Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

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Jekyll
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(25 Feb 2017, 22:02)

Der Iran darf sich über kurz oder lang auf einen heftigen Partisanenkrieg mit den Kurden gefasst machen. Die Belutschen werden dann gewiss mitziehen.


http://www.basnews.com/index.php/en/new ... ast/332282

Die Frage ist wer bereit ist die Kurden im Iran tatkräftig zu unterstützen. Und je mehr der Iran seinen schiitischen Halbmond ausbaut und festigt desto verzweifelter könnten die Verlierer dieser Politik (sunnitischen Araber) werden.

Wenn der Stein erst einmal zum Rollen gebracht wird kann sich der Iran auf syrische Verhältnisse gefasst machen. Bei einer eventuellen Schwächung der iranischen Streitkräfte würden sogar die Turkvölker im Iran (auch wenn sie derzeit Macht besitzen) in den Startlöchern sitzen. Ich möchte da nur an das Jahr 1946 erinnern, als die Azeris sich für knapp ein Jahr vom Iran loslösten.
Ein weiteres Land in der Region, wo ein Bürgerkrieg tobt und auf Jahre hin Millionen Opfer und Flüchtlinge generiert, ist so ziemlich das Letzte, was wir derzeit brauchen können. Hoffentlich bleibt uns das erspart, wie verführerisch militante Phantastereien auch sein mögen.
Die Kurden zumindest sind geduldig.
Gerade die Geduldigen schlagen den zivilen Weg der Integration und Koexistenz ein, die Ungeduldigen greifen zur Waffe und werden militant (inkl. diverser Phantastereien).
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Ein weiteres Land in der Region, wo ein Bürgerkrieg tobt und auf Jahre hin Millionen Opfer und Flüchtlinge generiert, ist so ziemlich das Letzte, was wir derzeit brauchen können. Hoffentlich bleibt uns das erspart, wie verführerisch militante Phantastereien auch sein mögen.
Es sind Staaten wie der Iran aber auch die Türkei die wegen ihrer Großmachtsphantastereien Unruhe im gesamten Nahen Osten erzeugen. Die Millionen Opfer, von denen Sie hier schreiben, gehen u.a. auch auf das Konto der Türkei und des Irans. In Syrien und im Irak kämpfen nichts weiter als ihre Proxies. Die Radikalisierung wurde von diesen beiden Staaten bewusst herbei geführt. Die Iraner lassen schiitische Milizen mordend durch Syrien und den Irak streifen und die Türkei unterstützt sunnitische Halsabschneider seit Beginn des Konflikts. Wer wenn nicht Tehran und Ankara sollten sonst für die Radikalisierung in diesem Ausmaß verantwortlich sein, welcher ja bekanntlich zu den vielen Opfern und Flüchtlingen geführt hat?

Die Türkei schwelgt noch immer in Nostalgie und glaubt wahrhaftig daran mit seinen Mini-Resourcen die sunnitische Welt anführen zu können. Ja, das ist eine Phantasterei. Und was der Iran derzeitig tut ist nicht weniger befremdlich. Man möchte ohne großartig viel Geld auszugeben den gesamten Nahen Osten kontrollieren/beeinflussen. Und gleichzeitig möchten beide Staaten im Inneren ihre Minderheiten unterdrücken. Der Iran lässt monatlich mindestens ein Dutzend Kurden für fadenscheinige Anschuldigungen hinrichten. Gleichzeitig beuten sie die Region wirtschaftlich aus und lassen es vor sich hin vegitieren. Die Türkei ist in der Hinsicht nicht viel besser. Bis heute erkennt man die Existenz eines weltweit anerkannten Volkes nicht an. Darüberhinaus schließt man dieses Volk von der Politik aus und zerstört ganze Städte und Dörfer - beraubt den Kurden somit jegliche Lebensgrundlage.

Und Sie wollen mir hier etwas von Militarismus erzählen? Ihre Türkei aber auch der Iran haben speziell in den letzten hundert Jahren so viele Opfer und Flüchtlinge erzeugt, dass ich gar nicht wüsste wo ich anfangen sollte zu erzählen. Alleine was Ihre faschistische Türkei in den letzten zwei Jahren verursacht spricht Bände. Wie groß ist denn die Zahl der kurdischen Binnenflüchtlinge in der Türkei?

Militante Phantastereien...

Und sowas von
Jekyll hat geschrieben:Gerade die Geduldigen schlagen den zivilen Weg der Integration und Koexistenz ein, die Ungeduldigen greifen zur Waffe und werden militant (inkl. diverser Phantastereien).
Sowohl im Iran als auch in der Türkei ist es vollkommen egal ob man zur Waffe greift oder sich mit zivilgesellschaftlichen Mitteln gegen die Unterdrückung der Kurden einsetzt. Die Geschichte hat uns sogar gelehrt das es meist die pazifistischen Intellektuellen sind welche die türkischen und iranischen Kolonialherren zuerst beseitigt haben wollen. Tahir Elci, ein kurdischer Anwalt und Menschenrechtsaktivist geriet viel schneller ins Fadenkreuz der zivil gekleideten türkischen Sondereinheiten als so manch militanter Kurde.

Und lernen Sie doch bitte endlich den Unterschied zwischen Integration und Assimilation. Das sind zwei paar Schuhe. So viel dürften Sie doch vom Auftritt Ihres Führers in Köln gelernt haben. Oder ist man bei solchen Auftritten zu sehr damit beschäftigt sich Gedanken darüber zu machen wie laut man klatschen kann?

Wie gesagt, die Kurden sind geduldig. Das haben uns die Schicksale der beiden Staaten Syrien und Irak gezeigt. Und das ist erst der Anfang. Denn die Koexistenz, von der Sie hier schreiben, wird nicht auf ewig eine Beziehung zwischen Unterdrücker und Unterdrücktem sein. Koexistenz hat immer etwas mit Respekt zu tun. Der ist derzeit nicht gegeben.
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Saudis melden sich offen. Es geht um die Nachkriegsordnung. Nach dem IS. Dabei appelliert Riad an den Arabismus. Denn die Mehrheit im Irak sind Schiiten. Religiös kann Riad da nicht punkten. Es geht natürlich gegen den Iran, dieser ist nunmal kein arabisches Land.
Jubair im Irak: Es geht um die Nahost-Neuordnung nach dem IS

Saudi-Arabien hat das erste Mal seit dem irakischen Überfall auf Kuwait im Jahr 1990 seinen Außenminister auf Besuch nach Bagdad geschickt. Der Irak soll ins arabische Boot zurückgeholt werden, auf Kosten des Einflusses Teherans.
Ein weiterer Konkurrent für Saudi-Arabien ist noch vorhanden, wenn auch nicht in so scharfer Konkurrenz. Aber die Türkei und Erdogan sieht sich als sunnitisch/islamische Führungsmacht in der Region.
Muqtada al-Sadr bietet Sunniten Versöhnliches

Ein weiteres intern irakisches Element in diesem großen Bild ist der einstmals wilde und junge schiitische Mullah Muqtada al-Sadr, bei dessen Demonstrationen jüngst "Iran raus" skandiert wurde. Er macht den Sunniten in Mossul, die von radikalen Schiiten als Kollaborateure des IS gesehen werden, versöhnliche Angebote. Und er stärkt Abadi den Rücken gegen dessen Vorgänger Nuri al-Maliki, der ins Premiersamt zurückkehren will. Die irakischen Sunniten brauchen, um gegen Angebote des jihadistischen Islam immun zu werden, einen Garanten für ihren Platz im mehrheitlich schiitischen Irak. Dafür bietet sich Saudi-Arabien an.

Diesen Job hätte aber auch gerne die sunnitische Türkei: Präsident Tayyip Erdogan schwenkt immer mehr auf die Saudi-Trump-Linie ein, was den Iran betrifft, verfolgt im Irak und in Syrien aber auch eigene Interessen. Er hält ja auch gar nicht damit hinterm Berg, dass die Türkei ihre Einflusszone über ihre Grenzen hinaus vergrößern will. Das ist, was der Iran seit Jahren tut – und auch sagt. Und nun bekennt sich auch Saudi-Arabien offen dazu.

derstandard.at/2000053218658/Jubair-im-Irak-Es-geht-um-die-Nahost-Neuordnung-nach
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Türkei und der Iran haben sich hinter den Kulissen wegen verschiedener Interessen in der Region teilweise sehr gestritten. Das soll beigelegt, bzw. entschärft werden.
Iran, Turkey presidents meet to defuse tensions

http://www.reuters.com/article/us-iran- ... SKBN1684K6
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Können die USA in der Zukunft noch einen Fuß im Irak behalten? In dem bisherigen Umfang in der Region?
After Mosul Falls, Trump Loses Influence in Iraq

Iraqi forces, helped by US military advisors, are inching their way toward the re-conquest of Mosul, the country’s second largest city, from the Islamic State and its allies.

The Baghdad government and the newly-installed Donald Trump administration will undoubtedly hail the taking of the city as a triumph, in that it marks the weakening of a terrorist threat and the beginning of an era of peace in Iraq.
In reality, the Mosul campaign has been not just a US-Iraqi undertaking, but a three-legged alliance-of-coonvenience that includes Iran. Iran-sponsored Shiite militias have been busy blocking the western exits from Mosul to close off Islamic State escape routes. Iranian advisors counsel these militias andhave put some of its own troops on the ground.
And while American military muscle in Iraq is temporary, Iran’s is permanent. Iranian-sponsored Iraqi militias groups have long operated in Iraq. They help keep Abadi weak—he lacks full control over government use of force in his own country. Most of Iraq’s army is weaker and less motivated than the armed groups sponsored by Iran.

http://www.huffingtonpost.com/entry/aft ... d19b92656d
Trump, der noch weniger Interesse zeigt als Obama in Übersee militärisch aktiv zu werden - aus verständlichen Gründen - verfällt eventuell auf einen Trick um sich die Iraker Milde zu stimmen. Sein von der US-Justiz als widerrechtlich eingestuftes Einreisedekret könnte er modifizieren. Und die Iraker ausklammern. Das macht per se keinen Sinn. Es gibt eine sehr große westlich eingestellte iranische Gemeinde in den USA die diskriminiert wird, keine irakische. Aber damit könnte es versuchen im Irak ein besseres Bild der USA zu erzeugen. Immerhin, wie sieht das aus? Da kooperiert man mit dem Irak, aber Iraker sind nicht "erwünscht".
Trump is already losing the long-term fight in Iraq

Mr. Mattis discounted that risk during a visit to Baghdad last Monday, saying, “I imagine we’ll be in this fight for a while and we’ll stand by each other.” A reasonable Iraqi might ask: Why should a U.S. administration that bans all Iraqis from setting foot on American soil be regarded as a worthy partner?
Vor allen Dingen könnte das (die "Wahrheit"?) so einige im Irak schwer irritieren.
His repeated suggestions that the United States might seize Iraq’s oil fields

https://www.washingtonpost.com/opinions ... ec783c55de
Tja, für die USA ist guter Rat teuer. Aus der Region zurückziehen? Begann schon unter Bush durch seine Abenteuer dort. Obama führte das fort. Trump sprach es sogar aus: "America first". Nur, kann das eine sich als Supermacht verstehende Nation aus dieser Region? Und, wer rückt nach? Permanent?
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Adam Smith
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Adam Smith »

King Kong 2006 hat geschrieben:(02 Mar 2017, 19:59)
Und, wer rückt nach? Permanent?
Die Nation die sich jetzt schon da befindet. Der Iran wird dort dauerhaft bleiben und niemals mehr einen Angriff des Irak auf den Iran zulassen. Im Irak sind die USA mit dem Iran Allierte gehen den IS. Aus dem Grund kann die Feindschaft zwischen den USA und dem Iran gar nicht mehr so gross sein.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Mar 2017, 20:09)

Die Nation die sich jetzt schon da befindet. Der Iran wird dort dauerhaft bleiben und niemals mehr einen Angriff des Irak auf den Iran zulassen. Im Irak sind die USA mit dem Iran Allierte gehen den IS. Aus dem Grund kann die Feindschaft zwischen den USA und dem Iran gar nicht mehr so gross sein.
Das Verhältnis der USA und Irans zueinander bleibt wohl ein Buch mit sieben Siegeln. Der kleinste gemeinsamer Nenner in der Region ist wohl, daß sie sich gegenseitig aushalten und tolerieren. Schlimmstenfalls bekämpfen. Unter der Hand kooperieren sie teilweise so eng, daß keiner es offen zugibt, weil es beiden peinlich ist und ideologisch nicht passt. Ins offizielle Bild.

Im Irak könnte es nach dem Fall zu einem neuen Kapitel kommen. Eine These ist, das Teheran die von den USA geführte Allianz aus der Luft toleriert, weil sie beim Vormarsch hilft. Fällt Mosul, dann könnte es sein, daß die militärische Führung Irans die Anwesenheit der USA als obsolet ansieht.
Iran Positions for Reset in Iraq after Recapture of Mosul

Iran was tolerant of continued U.S. presence in Iraq in order to defeat ISIS, but now that Mosul’s capture is certain it will seek to expel the U.S. from the region.

http://iswresearch.blogspot.de/2017/01/ ... after.html
Natürlich wird die USA nicht so einfach wieder einpacken. Geschäftsmann Trump hat ja von den Ölfeldern gesprochen. Was immer das zu bedeuten hat. Es wird Konfliktpotential nach dem Fall von Mosul geben.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Mittlerweile sollen 2100 iranische Soldaten in Syrien und Irak gefallen sein.
2,100 Iran fighters killed in Iraq, Syria: official

http://www.dailystar.com.lb/News/Middle ... icial.ashx
Die Anzahl der dort stationierten Truppen ist nicht bekannt.

Ankara und Teheran sollen sich beim Thema Syrien haben einigen können. Wobei auch immer. Erdogan und Rouhani haben sich persönlich unterhalten.
Iran, Turkey reach agreements over Syria

In a recent meeting between the presidents of Iran and Turkey, the two sides spoke “frankly” about the latest regional developments, Iran’s Foreign Ministry spokesman Bahram Qassemi said at a press conference.

http://en.trend.az/iran/politics/2728759.html
Derweil versucht Netanjahu in Gesprächen mit Putin diesen zu überzeugen, Teheran zu überzeugen auf Operationen am Golan Abstand zu nehmen. Zur Erinnerung, es gab zwei aufeinanderfolgende Kampfgeschehen vor einiger Zeit dort in der Nähe. Dabei wurden u.a. abwechselnd iranische und israelische Militärangehörige getötet. January 2015 Mazraat Amal incident und January 2015 Shebaa farms incident.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Es ist beim Post-ISIS-Sykes Picot Raum mit diplomatischen Gerangel zwischen Teheran und Moskau zu rechnen. Der Iran will einen Landkorridor zum Mittelmeer. Das will allen voran die USA nicht. Der Iran steht zwar schon seit Jahren am Mittelmeer, aber mit der Zerfall bzw. eine Neuordnung der Machtverhältnisse in diesem Raum wird sich das absehbar zementieren. Russland unterstützt dieses Ziel Irans nicht zwangsläufig. Für Moskau ist der Konflikt interessant, weil er damit (wieder) ein wichtiger Gesprächspartner auf der internationalen Bühne wird. "Nur" Moskau kann den Iran gut zureden, das gilt auch für die mögliche, organisierte Rückführung von Flüchtlingen. Wenn Moskau dem Westen dort Gefälligkeiten erweist, dann kann Moskau das auch in der Ukraine andersherum erwarten? Sprich, der Iran verfolgt langfristige Pläne in der Region in der er lebt, die seine Vormachtstellungs untermauern sollen, Russland benötigt die Region, um damit Deals machen zu können. Egal, worüber und wozu. Das kann Richtung Ende des IS zwischen den Beiden zu Konflikten führen. Weil, wenn Moskau einen guten Deal angeboten bekommt, muß dieser das dem Iran kommunizieren. Dieser hat von diesem Deal aber nichts. Das könnte eine Chance für die USA und Co. sein.
WHO WILL DOMINATE THE POST-ISLAMIC STATE LANDSCAPE IN IRAQ AND SYRIA?

The regime, with its Iranian, Russian and Hezbollah allies, is seeking to reduce and destroy isolated rebel-held enclaves in the midst of regime-held territory in western Syria. Hence the attacks on Eastern Ghouta and on al-Wa’er in the Homs area. Once this is done, the pro-regime forces may well turn their attention to southwest Syria and eventually also to rebel-held Idlib province in the north.

The regime is also now engaging in the war against Islamic State. Government forces reached the Euphrates River this week, after sweeping through Islamic State-held territory in the east Aleppo countryside.

As the direction of events becomes clear, so the possibility emerges of the Iran-led alliance achieving an overall victory in the Syria and Iraq wars.

