Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

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Adam Smith
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

Platon hat geschrieben:(11 Jul 2017, 16:47)

Ich glaube der IS hat auch Internet. ;)
Das schon. Eine direkte Kommunikation aus z.B. Rakka lässt sich aber abfangen und zurückverfolgen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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King Kong 2006
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Mosul komplett zerstört? Keine intelligenten Waffen benutzt?

Beitrag von King Kong 2006 »

Mosul im Irak ist schwerer zerstört worden als Aleppo.
'Mosul Is Completely Destroyed'

Walking among the rubble of western Mosul, it’s rare to see a fully intact building still standing. Ghanim Jalil Younis, a staff director in the office of the Nineveh governor, said that while eastern Mosul is half-destroyed, the devastation in the western half is much greater. Donya Ammar, a member of a local volunteer group, said that the destruction in the west is close to “99 percent.”

https://www.theatlantic.com/internation ... on/533067/
Der mediale Aufschrei blieb allerdings im Gegensatz bei der Eroberung Aleppos aus.

Oftmals wird die Kriegsführung thematisiert und kritisiert. Sicher nicht immer - abzüglich der instrumentalisierten Propaganda - nicht zu unrecht. Dabei scheint aber bei all der an PC-Spiele erinnerten Videospieloptik von Drohnen und Smartbombs vergessen zu werden, wie brutal Krieg ist. Und das gezielt Geschosse und Sprengstoffe eingesetzt werden, um menschliche Körper zu schädigen oder soweit zu verletzen, daß diese sterben. Dazu sind die Waffen da. Krieg ist immer noch kein Videogame.

Bei der kritisierten Kriegsführung in Syrien, anders als im Irak, im speziellen bei Aleppo wurde der fehlende Einsatz von z.B. smart bombs und "intelligenten Waffen" oft kritisiert. Mosul ist aber offensichtlich stärker zerstört worden, als Aleppo. Man ist heute immer noch nicht in der Lage eine Schlacht zu führen, ohne, daß Mensch und Häuser unversehrt bleiben. Das ist auch ein Paradoxum an sich. Ich kenne keinen Krieg, in dem das gelang.

Fehlender Einsatz von "intelligenten Waffen". Warum? Ich kenne nur eine Macht, die in Qualität und Quantität in der Lage wäre annähernd eine große Menge dieser Waffen einzusetzen. Das ist die USA. Und auch nur auf einem gewissen Level. Niemand anders hat die Kapazitäten und die finanziellen Mittel. Nicht mal Russland. Auf diesem Niveau. Staaten in der Region, wie Israel und der Iran können das auch nicht. Als Israel mit der Hisbollah kämpfte haben die USA große Mengen von smart bombs u.ä. nach Israel verbracht, weil die Vorräte der IDF schneller zur Neige gingen, als sie selbst produzieren konnten. Der Iran hat solche Waffen, auch in der Produktion, aber sie würden niemals für einen intensiven Krieg lange vorhalten. Entweder müsste man z.B. aus Russland oder China schnell nachkaufen oder auf weitaus einfachere Waffen zurückgreifen. Syrien oder der Irak haben so etwas praktisch gar nicht. Das ist kein böser Wille. Sie haben sie nicht. Weder tausende lasergesteuerte Bomben, noch cruise missiles, noch satellitengestützte Steuerung oder high tech Aufklärungsdrohnen. Würden den syrischen Streitkräften das Waffenarsenal der USA zur Verfügung stehen, dann würden sie diese sicher einsetzen. Viele Staaten hätten gerne solche Waffentechnik und Einsatzmöglichkeiten.

Krieg ist eine brutale Angelegenheit. Aber es stößt schon merkwürdig auf, wenn man meint, das wäre so eine sterile Angelegenheit wie in einem PC-Spiel. Und das man Gefechte, Schlachten und Krieg führen kann ohne Elend, Tod, Zerstörung und Verstümmelung. Wo gab es so einen Krieg? Auch ist die unterschiedliche Berichterstaatung bei dem Kampf in Syrien und Irak beachtenswert. In Bezug auf dem Irak gibt es weitaus weniger Kritik. Warum? Es sind fast dieselben Protagonisten. Außer Assad/Putin und al-Abadi/Trump/Obama. Die schiitischen Milizen, der Iran, IS, Kurden usw. sind praktisch identisch.

Worin besteht die unterschiedliche Wahrnehmung - in einigen Medien und Hauptstädten - des Konflikts? Oder sind die Verstümmelten durch einen nicht in "gerechten" Wahlen legitimierten Präsidenten Assad beachtenswerter und verurteilungswerter als die Verkrüppelten durch die demokratische legitimierte Führung in Bagdad?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Cat with a whip
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Cat with a whip »

Und nochmal 700.000 weitere Flüchtlinge. Denke es ist ein Prozess der Abstumpfung und Gewöhnung.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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King Kong 2006
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Cat with a whip hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:31)

Und nochmal 700.000 weitere Flüchtlinge. Denke es ist ein Prozess der Abstumpfung und Gewöhnung.
Zunächst einmal gibt es fast 300 000 Nachzügler mit Anspruch auf Aufenthalt in Deutschland. Nur aus Syrien.
267 500 Syrer mit Anspruch auf Familiennachzug

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 96006.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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CaptainJack

Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von CaptainJack »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:44)

Zunächst einmal gibt es fast 300 000 Nachzügler mit Anspruch auf Aufenthalt in Deutschland. Nur aus Syrien.
Nicht vergessen, jetzt schon! Eine sinnlose Pressemeldung. Der Hammer kommt erst, wenn die jeweilige 2-Jahresfrist abgelaufen ist .... und zwar erst unmerklich und nicht statistisch erfasst. :mad: Man wird es dann nur am gewaltig verändertem Straßenbild und an anderen Kleinigkeiten merken.
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Re: Mosul komplett zerstört? Keine intelligenten Waffen benutzt?

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:19)

Mosul im Irak ist schwerer zerstört worden als Aleppo.



Der mediale Aufschrei blieb allerdings im Gegensatz bei der Eroberung Aleppos aus.

Oftmals wird die Kriegsführung thematisiert und kritisiert. Sicher nicht immer - abzüglich der instrumentalisierten Propaganda - nicht zu unrecht. Dabei scheint aber bei all der an PC-Spiele erinnerten Videospieloptik von Drohnen und Smartbombs vergessen zu werden, wie brutal Krieg ist. Und das gezielt Geschosse und Sprengstoffe eingesetzt werden, um menschliche Körper zu schädigen oder soweit zu verletzen, daß diese sterben. Dazu sind die Waffen da. Krieg ist immer noch kein Videogame.

