Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

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SirToby
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Re: USA in Absprache mit der Türkei gegen YPG/PKK?

Beitrag von SirToby »

King Kong 2006 hat geschrieben:(22 Jan 2018, 15:58)

.
Was die USA, Türkei, Iran und Russland da in verschiedener Konstellation da miteinander abgesprochen haben ist sicher interessant. Die YPG/PKK hat erstmal ihren Job gemacht. Die Lorbeeren holen sich andere. Mit Sicherheit ist das nicht das Ende. Die YPG/PKK kontrolliert auch im Osten Syriens große Gebiete, weit über kurdisches Siedlungsgebiet heraus. Das wird sich Damaskus wieder zurückholen. Mit Hilfe Iraks, Irans und mit Inaktivität Russlands. Das wird sehr viel aufgeregter werden als Afrin. Denn hier werden die USA vermutlich - aus eigenem Interesse - sturer sein als mit der Türkei.
Davon ist auszugehen: Farin nimmt eine Sonderrolle ein. Die von der YPG dominierten SDF sind ja auch weitestgehend im Kerngebiet Rojava tätig. Ein Angriff aus dieses Gebiet würde zu anderen Reaktionen der USA führen.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: USA in Absprache mit der Türkei gegen YPG/PKK?

Beitrag von Aristide »

SirToby hat geschrieben:(22 Jan 2018, 18:12)

Davon ist auszugehen: Farin nimmt eine Sonderrolle ein. Die von der YPG dominierten SDF sind ja auch weitestgehend im Kerngebiet Rojava tätig. Ein Angriff aus dieses Gebiet würde zu anderen Reaktionen der USA führen.
Oder auch nicht. Warten wir doch ab, was passiert wenn erdogan mit afrin fertig ist und sich manbidj zuwendet!!!
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King Kong 2006
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"Der Westen" und die Kurdenfrage - Das ist nichts persönliches

Beitrag von King Kong 2006 »

Türkischer Angriff auf Syrien

Der Westen verrät die Kurden

Die Türkei greift in Syrien ausgerechnet jene kurdische Miliz an, die sich dem "Islamischen Staat" entgegenstellt. Dem Westen fallen dazu nur warme Worte ein.
Keine Hilfe, nicht einmal deutliche Worte

Das ist kritikwürdig und beklagenswert. Der Westen aber, der dankbar die kurdischen Milizen gegen den IS hat kämpfen lassen, begeht Verrat an den Kurden. Die waren bereit zu sterben, und tatsächlich sind im Einsatz gegen die Extremisten mindestens 1500 kurdische Kämpfer im Irak und mehr als 3000 in Syrien gefallen. Dafür waren sie dem Westen gut genug. Man hat sie ausgebildet, ausgerüstet und angefeuert. Aber jetzt, da sie von türkischen Panzertruppen angegriffen, von türkischer Artillerie beschossen, von türkischen Kampfjets bombardiert werden, eilt man ihnen nicht zu Hilfe. Nicht einmal ein deutliches Wort in Richtung türkischer Regierung gibt es, geschweige denn diplomatische oder wirtschaftliche Sanktionen, um das militärische Vorgehen zu stoppen. Die Kurden haben ihren Nutzen erfüllt. Nun können sie sehen, wo sie bleiben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 89385.html
Nun muß man aber fairerweise auch sagen, daß auch die syrische Armee, schiitische Milizen, die Hezbollah, iranischen Einheiten, irakischen Einheiten und auch die Russen kein Lob und keine Ermunterung bekommen haben. Da sind Abertausende gefallen, Berge von Material eingesetzt und Millionen- wenn nicht gar Milliardenbeträge reingepumpt worden um den IS zurückzudrängen. Im Kampf gegen den IS (und auch Al-Qaida, FSA usw.). Das waren und sind die "Dreckfresser" auf dem Boden. Niemand aus dem Westen war dazu auf dem Boden bereit. Kein herausragendes Lob aus "dem Westen". Das hat geostrategische Gründe. Genauso die Kurden sitzen zu lassen. Wie heißt es unter Mafiosis? Das ist nichts persönliches, rein geschäftlich... So, wie die dt. Waffen für die Türkei. Oder die Stille aus Washington und Russland (ok, das ist Osten).

Paris und Teheran melden sich kritisch. Wieso und weshalb hat bei beiden wohl verschiedene Gründe.
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Realpolitik at work

Beitrag von King Kong 2006 »

NATO-Mitglied Türkei schiesst mit deutschen Waffen auf den vermeintlichen Verbündeten "des Westens", der kurdischen YPG/PKK/PJAK. Natürlich gibt es weiterhin vom NATO-Mitglied Deutschland Rüstung für den NATO-Partner Türkei, um gegen die Kurden vorzugehen. Der NATO-Partner USA derweil sieht sich nicht bemüßigt irgendwie den Verbündeten "des Westens", der kurdischen YPG/PKK/PJAK irgendwie in irgendeiner Form ein bißchen Hilfe zukommen zu lassen.
Erdogan droht mit Ausweitung von Syrien-Offensive

Der türkische Präsident Erdogan will die militärische Operation in Syrien nicht nur auf den Bezirk Afrin beschränken.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 89663.html
Derweil lädt die EU den Iran zu Gesprächen über die Anti-Terrorbekämpfung nach Brüssel ein. Immerhin hat der Iran vermutlich wie kein anderer außerhalb des Iraks und Syriens sich reingekniet gegen den IS, Al-Qaida, FSA u.a. Oder in Afghanistan. Die FSA übrigens hilft dem NATO-Mitglied Türkei beim zusammenschiessen der kurdischen YPG/PKK/PJAK.
A delegation from Tehran is currently visiting the EU parliament. The reason for the visit is a joint seminar – on the agenda: „The fight against terrorism“.

http://www.bild.de/politik/ausland/bild ... .bild.html
Die kurdischen Gruppen, wie die YPG/PKK/PJAK wurden im Gegensatz zum Iran offenbar nicht eingeladen. Die werden gerade von einem NATO-Mitglied (Türkei), durch NATO-Waffen (z.B. dt. Leopard 2) und mit Zustimmung eines NATO-Miglieds (USA - "berechtigte Sicherheitssorgen der Türkei") im Rahmen der Terrorbekämpfung zusammengeschossen. Hm, waren das eigentlich nicht die Guten (aus Sicht "des Westens")?
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Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Syrien-Offensive der Türkei

Kurden bitten Assad um Hilfe

Mit der Operation "Olivenzweig" bekämpft die Türkei die kurdische Miliz in Syrien. Die Führung in der angegriffenen Region Afrin fordert jetzt die Regierung von Machthaber Assad zum Handeln auf.
Die von der türkischen Armee attackierten Kurden im nordsyrischen Bezirk Afrin bitten Präsident Baschar al-Assad um Hilfe. "Wir rufen den syrischen Staat auf, seinen Verpflichtungen nachzukommen und die Armee zu entsenden, um die Grenze mit der Türkei gegen Angriffe der türkischen Besatzer zu schützen", hieß es in einer auf der Internetseite der lokalen Verwaltung veröffentlichten Erklärung.

Damaskus stehe in der Pflicht, Afrin zu verteidigen. Afrin sei ein "untrennbarer Teil Syriens", sagte er. "Jeder Angriff auf Afrin ist ein Angriff auf die Souveränität des syrischen Staates."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 89888.html
Darin sind zwei Informationen sehr wichtig. Im letzten Abschnitt fordern "die Kurden" somit die Souveränität Syriens ein. Sie sind ein Bestandteil des Staates Syrien. Mit Assad als Staatsoberhaupt!

Zum anderen wird die Sache kompliziert, weil der Iran damit zum Handeln aufgerufen wird. Assad in Damaskus ist nicht wirklich der Mann, der Ankara irgendwie beeindrucken kann. Teheran hat, um Damaskus zu stabilisieren im wesentlichen dort das militärische Kommando übernommen. Wesentlich umfänglicher als im Irak. Der israelische Botschafter für die UN, Danon, behauptet, daß zur Zeit über 80 000 Soldaten unter dem Kommando Irans in Syrien stehen. So ein Hilfegesuch heißt im Klartext, hinter den Kulissen, daß Teheran mit Ankara die Sache klären muß. Die beiden haben wiederum auf höchster Ebene Absprachen. Entweder ein Schachzug der YPG/PKK/PJAK den Iran und die Türkei da aufeinanderstossen zu lassen oder ein Schachzug Irans. Dieser hat enge Kontakte zur KRG im Irak. Ein Deal könnte lauten, daß man "kurdische Interessen" schützen wird, so wie im Irak gegen den IS, hier in Syrien gegen die FSA, dafür aber die Oberhoheit Syriens, die Integrität anerkennen muß. Auf jedenfall eine Kehrwendung in der Sache!
DANON: IRAN CURRENTLY CONTROLS 82,000 FIGHTERS IN SYRIA

http://www.jpost.com/Middle-East/Iran-N ... ria-539844
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Re: Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von Tom Bombadil »

King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Jan 2018, 09:08)

Im letzten Abschnitt fordern "die Kurden" somit die Souveränität Syriens ein. Sie sind ein Bestandteil des Staates Syrien. Mit Assad als Staatsoberhaupt!
Richtig. Und wenn Assad nicht in der Lage ist, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei zu beenden und seine Staatsbürger zu beschützen, dann haben die Kurden alles Recht dieser Welt, sich mit einem eigenen Staat selbständig zu machen. Das kann für Erdogan und Assad ganz schön nach hinten losgehen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von H2O »

Was in diesem Wahnsinn jetzt noch dringend gebraucht wird, das wäre, daß der IS wieder aus seinen Schlupflöchern kröche und wieder Macht über Leben und Tod von Menschen in Syrien ausübte!
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King Kong 2006
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Re: Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jan 2018, 10:13)

Richtig. Und wenn Assad nicht in der Lage ist, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei zu beenden und seine Staatsbürger zu beschützen, dann haben die Kurden alles Recht dieser Welt, sich mit einem eigenen Staat selbständig zu machen. Das kann für Erdogan und Assad ganz schön nach hinten losgehen.
Theoretisch betrachtet. Praktisch wird sich die Türkei dieser Schlußfolgerung nicht anschliessen. Oder Assad oder Iran. Wie jetzt die Kampfhandlungen zeigen. Weil offenbar Assad in den von den YPG/PKK/PJAK eroberten Gebieten nicht die Autorität darstellt ist es für Ankara ein Rechtsfreier Raum, in dem sich Terroristen aufhalten, die es zu bekämpfen gilt. Wenn jetzt die YPG/PKK/PJAK Assad - zumindest bei Afrin - einlädt, jetzt mit der interessanten Kehrtwendung, daß dies ja Syrien wäre, mit Assad als Staatsoberhaupt, dann wird es jetzt interessant, wenn es sich so verhält, ob und wann die syrischen Armee die Kontrolle dort zurückerlangt. Wenn dies der Fall wäre, könnte es auch ein Präzedenzfall für die restlichen Gebiete in Syrien darstellen, die unter Kontrolle der YPG/PKK/PJAK sind.

Falls Assad dort einmarschiert, könnte es tatsächlich ein Stopp der türkischen Operationen bedeuten. Weniger wegen dem potenten Assad. Denn Assad ist die Galleonsfigur Irans und Russlands. Vermutlich hat man dort auch schon vor der Hezbollah mehr Respekt denn vor der syrischen Armee. Aber was Teheran, Ankara und Moskau miteinander abgemacht haben ist eben nicht bekannt.