Such a victory would, on the face of it, constitute an achievement for Assad. But the Syrian dictator’s own forces are entirely dependent for advances on the Iranian Revolutionary Guards, Hezbollah, Iraqi Shi’a militia forces and paramilitary formations created by the Iranians to address the regime’s manpower shortages over the last five years.

That is, the real power behind such a victory would be Iran-arranged forces on the ground. These, in turn, are capable of moving forward only in cooperation with Russian air power, as events in Aleppo and the northwest have shown.
The 100,000 fighters of the PMU do not consist solely of pro-Iranian elements. But the main militias and de facto command structures are in the hands of pro-Iranian forces. Most significantly, the Badr Corps of Hadi al-Ameri and the Kata’ib Hezbollah group of Abu Mahdi al-Muhandis are directly linked to Iran’s Revolutionary Guards.

The militias are now located west of Mosul city, close to the town of Tel Afar. If regime forces push eastward, they will link at the border with their comrades of the PMU, creating a massive contiguous area of de facto Iran-controlled territory all the way from deep inside Iraq across Syria and into Lebanon.

That is what victory for the Iran-allied side in the wars in Syria and Iraq would look like. How might it be prevented?

Advances for the Iranian side are possible only with the support of Russian air power. And Russian goals in Syria (Iraq is less significant for Moscow) do not necessarily dovetail with Tehran’s. Iran wants total victory, the reunification of Syria under Assad’s nominal control, and the emergence of the Iranled Shi’a militias as the key power-holders in Iraq.

Moscow had and has far more limited goals. The Russians in Syria wanted to prevent Assad’s defeat, secure their naval assets on the Mediterranean and make themselves the main broker in the subsequent frozen or semi-frozen conflict.

There is a large gap between these two agendas, and working on and widening it should be foremost in the minds of both Western and Israeli policy-makers.

The Russians need to understand that while their own perceived vital interests in Syria can be accommodated, the far more ambitious Iranian agenda in the area crosses Western and Israeli redlines, and therefore will not be allowed to achieve its goals. Without the Russians, Western and Israeli efforts to contain and turn back the Iranians can proceed apace.
The post-Islamic State landscape in Iraq and Syria is emerging. The contest for primacy within it is set to begin.

http://www.jpost.com/International/Behi ... SIS-483789
Amid Syrian chaos, Iran’s game plan emerges: a path to the Mediterranean

Militias controlled by Tehran are poised to complete a land corridor that would give Iran huge power in the region

https://www.theguardian.com/world/2016/ ... d-corridor
Zur Zeit versucht Netanjahu Putin wegen dem Iran zu bearbeiten. Der Klassiker in Netanjahus diplomatischen Köcher. Auf den Hinweis, daß Persien seit 2500 Jahren versucht die Juden zu vernichten hatte Putin nur eine lapidare Antwort.
Putin fordert Netanjahu zu neuer Sicht auf den Iran auf – Wir leben nicht mehr „im fünften Jahrhundert vor Christus“

http://www.epochtimes.de/politik/welt/p ... 66747.html
Auch, wenn das ein diplomatischer Bibi-Klassiker von Berlin bis Peking ist, der mittlerweile einfach zur Kenntnis genommen wird, ist das Verhältnis Iran-Russland für die hier angesprochene Region signifikant. Und der Hebel, an dem gearbeitet werden kann. Denn der Iran hat in der Region die soft power und auf dem Boden die hard power. Russland auf der internationalen Bühne die soft power und in der Region in der Luft die hard power. Das ist unwiderstehlich. Dagegen ein Trump, der sich bemüht über Mauern zu Mexiko und der Stahl- und Kohleindustrie in den USA und diesem schrecklichen Klimawandelkomplott der Rotchinesen. Sicher, Trump ist mittlerweile auch bereit wieder ein paar Tausend US-Soldaten in der Region arbeiten zu lassen. Das reicht aber nicht für strategische Weichenstellungen.

Ganz nebenbei kontrollieren die Kurden in Syrien fast schon ein größeres Gebiet als im Irak. Das wird meiner Meinung viel zu wenig beachtet. Für mich sind die Kurden weiterhin - in Relation - die eigentlichen Gewinner dieser Neuordnung in der Region.

Ich könnte mir vorstellen, daß die Festigung der Macht und Unabhängigkeit der kurdischen Fraktionen ein wichtiges Element in der Nachkriegsordnung sein wird. Neben den Machtblöcken "Assad & Co. (Hezbollah, Mafias, Milizen) in Syrien, der sunnitischen Fraktionen von mäßig radikal bis zu ultraradikal und des schiitisch dominierten Iraks. Darüberhinaus, wird im Überbau die Zusammenarbeit Teherans und Moskaus entscheidend sein. Und was Mächte wie die USA damit überhaupt bezwecken wollen. Denn diesen geht es eigentlich auch weniger um die Region, denn um Russland und den Iran bei dieser Sache. Auch für die USA sind Syrien und Irak dabei eher Bauern hinter denen die beiden als interessanteres Ziel stehen.

Die Region formt in der Tat die Zusammenarbeit überregional. Nicht nur regionale und überregionale Mächte formen die Region, auch diese und ihre Verhältnisse zueinander werden durch die Region beeinflusst. Die Ecke hat irgendwie einen großen Einfluß, global gesehen. Nicht nur seit dem fossilen Energieträgern.
Eine neue Geschichte der Welt

Das Licht aus dem Osten

Der in Oxford lehrende Historiker Peter Frankopan schreibt die Weltgeschichte neu; er sieht Europa abtreten und jenen «Osten» einflussreich werden, in dem die Zivilisationsgeschichte einst begann.

https://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/e ... -ld.122760
"Licht aus dem Osten"

Seide, Pest und Öl

Alles kommt aus Asien: Peter Frankopan will mit "Licht aus dem Osten" unseren Blick auf die Weltgeschichte verändern.

http://www.zeit.de/2016/43/licht-aus-de ... -frankopan
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Israel - Iran und dazwischen Russland

Beitrag von King Kong 2006 »

Ein Faktor Russlands in Syrien wäre ein Puffer zwischen Israel und dem Iran. Die jüngsten Entwicklungen zeigen, daß Moskau damit überfordert ist. Oder - sie haben bis dato noch weitreichendere Aktionen verhindern können.

Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an. Wie es offiziell heißt, um Waffenlieferungen für die Hisbollah zu sabotieren. Bis dato hielt sich Syrien (dahinter der Iran) zurück. Nur einmal wie bereits erwähnt gab es ein direktes tit for tat bei dem am Ende tote Israelis, Iraner und Hisbollah-Angehörige zurückblieben.
Syrien-Krieg

Israel und Iran zeigen Russland die Grenzen auf

Israel bombardiert Ziele in Syrien, das Assad-Regime feuert Raketen ab: Die Sorge vor einer Eskalation wächst - und Russland ist verärgert.

Benjamin Netanyahu dachte, er habe sich klar genug ausgedrückt. "Ich sprach mit Präsident Putin ausführlich über die strategische Bedeutung der iranischen Versuche, eine permanente Präsenz in Syrien zu errichten. Ich habe deutlich gemacht, dass das für Israel nicht hinnehmbar ist", sagte der israelische Ministerpräsident nach seinem Gespräch mit Wladimir Putin im Kreml

Das war am 9. März. Er habe den Eindruck, das der russische Staatschef seine Botschaft verstanden habe, sagte Netanyahu.

Offenbar nicht: Ziemlich genau eine Woche später hat sich zwischen Israel und Syrien der schwerste militärische Zwischenfall seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs ereignet. Israelische Kampfjets bombardierten mehrere Ziele in Syrien - und erstmals schlug die Armee von Diktator Baschar al-Assad zurück. Regierungstruppen feuerten eine Luftabwehrrakete russischer Bauart vom Typ S-200 ab. Die Rakete hob ab, lange nachdem die israelischen Flugzeuge sich zurückgezogen hatten.
Angriff in der Nähe russischer Soldaten

Wahrscheinlich zielte der Angriff auf den Militärflughafen T4 in der Nähe von Palmyra. Nachdem Israel in den vergangenen Wochen Waffenlieferungen auf dem Militärflughafen Mezze in Damaskus zerstört hatte, könnte Iran auf den Wüsten-Airport ausgewichen sein, um Raketen an die verbündete Hisbollah-Miliz zu liefern - mit dem Hintergedanken, dass Israel diesen Flughafen weit im Landesinneren nicht angreifen würde. Nach Informationen von Ron Ben-Yishai, dem renommiertesten Kriegs- und Militärberichterstatter in Israel, zielte der Angriff auf eine Lieferung von Scud-D-Raketen, die eine Reichweite von 700 Kilometern haben.

Erstmals bestellte Russland nach einem Luftangriff in Syrien den israelischen Botschafter ein. Noch am Freitag wurde Gary Koren im Moskauer Außenministerium zu den Vorgängen befragt. "Wir haben einen speziellen Verbindungskanal, und wir wollen, dass dieser Kanal effektiver funktioniert und es keine Verwirrung gibt über das, was wer macht", sagte Russlands Vizeaußenminister Michail Bogdanow. Wie das Internetportal "Gazeta.ru" unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet, hatten Israel und Russland sich eigentlich prinzipiell darauf verständigt, dass die israelische Luftwaffe diejenigen Objekte auf syrischen Territorium vernichten kann, die eine Bedrohung für Israel darstellen.

Offenbar war der Kreml auch deshalb so erzürnt über das israelische Vorgehen, weil in Palmyra russische Soldaten stationiert sind.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 39771.html
Israel ist offenbar bereit tiefer in Syrien Ziele anzugreifen. Gerade jetzt, wo sich die Niederlage des IS abzeichnet und die Formation Libanon-Syrien-Irak-Iran. Andererseits wird der Iran, Pardon Assad, das nur zu einem gewissen Level hinnehmen. Das mit einer S-200 geantwortet wurde, zeigt auf der einen Seite, daß man nicht an einer regelrechten Eskalation interessiert ist, sonst wäre eine moderne Boden-Boden Rakete gestartet, statt einer älteren Boden-Luft Rakete, zumal nachdem die IAF weg war. Da trifft man auch nichts mehr. Aber da sich die S-200 - lt. Israel - wie eine Boden-Boden Rakete verhalten hat, war das ein Zeichen, daß man es ernster meint.

PS: Fake news? Wer weiß. Damaskus und Teheran sollen lt. eine Quelle irritiert gewesen sein, daß die syrische Luftabwehr nie so richtig reagieren konnte. Angeblich weil Moskau Codes dieser an Israel weitergeleitet haben soll.
Israel has reportedly attacked dozens of times in Syrian territory since Hezbollah joined the Syrian civil war in 2012, but Friday marked the first time that an anti-aircraft missile had been fired at an IAF jet

Al-Jarida's Tehran correspondent, Farzad Qassemi, cited a source in the Iranian Defense Ministry as saying that Iranian experts had changed the operation codes for the Syrian air defense system, which is what enabled the anti-aircraft missiles to be used against the Israeli Air Force on Friday morning.

According to the source, Damascus and Tehran "were shocked" every time the Russian-made air defense system did not work to defend Syria's airspace, or even give notification that the air space had been penetrated in order to evacuate outposts prior to the airstrike. The systems are supposed to identify the takeoff of Israeli Air Force jets from their bases because of the small distance between the countries and is even supposed to attempt to target the planes and any missiles that are fired from them. Kuwaiti daily quotes Iran Defense Ministry source as saying Iran was able to change the codes without Russia's knowledge, enabling Friday's missile launch against Israeli aircraft.

According to the source, the Iranians and the Syrians suspected that Russia gave the codes for the air defense system to Israel and even refused the requests of Tehran and Damascus to check the codes. "Iran has the ability today to change the Russian security codes since it received the advanced Russian S-300," the source added. "This came after it received reports that Israel got the operation codes for the missile system. In Iran, they even expanded their knowledge when they built the Bavar-373 air defense system - which is a domestic copy of the Russian S-300 - in order that the systems would work together during an attack."

According to the source, three weeks ago, during Iranian military maneuvers, Iranian engineers hacked into the codes of the S-300, but when the Bavar-373 was not working in conjunction with the Russian air defense system the experiment was suspended.

The source said further that the Iranian Defense Ministry sent several engineers to Syria to change the codes of the air defense system that was under the control of the Syrian army, without Moscow's knowledge. "They succeeded in changing some of the codes last month and therefore when the Israel fighter jets took off from their bases - the air defense system succeeded in identifying them and firing interceptor missiles at them and at the missiles they had launched."

The source added that "the Syrian radar treated Israeli fighter jets as friendly planes in the past and not as enemy planes, which proves that Israel knew the codes of the missile system."

http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Confl ... ses-484777
Zwischen dem Iran und Israel zu lavieren könnte Moskau mächtig ins Schwitzen bringen. Denn egal, wem Moskau sich positiv zuwendet, es wird den anderen erzürnen. Langfristig wird Moskau sich entscheiden müssen. Sonst gehen die durchaus positiven Effekte der Intervention Moskaus in Syrien (aus Sicht Russlands) im Ärger der Dreien unter. Dann wird das ein Nullsummenspiel.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Ankara hat ihre Intervention als erfolgreich beendet erklärt.
Türkei beendet Militäreinsatz

Seit Monaten kämpfen türkische Truppen in Nordsyrien gegen den "Islamischen Staat" und kurdische Truppen. Nun erklärte die Regierung in Ankara den Einsatz für "erfolgreich abgeschlossen".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 41056.html
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Trump: Assad bleibt erstmal -> Neuer Status Quo nach der Ära Bush erstmal akzeptiert?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA zum Thema:
USA: Müssen Assad als "politische Realität" in Syrien akzeptieren

derstandard.at/2000055225918/USA-Muessen-Assad-als-politische-Realitaet-in-Syrien-akzeptieren
Derweil muß Teheran Gratifikationen an Kämpfer in Syrien verteilen. Nicht nur die Opposition wie Al-Qaida, IS, FSA und Co. ziehen ja Kämpfer aus alle Herren Länder an. Auch Teheran hat Truppen, die Assad an der Macht halten geschickt. Darunter gibt es sicher Hardcore-Überzeugungstäter, aber auch viele, die das für Geld machen. Angeblich sollen in Syrien und Irak bis zu 250 000 Personen auf der Gehaltsliste Irans stehen. Irak ist weniger ein Problem. Das Land ist "sicher". Syrien ist ein Wackelkandidat - aus Sicht Irans.
Iran's Assad Regime

Regime Manpower Shortage

The Syrian Arab Army (SAA) no longer exists as a unified or coherent fighting force capable of independently securing the entire country. Six years of defections, desertions, and combat attrition have more than halved its pre-war combat strength to an estimated 100,000 soldiers as of 2014 – primarily ill-equipped and poorly-trained conscripts. Only a fraction of these forces can reliably deploy in offensive operations – perhaps as few as 30,000-40,000 soldiers. These units largely consist of ‘elite’ forces such as the Republican Guard, Special Forces, and Fourth Armored Division that recruit heavily among Syrian Alawites.
Breakdowns in Command-and-Control

The Syrian Civil War also forced the regime to surrender control over pro-regime forces on the ground. The regime mobilized tens of thousands of paramilitary and foreign fighters not beholden to the state in order to mitigate and reverse its operational immobility. The regime directs this coalition through an increasingly decentralized and ad hoc network of command-and-control structures that grants expanded operational authority to junior officers in the field. These structures have been coopted by local strongmen as well as Iran and Russia.
Foreign Dominance

Iran currently provides the high-end manpower capable of securing significant gains for pro-regime forces on the ground. Iran currently provides the high-end manpower capable of securing significant gains for pro-regime forces on the ground. Iran operates a coalition of nearly 30,000 fighters that includes the Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC), Lebanese Hezbollah, Iraqi Shi’a militias, and Afghan Shi’a fighters. These forces likely constitute one-sixth to one-eighth of total pro-regime forces – this ratio only increases when compared to the small number of combat-effective regime units.

Iran has deployed at least 7,000 of its own fighters to Syria. These forces include elements of the IRGC-Ground Forces and Iranian ‘Artesh’ that represent the first expeditionary deployment of conventional forces by Iran since the Iran-Iraq War. Iran also leads a coalition of roughly 20,000 foreign fighters in the country, including 6,000 to 8,000 from Lebanese Hezbollah, 4,000 to 5,000 from Iraqi Shi’a militias, and 2,000 to 4,000 Afghan Shi’a fighters. Iran's New Way of War in SyriaThese totals exclude the wide array of local paramilitary groups supported by Iran in Syria. This coalition provides a disproportionate amount of the combat-capable infantry used in major pro-regime operations. For example, Iran and its proxies reportedly provided more than half of the 10,000 fighters assembled for the year-long regime campaign to seize Aleppo City in 2015. These forces also played key roles in the two operations launched to recapture Palmyra over the past year.