Bei der kritisierten Kriegsführung in Syrien, anders als im Irak, im speziellen bei Aleppo wurde der fehlende Einsatz von z.B. smart bombs und "intelligenten Waffen" oft kritisiert. Mosul ist aber offensichtlich stärker zerstört worden, als Aleppo. Man ist heute immer noch nicht in der Lage eine Schlacht zu führen, ohne, daß Mensch und Häuser unversehrt bleiben. Das ist auch ein Paradoxum an sich. Ich kenne keinen Krieg, in dem das gelang.

Fehlender Einsatz von "intelligenten Waffen". Warum? Ich kenne nur eine Macht, die in Qualität und Quantität in der Lage wäre annähernd eine große Menge dieser Waffen einzusetzen. Das ist die USA. Und auch nur auf einem gewissen Level. Niemand anders hat die Kapazitäten und die finanziellen Mittel. Nicht mal Russland. Auf diesem Niveau. Staaten in der Region, wie Israel und der Iran können das auch nicht. Als Israel mit der Hisbollah kämpfte haben die USA große Mengen von smart bombs u.ä. nach Israel verbracht, weil die Vorräte der IDF schneller zur Neige gingen, als sie selbst produzieren konnten. Der Iran hat solche Waffen, auch in der Produktion, aber sie würden niemals für einen intensiven Krieg lange vorhalten. Entweder müsste man z.B. aus Russland oder China schnell nachkaufen oder auf weitaus einfachere Waffen zurückgreifen. Syrien oder der Irak haben so etwas praktisch gar nicht. Das ist kein böser Wille. Sie haben sie nicht. Weder tausende lasergesteuerte Bomben, noch cruise missiles, noch satellitengestützte Steuerung oder high tech Aufklärungsdrohnen. Würden den syrischen Streitkräften das Waffenarsenal der USA zur Verfügung stehen, dann würden sie diese sicher einsetzen. Viele Staaten hätten gerne solche Waffentechnik und Einsatzmöglichkeiten.

Krieg ist eine brutale Angelegenheit. Aber es stößt schon merkwürdig auf, wenn man meint, das wäre so eine sterile Angelegenheit wie in einem PC-Spiel. Und das man Gefechte, Schlachten und Krieg führen kann ohne Elend, Tod, Zerstörung und Verstümmelung. Wo gab es so einen Krieg? Auch ist die unterschiedliche Berichterstaatung bei dem Kampf in Syrien und Irak beachtenswert. In Bezug auf dem Irak gibt es weitaus weniger Kritik. Warum? Es sind fast dieselben Protagonisten. Außer Assad/Putin und al-Abadi/Trump/Obama. Die schiitischen Milizen, der Iran, IS, Kurden usw. sind praktisch identisch.

Worin besteht die unterschiedliche Wahrnehmung - in einigen Medien und Hauptstädten - des Konflikts? Oder sind die Verstümmelten durch einen nicht in "gerechten" Wahlen legitimierten Präsidenten Assad beachtenswerter und verurteilungswerter als die Verkrüppelten durch die demokratische legitimierte Führung in Bagdad?
Selbst als die Russen Wochen lang Aufklärung betrieben haben und die Offensive in Aleppo massiv mit Smart Bomben ala Bunkerbrechern voran getrieben haben wurde hier geheult. " DIe Bomben bringen Häuser zum Einsturz" Da sieht man eine Mediale Kampagne die wo die Glaubwürdigkeit massiv gelitten hat.
Vergessen wir nicht die 200 Krankenhäuser in Ost Aleppo die täglich zerstört worden sind. Wie viele es wohl in Mossul gab? Ja SyrTobi hatte recht. Die US Qualität in Bombardierungen ist eine andere wenn man Mossul ansieht :rolleyes:
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unity in diversity
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von unity in diversity »

Weder Aleppo, noch Mossul, werden wieder aufgebaut.
Das war Standortbereinigung.
Es wird dort keine High-Tech Industrie geben.
Aber Handelszentren wären mit ortsüblichen, folkloristischen Gütern möglich.
Zur Erbauung von Touristen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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yogi61
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von yogi61 »

US-Präsident Donald Trump hat laut einem Medienbericht die verdeckten Waffenlieferungen der CIA an syrische Rebellen, die gegen die Regierung von Baschar al-Assad kämpfen, stoppen lassen.

Die Entscheidung habe Trump vor knapp einem Monat nach einem Treffen mit CIA-Direktor Mike Pompeo und seinem Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster getroffen, berichtete die „Washington Post“ am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise.

Demnach waren die USA und Russland zu dem Zeitpunkt gerade dabei, eine Waffenruhe im Südwesten Syriens auszuhandeln. Eine Sprecherin Trumps bestätigte den Bericht zunächst nicht. Trump hatte sich vor knapp zwei Wochen zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Dabei verkündeten beide Regierungen eine Waffenruhe für den Südwesten Syriens.


https://www.welt.de/politik/ausland/art ... yrien.html

Soll noch mal einer sagen, dieser Präsident würde überhaupt keine vernünftigen Entscheidungen treffen.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Pro&Contra »

Es wurde ja immer fleissig abgestritten, dass die Obama Regierung Waffen nach Syrien geliefert hat. Hier ist der Beweis.
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Platon
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

In Idlib ist ein Bürgerkrieg zwischen al Nusra und Ahrar al Sham ausgebrochen und es sieht danach aus als wenn al Nusra die Oberhand hat, allerdings das Gebiet demnächst in ein al-Nusra und einen Ahrar al Sham-Gebiet aufgeteilt wird.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Platon hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:26)

In Idlib ist ein Bürgerkrieg zwischen al Nusra und Ahrar al Sham ausgebrochen und es sieht danach aus als wenn al Nusra die Oberhand hat, allerdings das Gebiet demnächst in ein al-Nusra und einen Ahrar al Sham-Gebiet aufgeteilt wird.
Oder es wird bald wieder unter Assad stehen
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Syrienkonflikt
Trump bestätigt Ende der Unterstützung für Anti-Assad-Rebellen
"Massiv, gefährlich und verschwenderisch": Trump hat sich erstmals zum Aus der Unterstützung für syrische Rebellen geäußert. Die Entscheidung ist offenbar Teil einer strategischen Neuausrichtung.

