen und Waren länger, die nicht mehr mit Rußland gehandelt werden.

Vor allem aber muß unsere Abwehrfähigkeit schleunigst auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. Nur dicke Backen machen reicht nicht... man muß auch pusten können.

Danach können wir auch deutsche Soldaten aus Würselen oder Passau einmal zur Wahrung deutscher Interessen aufbieten. Vorher auf jeden Fall nicht.
Die Tornados in Syrien sind gewiss nicht überfordert, sie machen im Prinzip nur Fotos und sind auf Wunsch von Verbündeten mit einer Mission präsent, die oberhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt.

Die Vergeltung für die Giftgasangriffe ist für viele ein Symbol der Hoffnung. Die Hoffnung auf einen Kurswechsel der Zivilisation, auf ein Stopp der "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Kristin Helberg im TV unter Verweis auf die UN-Berichte).

Es wäre das Gebot der Stunde, einen Bund zu schmieden, der gegen Tyrannei und Terroismus aller Art und Form vorzugehen bereit ist.
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H2O
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2017, 00:57)

Die Tornados in Syrien sind gewiss nicht überfordert, sie machen im Prinzip nur Fotos und sind auf Wunsch von Verbündeten mit einer Mission präsent, die oberhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt.

Die Vergeltung für die Giftgasangriffe ist für viele ein Symbol der Hoffnung. Die Hoffnung auf einen Kurswechsel der Zivilisation, auf ein Stopp der "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Kristin Helberg im TV unter Verweis auf die UN-Berichte).

Es wäre das Gebot der Stunde, einen Bund zu schmieden, der gegen Tyrannei und Terroismus aller Art und Form vorzugehen bereit ist.
Was verführt Sie dazu, die Rolle der Bundeswehr bei der Bekämpfung von IS-Nestern so gering zu schätzen? Sind die inzwischen geschulten und gut ausgerüsteten Kurden und Jesiden nicht erfolgreich genug? Treffen die Bomben der französischen Luftwaffe die übermittelten Ziele nicht?

Der Bund gegen Tyrannei und Terrorismus ist 1945 gegründet worden. Daß er nicht so recht funktioniert, das ist wieder eine andere Sache. Vernünftiger wäre wohl eine Einigung, den IS und AlKaida-Ableger gemeinsam zu bekämpfen und nach Erledigung dieser Aufgabe wieder eigene Wege zu gehen. Ewig gleiche Interessen kann man ganz einfach nicht voraussetzen: Siehe UNO und Weltsicherheitsrat.
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relativ
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:08)

Was verführt Sie dazu, die Rolle der Bundeswehr bei der Bekämpfung von IS-Nestern so gering zu schätzen? Sind die inzwischen geschulten und gut ausgerüsteten Kurden und Jesiden nicht erfolgreich genug? Treffen die Bomben der französischen Luftwaffe die übermittelten Ziele nicht?

Der Bund gegen Tyrannei und Terrorismus ist 1945 gegründet worden. Daß er nicht so recht funktioniert, das ist wieder eine andere Sache. Vernünftiger wäre wohl eine Einigung, den IS und AlKaida-Ableger gemeinsam zu bekämpfen und nach Erledigung dieser Aufgabe wieder eigene Wege zu gehen. Ewig gleiche Interessen kann man ganz einfach nicht voraussetzen: Siehe UNO und Weltsicherheitsrat.
Nun wenn dies alles so einfach wäre. Um den Terror zu bekämpfen muss man ja mehere Dinge auf einmal tun.
1. Mann muss die Zufriedenheit der Bevölkerung steigern, Stichworte: Armutsbekämpfung, Bildung, ect.
2. Direkte Bekämpfung der Terrormilizen, so denn möglich da ausreichend sichtbar...meist nicht der Fall
3. der wichtigste Punkt die Bekämpfung der gesamten Logistik des Terrors und da hab ich so meine Zweifel, ob es gelingen kann da alle unter einem Hut zu bekommen, denn es könnte diesbezüglich ein Böses erwachen geben. Sowohl was direkte als auch indirekte Hilfe für den Terror angeht.
4. Häufig habe ich auch den Verdacht, daß es einigen Mächten gar nicht so unrecht ist, immer so ein zwei Bösewichte im Kleiderschrank zu horten, um sie bei Gelegenheit zum Verkloppen rauszuholen.
Zuletzt geändert von relativ am Mi 12. Apr 2017, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:08)

Was verführt Sie dazu, die Rolle der Bundeswehr bei der Bekämpfung von IS-Nestern so gering zu schätzen? Sind die inzwischen geschulten und gut ausgerüsteten Kurden und Jesiden nicht erfolgreich genug? Treffen die Bomben der französischen Luftwaffe die übermittelten Ziele nicht?
Sicherlich leisten die Bundeswehr-Missionen ihren Beitrag. Es könnte aber mehr sein.
Der Bund gegen Tyrannei und Terrorismus ist 1945 gegründet worden. Daß er nicht so recht funktioniert, das ist wieder eine andere Sache. Vernünftiger wäre wohl eine Einigung, den IS und AlKaida-Ableger gemeinsam zu bekämpfen und nach Erledigung dieser Aufgabe wieder eigene Wege zu gehen. Ewig gleiche Interessen kann man ganz einfach nicht voraussetzen: Siehe UNO und Weltsicherheitsrat.
Der Weltsicherheitsrat ist nicht arbeitsfähig. Theoretisch denkbar wäre jedoch eine Notstandsresolution der Generalversammlung gemäß dem "Uniting for Peace"-Mechanismus von 1950.

Für Syrien müssen drei Prioritäten ins Auge gefaßt werden - die Verringerung des iranischen Einflusses, die Absetzung Assads und der Kampf gegen den IS.

Die "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Helberg) kann nur gestoppt werden, wenn jede Form des Terrorismus und der Barbarei bekämpft wird.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Moses »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:48)

Für Syrien müssen drei Prioritäten ins Auge gefaßt werden - die Verringerung des iranischen Einflusses, die Absetzung Assads und der Kampf gegen den IS.

