Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

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King Kong 2006
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Nähert sich Irak der Post-IS Ära?

Beitrag von King Kong 2006 »

Mosul ist fast komplett von dem IS zurückerobert. Gebiete, die jüngst von der irakischen PMF zurückerobert wurden sollen in kurdische Hände übergeben werden
Iraq's Iran-backed Shi'ite paramilitary force said on Sunday it had dislodged Islamic State from a number of villages west of Mosul, scoring further progress toward the border with Syria.

The villages taken by the Popular Mobilisation paramilitary force include Kojo, where Islamic State fighters abducted hundreds of Yazidi women in 2014, including Nadia Murad and Lamiya Aji Bashar, recipients of the European Parliament's Sakharov Prize for freedom of thought.

Kojo and the other villages of the Sinjar mountain region will be returned to the Yazidi community, a Popular Mobilisation leader, Abu Mahdi Al-Muhandis, told Iraqi state television.

The force reports nominally to Iraq's Shi'ite-led government and has Iranian military advisers.
Derweil soll in Koordination zwischen Damaskus, Bagdad und Teheran die Grenze zwischen Syrien und Irak gesichert werden. Das kann zur Kollision mit den USA führen. Schiessereien gab es schon.
Iraq's government is aiming to control the border area with Syria in coordination with the Iranian-backed army of Syrian President Bashar al-Assad.

Linking up the two sides would give Assad a significant advantage in fighting the six-year rebellion against his rule.

The region immediately alongside the border on the Iraqi side is either under the control of Islamic State or Kurdish forces. Islamic State also controls parts of Syria.

http://www.reuters.com/article/us-midea ... 8O0M2?il=0
Auch, wenn der IS sich in die westlichen, unwirtlichen Wüstengebiete Iraks zurückziehen kann/wird, gilt die komplette Kontrolle der irakischen Großstadt Mosul als Endpunkt des IS als "staatstragende Macht" im Irak.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

William hat geschrieben:(10 Apr 2017, 16:26)

Natürlich. Du gehörst auch zu der Sorte, die Lügen so oft wiederholen, bis sie selbst glauben.

Alles falsch was Leute wie Yousaf al Salafi sagen, die ganzen Waffen aus us-amerikanischer (und deutscher) Produktion sind alle nur erbeutet, die Türkei bekämpft den IS genauso wie FR und GB, die USA bilden nur "gemäßigte Rebellen" aus, usw., usw.

Egal in welchem Land die USA mit ihren Verbündeten intervenierten, stets entstand danach eine Demokratie nebst blühenden Landschaften und florierenden Wirtschaften.

Genug der Ironie.
Jeder Volltrottel weiß, dass egal wo die Amis ihre Finger mit im Spiel haben, nichts gedeiht außer Not, Elend, Armut und Tod, es sei denn die Machthaber der Länder machen sich und das Volk zu treuen Vasallen der USA.
Irak, Syrien, Afghanistan, etc. hätten gegen die übermäßige Militärmacht USA mit NATO niemals den Hauch einer Chance gehabt, alle Länder wären binnen kurzer Zeit eingenommen und befriedet worden, hätte man ernsthaft den Gedanken gehegt nur die Despoten aus dem Amt zu fegen und die Regierung von korrupten Gestalten zu säubern.
Klappt selbstverständlich nicht, wenn die eigenen Interessen mehr wiegen und ein armes, nur von anderen Mächten als der Ursprungsregierung beherrschtes Volk dienlicher ist, als ein freies zufriedenens.
Nur Volltrottel vertreten die Meinung, die USA würden nichts ausser Tod, Leid und Elend verursachen. Belege und Fakten dafür gibt es keine, also muss diese Lüge wieder verbreitet werden, wie Sie jetzt eben gerade, bis die Schwarte kracht.

Lügen als Lebenselixier das trifft auf ihren obigen Beitrag ganz gut zu.
Zuletzt geändert von SirToby am Di 30. Mai 2017, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

SirToby hat geschrieben:(30 May 2017, 09:17)

Nur Volltrottel vertreten die Meinung, die USA würden nichts ausser Tod, Leid und Elend verursachen. Belege und Fakten dafür gibt es keine, also muss diese Lügen weder verbreitet werden, wie Sie jetzt eben gerade, bis die Schwarte kracht.

Lügen als Lebenselixier das trifft auf ihren obigen Beitrag ganz gut zu.
Natürlich bringen die USA nur Demokratie, Liebe und Glück :D Und das alles uneigennützig :p

Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen :thumbup:
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Von Liebe und Glück habe ich nichts geschrieben.

Was sich aber durchaus statistisch nachweisen lässt: Je engere Beziehungen ein Land mit den USA pflegt, desto höher sind Einkommen, Wohlstand und Rechtsstaatlichkeit.

Ganz oben rangieren Kanada, Australien, Japan, Europa, etc.

Ganz unten Nordkorea, Venezuela, Syrien, Simbabwe, etc.

Zumindest war das in der pretrump-ära so.
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garfield336
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Es scheint jetzt in die heisse Phase zu gehen im Kampf um Raqqa. Eine Grossangriff läuft.

Um Mosuls historisches Zentrum ist es aber seit 2-3 Monaten ruhig. Warum gehen die irakischen Truppen nicht rein? Was ist der Grund für ihr Zögern ?
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garfield336
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

SirToby hat geschrieben:(30 May 2017, 09:34)

Von Liebe und Glück habe ich nichts geschrieben.

Was sich aber durchaus statistisch nachweisen lässt: Je engere Beziehungen ein Land mit den USA pflegt, desto höher sind Einkommen, Wohlstand und Rechtsstaatlichkeit.

Ganz oben rangieren Kanada, Australien, Japan, Europa, etc.

Ganz unten Nordkorea, Venezuela, Syrien, Simbabwe, etc.

Zumindest war das in der pretrump-ära so.
Es hat weniger mit der USA zu tun, als mit der weltweitverzweigten liberalen Finanzwirtschaft, die ja nicht nur von den USA hochgehalten wird.
Versucht man sich da auszuklinken gehts abwärts. Das ist einfach ein zu mächtiger Gegner als man da einfach so aussteigen könnte.

Selbst die USA würde zu Grunde gehen würden sie es versuchen.
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Kardux
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

garfield336 hat geschrieben:(31 May 2017, 08:34)

Es scheint jetzt in die heisse Phase zu gehen im Kampf um Raqqa. Eine Grossangriff läuft.