Das Unterstützungsprogramm für die syrischen Rebellen war 2013 unter seinem Amtsvorgänger gestartet worden. Seitdem wurden Tausende Rebellenkämpfer ausgebildet und bewaffnet. Der politische Rückhalt für die islamistischen Rebellen ließ in den USA allerdings nach.

Die Gründe: Zum einen gewann für die US-Regierung in Syrien der Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) an Bedeutung. Zum anderen wurden die Rebellen mit dem Verlust der nordsyrischen Metropole Aleppo an die syrische Armee Ende vergangenen Jahres strategisch weniger wichtig.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 59539.html

Was hat sich Obama nur dabei gedacht?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

Trotzdem unterhalten die USA Stützpunkte in Syrien. Zum Beispiel an der Grenze zum Irak. Wenn die USA überhaupt keine Rebellen mehr unterstützen sind fast alle Stützpunkte im Grunde unnötig. Bis auf die in Bezug auf den IS.
Das ist Kapitalismus:

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Platon
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Audi hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:46)

Oder es wird bald wieder unter Assad stehen
Glaube ich eigentlich nicht. Die Türkei, USA und Russland/Iran haben Syrien unter sich aufgeteilt und eine Rückeroberung von Idlib durch Assad würde womöglich 1-2 Mio neue syrische Flüchtlinge in der Türkei bedeuten. Daher wird Assad sicherlich das Gebiet zurück erobern wollen, aber die geopolitische Gesamtlage spricht eigentlich klar dagegen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:44)

Zunächst einmal gibt es fast 300 000 Nachzügler mit Anspruch auf Aufenthalt in Deutschland. Nur aus Syrien.
Man solllte keine Sozis wählen, wenn man das nicht will.

Es sollte den Deutschen klarwerden, dass es eigentlich keine Alternative zu Mutti gibt, auch wenn einige sie nicht mögen.
Aber bei einem Linksbündnis wäre das noch alles schlimmer.
Zuletzt geändert von garfield336 am Di 25. Jul 2017, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Audi hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:59)

Syrienkonflikt
Trump bestätigt Ende der Unterstützung für Anti-Assad-Rebellen
"Massiv, gefährlich und verschwenderisch": Trump hat sich erstmals zum Aus der Unterstützung für syrische Rebellen geäußert. Die Entscheidung ist offenbar Teil einer strategischen Neuausrichtung.

Das Unterstützungsprogramm für die syrischen Rebellen war 2013 unter seinem Amtsvorgänger gestartet worden. Seitdem wurden Tausende Rebellenkämpfer ausgebildet und bewaffnet. Der politische Rückhalt für die islamistischen Rebellen ließ in den USA allerdings nach.

Die Gründe: Zum einen gewann für die US-Regierung in Syrien der Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) an Bedeutung. Zum anderen wurden die Rebellen mit dem Verlust der nordsyrischen Metropole Aleppo an die syrische Armee Ende vergangenen Jahres strategisch weniger wichtig.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 59539.html

Was hat sich Obama nur dabei gedacht?
Es gab sowieso kaum noch Rebellen die von den USA unterstützt gegen Assad kämpften. Waren es je mehr als 100 Mann ?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Platon hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:26)

In Idlib ist ein Bürgerkrieg zwischen al Nusra und Ahrar al Sham ausgebrochen und es sieht danach aus als wenn al Nusra die Oberhand hat, allerdings das Gebiet demnächst in ein al-Nusra und einen Ahrar al Sham-Gebiet aufgeteilt wird.
Ist das gut oder schlecht ?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

garfield336 hat geschrieben:(25 Jul 2017, 14:55)

Es gab sowieso kaum noch Rebellen die von den USA unterstützt gegen Assad kämpften. Waren es je mehr als 100 Mann ?
laut den aktuellen Quellen sollen "Tausende Rebellen" ausgerüstet und trainiert worden sein
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Platon
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Es gibt denke ich einmal das Trainingsprogramm der CIA, welches weitgehend unerfolgreich war und es gab die Ausrüstung für bestimmte FSA-Gruppen, die Assad bekämpfen. Das sind Gruppen mit gemäßigter Ideologie, die über Jahre hinweg eine Beziehung zu Vertretern der USA aufgebaut hatten. Vor allem im Süden Syriens, aber auch einige Gruppen im Norden. Die Unterstützung umfasste die Anti-Panzer-Raketen, Munition und Schutzkleidung und dergleichen. Das war halt schon gut, aber jetzt auch nichts entscheidendes damit sie Assad wirklich gefährlich werden konnten. Hier spielte natürlich eine wichtige Rolle, dass man durch die hohe Präsenz der Jihadisten in der Rebellion schon recht früh nicht mehr wirklich einen Sturz von Assad betrieben hat, sondern eher versucht hat Assad/Iran und dann Russland in einen Abnutzungskrieg verwickelt zu sehen, während man selber zwar Leute vor Ort hat, aber nicht wirklich viel investiert. Dazu hat man dafür gesorgt, dass die Radikalsten der Radikalen zumindest nicht alles übernehmen und die Gemäßigteren Gruppen auch ihre Unterstützer haben und ihre Gruppen weiterbestehen. Diese Unterstützung kam von der CIA und wurde jetzt eingestellt.

Die Unterstützung für die SDF wiederum kommt so weit ich es weiß vom Pentagon, also vom US-Verteidigungsministerium und ist deutlich umfangreicher und beinhaltet auch direkte militärische Unterstützung, wie Spezialeinheiten, Luftschläge, Fahrzeuge und dergleichen. Diese bekämpfen Assad nur, wenn dessen Leute überheblich werden und meinen die Kurden bzw. ihre Verbündeten bedrohen zu müssen und da gab es dann auch direkt Luftschläge der US-Luftwaffe, die Assad und Russland gezeigt haben wo die Grenze für sie in Syrien verläuft. Das Ziel dieser Unterstützung war von Anfang an eine Eroberung der Gebiete des IS und die Etablierung einer den USA positiv eingestellten Herrschaft, die SDF. Langfristig versetzt das die USA auch in die Position eventuelle Reinkarnationen des IS bekämpfen zu können.

Diese unabhängige Existenz von CIA- und Pentagon-Programmen führte 2016 zu der absurden Situation, dass nördlich von Aleppo bei Azaz zwischenzeitlich Rebellengruppen, die vom CIA unterstützt wurden, gegen kurdische Truppen, die vom US-Verteidigungsministerium Hilfe erhalten hatten, sich gegenseitig bekämpften.

