Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

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DarkLightbringer
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:33)

Machen Sie sich nicht lächerlich. Saddam Hussein hat während dem 1. Golfkrieg Giftgas gegen iranische Soldaten und kurdische Zivilisten verwendet und gehörte trotzdem dem westlichen Bündnis an...so hoch sind die ethischen Grundwerte auch im Westen nicht. Abgesehen davon denunziere ich AI nicht. Eine NGO ist nicht unantastbar, darin arbeiten nunmal auch nur Menschen die bestechlich sind. Wer einen Genozid relativiert, wie es Frau Rovera nunmal getan hat, tut dies aus einer Intention heraus.
Sie könnten sich auch deutlich kürzer fassen und einfach sagen, Amnesty ist schuld, wenn es Berichte über Kriegsverbrechen gibt und alles andere sei egal. Aber im Detail:

Die Bundesregierung betrachtet ganz generell Amnesty International nicht als einen Gegen-Akteur, sondern ausdrücklich als einen zivilgesellschaftlichen Partner. Von den entsprechenden Berichten über massenhafte Vertreibungen zeigte sich die Bundesregierung sehr beunruhigt.
Menschenrechtler zu denunzieren ist ein Habitus, der zu totalitären System passt.
Interessant wie Sie einige Aussagen der bezahlten Agentin Rovera weglassen und nur diese zitieren, die in Ihrem kurdophoben Interesse sind. Im Interview wird explizit gefragt:
Glauben Sie wirklich, dass die Vertuschung von Kriegsverbrechen "kurdophil" sein könnte?
Und die Antwort von Frau Rovera:
Sie hat keine Beweise dafür, dass es sich um systematisch durchgeführte Säuberungen handelt, weil nicht alle Araber vertrieben wurden. Stämme die sich an diesem Genozid nicht beteiligten bzw. keine weitere Gefahr darstellten sind auch in ihre Dörfer zurückgekehrt. Von denen berichtet Frau Rovera natürlich nicht. Aber genau deshalb kann sie auch nicht vom Masterplan der systematisch durchgeführten Säuberung sprechen. Der Interviewer hätte natürlich auch die Frage stellen können, wer diese vertriebenen Araber waren, aber das hätte die ganze "Arbeit" von Frau Rovera in ein anderes Licht gestellt.
Doch, Amnesty sagt sehr klar und deutlich, dass es sich um eine "weitverbreitete Praxis" gehandelt habe. Es ist also systematisch. Von einem "Masterplan" wäre dann zu sprechen, wenn die Führung Kriegsverbrechen bzw. die ethnische Säuberung befiehlt. Ob das so ist, ist nicht bekannt.
Bei Ihnen kann man einfach nur den Kopf schütteln. Aber irgendwo ähnlt Ihre Art und Weise mit der von Frau Rovera - der Genozidrelativiererin. Alles wird in einen Topf geschmissen. Ich hatte es Ihnen bereits zuvor erklärt, aber hier noch einmal: die von Ihnen angesprochenen "massiven Kriegsverbrechen" wurden von Kurden im Irak, bzw. Sicherheitsleuten der PDK durchgeführt. Das sind keine Stalinisten. Die stehen in Opposition zur PKK. Die PDK ist keine Terrororganisation.
Eine Relativierung von Kriegsverbrechen ist entschieden zurück zu weisen, die Denunzierung von Amnesty ebenso.
Aber Sie reden hier die ganze Zeit über die PKK. Aus Unwissenheit tun Sie es ja nicht - ich hatte Ihnen mehrmals erklärt das es sich um unterschiedliche Akteure handelt. Aber auch hier beweisen Sie welch Geisteskind Sie sind. Denn wenn es darum geht den Angriffskrieg der Türken auf Efrîn zu rechtfertigen, betonen Sie sehr gekonnt, das die Türkei nicht DIE Kurden angreift, sondern die PKK/PYD. Wenn es aber um angebliche Kriegsverbrechen vonseiten der Kurden geht, dann sind alle Kurden wieder gleich. Dann werden alle Gruppen wie man es braucht zusammengefasst.
Denke, die Kritik an konkreten Kriegsverbrechen ist sehr deutlich und unmissverständlich. Die Bundesregierung hat es jedenfalls verstanden und ihre Sorge zum Ausdruck gebracht.

Peinlich, oder?
Es zeigt aber auch auf welchem Niveau Sie diskutieren.
Aber wenn AI innerhalb seiner Organisation Agenten unterhält, die Opfer eines Genozids (Yeziden) auf einmal zu Tätern machen und damit jede Relation verwischen, kann man sehr Kritik üben - Kriegsverbrechen hin oder her. Am Ende des Tages wurden die Bewohner dieser vereinzelten Dörfer an der Rückkehr in "ihre" Dörfer gehindert. Die Yeziden wurden geköpft, sexuell missbraucht und wie Vieh weiterverkauft. Die Relation ist erkennbar und wer ein wenig Anstand besitzt kann diesen Unterschied nicht relativieren...
Das eine Verbrechen rechtfertigt kein anderes.
Auf den Amnesty-Bericht reagierte die Bundesregierung nun beunruhigt. Das Außenministerium habe die Berichte über die Vorwürfe "mit Sorge" gelesen, sagte Ministeriumssprecher Martin Schäfer. "Es ist völlig selbstverständlich, dass wir den Vorwürfen nachgehen und uns bemühen herauszufinden, ob und was an diesen Vorwürfen dran ist." Das deutsche Regionalkonsulat in Erbil werde dafür das Gespräch mit der kurdischen Regionalregierung im Nordirak und Vertretern der Peschmerga suchen.
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... euser.html

Sehen Sie, da wird nicht einfach gesagt, ungefällige Berichte stammen von feindlichen Agenten oder sowas. Das wäre in Nordkorea vielleicht so oder unter einem PKK-Regime, gut möglich. Sie legen es ja selbst anschaulich dar, welcher Art Musik Ihnen vorschwebt.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Feb 2018, 12:11)

Sie könnten sich auch deutlich kürzer fassen und einfach sagen, Amnesty ist schuld, wenn es Berichte über Kriegsverbrechen gibt und alles andere sei egal. Aber im Detail:

Die Bundesregierung betrachtet ganz generell Amnesty International nicht als einen Gegen-Akteur, sondern ausdrücklich als einen zivilgesellschaftlichen Partner. Von den entsprechenden Berichten über massenhafte Vertreibungen zeigte sich die Bundesregierung sehr beunruhigt.
Menschenrechtler zu denunzieren ist ein Habitus, der zu totalitären System passt.

Glauben Sie wirklich, dass die Vertuschung von Kriegsverbrechen "kurdophil" sein könnte?


Doch, Amnesty sagt sehr klar und deutlich, dass es sich um eine "weitverbreitete Praxis" gehandelt habe. Es ist also systematisch. Von einem "Masterplan" wäre dann zu sprechen, wenn die Führung Kriegsverbrechen bzw. die ethnische Säuberung befiehlt. Ob das so ist, ist nicht bekannt.

Eine Relativierung von Kriegsverbrechen ist entschieden zurück zu weisen, die Denunzierung von Amnesty ebenso.

Denke, die Kritik an konkreten Kriegsverbrechen ist sehr deutlich und unmissverständlich. Die Bundesregierung hat es jedenfalls verstanden und ihre Sorge zum Ausdruck gebracht.


Das eine Verbrechen rechtfertigt kein anderes.

https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... euser.html

Sehen Sie, da wird nicht einfach gesagt, ungefällige Berichte stammen von feindlichen Agenten oder sowas. Das wäre in Nordkorea vielleicht so oder unter einem PKK-Regime, gut möglich. Sie legen es ja selbst anschaulich dar, welcher Art Musik Ihnen vorschwebt.
Wieso erwähnen Sie im Zusammenhang mit diesen Kriegsvergehen, die PKK/PYD, obwohl AI selbst die im Nordirak zuständigen Sicherheitsbehörden verantwortlich macht? Diese sind Gegner der PKK.

Wieso lenken Sie von dieser Frage ab?

Und wieso lenken Sie davon ab, das Frau Rovera in ihrem Bericht ganz klar und deutlich aus Opfer, Täter macht - ohne irgendeine Relation heranzuziehen.