Um Mosuls historisches Zentrum ist es aber seit 2-3 Monaten ruhig. Warum gehen die irakischen Truppen nicht rein? Was ist der Grund für ihr Zögern ?
Es könnte viele Gründe hierfür geben, was wirklich stimmt kann ich persönlich nicht mehr abschätzen.

1. Man geht davon aus, dass sehr viele schiitische Milizionäre im Kampf um Mosul bisher getötet wurden, auch wenn die offiziellen Stellen dies verneinen (um die Moral aufrechtzuerhalten). Vielleicht ist die derzeitige Strategie einfach eine Art Austrocknung um nicht noch mehr Männer zu verlieren oder um die Altstadt zu verschonen?

2. Der Kampf um Mosul war von Anfang an kein Blitzkrieg, die Offensive an sich wurde auch sehr lange hinausgezögert obwohl man vor den Toren Mosuls war. Vielleicht liegt das daran, dass man die Sunniten im Land langsam "ausbluten" lassen will, und je länger der Konflikt anhält desto "besser". Der Krieg gegen den Terror ermöglicht den schiitischen Milizen nämlich sehr viel "Spielraum". Der Medienaufschrei im Westen war z.B. auch nicht sehr groß als der Journalist Ali Arkady Fotos veröffentlichte wie schiitische Milizen in Mosul mit der sunnitischen Bevölkerung umgehen. Das hat mit einem Terrorkampf nichts mehr zu tun. Im Grunde gibt es keinen großen Unterschied mehr zum IS.

3. Vielleicht lässt man sich auch mehr Zeit mit der "Befreiung" Mosuls um noch weitere angrenzende Gebiete unter seine Kontrolle zu bringen? Der eigentliche Grund für diesen ganzen Konflikt, nämlich passende Routen für Erdgaspipelines sollte hierbei nicht vergessen werden. Im Moment gibt es einen großen Konflikt um die Stadt Shingal zwischen dem pro-iranischen Lager und dem contra-iranischen Lager. Wenn der IS in Mosul komplett zerschlagen ist werden sich schiitische Milizen in der Stadt slbst aber auch im Umland nicht mehr so befreien bewegen können wie sie es jetzt tun. Das wird ihre Kriegslogistik einschränken. Vielleicht möchte man deshalb noch weitere Gebiete westlich von Mosul kontrollieren, bevor man die Stadt endgültig vom IS säubert?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Sunnyeurope »

Der IS verläßt schon Teile Raqqas, dafür müßen sie allerdings ungeschützt durch die Wüstenstraßen und da haben sie garkeine Chance (siehe Iraks "Highways of Death", da kam von mehreren tausend Fahrzeugen kein einziges durch).
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Sozialdemokrat »

Der Sturm auf Rakka durch ein kurdisches Militärbündnis hat begonnen. USA unterstützen die Kurden.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Sunnyeurope hat geschrieben:(06 Jun 2017, 16:36)

Der IS verläßt schon Teile Raqqas, dafür müßen sie allerdings ungeschützt durch die Wüstenstraßen und da haben sie garkeine Chance (siehe Iraks "Highways of Death", da kam von mehreren tausend Fahrzeugen kein einziges durch).
Sie vergessen dabei dass nicht annähernd soviele Kampfflugzeuge in der Luft sind wie damals,

Es kommen immer nur vereinzelte angeflogen, werfen ein paar Bomben ab und verziehen sich wieder.
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King Kong 2006
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Erstmals wieder "Grenzkontakt" zwischen Syrien und Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Das ist eine wichtige Entwicklung. Syrische Truppen + Unterstützer haben wieder direkten Kontakt an der syrisch-irakischen Grenze mit irakischen Offiziellen.
Syrische Armee soll Iraks Grenze erreicht haben

Die syrische Armee und ihre Verbündeten haben nach Angaben von Aktivisten am Freitag erstmals wieder die irakische Grenze erreicht.

Wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, könnte es in dem Gebiet zu Spannungen mit der US-geführten Militärkoalition kommen. Dutzende von loyal zur syrischen Regierung stehende Kämpfer trafen den Angaben zufolge im Grenzgebiet ein – etwa 70 Kilometer nördlich der Ortschaft Al-Tanaf. -

derstandard.at/2000059083919/Kurdisch-arabisches-Buendnis-SDF-greift-IS-Hochburg-Raqqa-an
Das ist fast schon wichtiger, als die Kämpfe um Rakka. Rakka ist eine Stadt, nicht der IS, wenn auch von hohem symbolischen Wert, strategisch bedeutsam ist der direkte Korridor zwischen Syrien und Irak. Die Gebietsverluste des IS sind im Moment immens.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

SDF Truppen haben die Altstadt von Raqqa erreicht. Es geht so schnell, dass man sich fragen mus, ob ISIS überhaupt noch kämpft, oder sie einfach weglaufen.

Die Kampfmoral scheint nicht mehr so gross zu sein.
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Re: Erstmals wieder "Grenzkontakt" zwischen Syrien und Irak

Beitrag von garfield336 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(10 Jun 2017, 23:03)

Das ist eine wichtige Entwicklung. Syrische Truppen + Unterstützer haben wieder direkten Kontakt an der syrisch-irakischen Grenze mit irakischen Offiziellen.



Das ist fast schon wichtiger, als die Kämpfe um Rakka. Rakka ist eine Stadt, nicht der IS, wenn auch von hohem symbolischen Wert, strategisch bedeutsam ist der direkte Korridor zwischen Syrien und Irak. Die Gebietsverluste des IS sind im Moment immens.
Villeicht ist gerade das eingetreten wo wir schon seit vielen Monaten spekulieren. Der IS zerfällt von Innen.

Dann haben natürlich die Angreifer leichtes Spiel und können Dorf um Dorf zurückerobern, da die Gegenwehr schwach ist.
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Re: Erstmals wieder "Grenzkontakt" zwischen Syrien und Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2017, 09:22)

Villeicht ist gerade das eingetreten wo wir schon seit vielen Monaten spekulieren. Der IS zerfällt von Innen.

Dann haben natürlich die Angreifer leichtes Spiel und können Dorf um Dorf zurückerobern, da die Gegenwehr schwach ist.
Das ist wohl der Anfang vom Ende. Wie lange es dauert bleibt abzuwarten. Der IS bezieht seine Stärke nicht aus sich heraus, sondern aus die Schwäche der Anderen. Diese scheinen sich jetzt besser zu organisieren und zu konsolidieren.