Was Trump nun in den letzten Wochen gemacht hat ist mit Russland auf dem G20-Gipfel eine Waffenruhe auszuhandeln zwischen den FSA-Gruppen im Süden, die vom CIA unterstützt wurden, und Assad und die eigene Unterstützung für diese Gruppen zu beenden. Es ist jetzt halt die Frage ob dies zu einer dauerhaften Beruhigung in der Region Daraa führt oder ob am Ende einfach nur andere Leute die Rebellen unterstützen und der Krieg fortgesetzt wird. Jordanien, Qatar, Saudi-Arabien usw. sind ja durchaus mögliche Unterstützer und auch wenn es seit längerem an der südlichen Front wenig los ist, gibt es doch immer wieder Kampfhandlungen. Die Rebellengruppen selbst dürften den Kampf fortsetzen wollen, die Stämme auf die sie sich stützen und von denen die gesamte syrische Rebellion bekanntlich ausgegangen ist, sind weiterhin zum Kampf entschlossen und werden bis zum Letzten kämpfen. Die USA unter Trump wollen mit ihrer Sache aber offenbar nichts mehr zu tun haben bzw. sehen keinen Nutzen darin sich dort weiter zu engagieren.

Das schwächt natürlich den Einfluss der USA in der Opposition und schwächt auch die gemäßigten Kräfte in dieser. Aber es erleichtert den USA die Zusammenarbeit mit Russland bei der Aufteilung des Landes und der Bekämpfung des IS. Das ist Trump offenbar wichtiger als die syrische Opposition.

Der weitere Kriegsverlauf wird zeigen ob es gelingt nach einem Ende des IS in Syrien zu einer allgemeinen Waffenruhe in Syrien zu gelangen oder ob Assad den Kampf bis zum Ende, also der vollständigen Vernichtung der Rebellen fortsetzen will.
Zuletzt geändert von Platon am Di 25. Jul 2017, 17:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

garfield336 hat geschrieben:(25 Jul 2017, 14:56)

Ist das gut oder schlecht ?
Das wird die langfristige Entwicklung zeigen. Wenn am Ende al Nusra den Laden übernimmt, dann ist das natürlich schlecht. Wenn allerdings alle anderen Gruppen sich gegen al Nusra zusammen schließen und die Gruppe Stück für Stück an Boden verliert, wäre das gut. Wie immer im Krieg, es kommt am Ende drauf an wer gewinnt. ^^
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Platon hat geschrieben:Diese unabhängige Existenz von CIA- und Pentagon-Programmen führte 2016 zu der absurden Situation, dass nördlich von Aleppo bei Azaz zwischenzeitlich Rebellengruppen, die vom CIA unterstützt wurden, gegen kurdische Truppen, die vom US-Verteidigungsministerium Hilfe erhalten hatten, sich gegenseitig bekämpften.
Und wer, glauben Sie, war dafür verantwortlich?
Platon hat geschrieben:Das wird die langfristige Entwicklung zeigen. Wenn am Ende al Nusra den Laden übernimmt, dann ist das natürlich schlecht. Wenn allerdings alle anderen Gruppen sich gegen al Nusra zusammen schließen und die Gruppe Stück für Stück an Boden verliert, wäre das gut. Wie immer im Krieg, es kommt am Ende drauf an wer gewinnt. ^^
Hmm. Also wenn Ahrar al Sham gewinnt, wäre das gut? Ich frage mich gerade, für wen das gut sein sollte...

Sie scheinen wohl die "moderaten Halsabschneider" weiter nicht "aufgeben" zu wollen. Das sagt irgendwo auch viel über Sie aus.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Kardux hat geschrieben:(25 Jul 2017, 23:58)[...]Hmm. Also wenn Ahrar al Sham gewinnt, wäre das gut? Ich frage mich gerade, für wen das gut sein sollte...

Sie scheinen wohl die "moderaten Halsabschneider" weiter nicht "aufgeben" zu wollen. Das sagt irgendwo auch viel über Sie aus.
Es geht ja darum zu einem Punkt zu kommen, an dem ein dauerhafter Waffenstillstand und ein Ende des Krieges möglich ist. Mit al Nusra wird dies nicht möglich sein, weil das am Ende einen sicheren Hafen für al Qaida in Syrien bedeuten würde. Wenn Idlib allerdings von einem Türkei-kontrollierten Ahrar al Sham und FSA-Gruppen beherrscht wird, dann wäre ein vom Ausland erzwungener und garantierter Frieden möglich.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Platon hat geschrieben:(26 Jul 2017, 08:59)

Es geht ja darum zu einem Punkt zu kommen, an dem ein dauerhafter Waffenstillstand und ein Ende des Krieges möglich ist. Mit al Nusra wird dies nicht möglich sein, weil das am Ende einen sicheren Hafen für al Qaida in Syrien bedeuten würde. Wenn Idlib allerdings von einem Türkei-kontrollierten Ahrar al Sham und FSA-Gruppen beherrscht wird, dann wäre ein vom Ausland erzwungener und garantierter Frieden möglich.
Das sehe ich anders, weil ich mich, im Gegensatz zu Ihnen, seit Beginn des Konflikts, dagegen wehre zwischen den diversen Halsabschneider-Gruppen großartig zu unterscheiden. Denn Ahrar al Sham bedeutet am Ende des Tages ebenfalls Vertreibung von Minderheiten und Unterdrückung von säkularen Sunniten.

Und überhaupt, da wo die derzeitige Erdogan-Türkei mitmischt, kann schon nichts Gutes dabei heraus kommen...
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Nomen Nescio »

Kardux hat geschrieben:(27 Jul 2017, 17:24)

Das sehe ich anders, weil ich mich, im Gegensatz zu Ihnen, seit Beginn des Konflikts, dagegen wehre zwischen den diversen Halsabschneider-Gruppen großartig zu unterscheiden.
jetzt mal konstruktiv. WAS willst/hoffst/findest du denn...
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Jul 2017, 18:58)

jetzt mal konstruktiv. WAS willst/hoffst/findest du denn...
Ich möchte weniger Scheinheiligkeit.

Täglich spricht man über die große Gefahr des extremistischen Islams, gibt sich aber Zufrieden, wenn in Teilen Syriens genau solche Extremisten regieren und über kurz oder lang die lokale Bevölkerung terrorisieren...