Die "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Helberg) kann nur gestoppt werden, wenn jede Form des Terrorismus und der Barbarei bekämpft wird.
So weit geh ich mit, nur fehlt hier noch eine wichtige Priorität -

wie soll es weiter gehen und hier auch die Frage mit wem?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:20)

Nun wenn dies alles so einfach wäre. Um den Terror zu bekämpfen muss man ja mehere Dinge auf einmal tun.
1. Mann muss die Zufriedenheit der Bevölkerung steigern, Stichworte: Armutsbekämpfung, Bildung, ect.
2. Direkte Bekämpfung der Terrormilizen, so denn möglich da ausreichend sichtbar...meist nicht der Fall
3. der wichtigste Punkt die Bekämpfung der gesamten Logistik des Terrors und da hab ich so meine Zweifel, ob es gelingen kann da alle unter einem Hut zu bekommen, denn es könnte diesbezüglich ein Böses erwachen geben. Sowohl was direkte als auch indirekte Hilfe für den Terror angeht.
4. Häufig habe ich auch den Verdacht, daß es einigen Mächten gar nicht so unrecht ist, immer so ein zwei Bösewichte im Kleiderschranck zu horten, um sie bei Gelegenheit zum Verkloppen rauszuholen.
Solchen Darstellungen weise ich Ihren ersten Satz zu: "Nun wenn dies alles so einfach wäre" :)
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:48)

Sicherlich leisten die Bundeswehr-Missionen ihren Beitrag. Es könnte aber mehr sein.
Dagegen ist zunächst nichts ein zu wenden. Ich halte es allerdings für vernünftig, solche Einsätze mit Blick auf vorhandene Fähigkeiten zu begrenzen. Mehr ist eben nicht drin!

Wie oft muß ich wiederholen, daß unsere Abwehrfähigkeit in Umfang und Ausrüstung endlich an die Kopfzahl unserer Mitbürger und an unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit angepaßt werden muß? Da besteht ein erschreckendes Mißverhältnis, das uns möglicherweise Kopf und Kragen kosten kann. Mich wundert diese unfaßbar träge Vorgehensweise, während die Bedrohungslage sich ungebremst weiter entwickelt und verschärft.

Der Weltsicherheitsrat ist nicht arbeitsfähig. Theoretisch denkbar wäre jedoch eine Notstandsresolution der Generalversammlung gemäß dem "Uniting for Peace"-Mechanismus von 1950.

Für Syrien müssen drei Prioritäten ins Auge gefaßt werden - die Verringerung des iranischen Einflusses, die Absetzung Assads und der Kampf gegen den IS.

Die "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Helberg) kann nur gestoppt werden, wenn jede Form des Terrorismus und der Barbarei bekämpft wird.
Die Vollversammlung der UNO ist doch genau so zersplittert wie der Weltsicherheitsrat. Eine Abstimmung dort kann keine Abhilfe sein... gegen die Interessen von Weltmächten schon gar nicht.

Iran kann seinen Einfluß nur deshalb wirksam entfalten, weil Rußland Iran und sein Geschöpf Hisbollah im Nahen Osten als vorläufig Verbündeten sieht. Im Irak ist Iran in Verbindung mit schiitischen Milizen verbündete Kriegspartei gegen den IS. Wer sonst prügelt den IS denn in Häuserkämpfen aus Mossul heraus?

Auf diesem Fleckchen Erde bleibt also sehr viel zu wünschen und zu hoffen; möglich ist aber nur sehr wenig.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

Moses hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:58)

So weit geh ich mit, nur fehlt hier noch eine wichtige Priorität -

wie soll es weiter gehen und hier auch die Frage mit wem?
Vorbemerkung:
Die gezielte Massenvernichtung von Zivilbevölkerung durch Giftgas oder andere bestialische Mittel stellt auch völkerrechtlich ein schweres Verbrechen dar, ebenso wie die genozidäre Kriegsführung. Zum andern ist eine Gefährdung des Weltfriedens erkennbar.

WER

Die Zivilisation, das sind die friedliebenden Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, die sich ihrer Verantwortung nicht entbinden können oder wollen, im besonderen Maße die P5-Staaten im Sicherheitsrat - USA, Großbritannien, Frankreich - und weitere Staaten, die sich nicht entbinden wollen.

WIE

So ähnlich, wie es die Vereinten Nationen auch tun würden, wenn ihr Nukleus nicht arbeitsunfähig wäre - beginnend mit Vermittlungsbemühungen, ergänzend mit Sanktionen und Strafverfolgungsmaßnahmen, fortschreitend mit robusten Mitteln wie Luftschlag oder sonstigen militärischen Operationen.

Am Boden sind verbündete Kräfte auszubilden, auszurüsten und von Geheimoperationen zu geleiten, die beispielsweise Sabotage-Akte ausführen können.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Apr 2017, 11:20)

Dagegen ist zunächst nichts ein zu wenden. Ich halte es allerdings für vernünftig, solche Einsätze mit Blick auf vorhandene Fähigkeiten zu begrenzen. Mehr ist eben nicht drin!
Es ist gewiss mehr drin als ein paar Luftaufnahmen über Syrien zu machen.
Das schmälert den unermüdlichen Stationierungsauftrag von 130 Soldaten in Litauen ja nicht, es ist nur etwas anderes - die Präsenz in der Etappe sichert Stabilität, Präsenz an der Kontaktlinie hat eine Stabilisierung indes erst zu erwirken.
Wie oft muß ich wiederholen, daß unsere Abwehrfähigkeit in Umfang und Ausrüstung endlich an die Kopfzahl unserer Mitbürger und an unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit angepaßt werden muß? Da besteht ein erschreckendes Mißverhältnis, das uns möglicherweise Kopf und Kragen kosten kann. Mich wundert diese unfaßbar träge Vorgehensweise, während die Bedrohungslage sich ungebremst weiter entwickelt und verschärft.
So sei wiederholt, dass eine militärische Bedrohungslage in Passau oder Köln kaum gegeben ist, die ungebremste und verschärfte Destabilisierung findet in den Nachbarschaftsregionen statt.
Die Vollversammlung der UNO ist doch genau so zersplittert wie der Weltsicherheitsrat. Eine Abstimmung dort kann keine Abhilfe sein... gegen die Interessen von Weltmächten schon gar nicht.
Davon ist kaum auszugehen, dass der Terrorismus oder der real existierende IS Iran eine mehrheitliche Unterstützung in der Vollversammlung finden würde. Selbst der Krim-Überfall fand keine Zustimmung.
Iran kann seinen Einfluß nur deshalb wirksam entfalten, weil Rußland Iran und sein Geschöpf Hisbollah im Nahen Osten als vorläufig Verbündeten sieht. Im Irak ist Iran in Verbindung mit schiitischen Milizen verbündete Kriegspartei gegen den IS. Wer sonst prügelt den IS denn in Häuserkämpfen aus Mossul heraus?
Auf diesem Fleckchen Erde bleibt also sehr viel zu wünschen und zu hoffen; möglich ist aber nur sehr wenig.
Der iranische Einfluss ist auch im Irak ein Problem. In Mossul sind die us-geführten Koalitionsstreitkräfte aktiv.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Moses »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2017, 12:22)

Vorbemerkung:
Die gezielte Massenvernichtung von Zivilbevölkerung durch Giftgas oder andere bestialische Mittel stellt auch völkerrechtlich ein schweres Verbrechen dar, ebenso wie die genozidäre Kriegsführung. Zum andern ist eine Gefährdung des Weltfriedens erkennbar.