Der IS als Staat bzw. Kalifat ist erledigt. Habe irgendwo gelesen, wenn nach Mosul auch Rakka fällt, der Kalif sich nicht mehr Kalif nennen darf, weil ihm dazu die Legitimation, der Raum o.ä. fehlen würde. Vermutlich ziehen sich die Reste in die Wüste zurück. Irgendwann sind sie dort auch fertig. Selbst wenn man mit Assad, Kurden und Schiiten nicht zufrieden ist, wird das Modell Kalifat auf Basis salafistischer/wahabitischer Ideologie wohl nicht mehr so einfach reproduzierbar sein. Dazu war der Verein einfach zu grottig.
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Re: Erstmals wieder "Grenzkontakt" zwischen Syrien und Irak

Beitrag von garfield336 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(14 Jun 2017, 15:36)

Das ist wohl der Anfang vom Ende. Wie lange es dauert bleibt abzuwarten. Der IS bezieht seine Stärke nicht aus sich heraus, sondern aus die Schwäche der Anderen. Diese scheinen sich jetzt besser zu organisieren und zu konsolidieren.

Der IS als Staat bzw. Kalifat ist erledigt. Habe irgendwo gelesen, wenn nach Mosul auch Rakka fällt, der Kalif sich nicht mehr Kalif nennen darf, weil ihm dazu die Legitimation, der Raum o.ä. fehlen würde. Vermutlich ziehen sich die Reste in die Wüste zurück. Irgendwann sind sie dort auch fertig. Selbst wenn man mit Assad, Kurden und Schiiten nicht zufrieden ist, wird das Modell Kalifat auf Basis salafistischer/wahabitischer Ideologie wohl nicht mehr so einfach reproduzierbar sein. Dazu war der Verein einfach zu grottig.
Das Euphrat Tal ist nach wievor IS hochburg. Auch Tal Afar haben sie noch als Grosstadt im Irak.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

trotzdem sind es Rückzugsgefechte, aber wenn nach Mossul der Kampfeswille der Feinde nachlässt geht es auch schnell wieder in dei andere Richtung ...
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Re: Erstmals wieder "Grenzkontakt" zwischen Syrien und Irak

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2017, 15:44)

Das Euphrat Tal ist nach wievor IS hochburg. Auch Tal Afar haben sie noch als Grosstadt im Irak.
Und wie sieht es mit den anderen Rebellen in Syrien aus? Die dürften doch nun sogar stärker als der IS sein.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Erstmals wieder "Grenzkontakt" zwischen Syrien und Irak

Beitrag von Platon »

Adam Smith hat geschrieben:(14 Jun 2017, 15:49)

Und wie sieht es mit den anderen Rebellen in Syrien aus? Die dürften doch nun sogar stärker als der IS sein.
Wie stark die nach Aleppo noch sind weiß man nicht so recht. Allerdings haben sie im Moment kaum die Möglichkeit die Gebiete des IS zu erreichen, weil die Kurden und die SAA ihnen den Weg versperrt haben. Es scheint ein wenig darauf hinauszulaufen, dass die Gebiet nördlich des Euphrats an die Kurden und die Gebiete südlich wieder an Assad gehen. Die Rebellen sind in ihren Enklaven weitgehend ruhig gestellt und können nicht viel machen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Russland untersucht möglichen Tod von IS-Chef Bagdadi

Das russische Verteidigungsministerium untersucht, ob ein russischer Luftangriff Ende Mai Abu Bakr al-Bagdadi, den Chef der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), getötet hat. Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS.
Der Luftschlag sei am 28. Mai in den südlichen Außenbezirken der IS-Hochburg Rakka in Syrien ausgeführt worden. Dort hätten sich Führungsfiguren des IS zu einem Treffen versammelt, teilte das Ministerium mit. "Nach Informationen, die über verschiedene Kanäle bestätigt werden, nahm an dem Treffen auch IS-Führer Abu Bakr al-Bagdadi teil, der bei dem Schlag eliminiert wurde", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... spartanntp

wollen wir es hoffen
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Es deutet sich an, dass der IS kollabiert. Während die SDF und die USA damit beschäftigt sind Raqqa zu erobern nutzt die SAA die Gunst der Stunde und erobert die Wüstengebiete in Ost-Syrien zurück. Ihr Ziel ist dabei offensichtlich den Nachschubweg nach Aleppo endgültig zu sichern, zu der pro-SAA-Enklave in Deir az Zor vorzustoßen und eine mögliche Ausbreitung von Rebelleneinfluss im Grenzgebiet zum Irak zu verhindern. Diese hatten ihre eigene Offensive durchgeführt und langfristig dürfte es für die Rebellen das Ziel sein den IS in den sunnitischen Gebieten im Euphrat-Tal zu beerben.
FSA-Offensive Dezember bis April

Genau das gilt es aus SAA-Sicht natürlich zu verhindern:
SAA-Offensive seit Mai

Die Frage ist jetzt auch ob die USA und Iraner in der Lage sind diesen offensichtlichen Interessenskonflikts zu managen ohne selbst gegeneinander militärisch gegeneinander vorzugehen. Die jüngsten Spannungen zwischen beiden Ländern machen daher Sorge, aber ich habe doch meine Zweifel, dass man für die syrische Wüste sich da allzu sehr aus dem Fenster lehnen wird.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Was bedeutet diese Meldung für die deutsche Bundeswehr?

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... traum.html
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Yossarian »

garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 16:39)

Was bedeutet diese Meldung für die deutsche Bundeswehr?

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... traum.html
Nichts. Sind sie eh schon in der Verlegungsphase und sollte es länger dauern wird das Ministerium offiziell verlautbaren lassen dass dir Tornados wegen technischen Schwierigkeiten zur Zeit nicht einsatz bereit sind. Wie die letzten male als es Schwierigkeiten mit den Russen gab.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Ich habe aber die Befürchtung das Trump darauf keine Rücksicht nimmt.... btw der Kampf ist eh bald entschieden, ich wette die USA werden sich nach der Einnahme Raqqa zurückziehen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Die haben da sonst nichts verloren.
Es wahr ehrbar den Kurden bei ihrem überlebenskampf zu helfen, aber diese Aufgabe wäre nach Raqqas Fall entgültig erfüllt.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 17:02)