Auf jedenfall höre ich jetzt zum ersten Mal von Seiten der YPG/PKK/PJAK, daß Assad das Staatsoberhaupt ist und Syrien als Staat einheitlich ist und zusammengehört. Vermutlich ist der YPG/PKK/PJAK nach dem Wegschauen "des Westens" klar, daß um schlimmeres zu vermeiden man sich jetzt an Teheran (und vermutlich Moskau), pardon an den mächtigen Assad,wenden muß. Könnte natürlich auch ein Plan Irans, der Türkei und Russlands sein somit die Integrität Syriens klarzustellen. "Der Westen" hat es nie anders gesehen. Für "den Westen" war Syrien wie Irak immer unbestreitbar ein bzw. zwei Staaten. Die USA operieren natürlich mit den Hoffnungen der Kurden. Diese selbst waren für die USA nie wirklich von Interessen. Es geht primär um Geopolitik dort, sie sind im Kontext Irans, der Türkei und Russland interessant.

Die Kurden machen wie im Irak-Iran Krieg, wie beim Aufstieg des IS die Erfahrung, daß lokale Mächte die einzigen sind, auf die sie im Ernstfall setzen können.
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Re: Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von TheTank »

King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Jan 2018, 15:30)


Die Kurden machen wie im Irak-Iran Krieg, wie beim Aufstieg des IS die Erfahrung, daß lokale Mächte die einzigen sind, auf die sie im Ernstfall setzen können.
Nicht ganz.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Verbündeten.
Und nun: Das Wetter!
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Kardux
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Re: Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von Kardux »

TheTank hat geschrieben:(27 Jan 2018, 09:23)

Nicht ganz.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Verbündeten.
Und nun: Das Wetter!
Die Gebete der Ditib-Imame wurden anscheinend nicht erhört...
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Re: Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von Europa2050 »

Kardux hat geschrieben:(27 Jan 2018, 09:38)

Die Gebete der Ditib-Imame wurden anscheinend nicht erhört...
Der Wettergott ist atheistisch - ein Physiker ;)

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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

China und Iran besprechen die Lage in Syrien
Iranian, Chinese Diplomats Discuss Syria in Sochi

TEHRAN (Tasnim) – The representatives of Iran and China at a conference on the settlement of Syria crisis met in Russia’s Sochi on Tuesday for talks on the ongoing conference and ways to help resolve the conflicts in the Arab country.

https://www.tasnimnews.com/en/news/2018 ... a-in-sochi
Die Lage in Syrien scheint derzeit undurchsichtig. Es gibt Berichte wonach türkische Konvois beim Vormarsch von syrischen Einheiten beschossen wurden. Auch ist nicht klar, ob die russischen Angriffe auf Brücken den Vormarsch türkischer und türk. verbündeter Einheiten verlangsamen soll. Gerade in dem Raum um Idlib. Auch soll das Feuer von türkischer Seite auf die Hezbollah eröffnet worden sein. Z.T. wurden diese Meldungen dementiert. Inwieweit diese Bewegungen zwischen den Parteien abgesprochen sind und was ganz klar diametral zu den verschiedenen Interessen der Protagonisten zielt, erscheint im Moment nicht erkennbar.

Eines scheint sicher:
US not able to save Kurdish militants

http://vestnikkavkaza.net/analysis/US-n ... tants.html
New U.S. strategy for Syria could be doomed as American allies fight each other

http://www.chicagotribune.com/news/nati ... story.html
Und Fake News:
'200,000 Jews Will Settle Kurdistan': Turkey Turns to Fake News to Discourage Kurdish Referendum

After Netanyahu endorses Kurdish independence, Turkish pro-government outlets launch media blitz about 'secret' Israel-Kurdish deal to settle Kurdish Jews in new state

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.5450830
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Re: Kurden rufen Assad zu Hilfe - Politischer Erdrutsch?

Beitrag von Tom Bombadil »

King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Jan 2018, 15:30)

Theoretisch betrachtet. Praktisch wird sich die Türkei dieser Schlußfolgerung nicht anschliessen. Oder Assad oder Iran.
Das ist mir schon klar, die Kurden werden auch nach diesem Konflikt keinen eigenen Staat bekommen. Aber da keine Juden involviert sind, bleibt der große Aufschrei aus, die UN träumt weiter selig vor sich hin, eine Resolution gegen die Türkei ist in weiter Ferne.
Auf jedenfall höre ich jetzt zum ersten Mal von Seiten der YPG/PKK/PJAK, daß Assad das Staatsoberhaupt ist und Syrien als Staat einheitlich ist und zusammengehört.
Ich gehöre keiner dieser Gruppierungen an, das ist lediglich meine Auslegung des Völkerrechts.
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Kampf um Erdölgebiete und Geografie

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie bekannt haben die USA einen "Versuchsballon" von Assad-treuen Truppen auf den Vorstoss in die infrastrukturelle Eröldprovinz Deir Zor abgeblockt. Zunächst. Dabei haben sie die Kolonne zerstört. Warum das nicht im gleichen Maße bei dem IS funktioniert hat, ist eine andere Frage. Oder die Kurden so vor FSA/Al-Qaida Truppen bei Afrin geschützt werden können... Das Geheimnis sind wohl nicht nur Sympathien für oder gegen die Kurden/FSA/Al-Qaida oder das militärische Können. Zumindest die Provinz mit den größten Erdölvorkommen will gesichert sein.
Syria's known oil reserves are mainly in the eastern part of the country in the Deir ez-Zor Governorate near its border with Iraq and along the Euphrates River; a number of smaller fields are located in the center of the country.[5] In 2010, Syria produced around 385,000 barrels (61,200 m3) per day of crude oil.[1][3

https://en.wikipedia.org/wiki/Petroleum ... y_in_Syria
Es war geplant eine Pipelineinfrastruktur zu errichten. Es gibt einen wesentlichen Grund, daß diese noch nicht fertig ist. Der syrische Bürgerkrieg.
Iran–Iraq–Syria pipeline

A framework agreement was to be signed in early 2013, with costs now estimated at $10bn;[10] construction plans were delayed by the Syrian Civil War.[11]

https://en.wikipedia.org/wiki/Iran–Iraq–Syria_pipeline
The Secret Stupid Saudi-US Deal on Syria. Oil Gas Pipeline War

https://www.globalresearch.ca/the-secre ... ia/5410130
The Oil Factor: The Real Reason Why Russia Is Fighting In Syria

http://www.huffingtonpost.in/dennis-e-a ... 40710.html
The Oil-Gas War Over Syria, in Maps

https://www.strategic-culture.org/news/ ... -maps.html
Die Hezbollah kündigte ja bereits an, daß man Block 9 im Mittelmeer (für den Libanon) vor Israel verteidigen würde. Israel wiederum kündigte an, daß man nicht tatenlos zusehen würde, wenn Beirut dort drillen würde. Natürlich war das in das übliche Vokabular gebettet ("Terroristen", "Zionisten" usw.). Das Thema aber fossile Energie.

Nun sind die Interventionsten wie Iran/Russland/Irak/Hezbollah - Türkei oder die USA (Carter-Doctrin), Saudi-Arabien oder Israel uvm. natürlich aus einem bunten Blumenstrauß an Gründen dort unterwegs. Sicher auch aus Gründen der Menschlichkeit der Menschen dort gegenüber und um noch Schlimmeres zu verhüten - geschenkt. Aber so richtig bewegt sich jemand dort, wenns um die Kohle geht. Wobei die USA und der Iran z.B. sicher auf humanitäre Einsätze als Grund pochen! Versteht sich.

Iran, Russland, Hezbollah, Irak und natürlich Assad werden nicht lockerlassen. Da ist das letzte Wort nicht gesprochen. Vermutlich wird man wie im Irak versuchen das US-Engagement teuer werden zu lassen. So, daß der Abzug präferiert wird.

Der Kampf um die Ölfelder kann ziemliche Schäden anrichten.
Fight for Deir ez-Zor Oil Fields Will Cause Long-term Environment Damage

http://www.syrianwarreport.com/fight-de ... nt-damage/
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Wie bekannt haben die USA einen "Versuchsballon" von Assad-treuen Truppen auf den Vorstoss in die infrastrukturelle Eröldprovinz Deir Zor abgeblockt. Zunächst. Dabei haben sie die Kolonne zerstört. Warum das nicht im gleichen Maße bei dem IS funktioniert hat, ist eine andere Frage. Oder die Kurden so vor FSA/Al-Qaida Truppen bei Afrin geschützt werden können... Das Geheimnis sind wohl nicht nur Sympathien für oder gegen die Kurden/FSA/Al-Qaida oder das militärische Können. Zumindest die Provinz mit den größten Erdölvorkommen will gesichert sein.
Vielleicht sollten Leute wie Sie (welche die Macht der USA in der Region unterschätzen bzw. bewusst herunterspielen) noch einmal an den Stand der Dinge erinnert werden? Wenn die USA wirklich Interesse hat und die Rahmenbedingungen stimmen (SDF sichert den Boden) dann kann es Schlag auf Schlag kommen. Genauso hätten die USA auch die Shia-Jihadisten in Kerkûk stoppen können - wenn sie gewollt hätten. Sie setzen aber noch (!), auf Anraten von Brett McGurk, auf ihr Pferd in Baghdad - Abadi. Sein Anbandeln mit der PMF in den Wahlen war aber ein herber Schlag in McGurks Gesicht. Diese Abadi-PMF-Allianz konnte aber noch einmal abgewandt werden - zumindest noch vor den Wahlen. Nein, es geht um keine Sympathien, sondern um Interessen. Aber genau diese kollidieren immer mit den Menschen vorort - speziell wenn es Interessensblöcke gibt - die sich als Hegemonialmacht (Iran) betrachten. Wenn die USA wirklich im Nahen Osten bleiben will (und davon kann man ausgehen), dann kommt man um eine Konfrontation mit dem Iran kaum herum. Abwarten.
King Kong 2006 hat geschrieben:Iran, Russland, Hezbollah, Irak und natürlich Assad werden nicht lockerlassen. Da ist das letzte Wort nicht gesprochen. Vermutlich wird man wie im Irak versuchen das US-Engagement teuer werden zu lassen. So, daß der Abzug präferiert wird. Der Kampf um die Ölfelder kann ziemliche Schäden anrichten.
Ja, da stimme ich Ihnen zu. Der Iran, weiß nämlich um die militärische Stärke der USA, aber auch um die Kosten diese Streitmacht in einer Region zu versorgen. Russland verpulvert aber auch Unmengen an Geld - nur zur Erinnerung. Aus meiner Sicht haben die USA sowieso nur zwei Wege:
1. Man profitiert temporär vom Chaos in der Region und pumpt so viel ab, wie es geht
2. Man kreiert eine Neuordnung, baut langfristig militärische Stützpunkte auf und setzt auf verlässliche Partner (solche die keine andere Alternative als die USA haben).

Mal sehen, wohin die Reise der USA geht...
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Tom Bombadil
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Tom Bombadil »

Die USA haben in der Region nur einen wirklichen Partner und das ist Israel. Man könnte einen zweiten Partner mit den Kurden haben, aber wenn man die nicht unterstützt, dann wird das nix. Die USA müssten die kurd. Gebiete in Syrien und im Irak vereinen, zu einer Keimzelle des Staates Kurdistan, die Frage ist, ob sie Erdogan so sehr vor den Kopf stoßen wollen. Ich denke nicht.
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Feb 2018, 10:45)

Die USA haben in der Region nur einen wirklichen Partner und das ist Israel. Man könnte einen zweiten Partner mit den Kurden haben, aber wenn man die nicht unterstützt, dann wird das nix. Die USA müssten die kurd. Gebiete in Syrien und im Irak vereinen, zu einer Keimzelle des Staates Kurdistan, die Frage ist, ob sie Erdogan so sehr vor den Kopf stoßen wollen. Ich denke nicht.
Natürlich ist Israel der engste Partner der USA in der Region - keine Frage. Aber Israel liegt auch nicht in diesem sogenannten schiitischen Halbmond, den es zu zerschlagen gilt. Dies kann nur mithilfe von Kurden und sunnitischen Arabern geschehen. Letztere müssten jedoch anfangen sich von der Türkei und den Golfarabern zu emanzipieren. Anders wird man den schiitischen Halbmond nicht aufhalten können.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Ger9374 »

Die USA haben sich seit Jahrzehnten die Israelis als Partner im Nahen Osten auserwählt.Eine nicht immer leichte Braut aber besser als die instabilen Nachbarstaaten. Innenpolitisch ist das wohl auch in den USA so gewünscht.