Iran has created a self-sufficient method of combined force operations that excludes a major role for the regime’s military. The IRGC has developed a model of cadre-warfare that allows Iran to implant military leadership over a base of irregular fighters that it organizes, funds, and equips in a host country. Iran operates sophisticated infrastructure – including a strategic air bridge from Tehran to Damascus via Baghdad - to train, equip, manage, and redeploy these forces across the region in line with its own strategic priorities. The IRGC – Quds Force and Lebanese Hezbollah lead key operations and relegate the SAA to providing heavy support including artillery, armor, and airstrikes to foreign infantry forces.

Iran gradually co-opted the regime’s remaining command structure as its combat forces became the most asymmetric advantage in the conflict. Iran reportedly assumed control of key operations rooms and ad hoc headquarters in both Latakia and Dera’a Provinces in 2015.
Iran also played an integral role in the development of pro-regime paramilitary groups ostensibly under regime authority in order to establish the long-term infrastructure of a ‘Syrian Hezbollah.’ Iran and Lebanese Hezbollah played a foundational role in building the NDF based on the Iranian ‘Basij.’ Iran also oversaw enlistment campaigns across the country – in some cases competing directly with the regime for new recruits by providing competitive salaries and military equipment. Iran nurtured its pool of future manpower through religious outreach including funding for theology schools and revolutionary youth groups among Alawites on the Syrian Coast.
Russia, by contrast, strengthened the regime’s military and security services’ formal structures. Russia provides the majority of its military aid, including advanced weaponry and air support, directly to the SAA. This support included the provision of advanced armored vehicles such as T-90 Main Battle Tanks and BTR-82 Armored Personnel Carriers to elite units such as the Syrian ‘Tiger Forces’ and Republican Guard. Russia took great pains to present its military engagement as a bilateral agreement between two legitimate governments against terrorism through high-profile basing deals and public coordination with senior regime officials. These efforts complement the actions of Iran in Syria while simultaneously allowing Russia to develop an independent partner for long-term influence.

Russia also tried to reconsolidate paramilitary groups under state control via new headquarters and command structures. Russia drove the establishment of the Fourth Storming Corps in Latakia Province in October 2015 and the Fifth Storming Corps in Damascus in November 2016. These new corps structures reportedly intend to consolidate paramilitary groups under state control with Russian command-and-control support, funding, and equipment. The Fifth Storming Corps spearheaded the pro-regime offensive that recaptured Palmyra from ISIS in March 2017 with backing from Russia, Iran, and Lebanese Hezbollah.

Russia has nonetheless eroded the regime’s sovereignty. Russia took control over major operations in Northern Syria in late 2015, including key battlefronts in Latakia and Aleppo Provinces. Russia’s increasing influence in operational planning and strategic decision-making generated noticeable changes in pro-regime campaign design, including the use of frontal aviation and major cauldron battles against the opposition in Aleppo Province. On the diplomatic front, Russia attempted to impose its own constitutional draft upon both the regime and opposition in order to resolve the Syrian Civil War under favorable terms that preserve its long-term basing rights on the Syrian Coast.
Das Auseinanderbrechen der staatlichen Ordnung in Syrien impliziert nicht nur Schwierigkeit für Assad gegenüber der unheimlich zersplitterten Opposition, sondern auch innerhalb seiner Fraktion. Nicht nur gegenüber Hisbollah-Kommandeuren, die sehr dominieren und iranischen Quds, oder Russen, sondern auch viele paramilitärische Einheiten arbeiten auf eigene Rechnung.
Paramilitary groups linked to a wide variety of benefactors, causes, and ideologies fight alongside the regime, generating intense friction with the state. These factions include political militias organized by the Syrian Arab Ba’ath Party and Syrian Social Nationalist Party, Palestinians, private militias run by wealthy businessmen, and tribal organizations. Several branches of the state security apparatus – including the four rival intelligence agencies – also recruit their own paramilitaries. These groups reportedly engage in a wide range of criminal activity that exploits local populations to bolster their meager incomes. Paramilitary groups have even engaged in direct confrontations with state authorities. For example, Assad reportedly ordered the withdrawal of nearly 900 individuals from two prominent paramilitary groups - the ‘Desert Hawks’ and ‘Naval Commandos’ - after their forces allegedly interfered with a presidential convoy in Latakia City in February 2017.

https://www.criticalthreats.org/analysi ... sad-regime
Mittlerweile werden schiitische Kämpfer z.B. aus Afghanistan und Pakistan im Iran beerdigt. Auch in der heiligen Stadt Qom.
Increasing Number Of Afghans, Pakistanis Killed In Syria Buried In Iran

http://www.rferl.org/a/persian-letters- ... 77907.html
Oder es werden für die Hinterbliebenen im Iran Wohnraum geschaffen. Staatsbürgerschaften angeboten.

Die Rolle Russlands wird von den Akteuren unterschiedlich betrachtet. Vordergründig mag es einige aufregen, daß sie dort sind. Hintergründig haben sie aber die Hoffnung und einen weiteren Aufgabenbereich, nämlich den Iran zurückzuhalten. Der Iran eröffnet sich die Räume, die Bush und die Neocons geschaffen haben. Es ist sinnbildlich, daß im Raum Syrien/Irak nicht nur ein großes Mosaik an sunnitischen Kräften ist. Sondern auch ein schiitisches (dort meist auch nicht-islamische, wie christliche Einheiten, aber auch Sunniten). Der Irak ist mehrheitlich schiitisch. Aber in Syrien formiert der Iran die Minderheiten. Schiitische Muslime, Christen usw. Dort kämpfen Schiiten aus vielen Ländern. Die sunnitischen Unterstützer sind nicht kohärent. Die Türkei, Saudi-Arabien uvm. sind auch untereinander uneins. Der Iran kann eine konzentriertere Strategie verfolgen. Russland - so die Hoffnung - kann als Partner Irans darauf Einfluß nehmen.
Netanyahu turns to Putin for help containing Shiite influence

http://www.dw.com/en/netanyahu-turns-to ... a-37861865
The regional superpower

Thus Iran, as it takes advantage of the civil war in Syria and Islamic State's takeover in Iraq, is looking more and more like the big winner of the Arab Spring in the region stretching from Teheran to Latakia and southward to Beirut. The Shi'ite crescent, which King Abdullah of Jordan warned about more than a decade ago, is amassing unprecedented power in the region even without possessing an atomic bomb and with its nuclear program frozen. If the saying "Islam is the solution" was common in the past, particularly among the Sunnis (in reference to groups such as the Muslim Brotherhood and Hamas), perhaps the saying from now on should be that Shi'ite Islam is the solution.

Iran is in control of swaths of territory running from the Persian Gulf to the Mediterranean Sea; it has taken control of Iraq and is expelling Islamic State from there using Shi'ite militias under its command.

The Hebrew-language Walla news site reported recently that Iran has been paving a "trans-Iraq" highway from Iran to Syria. Teheran has enormous influence over what happens in Syria militarily and economically. It operates a cellular franchise throughout Iraq, and - as was mentioned in talks between Prime Minister Binyamin Netanyahu and Russian President Vladimir Putin in Moscow in early March - is working to build a port in Latakia, on Syria's Mediterranean coast.

While Iran has not yet begun construction, it has submitted a draft proposal for the port to Assad, who tends toward approving it. The proposal states, in simple terms, that Iran will lease land in the city from Syria and use it to establish the maritime terminal. The port would be under Iranian sovereignty in every way, and the Syrians would have no access to it. In other words, it would be like the naval-base that the Russians established in Tartus. The land would be leased to the Iranians for fifty years.

http://aijac.org.au/news/article/iran-i ... -civil-war
Für Russland natürlich eine prima Sache. Damit wird man wichtig. Das zeigt noch einmal deutlich, was die Stoßrichtungen für den Iran und Moskau sind. Der Iran agiert dort, um Einfluß direkt vor Ort zu bekommen. Um beeinflußen und absichern zu können. Russland, um die Karten, die es dort wegen der Präsenz in die Hand bekommen hat, in Regionen, die ihm wichtiger sind, wie Osteuropa oder Zentralasien zu haben. Inwiefern Russland das kann und will, Teheran einzudämmen, bleibt abzuwarten. Es gibt derart viele gemeinsame, unterschiedliche und überschneidende Interessen, daß die Handlungsoptionen lähmend sind. Zumindest hat sich die Profi-Truppe um Trump durchgerungen. Assad hat keine höchste Priorität. Trump siehts wohl so wie Obama. Was bleibt ihm auch anderes übrig. Bush hat die Weichen gelegt. Der Iran und auch Russland und viele andere in der Region nutzen sie jetzt. Ja, müssen sie sogar nutzen. Ob sie wollen oder nicht. Teheran ist über den IS nicht begeistert. Sie haben erstmals in Farsi direkt dem Iran gedroht.

Bush hat - vordergründig - die Meinung vertreten, daß in der Region die Verhältnisse nicht stimmen, z.B. beim ex-Allierten Saddam Hussein. Das müsste geändert werden. Ok, wurde durch seine Intervention verändert, die Verhältnisse. Und der Prozess ist noch nicht zu Ende. Der Kurdenstaat. Ein Block Iran-Irak-Restsyrien-Libanon mit Teilen Afghanistans und Pakistans. IS. Die arabische Halbinsel bietet auch noch Potential für Veränderungen. Vielleicht hat Bush das nicht initiiert. Aber er hat dem allen eine Stoßrichtung und Schwung gegeben. Viele Kritiker seinerzeit waren keine Pazifisten, die gegen die Interventionen von Bush waren. Ganz und gar nicht. Oder Völkerrechtler, die das rein juristisch betrachten. Nein, es war völlig klar, das das eine Achterbahn wird. Irak und Afghanistan angreifen, böse (ex-Verbündete) bekämpfen, dann blühende demokratische Landschaften und gutes Geld dort verdienen, macht sich gut zur Rechtfertigung, zu mehr nicht.

Es mag so aussehen, als ob es um Assad geht. Oder den IS. Assad ist nicht wichtig. Teheran hat bereits den Grundstein gelegt, ohne ihn dort zu sein. Russland ist er auch nicht so wichtig. Ganz im Gegenteil. Der Kampf wütet zwischen den größeren Parteien und um die Geografie dort.

Wenn das Weisse Haus sagt, daß Assad nun mal die Realität darstellt. Dann meinen sie natürlich nicht eigentlich Assad. Sondern die Machtverhältnisse dort.
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King Kong 2006
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Irak - Welche Funktion werden die Milizen in der Zukunft spielen?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Irak ist mehrheitlich schiitisch. In kolonialer Machart spiegelten sich viele Mehrheitsverhältnisse in der Region nicht in der tatsächlichen Machtverteilung wieder. Bahrain, das mal zum brit. Empire gehörte, war und ist mehrheitlich schiitisch. Lustigerweise sind dort aber keine Schiiten an der Macht. Das macht abhängiger, z.B. vom Empire. In Syrien sind es die Alawiten, nicht die Sunniten. Und eben im Irak, das wie Bahrain brit. dominiert war, war es die Minderheit der Sunniten an der Macht, die London gefiel. Diese Eliten sind abhängiger, wenn es Minderheiten sind. Gleichtzeitig wurde damit der Grundstein für Konflikte gelegt, die sich u.a. jetzt Bahn brechen. Mit schierer Gewalt. In Syrien und im Irak. Jeder auf seine Art und Weise.

Im Irak lieferten die irakischen Streitkräfte eine unglaublich schlechte Performance gegenüber dem IS ab. Die Armee war total demoralisiert. Dementsprechend leichtes Spiel hatten die Kämpfer des IS. Teilweise konnten sie ihr Einflußgebiet bis nach Bagdad hin ausbauen. Auch die kurdische Autonomiebehörde wurde massiv bedroht. Nach der Zerstörung der irakischen Sicherheitsorgane nach 2003 übernahmen schiitische Milizen im Süden, sunnitische im Westen und kurdische im Norden die Kontrolle. Der Kampf gegen den IS durch die irakischen regulären Streitkräfte war jammervoll. Erst durch den Einsatz wesentlich höher motivierter Milizionäre konnte die Lage stabilisiert werden. Ohne sie hätte vielleicht ein Desaster für den Irak gedroht. Mittlerweile sind Einheiten aus dem Pool des PMF im permanenten Einsatz in Syrien. Auch bei den Eroberungen von Aleppo und Palmyra.

Was geschieht mit den Milizen, wenn der IS im Irak in die Bedeutungslosigkeit versunken ist, bzw. komplett zerstört? Aus Bagdad heißt es, daß alle, die nicht den offiziellen Button vom Irak in Sachen Waffentragen bekommen, als Kriminelle eingestuft werden. Außer Einheiten der PMF. Manche sind gleicher, bzw. Bagdad ist auch schiitisch dominiert.
The People's Mobilization Forces (PMF), also known as the Popular Mobilization Units (PMU),[11] is an Iraqi state-sponsored umbrella organization composed of some 40 militias, which are mainly Shia Muslim groups, but there are Sunni Muslim, Christian, and Yazidi individuals as well.
Composition and organization

While there are no official data about the strength of the Popular Mobilization Forces, there are some estimates, differing significantly; around Tikrit are believed to be about 20,000 engaged militiamen, while the grand total ranges are from 2 million – 5 million[24] to 300,000 – 450,000 Iraqi armed forces,[2] including about 40,000 Sunni fighters,[25] a figure evolving from early 2015 one, which counted 1,000 to 3,000 Sunni fighters.[26][27] By early March 2015 the Popular Mobilization Forces appears to be strengthening its foothold in the Yazidis town of Shingal by recruiting and paying local people.[28][29]

The Popular Mobilization Forces consist of both new volunteers and pre-existing militias, which have been grouped within the umbrella organization formally under the control of the Ministry of Interior Popular Mobilization Units directorate.[30][31] Among these militias there are the Peace Companies, formerly known as the Mahdi Army, Kata'ib Hezbollah, Kata'ib Sayyid al-Shuhada, Kata'ib al-Imam Ali, Asa'ib Ahl al-Haq and the Badr Organization.[32]

https://en.wikipedia.org/wiki/Popular_M ... ion_Forces
Großer Rüstungslieferant ist der Iran, gefolgt von den USA. Wenn Kolonnen der Milizen der PMF mit Fahrzeugen made in Iran fahren geht das noch. Makaber sieht es aus, wenn Einheiten der PMF mit US-Abrams fahren. Diese wurden nicht von den USA direkt geliefert, die irakischen Armee scheint sie weiterzugeben oder nicht "energisch" genug zurückzufordern, wenn sie erbeutet wurden.
Neben diesen amerikanischen Waffen ist der Iran der größte Waffenlieferant: 2014 soll Teheran Waffen und Ausrüstung im Werte von fast 10 Mrd Dollar an Bagdad verkauft haben. Darüber hinaus gibt es tägliche Lieferungen aus dem Iran.[28]

Im Mai 2015 belieferten die USA Bagdad mit Ausrüstung im Werte von 1,6 Mrd Dollar, deren großer Nutznießer die Volksmobilmachung sein dürfte.[29]

https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Haschd_asch-Schaʿbī
What role will Iran-linked militias play once IS leaves Iraq?

Iraqi Prime Minister Haider al-Abadi said recently that any group taking up arms in Iraq outside the state's official framework will be considered outlaws. However, it seems at least some of the factions fighting under the banner of the Popular Mobilization Units (PMU) in Iraq would not obey Abadi's order.
For instance, in October, former Iraqi Prime Minister Nouri al-Maliki, who considers himself a PMU founder, said the operation to retake Mosul and Ninevah province from IS — known as We Are Coming, Ninevah — "also means We Are Coming, Raqqa; We Are Coming, Aleppo; and We Are Coming, Yemen.”
Meanwhile, some Iran-influenced Shiite factions fighting under the PMU umbrella have full loyalty to the Iranian regime and its supreme leader, Ayatollah Ali Khamenei.