Ich habe aber die Befürchtung das Trump darauf keine Rücksicht nimmt.... btw der Kampf ist eh bald entschieden, ich wette die USA werden sich nach der Einnahme Raqqa zurückziehen.
Die USA werden vermutlich dort bleiben, weil der Bürgerkrieg damit immer noch nicht zu Ende ist. Im Irak dürfte der Krieg mit der Einnahme von Mossul so gut wie zu Ende sein. In Syrien hängt es dann aber von Assad ab.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Yossarian »

Adam Smith hat geschrieben:(19 Jun 2017, 17:19)

Die USA werden vermutlich dort bleiben, weil der Bürgerkrieg damit immer noch nicht zu Ende ist.
Nachdem die irakischen Kurden für September ein Unabhängigkeitsreferendum angekündigt haben ist wohl noch gar nichts vorbei.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

Yossarian hat geschrieben:(19 Jun 2017, 17:21)

Nachdem die irakischen Kurden für September ein Unabhängigkeitsreferendum angekündigt haben ist wohl noch gar nichts vorbei.
Die schiitischen Araber haben genug mit den sunnitischen Arabern zu tun. Aus dem Grund wird da nicht viel passieren. Rein theoretisch könnte dieses auch für Syrien gelten. Aber hier gibt es dann erstens noch andere Rebellen und zweitens ist Rakka keine kurdische Stadt.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Yossarian »

Adam Smith hat geschrieben:(19 Jun 2017, 17:23)

Die schiitischen Araber haben genug mit den sunnitischen Arabern zu tun. Aus dem Grund wird da nicht viel passieren. Rein theoretisch könnte dieses auch für Syrien gelten. Aber hier gibt es dann erstens noch andere Rebellen und zweitens ist Rakka keine kurdische Stadt.
Weder Türken noch Iraker noch Syrer dürften begeistert von einem unabhängigen Kurdistan sein.
Btw, passt nicht ganz in den Thread aber:

#BREAKING: #Saudi navy detained three members of #Iran’s revolutionary guard from boat seized near Marjan oilfield on Friday
al jazeera

Busy day.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith hat geschrieben:(19 Jun 2017, 17:19)

Die USA werden vermutlich dort bleiben, weil der Bürgerkrieg damit immer noch nicht zu Ende ist. Im Irak dürfte der Krieg mit der Einnahme von Mossul so gut wie zu Ende sein. In Syrien hängt es dann aber von Assad ab.

Ich meine nicht den Irak, ich meinte Syrien.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Yossarian hat geschrieben:(19 Jun 2017, 17:21)

Nachdem die irakischen Kurden für September ein Unabhängigkeitsreferendum angekündigt haben ist wohl noch gar nichts vorbei.
Und selbst wenn es kein Referendum geben würde, wäre die Lage der Kurden nicht weniger gefährlich - unabhängig davon ob der IS besiegt wird oder nicht.

Die schiitischen Milizen schärfen schon heute die Messer.
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Summers
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Summers »

Nach Drohung aus Moskau

Australien setzt Luftangriffe in Syrien aus

Nach dem Abschuss eines syrischen Kampfflugzeugs durch die USA droht Russland mit Vergeltung. Zugleich wird der Kommunikationskanal über Einsätze in Syrien geschlossen. Nun wird dem US-Koalitionär Australien die Sache zu heiß.

[…]
http://www.n-tv.de/politik/Australien-s ... 98179.html

Das schlechte Gewissen, der völkerrechtswidrig agierenden Koalition, dünstet ihr faktisch aus jeder Pore. Man weiß, dass man im Unrecht ist und sich vor den saudischen Karren hat spannen lassen.
Wie man da erhobenen Hauptes herauskommen will, ist ein Rätsel.
Fortunas

Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Fortunas »

Summers hat geschrieben:(20 Jun 2017, 15:13)

http://www.n-tv.de/politik/Australien-s ... 98179.html

Das schlechte Gewissen, der völkerrechtswidrig agierenden Koalition, dünstet ihr faktisch aus jeder Pore. Man weiß, dass man im Unrecht ist und sich vor den saudischen Karren hat spannen lassen.
Wie man da erhobenen Hauptes herauskommen will, ist ein Rätsel.
Es wäre begrüßenswerd wenn Australien wirklich die Unrechtmäßigkeit der Einsätze der ''Koalition'' anerkannt hätte, aber Australien hat soeben erklärt die Angriffe wieder aufnehmen zu wollen :s
Ich denke man hatte nur kurz nen Angstmoment wegen der russischen Drohungen, mehr nicht.
Ich bleibe dabei. Jeder Kriegsakt der nicht ausdrücklich von der international anerkannten Regierung Syriens genehmigt wurde - und das ist eben die Regierung Assad, ob es einem gefällt oder nicht - ist ein Verstoß gegen internationales Recht.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Zwei Artikel über das Leben in Ost-Aleppo nach der Eroberung durch Assad-Loyalisten:
Eastern Aleppo under al-Assad
Aleppo militias become major test for Assad
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Summers hat geschrieben:(20 Jun 2017, 15:13)

http://www.n-tv.de/politik/Australien-s ... 98179.html

Das schlechte Gewissen, der völkerrechtswidrig agierenden Koalition, dünstet ihr faktisch aus jeder Pore. Man weiß, dass man im Unrecht ist und sich vor den saudischen Karren hat spannen lassen.
Wie man da erhobenen Hauptes herauskommen will, ist ein Rätsel.
Es geht den USA wohl weniger um die Saudis als eher darum für die SDF genug Territorium zu erobern, dass diese dauerhaft wirtschaftlich überleben können. Dabei geht es vor allem um die Ölfelder in Ost-Syrien des IS, welche dies sicherstellen könnten. Andernfalls würden die Kurden nämlich dauerhaft am Tropf der USA hängen und man würde auf Jahrzehnte hinaus in Konflikten der YPG/SDF mit Assad, der Türkei und anderen Rebellen vermitteln müssen und direkt involviert sein. Das würde die USA langfristig in eine Situation bringen, die nicht ihren Interessen entspricht. Gleichzeitig will Assad natürlich auch möglichst viele Gebiete erobern und vor allem die Enklave in Deir az Zor erreichen, in deren Umgebung ja diese Ölfelder liegen. Daher wundert es mich nicht, dass die USA keine besondere Rücksicht auf Befindlichkeiten von Assad oder den Russen dort nehmen und auch kein Problem damit haben mal einen SAA-Flieger abzuschießen, den sie im Verdacht haben den Vormarsch der Kurden behindern zu wollen. Ich gehe davon aus, dass derartige Vorfälle dort wieder vorkommen können, am Ende kommt es aber einfach darauf an, wie lange der IS in Raqqa durchhält und ab wann die SDF einen großen Vorstoß entlang des Euphrats machen kann. Und ob sich dort dann die FSA-Rebellen von al-Tanf aus ihnen anschließen können. Das dürfte zumindest mal geplant sein, nehme ich an. Auch wenn die SAA den Landweg blockiert, würden die USA sie dann schon rüberfliegen oder notfalls auch über Land eskortieren, die pro-Assad-Milizen haben ja jetzt bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass die USA da keine Hemmungen haben, wenn sie selbst oder ihre Verbündeten bedroht werden auch mal pro-Assad-Truppen wegzubomben. Verteidigen können die sich gegen US-Luftschläge ohnehin nicht und die Russen haben bisher durchaus nicht damit gedroht US-Truppen angreifen zu wollen um pro-Assad-Truppen zu verteidigen. So wichtig ist den Russen die Ost-syrische Wüste dann vielleicht doch nicht. ^^
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King Kong 2006
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Rakka fast eingeschlossen