Frau Rovera relatviert und verharmlost damit den Genozid an den Yeziden. Und genau das werde ich auch weiterhin kritisieren. Das ist auch mein gutes Recht. Menschenrechtler sind nicht frei von Kritik. Speziell nicht in diesem Fall, wo die Vergehen des IS in keinster weise in Betracht gezogen werden.

beleidigung entfernt

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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von King Kong 2006 »

Keine Panik, wenns gegen den Iran geht, wird die YPG/PKK/PJAK von Einigen wieder anders bewertet. Übliche interessensoriente Spielchen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 13:16)

Keine Panik, wenns gegen den Iran geht, wird die YPG/PKK/PJAK von Einigen wieder anders bewertet. Übliche interessensoriente Spielchen.
Dieser Strang handelt jedoch von den "massiven" Kriegsverbrechen der Peshmerga - um es genau zu sagen, den Kämpfern/Sicherheitsleuten der PDK.

Hier geht es nunmal nicht um die PKK oder einem ihrer Ableger.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(18 Feb 2018, 12:55)

Wieso erwähnen Sie im Zusammenhang mit diesen Kriegsvergehen, die PKK/PYD, obwohl AI selbst die im Nordirak zuständigen Sicherheitsbehörden verantwortlich macht? Diese sind Gegner der PKK.

Wieso lenken Sie von dieser Frage ab?

Und wieso lenken Sie davon ab, das Frau Rovera in ihrem Bericht ganz klar und deutlich aus Opfer, Täter macht - ohne irgendeine Relation heranzuziehen.

Frau Rovera relatviert und verharmlost damit den Genozid an den Yeziden. Und genau das werde ich auch weiterhin kritisieren. Das ist auch mein gutes Recht. Menschenrechtler sind nicht frei von Kritik. Speziell nicht in diesem Fall, wo die Vergehen des IS in keinster weise in Betracht gezogen werden.

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Sie können ja einen Strang zum Thema "Die Massen-Relativierungen von Amnesty International" aufmachen, wenn Sie mögen.

Die Besorgnis unserer Bundesregierung erscheint mir dennoch weitaus mehr als berechtigt.
Die kurdische Führung will ihre autonome Region vergrößern, indem sie arabische Einwohner aus bestimmten Gebieten vertreibt. Die Zentralregierung in Bagad ist strikt dagegen, kann den Kurden aber wenig entgegensetzen.
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... euser.html
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Feb 2018, 13:55)

Sie können ja einen Strang zum Thema "Die Massen-Relativierungen von Amnesty International" aufmachen, wenn Sie mögen.

Die Besorgnis unserer Bundesregierung erscheint mir dennoch weitaus mehr als berechtigt.

https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... euser.html
Ich habe mich auf genau diesen Bericht von AI bezogen. Spamen ist Ihre Aufgabe...
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(18 Feb 2018, 18:15)

Ich habe mich auf genau diesen Bericht von AI bezogen. Spamen ist Ihre Aufgabe...
Der Bericht ist in Ordnung, Kriegsverbrechen sind es nicht.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Auch der Experte Kristian Brakel scheint auf die Berichte der Human Rights Watch zu vertrauen, wenn er die Politik der Bundesregierung kritisiert:
Kristian Brakel ist Experte für die Türkei, die Kurdenfrage und Syrien in der "Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik"

Die Bundesregierung lieferte zum einen Waffen an die Peschmerga im Irak, was vertretbarer ist, denn die Peschmerga sind die offizielle Armee der Autonomen Region Kurdistans. Wobei ich der Auffassung bin: Die Bundesregierung sollte prinzipiell keine Waffen in Kriegsgebiete liefern. Die aktuellen Vorwürfe von Human Rights Watch gegen Peschmerga-Einheiten, an Massenerschießungen beteiligt gewesen zu sein, belegen, wie riskant diese Bewaffnung der Peschmerga waren.
https://www.stern.de/politik/ausland/yp ... 64126.html

Wahrscheinlich auch einer dieser "bezahlten Agenten"...
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Feb 2018, 13:55)Die Besorgnis unserer Bundesregierung erscheint mir dennoch weitaus mehr als berechtigt.
Die Besorgnis ist erst mal genau das was das Wort ausdrückt. Die Bundesregierung ist also aufgefordert hier genauer hinzugucken, und wird das hoffentlich auch zeitnah tun. Nicht mehr, nicht weniger.

Und eines ist auch klar: Den Gegner mit vorgeschobenen Vorwürfen zu überziehen ist in bewaffneten Konflikten weltweit Volkssport. Also warten wir besser mal ab ob an den Vorwürfen was dran ist oder nicht. Zumal sich mir da schon die Frage stellt wie die Kurden hoffen sollen so was zu verheimlichen wenn ihre Gebiete von westlicher Presse nur so wimmelt, und zudem sowohl amerikanische Soldaten als auch deren Geheimdienst dort operiert. Entweder sind Teile der Kurden sehr dämlich, oder da versucht mal wieder ein Regime welches es mit den Menschenrechten nicht so genau nimmt den Bruch genau dieser seinem Gegner vorzuwerfen, und benutzt dazu direkt oder indirekt eine NGO.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:50)

Also, ich persönlich hätte die allgemeine Kritik an Kriegsverbrechen - bzw. die eindimensionale Betrachtung dazu - ja nicht unter der Thematik "Peschmerga" ablegen wollen, mein Beitrag ist nur hierher verschoben worden.

Mir ging es einfach darum, dass Kriegsverbrechen nicht beschönigt oder vertuscht werden - weniger um eine bestimmte Gruppierung. Verbrechen sind nicht "blutsabhängig", sondern tatabhängig.
So ist es. Warum ausgerechnet die Peschmerga da so hervorgehoben wird erschließt sich mir nicht. Im Krieg gibt es auf jeder Seite immer welche die der Krieg brutalisiert. Erst im Krieg zeigt sich die wahre Natur des Einzelnen. Und die kann abgrundtief dunkel sein. Also bleibt nichts als zu schauen welche Gruppierung sich zumindest bemüht im Großen und Ganzen menschlich zu bleiben. Und da schneiden die Kurden, Jessiden und Christen noch am besten ab in den endlosen Kriegen im nahen Osten.

Die Frage ist natürlich wer diesem Thread diesen überaus reißerischen Titel gegeben hat. Das würd mich wirklich interessieren.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 17:17)

Die Besorgnis ist erst mal genau das was das Wort ausdrückt. Die Bundesregierung ist also aufgefordert hier genauer hinzugucken, und wird das hoffentlich auch zeitnah tun. Nicht mehr, nicht weniger.

Und eines ist auch klar: Den Gegner mit vorgeschobenen Vorwürfen zu überziehen ist in bewaffneten Konflikten weltweit Volkssport. Also warten wir besser mal ab ob an den Vorwürfen was dran ist oder nicht. Zumal sich mir da schon die Frage stellt wie die Kurden hoffen sollen so was zu verheimlichen wenn ihre Gebiete von westlicher Presse nur so wimmelt, und zudem sowohl amerikanische Soldaten als auch deren Geheimdienst dort operiert. Entweder sind Teile der Kurden sehr dämlich, oder da versucht mal wieder ein Regime welches es mit den Menschenrechten nicht so genau nimmt den Bruch genau dieser seinem Gegner vorzuwerfen, und benutzt dazu direkt oder indirekt eine NGO.
Amnesty ist keine Kriegspartei und bittet seit mehr als anderthalb Jahren darum, mal hinzusehen.

Aber wie in jedem Krieg verstehen die Parteien Information als Waffe, die entweder nützlich ist oder ungünstig. Im Fall von Kriegsverbrechen muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er die Täterperspektive einnehmen möchte oder nicht.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Feb 2018, 17:41)

So ist es. Warum ausgerechnet die Peschmerga da so hervorgehoben wird erschließt sich mir nicht. Im Krieg gibt es auf jeder Seite immer welche die der Krieg brutalisiert. Erst im Krieg zeigt sich die wahre Natur des Einzelnen. Und die kann abgrundtief dunkel sein. Also bleibt nichts als zu schauen welche Gruppierung sich zumindest bemüht im Großen und Ganzen menschlich zu bleiben. Und da schneiden die Kurden, Jessiden und Christen noch am besten ab in den endlosen Kriegen im nahen Osten.