Iraqi militias loyal to Iran, such as al-Nojaba, Asaib Ahl al-Haq, Saraya al-Kharasani and Kataib Hezbollah, play a dual role in Iraq and the region. On one hand, they operate under the PMU, which is part of the Iraqi armed forces. On the other hand, the militias are involved in the Syrian war, following direct orders from Iranian leadership.
Sehr viel stärker als die Einheiten der syrischen NDF, sind die irakischen PMF ein großes Potential, das in der Region einsetzbar ist. Es ist sehr wichtig zu verstehen, daß die vernetzten Einheiten von syrischen, irakischen, libanesischen, afghanischen und pakistanischen Einheiten, unter einer stringenten Führung ihrer politischen und religiösen Führer mit dem Überbau der iranischen Quds (Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarden) eine dynamische Kraft ist. Nicht nur in ihren Heimatländern beschränkt. Sondern da, wo es gerade brennt eingesetzt werden. So gesehen bei der Eroberung von Aleppo. Der Unterschied zu sunnitischen Gruppierungen ist, daß sie praktisch nur auf weitesgehend schiitisch bewohnten Gebieten atmen können. Das macht sie trotz ihrer überlegenen Struktur und Organisation für den Westen und viele muslimische Staaten weniger gefährlich als die zersplitterten sunntischen Gruppen. Die überall da leben können, wo es Sunniten gibt. Und das ist praktisch überall, Nahost, Kaukausus Zentralasien, Südostasien, Nordafrika, Schwarzafrika, Europa, Amerika. Im Gegensatz zu den Schiiten. Deren Wirkungsfeld ist deutlich lokaler beschränkt, dafür wird er jetzt zu einem verdichteten Rammbock geschmiedet.
The wars raging in Syria and Yemen provide a suitable environment for these forces to expand and play an important role in preserving the Islamic regime in Iran in the future. Based on their ideology, these forces are ready to play any military role the Iranian leadership assigns to them. This may include moving toward Yemen, confronting Saudi forces or Israelis in the Golan Heights, or even attacking Turkish forces in Iraq.

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z4d215qpwJ
Es ist unwahrscheinlich, daß die irakischen PMF, die zahlenmäßig alles in Syrien oder dem Libanon in den Schatten stellen sich auflösen. Das wollen weder deren Führer (noch Teheran), das wird ein Selbstläufer wie die libanesische Hisbollah, sprich ein großer Konzern, der sich und die seinen versorgt und schützt. Wieso sollte der sich freiwillig auflösen? Zumal, auf die irakische Armee war kein Verlass. Für viele ein Todesurteil oder das Signal die Beine in die Hände zu nehmen. Z.B. nach Europa. So läuft das in der Region. Von Diskussionen ob diese Milizen fies oder rechststaatlich sind, kann sich da keiner was kaufen. Auch nicht die Töchter vom IS zurück.
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Die islamische Koalition

Beitrag von King Kong 2006 »

An dieser Stelle soll "Die islamische Koalition" oder "Islamic Military Alliance" kurz erwähnt werden. Sie ist in der hier beschriebenen Region und Jemen aktiv.
Die Islamische Koalition wurde am 15. Dezember 2015 unter Führung von Saudi-Arabien gegründet. Ziel des militärischen Bündnisses, das zu Beginn aus 34 Mitgliedern besteht, ist die Bekämpfung von „jeder Form von Terrorismus“.[1] Sitz der Vereinigung ist Riad, die Hauptstadt Saudi-Arabiens.[2]

https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Koalition
Dort sind Länder mit muslimischer Mehrheit vertreten. Es fehlen allerdings Länder wie Indonesien, Iran, Irak, Syrien, Turkmenistan, Aserbaidschan, Usbekistan, Tadschikistan, Algerien u.a. Andere Länder wie Indien mit über 100 Mio. Muslimen fehlen logischerweise, da sie nicht die Mehrheit stellen.

Wozu dient eine solche Organisation? Kann man sie "Islamische NATO" nennen? Teheran hält von dem Verein gar nichts. Unterstellt der Organisation eher eine symbolische, ideologische Aussage. Insgeheim wettert man gegen eine Blockbildung. Diese Gruppe ist allerdings auch kaum effektiv oder kohärent. Jetzt ist ein pakistanischer General zum Chef ernannt worden.
Iran not OK with Gen Raheel Sharif heading Islamic military alliance

Iran on Tuesday said it has reservations on the appointment of Pakistan’s former army chief Gen Raheel Sharif as the head of the Saudi Arabia-led 39-nation Islamic military alliance, warning it may “impact” the unity among Muslim countries.
He also said Pakistan had contacted Tehran before issuing the no-objection certificate to the retired general to head the Saudi-led alliance.

He said Tehran had informed Islamabad Iran would not become part of such a military alliance, adding that neither had Iran been extended an offer to join a coalition of this sort.

http://www.hindustantimes.com/world-new ... yHUdN.html
Die Wahl des pakistanischen Generals zeigt die Trennlinien des Machtkampfes auf. Saudi-Arabien und Pakistan sind enge Verbündete. Hinter den Kulissen munkelt man, daß Saudi-Arabien und Pakistan atomare Waffenbrüder sind. Riad der Schatzmeister und Pakistan der Waffenschmied. Sicherheitspolitisch und Rüstungstechnisch sind sie eng verzahnt. So auch in Afghanistan, siehe Taliban und Al-Qaida. Das führte zu anderen Konstellationen wie Iran und Indien und Russland die sich in der Region sicherheitspolitisch austauschen. Auch im Jemen prallen sie aufeinander und in Syrien.
Military cooperation

Pakistan maintains close military ties with Saudi Arabia, providing extensive support, arms and training for the Saudi Arabian military.[13] Fighter Pilots of the Pakistan Air Force flew aircraft of the Royal Saudi Air Force to repel an incursion from South Yemen in 1969. In the 1970s and 1980s, approximately ~15,000 Pakistani soldiers were stationed in the kingdom.[13] Saudi Arabia has negotiated the purchase of Pakistani ballistic missiles capable of carrying nuclear warheads.[13] It is also speculated that Saudi Arabia secretly funded Pakistan's atomic bomb programme and seeks to purchase atomic weapons from Pakistan to enable it to counteract possible threats from arsenals of the weapons of mass destruction possessed by Iran, Iraq and Israel.[16][17][18] Both nations have received high-level delegations of scientists, government and Saudi military experts of seeking to study the development of a Saudi nuclear programme.[13][16][19]

According to Bruno Tertrais, a researcher for the EU Non-Proliferation Consortium, during informal discussions held in 2005 a former Pakistan National Command Authority officials have said that deploying Pakistan nuclear warheads in Saudi Arabia would be "worse than the Cuban missile crisis." Tertrais concludes that there is no hard evidence in the public domain of any nuclear cooperation between the two countries.[20]

https://en.wikipedia.org/wiki/Pakistan– ... _relations
Die Aktivitäten in der Region sind bis dahin nicht kriegsentscheidend wahrnehmbar. Analysten sehen in dieser Organisation eher den Versuch Saudi-Arabiens eine bestimmte Rolle einnehmen zu können. Gerade wo sich die USA immer mehr zurückziehen.
To date, all members are countries with Sunni-dominated governments. The alliance does not include any countries with Shia-dominated governments, such as Iran, Iraq and Syria.[14] According to a Euronews report, some analysts see formation of the alliance as part of Saudi Arabian efforts to take the leading role in the Middle East and the Muslim world, in rivalry with Iran.[15]

https://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_Military_Alliance
So gesehen könnte es eher für Saudi-Arabien Sinn machen. Allerdings ist diese Organisation in dieser Form eher ein Papiertiger. Denn Erdogan und eine Türkei wird sich kaum einem arabischen König für dessen Vorstellungen unterordnen. ;)
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Sind die Schachzüge noch überschaubar? Für die Trump-Intervention

Beitrag von King Kong 2006 »

Nach dem US-Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien, der offenbar so geplant war, das er minimalen Schaden anrichtete, also eher symbolisch zu nehmen ist, scheinen sich Moskau und Teheran irgendwie auf eine Reaktion geeinigt zu haben.
Russia and Iran pledge to hit back against further Syria strikes as they blast US for ‘crossing red lines’

The command centre for the two countries and allied groups released a joint statement today saying they would ‘respond to future breaches of red lines with force’

https://www.thesun.co.uk/news/3293221/r ... -in-syria/
Natürlich ist da sehr viel Symbolik im Spiel. Der US-Angriff war nicht signifikant. Der Militärflughafen ist wieder im Betrieb. Russen und Iraner scheinen vorher "informiert" worden zu sein. Trump, der ja gemischte Aussagen zur bisherigen US-Politik in Nahost geäußert hat, mußte jetzt mal Farbe bekennen. Mal hielt er Obama - im Gegensatz zu ihm selbst - Schwäche und Zögerlichkeit vor, dann riet er ihm väterlich doch keinen Unsinn dort zu machen. So, in der Opposition kann man immer viel reden. Jetzt muß er liefern. Das hat er symbolisch gemacht.

Dieser Luftangriff ändert signifikant nichts. Ist aber von großer politischer Brisanz. Weil er vor allen Dingen Russland ohne Hosen hat dastehen lassen. Putin hat mit seiner Intervention in Syrien zeigen wollen, das Russland noch eine sehr große Macht ist. Zwar macht der Iran dort die meiste Arbeit, aber es ist nicht iranischer Stil gerne aufzufallen. Russland ist ein guter Prellbock. Wenn man die öffentliche Diskussion verfolgt sind es auch meist die bösen Russen, die in Syrien für alles verantwortlich sind. So kann es aus Sicht Teherans auch bleiben. Es zeigt auch nochmal, daß es bei dem Konflikt um den Kampf zwischen den USA, Russland und Iran in der Region geht. Nun hat Trump der ganzen Welt gezeigt, daß Putin nichts machen kann, wenn Trump eingreift. Nicht im Dunklen mit Special Forces, sondern für alle sichtbar. Schwer für Putin zu ertragen. Nun kommt die Ansage aus einem russisch-iranischen Kommandozentrum.

Was nun? Wenn Trump nichts mehr deswegen macht, dann hat er verspielt.
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Trump wird wohl keinen Bodenangriff risikieren - 3 Gründe

Beitrag von King Kong 2006 »

'We're not going into Syria,' he told Fox Business in an interview, which will air in full on Wednesday morning.

Read more: http://www.dailymail.co.uk/news/article ... z4e24bcg9C
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Das wäre ja in der Tat eine völlige Verdrehung von "America first". Wir sprechen ja über dieselbe USA, wie die unter Bush und Obama. Und beginnend bei Bush, fortgeführt durch Obama war abzusehen, daß die USA so etwas nicht mehr wuppen können und wollen. Dasselbe Pferd auf dem die letzten Präsidenten geritten sind ist nicht unbedingt sportlicher für bestimmte Leistungen geworden.

Zudem, würde das große Komplikationen mit sich führen. Auf politischer Ebene würde Russland derartig blamiert, daß sie massiv reagieren müssten. Sonst werden sie als Papiertiger dastehen. Das kann bei vielen Abkommen, der Ukraine usw. spürbar sein. Auf technischer Ebene würde man wohl mit dem Iran kollidieren. Etwas, was sogar Bush stets vermieden hat. Im Irak oder im Persischen Golf. Für Syrien stehen "sehr viele Truppen - PMF/NDF" in dem Raum Syrien/Irak.
Whether the Trump administration will escalate its involvement in Syria remains unclear, but if it decides to do so, then it should also prepare for a confrontation with Iran.

It is Iran and its proxies, not Russia, that dominate realities on the ground, and it is from the ground that Syria's future will be determined and where the post-conflict environment will be shaped.

http://edition.cnn.com/2017/04/10/opini ... ntainment/
Diese drei Faktoren, die USA können/wollen solche Einsätze nicht mehr (America first). Russland wäre gezwungen auf anderer Ebene und anderen Räumen Stärke zu zeigen und man würde mit dem Iran physisch kollidieren (regional von Nahost bis Afghanistan). Dies spricht in der Tat nicht dafür, daß von Trump zu erwarten wäre massiv US-Interessen dort militärisch durchzusetzen.
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Die jüngste US-Intervention - Folgen absehbar und kalkulierbar?

Beitrag von King Kong 2006 »

Assad setzt Giftgas ein - Trump reagiert militärisch. So, die Formel, die aus Sicht Washingtons präferiert wird. Man darf natürlich so etwas nie losgelöst von den Realitäten und Möglichkeiten betrachten. Den Folgen. Das ist Realpolitik. So, wurden die Giftgaseinsätze Saddams nicht gestoppt, er wurde weiterhin gefördert. Die "Nahziele" überwogen die Folgen, die das haben könnte. Was könnten die Folgen dieser speziellen Intervention sein?

Trump ist innenpolitisch sehr unter Druck. In vielen Bereichen. Der Klassiker ist immer, wenn der Prophet im eigenen Land nix gilt sich im Ausland zu beschäftigen. So die Grundanhme bei dieser These. Was passiert mit den Protagonisten? Hier bei Russland und dem Iran? In deren Beziehungsgeflecht und Dynamik?
The Iranians are convinced that the United States knew the chemical attack had nothing to do with the Syrian government or the armed forces,” Tehran University professor Mohammad Marandi told Al-Monitor. “That is why they didn't want an impartial inquiry and so they attacked the Syrian air force base without fear of chemicals leaking.” He added, “Trump is under enormous pressure at home because of his many setbacks and a hostile media. Therefore, he carried out this attack because this makes both the [US] establishment and the media content and it distracts attention away from his problems.”

Marandi explained that Trump would have liked to gain leverage, but that he instead antagonized the Russians, thus strengthening their determination. He said, “President Putin cannot afford to be humiliated by the United States after all that his government has done in Syria. So in my opinion, it [the missile attack] was good for Trump and bad for the United States.

In the immediate aftermath of the US attack, Iran condemned it — yet the condemnations were not up to the level of what had happened. An Iranian official who asked not to be identified told Al-Monitor, “The message was meant for the Russians, and it was the Russians who had connections and coordinations with Washington. So Tehran will surely condemn [the US attack], but it is not Tehran that is going to respond on behalf of Moscow. When the Russians had their say, we backed them, and we will back them as close allies.”

The official added, “Our point of view from the beginning was that it is not wise to build on Trump’s policies; we believe the US president does not have a clear plan, and this strike is indicative of this. We are quite sure that he was pushed to approve [the strike] by his military and security advisers, as they are the ones working in Washington right now on getting their country involved directly in the Syrian crisis. They have been doing this quietly in the north of Syria, and here the US president is just a facilitator. Does he know that following the attack on the [Shayrat] air base, [Islamic State] terrorists took advantage of the strike and attacked nearby oil fields?”

Despite the anger in Tehran over the US attack, the Iranians have emerged as the main winners of the latest turn in the Syrian crisis. Once again, Russia has no trusted partner in Syria but Iran, and Tehran is now able to push Moscow to adopt a stronger stance against the US role in the Syrian crisis, meaning that mainly from the Iranian point of view, if such strikes are left without a strong response — even if verbal — they will become a daily or weekly occurrence.

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z4e7BNp5pA
Kurzum, diese Art der Intervention, aus hier angenommenen innenpolitischen Gründen Trumps, hat Russland nicht weichgemacht, sondern stärker an den Iran gebunden. Moskau hat Syrien stets eher als Handelsmasse betrachtet, der Iran als durchaus existentielle Situation. Weil er in der Region beheimatet ist. Diese Aktion von Trump hat den Spalt zwischen Moskau und Teheran in dieser Frage sprichtwörtlich mit Gewalt wieder verkleinert. Russland wäre in der Syrienfrage wesentlich flexibler, wenn es dafür an anderer Stelle (Sanktionen, Ukraine usw.) ein Entgegenkommen zu erwarten hätte. Das hätte den Spalt zum Iran vergrößert. Nun haben wir vermutlich das Gegenteil. Trump hat sich zwar mit dieser gewählten Art der Intervention kurz Luft verschafft. Dafür aber in dem Beziehungsgeflecht der anderen Interventionisten aus Sicht der USA sich keinen Gefallen getan.
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Evakuierung aus belagerten Städten

Beitrag von King Kong 2006 »

Doha und Teheran organisieren die Evakuierung.
Evakuierung von vier syrischen Städten beginnt

Mehr als 30.000 Syrer sollen aus vier belagerten Städten gebracht werden. Die Vereinbarung wurde von Katar und Iran vermittelt.
Die unter Vermittlung von Katar und dem Iran zustande gekommenen Vereinbarung sollte eigentlich schon ab Dienstag vergangener Woche umgesetzt werden. Insgesamt sollen demnach mehr als 30.000 Menschen aus den von Rebellen belagerten Städten Fua und Kafraja sowie aus den Regierungstruppen umzingelten Städten Madaja und Sabadani gebracht werden.

Alle 16.000 Bewohner von Fua und Kafraja sollen nach Aleppo, Damaskus oder in die Provinz Latakia gebracht werden. Zivilisten aus den Rebellen-Hochburgen Madaja und Sabadani sollen Berichten zufolge auf eigenen Wunsch bleiben dürfen. Durch die jahrelange Belagerung gab es in den vier Städten kaum Lebensmittel und medizinische Versorgung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 43370.html
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US-Truppen als Puffer zwischen der Türkei und den Kurden?