Russland und die USA sollen endlich ihr Spiel beenden, und den Sunniten in Syrien und im Irak eine konkrete Lösung anbieten. Ich denke das es irgendwann auch einmal langt - Mosul und Aleppo - die zwei großen Zentren der Sunniten sind in Schutt und Asche gebombt. Beide Städte sind wieder in den Händen der Schiiten. Der nächste Kreislauf beginnt. Es muss eine Neuordnung her - vielleicht diesmal keine heterogenen Pulverfässer.

War das konstruktiv genug, oder soll ich einen ellenlangen Beitrag schreiben?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Nomen Nescio »

Kardux hat geschrieben:(27 Jul 2017, 20:38)

Ich möchte weniger Scheinheiligkeit.
...
War das konstruktiv genug, oder soll ich einen ellenlangen Beitrag schreiben?
was du eigentlich forderst, auch wenn du das nicht sagst ... vllt nicht einmal dich realisierst, ist boots on the ground. damit so schnell wie möglich dieses drama beendet wird. eine lösung danach aber... die weißt auch du nicht.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Jul 2017, 20:41)

was du eigentlich forderst, auch wenn du das nicht sagst ... vllt nicht einmal dich realisierst, ist boots on the ground. damit so schnell wie möglich dieses drama beendet wird. eine lösung danach aber... die weißt auch du nicht.
Es sind schon längst "boots on the ground". Vielleicht ist Ihnen das entgangen, mir aber nicht. Es sind genügend russische und amerikanische Elitesoldaten Vorort, die ihrerseits treues Fußvolk haben und enorme Luftunterstützung.

Das Leiden der Menschen wird an Verhandlungstischen beendet und nicht in einem Krieg wo jeder gegen jeden kämpft und gleichzeitig Geschäfte mit der Gegenseite macht...
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Kardux hat geschrieben:(27 Jul 2017, 20:38)

Ich möchte weniger Scheinheiligkeit.

Täglich spricht man über die große Gefahr des extremistischen Islams, gibt sich aber Zufrieden, wenn in Teilen Syriens genau solche Extremisten regieren und über kurz oder lang die lokale Bevölkerung terrorisieren...

Russland und die USA sollen endlich ihr Spiel beenden, und den Sunniten in Syrien und im Irak eine konkrete Lösung anbieten. Ich denke das es irgendwann auch einmal langt - Mosul und Aleppo - die zwei großen Zentren der Sunniten sind in Schutt und Asche gebombt. Beide Städte sind wieder in den Händen der Schiiten. Der nächste Kreislauf beginnt. Es muss eine Neuordnung her - vielleicht diesmal keine heterogenen Pulverfässer.

War das konstruktiv genug, oder soll ich einen ellenlangen Beitrag schreiben?
Naja, Aleppo ist nicht komplett in Schutt und Asche, während Mossul komplett eine Ruine ist.
Ein Anfang wäre es, wenn man aufhört Islamisten auszurüsten via Türkei, Jordanien, Saudi, USA. Das würde sehr viel bringen, fürs Erste

Am Verhandlungstisch hat es kaum Sinn so lange man gestalten ala "syrische Opposition" mit am Tisch hat die gar keinen Frieden will. Erdogan wird von seinen Zielen gegen die Kurden nicht abrücken wollen... Assad predigt von 100 % Syrien was vollkommen Humbug ist und ohne die Russen nicht machbar ist.

Trump macht es schon mal richtig und beendet Obamas Schmarrn mit den "Moderaten Rebellen"
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Kardux
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 06:52)

Naja, Aleppo ist nicht komplett in Schutt und Asche, während Mossul komplett eine Ruine ist.
Ein Anfang wäre es, wenn man aufhört Islamisten auszurüsten via Türkei, Jordanien, Saudi, USA. Das würde sehr viel bringen, fürs Erste

Am Verhandlungstisch hat es kaum Sinn so lange man gestalten ala "syrische Opposition" mit am Tisch hat die gar keinen Frieden will. Erdogan wird von seinen Zielen gegen die Kurden nicht abrücken wollen... Assad predigt von 100 % Syrien was vollkommen Humbug ist und ohne die Russen nicht machbar ist.

Trump macht es schon mal richtig und beendet Obamas Schmarrn mit den "Moderaten Rebellen"
Russland hat mit der Rückeroberung Aleppos, den Traum von Assad (100 % Syrien) erst wieder ermöglicht. Die Zerstörung Aleppos wird rückblickend als einer der Schlüsselmomente dieses Konflikts in die Geschichte gehen.

Natürlich haben sie die Stadt von sunnitischen Extremisten befreit, aber schiitische Extremisten sind keine Alternative.

Aber das die Russen in Syrien ein genauso dreckiges Spiel wie die USA spielen, sollte doch die gegenwärtige Situation im kurdischen Kanton Efrîn beweisen. Seit Wochen drängen die Russen die PKK, das Gebiet wieder Assad zu übergeben, um sich so vor einer Invasion der Türken zu schützen.

Da dürfte man sich schon die Augen reiben, nicht wahr? Wieso lässt man sich in Moskau die Option offen, dass die Türken, Efrîn erobern, dass nicht weit weg ist von der syrischen Westküste? Das die Türkei weiterhin sunnitische Extremisten stützt, brauch ich wohl nicht erwähnen. Also welches Spiel, spielen hier die Russen? Weshalb erlaubten die Russen überhaupt den Einmarsch der Türken in Jarablous?

Schon die Tatsache, dass Sie die Zerstörung Aleppos relativieren, zeigt das Sie zutiefst eindoktriniert sind. Sowohl Mosul als auch Aleppo sind zerstört, auf das eine oder andere unversehrte Viertel kommt es nicht an.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Kardux hat geschrieben:(28 Jul 2017, 07:35)

Russland hat mit der Rückeroberung Aleppos, den Traum von Assad (100 % Syrien) erst wieder ermöglicht. Die Zerstörung Aleppos wird rückblickend als einer der Schlüsselmomente dieses Konflikts in die Geschichte gehen.

Natürlich haben sie die Stadt von sunnitischen Extremisten befreit, aber schiitische Extremisten sind keine Alternative.

Aber das die Russen in Syrien ein genauso dreckiges Spiel wie die USA spielen, sollte doch die gegenwärtige Situation im kurdischen Kanton Efrîn beweisen. Seit Wochen drängen die Russen die PKK, das Gebiet wieder Assad zu übergeben, um sich so vor einer Invasion der Türken zu schützen.