Als ehrlichen neutralen Makler sehe ich die USA schon lange nicht mehr.So haben die Araber nur
noch die Russen im Weltsicherheitsrat, als Schützenhilfe. Gelegentlich GB und China.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(09 Feb 2018, 10:36)

Vielleicht sollten Leute wie Sie (welche die Macht der USA in der Region unterschätzen bzw. bewusst herunterspielen) noch einmal an den Stand der Dinge erinnert werden? Wenn die USA wirklich Interesse hat und die Rahmenbedingungen stimmen (SDF sichert den Boden) dann kann es Schlag auf Schlag kommen. Genauso hätten die USA auch die Shia-Jihadisten in Kerkûk stoppen können - wenn sie gewollt hätten. Sie setzen aber noch (!), auf Anraten von Brett McGurk, auf ihr Pferd in Baghdad - Abadi. Sein Anbandeln mit der PMF in den Wahlen war aber ein herber Schlag in McGurks Gesicht. Diese Abadi-PMF-Allianz konnte aber noch einmal abgewandt werden - zumindest noch vor den Wahlen. Nein, es geht um keine Sympathien, sondern um Interessen. Aber genau diese kollidieren immer mit den Menschen vorort - speziell wenn es Interessensblöcke gibt - die sich als Hegemonialmacht (Iran) betrachten. Wenn die USA wirklich im Nahen Osten bleiben will (und davon kann man ausgehen), dann kommt man um eine Konfrontation mit dem Iran kaum herum. Abwarten.



Ja, da stimme ich Ihnen zu. Der Iran, weiß nämlich um die militärische Stärke der USA, aber auch um die Kosten diese Streitmacht in einer Region zu versorgen. Russland verpulvert aber auch Unmengen an Geld - nur zur Erinnerung. Aus meiner Sicht haben die USA sowieso nur zwei Wege:
1. Man profitiert temporär vom Chaos in der Region und pumpt so viel ab, wie es geht
2. Man kreiert eine Neuordnung, baut langfristig militärische Stützpunkte auf und setzt auf verlässliche Partner (solche die keine andere Alternative als die USA haben).

Mal sehen, wohin die Reise der USA geht...
Ich unterschätze die Macht der USA nicht. Aber auch sie können nicht zaubern. Sonst sähe es auf der koreanischen Halbinsel, Kuba, Vietnam oder im Irak, Syrien und Iran anders aus. Sie können Kolonnen zerschiessen. Damals in Korea oder jetzt in Syrien, aber d.h. nicht, daß sie Kriege gewinnen können. Und es muß sich letztendlich lohnen. Nur, um pro forma einen Sieg zu erringen und nur reinzubuttern, nur um etwas verkünden zu können, ist nicht gutes Business. Das muß sich schon lohnen. Und einen Kolonne, die sich auf ein Erdölgebiet zubewegt, eine nicht pro-US Kolonne, die zerschiesst man. Kolonnen, die sich auf Kurden bewegen, naja...Die schauen aus der Wäsche, wie einst die Schiiten im Irak, als Kolonnen auf sie zufuhren.

Langfristig wird sich die USA in diesen Gebieten in Syrien, ähnlich wie im Irak, nicht dort halten können. Ob es gelingt dort Satelliten aufzubauen und das diese sich halten können, wenn die USA weg sind, bleibt abzuwarten. Erwartungsgemäß schwierig. Wie z.B. Nadschibullah in Afghanistan. Als die Sowjets weg waren, wurde es für ihn und Genossen haarig.

Was das "zerschlagen" des schiitischen Halbmondes betrifft, macht es soviel Sinn, wie das "zerschlagen" eines sunnitischen Halbmondes. Der Iran ist nunmal mehrheitlich schiitlisch, der Irak, Bahrain, Aserbaidschan, große Anteile im Libanon, Syrien, Jemen usw. Dann müsste man ja diese Staaten zerschlagen. Oder diese Konfession. Oder diese Menschen. Sehr unrealistisch. Die USA sind nicht (mehr) in der Lage oder Willens so etwas irgendwie zu bewerkstelligen. Haben sie überhaupt diesen Auftrag? Von wem? Und Sunniten/Salafisten/Wahabiten wie die Saudis, FSA, Al-Qaida, Taliban und die anderen arabischen Demokratien und Gruppen sind dann etwas besseres? Es ist doch eher so, daß man (ausländischer Interventionisten) starke Staaten und Blöcke sehr suspekt gegenübersteht. Weil sie schwer in der weltwirtschaftlich bedeutenden Region zu manipulieren und bequatschen sind. Ist es nicht der Irak, ist es der Iran, ist es nicht der Iran, wird es Saudi-Arabien. Es geht um Machtpolitik.

Der sogenannte schiitische Halbmond ist deshalb ein undankbarer Gegner, weil er nicht primär eine Ideologie ist, die oberflächlich dort von Denkern revolutionär neuartig eingeführt wurde. Das ist etwas signifikantes, kulturell tief eingebettetes. Das zu zerschlagen ist nicht der Kampf gegen eine Ideologie, sondern gegen Kulturen und Gesellschaften/Menschen. Auf diesen Kampf werden sich z.B. die USA nicht einlassen. Das ist ein Faß ohne Boden.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Ich unterschätze die Macht der USA nicht. Aber auch sie können nicht zaubern. Sonst sähe es auf der koreanischen Halbinsel, Kuba, Vietnam oder im Irak, Syrien und Iran anders aus. Sie können Kolonnen zerschiessen. Damals in Korea oder jetzt in Syrien, aber d.h. nicht, daß sie Kriege gewinnen können. Und es muß sich letztendlich lohnen. Nur, um pro forma einen Sieg zu erringen und nur reinzubuttern, nur um etwas verkünden zu können, ist nicht gutes Business. Das muß sich schon lohnen. Und einen Kolonne, die sich auf ein Erdölgebiet zubewegt, eine nicht pro-US Kolonne, die zerschiesst man. Kolonnen, die sich auf Kurden bewegen, naja...Die schauen aus der Wäsche, wie einst die Schiiten im Irak, als Kolonnen auf sie zufuhren.
Natürlich können die USA nicht zaubern, aber so machtlos wie Sie mitunter von Ihnen dargestellt werden, sind sie nunmal nicht. Natürlich muss sich jede Truppenbewegung der USA lohnen, dasselbe gilt auch für Russland. Der Iran agiert in der Hinsicht anders. Man verpulvert viel Geld für Auslandseinsätze und lässt große Teile seiner eigenen Bevölkerung verhungern. Der schiitische Halbmond verfolgt nicht nur ökonomische Ziele sondern viel mehr ideologische.

Ihr Beispiel mit den Kolonnen, die sich auf die Kurden im Irak zubewegt haben, ist nicht wirklich richtig. Denn bis heute versuchen die USA noch die Schiiten im Irak für sich zu gewinnen. Wenn sie nach den kommenden Wahlen die harte Realität erleben werden, wird sich auch im Nordirak noch einiges "bewegen" - I promise.
King Kong 2006 hat geschrieben:Langfristig wird sich die USA in diesen Gebieten in Syrien, ähnlich wie im Irak, nicht dort halten können. Ob es gelingt dort Satelliten aufzubauen und das diese sich halten können, wenn die USA weg sind, bleibt abzuwarten. Erwartungsgemäß schwierig. Wie z.B. Nadschibullah in Afghanistan. Als die Sowjets weg waren, wurde es für ihn und Genossen haarig.
Da, ich sage es doch. Sie unterschätzen die USA. Wenn die USA ein Interesse in Syrien und im Irak sehen (und das gibt es ganz offensichtlich noch), werden sie von nichts und niemanden dort vertrieben werden. Ihr Beispiel mit den kommunistischen Afghanen ist wieder so unpassend. Natürlich hatten die keine Basis in Afghanistan. Wenn die USA aber im Irak, Kurden und sunnitische Araber aufrüstet ist das eine ganz andere Geschichte.
King Kong 2006 hat geschrieben:Was das "zerschlagen" des schiitischen Halbmondes betrifft, macht es soviel Sinn, wie das "zerschlagen" eines sunnitischen Halbmondes. Der Iran ist nunmal mehrheitlich schiitlisch, der Irak, Bahrain, Aserbaidschan, große Anteile im Libanon, Syrien, Jemen usw. Dann müsste man ja diese Staaten zerschlagen. Oder diese Konfession.
1. Im Libanon, in Syrien und im Jemen sind nicht große Anteile der Bevölkerung schiitisch, trotzdem haben/wollen sie die ganze Macht für sich.
2. Im Nordirak, der ein wichtiger Bestandteil dieses Bogens ist leben gar keine Schiiten.

Wenn ein sunnitischer Halbmond versucht Gebiete die mehrheitlich von Schiiten besiedelt sind zu okkupieren gilt es auch diesen zu zerschlagen - keine Frage. Deshalb benötigt auch der Nahe Osten eine Neuordnung und keine Staaten die von Lynchjustiz getrieben werden, je nachdem wer wieder als Sieger hervorging.
King Kong 2006 hat geschrieben:Und Sunniten/Salafisten/Wahabiten wie die Saudis, FSA, Al-Qaida, Taliban und die anderen arabischen Demokratien und Gruppen sind dann etwas besseres? Es ist doch eher so, daß man (ausländischer Interventionisten) starke Staaten und Blöcke sehr suspekt gegenübersteht. Weil sie schwer in der weltwirtschaftlich bedeutenden Region zu manipulieren und bequatschen sind. Ist es nicht der Irak, ist es der Iran, ist es nicht der Iran, wird es Saudi-Arabien. Es geht um Machtpolitik.
Nein, die Wahabiten, FSA, usw. also all jene die in Syrien die Ausrottung von Minderheiten (Schiiten/Alawiten) zum Ziel hatten sind mitnichten besser als die IRI. Aber genau dieser Kampf der großen Blöcke im Nahen Osten ist für den Westen und Russland am Ende des Tages förderlich. Deshalb hilft nur eine Neuordnung.
King Kong 2006 hat geschrieben:Der sogenannte schiitische Halbmond ist deshalb ein undankbarer Gegner, weil er nicht primär eine Ideologie ist, die oberflächlich dort von Denkern revolutionär neuartig eingeführt wurde. Das ist etwas signifikantes, kulturell tief eingebettetes. Das zu zerschlagen ist nicht der Kampf gegen eine Ideologie, sondern gegen Kulturen und Gesellschaften/Menschen. Auf diesen Kampf werden sich z.B. die USA nicht einlassen. Das ist ein Faß ohne Boden.
Sie scheinen ja ein eingefleischter Khomeinist zu sein - der schiitischer Halbmond ist mehr als eine Ideologie...

Wenn der Iran in Zukunft wieder von ziviliserten säkularen Köpfen regiert wird, werden wir sehen wie schnell sich dieses Faß schliessen wird. Als Kenner des Irans müssten Sie doch wissen, dass große Teile der Bevölkerung nicht hinter der IRI stehen...