Beitrag von King Kong 2006 »

Angeblich sollen die USA als Antwort auf türkische Luftangriffe auf kurdische Stellungen Truppen entsandt haben. Als Puffer.
US Marines in Syria to defend Kurds against Turkey

The US has sent a group of US Marines armed with eight-wheeled Stryker armored carriers to northern Syria as a buffer between Syrian Kurds and Turkish forces, after Turkish air strikes killed 20 members of the US-backed Kurdish YPG (People’s Protection Units) militia, injured 18 and destroyed the local Kurdish command headquarters. Clashes broke out between Turkish and Kurdish forces after the air strikes.

The convoy of US armored vehicles took up positions at the village of Darbasiyah in the northeastern Hasakah province, a few hundred meters from the Turkey border.
It was the second time American armored troops had stepped in to separate Turkish and the Kurdish YPG militia that leads the Syrian Democratic Force (SDF), to which the Americans assign a major role in the offensive to capture Raqqa from ISIS. On March 17, US Marines advanced towards the northern Syrian town of Manbij when the Turkish army was on the point of fighting the Kurdish militia for control of the town.

http://www.debka.com/article/26034/US-M ... nst-Turkey
Die kurdischen YPG kontrolliert inzwischen einen gehörigen Teil Nordsyriens. Die pro-türkischen Milizen und TSK haben sich primär deswegen auch einen kleinen Puffer im Norden Syriens geleistet, damit das nicht ein kurdischer run bis zum Mittelmeer wird. So gibt es noch eine westliche kurdische Enklave, dem die Verbindung zum Hauptgebiet der von der YPG kontrollierten Gebiete fehlt.
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Re: US-Truppen als Puffer zwischen der Türkei und den Kurden?

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Apr 2017, 16:59)

Angeblich sollen die USA als Antwort auf türkische Luftangriffe auf kurdische Stellungen Truppen entsandt haben. Als Puffer.



Die kurdischen YPG kontrolliert inzwischen einen gehörigen Teil Nordsyriens. Die pro-türkischen Milizen und TSK haben sich primär deswegen auch einen kleinen Puffer im Norden Syriens geleistet, damit das nicht ein kurdischer run bis zum Mittelmeer wird. So gibt es noch eine westliche kurdische Enklave, dem die Verbindung zum Hauptgebiet der von der YPG kontrollierten Gebiete fehlt.
Meinst doch nicht wirklich, dass USA türkische Truppen angreifen?
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Re: US-Truppen als Puffer zwischen der Türkei und den Kurden?

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(01 May 2017, 10:03)

Meinst doch nicht wirklich, dass USA türkische Truppen angreifen?
Es reicht ja, wenn die türkischen Streitkräfte die US-Einheiten nicht bombardieren, wenn sie neben den YPG stehen. ;)

Von daher glaube ich schon, daß die Türkei keine US-Truppen angreifen. Um den Satz umzukehren.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Wir können es nur hoffen. Sonst klatscht es in Ankara
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Rule, Britannia! rule the waves

Beitrag von King Kong 2006 »

So, da die Briten die EU verlassen, müssen sie schauen, wo sie etwas zur Kompensation finden. Nachdem sie die islamische Scharia-Bank in London etablieren, da die anderen Hochfinanzhäuser sich jetzt wohl eher nach Frankfurt oder Paris umschauen, kommen die Petro-Dollar Scheichs vom Persischen Golf in Frage.
Britische Interessen statt langfristige Lösungen im Nahen Osten

Auf der Suche nach Post-Brexit-Handelspartnern ist Großbritannien am Golf fündig geworden Brüssel, Paris, Berlin – in jeder europäischen Hauptstadt dominiert ein Thema: Der Austritt Großbritannien aus der Europäischen Union. Doch auch in Doha, Muskat oder Riad ist der Brexit. Thema. Kaum eine europäische Großmacht hat eine so lange und tiefe Beziehung wie Großbritannien mit dem Nahen Osten – wenn auch nicht immer eine einfache.
Einerseits, so die Expertin im Gespräch mit STANDARD-Redakteurin Gudrun Harrer, werde Großbritannien versuchen seine wirtschaftlichen und politischen Verbindungen vor allem mit den Golfstaaten zu vertiefen. Andererseits werde das britische Engagement in anderen Teilen des Nahen Osten – wie zum Beispiel Tunesien – abnehmen.
Die Golfstaaten riechen natürlich ihre Chance.
Bereits jetzt gehören Investoren aus den oftmals öl- und gasreichen Golfstaaten zu den wichtigsten Investoren in Großbritannien, das soll nach dem Wunsch Großbritanniens noch zunehmen. Das Vereinigte Königreich werde von den Golfstaaten als stabiler und sicherer Hafen für Investitionen angesehen, auch deswegen habe es trotz Brexit eine Zunahme der Investition aus der Region in Großbritannien gegeben.
Die Golfstaaten wüssten allerdings um die Verzweiflung der Briten, neue Handelspartner zu finden und seien dadurch in einer stärkeren Verhandlungsposition.
Waffenexporte

Großbritannien, so Khatib, versuche sich als verlässlicher Partner zu präsentieren – auch im Bereich der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit. Deswegen werde die britische Militärpräsenz im Golf weiter ausgebaut. Mit ein Grund dafür sei, dass das Vereinigte Königreich einer der größten Waffenexporteure der Welt sei und ein Gutteil der Exporte in den Nahen Osten ginge.
Das alles birgt natürlich auch Risiken. Für beide Seiten.
Eine der Konsequenzen die Khalid befürchtet: Ein Comeback der britischen Politik, die repressive Regime in der Region unterstützt um die eigenen wirtschaftlichen Interessen voranzutreiben.

Am Ende des Tages, glaubt Khalid aber, dass sowohl die EU als auch Großbritannien nach dem Brexit den Blick mehr nach innen richten werden. Die Hauptinteressen Großbritanniens in der Region werden sein, die eigenen kurzfristigen ökonomische und sicherheitspolitischen Interessen zu wahren; nicht die langfristige Lösung politischer Konflikte in der Region.

Diese Politik könnte sich aber rächen, glaubt Khatib. Selbst die Großbritannien eng verbundenen Golfstaaten könnten rasch frustiert sein, wenn sie merken, dass die Briten nur die eigenen kurzfristigen Interessen im Kopf haben. Noch größer sei das Risiko, dass Großbritannien durch den Austritt außenpolitisch noch stärker abhängig von der US-Politik werde. Und auch die EU habe viel zu verlieren: wenig Staaten hätten so viel Know-How über den Nahen Osten wie die Briten. Dieses Wissen ist nach dem Brexit außerhalb der EU angesiedelt.

derstandard.at/2000056476548/Brexit-im-Nahen-Osten-Eigeninteressen-stattlangfristige-Loesungen
Seit dem 19. Jahrhundert hat GB die Region maßgeblich mit(verun-)gestaltet. Auch im Rahmen phantasiereicher Staatsgründungen. Im Rahmen der Globalisierung geht das jetzt auch in die andere Richtung. Jeder Kanal der besteht, geschlossen oder geöffnet wird, geht stets in beide Richtungen. Heutzutage. GB versucht sich gegenüber der EU damit zu schützen. Mit Protektionismus. Und öffnet sich paradoxerweise stärker u.a. jetzt in den islamischen Raum. Wie gesagt, wie leben nicht mehr im 19. Jahrhundert. In dem es reichte den Einfluß durch muslimische Galeeren verkörpert zu versenken.
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Russland, Iran und Türkei errichten Deeskalationszonenin Syrien

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland, Iran und Türkei einigen sich auf Syrien-Schutzzone
Kein Waffengebrauch

Der russische Plan, der nun auf dem Tisch liegt, sieht vier Deeskalationszonen vor: in Idlib im Nordwesten, nördlich von Homs, die östliche Ghouta bei Damaskus und im Süden an der jordanischen Grenze. In den Zonen würde der Einsatz von Waffen, auch Angriffe aus der Luft, verboten sein. Der Schutz gilt nicht für den "Islamischen Staat" (IS) und die zu Al-Kaida gerechnete Nusra-Front, die unter verschiedenen Namen auftritt. Aber genau an diesem Aus einanderdividieren von "Rebellen" und "Terroristen" scheitern immer wieder Versuche von lokaler Befriedung.
Danaben gabs noch andere Pläne
Zuletzt wurde über US-Pläne spekuliert, im Süden und Osten Gebiete mit jordanischer und anderer arabischer Hilfe abzusichern: zuerst gegen den IS und dann gegen die Verbündeten Assads, den Iran und die libanesische Hisbollah. Jetzt ist die Zone im Süden, wo auch die Briten vermehrte Präsenz zeigen, plötzlich quasi eine russische Idee. Oder man teilt sich die Zonen auf: USA im Süden, Türken im Norden, Russen und Iraner im Zentrum. Darin sehen viele Syrer jedoch den Beginn einer Zerschlagung ihres Staates, ganz gleich, was die externen Akteure jetzt versprechen.

derstandard.at/2000056987442/Russland-Iran-und-Tuerkei-einigen-sich-auf-Sicherheitszonen-in-Syrien
Die sogenannten Rebellen haben sich aus den Gesprächen zurückgezogen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Die sogenannten Rebellen haben sich aus den Gesprächen zurückgezogen.
Weil es keine Rebellen, sondern schlichtweg Söldner sind.
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Saudi-Arabien & Iran liefern sich Wortgefechte

Beitrag von King Kong 2006 »

Prinz Salman von Saudi-Arabien überlegt, ob es strategisch klüger wäre den Krieg in den Iran zu bringen, bevor der Krieg nach Saudi-Arabien kommt. In Teheran ist man über dieses Denkspiel nicht angetan. Falls diese Option umgesetzt werden würde, würde man - wohl aus Gründen der religiösen Pietät - nur noch Medina (Begräbnisort von Mohammed) und Mekka stehen lassen.
Saudi Arabia will be razed except for Mecca & Medina if it attacks Iran – defense minister

https://www.rt.com/news/387557-iran-sau ... ck-threat/
Iran warns Saudi prince for bringing 'battle' to Iran remark

http://abcnews.go.com/International/wir ... k-47268472
Die Nerven liegen in der Region etwas blank. Die USA ziehen sich zurück und werden auch unter Trump nicht mehr in der Form wiederkommen, wie unter den Bushs, Reagan, Carter usw. Also, mit hundertausenden Soldaten. Saudi-Arabien fand das schon unter Obama sehr dramatisch. Dazu die Aufhebung eines Teils der Sanktionen gegenüber den Iran. Ohne die USA, bzw. deren Willen dort full scale wars zu führen wird man in Saudi-Arabien nervös. Dazu wird es in Saudi-Arabien immer mehr Thema, das man diese Art Wohlfahrtsstaat nicht mehr durchhalten kann. Die Leute wollen auch mehr Offenheit und Freiheit. Das birgt Potential an Unruhe gegen das Königshaus und deren wahabitischer Auslegung des Islams. Dazu läuft es im Sykes-Picot Raum nicht gut für Saudi-Arabien. In Syrien und Irak. Dazu noch der Jemen direkt an der Grenze zu Saudi-Arabien. Die Saudis werden mit den schiitischen Houthi-Rebellen nicht fertig. Saudische Leopardpanzer werden von diesen zerstört. Saudische Kriegsschiffe beschossen oder auch mal ein Raketenbeschuß auf eine saudische Basis in Saudi-Arabien. Auch die schiitische Minderheit, die ausgerechnet in den saudischen Erdölgebieten wohnt, wird mit Mißtrauen beäugt. Andersherum beschwert sich der Iran über saudische Einmischung in Sistan-Belustschistan durch Saudi-Arabien. Dort herrscht der Drogenkampf und sunnitischer Extremismus. Gefechte sind an der Tagesordnung, siehe Jundullah. Auch wurden Vorwürfe laut, daß Riad Kontakte und Stimmung in den kurdischen Gebieten Irans macht. Kurzum, auch in den betreffenden Staaten Saudi-Arabien und Iran - so die Vorwürfe - wildern diese gegenseitig.

Nun hat der potentielle saudische shooting Star Prinz Salman in einem Interview gesagt, daß er sich keine verständigenden Gespräche mit dem Iran vorstellen kann und den Krieg besser direkt in den Iran bringen würde. Eine interessante Frage wäre, was das iranische Verteidigungsministerium machen würde, wenn Prinz Salman sich in die Kaaba stellen würde. Theoretisch wäre er sicher. Und eines ist sicher. Gewaltige Rüstungskäufe. Saudi-Arabien ist Großkunde. Und die Symbiose zwischen Kuh und demjenigen, der melkt ist wichtig. Riad kauft in erster Linie damit Schutz. Was ein Land wie Saudi-Arabien mit diesen exorbitanten Rüstungskäufen sonst anfangen soll ist völlig unklar.
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Re: Saudi-Arabien & Iran liefern sich Wortgefechte

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(08 May 2017, 17:45)

Prinz Salman von Saudi-Arabien überlegt, ob es strategisch klüger wäre den Krieg in den Iran zu bringen, bevor der Krieg nach Saudi-Arabien kommt. In Teheran ist man über dieses Denkspiel nicht angetan. Falls diese Option umgesetzt werden würde, würde man - wohl aus Gründen der religiösen Pietät - nur noch Medina (Begräbnisort von Mohammed) und Mekka stehen lassen.





Die Nerven liegen in der Region etwas blank. Die USA ziehen sich zurück und werden auch unter Trump nicht mehr in der Form wiederkommen, wie unter den Bushs, Reagan, Carter usw. Also, mit hundertausenden Soldaten. Saudi-Arabien fand das schon unter Obama sehr dramatisch. Dazu die Aufhebung eines Teils der Sanktionen gegenüber den Iran. Ohne die USA, bzw. deren Willen dort full scale wars zu führen wird man in Saudi-Arabien nervös. Dazu wird es in Saudi-Arabien immer mehr Thema, das man diese Art Wohlfahrtsstaat nicht mehr durchhalten kann. Die Leute wollen auch mehr Offenheit und Freiheit. Das birgt Potential an Unruhe gegen das Königshaus und deren wahabitischer Auslegung des Islams. Dazu läuft es im Sykes-Picot Raum nicht gut für Saudi-Arabien. In Syrien und Irak. Dazu noch der Jemen direkt an der Grenze zu Saudi-Arabien. Die Saudis werden mit den schiitischen Houthi-Rebellen nicht fertig. Saudische Leopardpanzer werden von diesen zerstört. Saudische Kriegsschiffe beschossen oder auch mal ein Raketenbeschuß auf eine saudische Basis in Saudi-Arabien. Auch die schiitische Minderheit, die ausgerechnet in den saudischen Erdölgebieten wohnt, wird mit Mißtrauen beäugt. Andersherum beschwert sich der Iran über saudische Einmischung in Sistan-Belustschistan durch Saudi-Arabien. Dort herrscht der Drogenkampf und sunnitischer Extremismus. Gefechte sind an der Tagesordnung, siehe Jundullah. Auch wurden Vorwürfe laut, daß Riad Kontakte und Stimmung in den kurdischen Gebieten Irans macht. Kurzum, auch in den betreffenden Staaten Saudi-Arabien und Iran - so die Vorwürfe - wildern diese gegenseitig.

Nun hat der potentielle saudische shooting Star Prinz Salman in einem Interview gesagt, daß er sich keine verständigenden Gespräche mit dem Iran vorstellen kann und den Krieg besser direkt in den Iran bringen würde. Eine interessante Frage wäre, was das iranische Verteidigungsministerium machen würde, wenn Prinz Salman sich in die Kaaba stellen würde. Theoretisch wäre er sicher. Und eines ist sicher. Gewaltige Rüstungskäufe. Saudi-Arabien ist Großkunde. Und die Symbiose zwischen Kuh und demjenigen, der melkt ist wichtig. Riad kauft in erster Linie damit Schutz. Was ein Land wie Saudi-Arabien mit diesen exorbitanten Rüstungskäufen sonst anfangen soll ist völlig unklar.
Der Iran hätte mächtige feinde. Saudi+Israel, vielleicht auch noch Erdogan. Iran sollte jetzt lieber mal seine Luftwaffe aufrüsten um Israel auf Distanz zu halten. Die Saudis alleine könnten eigentlich nichts ausrichten, wobei die Wortwahl vom Prinzen schon eine Hausnummer ist :?
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Re: Saudi-Arabien & Iran liefern sich Wortgefechte

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(09 May 2017, 10:47)

Der Iran hätte mächtige feinde. Saudi+Israel, vielleicht auch noch Erdogan. Iran sollte jetzt lieber mal seine Luftwaffe aufrüsten um Israel auf Distanz zu halten. Die Saudis alleine könnten eigentlich nichts ausrichten, wobei die Wortwahl vom Prinzen schon eine Hausnummer ist :?
Der Iran hatte immer mächtige Gegner. ;)
Auch in der Neuzeit. Vor 1979 die Atommacht Sowjetunion. In der Gegenwart die Atommaechte USA und Israel. Aktuell die Kombi Atommaechte Saudi-Arabien/Pakistan. Experten meinen in dem Zusammenhang, das es Unklug wäre nicht auch atomar gleichzuziehen (z.B. der israelische Militaerhistoriker van Crefeld oder ein gewisses Verständnis von Michael Wolfsohn). Andere meinen, das wäre völlig unnötig und warnen, das die zahlreichen Atommaechte in der Region dann auch Atomwaffen entwickeln würden. Auch , wenn es paradox klingt....