WER

Die Zivilisation, das sind die friedliebenden Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, die sich ihrer Verantwortung nicht entbinden können oder wollen, im besonderen Maße die P5-Staaten im Sicherheitsrat - USA, Großbritannien, Frankreich - und weitere Staaten, die sich nicht entbinden wollen.

WIE

So ähnlich, wie es die Vereinten Nationen auch tun würden, wenn ihr Nukleus nicht arbeitsunfähig wäre - beginnend mit Vermittlungsbemühungen, ergänzend mit Sanktionen und Strafverfolgungsmaßnahmen, fortschreitend mit robusten Mitteln wie Luftschlag oder sonstigen militärischen Operationen.

Am Boden sind verbündete Kräfte auszubilden, auszurüsten und von Geheimoperationen zu geleiten, die beispielsweise Sabotage-Akte ausführen können.
Das Wer bezog sich eher darauf, wer Assad folgen soll
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Apr 2017, 12:40)

Es ist gewiss mehr drin als ein paar Luftaufnahmen über Syrien zu machen.
Da geschieht ja auch durch Ausbildung im Häuserkampf und Bewaffnung der bedrohten Jesiden und Kurden in Irak. Die Liste der Einsatzorte der Bundeswehr ist lang; die Bundeswehr kann derzeit nicht mehr leisten. Es ist vernünftig, eine "mission impossible" gar nicht erst zu beginnen.
Das schmälert den unermüdlichen Stationierungsauftrag von 130 Soldaten in Litauen ja nicht, es ist nur etwas anderes - die Präsenz in der Etappe sichert Stabilität, Präsenz an der Kontaktlinie hat eine Stabilisierung indes erst zu erwirken.
Die Bundeswehr hat dort derzeit 300 Mann im Einsatz, und sie will auf 450 erhöhen. 6 Leoparden, 20 Marder und 200 Radfahrzeuge sind vor Ort.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 35689.html
Warum stellen Sie systematisch den deutschen Beitrag zu klein dar? Es ist doch leicht, an aktuelle Zahlen heran zu kommen.
So sei wiederholt, dass eine militärische Bedrohungslage in Passau oder Köln kaum gegeben ist, die ungebremste und verschärfte Destabilisierung findet in den Nachbarschaftsregionen statt.
Ich meine, daß deutsche Soldaten in Deutschland untergebracht und ausgebildet werden. Auch wenn die Bedrohungen in Europa, Afrika oder Asien wachsen. Also bitte: Zuerst einmal Anzahl, Ausbildung und Ausrüstung der Bundeswehr auch in Köln oder Passau auf Stand bringen, ehe wir tapsige Anfänger anderenorts in Rauch und Flammen aufgehen lassen.
Davon ist kaum auszugehen, dass der Terrorismus oder der real existierende IS Iran eine mehrheitliche Unterstützung in der Vollversammlung finden würde. Selbst der Krim-Überfall fand keine Zustimmung.
Da fällt mir ein Stein vom Herzen; ich dachte schon, daß die Krim und "Neurussland" russisch besetzt sind. Die UNO entscheidet also, wer sich dort aufhält.
Der iranische Einfluss ist auch im Irak ein Problem. In Mossul sind die us-geführten Koalitionsstreitkräfte aktiv.
Ja, für den Anfang schon eine ganz schön verworrene Ausgangslage! Das kann nur unsere Bundeswehr aufräumen... :eek:
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Soldmann »

Platon hat geschrieben:Ein Rücktritt Assads würde es der Opposition erheblich erleichtern einem Frieden zuzustimmen, nachdem die Beseitigung des Baath-Staates von seinen ausländischen Verbündeten verhindert wurde.
Das ist aber doch reine Spekulation. Genauso gut könnte man annehmen, ein Rücktritt Assads würde die "Opposition", also Islamisten, IS und Kurden, ermutigen, eine militärische Lösung anzustreben. Warum sollte ein Nachfolger Assads einem Frieden zustimmen, wo doch die syr. Armee auf dem Vormarsch ist?
Rom wurde auch nicht an einem Tag zerstört.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Bielefeld09 »

Soldmann hat geschrieben:(13 Apr 2017, 00:54)

Das ist aber doch reine Spekulation. Genauso gut könnte man annehmen, ein Rücktritt Assads würde die "Opposition", also Islamisten, IS und Kurden, ermutigen, eine militärische Lösung anzustreben. Warum sollte ein Nachfolger Assads einem Frieden zustimmen, wo doch die syr. Armee auf dem Vormarsch ist?
Entschuldige der Nachfrage:
Du findest da durch?
Nein. Such dir andere.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Bielefeld09 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(13 Apr 2017, 01:06)

.
Zuletzt geändert von Bielefeld09 am Do 13. Apr 2017, 13:09, insgesamt 2-mal geändert.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von harry52 »

Loki hat geschrieben: Dort ballern doch alle möglichen in- und ausländischen Fraktionen auf Zivil- und Nichtzivilpersonen. Soll ich mir jetzt meine Lieblinge raussuchen ?
Nein. Es ballern nicht alle.
Es gibt ca. 23 millionen Syrern und davon haben vermutlich 20 milionen noch nie geballert. Das nur mal zu den Inländern, aber auch bei den Ausländern gibt es ganz unterschiedliche "Fraktionen" mit ganz unterschiedlich Ansichten und Handlungsweisen.