Ohne die Mullahs in Teheran könnte sich Israel entspannen, die Hizbollah würde sich auflösen, Hashd al-Shabi im Irak und Syrien ebenso, der Libanon könnte sich wieder anständig regieren lassen, usw. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass ich den Schiiten im Nahen Osten wieder eine marginale Rolle zurück wünsche. Aber eine Minderheit kann nicht erwarten ganze Staaten bzw. fast eine ganze Region zu beherrschen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Nomen Nescio »

Kardux hat geschrieben:(12 Feb 2018, 20:36)

Aber eine Minderheit kann nicht erwarten ganze Staaten bzw. fast eine ganze Region zu beherrschen.
erpressen reicht schon. das sieht man soo oft. was denkst du z.b. von GB versus EU. oder die walen und belgien. um nur zwei zu nennen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Ich habe auch eine Frage an Kardux, du hast geschrieben der Iran lässt große Teile seiner eigenen Bevölkerung verhungern...
Hast du dafür evtl eine Quelle zur Hand?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(12 Feb 2018, 20:36)
Sie scheinen ja ein eingefleischter Khomeinist zu sein - der schiitischer Halbmond ist mehr als eine Ideologie...

Wenn der Iran in Zukunft wieder von ziviliserten säkularen Köpfen regiert wird, werden wir sehen wie schnell sich dieses Faß schliessen wird. Als Kenner des Irans müssten Sie doch wissen, dass große Teile der Bevölkerung nicht hinter der IRI stehen...

Ohne die Mullahs in Teheran könnte sich Israel entspannen, die Hizbollah würde sich auflösen, Hashd al-Shabi im Irak und Syrien ebenso, der Libanon könnte sich wieder anständig regieren lassen, usw. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass ich den Schiiten im Nahen Osten wieder eine marginale Rolle zurück wünsche. Aber eine Minderheit kann nicht erwarten ganze Staaten bzw. fast eine ganze Region zu beherrschen.
Was ist ein eingefleischter Khomeinist? Ist das so etwas wie ein eingefleischter Terrorist, wenn man die Operationen der kurdischen YPG/PKK/PJAK gegen die Türkei, Irak, Syrien und Iran nicht aufs Schärfste verurteilt? :D

Sicher, es gab vor 1979 und der Revolution im Iran überhaupt keine Probleme in Nahost, weder ethnisch, konfessionell, religiös, (macht-)politisch, wirtschaftlich fundiert und keine Kriege... und wenn der Iran sich ändert, wird alles gut in Nahost. Palästinenser verschwinden bzw. die Zweistaatenlösung kommt, oder Israel wird endlich "friedlich", Kurdenproblematik, Al-Qaida, Taliban, Wahabismus, Salafismus, Hamas, Muslimbrüder, arabisch-israelischer Konflikt, Machtansprüche einzelner Staaten, Interessen der USA, Russlands, der Türkei, Saudi-Arabien, China usw.. Ich weiß nicht, wer sich das hier einfach (redet). Schon mal darüber nachgedacht, wie sich die Entwicklungen dort hochgeschaukelt haben?
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Syrien soll wieder Grenzkontrolle in Afrin übernehmen

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar ist zwischen dem "mächtigen Assad" und der YPG/PKK/PJAK eine Übereinkunft getroffen worden, das die syrische Armee wieder in Afrin stationiert werden soll. Somit übernimmt Syrien offenbar wieder die Kontrolle in dieser Region.
Syria to deploy troops to Afrin under deal with Kurdish militants: Reports

The Syrian government is reportedly set to deploy troops to the northern district of Afrin, which has been the target of a month-long Turkish offensive, as part of an agreement with the Kurdish militants operating there.
Das wird vermutlich die Operationen der Türkei in dieser Region stoppen.

Insgesamt wird es für Erdogan schwieriger seine Interessen durchzusetzen, da in den anderen Regionen, die von der YPG/PKK/PJAK erobert wurden, diese unter den SDF von den USA geschützt werden. Das wird vermutlich auch eine harte Nuss für "den mächtigen Assad" und seinen kleinen Verbündeten, Iran und Russland. Eben auch für die Türkei. Es könnte sein, daß Ankara jetzt an den Fronten auf Granit stösst. Bei Afrin auf den "mächtigen Assad", Iran und Russland und weiter im Osten auf die YPG/PKK/PJAK aka SDF + USA.
Angered by a Washington plan to set up a 30,000-strong Kurdish force at its doorstep, Turkey launched on January 19 the so-called Operation Olive Branch in northern Syria to cleanse those regions of the YPG, which forms the primary component of the so-called Syrian Democratic Forces (SDF).

http://www.presstv.com/Detail/2018/02/1 ... ent-Turkey
Zusammengefasst: Ankara, Teheran, Bagdad (und der mächtige Assad) haben kein Interesse an weitesgehender kurdischer Autonomie, sprich an der YPG/PKK/PJAK - SDF. Weil es ihre territoriale Existenz bedroht. Für die einen Terroristen, für die anderen Freiheitskämpfer. Russland und die USA nutzen die Kurden, je nach politischer Lage. Z.T. Ankara, Teheran, Bagdad und "der mächtige Assad" natürlich auch. Die YPG/PKK/PJAK - SDF lavieren nach politischer Lage zwischen den Lagern. Mal sind die einen Tyrannen, dann mal wieder Allierte.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Was ist ein eingefleischter Khomeinist? Ist das so etwas wie ein eingefleischter Terrorist, wenn man die Operationen der kurdischen YPG/PKK/PJAK gegen die Türkei, Irak, Syrien und Iran nicht aufs Schärfste verurteilt?
Ein eingefleischter Khomeinist denkt, dass überall wo Schiiten leben, auch eine schiitische Theokratie etabliert werden muss. Ein eingefleischter Khomeinist denkt, dass die iranische Bevölkerung tief verwurzelt ist mit der Shia bzw. dem Islam an sich. Das die Perser "einst" den größten Widerstand gegen die Zwangsislamisierung leisteten, wird ausgeblendet. Gegen die Liebe der Perser zu ihrem vorislamischen und deshalb heidnischen Neujahrsfest können nicht einmal die Mullahs (die sich sonst in alles einmischen) etwas tun. Das die Perser bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch mehrheitlich Sunniten waren, wird ausgeblendet. Das die Interessen der Perser kaum mit denen der Araber vereinbar sind (siehe Streit um die Namensgebung des Persischen Golfs), wird ausgeblendet. Das innerhalb der persischen Gesellschaft große Ressentiments gegenüber Arabern existieren, wird ausgeblendet. Das Antijudaismus nicht vereinbar ist mit der persischen Gesellschaft und die Frage um Jeruslem für den normalen Perser keinerlei Bedeutung hat, wird natürlich auch ausgeblendet. Eingefleischte Khomeinisten sehen das anders. Für sie ist die Khomeini-Doktrin (Ausweitung der Shia) mehr als nur eine Ideologie - ein naturgegebenes Recht vielleicht? Auf jedenfall, ist diese Doktrin tief verankert in der Gesellschaft. Komisch. Das hörte sich bei den Massenprotesten im Iran aber anders an.
King Kong 2006 hat geschrieben:Sicher, es gab vor 1979 und der Revolution im Iran überhaupt keine Probleme in Nahost, weder ethnisch, konfessionell, religiös, (macht-)politisch, wirtschaftlich fundiert und keine Kriege... und wenn der Iran sich ändert, wird alles gut in Nahost. Palästinenser verschwinden bzw. die Zweistaatenlösung kommt, oder Israel wird endlich "friedlich", Kurdenproblematik, Al-Qaida, Taliban, Wahabismus, Salafismus, Hamas, Muslimbrüder, arabisch-israelischer Konflikt, Machtansprüche einzelner Staaten, Interessen der USA, Russlands, der Türkei, Saudi-Arabien, China usw.. Ich weiß nicht, wer sich das hier einfach (redet). Schon mal darüber nachgedacht, wie sich die Entwicklungen dort hochgeschaukelt haben?
Ich habe in Diskussionen mit iranophoben (vielleicht auch nur Gegner der Shia) Usern schon klargestellt, dass die Zerschlagung des schiitischen Halbmonds keinen anhaltenden Frieden mit sich bringt. Es gibt noch reichlich Baustellen im Nahen Osten. Aber der Shia-Bogen ist derzeit nunmal das Problem mit dem größten Konfliktpotential. Dieser Halbmond hat die Balance auf den Kopf gestellt, dadurch schreitet die Radikalisierung der Sunniten nur weiter voran. Dies gilt es zu beenden.

Und auch wenn sich eingefleischte Khomeinisten einen Iran ohne die Mullahs nicht vorstellen können, wird es diesen irgendwann wieder geben. Und der natürlich wird wieder ein Gegengewicht zu den anderen playern vorort stellen. Es gäbe aber eine Entspannung der konfessionellen Spannungen. Im Libanon könnte man wieder gerechter regieren - nach der tatsächlichen Population und nicht der militärischen Stärke. Vielleicht wäre auch eine Teilung möglich? Und in Syrien und im Irak würden sich für die Sunniten wieder neue Perspektiven ermöglichen. Und aus einem mächtigen Staat wie dem Iran, kämen dann auch keine Drohungen mehr Israel auszulöschen. Wäre alles geklärt? Gewiss nicht. Aber es wäre mal ein Anfang. Die Wahabiten wären das nächste große Problem und stehen nur deshalb nicht über dem Shia-Bogen, weil sie schlichtweg zu viele Defizite aufzeigen. Saudi Arabiens Macht ist abhängig, das macht sie kontrollierbarer.
King Kong 2006 hat geschrieben:Offenbar ist zwischen dem "mächtigen Assad" und der YPG/PKK/PJAK eine Übereinkunft getroffen worden, das die syrische Armee wieder in Afrin stationiert werden soll. Somit übernimmt Syrien offenbar wieder die Kontrolle in dieser Region.
Der gestrige Tag war ein Knackpunkt. Da wurde der YPG wohl zum ersten mal in den letzten drei Wochen wirklich bewusst, dass man die Enklave langfristig nicht halten kann. Man wartet bis jetzt noch auf ein Zeichen aus Washington, aber das wird wohl nicht kommen. Nur Russland kann den Vormarsch der Türken in Efrîn stoppen.
King Kong 2006 hat geschrieben:Es könnte sein, daß Ankara jetzt an den Fronten auf Granit stösst.
Ohne Lufthoheit wird es keine weiteren territorialen Gewinne in dieser hügeligen Region geben. Die Türkei wird wohl in den wenigen Tagen, die sie noch haben, so viel wie möglich okkupieren. Ja, da hat die YPG wohl falsch gepokert, auch wenn der Widerstand stark war. Aus den strategisch wichtigen Dörfern, welche die Türkei in den letzten drei Wochen eingenommen hat, kann wohl auch Assad sie nicht mehr verdrängen. Es sei denn, die Türkei wagt den Bruch mit Russland.

Ansonsten kann man keine selbstzerstörerische Tat der Türkei erwarten, von wegen sie würden einen Krieg mit den USA erwägen.
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

DerFlamingo hat geschrieben:(13 Feb 2018, 00:51)

Ich habe auch eine Frage an Kardux, du hast geschrieben der Iran lässt große Teile seiner eigenen Bevölkerung verhungern...
Hast du dafür evtl eine Quelle zur Hand?
http://www.borgenmagazine.com/poverty-iran-rise/

Der ultimative Beweis für die schlechten wirtschaftlichen Zustände im Iran waren jedoch die Massenproteste im Iran zwischen Dezember 2017 und Jänner 2018.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Das der Iran "große Teile" seiner Bevölkerung "hungern" lässt ist an den Haaren herbeigezogen.