Da dürfte man sich schon die Augen reiben, nicht wahr? Wieso lässt man sich in Moskau die Option offen, dass die Türken, Efrîn erobern, dass nicht weit weg ist von der syrischen Westküste? Das die Türkei weiterhin sunnitische Extremisten stützt, brauch ich wohl nicht erwähnen. Also welches Spiel, spielen hier die Russen? Weshalb erlaubten die Russen überhaupt den Einmarsch der Türken in Jarablous?

Schon die Tatsache, dass Sie die Zerstörung Aleppos relativieren, zeigt das Sie zutiefst eindoktriniert sind. Sowohl Mosul als auch Aleppo sind zerstört, auf das eine oder andere unversehrte Viertel kommt es nicht an.
Im Ernst, was sollen die Russen gegen die Türkei machen? Wie verhält sich die NATO wenn es knallt? Fragen über fragen. Natürlich versuchen die Russen und Assad so viel Land wie möglich zu behalten. Ob es so weit kommt, keine Ahnung. Man liest immer nur das alle Abkommen nicht unterzeichnet werde weil die Türkei oder Opposition was dagegen hat. Aber ich gebe dir Recht, ich würde mir wünschen, dass Moskau die FSA zur Hölle schickt und es die Leute verwalten die auch dort wohnen

Bezüglich Aleppos, ganz ehrlich ist diese Stadt mit einem blauen Auge davon gekommen. Dafür, dass die ganzen Terror Paten von Erdogan bis Obama dort Islamisten aufgerüstet haben, ist eigentlich nur ein Stadtteil zerstört. Unsere Paten hier haben die Rebellen beklatscht als die Islamisten vom Land in Aleppo einmarschiert sind
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Olympus »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:09)

Im Ernst, was sollen die Russen gegen die Türkei machen? Wie verhält sich die NATO wenn es knallt? Fragen über fragen. Natürlich versuchen die Russen und Assad so viel Land wie möglich zu behalten. Ob es so weit kommt, keine Ahnung. Man liest immer nur das alle Abkommen nicht unterzeichnet werde weil die Türkei oder Opposition was dagegen hat. Aber ich gebe dir Recht, ich würde mir wünschen, dass Moskau die FSA zur Hölle schickt und es die Leute verwalten die auch dort wohnen

Bezüglich Aleppos, ganz ehrlich ist diese Stadt mit einem blauen Auge davon gekommen. Dafür, dass die ganzen Terror Paten von Erdogan bis Obama dort Islamisten aufgerüstet haben, ist eigentlich nur ein Stadtteil zerstört. Unsere Paten hier haben die Rebellen beklatscht als die Islamisten vom Land in Aleppo einmarschiert sind
In Syrien sind nur Terroristen am Werk. Schuld war nicht Obama, sondern Bush. Der ganze Krieg war auf seinem Mist gewachsen, inkl. seinem Daddy
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Olympus hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:37)

In Syrien sind nur Terroristen am Werk. Schuld war nicht Obama, sondern Bush. Der ganze Krieg war auf seinem Mist gewachsen, inkl. seinem Daddy
Bush war der Auslöser. Obama und co haben die Islamisten weiter benutzt. Auch deren Buddys ala Saudi, katar, Erdo
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:55)

Bush war der Auslöser. Obama und co haben die Islamisten weiter benutzt. Auch deren Buddys ala Saudi, katar, Erdo
Wieder mal die Märchen, die die Befürworter von Diktaturen und Despoten gerne weiterverbreiten würden. Islamisten gab es in Syrien erst mal nicht. Aber es gab Demonstrationen für politische Mitsprache. Demonstrationen, die der Despot Assad mit Heckenschützen zusammenkartätschen wollte. http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... este-assad Erst als die Demonstranten von keiner Seite Unterstützung bekamen, nahmen sie die "Hilfe" an, die sich anbot, nämlich die des islamistischen Geschmeißes. Geschichtsklitterung mag in Putins Interesse sein, wird aber nicht zugelassen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:16)

Wieder mal die Märchen, die die Befürworter von Diktaturen und Despoten gerne weiterverbreiten würden. Islamisten gab es in Syrien erst mal nicht. Aber es gab Demonstrationen für politische Mitsprache. Demonstrationen, die der Despot Assad mit Heckenschützen zusammenkartätschen wollte. http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... este-assad Erst als die Demonstranten von keiner Seite Unterstützung bekamen, nahmen sie die "Hilfe" an, die sich anbot, nämlich die des islamistischen Geschmeißes. Geschichtsklitterung mag in Putins Interesse sein, wird aber nicht zugelassen.
Ist es ein Grund Islamisten auszurüsten? Von wegen Islamisten gab es nicht, siehe Libyen. Dort waren es auch "Turnschuhrebellen" Wir sehen das Resultat also erspare uns dein Märchen.

Laut unseren Medien hat Obama auch keine Waffen geliefert.

Jetzt heißt es, seit 2013 wurden Waffen an Rebellen geliefert und Tausende ausgerüstet. (Völkerrechtswidrig)
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Pro&Contra »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:45)

Ist es ein Grund Islamisten auszurüsten? Von wegen Islamisten gab es nicht, siehe Libyen. Dort waren es auch "Turnschuhrebellen" Wir sehen das Resultat also erspare uns dein Märchen.

Laut unseren Medien hat Obama auch keine Waffen geliefert.

Jetzt heißt es, seit 2013 wurden Waffen an Rebellen geliefert und Tausende ausgerüstet. (Völkerrechtswidrig)
Ach das Völkerrecht. Das gilt doch nur für die bösen. Die guten Jungs dürfen das Völkerrecht nach Belieben missachten.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Pro&Contra »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 14:05)

Braucht keiner heulen wenn Putin das gleiche in der Ukraine macht...
Natürlich nicht. Wenn einer das Völkerrecht ungestraft missachten darf, dann darf es jeder. Solange die beiden Bushs und Obama nicht vor ein Kriegsgericht gestellt werden hat das Völkerrecht für mich keine Bedeutung. Wenn dieses Versäumnis nachgeholt wurde, dann können wir auch über andere Despoten reden. Putin ist ganz sicher kein Heiliger, aber was andere dürfen, das darf er auch. Da gibt es auch nichts drüber zu diskutieren. Wer das anders sieht, der ist ein verblendeter Ideologe.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:09)

Im Ernst, was sollen die Russen gegen die Türkei machen? Wie verhält sich die NATO wenn es knallt? Fragen über fragen. Natürlich versuchen die Russen und Assad so viel Land wie möglich zu behalten. Ob es so weit kommt, keine Ahnung. Man liest immer nur das alle Abkommen nicht unterzeichnet werde weil die Türkei oder Opposition was dagegen hat. Aber ich gebe dir Recht, ich würde mir wünschen, dass Moskau die FSA zur Hölle schickt und es die Leute verwalten die auch dort wohnen

Bezüglich Aleppos, ganz ehrlich ist diese Stadt mit einem blauen Auge davon gekommen. Dafür, dass die ganzen Terror Paten von Erdogan bis Obama dort Islamisten aufgerüstet haben, ist eigentlich nur ein Stadtteil zerstört. Unsere Paten hier haben die Rebellen beklatscht als die Islamisten vom Land in Aleppo einmarschiert sind
Was sollen die Russen gegen die Türkei machen?