Die Frage ist natürlich wer diesem Thread diesen überaus reißerischen Titel gegeben hat. Das würd mich wirklich interessieren.
Ein passenderer Titel wäre wohl: "Amnesty International wird vorgeworfen, Kriegsverbrechen nicht diskret zu behandeln". ;)
Ich arbeite seit zwanzig Jahren in Kriegen und bewaffneten Konflikten. "Die Guten" oder "die Bösen" findet man eigentlich nie. So ist es auch im Irak. Die Wirklichkeit ist nicht Schwarz-Weiß. Ich war in den vergangenen Jahren für Amnesty immer wieder im Irak unterwegs. Ich habe dort Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, die von den unterschiedlichsten Akteuren begangen wurden: vom "Islamischen Staat", von schiitischen Milizen, der irakischen Armee, den ­Peschmerga.
(...)
Inzwischen haben die Jesiden selbst Kriegsverbrechen begangen. Das ist die Natur des Krieges: Die Opfer von gestern sind die Täter von morgen.
https://www.amnesty.de/journal/2016/apr ... verbrechen

Denke schon, dass sich Kriegsverbrechen auch verhindern ließen. Man kann sich Kommandeure aussuchen, man kann Befehle erteilen, man kann Untersuchungen anstellen und man kann auch Kommandeure absetzen. So völlig unmöglich ist das nicht.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Feb 2018, 17:48) Im Fall von Kriegsverbrechen muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er die Täterperspektive einnehmen möchte oder nicht.
Im Falle von Kriegsverbrechen ist das denke ich keine Frage der Perspektive.
DarkLightbringer hat geschrieben:Amnesty ist keine Kriegspartei und bittet seit mehr als anderthalb Jahren darum, mal hinzusehen.
Nein, Amnesty ist keine Kriegspartei. Allerdings werden NGOs weltweit immer häufiger von Kriegsparteien missbraucht. Die Wege dahin sind zahlreich: Man kann sie direkt unterlaufen indem man massenweise eigenes Personal dort einschleust. Man kann Hilfsgelder absaugen um die eigene Kasse (und damit den Konflikt) zu schüren. Oder man missbraucht sie indem man bewusst Falschinformation streut und sie mit der Nase drauf stößt. Und es sind nun mal keine Einzelfälle wie ein aktueller CNN-Bericht wieder mal verdeutlicht:
Funding al-Shabaab: How aid money ends up in terror group's hands A CNN investigation has revealed how money given directly by the United Nations to people displaced by conflict and famine is ending up in the hands of Africa's oldest terrorist organization. Former members of al-Shabaab and Somali intelligence agents said the terror group is extorting thousands of dollars per day through road blocks and taxes on merchants attempting to transport food and supplies to sell to internally displaced people in towns where they are concentrated.
Man kann inzwischen sogar denke ich sagen dass der Missbrauch von NGOs zu Propaganda- und Finanzierungszwecken zum Normalfall in Konflikten rund um den Globus geworden ist. Von daher vertraue ich erstmal keiner NGO wenn's um Kriegsverbrechen geht, sondern verlasse mich lieber drauf dass mein Staat den Hinweisen (!) dieser Organisationen nachgeht und aufklärt. Und im Falle von Vergehen Druck ausübt oder außenpolitische Konsequenzen zieht. Denn mehr als Hinweise können NGOs gar nicht liefern.
Zuletzt geändert von tabernakel am Mo 19. Feb 2018, 18:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 17:58)

Im Falle von Kriegsverbrechen ist das denke ich keine Frage der Perspektive.


Nein, Amnesty ist keine Kriegspartei. Allerdings werden NGOs weltweit immer häufiger von Kriegsparteien missbraucht. Die Wege dahin sind zahlreich: Man kann sie direkt unterlaufen indem man massenweise eigenes Personal dort einschleust. Man kann Hilfsgelder absaugen um die eigene Kasse (und damit den Konflikt) zu schüren. Oder man missbraucht sie indem man bewusst Falschinformation streut und sie mit der Nase drauf stößt. Und es sind nun mal keine Einzelfälle wie ein aktueller CNN-Bericht wieder mal verdeutlicht:

Man kann inzwischen sogar denke ich sagen dass der Missbrauch von NGOs zu Propaganda und Finanzierungszwecken zum Normalfall in Konflikten rund um den Globus geworden ist. Von daher vertraue ich erstmal keiner NGO wenn's um Kriegsverbrechen geht, sondern verlasse mich lieber drauf dass mein Staat den Hinweisen (!) dieser Organisationen nachgeht und aufklärt. Denn mehr als Hinweise können NGOs gar nicht liefern.
Das ist jetzt ein generalisierter Vorwurf an NGO´s, aus einem Bericht abgeleitet. Es bedeutet nicht, dass es keine Kriegsverbrechen gäbe und es bedeutet auch nicht, dass Amnesty falsch liegt.
Am Dienstag hatten die Vereinten Nationen berichtet, neben dem IS hätten auch irakische Sicherheitskräfte, alliierte Milizen und kurdische Peschmerga-Einheiten Zivilisten entführt oder getötet.
http://www.dw.com/de/amnesty-wirft-pesc ... a-18990502
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Feb 2018, 17:57)

Ein passenderer Titel wäre wohl: "Amnesty International wird vorgeworfen, Kriegsverbrechen nicht diskret zu behandeln". ;)

https://www.amnesty.de/journal/2016/apr ... verbrechen

Denke schon, dass sich Kriegsverbrechen auch verhindern ließen. Man kann sich Kommandeure aussuchen, man kann Befehle erteilen, man kann Untersuchungen anstellen und man kann auch Kommandeure absetzen. So völlig unmöglich ist das nicht.
Daran ist allerdings bisher jede Armee gescheitert weil der Krieg selber die Führung, Kommandeure und Soldaten verändert. Keine Seite in keinem Krieg ist je am Ende unschuldig geblieben und es ist gut darauf hinzuweisen. Die Frage ist nur ob man die Dinge nicht noch verschlimmert wenn man der Peschmerga einfach die Unterstützung entzieht. Man kann dies eigentlich nur diplomatisch lösen. Man hat ja Druckmittel um im Hintergrund die Dinge zu regeln. Würde mich freuen wenn unsere Bundesregierung die auch nutzen würde.

Jetzt will man ja auch die irakische Armee mit neu organisieren. Auch da unterstützt man Leute die Blut an den Händen haben. Aber was soll man tun? Nichts? Ist dies die Lösung? Es droht ja ein militärisches Machtvakuum im Irak. Und eine unfähige Armee hat schon einmal zum Aufstieg der radikalen Sunniten geführt. Wobei ja auch alte Baath-Kader mitgemischt haben sollen. Es bleibt schwierig das Richtige zu tun im nahen Osten.
Zuletzt geändert von Alter Stubentiger am Mo 19. Feb 2018, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Feb 2018, 18:07)Das ist jetzt ein generalisierter Vorwurf an NGO´s, aus einem Bericht abgeleitet. Es bedeutet nicht, dass es keine Kriegsverbrechen gäbe und es bedeutet auch nicht, dass Amnesty falsch liegt.
Absolut nicht, keiner von uns kann beurteilen ob Amnesty in diesem Fall richtig oder falsch liegt. Sie liegen öfters richtig, und öfters daneben. Aber was ich kann ist dezent darauf hinweisen dass NGOs zwar keine Kriegsparteien sind, von denselben aber gerne und hochfrequent missbraucht werden. Und damit eben keine wasserdichte Quelle für Beweise von Verfehlungen darstellen, sondern lediglich eine wichtige Quelle für Hinweise.

Gilt übrigens genauso anders herum, aus Afrin wurde die türkische Armee gerade des Einsatzes von Giftgas beschuldigt. Auch da melde ich erst mal Fragezeichen an. Generell gilt dass die Beweislage umso eindeutiger sein muss, je größer der Vorwurf; im gegebenen Fall ist das denke ich auch durchaus umsetzbar, eben weil westliche Organe dem nachgehen und Beweise suchen können.
Zuletzt geändert von tabernakel am Mo 19. Feb 2018, 18:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Feb 2018, 18:16)

Daran ist allerdings bisher jede Armee gescheitert weil der Krieg selber die Führung, Kommandeure und Soldaten verändert. Keine Seite in keinem Krieg ist je am Ende unschuldig geblieben und es ist gut darauf hinzuweisen. Die Frage ist nur ob man die Dinge nicht noch verschlimmert wenn man der Peschmerga einfach die Unterstützung entzieht. Man kann dies eigentlich nur diplomatisch lösen. Man hat ja Druckmittel um im Hintergrund die Dinge zu regeln. Würde mich freuen wenn unsere Bundesregierung die auch nutzen würde.