Armut? Ja, die gibt es nicht nur in Deutschland. Auch im Iran. Um in der Region zu bleiben, 1.8 Millionen Israelis, ca. 22 % von der Bevölkerung leben in Armut (Stand 2017 https://www.timesofisrael.com/1-8-milli ... ne-report/). Und das ist kein sanktioniertes Land, sondern mit besten Kontakten zum Westen und hohen Bildungsstand. Es gibt auch viel Armut im Iran und es ist nicht einfach selbst für Akademiker. Aber in "großen Teilen" "verhungert" nicht die Bevölkerung.

Was das Thema "Khomeinist" betrifft, werde ich später darauf antworten. Man sollte dabei den Fokus nicht nur auf den Iran lenken. Gerde die tribalistischen Gesellschaften Iraks, Syriens oder Libanons sollte man beachten. Mit starken Clan- und Familienstrukturen haben sie als einen Träger die Schia. Dazu muß man nicht nur den Iran bemühen. Natürlich gibt es viele Identifiktationsmöglichkeiten für Gesellschaften. Aber so, wie für Israelis das Judentum als Identifikationsmittel sicher nicht unerheblich ist, oder viele Millionen das Sunnitentum, so ist es für viele Iraker, Libanesen oder die Alawiten in Syrien (genauso, die Sunniten andersherum) ein verbindendes Element. Das sieht man als Symptom an den vielen Milizen und Parteien. Dies ist nicht zu ignorieren. Und die heiligsten Stätten der Schia wie auch der höchste Würdenträger sind auch nicht im Iran. Wenn auch die politische Macht den Iran im nationalstaatlichen Rahmen zur Zeit dominierend macht.
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Race for energy?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ob vor den Küsten des Libanons und Israels...
Nasrallah said explicitly on Friday, Feb. 16: The region has entered “the battle of oil and gas. No one should look at this as a separate dispute,” he said.

https://www.debka.com/israel-lebanese-o ... gy-battle/
... oder in Syrien.
US, PYD/PKK, Iran jockey for Syria's energy resources

Iranian forces advance on Deir ez-Zour's energy fields; US reportedly responds with airstrikes

http://aa.com.tr/en/middle-east/us-pyd- ... es/1058233
Die USA, Russland und hintendrein Iran, Türkei, Irak, Syrien, Saudi-Arabien die KRG, diverse Gruppen, direkt, wie indirekt beteiligt - Kämpfen ist kein Selbstzweck, oder Zeitvertreib aus Langeweile. Gerade in dieser Region der Welt. Neben dem Kampf für die Gerechtigkeit, versteht sich.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Kardux hat geschrieben:(17 Feb 2018, 18:33)

http://www.borgenmagazine.com/poverty-iran-rise/

Der ultimative Beweis für die schlechten wirtschaftlichen Zustände im Iran waren jedoch die Massenproteste im Iran zwischen Dezember 2017 und Jänner 2018.
Sorry, "große Teile der Bevölkerung verhungern lassen" lese ich dort wirklich nicht raus.

Was allerdings in dem Artikel steht, und was mir auch aus anderen Quellen bekannt war, ist eine steigende Unzufriedenheit der Bevölkerung durch die ungerechte Verteilung der Einnahmen.
Speziell die hohen Ausgaben für die Unterstützung Assad, der Houthis und der Hisbollah kommen wohl im Volk nicht wirklich gut an.

Meine bei bescheidene Meinung dazu: Gebt diesem Regime noch 5-10 Jahre ohne ständig eine Drohkulisse von aussen aufzubauen und das Problem wird sich von selbst lösen. Leider sind die Kollegen Donald und Bibi da ganz anderer Ansicht und liefern den Mullahs ständig Steilvorlagen um ihren radikalen Kurs vor dem eigenen Volk zu legitimieren. :mad:
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von tabernakel »

DerFlamingo hat geschrieben:(19 Feb 2018, 13:15)
Meine bei bescheidene Meinung dazu: Gebt diesem Regime noch 5-10 Jahre ohne ständig eine Drohkulisse von aussen aufzubauen und das Problem wird sich von selbst lösen. Leider sind die Kollegen Donald und Bibi da ganz anderer Ansicht und liefern den Mullahs ständig Steilvorlagen um ihren radikalen Kurs vor dem eigenen Volk zu legitimieren. :mad:
Deine bescheidene Hoffnung in allen Ehren, aber Nordkorea ist seit über 60 Jahren größtenteils frei von "ständiger westlicher Drohkulisse", und geändert hat sich nix. Was bringt Dich auf die Idee dass das im Iran anders wäre? Die Taktik ist doch letztlich äußerst simpel:
- droht ein übermächtiger Gegner, wird Resistance beschwört
- droht ein gleichstarker Gegner wird auf dicke Hose gemacht
- droht niemand wird schlicht ein neues Konfliktfeld künstlich erzeugt, und zugleich der Untergang des Abendlandes prophezeit

Am Ende kannst Du machen was Du willst, die Mullahs werden genauso immer einen Weg finden den eigenen Kurs vor der eigenen Bevölkerung zu legitimieren, so wie Erdogan diesen in der Türkei stets finden wird. Ganz einfach. Auch ein Göbbels ist hierzulande nicht sonderlich ins Schwitzen geraten alle möglichen Gräuel wohlklingend im Volk zu verteilen, sobald die Presse (und heutzutage das Internet) unter Kontrolle gebracht und damit abweichende Meinungen unter Kontrolle sind, ist das ziemlich einfach. Den Rest besorgen dann Massenverhaftungen bei Protesten.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Nordkorea frei von Drohkulisse? Das meinst du nicht ernst oder?
Nordkorea ist umzingelt von amerikanischen Basen. Konventionell wäre man bereits gegen die südkoreanische Armee zwar nicht nach Mannstärke, jedoch technisch hoffnungslos unterlegen.
1994 standen die USA bereits kurz vor einer intervention, später dann die berüchtigte Axis of evil. Ich denke man hat in Nordkorea sehr genau beobachtet was im Irak passiert ist, und seine Schlüsse gezogen.
Damit möchte ich nicht die Handlungen des Regimes in Nordkorea verteidigen, sondern aufzeigen, dass Nordkorea gradezu ein Paradebeispiel für einen Staat unter Dauerdruck ist.
Was spricht zB dagegen, eine Entwicklung wie etwa in China oder Vietnam ernsthaft in Betracht zu ziehen?

Zum Iran, was mich hier an einen Wandel von innen glauben lässt ist ganz einfach das iranische Volk.
Man ist im Iran keinesfalls so abgeschottet wie in Korea, denen ist bekannt wie nett wir es im Westen haben. Das wollen die auch.
Die Bevölkerung hat die Nase voll Embargos und Militarismus.
Natürlich werden die Mullahs versuchen sich an der Macht zu halten.
Gegen ein Volk was ihren Kurs absolut nicht unterstützt werden sie mittelfristig aber den kürzeren ziehen.

Zudem, was ist die Alternative zur einer friedlichen Annäherung?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von tabernakel »

DerFlamingo hat geschrieben:(20 Feb 2018, 12:20)Nordkorea frei von Drohkulisse? Das meinst du nicht ernst oder?
Nordkorea ist umzingelt von amerikanischen Basen. Konventionell wäre man bereits gegen die südkoreanische Armee zwar nicht nach Mannstärke, jedoch technisch hoffnungslos unterlegen.
1994 standen die USA bereits kurz vor einer intervention, später dann die berüchtigte Axis of evil. Ich denke man hat in Nordkorea sehr genau beobachtet was im Irak passiert ist, und seine Schlüsse gezogen.
Damit möchte ich nicht die Handlungen des Regimes in Nordkorea verteidigen, sondern aufzeigen, dass Nordkorea gradezu ein Paradebeispiel für einen Staat unter Dauerdruck ist.
Nordkorea weiss im Norden mit China eine Supermacht im Rücken, ist also mitnichten "umzingelt". Und Nordkorea weiss vor allem anderen dass es nicht angegriffen werden wird solange es nicht selbst den Grund dafür liefert. Diese rein defensive Ausrichtung Südkoreas und damit auch der USA hält die Lage für das Regime absolut berechenbar. Man konnte es sich sogar leisten eine Korvette der Südkoreaner zu versenken und ne Insel zu beschießen ohne dass das allzu martialische Auswirkungen hatte. Und falls das nicht reichte: Der Besitz von Atomwaffen hat die Lage für die Kims nochmal berechenbarer gemacht.
DerFlamingo hat geschrieben:Was spricht zB dagegen, eine Entwicklung wie etwa in China oder Vietnam ernsthaft in Betracht zu ziehen?
Da sehe ich für Nordkorea noch die größte Bedrohung, denn China hat sich so weit von Pyongyang weg entwickelt dass die inzwischen auch keinen großen Bock mehr auf einen Nachbarn haben der vor allem anderen als potentielle Quelle von Millionen Flüchtlingen gesehen wird. Wenn sich Nordkorea in Chinas Richtung entwickeln wöllte, dann hätten sie dazu in den vergangenen 20 Jahren mehr als ausreichend Gelegenheit gehabt.
DerFlamingo hat geschrieben:Zum Iran, was mich hier an einen Wandel von innen glauben lässt ist ganz einfach das iranische Volk. Man ist im Iran keinesfalls so abgeschottet wie in Korea, denen ist bekannt wie nett wir es im Westen haben. Das wollen die auch. Die Bevölkerung hat die Nase voll Embargos und Militarismus. Natürlich werden die Mullahs versuchen sich an der Macht zu halten. Gegen ein Volk was ihren Kurs absolut nicht unterstützt werden sie mittelfristig aber den kürzeren ziehen.
Yo, wie sehr die da den kürzeren ziehen konnte man 2009 schön sehen.
DerFlamingo hat geschrieben:Zudem, was ist die Alternative zur einer friedlichen Annäherung?
Was war 1938 die Alternative zum Einknicken? Wenn man schon nachvollziehbarerweise keine militärische Ablösung der Mullahs sucht weil in der Tat der Iran genauso wie der Irak dabei zerbrechen könnte, dann ist die Alternative wie immer friedliche Sanktion und Isolation. Gründe wieder welche Einzuführen hat der Iran seit Abschluss des Atom-Deals nun wahrlich genug geliefert, sowohl mittels der Finanzierung des Chaos in Libanon, Syrien, und Jemen, bis zu den fortwährenden Raketentests. Die Lösung ist mit Sicherheit nicht uns den islamischen Revolutionsexport des Iran als alternativlos schönzureden.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Ganz kurz noch zu NK, das ist hier ja eigentlich nicht Thema ;) Die Bombe zu entwickeln war für NK essentiell wichtig eben weil man sich nicht mehr zu 100% auf Peking verlassen konnte. Diese Entwicklung dauert ja Dekaden, wie hättest du am Steuer von NK reagiert wenn GdabbelU
Dich auf die „Liste“ setzt, in den Irak einfällt und den Iran schon als nächstes Ziel anpeilt?
So ist es zum Glück nicht gekommen, aber die Möglichkeit war auf jeden Fall gegeben.