Und ja, du solltest dir die die Mühe machen, dir deine Lieblinge rauszusuchen.
Du kannst nicht einfach alle über einen Kamm scheren und es ist wichtig auch für unsere Sicherheit, darüber nachzudenken, wen wir unterstützen und wie. Bei den nächsten Wahlen in Deutschland entscheidest du auch mit, was geschieht. Wenn du wirklich meinst, dass alle gleich sind, dann kannst du auch gerne, die primitiven Populisten links und rechts wählen, die sich ebenfalls alles viel zu einfach machen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

Moses hat geschrieben:(12 Apr 2017, 12:49)

Das Wer bezog sich eher darauf, wer Assad folgen soll
Eine Übergangsregierung. In Genf verhandelt der HNC für die Opposition. Daran sollten jedoch keine Terroristen und Kriegsverbrecher beteiligt werden. IS, Ahrar Al Scham, Fatah Al Scham und PYD sind auch nicht vertreten - auf Regime-Seite gibt es kaum Gemäßigte und Unbelastete, ließen sich aber wohl in der 2. Reihe finden.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(12 Apr 2017, 10:59)

Solchen Darstellungen weise ich Ihren ersten Satz zu: "Nun wenn dies alles so einfach wäre" :)
Genau dies sollten ja die Darstellungen aufzeigen. :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 09:24)

Eine Übergangsregierung. In Genf verhandelt der HNC für die Opposition. Daran sollten jedoch keine Terroristen und Kriegsverbrecher beteiligt werden. IS, Ahrar Al Scham, Fatah Al Scham und PYD sind auch nicht vertreten - auf Regime-Seite gibt es kaum Gemäßigte und Unbelastete, ließen sich aber wohl in der 2. Reihe finden.
Erstmal wird es wohl mehr als schwierig einen komplett unschuldigen, in einem Krieg generell , zu finden, in so einem wie Syrien erst Recht. Wenn man nicht die Gruppen selber beteiligen will, muss man aber zumindest deren Unterstützer mit involvieren, denn sonst sind mögliche Lösungen eher Zeitverschwendung und ein schlechter Witz.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Apr 2017, 13:32)

Da geschieht ja auch durch Ausbildung im Häuserkampf und Bewaffnung der bedrohten Jesiden und Kurden in Irak. Die Liste der Einsatzorte der Bundeswehr ist lang; die Bundeswehr kann derzeit nicht mehr leisten. Es ist vernünftig, eine "mission impossible" gar nicht erst zu beginnen.
Die Bundeswehr könnte schon noch ein oder zwei Mann entsenden. ;)
Die Bundeswehr hat dort derzeit 300 Mann im Einsatz, und sie will auf 450 erhöhen. 6 Leoparden, 20 Marder und 200 Radfahrzeuge sind vor Ort.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 35689.html
Warum stellen Sie systematisch den deutschen Beitrag zu klein dar? Es ist doch leicht, an aktuelle Zahlen heran zu kommen.
Hatte nicht nachgesehen, die Ankunft von 130 Mann war mir bekannt, auch, dass es um die 500 werden sollen. Ein schöner Beitrag zur Bündnissolidarität, sicher. Es gibt auch Fotos vom freundlichen Empfang.
Ich meine, daß deutsche Soldaten in Deutschland untergebracht und ausgebildet werden. Auch wenn die Bedrohungen in Europa, Afrika oder Asien wachsen. Also bitte: Zuerst einmal Anzahl, Ausbildung und Ausrüstung der Bundeswehr auch in Köln oder Passau auf Stand bringen, ehe wir tapsige Anfänger anderenorts in Rauch und Flammen aufgehen lassen.
Die Bundeswehr verfügt mit Stand 2016 über mehr als 200 Kampfflugzeuge, darunter auch Eurofighter Typhoon, und über 10 Fregatten.
Belgien beteiligt sich mit mehreren Jagdbombern F-16 an der Internationalen Anti-Terror-Allianz.
Da fällt mir ein Stein vom Herzen; ich dachte schon, daß die Krim und "Neurussland" russisch besetzt sind. Die UNO entscheidet also, wer sich dort aufhält.
Die UN-Vollversammlung hat keine eigene Armee, stellt jedoch ein wesentliches völkerrechtliches Subjekt dar. Die Krim ist widerrechtlich besetzt, die international anerkannte Regierung in Kiew legt wiederum Straßen- und Ortsnamen fest. Das hat etwa Auswirkungen auf kartographische Werke.
Jedenfalls wäre eine Notstandsresolution nach dem Uniting-for-Peace-Mechanismus schon machbar, grundsätzlich.
Ja, für den Anfang schon eine ganz schön verworrene Ausgangslage! Das kann nur unsere Bundeswehr aufräumen... :eek:
Was ist daran verworren, Mossul ist eine Stadt im Irank. Die Bundeswehr ist mit der Operation "Counter Daesh" ab Dezember 2015 im Rahmen der westlich-arabischen Koalitionsstreitkräfte eingebunden worden.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 09:44)

Erstmal wird es wohl mehr als schwierig einen komplett unschuldigen, in einem Krieg generell , zu finden, in so einem wie Syrien erst Recht. Wenn man nicht die Gruppen selber beteiligen will, muss man aber zumindest deren Unterstützer mit involvieren, denn sonst sind mögliche Lösungen eher Zeitverschwendung und ein schlechter Witz.
Es ist nicht schwer, Zivilisten zu finden. Allein für Ost-Aleppo wird die Anzahl der Zivilisten mit 250.000 angegeben, demgegenüber standen 8.000 Milizionäre. Im irakischen Mossul ist es sehr ähnlich, die Kämpfer werden auf 3 bis 8.000 Mann geschätzt, die zivilen Einwohner umfassen jedoch eine Million.
Selbst in Deutschland fand man nach dem Krieg und Hitler einen Adenauer.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 10:07)

Es ist nicht schwer, Zivilisten zu finden. Allein für Ost-Aleppo wird die Anzahl der Zivilisten mit 250.000 angegeben, demgegenüber standen 8.000 Milizionäre. Im irakischen Mossul ist es sehr ähnlich, die Kämpfer werden auf 3 bis 8.000 Mann geschätzt, die zivilen Einwohner umfassen jedoch eine Million.
Selbst in Deutschland fand man nach dem Krieg und Hitler einen Adenauer.
Dann musst du diese Menschen aber auch durchsetzen können. Die Allierten konnten dies nach dem 2 Weltkrieg, wer kann dies in Syrien?
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 10:11)

Dann musst du diese Menschen aber auch durchsetzen können. Die Allierten konnten dies nach dem 2 Weltkrieg, wer kann dies in Syrien?
Warum konnten das die Alliierten, obwohl bekanntlich auch das Hitler-Regime keine Lust dazu hatte, sich durch gemäßigte Kräfte ersetzen zu lassen ?