Beitrag von King Kong 2006 »

Rakka scheint wohl langsam eingekesselt zu werden. In Mosul hält der IS nur noch einen kleinen Teil der Altstadt. Nach Aleppo die nächsten beiden Städte. Danach ist der IS nur noch klassisch auf asymmetrische Kriegsführung aus der Wüste heraus zur Agitation möglich.

http://isis.liveuamap.com
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Was bei Todenhöfer der al-Nusra-Kommandeur war sind bei Seymour Hersh zwei "Amerikanische Geheimdienstler die miteinander chatten".

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... shared.web

Zwei "amerikanische Geheimdienster" die Russland bejubeln und sämtliche Behauptungen der Russen für richtig befinden. In einem "Chat" der einem Enthülungsjournalisten zugespielt wurde. Das ist natürlich authentisch und überhaupt nicht von den Russen erfunden. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
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Rakka im Norden und der Kampf um die Highways

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Raum der beiden Staaten bietet mehrere hot spots. Die Grenze zum Libanon/Israel, der Nordwesten um Idlib, Mosul im Irak usw. Im Moment gibt es bei den folgenden Ecken Bewegung. Bei Rakka geben die Kurden Gas, im Osten, in der Wüste will man die Straßen.

Im Kampfgebiet zwischen Syrien und dem Irak sieht man, wie zunächst von syrischer Seite versucht wurde eine Verbindung mit der Schnellstraße zwischen Syrien und dem Irak und dem Grenzübergang al-Tanf zu erkämpfen. Offenbar gab es da Schwierigkeiten. Nicht zuletzt gab es Schießereien zwischen Milizen und US-Truppen. Auch wurde eine iranische Drohne abgeschossen. Danach wurde eine Verbindung weiter nördlich erkämpft. Ziel ist es die Kontrolle über eine befestigte Schnellstraße zu bekommen, die Syrien und den Irak infrastrukturell verbinden kann. Von neu kontrollierten Gebieten soll dann ein Vorstoß auf Deir es-Zor weiter nach Norden erfolgen.

Federführend ist Generalmajor Qassem Soleimani. Chefstratege Irans (IRGC) für den Raum Syrien/Irak. Der Chef der Aufklärung der afghanischen Liwa Fatemiyoun-Division, Mohammad Hosseini, ist bei dem Vorstoss als er auf eine Mine getreten ist, getötet worden. Offenbar war auch er maßgeblich bei den Operationen beteiligt. Einheiten dieser Division waren bei der Rückeroberung Aleppos, Palmyras und jetzt bei den Vorstössen im Osten Syriens gen Irak stets immer vorne dabei. Sie rekrutieren sich hauptsächlich aus der Volksgruppe der Hazara. Eine persischsprechende, schiitische Volksgruppe, wohl von turk-und/oder mongolischer Abstammung.
Syrian Desert campaign (May 2017–present)

https://en.wikipedia.org/wiki/Syrian_De ... 7–present)
Bei dem Kampf um Rakka gibt es eine weibliche Doppelspitze bei den kurdischen YPG. Rojda Felat und Clara Raqqa sind die höchsten (weiblichen) Feldkommandeure der YPG vor Ort. Egal, wie bedeutsam die Unterstützung durch die westl. Allianz ist (auch russische Luftunterstützung soll es geben), für die Kurden ist das ihre Zeit.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

in der Wüste Im Juni kann man schonmal die Afghanen verheizen ^^
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Platon hat geschrieben:(26 Jun 2017, 00:55)

in der Wüste Im Juni kann man schonmal die Afghanen verheizen ^^
In der Tat ist die Einsatzkonzeption der afghanischen Division die von Stoßtruppen/Shock Troops. Da geht es nicht so glimpflich ab. Sie sollen oft die Speespitze vor den irakischen, libanesische, syrischen und iranischen Einheiten stellen. Im Iran hält man die Afghanen sowieso für die "harten Hunde". Nicht so dekadent wie die Iraner oder so "wechselhaft" wie die Araber. ;)
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Es gab einen heftigen Gegenangriff des IS in Mossul, anscheinend ausgeführt von Schläferzellen. Dem IS ist es dadurch gelungen, einen Teil Westmossuls, nahe dem Umspannwerk, wieder in seine Gewalt zu bekommen, auch wenn kein Durchbruch zur eingekesselten Altstadt erzielt werden konnte.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Wasteland »

SirToby hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:57)

Es gab einen heftigen Gegenangriff des IS in Mossul, anscheinend ausgeführt von Schläferzellen. Dem IS ist es dadurch gelungen, einen Teil Westmossuls, nahe dem Umspannwerk, wieder in seine Gewalt zu bekommen, auch wenn kein Durchbruch zur eingekesselten Altstadt erzielt werden konnte.
Das mit den Schläferzellen im gesamten Gebiet dürfte noch enorme Probleme verursachen. Die werden sich mehr und mehr auf Guerilla-Kriegführung zurückziehen.
Audi
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Die USA plant einen Angriff auf Syrien

Hinweise auf möglichen Chemiewaffeneinsatz
USA drohen Syrien mit Vergeltung bei Giftgasangriff
Syrien bereitet nach US-Angaben den Einsatz von Chemiewaffen vor. Das Weiße Haus zieht eine rote Linie: Sollte es zu einem Angriff kommen, werde Machthaber Assad einen "hohen Preis" bezahlen.