2009 war ein Anfang. So etwas ist eine Langfrisitge Entwicklung, man kann nicht gleich den kompletten Umsturz erwarten. Es ist ja nicht so, dass sich seit 2009 nichts verändert hat. (Zb Wechsel von Mahmut A. zu Ruhani, Atomabkommen)

Willst du wirklich die aktuelle Situation in Nahost mit Europa 1938 vergleichen? Ich finde da gibt es zu viele Unterschiede, das würde hier ausufern :s

Was das Chaos in Syrien, Jemen, dem Irak und dem Libanon angeht... dieser Wust wird von so unglaublich vielen Stellen befeuert das es schwierig ist jetzt einzelnen Alteuren Schuld zuzusprechen. Da müsste man jeden Konflikt einzeln betrachten.
Generell finde ich jedoch Sanktionen nicht unbedingt ein Friedliches Mittel. Sanktionen treffen immer zuerst das Volk. Millionen leiden wegen Entwicklungen die sie nicht oder nur sehr eingeschränkt beeinflussen können. Zudem haben Sanktionen als Instrument eine jämmerliche Erfolgsbilanz.
Selbst das unter den strengsten Sanktionen weltweit stehende Regime in NK kann sich selbst ausreichend bewaffnen. Unter den Sanktionen leider zu 99% nur das Volk.
Ich halte es in solch einer Situation eher mit Egon Bahr, Wandel durch Annäherung also.
Sobald beispielsweise der Iran engere wirtschaftliche Beziehungen zu großen Teilen der Welt entwickelt hätte würde es für die Regierung sehr sehr schwer (teuer) werden neue Konfliktfelder zu öffnen. Sanktionen und Isolation bewirken eher eine radikalisierung der eigenen Position.

Ganz kurz noch zum Islamischen Export. Ich bin generell der Meinung, jegliche Religion hat in der politischen Führung eines Landes nichts zu suchen. Ich denke wir in Europäer haben dieses Thema größtenteils im Mittelalter hinter uns gelassen. Bei entsprechender Entwicklung werden uns die anderen Kulturen da nachfolgen. Hoffen wir mal... :cool:
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Während die Türkei ankündigt Afrin einzukesseln und die kurdische YPG/PKK/PJAK deswegen sogar pro-Assad Kräfte um Unterstützung bittet, die syrische Armee bei der Hauptstadt Damaskus versucht die von Islamisten gehaltenen Stadtteile zurückzuerobern (Ghouta), hört man von den USA nichts. Offenbar billigt man die Entwicklungen, inwieweit die USA dort an den Planungen involviert sind twittert Trump diesmal nicht. Alleine das ist verdächtig. Sonst hat der Mann stets eine Meinung dazu, egal wie unqualifiziert. Das jetzt nichts kommt ist bereits eine Aussage.
Syrien: USA schweigen zu Kämpfen zwischen ihren Koalitionspartnern in Afrin

https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/6 ... ern-afrin/
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DarkLightbringer
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Bundeskanzlerin verurteilt "Massaker"
"Was wir im Augenblick sehen, die schrecklichen Ereignisse in Syrien, der Kampf eines Regimes nicht gegen Terroristen, sondern gegen seine eigene Bevölkerung, die Tötung von Kindern, das Zerstören von Krankenhäusern, all das ist ein Massaker, das es zu verurteilen gilt", sagte Merkel in ihrer Regierungserklärung im Bundestag.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 94820.html

Die Bundestagsdebatte zum Thema müsste man sich näher ansehen, das ist sicher interessant.

verschoben,
NN, mod
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA und Russland.

Russische Söldner wollen Rache für den US-Angriff bei dem viele Russen ums Leben gekommen sind.
Russian mercenaries reportedly want revenge after getting whooped by US forces in Syria

http://www.businessinsider.de/russia-me ... ?r=US&IR=T
Leaked audio recordings said to be of Russian mercenaries in Syria capture expressions of lament and humiliation over a battle in early February involving U.S. forces and Russian nationals.

Published by Polygraph.info — a fact-checking website produced by Voice of America and Radio Free Europe/Radio Liberty, news organizations that receive funding from the United States government —the audio recordings paint a picture of Russian mercenaries essentially sent to die in an ill-conceived advance on a U.S.-held position in Syria. Polygraph says the audio recordings are from a source close to the Kremlin.

https://taskandpurpose.com/russian-merc ... ked-audio/
Putin ist jemand der seine Stärke durch Stärke erhält, die er demonstrieren kann. Die toten Russen wurden nie großartig thematisiert. Wenn sie mehr in die Öffentlichkeit kommen, wird es Putin unter Druck setzen. Wie kann ein Staatsführer seine Leuten so von US-Streitkräften zusammenschiessen lassen? Ähnlich erging es Erdogan, als der IS in einem Video dargestellt türkische Militärangehörige massakriert hat, kam praktisch nichts aus Ankara. Als ob nichts gewesen wäre. Sonst hätte Erdogan reagieren müssen. Als starker Mann. Lange Zeit wurden tote iranische Militärangehörige in Syrien ebenfalls nicht groß im Iran thematisiert. Erst als man die Beerdigungen nicht totschweigen konnte, nahm Teheran eine Haltung dazu ein. Was ist jetzt mit Russland?
Russia, US could be headed for collision in Syria

Recent escalations in Syria, including the US strike on pro-regime forces in Deir ez-Zor — which killed Russian combatants — is raising speculation about potential fallout from Moscow’s strategy in Syria and possible escalation between the Russian and American militaries.

The strike occurred Feb. 7, yet the exact number of Russians killed in the fight with the US-backed Syrian Democratic Forces has ranged in various news sources from 10 to 200 soldiers and mercenaries in Russia’s employ. The number of US airstrikes also has remained as a matter of speculation.

Moscow denied that any Russian servicemen were even in the area, but it has been quiet about whether Russian citizens ultimately got hurt in the attack. Reports of Russian mercenaries, particularly from the well-known private military company Wagner Group, also emerged shortly after the incident and were backed up by personal stories of relatives and friends of alleged Wagner contractors, some of whom supposedly ended up in hospitals in Moscow and St. Petersburg.

Two weeks after the battle in Deir ez-Zor, the Russian Defense Ministry recognized that “several dozen” citizens of Russia and other former Soviet states had been killed or wounded, but the ministry said the fighters had traveled to Syria “of their own accord and for a variety of reasons.”

The fallout for Russia has been remarkable. Given the fast-approaching presidential election March 18, the potential costs of the incident for Putin’s reputation are high; thus, public discussion of the incident has mostly evolved in the framework of “American aggression on the pro-government forces.”

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z58LFQCIqX
Russland soll seine neuen Tarnkappenbomber nach Syrien verlegt haben. Normales Testen unter Gefechtsbedingungen oder etwas anderes?
Russia’s Su-57 stealth fighter is about to meet the US F-22 over Syria

Putin has sent his most secret stealth fighter to square-off against the best the United States has to offer.

http://www.news.com.au/technology/innov ... 6fVLADIMIR
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

Trump ernennt "Falken" John Bolton zum neuen Nationalen Sicherheitsberater
US-Präsident Donald Trump holt einen weiteren außenpolitischen Hardliner ins Weiße Haus: Er hat am Donnerstag John Bolton zum Nachfolger des Nationalen Sicherheitsberaters H.R. McMaster ernannt. Der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen trete sein Amt am 9. April an, teilte Trump im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Zugleich dankte Trump dem scheidenden McMaster für dessen Dienste und dessen "herausragende" Leistung.

Die Absetzung McMasters war bereits erwartet worden, doch die Ernennung des 69-jährigen Bolton löste in Washington Schockwellen aus. Bolton war einer der Wortführer der Falken in der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush. Er hatte für den Irakkrieg geworben und sich auch für Präventivangriffe gegen Nordkorea und für einen Krieg gegen den Iran ausgesprochen. Im engeren Umfeld Trumps war seine Ernennung zum Nationalen Sicherheitsberater umstritten, vor allem unter kriegserfahrenen Militärangehörigen.
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... rater.html

Wird mit dieser Personalie ein "schärferer" Kurs eingeleitet? Möglich wäre es. Auf den ersten Blick scheint es so, speziell wenn man noch die Ernennung von Pompeo als Außenminister bedenkt.
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Mehmet
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Mehmet »

Kardux,

die Frage sollte wohl eher lauten, wie lange sich die Neuen im Amt halten werden. :D
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King Kong 2006
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Trump will die US-Boys heimholen

Beitrag von King Kong 2006 »

Donald T. will die US-Truppen raus aus Syrien, wieder in die Heimat holen. Das Pentagon weiß davon noch nichts. Meist interessiert das aber den US-Präsidenten nicht (mit den zweitmeisten Stimmen nach H. Clinton), was andere meinen. Wird er sich hier auch wieder durchsetzen können? Was bedeutet das?
Who stands to gain if Trump pulls the US out of Syria?

https://edition.cnn.com/2018/03/31/poli ... index.html
Es ist sicher kein Zufall, daß die Region östlich des Euphrats für die USA von Interesse sind. Zum einen ist dort das meiste Öl, zum anderen war das ein Versuch die Grenze zwischen Syrien und Irak besser kontrollieren zu können.
In Syria, we ‘took the oil.’ Now Trump wants to give it to Iran.

https://www.washingtonpost.com/news/jos ... 66641e55c6
Wenn Trump die US-Truppen abzieht, wird der Osten vermutlich wieder unter syrische Kontrolle fallen. Die TSK wird von Norden kommen und Assad (mit seinen kleinen Verbündeten Iran, Russland, Irak + Hezbollah oder RSII bzw. 4+1) vom Westen, Süden und Osten. Die YPG/PKK/PJAK/SDF wird ohne US-Protektion keine Chance haben große Räume zu halten. Was ist der Plan von Trump?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Ententen der Region.

Russland-Iran-Türkei und Türkei-Iran-Qatar. Die Gegner dieser Ententen könnten ihnen sicher andere Namen geben z.B. "Vertikale Achse des Verderbens" oder "Die Triangel des Bösen". :D
Ob solche blödsinnigen Definitionen zielführend sind, bleibt abzuwarten.
Turkish-Russian-Iranian Summit: Limits to a Tripartite Entente

https://www.theglobalist.com/turkey-ira ... ani-syria/
Turkey-Iran-Qatar entente mocks Saudi-led ‘Arab NATO’

http://www.atimes.com/turkey-iran-qatar ... arab-nato/
Die absolute Monarchie der Familie der al-Sauds, aktuell mit Prinz Charming, der einen verherrenden Krieg im Jemen und eine Unterdrückung in seinen Erdölgebieten führt, wollte immer so eine Art arabischen Golfkooperationsrat führen. Nachdem sich herausstellte, daß nicht alle von den al-Sauds geführt werden wollen, z.B. Qatar oder Oman, wurde dieser Golfkooperationsrat immer stiefmütterlicher. Praktisch ist er von keinem Nutzen. Die Bündnisse der Türkei, Russlands, Irans und Qatars (oder Omans gute sicherheitspolitischen Beziehungen zum Iran) in der Region mögen auch nicht kompromisslos und zeitlos sein, aber die al-Sauds haben dagegen keine Strategie.