1941 wurden in Syrien die Achsenmächte in wenigen Wochen durch Alliierte besiegt.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 10:25)

Warum konnten das die Alliierten, obwohl bekanntlich auch das Hitler-Regime keine Lust dazu hatte, sich durch gemäßigte Kräfte ersetzen zu lassen ?

1941 wurden in Syrien die Achsenmächte in wenigen Wochen durch Alliierte besiegt.
So eine Koalition gibt es aber gar nicht, oder wo siehst du mom. so eine Koalition die Willens ist gewaltsam "Frieden" zu bringen und demokratische Werte/Menschen langfristig durchzusetzen und zu installieren.
Ich sehe dies weit und breit nicht.
Dafür gab es nach dem 2. Weltkrieg schon kein Interesse und jetzt schon mal gar nicht. Keine westliche Demokratie ist mom. wohl bereit, für so ein Ziel, einen erhöhten Blutzoll zu ertragen und Geld zu investieren.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 10:35)

So eine Koalition gibt es aber gar nicht, oder wo siehst du mom. so eine Koalition die Willens ist gewaltsam "Frieden" zu bringen und demokratische Werte/Menschen langfristig durchzusetzen und zu installieren.
Ich sehe dies weit und breit nicht.
Dafür gab es nach dem 2. Weltkrieg schon kein Interesse und jetzt schon mal gar nicht. Keine westliche Demokratie ist mom. wohl bereit, für so ein Ziel, einen erhöhten Blutzoll zu ertragen und Geld zu investieren.
Es gab auch VOR dem 2. Weltkrieg keine entschiedene westliche Koalition, um etwa in den Spanischen Bürgerkrieg 1936 einzugreifen. Nach den trübseligen Erfahrungen mit dem 1. Weltkrieg war die Stimmung insbesonders in Großbritannien und USA eher isolationistisch/neutralistisch.
Roosevelt musste seine Quarantäne-Politik erstmal begründen und popularisieren, da sie faktisch eine Abweichung von der Politik der Nichteinmischung darstellte.

Aktuell sah und sieht man die Ausbreitung des IS schon kritisch, die Internationale Koalition ist ja nicht von ungefähr in Mossul aktiv. Auch der Syrien-Krieg sorgt teils für Entsetzen, wie etwa diese Giftgas-Diskussion zeigt. Die Sorge vor einer Ausweitung des Krieges wächst.
Die Frage stellt sich daher schon, welche Prioritäten und Ziele zu verfolgen seien, gerade auch unter den schwierigen Umständen. Und dann ist die Frage, wer sich anschließt, um die Ziele umzusetzen.

Putin hat erstmal seinen Bündnispartnern Rohani und Assad den Rücken gestärkt.

Beim Gipfel der Regierungschefs im Mai in Brüssel soll erörtert werden, welche Rolle die NATO bei der Terrorismusbekämpfung spielen soll.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 11:05)

Es gab auch VOR dem 2. Weltkrieg keine entschiedene westliche Koalition, um etwa in den Spanischen Bürgerkrieg 1936 einzugreifen. Nach den trübseligen Erfahrungen mit dem 1. Weltkrieg war die Stimmung insbesonders in Großbritannien und USA eher isolationistisch/neutralistisch.
Roosevelt musste seine Quarantäne-Politik erstmal begründen und popularisieren, da sie faktisch eine Abweichung von der Politik der Nichteinmischung darstellte.

Aktuell sah und sieht man die Ausbreitung des IS schon kritisch, die Internationale Koalition ist ja nicht von ungefähr in Mossul aktiv. Auch der Syrien-Krieg sorgt teils für Entsetzen, wie etwa diese Giftgas-Diskussion zeigt. Die Sorge vor einer Ausweitung des Krieges wächst.
Die Frage stellt sich daher schon, welche Prioritäten und Ziele zu verfolgen seien, gerade auch unter den schwierigen Umständen. Und dann ist die Frage, wer sich anschließt, um die Ziele umzusetzen.

Putin hat erstmal seinen Bündnispartnern Rohani und Assad den Rücken gestärkt.

Beim Gipfel der Regierungschefs im Mai in Brüssel soll erörtert werden, welche Rolle die NATO bei der Terrorismusbekämpfung spielen soll.

Willst du dich vor einer aktuellen Antwort jetzt bis Napoleon Bonaparte drücken? ;) Also nochmal siehst du in Syrien eine Koalition, die alle (die Meisten/Wichtigsten) unter einem Hut bringen kann und die Ziele auch durchsetzen will und kann.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 11:27)

Willst du dich vor einer aktuellen Antwort jetzt bis Napoleon Bonaparte drücken? ;) Also nochmal siehst du in Syrien eine Koalition, die alle (die Meisten/Wichtigsten) unter einem Hut bringen kann und die Ziele auch durchsetzen will und kann.
Ich kann dir nicht sagen, was die Westmächte beschließen werden oder wie das Jahr 2017 ausgehen wird. Wir leben ja mittendrin, in dieser Zeit. Wir wissen zur Stunde nicht mal genau, was Washington überhaupt vor hat.

Davon aber abgesehen sind die westlich-arabischen Koalitionsstreitkräfte im Norden des Iraks vielversprechend.

Darüber hinaus habe ich meine (zeitgenössische) Ansicht schon dargelegt, die zusammengefasst so lautet:
"Der Weltsicherheitsrat ist nicht arbeitsfähig. Theoretisch denkbar wäre jedoch eine Notstandsresolution der Generalversammlung gemäß dem "Uniting for Peace"-Mechanismus von 1950. Für Syrien müssen drei Prioritäten ins Auge gefaßt werden - die Verringerung des iranischen Einflusses, die Absetzung Assads und der Kampf gegen den IS. Die "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Helberg) kann nur gestoppt werden, wenn jede Form des Terrorismus und der Barbarei bekämpft wird."
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 11:57)