Die Vereinigten Staaten hätten "potenzielle Vorbereitungen für einen weiteren Chemiewaffenangriff des Assad-Regimes identifiziert, der wahrscheinlich einen Massenmord an Zivilisten, darunter unschuldige Kinder, zur Folge haben würde", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer.
Die USA seien in Syrien, um die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu eliminieren. Wenn Assad aber einen "weiteren Chemiewaffenangriff" ausführe, würden er und seine Armee dafür einen "hohen Preis" bezahlen.
Bei den derzeit beobachteten Aktivitäten handele es sich um ähnliche Vorbereitungen wie jene, "die das Regime vor seinem Chemiewaffenangriff am 4. April 2017 getroffen hat", hieß es. Damals waren bei einem Giftgasangriff auf die Stadt Chan Scheichun mindestens 87 Menschen getötet worden. (Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen.)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 54568.html

Auffälliger geht's es schon gar nicht....

Mal schauen wann der "Chemieangriff" startet. Russland sollte seine Abwehrmittel stärken aktiv eingreifen sei es rein defensiv um die Kosten für die USA hoch zu schrauben



Militärschlag von US-Präsident TrumpUS-Enthüllungsjournalist Hersh: Syrien-Angriff basierte auf Lüge

Doch nun erhebt einer der weltweit renommiertesten Enthüllungsjournalisten schwerwiegende Vorwürfe. Der US-Reporter Seymour Hersh behauptet in einem ausführlichen Artikel für die „Welt am Sonntag“ (WamS ) zum einen, dass bei dem syrischen Angriff überhaupt kein Sarin eingesetzt wurde. Der zweite Vorwurf: Trump habe entsprechende Hinweise seiner eigenen Experten ignoriert und mit dem Militärschlag falsch reagiert.


Vorwurf 1: Es gab keinen Nervengas-Angriff
Hershs Belege:
Der Angriff: Hersh schreibt in der "WamS", dass die syrische Luftwaffe an jenem Tag einen Dschihadisten-Treffpunkt mit einer Bombe angegriffen habe, die nur mit konventionellem Sprengstoff bestückt gewesen sei. In seinem Text beruft er sich vor allem auf seine Haupt-Quelle, einen US-Regierungsberater. Hersh schreibt: „Die 500-Pfund-Bombe löste durch ihre Druck- und Hitzewelle weitere, kleinere Explosionen aus. Dabei entstand eine gewaltige giftige Wolke, die sich über der Stadt ausbreitete."
Militär-Befunde: Hersh bringt weitere Belege und zitiert einen Bericht des US-Militärs, ein sogenanntes "Battle Damage Assessment" (BDA). Demnach sei die giftige Wolke, die nach dem Angriff über dem Dorf niederging, nicht von eingesetztem Gift verursacht worden. Sie sei vielmehr entstanden aus Stoffen, die im Keller des getroffenen Dschihadisten-Stützpunktes lagerten. Darunter seien anderem Düngemittel und Desinfektionsmittel gewesen. 
Geheimdienst-Erkenntnisse: Hersh berichtet, nach dem Angriff hätte ein Mann aus dem US-Sicherheitsapparat, der für die Planung des Vergeltungsangriffs zuständig war, bei CIA und DIA nachgefragt, ob es Beweise für Sarin in dem Flughafen gebe. Die Antwort sei gewesen: „Wir haben keinen Beweis dafür, dass Syrien Sarin hatte oder einsetzte“, so der Hersh-Informant.
Berichte von Helfern: Hersh bezieht sich auf die Organisation Ärzte ohne Grenzen und erwähnt zwei von deren Teams. Das erste Team habe Opfer von Chan Scheichun in einem Krankenhaus behandelt und durchaus Erkenntnisse gehabt, dass die Opfer „einem neurotoxischen Stoff wie Sarin-Gas oder etwas Ähnlichem ausgesetzt waren“.  Ein weiteres Team der Organisation hingegen berichtete laut Hersh: Die Patienten „rochen nach Bleichmittel, was nahelegte, dass sie Chlorgasen ausgesetzt waren.“ Und weiter schreibt Hersh unter Berufung auf die Helfer, dass bei der Explosion mehrere Chemikalien freigesetzt wurden, die in Düngemittel vorkommen und ähnliche neurotoxische Symptome verursachen könnten wie Sarin

Strategisches Kalkül: Der US-Regierungsberater legte Hersh dar, dass ein Giftgas-Angriff auch aus strategischer Sicht keinen Sinn für Assad ergebe. Demnach wären die Russen, der wichtigste Verbündetet Assads, durch einen Giftgas-Angriff „noch zehnmal mehr verärgert gewesen als irgendwer im Westen“. Denn, so der Berater: „Russlands Strategie gegen den IS, die auf die amerikanische Kooperation angewiesen ist, wäre zerstört worden. Baschar hätte mit einer solchen Aktion die Russen stinksauer gemacht, mit unabsehbaren Folgen für den Diktator.“

Hersh führt in seinem Bericht zudem aus, dass den US-Geheimdiensten und wohl auch Trump klar gewesen sei, dass es keinen Giftgas-Angriff gegeben habe. Einige Mitglieder der US-Armee und der US-Geheimdienste seien „besonders verstört“ gewesen, dass Trump diese Hinweise ignoriert habe, schreibt Hersh in der „WamS“. „Nichts davon macht Sinn“, habe ein Offizier seinen Kollegen geschrieben, als er von der Entscheidung Trumps erfahren habe, einen Vergeltungsangriff auf Syrien zu fliegen. „Wir wissen, dass es keinen Chemiewaffen-Angriff gab.“ So behauptet Hersh, dass Trump nicht auf Grundlage von Erkenntnissen, sondern emotional getrieben gehandelt hatte. „Der Präsident hatte die Bilder der vergifteten kleinen Mädchen gesehen und sagte, es wäre eine von Assads Gräueltaten,“ zitiert Hersh den Sicherheitsberater. „Das ist typisch für die menschliche Natur. Man zieht voreilig die Schlüsse, die man ziehen will.“
Als weiteren Beleg gibt Hersh in der „Wams“ an, dass die USA vor dem syrischen Angriff von Syrien und Russland über den bevorstehenden Schlag informiert wurden. Er schreibt: „Ein führender und erfahrener Berater der US-Nachrichtendienste erklärte mir, dass russische Dienste immer dann mit Syrern und US-Amerikanern ihre Informationen teilten, wenn es der gemeinsame Kampf gegen dschihadistische Gruppen notwendig mache.“