Wie dem auch sei. Die Region ist im Wandel. Ich denke, das Saudi-Arabien und Iran ein wirkliches Potential für Ärger miteinander haben. An einem Kriegsausbruch hat global jedoch keiner ein Interesse. Denn dann wackelt es dort richtig. Und das hat weltwirtschaftlich Auswirkungen, von Fluechtlingsmassen zu schweigen.
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Re: Saudi-Arabien & Iran liefern sich Wortgefechte

Beitrag von Adam Smith »

King Kong 2006 hat geschrieben:(09 May 2017, 12:13)

Der Iran hatte immer mächtige Gegner. ;)
Auch in der Neuzeit. Vor 1979 die Atommacht Sowjetunion. In der Gegenwart die Atommaechte USA und Israel. Aktuell die Kombi Atommaechte Saudi-Arabien/Pakistan. Experten meinen in dem Zusammenhang, das es Unklug wäre nicht auch atomar gleichzuziehen (z.B. der israelische Militaerhistoriker van Crefeld oder ein gewisses Verständnis von Michael Wolfsohn). Andere meinen, das wäre völlig unnötig und warnen, das die zahlreichen Atommaechte in der Region dann auch Atomwaffen entwickeln würden. Auch , wenn es paradox klingt....

Wie dem auch sei. Die Region ist im Wandel. Ich denke, das Saudi-Arabien und Iran ein wirkliches Potential für Ärger miteinander haben. An einem Kriegsausbruch hat global jedoch keiner ein Interesse. Denn dann wackelt es dort richtig. Und das hat weltwirtschaftlich Auswirkungen, von Fluechtlingsmassen zu schweigen.
Saudi-Arabien dürfte keine Chance haben den Iran zu erobern. Erstens gibt es als Puffer den Irak und zweitens hat der Iran höchstwahrscheinlich aus dem Angriff des Irak gelernt und seine Verteidigung danach ausgerichtet.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Saudi-Arabien & Iran liefern sich Wortgefechte

Beitrag von Kardux »

Adam Smith hat geschrieben:(09 May 2017, 12:41)

Saudi-Arabien dürfte keine Chance haben den Iran zu erobern. Erstens gibt es als Puffer den Irak und zweitens hat der Iran höchstwahrscheinlich aus dem Angriff des Irak gelernt und seine Verteidigung danach ausgerichtet.
Ja, aber Saudi Arabien würde eine Kettenreaktion auslösen. Wenn es wirklich eskalieren sollte, würde Saudi Arabien breite Massen der Sunniten mobilisieren - das würde zu einem "Islamischen Weltkrieg" führen, den der Iran niemals gewinnen würde - dazu fehlt es ihnen an der nötigen Masse und den Einflusssphären. Das Ausweiten des schiitischen Halbmonds und die gleichzeitige Vertreibung und Dezimierung von Sunniten in den jetzigen Konfliktregionen sind sozusagen eine Vorbereitung oder nennen wir es Präventionsmassnahmen für bzw. gegen solch ein Szenario.

Ganz allgemein behaupte ich, dass sowohl der Iran als auch Saudi Arabien zu viel wollen. Beide Staaten werden in Zukunft noch gewaltig auf die Schnauze fallen, darauf lege ich mich fest.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Wie wird USA reagieren, falls es dort zum Krieg kommt? Wie reagiert Erdogan?`Für mich die wichtigste Frage
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Saddam-Irak Puffer für Riad & Republik Irak Zugang für Iran?

Beitrag von King Kong 2006 »

Adam Smith hat geschrieben:(09 May 2017, 12:41)

Saudi-Arabien dürfte keine Chance haben den Iran zu erobern. Erstens gibt es als Puffer den Irak und zweitens hat der Iran höchstwahrscheinlich aus dem Angriff des Irak gelernt und seine Verteidigung danach ausgerichtet.
Vorweg, eine direkte Konfrontation zwischen diesen beiden Staaten ist wohl eher gering.

Seit der Revolution im Iran verstehen sich diese beiden Staaten besonders schlecht. Vorher waren die USA auf Seiten Irans. Immerhin liegen dort einige der größten Öl- und Gasfelder der Welt. Nach ihrem Rauswurf aus dem Iran wechselten sie nach Saudi-Arabien. Es war sehr wichtig diesen Staat weltwirtschaftlich zu halten. Das zog automatisch den Zorn des Irans auf sich. Zudem aus religiöser Sicht die beiden denkbar schlecht nach 1979 zusammenpassten.

Du sprichst den Irak als Puffer an. Genaugenommen ist genau das das Problem für Saudi-Arabien und vor 2003 für den Iran. Das, was das Königtum Al-Saud schützt ist der Persische Golf. Der Iran ist nicht in der Lage diesen zu überqueren. Dort ist die US-Navy u.a. mit ihrem Stützpunkt in Bahrain. Mehrheitlich schiitisch. Sunnitisch beherrscht. Der Iran braucht eine Landverbindung. Saudi-Arabien hat Unsummen, wie auch Kuwait usw. an Saddam gezahlt, damit der als Prellbock den Iran absorbiert. Mit diesen Geldern hat Saddam u.a. seine Rüstungskäufe bezahlt und ABC-Waffenprogramm und Einsätze gegen die eigene Bevölkerung und dem Iran finanziert. Das tat Riad nur aus einem Grund, den Zusammenbruch Iraks zu verhindern. Den Durchschmarsch Irans, auch Richtung Saudi-Arabien aufzuhalten. Der Iran steht heute trotzdem am Mittelmeer und im Südirak. Dank einem der besten US-Präsidenten aller Zeiten, G.W.Bush.

Sein Vater kam bei zwei Staaten mit der Idee mit Saddam zu brechen nicht gut an. Der Türkei und Saudi-Arabien. Der Iran war hingegen wohl begeistert. Wenn auch nicht offiziell. Ankara befürchtet zu recht, daß eine Schwächung bzw. Entmachtung Saddams zu einem Zerbrechen des Staates Irak führen könnte. Stichwort Kurden. Riad war nicht begeistert, weil ein Zerbrechen die Mehrheit Iraks an die Macht bringen würde, die Schiiten. Und das ist für Riad gleichbedeutend mit dem Iran. Also, eine Landverbindung Irans zu Saudi-Arabien. Sie könnten um den Persischen Golf, in dem die US-Navy dominant ist wie beim Schlieffen-Plan um Kuwait herumschwenken. Über Land. Zu Hundertausenden oder Millionen. Der Iran hat mehr Einwohner als alle arabischen Staaten in der Region zusammengenommen. So die Befürchtung. D.h. nicht, daß das realistisch ist. Was realistisch ist, ist, daß jetzt iranischen Militärs nicht nur am Mittelmeer stehen, sondern auch direkt an der saudischen Grenze. Und dort sind die saudischen Erölgebiete, ausgerechnet schiitisch bewohnt. Riad wurde, als offenbar wurde, daß die Entmachtung Saddams nicht zu verhindern war nervös. Jetzt, wo die USA auch nicht mehr so recht können oder wollen, wie bisher wurde Riad hysterisch. Das war in der Presse zu lesen. Obama und die Prinzen verstanden sich überhaupt nicht mehr. Den Saudis würden sicherlich viele islamische Kämpfer zu Hilfe kommen. Die würden dann den feinen Wohlfahrtsstaat mit den Prinzen dann aber auch in ein Tollhaus verwandeln, der sich nicht von Syrien oder Afghanistan unterscheiden würde. Riad wird einen Shaitan tun da irgendjemand von der Art ins Land zu bitten. Die fragen die USA. Auch das ist ein Problem. Die USA erkannten Ende der Achtziger, wie empfindlich Saudi-Arabien ist. Osama bin Laden und Co. operierten schon seit Jahren in Afghanistan und kamen "begeistert" wieder nach Saudi-Arabien zurück. Die USA mußten raus aus dem Land. Ein Versuch war der Irak. Das hat auch nicht geklappt. Militärisch würden die USA dennoch wie seinerzeit bei Saddam Unterstützung leisten.

Saudi-Arabien hat zwei Garanten für seine Sicherheit. Die USA/US-Navy, solange sie interessant mit ihrem Erdöl sind. Und Pakistan, solange sie zahlen können. Sprich nuklearer Teilhabe. Diese beiden Faktoren schützen Riad, nach Saddams Irak vor dem Iran. Wovor sie (oder andere Staaten) nicht Schutz bekommen ist das, was die Sowjetunion, zerbrochenen Staaten des Ostblocks, Südafrika oder in der Levante passiert ist. Davor schützen keine Atomwaffen oder konventionelle Rüstung oder Geld auf die lange Sicht. Es ist weder im Interesse Irans, noch Saudi-Arabiens, der USA noch der Weltwirtschaft oder der Region, die Kriegszonen zu erweitern, deshalb gehe ich davon aus, daß es nicht zu einem heißen Krieg kommt. Das sie sich asymmetrisch bekämpfen, könnte sich aber intensivieren.

Interventionen sind in diesem Thread Hauptschwerpunkt, die Interventionen für und gegen Saddam sind in Punkto Saudi-Arabien/Iran entscheidend für die Entwicklung. Der Puffer Irak wurde zerstört. Aber andersherum, als von dir angesprochen. ;)
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USA liefern der kurdischen YPG Waffen

Beitrag von King Kong 2006 »

USA rüsten kurdische Miliz mit Waffen aus

Im Kampf gegen den "Islamischen Staat" setzen die Amerikaner auf die syrische Kurdenmiliz YPG. Nun wollen sie den Rebellen schwere Waffen liefern - auch wenn das zu Spannungen mit dem Nato-Partner Türkei führen dürfte.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 46909.html
Das dürfte zu Spannungen mit der Türkei führen. Offenbar setzen die USA primär auf kurdische Kräfte in Syrien. Die YPG gilt als Ableger der als Terrorgruppe definierten PKK. Gleichzeitig nehmen sie damit aber auch Moskau die Initiative aus der Hand. Diese hatten mit den Kurden kokettiert, gerade als es zwischen der Türkei und Russland Spannungen gab. Warum sollte es in der Region unkomplizierter und übersichtiger werden?
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Re: USA liefern der kurdischen YPG Waffen

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(09 May 2017, 23:02)

Das dürfte zu Spannungen mit der Türkei führen. Offenbar setzen die USA primär auf kurdische Kräfte in Syrien. Die YPG gilt als Ableger der als Terrorgruppe definierten PKK. Gleichzeitig nehmen sie damit aber auch Moskau die Initiative aus der Hand. Diese hatten mit den Kurden kokettiert, gerade als es zwischen der Türkei und Russland Spannungen gab. Warum sollte es in der Region unkomplizierter und übersichtiger werden?
Auf wen sollen die denn sonst setzen? Entweder auf Assad oder YPG sonst gibt es ja niemanden
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Re: USA liefern der kurdischen YPG Waffen

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(10 May 2017, 16:09)

Auf wen sollen die denn sonst setzen? Entweder auf Assad oder YPG sonst gibt es ja niemanden
Naja, da gäbe es noch die sogenannten Rebellen. Die Opposition, wie FSA u.a. Oder wäre zumindest optional die Türkei möglich. Sie sind ja bereits auf einen kleinen Puffer in Syrien vorgedrungen. Die FSA stellte sich aber aus vielen Perspektiven gesehen als untauglich heraus. Die Türkei wird wohl nicht signifikanter vor Ort agieren können. Gerade auf Rakka zu. TSK und YPG Seite an Seite kämpfend geht einfach nicht. Auch der Iran und Russland wären wohl für ein größeres Engagement der Türkei auf dem Boden nicht zu gewinnen. Und Ankara selbst wird es sich wohl auch genau überlegen sich in einen umfassenderen asymmetrischen Kampf einzulassen. Gerade im Kontext der eigenen Kämpfen im Land in den kurdischen Gebieten.

Aber im Grunde genommen müssten die USA, die sich ja stets als Kämpfer für das Gute darstellen wollen sich an die üblichen Verdächtigen halten. Der demokratischen Opposition in Syrien, also FSA und vielleicht noch an NATO-Partner, Garanten für Rechtsstaatlichkeit, wie der Türkei. Nicht an Ableger von Terrororganisationen wie der YPG/PKK/PJAK. ;)
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Landkorridor Iran-Irak-Syrien-Libanon-Mittelmeer

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Korridor vom Iran zum Mittelmeer verschiebt sich aufgrund der von der YPG kontrollierten Gebiete im Norden Syriens und der dortigen US-Präsenz. Er verläuft nun nordlich von Bagdad über Tel Afar ins syrische Mayadin und Deir ez-Zor, Damaskus und dann Latakia.
Iran changes course of road to Mediterranean coast to avoid US forces

The new corridor has been moved 140 miles south to avoid a buildup of US forces that has been assembled to fight Islamic State (Isis). It will now use the Isis-occupied town of Mayadin as a hub in eastern Syria, avoiding the Kurdish north-east, which had earlier been mooted by Iranian leaders as a crucial access route.

The changes have been ordered by Maj Gen Qassem Suleimani, commander of the Quds force, and Haidar al-Ameri, the leader of the Popular Mobilisation Front in Iraq, whose Shia-dominated forces have edged closer to the Iraqi town of Ba’aj, a key link in the planned route and where the Isis leader, Abu Bakr al-Baghdadi, is known to have been based for much of the past three years.

https://www.theguardian.com/world/2017/ ... -us-forces
Auch die Kurden haben Interesse am Mittelmeer.
Kurds rush to the Mediterranean sea

The shore

“To reach the Mediterranean sea — that is our right, it is part of our project for Northern Syria,” said Yousef. On the path of the Kurds to the Mediterranean sea are the areas controlled by the armed groups of the so-called moderate opposition in the provinces of Aleppo and Idlib and the province of Latakia directly on the coast — a stronghold of the regime of Bashar al-Assad.

http://micetimes.asia/kurds-rush-to-the ... anean-sea/
Trump ist wiedermal Gesprächsbereit. Erneute scharfe Wendung von Donald. Die nächste Kurve in die entgegengesetzte Richtung ist sicher schon in Sichtweite.
The Trump administration is open to working with Iran to end the Syria conflict.

Read more: http://forward.com/fast-forward/372050/ ... syria-war/
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Bewaffnung der YPG - Türkei und USA uneins

Beitrag von King Kong 2006 »

Ankara protestiert scharf gegen eine Kollaboration der USA mit der YPG.
Turkish Leader Warns U.S. On Arming Kurdish Militia

But Erdogan said that Turkey will never accept U.S. collaboration with the People's Protection Units (YPG), a Syrian Kurdish militia battling Islamic State (IS) militants that the White House plans to arm.

https://www.rferl.org/a/turkish-preside ... 90437.html
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Das Rennen Phase II

Beitrag von King Kong 2006 »

Mit dem Iran, dann Russland, den USA, der Türkei, diversen Koalitionen haben in der Region die Spieler bereits Ansprüche durch Interventionen geltend gemacht. Jetzt geht es weiter.

Mosul steht wohl vor dem Fall. Derweil sind von der irakischen Armee gefangene Yesiden aus IS-Gefangenschaft befreit worden.
Dozens of Yazidi 'slaves' rescued by Iraqi troops

The group of 36 Yazidi survivors was saved by Iraqi forces fighting to retake Mosul from ISIL.

"What these women and girls have endured is unimaginable," Grande said in a statement.

ISIL systematically killed, captured, and enslaved thousands of Yazidis in the summer of 2014 as they overran the Sinjar area, where many of the minority group lived. UN investigators have said that constitutes genocide.

http://www.aljazeera.com/news/2017/04/d ... 42389.html
Irakische Militärs sollen in Damaskus eingetroffen sein. Gespräche und Planungen mit der syrischen Armee, Hisbollah und Iranern und Russen sollen stattfinden. Es wird sozusagen schon mal post-IS diskutiert. Hierbei soll vor allen Dingen die Allianz zwischen Iran, Irak, Syrien und Libanon + Russland in Sachen Logistik Hauptthema sein.
Iraqi officers land in Syria, stir Israeli concern

On this very subject, the Iraqi military delegation held separate talks in Damascus with senior officers of the Russian command in Syria and senior Iranian officers posted at Syrian General Staff headquarters. Concurrently, the Russian military command announced that Russia, Iran and Iraq were holding consultations on how to secure the border regions between Syria and Iraq.