Ihnen keine Regionen in Syrien anbieten.

Die Taktik, Zwist zwischen der Türkei und der Nato zu erzeugen wird über lang nicht zum Erfolg führen. So wahnsinnig dürfte Erdogan am Ende nicht sein.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Kardux hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:28)

Was sollen die Russen gegen die Türkei machen?

Ihnen keine Regionen in Syrien anbieten.

Die Taktik, Zwist zwischen der Türkei und der Nato zu erzeugen wird über lang nicht zum Erfolg führen. So wahnsinnig dürfte Erdogan am Ende nicht sein.
Ja was kann Russland tun wenn die Türkei dort einmarschiert?

Zwist mit der NATO kann erdo ganz selbst ordentlich
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von imp »

Das Problem mit Ländern wie der Türkei oder Israel ist, dass man sie nach Maßstäben von Belgien oder Österreich bewertet und ignoriert, wie sehr diese Länder durch innere und äußere Feinde herausgefordert sind.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(28 Jul 2017, 19:14)

Das Problem mit Ländern wie der Türkei oder Israel ist, dass man sie nach Maßstäben von Belgien oder Österreich bewertet und ignoriert, wie sehr diese Länder durch innere und äußere Feinde herausgefordert sind.
innere, d'accord. äußere... gilt das auch für die türkei ??? welche denn :?:
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Jul 2017, 19:19)

innere, d'accord. äußere... gilt das auch für die türkei ??? welche denn :?:
Ich betrachte IS als äußeren Feind.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(28 Jul 2017, 19:24)

Ich betrachte IS als äußeren Feind.
Heute gab es doch wieder einen Angriff.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Audi hat geschrieben:(28 Jul 2017, 18:35)

Ja was kann Russland tun wenn die Türkei dort einmarschiert?

Zwist mit der NATO kann erdo ganz selbst ordentlich
Die Türkei kann nirgendwo einmarschieren, wenn Russland Soldaten dort stationiert, oder anderweitig ein Signal sendet, dass es Konsequenzen droht.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(28 Jul 2017, 19:24)

Ich betrachte IS als äußeren Feind.
Netter Witz...

Die Türkei war und ist ein Terrorpate. Bis heute reisen islamistische Terroristen über Gaziantep gemütlich ein und aus. Jetzt, gerade, wo die Kurden die IS-Hauptstadt Raqqa mithilfe der USA erobern, bombardiert die Türkei etliche Ziele der Kurden, und plant darüber hinaus auch noch den Angriff auf ein kurdisches Kanton. Damit werden die Streitkräfte der Kurden gebunden - das sollte eine logische Schlussfolgerung sein. Genauso sollte man daraus schliessen, dass die Türkei nicht daran interessiert ist, dass Raqqa vom IS befreit wird.

Die Nebelkerzen sind absolut irrelevant. Immerhin ist die Türkei zu jedem erdenklichen false-flag-Angriff bereit. Da müsste man nur den großen Angriff in Ankara als Beispiel heranziehen oder den in Suruc. Ja, bis heute ist nicht einmal klar ob der Putsch nicht inszeniert war. Also mit Inszenierungen hat die Erdogan-Türkei reichlich Erfahrung...
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Ich merke in letzter Zeit mal wieder, wie die Der-Westen-ist-an-allem-schuld-Kleinkind-Fraktion wieder mal die neuesten Unwahrheiten und Lügen verbreitet:

Das allerneueste, Mossul wäre angeblich ja so soviel stärker zerstört als Aleppo.

Nun, in Aleppo wurde 4 einhalb gekämpft, mit wechselnden Frontabschnitten, Mossul wurde in 9 Monaten erobert. Alleine das sollte schon klar machen, welche Stadt mehr gelitten hat, wenn man sich schon auf dieses Kindergartenniveau begibt.

Wie man es halt von dieser Fraktion gewohnt ist, wird nivelliert und relativiert, bis selbst Assads Giftgas zum Nasenspray verkommt.

Nein, die Situation der Eroberung Mossuls und Aleppos war und ist nicht vergleichbar, weder in ihrer Ausgangssituation, noch im Ausmaß ihrer Zerstörung.

https://sethfrantzman.com/2017/03/25/wh ... different/

Was wäre eigentlich die Alternative zur Eroberung Mossuls gewesen? Eine Millionenstadt in der Hand einer Terrorgruppe belassen?
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

SirToby hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:11)

Ich merke in letzter Zeit mal wieder, wie die Der-Westen-ist-an-allem-schuld-Kleinkind-Fraktion wieder mal die neuesten Unwahrheiten und Lügen verbreitet:

Das allerneueste, Mossul wäre angeblich ja so soviel stärker zerstört als Aleppo.

Nun, in Aleppo wurde 4 einhalb gekämpft, mit wechselnden Frontabschnitten, Mossul wurde in 9 Monaten erobert. Alleine das sollte schon klar machen, welche Stadt mehr gelitten hat, wenn man sich schon auf dieses Kindergartenniveau begibt.

Wie man es halt von dieser Fraktion gewohnt ist, wird nivelliert und relativiert, bis selbst Assads Giftgas zum Nasenspray verkommt.

Nein, die Situation der Eroberung Mossuls und Aleppos war und ist nicht vergleichbar, weder in ihrer Ausgangssituation, noch im Ausmaß ihrer Zerstörung.

https://sethfrantzman.com/2017/03/25/wh ... different/

Was wäre eigentlich die Alternative zur Eroberung Mossuls gewesen? Eine Millionenstadt in der Hand einer Terrorgruppe belassen?
Inwiefern unterscheiden Sie sich eigentlich vom User "Audi"? Sie spielen die Zerstörung Mosuls herunter, er/sie Aleppos. In Mosul sprechen Sie von Kollateralschäden, in Aleppo von einem Verbrechen. Ihr pro-russisches Pendant tut es umgekehrt.

