Provokateur hat geschrieben:(25 Nov 2016, 10:34)
Es gab und gibt säkulare Gruppen und es gibt auch noch christliche Milizen z.B. bei den Assyrern, die sowohl gegen den IS als auch gegen Assad sind.
Wie stark sind die? kämpfen die noch?
Aber angenommen, es käme irgendwann zu freien Wahlen in Syrien, dann würde aufgrund der Mehrheitsverhältnisse der nächste Präsident sicher ein Sunnit sein. Würden die Christen das akzeptieren oder das Land verlassen?
Wie es in Zukunft mit einem anderen Regime sein würde, kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass die Christen als Minderheit Syrien anderen Regimen in der Gegend vorgezogen haben. Sie waren glücklich, dass sie in Ruhe leben und arbeiten konnten. Ich weiß das auch von christlichen Geschäftsleuten aus Syrien, die jetzt in Jordanien leben, dass sie sehr gut mit Assad, mit diesem Regime gelebt und zusammengearbeitet haben.
Wünschen Sie sich die Jahre unter Assad vor 2011 zurück? Obwohl er als brutaler Diktator gilt?
Wenn Sie unsere Leute in Syrien fragen, dann sicher. Das sagen die Christen dort und auch meine Brüder Bischöfe. Sie waren zufrieden mit dem Regime. Sie konnten unbehelligt leben und arbeiten. Dieses Regime war hart gegen islamische Fanatiker. Dieses Regime hat nie einen Schuss gegen Israel abgegeben, obwohl der syrische Golan von Israel besetzt ist. Sicher war Assad kein heiliger Mann. Aber wir haben ihn vielen anderen arabischen Führern vorgezogen. Und wenn man von Menschenrechten spricht, dann gab es schlimmere Situationen. Außerdem haben wir die Lektionen aus dem Irak-Krieg von 2003 und dem Libyen-Krieg nicht gelernt. Wenn man einen Mann absetzt, wer soll ihm nachfolgen? Wir haben mehr Angst vor dem danach als vor dem davor
Nun hat sich seit dem Herbst auch Russland in Syrien eingeschaltet. Viele sagen, Russland gehe es bei seiner Militärintervention nur um seine eigenen Interessen und nicht den Kampf gegen den IS.
Jeder hat seine Interessen. Russland hat seinen letzten Militärstützpunkt in Syrien. Außerdem folgt der ganze Nahe Osten sonst den USA. Alle, außer eben Syrien. Aber Russland war die realistischste Macht von allen. Russland bekämpft diese dschihadistischen Gruppen. Niemand hier kann verstehen, warum die Supermacht Amerika so viel Zeit braucht, um Daesch und andere Gruppen zu bekämpfen. Sie konnten Saddam Hussein im Irak in kurzer Zeit besiegen. Sie könnten diese Leute noch viel schneller erledigen.
Aber sind Sie nicht zu hart mit dem Westen? Es sind doch vor allem regionale Mächte wie Saudi-Arabien und der Iran, die sich in Syrien einen blutigen Stellvertreterkrieg liefern.
Ja. Natürlich haben sie ihre Verantwortung. Wir wissen, dass viele Waffen, die nach Syrien geliefert wurden, von Saudi-Arabien bezahlt wurden. Sie tragen eine große Verantwortung. Ich frage deshalb Frankreich und die USA: Wen ihr euch so um die Menschenrechte kümmert, warum habt ihr damit in Syrien anfangen wollen? Warum habt ihr damit nicht in Saudi-Arabien begonnen? Syrien war ein Land mit Kultur, Bildung und einer guten Wirtschaft. Viele meiner jordanischen Landsleute beispielsweise sind dorthin in die Ferien gefahren. Ich habe nie gehört, dass irgendjemand nach Saudi-Arabien in die Ferien gefahren wäre. Wenn es euch also um Menschenrechte geht, fangt da an.
http://www.die-tagespost.de/bdquo-Unter ... GwodA6IC8w
Syrische Christen unterstützen die Regierung Assad, da diese Christen und Minderheiten tolerieren würde. Putins Militärintervention gegen den IS wird als große Rettungsaktion gesehen. Bei westlichen Christen rufen derlei Aussagen große Verwirrung hervor.
Jean-Clément Jeanbart, im Schweizer Fernsehen. „Die russische Militärintervention gibt den Christen Syriens neue Hoffnung“, erklärte der Geistliche bei einem Besuch in Genf. „Wladimir Putin hilft der Sache der Christen, er hilft ihnen heraus aus einer unentwirrbaren Situation.“ Durch Moskau bekomme der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) endlich absolute Priorität.
Trotzdem lebt der 72-Jährige weiterhin in seiner Geburtsstadt, die heute zwischen Rebellen und Regierungstruppen aufgeteilt ist. „Hier ist mein Platz“, sagt der Kleriker, der mit seinen Ansichten zu Assad unter den Kirchenführern Syriens und Libanons keineswegs alleine steht
http://www.fr-online.de/syrien/christen ... 97540.html
Die Verfolgung der Christen durch Gruppen wie die Muslimbrüder bestärkte ihre Unterstützung für die syrische Regierung der Baath-Partei, unter der die Christen weder religiös verfolgt noch gesellschaftlich diskriminiert werden. Aus diesem Grund betrachten viele syrische Christen die Assad-Regierung als ein Bollwerk gegen radikale islamistische Strömungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Christentum_in_Syrien
Es dürfte genug Sunniten geben die auch für Assad sind anstatt für Steinzeit Islam.
Für viele dürfte Assad doch besser sein als Nusra, IS, die ganzen anderen Banden