Nach dem Angriff waren viele Experten verwundert, warum Assad diese Schwelle überschritten hat. Denn damit hat er sich, eigentlich ohne Not, angreifbar gemacht.  Zudem wurde auch oft darauf hingewiesen, dass Syrien unter internationaler Beobachtung 2013 alle seine Chemiewaffen vernichtet hat.
Der Fall weist Ähnlichkeiten mit dem US-geführten Militärschlag gegen den Irak 2003 auf. Damals wurde von den USA  als Hauptbegründung die Massenvernichtungswaffen angegeben, die das Regime von Saddam Hussein besitze. Die US-Administration unter George W. Bush drückte ihr Vorhaben durch, obwohl ihre eigenen Dienste anderslautende Informationen hatten.

http://www.focus.de/politik/ausland/usa ... 85529.html


Die Ammis wollen anscheinend doch mehr in Syrien
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King Kong 2006
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:28)

Die Ammis wollen anscheinend doch mehr in Syrien
Natürlich, vor allen Dingen wollen sie den Iran und Russland ausbremsen. ;)
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Sind bereit auch einen großen Krieg auszulösen... Vor allem übernehmen es die Medien als sei es ein Fakt, dass Assad SINNLOS einen Giftgasangriff vorbereitet obwohl die Russen doch weit aus bessere Möglichkeiten haben
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Jemand hat kommentiert

Der Grund für diese US-Ankündigung ist der Bau einer neuen, russischen Militärbasis nur 185Km entfernt von der von den USA illegal besetzen Basis nahe Al-Tanf, mit welcher die USA einen Grenzverkehr zwischen Irak und Syrien verhindern und so später die Gas-Pipeline zwischen Iran, Irak und Syrien Richtung Europa für das strategisch wichtige South-Pars-Gasfeld. Denn wenn der Anschluss an das größte Gasfeld der Erde kommt, dann können die USA nicht mehr ihr Schiefergas in Europa absetzen und das ist ja laut letzter Sanktionsschrift auch ganz offen und unverblümt ihr Ziel - da musste sogar die Kanzlerin husten.

Kann man es überprüfen ob die Russen tatsächlich eine neue Basis bauen?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Russland errichtet erstmals Militär-Stützpunkt im Süden von Syrien

https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... c5c058d9b8

Vielleicht will Trump mit der Chemiewaffen Keule den Druck erhöhen? Auf jeden fall genau so billig wie 2003 mit den Massenvernichtungswaffen. Leicht durchschaubar
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Der Gesprächspartner von Hersh gibt 1:1 die Sichtweise Russlands wieder, daher ist er da offensichtlich verarscht worden. Das ist analog zu dem "al-Nusra-Kommandeur" der Todenhöfer dereinst 1:1 die Propaganda von Assad runtergebetet hat. Die Ankündigung der USA auf einen erneuten Chemieangriff Assad zu reagieren, dürfte auf entsprechenden Informationen der US-Geheimdienste beruhen und zeugt davon, dass die USA keineswegs von sich aus die Absicht haben Assad zu bombardieren und ihm direkt eine Warnung schicken. Denn wenn es erneut zu einem Angriff kommt, bei dem alles auf einen Chemiewaffeneinsatz hindeutet, würden die USA überhaupt gar nicht anders können als nochmals zuzuschlagen. Andernfalls würden sie nämlich ihre Glaubwürdigkeit verlieren, nicht nur hinsichtlich Syriens sondern auf Jahre hinaus weltweit. Das war auch beim letzten Mal schon so, dass die USA überhaupt gar nicht anders konnten als militärisch zu reagieren, nachdem Assad offensichtlich das Abkommen mit den USA, was ihn nicht ganz unwesentlich im Amt gehalten hat, gebrochen hatte.

Insgesamt glaube ich nicht, dass die USA ein wirkliches Problem mit Russland in Syrien haben. Das Problem ist eher der Iran und seine Verbündeten, weil diese langfristig versuchen werden ihre Präsenz in Syrien zu nutzen um Israel zu bedrohen. Denn es deutet sich ja an, dass mit einem Endsieg Assads auf den Schultern pro-iranischer Milizen und die Etablierung einer Landverbindung Iran-Irak-Syrien-Hisbollah ein auf Dauer angelegtes Sicherheitsrisiko für Israel entstehen könnte. Und das ist für US-Interessen meines Erachtens bedeutsamer als Assad oder was auch immer man für US-Interessen in Syrien sieht. Meines Erachtens ist Syrien für die USA völlig belanglos, mal abgesehen von der Sicherheit Israels und ihrer neuen Verbündeten Kurden und vielleicht noch das Verhindern einer erneuten Flüchtlingswelle.

Es sind immer die pro-iranischen, pro-russischen und pro-Assad-Leute die aus propagandistisches Gründen ein großes US-Interesse an Syrien herbeireden wollen. Das ist aber Unsinn. Wenn die USA ein großes Interesse an Syrien hätten, hätten sie 2012 Assad aus dem Amt entfernt und kein Abkommen mit den Assad/Russsland geschlossen. Die Syrien-Politik der USA hinsichtlich Assad ist seit 2011 davon gekennzeichnet, dass die USA versuchen so wenig wie möglich involviert zu sein.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

überlege doch mal logisch. WOZU SOLLTE ASSAD CHEMIE WAFFEN EINSETZEN? Gerade wo er am erstarken ist setzen die Assads, Russen usw Chedmiewaffen ein? So ein scheiß glaubt doch kein Mensch der bis 3 rechnen kann. Moskau hat viel bessere mittel als sinnlose chemiewaffen sieh doch mal den Schwachsinn ein.

Wenn die USA schreibt man weiß das USA chemiewaffen einsetzt und es ganz heftige Konsequenzen für assads armee geben wird schrillen doch alle Alarmglocken. 2003 hat die CIA auch ganz viele Beweise und hinweise gehabt

Moskau und Assad sind so ziemlich an jeder Front siegreich und müssen auf einmal Chemiewaffen einsetzen. Und Whasington weiß es sofort.... Was für eine Märchenstunde erzählst du uns hier?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Audi hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:20)

überlege doch mal logisch. WOZU SOLLTE ASSAD CHEMIE WAFFEN EINSETZEN? Gerade wo er am erstarken ist setzen die Assads, Russen usw Chedmiewaffen ein? So ein scheiß glaubt doch kein Mensch der bis 3 rechnen kann. Moskau hat viel bessere mittel als sinnlose chemiewaffen sieh doch mal den Schwachsinn ein.