Eine Strategie ist sicher sich als viel offener und moderner als die Türkei, Russland, Iran, Qatar usw. darzustellen. Wenn man mich fragt, ob ein Land der arabischen Halbinsel dahinsichtlich besser aufgestellt ist, ist es der Oman. Und der sucht die Nähe zum Iran...
Oman FM to visit Iran shortly after meeting U.S. defense chief

http://www.tehrantimes.com/news/422111/ ... ense-chief
Ein Bericht der UN nennt den Oman als das Land, welches innerhalb der letzten 40 Jahre seine soziale und wirtschaftliche Lage am meisten verbessern konnte.[6]

https://de.wikipedia.org/wiki/Oman
Iran, Oman vow to boost military cooperation

http://www.xinhuanet.com/english/2017-1 ... 667753.htm
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland, Iran und die Türkei wollen "Ruhe am Boden" und Deeskalationszonen einrichten. Saudi-Arabien muß Businessmann Trump für eine US-Präsenz bezahlen. :thumbup:
„Ruhe am Boden“

In einer gemeinsamen Erklärung nach dem Treffen am Mittwoch in Ankara bekannten sich die Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Wladimir Putin und Hassan Ruhani dazu, ihre Bemühungen für ein Ende der Gewalt in den sogenannten Deeskalationszonen zu verstärken. Dasselbe gelte für den Schutz von Zivilisten dort. Die drei Länder wollten stärker darauf hinwirken, dass humanitäre Hilfe Notleidende in diesen Zonen erreiche. Ziel sei es, „Ruhe am Boden“ zu schaffen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Mittwoch auf der Webseite von Ruhani veröffentlicht wurde.

https://www.welt.de/print/welt_kompakt/ ... Boden.html
Nächster Dreiergipfel Russlands, Iran und der Türkei findet in Teheran statt.

Saudi-Arabien muß mehr Geld abdrücken. Wäre ja auch dumm das nicht zu fordern, solange sie noch können.
Saudi Arabia have to pay to keep US troops in Syria – Trump

US President, Donald Trump, has said that Saudi Arabia will have to pay if it wants US troops to remain in Syria.

http://dailypost.ng/2018/04/04/saudi-ar ... ria-trump/
Wie gesagt, Saudi-Arabien ist eine Melkkuh. Wollen sie (Haus al-Saud) "Schutz", müssen sie bezahlen. So ist das auf der Straße. Warum sagt Trump das so offen? Gut, ihm fehlt es an Feingefühl. Und er muß seiner Fanbase zeigen, daß man ihm Tribut zollen muß. Die al-Sauds zahlen schon. Solange sie können. Jetzt kaufen sie Kanonen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar... :dead:
US approves $1.3 billion sale of artillery to Saudi Arabia

http://www.financialexpress.com/world-n ... a/1123252/
Völlig klar, braucht man da auch... Für, ähm den Schutz. Kanonen - für den Preis - in der Wüste. Könnte ja sein, daß da plötzlich aus heiterem Himmel mechanisierte Divisionen aufkreuzen.

Trump will da raus. Aus Syrien. Obama wollte da nicht mal rein. Aber gegen Entgeld könnte Trump sich schon vorstellen US-Boys und Girls dort in den Kampfzonen zu belassen.
Saudi Arabia’s Dark Role in the Syria Conflict

https://www.huffingtonpost.com/daniel-w ... 02447.html
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Bei dem mutmaßlichen jüngsten Giftgasangriff, der immer dann erfolgt, wenn die syrische Armee Erfolge verbuchen kann, gehen die Emotionen hoch. Besonders zwischen Moskau und Washington. Der Trump-Truppe und der Putin-Truppe.
Russland spricht von "inszeniertem" Giftgasangriff

Ermittler hätten in Syrien keine Beweise gefunden: Im Uno-Sicherheitsrat hat Russland den mutmaßlichen Giftgasangriff auf Duma als Erfindung bezeichnet - und sich mit den USA einen verbalen Schlagabtausch geliefert.
Uno-Botschafterin Haley warf Moskau vor, "Blut syrischer Kinder an den Händen" zu haben. Ihr russischer Kollege Nebensja sagte: "Sie irren, wenn Sie glauben, dass Sie Freunde haben. Ihre angeblichen Freunde sind nur diejenigen, die nicht Nein zu Ihnen sagen können." Er drohte, künftige Ratssitzungen zu unterbrechen, wenn Haley Russland noch einmal als "Regime" bezeichne. Diese Formulierung hatte Haley mehrfach verwendet.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 02047.html
Wenn man bedenkt, daß die Opfer von chemischen Waffen in Syrien (eingesetzt von wem auch immer) nur einen Bruchteil der Opfer ausmachen, aber diese Situationen jedes mal gefühlt grenznah an einen Weltkonflikt führt, fragt man sich unwillkürlich, wozu das instrumentalisiert wird. Im Gegensatz zu dem viel verheerenderen Einsatz konventioneller Waffen (gerade auch Kleinwaffen wie Schusswaffen oder Mörsergranaten) in Syrien.

Bei dem massiven Einsatz von Massenvernichtungswaffen - nicht nur mutmaßlich, sondern klar zu zuordnen - im Irak-Iran Krieg durch Saddam (alleine auf iranischer Seite über 100 000 Opfer, bis heute) haben sich die USA überhaupt nicht aufgeregt. Im Gegenteil. Die Unterstützung, auch anderer Staaten im Westen, ist klar belegt. D.h. hier geht es wieder ganz klar um eine geostrategischer Interessenlage. Wenns passt, dann passts, wenn nicht, dann nicht. Deshalb glauben viele Menschen in der Region nicht an den Handlungen und Gerede der sogenannten Großmächte, die dort stets ihren Interessen entsprechend intervenieren (siehe das Fettgedruckte im Zitat - gilt natürlich aber auch für die Sowjetunion oder Russland...).
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Das Interesse an der Person Assad ist im Falle der geostrategischen Verwicklungen im besagten Raum eher marginal. Twitterkönig Trump sagt das ganz klar.
"Russland, mach dich bereit", twitterte Donald Trump am Mittwoch. "Schöne, neue, smarte" Raketen würden kommen.

derstandard.at/2000077737282/Trump-kuendigt-Raketenangriff-in-Syrien-an
Russland soll sich bereit machen. Für die Raketen. Nicht Assad.

Ok, vielleicht sind wieder leere Gebäude wie beim letzten Mal Ziele. Dazu kündigt man das ja an. Damit man vorher alles wegräumen kann. Aber das ist eine Richtung nach Moskau. Sagt ja Trump selbst. Trump könnte aber etwas in Gang setzen bei dem am Ende eine größere Intervention der USA vonnöten wird. Sicher ist den Trump-Beratern wieder ziemlich schlecht. Gerade den Militärs. Das war unter Bush schon so beim Irak. Jetzt ist es für Trump Syrien.

Bis jetzt ist trotz Ankündigung von Trump binnen 24-48 Stunden in Syrien anzugreifen, nichts passiert. Kann ja noch kommen. Vielleicht hofft Trump mit der Drohung Bambule zu machen wieder Zugeständnisse abzuringen. Seine Taktik. Auf der anderen Seite kann Trump, genauergesagt die USA sich nicht erlauben wieder stärker in der Region "einzusteigen". Das könnte aber ein Hebel sein, um die USA wieder unter Druck zu setzen. Auch Zugeständnisse abzuringen. Im Vorfeld, davon abzusehen, wie auch die USA wieder dort hineinzuziehen. Das wäre für die USA nicht tragbar. Zerstörte Gebäude machen den politischen, wirtschaftlichen oder geostrategischen Schaden für die USA in der Region nicht wett.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Nach Ghouta, nächstes Ziel Idlib.
Top Iranian official wants U.S. forces driven from east Syria

BEIRUT (Reuters) - The top adviser to Iran’s supreme leader said on Thursday he hoped Syria’s army and its allies would drive U.S. troops out of eastern Syria, and take Idlib in the northwest from insurgents.

“Idlib is an important Syrian city, and we hope it will be liberated very soon,” Ali Akbar Velayati told a news conference in Damascus. “East of the Euphrates is also a very important area. We hope big steps will be taken in order to liberate this area and expel the occupying Americans.”

https://www.reuters.com/article/us-mide ... SKBN1HJ1QA
In der Tat ist Idlib diplomatisch gesehen ein schwerer Brocken. Wohl weniger wegen den USA. Die Türkei hat sicher ein Interesse dieses Territorium "zu halten". Inwiefern die Absprachen zwischen Moskau, Teheran und Ankara diese Thema berührt, gar gelöst haben, bleibt abzuwarten.
Have Iran, Russia and Turkey reached agreement on future Syrian state?

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z5CT9JXeQk
Die Drohung an Moskau man werde Raketen schicken mag da eine Rolle spielen diese Absprachen ins Rotieren zu bringen.
The United States may carry strikes against Syria in fear that its allies' strategic defeat by the Syrian army may persuade other countries in the region to join the newly emerged winning alliance of guarantor states - Russia, Turkey and Iran, experts told Sputnik.

https://sputniknews.com/analysis/201804 ... -iran-usa/
Es gibt auch die These, daß das alles an die mutmaßliche omnipotente Präsenz Irans gerichtet ist. Nach unbestätigten Angaben "iranischer Oppositioneller" sollen rund 250 000 Gehälter im Bürokraten- und Militärapparat Syriens vom Iran gezahlt werden. Was praktisch dann der Dienstherr ist. *
Ein Experter ist sich sicher: Donald Trump wird den Militärschlag nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien wagen. Dabei gehe es dem US-Präsidenten aber nicht um Russland.
Eine militärische Konfrontation zwischen den USA und Russland ist sicher nicht gewollt von Trump“, sagte Braml. „Der Iran soll getroffen werden.“
Je mehr Trump innenpolitisch unter Druck gerate, desto höher sei die Kriegsgefahr.

https://www.merkur.de/politik/usa-exper ... 71287.html
Wie dem auch sei. Andererseits thematisiert Trump Moskau, nicht Teheran. Das ist schon eine Festlegung. Einfacher wäre es einen Propagandakrieg gegen den Iran zu führen, denn gegen Russland. Andererseits sind die Begründungen in der Region oft eh völlig daneben. Siehe die ABC-Waffenprogramm Iraks anno 2003 und dann die Realität vor Ort.

Was wird Trump tun? Er will ja da raus. Schiesst er jetzt erstmal da rein, ist es aus mit raus. Und das wird auch Reaktionen - in der einen oder anderen Form - in der Region mit Russland und Iran geben. Im Kontext von US-Interessen. Trump, besser den USA (Donald weiß wohl nicht mal wo Syrien liegt) geht es nicht um die Syrer oder Assad. Es geht ihm um geostrategische Interessen dort. Im Kontext Russlands und Irans. Es geht ihm allenfalls um Wahlergebnisse, so wird er agieren. Sprich kämpfen oder nicht hängt davon ab, was er sich davon persönlich versprechen kann. Die USA haben Interessen darüber weit hinaus. Der Iran sieht Syrien als "first line of defence". Das wurde von Shamkhani, Ex-Admiral und iranischer Sicherheitsberater klar geäußert. Und Russland sieht Syrien als Kartenblatt an, mit dem man gegen die USA spielen kann.
The U.S. Has Troops in Syria. So Do the
Russians and Iranians. Here’s Where.


https://www.nytimes.com/interactive/201 ... -iran.html

*
While, according to reports by Iran's Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC), the Syrian military has fewer than 50,000 men, Iran has deployed more than 70,000 Iranian and non-Iranian forces in Syria, and pays monthly salaries to over 250,000 militiamen and agents. According to a report entitled, "How Iran Fuels Syria War," published by the National Council of Resistance of Iran (NCRI), non-Iranian mercenaries number around 55,000 men; Iraqi militias are around 20,000 men (from 10 groups), Afghan militias are approximately 15,000 to 20,000 men, Lebanese Hezbollah are around 7,000 to 10,000 men, and Pakistani, Palestinian and other militiamen number approximately 5,000 to 7,000.