Jetzt will man ja auch die irakische Armee mit neu organisieren. Auch da unterstützt man Leute die Blut an den Händen haben. Aber was soll man tun? Nichts? Ist dies die Lösung? Es droht ja ein militärisches Machtvakuum im Irak. Und eine unfähige Armee hat schon einmal zum Aufstieg der radikalen Sunniten geführt. Wobei ja auch alte Baath-Kader mitgemischt haben sollen. Es bleibt schwierig das Richtige zu tun im nahen Osten.
Es gab auch schon Vorfälle bei den Amis oder der Bundeswehr. Die werden dann untersucht und möglichst abgestellt. Klar lässt sich nicht jedes Verbrechen generell verhindern. Wenn das ginge, würde man es im Zivilleben auch so machen und es gäbe nie mehr einen Mord.
Die Frage in manchen Fällen ist halt, wird überhaupt etwas unternommen oder lässt man bewußt der Straflosigkeit freie Zügel. Es soll schon Armeen in Afrika gegeben haben, in denen die Misshandlung von Kindern überhaupt nichts ungewöhnliches war.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 18:16)

Absolut nicht, keiner von uns kann beurteilen ob Amnesty in diesem Fall richtig oder falsch liegt. Sie liegen öfters richtig, und öfters daneben. Aber was ich kann ist dezent darauf hinweisen dass NGOs zwar keine Kriegsparteien sind, von denselben aber gerne und hochfrequent missbraucht werden. Und damit eben keine wasserdichte Quelle für Beweise von Verfehlungen darstellen, sondern lediglich eine wichtige Quelle für Hinweise.

Gilt übrigens genauso anders herum, aus Afrin wurde die türkische Armee gerade des Einsatzes von Giftgas beschuldigt. Auch da melde ich erst mal Fragezeichen an.
Es gibt im genannten Fall, den auch unsere Bundesregierung beunruhigt hat, keinerlei Hinweis darauf, dass Amnesty manipuliert worden wäre. Just diese Organisation ist eine der bekanntesten, mit jahrzehntelanger Erfahrung und gutem Ruf. Dafür bekam sie sogar mal den Friedensnobelpreis. Der AI-Bericht ist auch nicht erst 24 Stunden alt.
Um Amnesty als mögliches Werkzeug feindlicher Agenten abzutun, müsste man schon etwas Handfestes vorlegen, etwas mehr als nur eine Idee.

An anderer Stelle lassen sich schon Fragezeichen setzen, sicher. Das obig Geschilderte weist jedoch eine sehr hohe Plausibilität auf.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:Um Amnesty als mögliches Werkzeug feindlicher Agenten abzutun, müsste man schon etwas Handfestes vorlegen, etwas mehr als nur eine Idee
Möchtest Du jetzt ernsthaft von mir eine Liste von all den Fällen in denen Amnesty daneben lag, und sich ein Verdacht nicht erhärtete? Die würde ähnlich lang wie die Liste der korrekt identifizierten Vergehen. Zudem: Ein alter Kumpel von mir war jahrzehntelang Teil von Amnesty, also brauchst Du mir über deren Arbeit nichts erzählen. :)
DarkLightbringer hat geschrieben:An anderer Stelle lassen sich schon Fragezeichen setzen, sicher. Das obig Geschilderte weist jedoch eine sehr hohe Plausibilität auf.
Tut es das? Dafür spricht aus meiner Sicht maximal dass die PKK eine totalitäre Gruppierung darstellt. Nur sind die Kurden mehr als die PKK, auch in Syrien. Dagegen spricht für mich dass der mögliche Ertrag der Kurden aus solchem Handeln in keinem Verhältnis zum möglichen Schaden steht, sich die Vorwürfe relativ leicht überprüfen lassen sollten, und so viel westliche Presse, Militär und Geheimdienste im Kurdengebiet operieren dass eine Vertuschung sehr schwierig erscheint. Zumal sich die Gegner der Kurden selbst massenhaft erwiesener (!) Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, und dass daher ein hohes Interesse herrschen muss das eigene Handeln zu relativieren indem man die Kurden mit in die Schlammgrube hinab zieht. Und dafür ist Manipulation einer NGO schlicht allererste Wahl, vor allem wenn diese einen guten Ruf hat.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 19:00)

Möchtest Du jetzt ernsthaft von mir eine Liste von all den Fällen in denen Amnesty daneben lag, und sich ein Verdacht nicht erhärtete? Die würde ähnlich lang wie die Liste der korrekt identifizierten Vergehen. Zudem: Ein alter Kumpel von mir war jahrzehntelang Teil von Amnesty, also brauchst Du mir über deren Arbeit nichts erzählen. :)
Ja, nenne doch mal einen Fall zur Plausibilitätsprüfung.
Tut es das? Dafür spricht aus meiner Sicht maximal dass die PKK eine totalitäre Gruppierung darstellt. Nur sind die Kurden mehr als die PKK, auch in Syrien. Dagegen spricht für mich dass der mögliche Ertrag der Kurden aus solchem Handeln in keinem Verhältnis zum möglichen Schaden steht, sich die Vorwürfe relativ leicht überprüfen lassen sollten, und so viel westliche Presse, Militär und Geheimdienste im Kurdengebiet operieren dass eine Vertuschung sehr schwierig erscheint. Zumal sich die Gegner der Kurden selbst massenhaft erwiesener (!) Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, und dass daher ein hohes Interesse herrschen muss das eigene Handeln zu relativieren indem man die Kurden mit in die Schlammgrube hinab zieht. Und dafür ist Manipulation einer NGO schlicht allererste Wahl, vor allem wenn diese einen guten Ruf hat.
Da sind jetzt aber teils sehr wilde Ideen dabei. Springt da tatsächlich "westliche Presse" herum, wo gerade geschossen wird, im Feld, überall, um jedes Dorf herum und etwaige Täter können auch gar kein Massengrab ausheben, weil Reporter den Erdhub erschweren würden? ;)
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Feb 2018, 19:16)Ja, nenne doch mal einen Fall zur Plausibilitätsprüfung.
Hier ist gleich ne ganze NGO die sich mit der Thematik beschäftigt: NGO Monitor - Amnesty International: Failed Methodology, Corruption, and Anti-Israel Bias (2015)
Und hier der Wikipedia-Artikel zum gleichen Thema: Criticism of Amnesty International
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Feb 2018, 19:16)
Da sind jetzt aber teils sehr wilde Ideen dabei. Springt da tatsächlich "westliche Presse" herum, wo gerade geschossen wird, im Feld, überall, um jedes Dorf herum und etwaige Täter können auch gar kein Massengrab ausheben, weil Reporter den Erdhub erschweren würden? ;)
Nö. Muss aber auch nicht, den ne Woche drauf könnte westliche Presse (oder die Amis) ohne weiteres zu den Erdhügeln geführt werden. Und wie dem auch sei: Am Ende ersetzt eine NGO keine unabhängige Überprüfung, und was die ergibt werden wir sehen; wenn's denn was zu entdecken gab.
DarkLightbringer hat geschrieben:Ja, nenne doch mal einen Fall zur Plausibilitätsprüfung.
Kann Dir sogar mehr bieten, es gibt ne NGO die sich zur Aufgabe gemacht hat die Arbeit von NGOs kritisch zu überwachen, und die nehmen sich natürlich auch Amnesty zur Brust: NGO Montor zu Amnesty International.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 19:43)

Hier ist gleich ne ganze NGO die sich mit der Thematik beschäftigt: NGO Monitor - Amnesty International: Failed Methodology, Corruption, and Anti-Israel Bias (2015)
Und hier der Wikipedia-Artikel zum gleichen Thema: Criticism of Amnesty International
Auch auf der deutschsprachigen Wikipedia findet sich eine Sammlung erhobener Kritiken.
Auszug:
Regierungen und nahestehende Kommentatoren, die von Amnesty International in ihren Berichten kritisch beurteilt werden, haben verschiedentlich Kritik an Amnesty geübt. So wurde Amnesty z. B. aus China,[22] Russland und dem Kongo Einseitigkeit gegen nicht-westliche Länder bei seinen Beurteilungen vorgeworfen sowie, dass die Sicherheitsbedürfnisse (z. B. bei der Bekämpfung von Rebellen) nicht genügend beachtet würden. Umgekehrt wurde Amnesty z. B. nach der Kritik an der israelischen Politik im Gazastreifen vom American Jewish Congress angegriffen. Als im Mai 2005 ein Amnesty-Bericht den USA eine Spitzenstellung bei Menschenrechtsverletzungen zuwies (siehe hierzu: Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base), bezeichnete ein Pressesprecher des Weißen Hauses dies als lächerlich und behauptete, die Angaben entsprächen nicht den Tatsachen.[23]
https://de.wikipedia.org/wiki/Amnesty_International