Wenn die USA schreibt man weiß das USA chemiewaffen einsetzt und es ganz heftige Konsequenzen für assads armee geben wird schrillen doch alle Alarmglocken. 2003 hat die CIA auch ganz viele Beweise und hinweise gehabt

Moskau und Assad sind so ziemlich an jeder Front siegreich und müssen auf einmal Chemiewaffen einsetzen. Und Whasington weiß es sofort.... Was für eine Märchenstunde erzählst du uns hier?
Nur weil man sich etwas nicht vorstellen kann, heißt das nicht etwas sei nicht passiert. Das ist schlichtweg kein Argument, weil es ja überhaupt gar nicht versucht auf den Vorfall an sich einzugehen. Man kann sich selbstverständlich Erklärungen überlegen, wie das passieren konnte. Es war womöglich einfach nur ein erster außenpolitischer Test von Trump um zu sehen, ob die USA unter ihm überhaupt handlungsfähig ist. Was ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass da eher das chaotische System unter Assad zum Tragen gekommen ist. De facto macht da nämlich jeder was er will und Assad und die oberste Führungsriege interveniert lediglich hin und wieder. Möglicherweise hat da einfach mal jemand gemacht ohne, dass das jemand in der obersten Führungsriege angeleiert hat. Wie gesagt die ganzen Armeeteile, Geheimdienste, Milizen etc. die für Assad kämpfen machen alle ihr eigenes Ding. Es ist wie so oft in Syrien. Ist das passiert was alle außer den Russen und Assad glauben und sich auf entsprechendes Videomaterial und die Erfahrungen in der Vergangenheit (es gab bereits vorher Giftgas-Angriff in Ghouta, den die pro-Assad-Front ja auch umgedeutet haben will, wie so vieles andere was in diesem Krieg passiert ist) stützen kann oder ist irgendeine ziemlich weit hergeholte Geschichte wahr, die die Russen sich ein paar Stunden später offensichtlich ausgedacht haben und seitdem versuchen irgendwie durch anonyme Quellen etc. zu stützen.

Assad hat in der Vergangenheit bei zahlreichen Gelegenheiten Chemiewaffen eingesetzt, normalerweise Chlorgas, mindestens zwei Mal auch Saringas und seine Kriegstaktik besteht seit jeher im wesentlichen darin die Zivilbevölkerung des Feindes zu terrorisieren und ihre Moral zu schwächen. Die Saringas-Angriffe auf die Zivilbevölkerung passt da wunderbar in die Mentalität mit der die Assad-Seite diesen Krieg angegangen bzw. auch in den Jahren (und Jahrzehnten) davor mit politischer und militärischer Opposition umgegangen ist. Und das man von den Untaten von Assad im Normalfall binnen Stunden informiert ist, ist für die Russische Desinformation natürlich eine Herausforderung, aber in Zeiten von Youtube ist das nunmal so.

Die USA wiederum haben keinen wirklichen Grund eine militärische Auseinandersetzung mit Assad zu provozieren. Das würde nur sinnlos Ärger mit Russland herauf zu beschwören und strategisch macht es keinen wirklichen Sinn. Der Feind der USA in Syrien sind die schiitischen Milizen der Iraner und der IS. Daher gibt es keinen Grund davon auszugehen, dass sie irgendein Interesse daran haben einen Chemiewaffenangriff von Assad leichtfertig anzunehmen oder gar selbst zu fabrizieren. Assad ist nicht mehr wirklich der Feind der USA bzw. des Westen im Allgemeinen. Längst haben USA, die Türkei oder zuletzt auch Frankreich signalisiert sich mit ihm am Ende arrangieren zu können.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Janus »

Platon hat geschrieben:(27 Jun 2017, 20:32)
...
Es sind immer die pro-iranischen, pro-russischen und pro-Assad-Leute die aus propagandistisches Gründen ein großes US-Interesse an Syrien herbeireden wollen. Das ist aber Unsinn. Wenn die USA ein großes Interesse an Syrien hätten, hätten sie 2012 Assad aus dem Amt entfernt und kein Abkommen mit den Assad/Russsland geschlossen. Die Syrien-Politik der USA hinsichtlich Assad ist seit 2011 davon gekennzeichnet, dass die USA versuchen so wenig wie möglich involviert zu sein.
Die US-Administration ist kein geschlossener, monolithischer Block - auch und erst Recht unter Obama nicht. Das State Departement unter HRC wollte ein aktives Eingreifen in Syrien und den Sturz Assads schon 2012. Ihr schlossen sich Teile der Geheimdienste an. Man sollte vielleicht auch nicht den diplomatischen Einfluss der Saudis, Kataris und Israelis auf die US-Politik völlig ausser Acht lassen.
Dem Gegenüber stand das Pentagon, sowie große Teile der CIA, die vor einem Eingreifen in Syrien dringend warnten. Man wollte sich nicht in einen weiteren unübersichtlichen Konflikt im Nahen Osten hineinziehen lassen und die Region weiter destabilisieren.
Diesen Konflikt zwischen dem US-State Departement (unter HRC) und dem Pentagon hatte man im Übrigen schon hinsichtlich Lybien. Auch hier warnten die US-Militärs eindringlich, während das Aussenministerium zur Eskalation und Regime Change riet. In Lybien setzten sich das State Departement schließlich durch und zog Obama auf seine Seite - was dieser später als seinen größten Fehler bezeichnete. Als die Briten dann die Entscheidung trafen in Syrien nicht in großem Stil zu intervenieren war auch in Washington (vorerst) eine Entscheidung gefallen und Obama entschied sich gegen ein militärisches Eingreifen und Regime Change. Auch um die Russen und Iraner nicht weiter zu provozieren und den Atom-Deal mit dem Iran weiter verhandeln zu können. Allerdings machten die verbündeten Saudis, Kataris, Israelis und Türken im Hintergrund weiter auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen Druck, um die Amerikaner doch zur Intervention zu bewegen. Verständlich, hatten diese Prtagonisten doch schon hohe Geldbeträge und Ressourcen in den Konflikt investiert um ihre jeweiligen Partikularinteressen voran zu treiben. So erklärt sich auch das Rumgeiere der US-Administration. Mit anderen Worten, es gibt Teile in der US-Regierung die massive Interessen (geopolitischer und wirtschaftlicher Natur) in Syrien verfolgen, während sich ein anderer Block aus den Konflikten am liebsten heraushalten möchte, da man erkannt hat,dass das Eskalitionspotential und -risiko völlig unberechenbar ist.
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