Ich kann dir nicht sagen, was die Westmächte beschließen werden oder wie das Jahr 2017 ausgehen wird. Wir leben ja mittendrin, in dieser Zeit. Wir wissen zur Stunde nicht mal genau, was Washington überhaupt vor hat.
Frage war ja ob du sowas mom. erkennst, oder es dir vorstellen kannst.
Davon aber abgesehen sind die westlich-arabischen Koalitionsstreitkräfte im Norden des Iraks vielversprechend.
Warte mal ab, was passiert, wenn der IS weg ist.
Darüber hinaus habe ich meine (zeitgenössische) Ansicht schon dargelegt, die zusammengefasst so lautet:
"Der Weltsicherheitsrat ist nicht arbeitsfähig. Theoretisch denkbar wäre jedoch eine Notstandsresolution der Generalversammlung gemäß dem "Uniting for Peace"-Mechanismus von 1950. Für Syrien müssen drei Prioritäten ins Auge gefaßt werden - die Verringerung des iranischen Einflusses, die Absetzung Assads und der Kampf gegen den IS. Die "Massenvernichtung der Zivilbevölkerung" (Helberg) kann nur gestoppt werden, wenn jede Form des Terrorismus und der Barbarei bekämpft wird."
Z.B. der Iran wird dies bestimmt anders sehen. Der würde sagen erstmal muss der Einfluss von Saudi -Arabien und den USA gestoppt werden. Als erstes würde ich alles daran setzen die waffenlieferungen komplett einzustellen. Waffenlieferungen wenn überhaupt nur an gefestigte Demokratien und mir strenger Überprüfung. Problem große Waffenleiferanten sind selbst keine astreinen Demokratien. Als zweites die Finanzströme kappen. Dafür bedarf es aber einer viel stärkeren Regulierung des gesamten wild gewordenen Fiannzsektors. Passiert schon eines von beiden nicht, sehe ich keine dauerhafte Lösung der Probleme in diesen Regionen, da ich nicht davon ausgehen, daß es eine Koalition geben wird, die in Millionen Mannstärke dort einmarschiert und auch Jahrzehnte dort bleibt, um Stabilität zu bringen und diese auch zu verwurzeln.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Loki »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 12:32)

[...] in Millionen Mannstärke dort einmarschiert [...]
Wieso das nicht ?
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von relativ »

Loki hat geschrieben:(13 Apr 2017, 12:58)

Wieso das nicht ?
Wer ist dazu bereit?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 09:53)

Die Bundeswehr könnte schon noch ein oder zwei Mann entsenden. ;)
Darüber entscheidet der Deutsche Bundestag. Und das ist gut so!
Hatte nicht nachgesehen, die Ankunft von 130 Mann war mir bekannt, auch, dass es um die 500 werden sollen. Ein schöner Beitrag zur Bündnissolidarität, sicher. Es gibt auch Fotos vom freundlichen Empfang.
Zur Abwehr freundlicher grüner Männchen wird dieser Beitrag Deutschlands in Verbindung mit Litauern, Niederländern und Belgiern wohl erst einmal genügen. Mit mehr rechnet derzeit auch niemand. Dann wären ohnehin ganz andere Kaliber gefragt!
Die Bundeswehr verfügt mit Stand 2016 über mehr als 200 Kampfflugzeuge, darunter auch Eurofighter Typhoon, und über 10 Fregatten.

Belgien beteiligt sich mit mehreren Jagdbombern F-16 an der Internationalen Anti-Terror-Allianz.

Der Deutsche Bundestag hat aber entschieden, daß die Bundeswehr mit Fregatten/Korvetten dem französischen Flugzeugträger im Persischen Golf Geleitschutz gibt und daß sie die Feuerleitung im Einsatz mit guten Aufklärungsergebnissen unterstützt. Weiterhin hat der Bundestag beschlossen, daß die Bundeswehr in Mali die französischen Truppen so weit entlastet, daß sie Luft für den Kampf gegen den IS in Syrien und Irak haben... Je suis Charlie!

Die Bundeswehr ist derzeit in keiner guten Verfassung; ich will die Juckepunkte nicht immer wieder aufzählen: Ein Skandal ersten Ranges! Da ist dringendst Abhilfe angesagt (und auch bewilligt). Bis dahin ist so sehr viel mehr nicht drin. Das weiß der Bundestag mit seinem Wehrbeauftragten auch.
Die UN-Vollversammlung hat keine eigene Armee, stellt jedoch ein wesentliches völkerrechtliches Subjekt dar. Die Krim ist widerrechtlich besetzt, die international anerkannte Regierung in Kiew legt wiederum Straßen- und Ortsnamen fest. Das hat etwa Auswirkungen auf kartographische Werke.
Jedenfalls wäre eine Notstandsresolution nach dem Uniting-for-Peace-Mechanismus schon machbar, grundsätzlich.

Warum unterhält die UNO keine Armee, wenn sie doch ganz offenbar seit dem Korea-Krieg notwendig ist? Dann könnte sie auch in solche Rechtsbrüche eingreifen, ohne daß Herr Putin mit Atombomben drohen könnte.

Weil aber nichts dergleichen auf die Beine gestellt wurde, sollten wir Deutschen unsere Abwehrfähigkeit technisch und personell auf den Stand einer einsatzfähigen Armee bringen. Dann kann der Bundestag auch beschließen, der UNO zu helfen, wenn das im deutschen Interesse liegt.
Was ist daran verworren, Mossul ist eine Stadt im Irak. Die Bundeswehr ist mit der Operation "Counter Daesh" ab Dezember 2015 im Rahmen der westlich-arabischen Koalitionsstreitkräfte eingebunden worden.
Sie werden doch nicht behaupten wollen, daß das Interessengeflecht über Stämme, Religionsgemeinschaften, Nachbarstaaten und Großmächte bis zu Weltmächten ein leicht durchschaubares Ganzes darstellt? Deutschland macht es ganz vernünftig: Unsere Bundeswehr versorgt Kurden und Jesiden im Irak mit Waffen und Training für ihre Einsätze gegen den IS. Damit ist sie am Boden und in der Sicherung der Geländegewinne sehr erfolgreich. Sicher eine gute Vorarbeit für spätere Friedensabkommen zwischen den zerstrittenen Parteien dort. Ein begonnener Völkermord wurde abgewendet.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Loki »

H2O hat geschrieben:(13 Apr 2017, 14:29)

Dann kann der Bundestag auch beschließen, der UNO zu helfen, wenn das im deutschen Interesse liegt.
Der Bundesrat wird mit Hinweis auf die innere Sicherheit, vor allem wegen der Auslastung der Polizei, mehrheitlich die Zustimmung wohl eher verweigern.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Loki »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 14:43)
Vorraussetzungen des Schuldgefühls
Was ? (Im Sinne von "Wie bitte ?" oder "Hää ?")