In addition, the composition of Iranian IRGC forces are around 8,000 to 10,000 men, and 5,000 to 6,000 from the regular Iranian Army.

https://www.gatestoneinstitute.org/9406 ... iers-syria
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Frankreich fordert u.a. eine Entwaffnung der Milizen in und um Idlib. Ob man so einer Rückeroberung den Wind aus den Segeln nehmen kann?
"Das Schicksal von Idlib muss in einem politischen Prozess geklärt werden, zu dem die Entwaffnung der Milizen gehört", sagte Le Drian der Wochenzeitung "Le Journal du Dimanche" vom Sonntag. Ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter hatte zuletzt angedeutet, dass Idlib nach dem Fall von Douma das nächste Ziel der syrischen Regierungstruppen sein könnte .

derstandard.at/2000077964228/Frankreich-warnt-vor-humanitaerer-Katastrophe-in-Idlib
Dort sammeln sich Hardcore-Kämpfer, wie die Al-Qaida nahe Ha’aty Tahrir al-Sham jihad oder die Rebellen des Jaysh al-Islam. Beide sind salafistisch, aber auch Konkurrenten. Die werden keine Waffen abgeben. ;)

Letztere haben in Ghouta kapituliert. Das wird das Hause al-Saud erzürnt haben. Sie flüchten nach Idlib. Dort treffen sie auf weitere salafistische Gruppen. Aus den dort jetzt schon ausbrechenden Kämpfen unten den Hähnen entwickelt sich wieder eine Notlage.
The group along with Ahrar ash-Sham are among the main rebel groups supported by Saudi Arabia.[42]

https://en.wikipedia.org/wiki/Jaysh_al-Islam
Sollten die salafistischen Gruppen sich gegenseitig schwächen, könnte es für die syrische Armee leichter sein die Kontrolle zurückzuerlangen. Interessant ist wie gesagt, was es für Absprachen mit der Türkei gibt. Sollte Paris versuchen Ankara "aus der Verantwortung" zu drängen, die sich in Konkurrenz zu Saudi-Arabien dort sehen, könnte es diplomatisch hoch hergehen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

War die Art und Weise der Operation sogar die Bestätigung von Assads Würden? Interventionen haben immer eine Aussage.
Elefant im Raum

Ist der humanitäre Aspekt fragwürdig, so sieht eine Bilanz des politischen Nutzens noch düsterer aus. An den Machtverhältnissen in Syrien hat der Angriff nichts geändert. Manche Beobachter meinen sogar, Bashar al-Assad ginge aus dem Wochenende gestärkt hervor: Die Angriffe blieben im symbolischen Bereich, alle scheinen sich mit seinem Verbleib an der Macht abgefunden zu haben.
Man könnte meinen, das der Angriff die Bestätigung der Amtswürde von Assad ist. Wenn man militärisch dort agiert und es gezielt minimalistisch hält und nicht einmal symbolisch etwas bombardiert, das mit Assads Position direkt zu tun hat, dann ist das auch ein Zeichen.
Die Russen bleiben weiterhin die treibende Kraft bei der Entstehung eines Nachkriegssyriens. Auch die Türkei ist noch einmal davongekommen: Sie musste sich nicht zwischen ihren Nato-Partnern und Russland entscheiden, das die Türken in Nordsyrien und diplomatisch in Astana mitspielen lässt.
Der Elefant im Raum ist der Iran. Anders als erwartet – besonders nach dem israelischen Militärschlag auf eine iranische Einrichtung vor einer Woche – wurde die iranische Präsenz in Syrien nicht ins Visier genommen. Da dem Iran keine Beziehungen zu den syrischen C-Waffen nachgewiesen werden kann, wären Großbritannien und Frankreich für so einen Angriff nicht zur Verfügung gestanden. Trump hat mit ihnen Partner, die zudem stark auf die Beibehaltung des Atomdeals mit dem Iran, also auf eine andere Politik dem Iran gegenüber, setzen. Wie es damit weiter geht, ist völlig offen.

derstandard.at/2000077986523/In-Syrien-ist-gar-nichts-erledigt
In der Tat ist der Iran dort sehr ruhig. Teheran kann sehr ruhiges Blut zeigen und konzentriert an der Strategie festhalten. Es gibt für den Iran dort in Aufregung nichts zu gewinnen. Die USA lassen den Iran in Ruhe. Der Iran lässt die USA in Ruhe.

Wie schon einmal haben die USA, genauer gesagt, die Streitkräftet auf Trumps Befehl, ein paar Gebäude aufs Korn genommen. Nicht mehr und nicht weniger. Das eine ist so wichtig, wie das andere. Das eine so aussagekräftig, wie das andere.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump will weiterhin schnellstmöglich abziehen.
Trump will Truppen schnellstmöglich abziehen

Nach den Luftangriffen will der US-Präsident seine Soldaten zügig zurückholen. Frankreichs Präsident Macron sagte zuvor, er habe Trump überzeugt, in Syrien zu bleiben.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... frankreich
Damit führt Trump nur folgerichtig das fort, was bereits unter Bush - nach seinem Versuch das Projekt für das amerikanische Jahrhundert per Krieg dort durchzusetzen - eingeleitet wurde. Der Rückzug der USA aus der Region.

Der Sykes-Picot Raum wird dann vornehmlich wieder den Regionalmächten überlassen. Dem Iran und der Türkei und aufgeregten Prinzen aus dem Hause al-Saud. Diese müssen nach dem zu erwartenden Ende der Bedeutung der fossilen Energie und Modernisierung ihrer Gesellschaft (z.B. Kinos, dann kommen sie da an wo der Iran 1905 war) erstmal selbst ums Überleben kämpfen. ;)

Der Iran und die Türkei können sich das nicht aussuchen. Sie leben dort. Die USA nicht. Sie haben wirtschaftliche Interessen dort. Der Sykes-Picot Raum wird wohl noch einige Zeit und viele Konflikte brauchen, um sich auszubrennen, wie einst Europa. Durch Kolonisation und Osamanisches Reich konnten viele Prozesse nicht ausbrechen. Das wird jetzt nachgeholt. Ähnlich wie im 30jährigen Krieg. Eine Meinung dazu.
Der Berliner Politikwissenschaftler Herfried Münkler sieht Parallelen zwischen den Kriegen im Vorderen Orient und dem Dreißigjährigen Krieg, der vor 400 Jahren begann. Wer sich "mit diesem Krieg beschäftigt, kann eine Menge lernen zum Verständnis der eigenen Zeit", sagte Münkler im Dlf.

http://www.deutschlandfunk.de/herfried- ... _id=412221
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Bagdad und Teheran halten erste gemeinsame Verteidigungskommission ab. Früher undenkbar. Stabile Sicherheitsstruktur kann doch entstehen, auch mit dunkler Vergangenheit.
Iran, Iraq to hold 1st defense coop. commission

Upon arriving in Baghdad, Iranian Defense Minister Brigadier General Amir Hatami, told the media that Iran and Iraq will hold their first defense cooperation joint commission during the time of his stay in Iraq.
“There are many objectives in the agenda of this visit to negotiate with Iraqi officials,” said Brigadier General Amir Hatami, Iranian Minister of Defense and Armed Forces Logistical Support, on Wednesday.

https://en.mehrnews.com/news/133470/Ira ... commission
Der Krieg zwischen beiden Ländern fordert bis heute noch Tote. Z.B. durch den massiven Einsatz von Giftgas. Den es in dieser Form nur vorher nur im 1. Weltkrieg gab. Im Gegensatz zu z.B. Syrien zeigte sich die USA bei dem verherrenden Einsatz im Irak-Irak Krieg von einer anderen, interessensgeleiteten Seite. Von Gleichgültigkeit, bis hin zum Behindern und Unterstützung. Beim Einsatz durch den Irak.
Chemical attacks on Iran: When the US looked the other way

When Saddam Hussein used chemical weapons to kill thousands of Iranians during the war from 1980 to 1988, not only did the US look the other way, but also "aided and abetted" Iraq in committing "war crimes", Reza Nasri, an Iran-born international law expert at the Graduate Institute of International and Development Studies (GIIDS) in Geneva, told Al Jazeera.

"The claim that the recent US attack on Syria was motivated by humanitarian considerations is not consistent with Iran's own experience as a victim of chemical attacks," he said.
The report said about a million Iranians were "exposed" to chemical agents during the war. Today, about 75,000 victims still receive treatment for "chronic chemical weapons injuries".
It was notable not only that "there was no outrage" from the US and its allies when the chemical attacks took place in Iran, but the US also "used its influence" in the UN Security Council to block any condemnation of Iraq, despite evidence presented by inspectors, Azodi said.

https://www.aljazeera.com/news/2018/04/ ... 24733.html
According to documents at the National Archives Archeological Site (College Park, Maryland), the US supported Saddam Hussein’s regime in their use of chemical weapons in the Iran-Iraq war and the Iraqi–Kurdish conflict.[5] Reporter Michael Dobbs of the Washington Post stated that Reagan's administration was well aware that the chemicals sold to Iraq would employed in the war against Iran. He stated that Iraq's use of chemical weapons was "hardly a secret," with the Iraqi military issuing this warning in February 1984: "The invaders should know that for every harmful insect, there is an insecticide capable of annihilating it... and Iraq possesses this annihilation insecticide." According to Reagan's foreign policy, every attempt to save Iraq was necessary and legal.[4]

According to Iraqi documents, assistance in the development of chemical weapons was obtained from firms in many countries, including the United States, West Germany, the Netherlands, the United Kingdom, and France. A report stated that Dutch, Australian, Italian, French and both West and East German companies were involved in the export of raw materials to Iraqi chemical weapons factories.[7]

https://en.wikipedia.org/wiki/Iraqi_che ... ainst_Iran
Der industrielle Sektor im Irak soll wieder angekurbelt und entwickelt werden. Zivil, wie militärisch. Das der Irak und Iran jetzt nach diesem Krieg sicherheitspolitisch zusammen arbeiten wäre seinerzeit vermutlich undenkbar gewesen. Aber selbst "Erbfeinde" wie Frankreich und Deutschland haben nach den Kriegen von 1871 an heute ein sicherheitspolitisch wichtiges Nebeneinander. Auch für die Region.
Iraq to work with Iran on military industrial development

The National Iraqi News Agency stated that Iraq’s Acting Minister of Industry and Minerals, Mohammad Shiaa al-Sudani had signed a co-operation agreement with Iran’s Defence Minister, Amir Hatami.

According to the outlet, the agreement covers the transfer of technology to Iraq and the localisation of military and civilian products, as well as efforts to “improve and expand future co-operation in military and civilian industrial projects.”

http://www.janes.com/article/79466/iraq ... evelopment
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Unglaublich, Paris verteilt seine Ehrenmedaillen für Verdienste gerne und schweigt darüber. So an Mussolini, Ceausecu, Franco oder Putin.

Assad ist wohl der Erste, der diesen tollen frz. Orden, mit denen die Verdienste geehrt werden jetzt zurückgeben wird. Offenbar fühlt er sich hintergangen.
Assad gibt französischen Ehrenorden zurück

https://mobil.derstandard.at/2000078344 ... en-zurueck
Wenn man zuerst für Verdienste ausgezeichnet wird und sobald sich der Wind dreht dann fallengelassen wird, ist sicher enttäuschend. Putin hat den ja auch bekommen.
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zollagent
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

King Kong 2006 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 13:44)

Unglaublich, Paris verteilt seine Ehrenmedaillen für Verdienste gerne und schweigt darüber. So an Mussolini, Ceausecu, Franco oder Putin.

Assad ist wohl der Erste, der diesen tollen frz. Orden, mit denen die Verdienste geehrt werden jetzt zurückgeben wird. Offenbar fühlt er sich hintergangen.



Wenn man zuerst für Verdienste ausgezeichnet wird und sobald sich der Wind dreht dann fallengelassen wird, ist sicher enttäuschend. Putin hat den ja auch bekommen.
DAS wiederum wertet den Orden auf. Und bei der Vergabe sollte kritischer vorgegangen werden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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