Die Bundesregierung nimmt Berichte über Kriegsverbrechen dennoch sehr ernst, wie sie im Fall der Vertreibungen ja betont hat.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Alter Stubentiger »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 19:43)

Hier ist gleich ne ganze NGO die sich mit der Thematik beschäftigt: NGO Monitor - Amnesty International: Failed Methodology, Corruption, and Anti-Israel Bias (2015)
Und hier der Wikipedia-Artikel zum gleichen Thema: Criticism of Amnesty International
Ach daher weht der Wind.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Feb 2018, 20:00)Die Bundesregierung nimmt Berichte über Kriegsverbrechen dennoch sehr ernst, wie sie im Fall der Vertreibungen ja betont hat.
Und das tut sie zurecht, schließlich liefern wir an die Kurden Waffen. Und sollten sich die Vorwürfe als wahr herauskristallisieren, dann riskieren die Kurden hier durchaus dass die Bundesregierung ihre Außenpolitik anpasst. Nur wissen das eben auch die Kriegsgegner der Kurden, das ist genau das Dilemma welches NGOs zum Angriffsziel macht.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

tabernakel hat geschrieben:(19 Feb 2018, 20:10)

Und das tut sie zurecht, schließlich liefern wir an die Kurden Waffen. Und sollten sich die Vorwürfe als wahr herauskristallisieren, dann riskieren die Kurden hier durchaus dass die Bundesregierung ihre Außenpolitik anpasst. Nur wissen das eben auch die Kriegsgegner der Kurden, das ist genau das Dilemma welches NGOs zum Angriffsziel macht.
Diese Berichte haben in erster Linie ein Ziel: die Einstellung der Hilfe für die Kurden.

Das extralegale Hinrichtungen ein Kriegsverbrechen sind und angeprangert werden müssen, egal von wem sie durchgeführt wurden - ist aus meiner Sicht keine Diskussion wert. Mich interessiert dabei aber eben auch wer da mit dem Finger zeigt und wieso.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

Kardux hat geschrieben:(24 Feb 2018, 14:35) Das extralegale Hinrichtungen ein Kriegsverbrechen sind und angeprangert werden müssen, egal von wem sie durchgeführt wurden - ist aus meiner Sicht keine Diskussion wert. Mich interessiert dabei aber eben auch wer da mit dem Finger zeigt und wieso.
Nur dass es schon interessiert was genau "extralegale Hinrichtungen" sind, und auch wer festlegt was sie sind und was nicht.

Ansonsten bin ich da durchaus bei Dir, und habe auch bisher das Gefühl die Kurden halten sich an internationales Recht - Einzelfälle vielleicht ausgenommen, aber Schwarze Schafe und Grenzfälle gibt's überall. Alleine schon weil sie im Gegensatz zur Türkei die Presse und die NGOs relativ frei arbeiten lassen, und in westlichen Staaten Unterstützer haben die auf Menschenrechtsverletzungen allergisch reagieren. Und dann kann ich absolut verstehen wenn Kurden die Galle hochkommt wenn ausgerechnet eine totalitäre Türkei bei NGOs ne Plattform zur Diskreditierung des Gegners bekommt, um einen sowieso schon materiell unterlegenen Gegner durch potentielles Anschwärzen einer weiteren Nachschubquelle zu berauben. Während Erdogan Panzer aus hiesiger Produktion in den Konflikt schickt.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

tabernakel hat geschrieben:Nur dass es schon interessiert was genau "extralegale Hinrichtungen" sind, und auch wer festlegt was sie sind und was nicht.
Der Einwand ist korrekt. Da müsste man aber eine Grundsatzdebatte zur Todesstrafe an sich führen. Wenn man aber nicht jeden Sinn für die Realität verlieren möchte, muss man schon in Betracht ziehen, dass man derzeit leider keine europäischen Massstäbe an den Orient legen kann. Der IS hat mit seinem blutigen Feldzug der Region auch keinen Gefallen getan (um es vorsichtig auszudrücken) - sondern sie weiter radikalisiert.

Unterm Strich ist das harte Vorgehen Baghdads am Ende natürlich nur der Nährboden für weitere Konflikte, aber trotzdem ziehe ich persönlich Hinrichtungen die in einem legalen Rahmen durchgeführt werden, solchen vor, die gerade den Kurden vorgeworfen werden.
tabernakel hat geschrieben:Ansonsten bin ich da durchaus bei Dir, und habe auch bisher das Gefühl die Kurden halten sich an internationales Recht - Einzelfälle vielleicht ausgenommen, aber Schwarze Schafe und Grenzfälle gibt's überall. Alleine schon weil sie im Gegensatz zur Türkei die Presse und die NGOs relativ frei arbeiten lassen, und in westlichen Staaten Unterstützer haben die auf Menschenrechtsverletzungen allergisch reagieren. Und dann kann ich absolut verstehen wenn Kurden die Galle hochkommt wenn ausgerechnet eine totalitäre Türkei bei NGOs ne Plattform zur Diskreditierung des Gegners bekommt, um einen sowieso schon materiell unterlegenen Gegner durch potentielles Anschwärzen einer weiteren Nachschubquelle zu berauben. Während Erdogan Panzer aus hiesiger Produktion in den Konflikt schickt.
Zu meiner Freude, haben sich die kurdischen Konfliktparteien zumindest bis jetzt nicht an der Tötung von Zivilisten direkt beteiligt - weder in Syrien noch im Irak. Das ändert nichts daran, dass die Kurden keine Heilsbringer sind und mitnichten ein Paradebeispiel der Demokratie vorort sind. Und doch unterscheidet uns eines wirklich makant vom Rest unserer Nachbarn: wir zeigen die Bereitschaft zur Koexistenz. Auf dieser Basis kann sich die Lage in der Region normalisieren - nur auf dieser!
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Mahmoud »

Um zum Ausgangsthema zu kommen: Mag schon sein, daß die Peschmerga Kriegsverbrechen begehen. Aber diese Tatsache lockt keine Katze hinterm Ofen hervor.... Weil nämlich in einem Krieg immer Verbrechen begangen werden. Das haben die Amerikaner gemacht, die Deutschen, die Vietnamesen, der IS, die Assad treuen Syrer, jetzt tun es die Türken in Nordsyrien usw.... Jede Seite kann sich die für sie geeignetsten Bösewichte herauspicken und drauflosschimpfen und die Empörungsmaschine anwerfen.
Bei allem Verständnis für den Schutz der Zivilbevölkerung, von Kindern und Krankenhäusern, haben die Genfer Konventionen etwas zutiefst Perverses an sich: Nämlich daß sie den Krieg in ein Regelwerk packen wollen, wie ein Videospiel oder ein Gesellschaftsspiel, und damit die Illusion, daß es etwas wie einen "humanen" Krieg geben könnte...
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Tom Bombadil »

Es kommt immer drauf an, wer die Kriegsverbrechen begeht und wer das Opfer ist. Im Südsudan passieren im Moment grausame Dinge, interessiert hier kaum jemand, lässt sich politisch und/oder moralisch nicht instrumentalisieren.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Mahmoud hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:03)