Hilfe ist nur dann Hilfe, wenn sie vom "Hilfeempfänger" auch so empfunden wird.
Warum sollte die Mehrheit der Syrer eine militärische Besetzung durch Israel mitsamt der Friedensschaffung - mit all ihren Vorteilen und Vorzügen - hierdurch nicht als Hilfe empfinden ?
Zuletzt geändert von Loki am Do 13. Apr 2017, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Yossarian »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Apr 2017, 10:25)

1941 wurden in Syrien die Achsenmächte in wenigen Wochen durch Alliierte besiegt.
Achsenmächte in Syrien? Du meinst Vichy Franzosen gegen Briten?
Die Militärführung im Mandatsgebiet von Syrien und Libanon unter dem Oberbefehlshaber Eugène Mittelhauser erkannte im Juni 1940 die Autorität der Regierung von Vichy an, verwahrte sich jedoch ausdrücklich gegen Operationen von Streitkräften der Achsenmächte von seinem Territorium aus
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Ebiker »

Lt. Agentur Sana haben US- Flieger ein Rebellenlager mit Giftgaswaffen bombardiert, mehrere hundert Tote.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Alexyessin »

Ebiker hat geschrieben:(13 Apr 2017, 15:22)

Lt. Agentur Sana haben US- Flieger ein Rebellenlager mit Giftgaswaffen bombardiert, mehrere hundert Tote.
Quelle bitte.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Yossarian »

Ebiker hat geschrieben:(13 Apr 2017, 15:22)

Lt. Agentur Sana haben US- Flieger ein Rebellenlager mit Giftgaswaffen bombardiert, mehrere hundert Tote.
Von dem Schwachsinn wollen nicht mal die Russen etwas wissen:

RUSSIAN DEFENSE MINISTRY HAS NO INFO ABOUT FATALITIES, NATURE OF DAMAGE TO BUILDINGS IN SYRIA'S DEIR EZ-ZOR - KONASHENKOV

http://www.interfax.com/news.asp
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Platon »

Ebiker hat geschrieben:(13 Apr 2017, 15:22)

Lt. Agentur Sana haben US- Flieger ein Rebellenlager mit Giftgaswaffen bombardiert, mehrere hundert Tote.
:D Haben Sie das wirklich gemeldet? :D
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Moses »

Ich werde nicht zulassen, dass dieser Strang zu antisemitischer Hetze missbraucht wird.
erstmal zu und aufräumen.

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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Ebiker »

Platon hat geschrieben:(13 Apr 2017, 16:10)

:D Haben Sie das wirklich gemeldet? :D
ja, haben sie.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Platon »

Ebiker hat geschrieben:(13 Apr 2017, 17:29)

ja, haben sie.
Nein haben sie nicht. Sie haben gemeldet, dass die USA ein Lager mit giftigen Stoffen des IS in Deir az Zor angegriffen haben und dort dann hunderte Menschen gestorben seien.
http://sana.sy/en/?p=104229

Die Russen haben daraufhin gesagt, dass sie davon nichts wissen und die USA haben den Angriff dementiert.

Es sieht also alles danach aus, dass die Assad-Armee einfach was erfunden hat um den Eindruck zu erwecken, al Nusra hätte Chemiewaffen haben können und sie seien daher für den Chemieangriff in der Provinz Idlib nicht verantwortlich.

Es ist also ziemlich offensichtlich eine frei erfundene Meldung und lediglich der User Ebiker hat die Meldung a) missverstanden und b) geglaubt.
Selbst die Russen sind auf den Zug nicht aufgesprungen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

Yossarian hat geschrieben:(13 Apr 2017, 15:15)

Achsenmächte in Syrien? Du meinst Vichy Franzosen gegen Briten?
Ja, den Syrisch-Libanesischen Feldzug 1941 der Australier, Briten und Freifranzosen im Vichy-Mandatsgebiet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Syrisch-L ... er_Feldzug
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von jack000 »

Platon hat geschrieben:(13 Apr 2017, 23:34)Es ist also ziemlich offensichtlich eine frei erfundene Meldung
In der Tat ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von Ebiker »

Platon hat geschrieben:(13 Apr 2017, 23:34)

Nein haben sie nicht. Sie haben gemeldet, dass die USA ein Lager mit giftigen Stoffen des IS in Deir az Zor angegriffen haben und dort dann hunderte Menschen gestorben seien.
http://sana.sy/en/?p=104229
Nichts anderes habe ich gepostet, man könnte evtl. über den Unterschied zwischen giftigen Stoffen und Giftgas diskutieren, den Opfern ist es letztlich egal.
Es ist also ziemlich offensichtlich eine frei erfundene Meldung und lediglich der User Ebiker hat die Meldung a) missverstanden und b) geglaubt.
Ich habe lediglich eine Agenturmeldung wiedergegeben, glauben tu ich an nix.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(13 Apr 2017, 12:32)

Frage war ja ob du sowas mom. erkennst, oder es dir vorstellen kannst.
Westliche Bündnisse sind erkennbar, auch im Moment, mehr Konsequenz und die Ausweitung der Prioritäten zur Bekämpfung jeder Form von Terror ist vorstellbar.
Warte mal ab, was passiert, wenn der IS weg ist.
Dann sind noch Hisbollah und Assad da sowie weitere sektiererische Terroristen.
Z.B. der Iran wird dies bestimmt anders sehen. Der würde sagen erstmal muss der Einfluss von Saudi -Arabien und den USA gestoppt werden.[/quote]
Der IS wird das bestimmt auch anders sehen. Dennoch kann auf die Ansichten von Terroristen nicht immer Rücksicht genommen werden.
Als erstes würde ich alles daran setzen die waffenlieferungen komplett einzustellen. Waffenlieferungen wenn überhaupt nur an gefestigte Demokratien und mir strenger Überprüfung. Problem große Waffenleiferanten sind selbst keine astreinen Demokratien. Als zweites die Finanzströme kappen. Dafür bedarf es aber einer viel stärkeren Regulierung des gesamten wild gewordenen Fiannzsektors. Passiert schon eines von beiden nicht, sehe ich keine dauerhafte Lösung der Probleme in diesen Regionen, da ich nicht davon ausgehen, daß es eine Koalition geben wird, die in Millionen Mannstärke dort einmarschiert und auch Jahrzehnte dort bleibt, um Stabilität zu bringen und diese auch zu verwurzeln.
Gerade Giftgas ist äußerst kostengünstig und kann auch von schwachen Regimen eingesetzt werden. Mit einem 20-Liter-Kanister Sarin kann schon sehr viel Unheil angerichtet werden.
Natürlich werden keine "Millionen" einmarschieren, diese Frage stellt sich doch gar nicht. Eher könnte man sagen, es müssten Millionen der Zivilbevölkerung "ausmarschieren", wenn Assad und Terroristen bleiben sollen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(13 Apr 2017, 14:29)

Darüber entscheidet der Deutsche Bundestag. Und das ist gut so!
Über die Verlegung jedes einzelnen Soldaten? Glaube nicht.
Zur Abwehr freundlicher grüner Männchen wird dieser Beitrag Deutschlands in Verbindung mit Litauern, Niederländern und Belgiern wohl erst einmal genügen. Mit mehr rechnet derzeit auch niemand. Dann wären ohnehin ganz andere Kaliber gefragt!