Our forces add that the three groups of officers got down to brass talks, in fact, on ways to fit Iraqi army units into the Syrian-Iranian effort for guaranteeing full control by Damascus and Tehran of the sensitive border regions.

http://www.debka.com/article/26058/Iraq ... li-concern
Gleichzeitig sollen die USA, GB, Jordanien und Co. vom Süden her versuchen ihren Teil des Kuchens zu bekommen. Das Problem sehen viele im Moment darin, daß der selbsternannte Anti-Politiker, Establishmentterminator, Erbauer eines eigenen familiären Establishments und TV-Star Donald T. durch seine komplexen Handlungen als Präsident der Kopf für so etwas gerade nicht frei hat. :?:

In dieser Phase geht es nun darum wer wo sein Fähnchen pflanzen kann.
Massive US Troop Movement Reported Along Syria-Jordan Border

A regional news outlet released pictures of dozens of military vehicles believed to be from U.K. and U.S. forces along Jordan's southern border.

https://www.mintpressnews.com/massive-u ... er/227607/
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Us Luftwaffe soll syrische Truppen angegriffen haben die zu nahe an eine "US Basis in syrien" heran gerückt ist
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Der Pate ist gelandet

Beitrag von King Kong 2006 »

Donald T. ist in Riad angekommen. Das Arbeitsverhältnis der USA unter ihm zu Saudi-Arabien wird beibehalten. Die Saudis zahlen und bekommen dafür Schutz. Wie bisher.
Und deshalb bringt er ein gigantisches Rüstungsgeschäft mit: Von 100 Milliarden Dollar ist die Rede, bis zu 350 Milliarden in zehn Jahren. Sie kommen gleichzeitig der saudischen Verteidigung und der US-Wirtschaft zugute: Somit bezahlen die Saudis für ihre Sicherheit, und Trump hält sein "America first" hoch. In Saudi-Arabien wird höchstens hinter vorgehaltener Hand geklagt, dass man das Geld im eigenen Land für zivile Zwecke brauchen könnte. Durch den Krieg im Jemen und den erst langsam anziehenden Ölpreis ist das Königreich knapp bei Kasse.
Die Präsidentendynastie der Bushs und die Königsdynastie der al-Sauds (House of Bush, House of Saud) erfährt auch eine Weiterführung. Jetzt die Dynastie der Trumps.
Das Programm ist das Ergebnis eines wochenlangen Ausverhandelns. Federführend sollen auf US-Seite Trump-Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner, beide Präsidentenberater, gewesen sein, die beide nach Riad und danach nach Israel und in den Vatikan mitreisen. Damit, dass Politik eine Familienangelegenheit sein soll, hat Saudi-Arabien, das ja nach einer Familie heißt, naturgemäß am allerwenigsten Probleme. Auf saudischer Seite ist der Herr über das Event der Königssohn, Verteidigungsminister und Vizekronprinz – um nur seine wichtigsten Funktionen zu nennen.

http://derstandard.at/2000057984758/Tru ... ffenkammer
Er will ja eine "interessante" Rede halten. Zur Lage der islamischen Welt. Da darf man gespannt sein. :)
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Arabische Halbinsel & Iran = Idioten, Melkühe und Fakenews - im Orient nichts neues

Beitrag von King Kong 2006 »

Es gibt in der Region Persischer Golf unterschiedliche und sich überschneidende Interessen der Staaten. Saudi-Arabien und Iran sind sich nicht grün. Riad ist bemüht eine Art Fraktionszwang auf der Arabischen Halbinsel zu forcieren. Ständige Querulanten sind Katar und Oman. Katar fühlt sich von dem großen Bruder Saudi-Arabien gegängelt und Oman hat traditionell gute Beziehungen zum Iran, schon unter Kaisers Zeiten. Noch heute führen sie militärische Manöver zusammen im Persischen Golf durch.

Einer der weiteren vielen Verschwörungen in der Region.
Saudisch-katarischer Konflikt: "Fake", sagt der Scheich zum Emir

Glaubt man den saudisch gesteuerten Medien, ist der Emir von Katar dabei, sich mit dem Iran gegen die Araber zu verschwören. Katar schreit "Fake-News" – und verbreitet seine eigenen Geschichten über den saudischen Königssohn.

Geheimtreffen mit Iranern

Der in Doha beheimatete TV-Sender Al Jazeera wurde in Ägypten, Saudi-Arabien, den Emiraten und Bahrain lahmgelegt. Dort hören und sehen die Medienkonsumenten jetzt täglich neue Horrormeldungen über die katarisch-iranische Verschwörung gegen die Araber. Etwa dass der katarische Außenminister soeben in Bagdad mit dem iranischen General Ghassem Soleimani zusammengetroffen sei, Thema des Treffens, wie Katar gegen die Beschlüsse des Gipfels von Riad arbeiten könne.

Katar fällt auf den Kopf, dass es stets eigene, von Saudi-Arabien unabhängige politische Wege gehen wollte. Besonders beim Thema Muslimbrüder gab es andere – durchaus fragwürdige – Ansätze im Emirat, das sich genauso wie Saudi-Arabien ja eigentlich zum salafistisch-wahhabitischen Islam bekennt. In Al Jazeera ist etwa der aus Ägypten stammende Prediger Yussuf Qaradawi groß geworden, in Doha fand die Hamas-Spitze Aufnahme, als sie Syrien verlassen musste; und dort ist auch im Vorjahr der syrische Muslimbruder Mohammed Surur gestorben.

derstandard.at/2000058476075/Saudisch-katarischer-Konflikt-Fake-sagt-der-Scheich-zum-Emir
Die Beziehungen des arabischen Staates Katar zum nicht-arabischen Staat Iran sind wohl tatsächlich rein zweckgebunden. Katar will Saudi-Arabien ausbremsen. Nicht zuletzt militärische Beziehungen zur Türkei dienen demselben Zweck. Katar selbst ist auch kein Unschuldslamm. Die Beziehungen des arabischen Staates Oman zum Iran sind viel substantieller. Die intensiven Beziehungen reichen bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Der Iran half militärisch mit den Aufstand im Oman niederzuschlagen. Fast ähnlich intensiv wie jetzt im Irak und Syrien. Damals war der Iran neben eigener Rechnung dort auch ein Proxy der USA (siehe Dhofar Aufstand).

Nachdem sich Saudi-Arabien und Iran endgültig nichts zu sagen haben, jedenfalls dieser Tage, meldet sich Khamenei noch mal zu Wort.
Khamenei nennt Saudi-Arabiens Führung "Idioten"

"Milchkühe für die Amerikaner"

Die saudischen Führer sind laut Khamenei "ein unfähiger und wertloser Haufen", der das Schicksal einiger Muslime in der Hand habe.

derstandard.at/2000058345507/Iran-Khamenei-nennt-Saudi-Arabiens-Fuehrung-Idioten
Nichts neues. "Die Iraner" nahmen die Saudis nie ernst und beten für den Tag, an dem die USA ihre Truppen dort abziehen. Und die Könige und Prinzen sahen im Iran, egal ob vor oder nach 1979, immer eine Gefahr für ihre Interessen.
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Sykes-Picot II

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Player schicken ihre Proxies in den Kampf.
Powerful pro-Iran Badr Brigades to enter Syria

Hadi al-Amiri, commander of the strongest Iraqi Shiite militia, the Badr Brigades, said Wednesday, May 31, that his forces are preparing to enter Syria. The advanced capabilities of this powerful Iranian-led militia, would tilt the Syrian war strongly in Iran’s favor, with alarming ramifications for the US, Israel and Jordan.

Al-Amri, in making this announcement, cited Iran’s new slogan: “Iraq’s security will be maintained only if Syria’s security is preserved.” In other words, the Syrian conflict would end only when pro-Iranian Shiite militias, including Hizballah, control Syria like they control Iraq.
The combat capabilities of the Badr Brigades, estimated at between 30,000 and 50,000 strong, are impressive. One of the most professional and well-trained military forces in Iraq, its recruits receive instruction at special camps operated by Revolutionary Guard Corps on Iranian soil. The militia consists of special forces, tank, mechanized infantry, artillery and antiaircraft units. The high quality of their munitions may be seen in the photo at the top of the story.

Their entry into Syria could raise the total of pro-Iranian Shiite forces fighting in Syria to 80,000 to 100,000 troops.
Es geht im wesentlichen um die Kontrolle der Grenzregion Syrien/Irak. Die USA versuchen dagegen zu steuern.
Intelligence sources expect the Badr Brigades to first head south towards the Deir ez-Zor area to link up with the Syrian Arab Army and Hizballah forces, which are threatening the US special forces and allied hold on a key crossing that commands the triangle where the Jordanian, Syrian and Iraqi borders meet.

http://www.debka.com/article/26079/Powe ... nter-Syria
A showdown is looming between the US, Syria and Iran at Tanf

http://www.militarytimes.com/articles/a ... an-at-tanf
USA liefern Waffen an Kurdenmilizen bei Rakka

Kurdische Kämpfer nahe der IS-Hochburg Rakka haben die ersten zugesagten Waffen bekommen. Die Türkei kritisiert die Unterstützung der von ihr bekämpften Gruppe scharf.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... i-rakka-is
Die USA geraten in der Frage der Verbindungswege mit dem Iran aneinander. Der Iran will einen direkten, kontrollierten Weg vom Iran über den Irak nach Syrien/Libanon. Dabei geht es um Sicherheitspolitik und Transportwege für Rohstoffe. Die USA können das aus geostrategischen Gründen nicht hinnehmen. Der Konflikt der USA mit der Türkei entzündet sich primär um die Frage der Rolle der kurdischen Milizen. Waffenlieferungen an diese ist praktisch gleichzusetzen mit Waffenlieferungen an Feinde der Türkei durch die USA. Allerdings setzt sich das auch zwischenstaatlich fort, siehe der Prediger Gülen in den USA und der Haft genommene us-amerikanische Prediger in der Türkei. Und zwischen der Türkei und dem Iran knistert es auch nachdem iranische Grenzer von kurdischen Kräften getötet wurden im türkisch-iranischen Grenzgebiet. Teheran macht Ankara mitverantwortlich.
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Irakische PMF überschreitet Grenze zu Syrien

Beitrag von King Kong 2006 »

In den letzten Jahren war es üblich, daß in Syrien auch Kräfte aus dem Irak operieren. Nun scheint es eher offiziellen Rahmen zu haben. Die irakische PMF operiert nun auch im syrischen Grenzgebiet.
Iraq’s Iran-backed Popular Mobilisation Units (PMU) on Friday crossed the border into Syria. This comes despite repeated warnings by the Kurdish YPG leadership and Syrian Democratic Forces (SDF).
“By taking the border area, we have given the Syrian army the ability to comfortably advance on Raqqa,” Nouri added.

However, the Kurdish-led SDF forces have launched a major offensive against ISIS in Raqqa. The US-backed forces imposed a siege on ISIS militants inside the city, which is deemed a de facto capital for the ISIS self-proclaimed Caliphate.
Qasim Musla, brigadier general of PMU group Liwaa Al-Toufouf, told ARA News that the Iraqi air cover facilitated their progress against ISIS near the border with Syria.

http://www.aranews.net/2017/06/iraqs-sh ... -warnings/
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Direkter Angriff auf Rakka steht bevor?

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar sind es die kurdische YPG, die die "Ehre" hat Rakka zu erobern. Hätte ich nicht gedacht, das es die Kurden sein würden.
Kurdenmiliz will Offensive auf Rakka binnen Tagen starten

Laut Angaben der Kurdenmiliz haben die Truppen bereits die Außenbezirke der Stadt erreicht

Beirut – Die Offensive auf die syrische IS-Hochburg Rakka soll nach Angaben der Kurdenmiliz YPG in den kommenden Tagen beginnen. "Die Truppen haben die Außenbezirke der Stadt erreicht, und die Hauptoperation wird in den nächsten Tagen starten", sagte der Sprecher der Miliz, Nuri Mahmud, der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag am Telefon. Hinter der Offensive stehen die Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF), die kurdische und arabische Milizen vereinen und von den USA und der Anti-IS-Koalition unterstützt werden. Rakka gilt als Hauptstadt der Extremistenmiliz IS in Syrien.

Die syrische Armee erklärte unterdessen, sie habe gebirgiges Territorium östlich der Straße von Damaskus nach Aleppo vom IS zurückerobert. Außerdem hätten die Regierungstruppen 22 Dörfer und Gehöfte nahe Maskaneh eingenommen, der letzten größeren Stadt in der Hand des IS in der Provinz Aleppo. Sollte Maskaneh fallen, könnten die von Russland unterstützten syrischen Truppen bis an die Grenze der Provinz Rakka vorstoßen, die großteils unter Kontrolle der von den USA unterstützten Milizen ist, die gegen den IS und gegen die syrische Regierung kämpfen.

derstandard.at/2000058710586/Kurdenmiliz-will-Offensive-auf-Rakka-binnen-Tagen-starten
Das wird propagandistisch nicht zu unterschätzen sein, für die kurdischen Interessen.

Sollte Rakka demnächst fallen, hätte das Kalifat keine wirklich große Stadt mehr unter Kontrolle. Mosul im Irak verloren und Rakka in Syrien. Wo ist der Kalif? Es wird gemunkelt, er hätte sich irgendwo in der Nähe des Euphrat zurückgeflüchtet.
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Wir haben Kontakt - Korridor zwischen Teheran-Bagdad-Damskus-Beirut

Beitrag von King Kong 2006 »

Syrischen Streitkräften ist es zusammen mit Unterstützern gelungen die Landverbindung mit dem Irak wiederherzustellen. Bis dato wurde dies vom IS oder durch Landkontrolle der kurdischen YPG verhindert.
How an Iranian general duped US command in Syria

Soleimani’s forces were found to have quietly reached new positions on both sides of the border.

1. He had moved those forces to a point 56km north of Al-Tanf to a rendezvous with pro-Iranian Shiite militias which had come from southern Iraq. That rendezvous breached the Iraqi-Syrian border and attained Iran’s strategic goal of opening up a land bridge between Iraq and Syria.

2. A second pro-Iranian force captured and cut off the roads from northern Syria to the southeastern town of Deir ez-Zor, thereby segregating US and pro-American forces in the north from the American garrison in the south.

Our sources cannot confirm for certain what part the Russians played in Iran’s underhand maneuver. Were they in on it, or were they hoodwinked by Soleimani like the Americans? However, the bottom line of this incident is that Syria’s neighbors, Israel and Jordan, face a new and distinctly troubling downturn in the strategic

http://www.debka.com/article/26092/How- ... d-in-Syria
Die Personalstarke irakische PMF erhält dadurch die Möglichkeit eines sicheren Zugangs nach Syrien für die Unterstützung.
Iran on Syrian-Iraqi Border Via al-Tanf

Beirut- Syrian forces and their allied militias reached the Iraqi border on Friday, achieving Tehran’s strategic objective in linking the Syrian border with Iran via Iraq and guaranteeing a meeting point for Iraq’s Popular Mobilization Forces and groups backed by Tehran in Syria.
Eine iranische Drone vom Typ Shahed 129 soll diese Bewegungen durch Ablenkungen an anderer Stelle gedeckt haben, wie es aus verschiedenen Quelle heißt. Halte ich zwar für gewagt, das das in der Form so klappt, aber naja. Die USA wollten ja gerade diese räumlichen Zugewinn der Landverbindung verhindern.
On Thursday a US jet shot down a pro-regime combat drone that fired what turned out to be a dud bomb at US-led coalition forces close to the garrison near the Jordanian border.

https://english.aawsat.com/p-astatih/ne ... ia-al-tanf
U.S. F-15E Downs Iranian-Built Syrian Drone After Airstrike on U.S. Led Forces

https://theaviationist.com/2017/06/09/u ... ed-forces/
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Iran -> Mittelmeer

Beitrag von King Kong 2006 »

Es ist das erste Mal seit fast 1400 Jahren (pers. Sassanidenreich), daß der Iran wieder einen möglichen, ungehinderten Zugang zum Mittelmeer hat. Vor ca. 2400 Jahren führt die pers. Königsstraße im pers. Achämenidenreich vom heutigen Iran nach Sardes (im Westen der heutigen Türkei) gen Mittelmeer.
Die Persische Königsstraße war eine historische Hauptstraße, die vom persischen König Dareios I. im 5. Jahrhundert v. Chr. angelegt wurde. Darius ließ diese Straße bauen, um schnelle Kommunikation innerhalb seines sehr großen Reiches von Susa bis Sardis zu erleichtern. Seine Kuriere konnten so 2.699 km in sieben Tagen zurücklegen. Der griechische Historiker Herodot schrieb: „Es gibt niemanden in der Welt, der schneller als diese persischen Kuriere reist.“ Herodots Lob für diese Boten – „Weder Schnee noch Regen noch Hitze noch Dunkelheit hält sie davon ab, die ihnen übertragene Aufgabe mit der größtmöglichen Geschwindigkeit zu erledigen“ – war die Vorlage für das inoffizielle Motto der Postboten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Persische_Königsstraße
2017 n. Chr. gibt es jetzt wieder eine Möglichkeit vom Iran, über den Irak, Syrien/Libanon ans Mittelmeer.