Um zum Ausgangsthema zu kommen: Mag schon sein, daß die Peschmerga Kriegsverbrechen begehen. Aber diese Tatsache lockt keine Katze hinterm Ofen hervor.... Weil nämlich in einem Krieg immer Verbrechen begangen werden. Das haben die Amerikaner gemacht, die Deutschen, die Vietnamesen, der IS, die Assad treuen Syrer, jetzt tun es die Türken in Nordsyrien usw.... Jede Seite kann sich die für sie geeignetsten Bösewichte herauspicken und drauflosschimpfen und die Empörungsmaschine anwerfen.
Bei allem Verständnis für den Schutz der Zivilbevölkerung, von Kindern und Krankenhäusern, haben die Genfer Konventionen etwas zutiefst Perverses an sich: Nämlich daß sie den Krieg in ein Regelwerk packen wollen, wie ein Videospiel oder ein Gesellschaftsspiel, und damit die Illusion, daß es etwas wie einen "humanen" Krieg geben könnte...
Denk mal an das gewöhnliche, nationale Strafrecht - Verbrechen passieren, werden aber meistens verfolgt. Eine grundsätzliche Straflosigkeit oder Nichtverfolgung von schwersten Verbrechen ist definitiv ein Problem.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Feb 2018, 02:25) Denk mal an das gewöhnliche, nationale Strafrecht - Verbrechen passieren, werden aber meistens verfolgt. Eine grundsätzliche Straflosigkeit oder Nichtverfolgung von schwersten Verbrechen ist definitiv ein Problem.
Ja soweit korrekt. Dummerweise ist das nur einer von mehreren relevanten Aspekten, gibt noch drei weitere wichtige:
- Supermächte haben praktisch Immunität weil es keinen Souverän gibt der sie belangen kann
- In asymmetrischen Konflikten kommen die kleineren Konfliktseiten zu oft zu dem Schluss dass es sie das Völkerrecht eigentlich gar nicht zu interessieren braucht, weil sie bis zur Anzeige sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit tot sind
- Hitler hat nicht auf den Einsatz von Giftgas im Krieg verzichtet weil er fürchtete dass er nach dem Krieg dafür vor nen Richter gezerrt werden könnte, sonst hätte er auch auf den Einsatz von Giftgas und das Morden in den Konzentrationslagern verzichtet. Hitler hat einzig und allein auf den Einsatz von Giftgas im Krieg verzichtet weil er sich sicher war dass dies keinen Vorteil für ihn bringt, da seine Gegner das dann schlicht auch gemacht hätten. Und Assad setzt wie Saddam einzig und allein Giftgas ein weil er sich sicher ist dass er reziprok nicht auf der Empfangsseite stehen wird.

Damit komme ich zu dem Schluss dass das Völkerrecht als Abschreckungsmittel komplett überbewertet ist. Die einzigen die's abschreckt sind westliche Demokratien die keine Supermacht sind, und da sind Übergriffe der eigenen Bevölkerung seit Vietnam sowieso schon schwer vermittelbar. Oder anders formuliert, wenn die eigene Bevölkerung schon in Ohnmacht fällt weil Du in nem Krieg eine größere Anzahl Gegner legal tötest (Versenkung der General Belgrano 1982, Highway of Death 1991) dann brauchst Du Dir über illegale Shortcuts sowieso keinerlei Gedanken machen.

Eine Beobachtung der Russen ist zudem leider korrekt: Was die Zahl der toten Zivilisten, und das Ausmaß der Zerstörung angeht, macht es keinen Unterschied ob Du eine Stadt in monatelangem zermürbendem aber legal geführtem Kleinkrieg einnimmst, ob Du sie überrennst nachdem Du illegal (und hypothetisch) das nichtnukleare Äquivalent einer Atombombe drüber gezündet hast, oder ob Du sie nicht einnimmst und Terroristen wie den IS schlicht machen lässt. Der Zeitfaktor nimmt den Zivilisten praktisch jeden Vorteil den das Völkerrecht ihnen einzuräumen versucht, die einzigen die wirklich profitieren sind die Verteidiger die sich in der Stadt verschanzt haben um sie als Schild einzusetzen.

Und eine bittere Beobachtung der Israelis ist leider auch korrekt: Je mehr Du Dich bemühst einen Konflikt im Einklang mit den Regeln des Völkerrechts zu führen, umso mehr wirst Du mit erfundenen Anschuldigungen und Möchtegern-Verletzungen konfrontiert. Und wenn man schon soweit wie die Israelis geht und Warnkörper auf militärisch genutzte Gebäude abschießt bevor man sie zerstört, dann bringt das Islamisten nur auf die Idee dass es für sie vorteilhafter ist ihre Familien schlicht zu zwingen in den Gebäuden zu bleiben, so a'la "Opfer müssen für die Sache gebracht werden".
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

tabernakel hat geschrieben:(26 Feb 2018, 22:42)

Ja soweit korrekt. Dummerweise ist das nur einer von mehreren relevanten Aspekten, gibt noch drei weitere wichtige:
- Supermächte haben praktisch Immunität weil es keinen Souverän gibt der sie belangen kann
- In asymmetrischen Konflikten kommen die kleineren Konfliktseiten zu oft zu dem Schluss dass es sie das Völkerrecht eigentlich gar nicht zu interessieren braucht, weil sie bis zur Anzeige sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit tot sind
- Hitler hat nicht auf den Einsatz von Giftgas im Krieg verzichtet weil er fürchtete dass er nach dem Krieg dafür vor nen Richter gezerrt werden könnte, sonst hätte er auch auf den Einsatz von Giftgas und das Morden in den Konzentrationslagern verzichtet. Hitler hat einzig und allein auf den Einsatz von Giftgas im Krieg verzichtet weil er sich sicher war dass dies keinen Vorteil für ihn bringt, da seine Gegner das dann schlicht auch gemacht hätten. Und Assad setzt wie Saddam einzig und allein Giftgas ein weil er sich sicher ist dass er reziprok nicht auf der Empfangsseite stehen wird.

Damit komme ich zu dem Schluss dass das Völkerrecht als Abschreckungsmittel komplett überbewertet ist. Die einzigen die's abschreckt sind westliche Demokratien die keine Supermacht sind, und da sind Übergriffe der eigenen Bevölkerung seit Vietnam sowieso schon schwer vermittelbar. Oder anders formuliert, wenn die eigene Bevölkerung schon in Ohnmacht fällt weil Du in nem Krieg eine größere Anzahl Gegner legal tötest (Versenkung der General Belgrano 1982, Highway of Death 1991) dann brauchst Du Dir über illegale Shortcuts sowieso keinerlei Gedanken machen.

Eine Beobachtung der Russen ist zudem leider korrekt: Was die Zahl der toten Zivilisten, und das Ausmaß der Zerstörung angeht, macht es keinen Unterschied ob Du eine Stadt in monatelangem zermürbendem aber legal geführtem Kleinkrieg einnimmst, ob Du sie überrennst nachdem Du illegal (und hypothetisch) das nichtnukleare Äquivalent einer Atombombe drüber gezündet hast, oder ob Du sie nicht einnimmst und Terroristen wie den IS schlicht machen lässt. Der Zeitfaktor nimmt den Zivilisten praktisch jeden Vorteil den das Völkerrecht ihnen einzuräumen versucht, die einzigen die wirklich profitieren sind die Verteidiger die sich in der Stadt verschanzt haben um sie als Schild einzusetzen.

Und eine bittere Beobachtung der Israelis ist leider auch korrekt: Je mehr Du Dich bemühst einen Konflikt im Einklang mit den Regeln des Völkerrechts zu führen, umso mehr wirst Du mit erfundenen Anschuldigungen und Möchtegern-Verletzungen konfrontiert. Und wenn man schon soweit wie die Israelis geht und Warnkörper auf militärisch genutzte Gebäude abschießt bevor man sie zerstört, dann bringt das Islamisten nur auf die Idee dass es für sie vorteilhafter ist ihre Familien schlicht zu zwingen in den Gebäuden zu bleiben, so a'la "Opfer müssen für die Sache gebracht werden".
Sicher, das humanitäre Völkerrecht ist nicht in jedem Fall galant umsetzbar und niemand sagt, dass es keiner weiteren Entwicklung bedürfe. Dennoch war das Nürnberger Tribunal ein Meilenstein und sehr viel später dann auch das Den Haager Strafgericht. Die Generalprävention sollte man auch nicht unterschätzen - heute werden Massaker eher diskutiert als etwa noch vor 100 Jahren. Entsprechend spielt auch die öffentliche Meinung eine Rolle und es hat ja auch seinen Grund, weshalb beispielsweise die Israelische Armee einen anderen Ruf hat als der IS.
Militärische Operationen sind das eine, das gezielte und bewußte Abschlachten von Wehrlosen das andere. Beispiel Ruanda 1994. Oder mal andersherum formuliert - nicht jedes Verbrechen lässt sich als militärische Operation darstellen.