Unterm Strich war die Befreiung beider Städte von den Extremisten notwendig, aber der Preis dafür hätte kaum höher sein können - in beiden Fällen. Die Frage die sich stellt ist, ob es hätte so weit kommen müssen aber auch wann beide Supermächte endlich Lösungen umsetzen. Denn Städte in Schutt und Asche bomben kann wohl nicht als beste Lösung bezeichnet werden...
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Offensive an drei Fronten

Beitrag von King Kong 2006 »

In Syrien und Irak wird maßgeblich an drei Fronten Druck gemacht. In Syrien gibt es eine Zangenbewegung die sich auf das Euphrat-Tal zubewegt. Im Süden auf as-Sukhnah und im Norden entlang des Highway Nummer 4 direkt auf das Euphrat-Tal zu. Das sind die letzten signifikanten urbanen Gebiete unter IS-Kontrolle im Osten Syriens. Die Gebietsgewinne der letzten Tage sind sehr groß. Zwischen den Zangenbewegungen bleibt es relativ ruhig. Vielleicht hofft man, daß die dortigen IS-Truppen einer Einkesselung entgehen wollen und sich zurückziehen. Im Irak wird offenbar nun die Offensive auf Tal Afar im Norden vorbereitet. Der letzten verbliebenen IS-Stellung im Nordkirak.

Rakka ist im Grunde genommen schon gegessen. Es ist unwahrscheinlich, daß da für den IS noch irgendetwas zu holen ist. Die Stadt ist von kurdisch dominierten Kräften eingeschlossen. Sie bindet die anderen Kräfte (Russland-Iran-Syrien-Irak-Hezbollah) in keinster Weise.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

SirToby hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:11)

Ich merke in letzter Zeit mal wieder, wie die Der-Westen-ist-an-allem-schuld-Kleinkind-Fraktion wieder mal die neuesten Unwahrheiten und Lügen verbreitet:

Das allerneueste, Mossul wäre angeblich ja so soviel stärker zerstört als Aleppo.

Nun, in Aleppo wurde 4 einhalb gekämpft, mit wechselnden Frontabschnitten, Mossul wurde in 9 Monaten erobert. Alleine das sollte schon klar machen, welche Stadt mehr gelitten hat, wenn man sich schon auf dieses Kindergartenniveau begibt.

Wie man es halt von dieser Fraktion gewohnt ist, wird nivelliert und relativiert, bis selbst Assads Giftgas zum Nasenspray verkommt.

Nein, die Situation der Eroberung Mossuls und Aleppos war und ist nicht vergleichbar, weder in ihrer Ausgangssituation, noch im Ausmaß ihrer Zerstörung.

https://sethfrantzman.com/2017/03/25/wh ... different/

Was wäre eigentlich die Alternative zur Eroberung Mossuls gewesen? Eine Millionenstadt in der Hand einer Terrorgruppe belassen?
Deine US Geschichten kannst du für dich behalten. Mal schauen was passiert wäre wenn Russland/Iran den IS mit Material versorgt hätte.

Hier deine " USA Bomben sind gut"
"Die US Angriffe haben andere Qualität"

http://www.heute.at/welt/news/story/Nac ... l-45972180

Schau die Bilder an und erzähl mir mal vom Unterschied.

Ost Aleppo war im Arsch wären die USA in 9 Monaten KOMPLETT Mossul nieder gebombt hat wie im 2 Weltkrieg. Alleine im Mai mehr Zivilisten als IS umgebracht :rolleyes:

Deine Pro US Propaganda zieht hier nicht
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Kardux hat geschrieben:(30 Jul 2017, 14:51)

Inwiefern unterscheiden Sie sich eigentlich vom User "Audi"? Sie spielen die Zerstörung Mosuls herunter, er/sie Aleppos. In Mosul sprechen Sie von Kollateralschäden, in Aleppo von einem Verbrechen. Ihr pro-russisches Pendant tut es umgekehrt.

Unterm Strich war die Befreiung beider Städte von den Extremisten notwendig, aber der Preis dafür hätte kaum höher sein können - in beiden Fällen. Die Frage die sich stellt ist, ob es hätte so weit kommen müssen aber auch wann beide Supermächte endlich Lösungen umsetzen. Denn Städte in Schutt und Asche bomben kann wohl nicht als beste Lösung bezeichnet werden...
Ich spiele gar nichts herunter. Was in GANZ Syrien passiert grenzt an einer Katastrophe. Nur verkauft man hier ein Märchen ala Aleppo waren friedliche Oppositionelle und in Mossul böse Jung die man komplett nieder bomben muss. Es kotzt diese westliche Propaganda einfach nur an
So wie Erdogan+westen mit dieser Bana als Beispiel. Gibt es eine Bana in Mossul ? Bestimmt, nur juckt es keinen, da die US Bomben ja nicht schlimm sind.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Audi hat geschrieben:Ich spiele gar nichts herunter. Was in GANZ Syrien passiert grenzt an einer Katastrophe. Nur verkauft man hier ein Märchen ala Aleppo waren friedliche Oppositionelle und in Mossul böse Jung die man komplett nieder bomben muss. Es kotzt diese westliche Propaganda einfach nur an
So wie Erdogan+westen mit dieser Bana als Beispiel. Gibt es eine Bana in Mossul ? Bestimmt, nur juckt es keinen, da die US Bomben ja nicht schlimm sind.
Sie schrieben doch in diesem Strang:
Naja, Aleppo ist nicht komplett in Schutt und Asche, während Mossul komplett eine Ruine ist.
Natürlich wurde Mosul mehr beschädigt, aber das ändert nichts daran, dass man die Situation in Aleppo nicht auch als "Schutt und Asche" bezeichnen kann. Wer den Finger auf Mosul zeigt, spielt nunmal die Zerstörung Aleppos herunter.

Ansonsten gäbe ich Ihnen Recht. Ja, die westliche Propaganda verkauft sunnitische Extremisten als friedliche Oppositionelle. Genauso wie die russische Propaganda, schiitische Extremisten als Befreier verkauft, oder Bashar als legitimen Führer über ganz Syrien...
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