...eine großartige Leistung im "starken Geist der Solidarität", wie das eine NATO-Quelle nennt. Jetzt muss nur noch die Ostsee-Pipeline verhindert werden.
Der Deutsche Bundestag hat aber entschieden, daß die Bundeswehr mit Fregatten/Korvetten dem französischen Flugzeugträger im Persischen Golf Geleitschutz gibt und daß sie die Feuerleitung im Einsatz mit guten Aufklärungsergebnissen unterstützt. Weiterhin hat der Bundestag beschlossen, daß die Bundeswehr in Mali die französischen Truppen so weit entlastet, daß sie Luft für den Kampf gegen den IS in Syrien und Irak haben... Je suis Charlie!
...auch eine großartige Leistung.
Die Bundeswehr ist derzeit in keiner guten Verfassung; ich will die Juckepunkte nicht immer wieder aufzählen: Ein Skandal ersten Ranges! Da ist dringendst Abhilfe angesagt (und auch bewilligt). Bis dahin ist so sehr viel mehr nicht drin. Das weiß der Bundestag mit seinem Wehrbeauftragten auch.

In die Probleme der Etappe habe ich mich noch gar nicht eingelesen, aber es wird sie wohl geben, wenn Sie das so betonen.

Bei der Manöver-Operation "Trident Juncture" war die Bundeswehr jedenfalls mit ganzen 3.000 Mann beteiligt - Gebirgsjäger und Minenräumer übten den Kampf um das fiktive Terrornest "Casas Altas". Daraus schloss ich, dass wohl nicht 180.000 Mann heimkrank sind und es auch irgendeine einsatzfähige Gerätschaft gibt.
Warum unterhält die UNO keine Armee, wenn sie doch ganz offenbar seit dem Korea-Krieg notwendig ist? Dann könnte sie auch in solche Rechtsbrüche eingreifen, ohne daß Herr Putin mit Atombomben drohen könnte.
Der Vorschlag für eine Standby-Truppe lag mal auf dem Tisch. Trotzdem ist der UNSR faktisch arbeitsunfähig.
Weil aber nichts dergleichen auf die Beine gestellt wurde, sollten wir Deutschen unsere Abwehrfähigkeit technisch und personell auf den Stand einer einsatzfähigen Armee bringen. Dann kann der Bundestag auch beschließen, der UNO zu helfen, wenn das im deutschen Interesse liegt.
Die Vereinten Nationen werden auf den Beschluß des Bundestages geduldig warten. Ganz sicher.
Sie werden doch nicht behaupten wollen, daß das Interessengeflecht über Stämme, Religionsgemeinschaften, Nachbarstaaten und Großmächte bis zu Weltmächten ein leicht durchschaubares Ganzes darstellt? Deutschland macht es ganz vernünftig: Unsere Bundeswehr versorgt Kurden und Jesiden im Irak mit Waffen und Training für ihre Einsätze gegen den IS. Damit ist sie am Boden und in der Sicherung der Geländegewinne sehr erfolgreich. Sicher eine gute Vorarbeit für spätere Friedensabkommen zwischen den zerstrittenen Parteien dort. Ein begonnener Völkermord wurde abgewendet.
Wenn man sich für die Verwandtschaftsverhältnisse der Clans und Familien interessiert, wird es im Detail sicher unübersichtlich. Ansonsten ist es offensichtlich, dass ein Tyrann und diverse Terroristen ein Problem darstellen.
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H2O
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Re: Giftgasangriff in Syrien

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Apr 2017, 18:38)

Über die Verlegung jedes einzelnen Soldaten? Glaube nicht.
Natürlich nicht jedes einzelnen Soldaten; aber wenn es um die Entsendung von Einheiten geht, dann selbstverständlich. Der Minister kann nicht einfach den zugestandenen Personalrahmen und das Einsatzgebiet verlassen, ohne das Parlament um Freigabe zu bitten.
...eine großartige Leistung im "starken Geist der Solidarität", wie das eine NATO-Quelle nennt. Jetzt muss nur noch die Ostsee-Pipeline verhindert werden.
Tja, denn man tau!
...auch eine großartige Leistung.
Ja, so sollte europäische Solidarität grundsätzlich gehandhabt werden. Nicht nurKerzen in die Fenster stellen... was ja auch schon ganz nett ist.
In die Probleme der Etappe habe ich mich noch gar nicht eingelesen, aber es wird sie wohl geben, wenn Sie das so betonen.
Dazu genügt es schon, die Tagespresse zu lesen.
Bei der Manöver-Operation "Trident Juncture" war die Bundeswehr jedenfalls mit ganzen 3.000 Mann beteiligt - Gebirgsjäger und Minenräumer übten den Kampf um das fiktive Terrornest "Casas Altas". Daraus schloss ich, dass wohl nicht 180.000 Mann heimkrank sind und es auch irgendeine einsatzfähige Gerätschaft gibt.
Ja sicher; muß doch immer vorgehalten werden für den Fall, daß es böse Überraschungen gibt.
Der Vorschlag für eine Standby-Truppe lag mal auf dem Tisch. Trotzdem ist der UNSR faktisch arbeitsunfähig.
Ist ja klar; der Sicherheitsrat hätte dieser Truppe nichts zu befehlen. Schließlich fallen da nicht Völkerschaften übereinander her, sondern eine UNO-Polizei sorgt dafür, daß die Kampfparteien die Waffen nieder legen. Na ja, wer soll das bezahlen...
Die Vereinten Nationen werden auf den Beschluß des Bundestages geduldig warten. Ganz sicher.
Würde ich der UNO dringend empfehlen; befehlen kann sie der Bundesregierung und dem Bundestag nämlich gar nichts.
Wenn man sich für die Verwandtschaftsverhältnisse der Clans und Familien interessiert, wird es im Detail sicher unübersichtlich. Ansonsten ist es offensichtlich, dass ein Tyrann und diverse Terroristen ein Problem darstellen.
Na wunderbar; nun sind die Fronten klarer :)
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