2016 ist über die Unterschiede von Mossul und Aleppo berichtet worden: http://www.spiegel.de/video/aleppo-und- ... 15335.html

Und wenn man denn sagen würde, nichts spiele eine Rolle, wie wollte man dann überhaupt dem IS etwas vorhalten ? Die Kritik am IS ist ja nicht nur rein philosophischer Natur.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von tabernakel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Feb 2018, 08:32) Die Generalprävention sollte man auch nicht unterschätzen - heute werden Massaker eher diskutiert als etwa noch vor 100 Jahren. Entsprechend spielt auch die öffentliche Meinung eine Rolle und es hat ja auch seinen Grund, weshalb beispielsweise die Israelische Armee einen anderen Ruf hat als der IS.
Lies noch mal Deine eigenen Worte. Im Endeffekt sagst Du selbst dass das Völkerrecht nur in Staaten interessiert die Meinungs- und Pressefreiheit haben, also funktioniert auch nur dort die "Generalprävention". Alle anderen interessiert's nur dazu sich selbst nen möglichst großen Vorteil zu verschaffen. Nochmal, der einzige Grund warum Giftgas wieder eingesetzt wird, ist dass sowohl Saddam als auch Assad nicht befürchten mussten dass sie selbst unter Giftgasattacken kommen - nicht wegen dem Völkerrecht. Als Assad heftige Gegenmaßnahmen befürchten musste hat er den Großteil seiner Vorräte zerstört - nicht wegen dem Völkerrecht. Und der einzige Grund warum es bis heute keinen Atomkrieg gab ist dass jeder der sie einsetzt sofort befürchten muss dass seine eigenen Städte verdampft werden - nicht wegen dem Völkerrecht.

Deine "Generalprävention" funktioniert also zurzeit super, sie erlaubt Diktatoren praktische jede Barbarei weil sie vielen ihrer Gegner die Hände auf dem Rücken zusammen bindet und damit der Abschreckung raubt. Genau darauf hat ein Duterte gesetzt, der hatte keine Lust mehr ständig für jede Kleinigkeit angeprangert zu werden während seine Gegner in den Drogenkartellen das Völkerrecht sowieso noch nie interessiert hat. Genau diese Asymmetrie macht aus der "Generalprävention" eine "Generalperversion", und wir züchten uns damit aktuell ne komplett neue Riege von Diktatoren fürs 21. Jahrhundert heran. Und wir müssen uns denke ich durchaus überlegen was man am Völkerrecht präzisieren kann damit sich dieser Trend wieder ändert. Nur dass ich da wenig Hoffnung habe, Putin und Xi finden die aktuelle Situation nämlich super.

Und nein, für die Verfolgung des IS braucht man nun wirklich kein Völkerrecht, der Irak verurteilt und richtet die Schergen grad reihenweise wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung hin. Also wegen richtigem Terrorismus, nicht dem was die Türkei da aktuell für hält. Da bleibt schlicht keiner für den ICC übrig.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(25 Feb 2018, 08:08)

Zu meiner Freude, haben sich die kurdischen Konfliktparteien zumindest bis jetzt nicht an der Tötung von Zivilisten direkt beteiligt - weder in Syrien noch im Irak. Das ändert nichts daran, dass die Kurden keine Heilsbringer sind und mitnichten ein Paradebeispiel der Demokratie vorort sind. Und doch unterscheidet uns eines wirklich makant vom Rest unserer Nachbarn: wir zeigen die Bereitschaft zur Koexistenz. Auf dieser Basis kann sich die Lage in der Region normalisieren - nur auf dieser!
Diese "Bereitschaft zur Koexistenz" sieht in der Realität aber etwas anders aus:
Seit zwei Jahren reise ich für Amnesty regelmäßig in den Irak, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Auf meiner jüngsten Recherchereise habe ich dokumentiert, dass die Peschmerga und andere kurdische Kämpfer im Nordirak arabische Dörfer zerstört haben, die sie vom "Islamischen Staat" zurückerobert hatten. Tausende Häuser haben die kurdischen Kämpfer geplündert, angezündet, in die Luft gesprengt oder mit Planierraupen zerstört. Bewohner wurden vertrieben. Zudem haben sie geflohene arabische Zivilisten daran gehindert, in ihre Heimatorte zurückzukehren. Die Bundesregierung will mit mir über diese Recherchen sprechen. Schließlich werden die Peschmerga von Deutschland unterstützt.
https://www.amnesty.de/journal/2016/apr ... verbrechen
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Es gibt nun neuere Vorwürfe seitens Amnesty, die sich zum einen auf die türkische Armee beziehen, zum anderen - und in geringerem Maße - auf die YPG.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:(01 Mar 2018, 10:21)

Diese "Bereitschaft zur Koexistenz" sieht in der Realität aber etwas anders aus:

https://www.amnesty.de/journal/2016/apr ... verbrechen
Ihr Troll-Verhalten ändert nichts an der Tatsache, dass die Kurden im Irak und in Syrien, anders als ihre Nachbarn, keine Zivilisten töten.

Denn eine Bereitschaft zur Koexistenz setzt immer voraus, dass man die Gegenseite nicht töten will.

Das kann man derzeit von der faschistischen Türkei nicht behaupten.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(01 Mar 2018, 16:53)

Ihr Troll-Verhalten ändert nichts an der Tatsache, dass die Kurden im Irak und in Syrien, anders als ihre Nachbarn, keine Zivilisten töten.

Denn eine Bereitschaft zur Koexistenz setzt immer voraus, dass man die Gegenseite nicht töten will.

Das kann man derzeit von der faschistischen Türkei nicht behaupten.
Nun ja, das ist aber bestenfalls eine "optimierte Ansicht". Tatsächlich sollen Zivilisten beim ungezielten Beschuss durch die YPG umgekommen sein, unter Verstoß gegen internationales Recht.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... en-amnesty
https://www.zvw.de/inhalt.syrien-amnest ... 8a743.html
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Nomen Nescio »

Kardux hat geschrieben:(01 Mar 2018, 16:53)

Ihr Troll-Verhalten ändert nichts an der Tatsache, dass die Kurden im Irak und in Syrien, anders als ihre Nachbarn, keine Zivilisten töten.

Denn eine Bereitschaft zur Koexistenz setzt immer voraus, dass man die Gegenseite nicht töten will.

Das kann man derzeit von der faschistischen Türkei nicht behaupten.
ob gewollt oder nicht gewollt, das fällt unter den nenner »collateral damage«. :rolleyes: :eek: :mad:
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(01 Mar 2018, 16:53)

Ihr Troll-Verhalten ändert nichts an der Tatsache, dass die Kurden im Irak und in Syrien, anders als ihre Nachbarn, keine Zivilisten töten.
Sie sind nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Ihre prokurdischen Märchen sind längst von der Realität eingeholt worden.
Denn eine Bereitschaft zur Koexistenz setzt immer voraus, dass man die Gegenseite nicht töten will.
Demnach hätten die YPG-Kurden keinerlei Interesse für eine Koexistenz mit der Gegenseite. Aber war das nicht schon immer so gewesen? Immerhin hat deren Mutterorganisation, die PKK nämlich, schon immer auch Zivilisten getötet. Weswegen sie ja auch als terroristisch eingestuft wird.
Aber man muss ja nicht gleich mit Mord und Totschlag kommen, wie die kurdischen Peschmerger es so eindrucksvoll gezeigt haben. Vertreibungen tun es auch, um seinen Unwillen für eine Koexistenz zum Ausdruck zu bringen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Sie sind nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Ihre prokurdischen Märchen sind längst von der Realität eingeholt worden.
Welche Märchen? Natürlich haben sich ALLE kurdischen Kriegsparteien anders verhalten. Gehen wir sie alle durch:

Sunnitische Araber in Syrien: haben noch, als die FSA existierte, alawitische und christliche Zivilisten getötet - waren aber trotzdem noch eher moderat. Über ihre Rolle innerhalb aller jihadistischen Gruppen brauche ich dann aber wohl nichts sagen - diese Taten sprechen für sich.

Sunnitische Araber im Irak: sind bis heute politisch und militärisch unorganisiert deshalb konnte der IS in ihren Siedlungsgebieten Fuß fassen. Das viele sunnitische Araber dort in den massiven Kriegsverbrechen bzw. dem Genozid an den Yeziden beteiligt waren spricht auch für sich.