Realistisch wurde diese Option erstmals wieder nach 1980. Saddam griff den in Verwirrung und mit dem Westen ehemals eng verbündeten Iran an. Im Laufe dieses Krieges formierte sich eine Allianz Irans mit Syrien. Und es formierte sich die Hisbollah im Libanon. Den befürchteten und möglichen Durchmarsch Irans gen Westen bzw. gen Süden (arabische Halbinsel) wurde mit einer praktisch grenzenlosen Unterstützung Saddams gekontert. Bis hin zu wiederholten Waffeneinsätzen von Massenvernichtungswaffen in erheblichem Umfangs zur Frontstabilisierung gegenüber Iran und gegenüber der eigenen Bevölkerung. Danach war der Iran erschöpft. Saddam durch diese ganzen Chemielieferungen auf Steroiden und manisch. Während der Iran abgenervt und grollend vor sich hin grummelte suchte der hyperventilierende Saddam neue Spielwiesen zum Streßabbau. Die Bush-Dynastie in den USA brachte wieder Bewegung. Während Papa Bush Kuwait als Lockmittel nutzte den abgehobenen Saddam auszubremsen und diesen fand durch den Einmarsch in Kuwait, machte G.W.Bush, der in einer ähnlichen Qualitätsliga wie Trump spielt dem Iran wieder die Spielräume auf. G.W.Bush - anders als sein Vater- zertrümmerte die Struktur Iraks. Das Tor Irans gen Westen.
“The corridor is done,’’ a Kurdish official told me, speaking on the condition of anonymity. “The Iranians can go from the Iranian border all the way to the Mediterranean.”
The development is potentially momentous, because, for the first time, it would bind together, by a single land route, a string of Iranian allies, including Hezbollah, in Lebanon; the Assad regime, in Syria; and the Iranian-dominated government in Iraq.
No Iranian trucks or other vehicles have apparently used the route yet, and no Iranian official has spoken publicly about it.

A senior American official who deals with the Middle East contested the idea that the Iranian corridor was open, saying that there were still many actors on the ground who could frustrate the Iranians’ efforts to pass. “It’s an extremely long way through Syria, and they would not control those roads,’’ the official said, of the Iranians.

http://www.newyorker.com/news/news-desk ... h-in-syria
TOP ISRAELI INTEL OFFICIAL: THREAT OF IRAN'S MIDEAST DOMINANCE ‘IMMEDIATE’

Concern among officials about Iran’s influence – and what is believed to be its goal of forming a land corridor from Tehran to Beirut – has grown.

http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Confl ... ate-495062
Der Iran besitzt das Land für diesen Korridor nicht. Anders als bei den pers. Reichen zuvor. Aber durch Allierte hat er die Möglichkeit der Nutzung dessen. So, wie die USA nicht Eigentümer diverser Basen in der Region ist und diese nicht räumlich als imperiale Macht einverleibt hat. Wie die großen Basen auf der arabischen Halbinsel des Persischen Golfes. Aber sie sind da.

Der Iran war auch schon vor Jahrzehnten am Mittelmeer. Aber dazwischen waren funktionierende Staaten wie Syrien und Irak. Eine permanente Pipeline, oder Straße ist etwas völlig anders als eine Luftbrücke, was die logistischen Möglichkeiten betrifft.
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Kooperation Russland & Iran - Ein Paradies für Dronen

Beitrag von King Kong 2006 »

Bekanntermaßen kooperieren Teheran und Moskau in Syrien und Irak. Der Iran koordiniert im wesentlichen die Operationen am Boden. Weil er dazu die Möglichkeiten hat. Russland leistet im wesentlichen die Luftunterstützung. Weil es die Möglichkeiten dazu hat. Das gilt für Luftangriffe und den Einsatz von Marschflugkörpern. Es gibt aber tatsächlich einen Bereich in der Luftkriegsführung, der im wesentlichen vom Iran übernommen wird. Der Einsatz von UACV , also Kampfdronen. Die russische Luftwaffe hat keine in ihren Reihen. Etwas ungewöhnlich für Streitkräfte dieser Größenordnung. Es gibt Entwicklungen in Russland. Aber noch keine Serienreife. Vor kurzem gelang es es der US-Airforce erstmals eine große iranische Drone abzuschiessen, vom Typ Shahed 129. Ein leistungsfähigerer Nachfolger ist die Fotros. Bis dato waren es meist kleinere iranische Dronen (UAV) bzw. kleine UACVs (bewaffnete Dronen).
Russia and Iran Cooperate on UAVs, UCAVs

Iran is sharing its experience of operating UAVs with Russia, including three years of operations over Iraq and Syria. The cooperation started in October 2013, when Russian air force commander Gen. Victor Bondarev visited Tehran and was presented with a local copy of the Scan Eagle UAV. Both Iran and Russia have operated small UAVs over Syria, but a new dimension to Iran’s activities there became apparent on June 8, when a U.S. Air Force F-15E shot down an Iranian-made UAV “similar in size to the MQ-1 Predator.”

This medium-altitude long-endurance (MALE) vehicle was later identified as a Shahed 129 UCAV. Operated by Iran’s Islamic Revolutionary Guards Corp (IRGC), the drone had attacked Syrian rebels operating around At-Tanf who are trained and supported by the U.S. The Shahad 129 has a claimed range of 1,700 km and a 24-hour endurance, and can carry various air-launch munitions including guided missiles. It was not the first Iranian UAV to be shot down by rebel fire, but all previous incidents involved relatively small and inexpensive Ababil and Mohajer series drones for close-in tactical reconnaissance and surveillance.
Pikant hierbei ist, daß Russland neben iranischen UACVs auch israelische Kampfdronen evaluiert.
The Russian expeditionary forces in Syria are also operating a total of 80 small UAVs, such as the Orlan-10, Granat, Eleron, Zala-426-16 and Forpost (which is a licensed copy of the IAI Searcher Mk.2). Some time after Bondarev’s visit to Tehran, the Russian MoD stated that Iranian drones, along with those from Israel (IAI Bird Eye-400, I-View Mk150 and the like acquired in 2012), were being used for evaluation and for the training of Russian UAV operators. Recently, Russian media has reported the testing of a United 40 Block 5 UCAV with claimed 100-hour endurance that was acquired from the UAE’s Adcom Systems.

https://www.ainonline.com/aviation-news ... uavs-ucavs
Diese wehrtechnischen Überschneidungen sind im besonderen Fokus und sehr sensitiv in ähnlicher Konstellation - Iran und Israel - in China und Indien. Alle Beteiligten sind sich nicht sicher, daß ihre Waffentechnik zu Drittpartern gelangt. Sei es gewollt, oder durch Sicherheitslücken.

Iranische Dronen werden in der Region massiv eingesetzt. Z.T. ist die Entwicklung ähnlich begründet, wie bei den Raketenstreitkräften, aufgrund der defizitären Luftwaffe seit dem Bruch mit dem Westen.
Iran has used drones extensively in Syria and Iraq, supplying both countries’ governments with reconnaissance data and identifying targets for manned airstrikes. Iranian drones have been spotted flying over Syrian battle zones since the early days of the Syrian civil war. Altogether, Iran probably has more operational experience with drones than any country other than Israel or the United States.

In 2015, Venezuela’s president, Nicolas Maduro, announced that his country had collaborated with Iran to develop and produce a fleet of surveillance drones to patrol the country’s borders. The Arpia-001 drones, which are based on Iran’s Mohajer series, will be used to seek out drug smugglers.

Also, Iranian officials have told the media that Russia wants to import the technology of one of the Iranian-made drones. The official refused to unveil more details. Iran earlier gave Russia a copy of ScanEagle – a US spy drone – as proof that its elite forces have reverse-engineered and mass produced the American UAV.

http://www.arabianaerospace.aero/home-drone.html
Seit einigen Jahren fliegen iranische Dronen auch neben bzw. über US-Flugzeugträgern. Sie sind allerdings wohlweislich nicht bewaffnet. Das würde von der US-Navy auch nicht so ohne weiteres toleriert werden. Denn eine UACV könnte auch einem Flugzeugträger nicht unerheblichen Schaden zufügen.
Unarmed Iranian drone takes 'precise' photos of US ship, state media reports

Commander Kevin Stephens, a spokesman for the US navy’s 5th fleet based in Bahrain, said an unarmed Iranian drone flew near the French aircraft carrier Charles de Gaulle and “directly over” the USS Harry S Truman on 12 January as the vessels were in international waters in the Persian Gulf.

He said the navy launched a helicopter that determined the drone was not armed and “posed no danger to the ship” as the carrier was not conducting flight operations at the time. His comments implied that had there been active takeoffs and landings of US aircraft, the situation might have changed.

https://www.theguardian.com/world/2016/ ... ier-photos
Dronen fliegen in der Region wie Fliegenschwärme. Die USA liquidieren damit Terrorfürsten, wie auch kollateral Hochzeitsgesellschaften in rauhen Mengen in Afghanistan/Pakistan. Die Flüge gen und über den Iran sind Legion. Das führte im Iran teilweise zu mysteriösen UFO-Sichtungen, hinter denen wohl Dronen aus den USA oder Israel stecken. Auch ist die "Landung" der großen hochmodernen US-Stealth Drone RQ-170 im Iran zu erwähnen. Wobei es unklar ist, ob sie Notlanden mußte, oder durch electronic warfare übernommen wurde.
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King Kong 2006
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PMF - Transnationaler Akteur?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die irakische PMF werden als Akteur bei den Operationen im Raum Irak/Syrien immer bedeutsamer.

Es ist der große irakische Dachverband diverser meist schiitischer Milizen. Die PMF ermöglichte es den irakischen Streitkräften die Rückeroberung großer Teile Iraks erfolgreich abzuschliessen. Vormals waren die irakischen Streitkräfte auf dem Rückzug. Teile des PMF operieren auch zusammen mit anderen Einheiten in Syrien. Eher inoffiziell. Sie treten jetzt selbstbewußter auf. Ein Knackpunkt zwischen Washington und Teheran ist nun die Aufgabe des PMF bei transnationalen Operationen zwischen den Staaten Irak und Syrien. Der PMF sichert Grenzposten zwischen den Staaten. Sie sollen die Logistik zwischen Teheran, Bagdad, Damaskus und dem Libanon sicher stellen. Ganz nebenbei werden damit die Restnester der IS bzw. Al-Qaida angegangen.
From Tehran to Beirut: Shia militias aim to firm up Iran's arc of influence

Iranian plans to secure ground routes across Iraq and Syria and being shored up by proxies driving Isis from the region

On the road into town, Abu Mahdi al-Muhandis, the joint leader of the PMF, was greeting his victorious forces who in recent weeks have carved out a new swath of influence from Mosul to the Syrian border.

“This was the last castle in the area for Isis, said Muhandis, in a rare interview inside a tribal meeting hall his men had commandeered. “It was the crossing point for terrorists from Turkey since 2013-2014. They entered Ba’aj and Tel Afar. It’s a strategic area for their leaders.”
Along the highway from Qayyara to the south of Mosul, diggers, roadwork machines and bulldozers are lined up. Some will join the Shia-dominated units in battle as they push the retreating ranks of Isis into Syria.

Others will soon be used to consolidate what has been left behind, a barely passable network of roads which – when repaired and expanded – will form a vital route to the border and beyond, with Baaj serving as a waypoint.

“We are not leaving Ba’aj,” said one senior PMF member. “This will be our main base in the area.”

That afternoon, semi-trailers carrying blast walls trundled through the town toward a government building in the centre.

Not far away, the Nujaba Movement, an Iraqi militia that led the fight against forces in Syria opposed to Bashar al-Assad, has set up a base. So too has every one of the militia protagonists to have fought Isis inside Iraq.
The transformation of Ba’aj, from an out-of-bounds haven for Isis leaders to a focal point for Iran’s efforts to change the regional dynamic, is taking place rapidly, even before hundreds of booby-trapped homes have been cleared.

“It’s important,” said the PMF member. “We will do a lot from here.”

In early May, PMF leaders told their senior members a land corridor that would give Iran a supply line across Iraq and Syria and into Lebanon, had been rerouted south of Mt Sinjar, 25 miles to the north. Ba’aj was to be the first main hub, and from there the road was to cross into Syria through the city of Deir Azzour and town of Mayedin, both of which remain under Isis control.
The highway is a focal point of efforts to safeguard a viable route, but senior PMF members said other potential corridors were also being explored as the collapse of Isis rapidly changes the battlefield around the border. A path through Deir ez-Zor, Mayedin and Palmyra and then on toward Damascus is, for now, a preferred option, they said.
Im Moment bevorzugter Landkorridor:
https://interactive.guim.co.uk/uploader ... kmStLeMZ7/

Der PMF wird nun offenbar als transnationaler Akteur auftreten.
With spheres of control now physically taking shape across the battlefield, Muhandis was bullish about what may come next, but reluctant to reveal whether PMF units will now openly cross into Syria.
Ein Teil der Route geht in das Herz des Rückzugraumes des IS. Das wird ein schwerer Kampf werden. Allerdings ist die Führung des PMF auch der Auffassung das dies unumgänglich ist. Da man keinen Ruhe- und Rückzugraum gewähren darf.
“Isis now is in the Euphrates basin in Syria and Iraq, he said. “They are trying to stay there. We want to do a military operation there. I think it will take at least a year, maybe more.

“Al-Qaida was defeated, and then came back as Isis. If we didn’t destroy everything, all this area would be Isis again under a different name.”

https://www.theguardian.com/world/2017/ ... -influence
Zur Erinnerung:
Popular Mobilization Forces

The People's Mobilization Forces (PMF), also known as the Popular Mobilization Units (PMU), is an Iraqi state-sponsored umbrella organization composed of some 40 militias, which are mainly Shia Muslim groups, but there are Sunni Muslim, Christian, and Yazidi individuals as well.

https://en.wikipedia.org/wiki/Popular_M ... ion_Forces
Die PMF werden als permanenter Teil der Streitkräfte Iraks erhalten bleiben. Sie selbst versuchen im Moment zu beruhigen. Sie würde die Grenze nach Syrien hinein nicht überschreiten. Wobei wie gesagt in der Vergangenheit bereits Einheiten der PMF zusammen mit libanesischen, afghanischen und pakistanischen Kräften bereits in Syrien aktiv waren/sind. So, bei der Rückeroberung Aleppos. Offiziell natürlich ein glorreicher Sieg der syrischen Armee. Die PMF mag nicht die militärischen Fähigkeiten der libanesischen Hisbollah haben. Aber durch ihre schiere Größe (140 000 bis hin zu möglichen 800 000 Reservisten) sind sie ein mächtiger Akteur. In enger Anbindung an den Iran.

Diese "Königsstraße" eröffnet auch Russland einen Landweg. Über den Kaukasus.
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King Kong 2006
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Iran feuert MRBMs auf Stellungen des IS in Syrien

Beitrag von King Kong 2006 »

Der IS hat die Verantwortung für die Terroranschläge im Iran angemeldet. Vom Iran aus wurden Mittelstreckenraketen auf Stellungen des IS bei Deir al Zour abgefeuert. Vermutlich von der Bakhtaran Missile Base.
Iran fired missiles on Sunday into eastern Syria, aiming at the bases of militant groups it holds responsible for attacks in Tehran which left 18 dead last week, Iran’s Tasnim news agency reported.

Iranian Revolutionary Guards launched the mid-range ground-to-ground missiles from western Iran into the Deir al Zour region of eastern Syria, killing a “large number” of terrorists and destroying their equipment and weapons, it said.

http://nypost.com/2017/06/18/iran-fires ... r-attacks/
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Re: Direkter Angriff auf Rakka steht bevor?

Beitrag von garfield336 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jun 2017, 22:39)

Offenbar sind es die kurdische YPG, die die "Ehre" hat Rakka zu erobern. Hätte ich nicht gedacht, das es die Kurden sein würden.



Das wird propagandistisch nicht zu unterschätzen sein, für die kurdischen Interessen.

Sollte Rakka demnächst fallen, hätte das Kalifat keine wirklich große Stadt mehr unter Kontrolle. Mosul im Irak verloren und Rakka in Syrien. Wo ist der Kalif? Es wird gemunkelt, er hätte sich irgendwo in der Nähe des Euphrat zurückgeflüchtet.
Tal Afar ?
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