Türkei: hat sich als Terrorpate des IS wieder einmal an einem Genozid beteiligt bzw. diesen orchestriert. Das man diesen Völkermord auch auf sunnitische Kurden im Irak und in Syrien ausweiten wollte, spricht Bände. Zudem tötet die Türkei seit drei Jahren wieder kurdische Zivilisten innerhalb der eigenen Grenzen - sie führen einen Bürgerkrieg. Wie u.a. die Frau von Erdo erwähnte, hat der Angriffskrieg in Efrîn auch nur ein Ziel - die Umsiedlung von sunnitischen Arabern (die nicht aus der Region sind) in Efrîn. Und wenn Sie schon von der Zerstörung von Dörfern reden möchten und sich da auch noch auf AI oder HRW beziehen, sollten Sie erst einmal die vielen Berichte lesen die über die Zerstörung von mehr als 3000 kurdischer Dörfer in den 90er Jahren handeln. Das sollten Sie erst einmal lesen, bevor Sie hier von Märchen sprechen. Die Verbrechen der Türkei sind alle dokumentiert und sprechen für sich - von Koexistenz hat diese menschenverachtende Politik Ankara nichts zu tun - hat sie auch nie. Immerhin hat man das Erbe der völkermordenden Jungtürken angetreten und bis heute verteidigt.

Alawiten in Syrien: Die Tatsache, dass diese kleine Volksgruppe ihrem Diktator blind folgt und weiterhin über viele Leichen geht damit man über ganz Syrien herrschen kann spricht für sich - so sieht keine friedliche Koexistenz aus.

Schiiten im Irak: sind für das Erstarken des IS im Irak verantwortlich, nachdem im Anschluss am Abzug der US-Truppen im Irak, ein Feldzug gegen die sunnitische Bevölkerung geführt wurde. Die Verbrechen der Maliki-Schergen sind dokumentiert, genauso aber auch die der Shia-Jihadisten nachdem der IS bekämpft wurde. So sieht keine Koexistenz aus.

Iran: orchestriert bedingt durch seinem Ziel (schiitischen Halbmond) die unversöhnliche Kriegsführung aller Shia-Jihadisten im Nahen Osten - unabhängig davon ob Schiiten in diesen Gebieten die Mehrheit stellen oder ob gar welche dort leben. Ähnlich wie die Türkei verfolgt man koloniale Interessen, die religiös begründet werden.
Jekyll hat geschrieben:Demnach hätten die YPG-Kurden keinerlei Interesse für eine Koexistenz mit der Gegenseite.
Wen sollen die YPG-Kurden denn von sich aus angegriffen haben? So wie die Giftgasanschläge der türkischen Armee bis heute nicht bewiesen sind, so ist es bis jetzt noch nicht bewiesen ob die YPG Ziele in der Türkei bzw. in Azaz angegriffen haben. Es wäre nicht der erste false-flag-Angriff der Türkei. Und selbst wenn man angegriffen hätte, so muss immer noch gesagt werden, dass nicht agiert sondern reagiert wurde. Die YPG hat niemals von sich aus irgendwen angegriffen.
Jekyll hat geschrieben:Immerhin hat deren Mutterorganisation, die PKK nämlich, schon immer auch Zivilisten getötet. Weswegen sie ja auch als terroristisch eingestuft wird.
Genau, deshalb gilt die PKK als terroristisch - zu Recht! Das ändert aber nichts daran, dass die Tochterorganisation anders agiert. Töchter handeln nicht immer wie Mütter...Sie verstehen...
Jekyll hat geschrieben:Aber man muss ja nicht gleich mit Mord und Totschlag kommen, wie die kurdischen Peschmerger es so eindrucksvoll gezeigt haben. Vertreibungen tun es auch, um seinen Unwillen für eine Koexistenz zum Ausdruck zu bringen.
Gut das Sie endlich zwischen Tod und Mordschlag, wie es Ihre Türkei handhabt, und den Präventivmaßnahmen der Peshmerge unterscheiden (mit dem Resultat, dass niemand starb). Nur eines noch: die Peshmerge haben niemanden vertrieben, sondern die Leute in diesen Dörfern an einer Rückkehr gehindert. Und wieso? Weil diese Menschen den Tod und Mordschlag des IS unterstützten. Ja, dagegen muss nunmal vorgegangen werden. Um seine eigene Existenz erst zu sichern. Und solange die Gegenseite am Leben ist, signalisiert man ja auch den Willen auf eine Koexistenz unter bestimmten Bedingungen.
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Jekyll
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

@Kardux

Mit solchen propagandistisch gefärbten, relativierenden Statements bestätigen Sie nur, dass Sie eine Märchenerzählerin sind. Natürlich haben die Peschmerga die Araber vertrieben. Etwas ähnliches haben kurdische Milizen auch in Syrien gemacht. Aus einem von mir erstellten Thread:

"Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen" (Focus)
Die Menschenrechtsorganisation entsandte eine Mission in 14 Städte und Dörfer in Nordsyrien. Die Zerstörungen, die sie dort vorfanden, seien nicht das Ergebnis von Kämpfen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sondern vielmehr einer "gezielten und koordinierten Kampagne zur kollektiven Bestrafung" der Einwohner der zuvor vom IS kontrollierten Dörfer oder von Dörfern, die angeblich IS-Kämpfern Zuflucht boten.

Von Amnesty ausgewerteten Satellitenbildern zufolge wurde etwa das Dorf Husseinija im Nordosten Syriens in der Zeit zwischen Juni 2014 und Juni 2015 zu 94 Prozent zerstört. Ein von Amnesty zitierter Einwohner Husseinijas beschreibt, dass die Kurdenkämpfer die Menschen aus den Häusern getrieben, die Häuser angezündet und sie eins ums andere mit Planierraupen dem Erdboden gleichgemacht hätten, bis es das Dorf nicht mehr gegeben habe.
http://www.focus.de/politik/ausland/syr ... 09229.html

Eine andere Quelle:
"Amnesty International wirft Kurden Vertreibung von Arabern vor" (heise.de)
Damals berichteten vor allem türkische und arabische Medien sowie Blogs über die Vorwürfe. Westliche Zeitungen und Sender griffen sie kaum auf. Nun hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) einen Bericht veröffentlicht, der Zwangsumsiedlungen sowie die Zerstörung ganzer Dörfer mittels Zeugenaussagen, Satellitenbildern, Fotos und Videos dokumentiert.
[...]
In Asaylem und Husseiniya fand sie vor Ort Indizien dafür, dass die YPG nicht nur Dörfler vertrieb, sondern auch zahlreiche Häuser zerstörte. In Husseiniya stand beim AI-Besuch Anfang August nur noch ein einziges von vorher rund 90 Häusern. Ein Husseiniyaner berichtete, dass die YPG den Bewohnern nicht einmal Zeit ließ, ihre Kleider aus den Häusern zu holen, bevor sie sie anzündete und später mit Bulldozern niederwalzte.
http://www.heise.de/tp/artikel/46/46247/1.html

Hier der entsprechende Bericht von Amnesty International:
https://www.amnesty.org/en/latest/news/ ... ar-crimes/
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Provokateur »

Aber die Türken dürfen die Kurden von ihrer Südgrenze vertreiben, respektive in einem Genozid vernichten? Denn das läuft da ja gerade.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Provokateur hat geschrieben:(04 Mar 2018, 02:07)

Aber die Türken dürfen die Kurden von ihrer Südgrenze vertreiben, respektive in einem Genozid vernichten? Denn das läuft da ja gerade.
das is doch kein genozid!
das is ne flexibilisierung und nötige umstrukturierung der bevölkerungsethnien um sie fit zu machen für die zukunft....- :D :p
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Provokateur »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(04 Mar 2018, 02:16)

das is doch kein genozid!
das is ne flexibilisierung und nötige umstrukturierung der bevölkerungsethnien um sie fit zu machen für die zukunft....- :D :p
Ob der zitierte User das für Bosnien genau so sieht?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Provokateur hat geschrieben:(04 Mar 2018, 02:17)

Ob der zitierte User das für Bosnien genau so sieht?
ich rede aber von der türkei, die beim terminus genozid traditionell schmerzfrei is.
genozid? die türkei? niemals, jemals...-!! :p
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Mit solchen propagandistisch gefärbten, relativierenden Statements bestätigen Sie nur, dass Sie eine Märchenerzählerin sind. Natürlich haben die Peschmerga die Araber vertrieben. Etwas ähnliches haben kurdische Milizen auch in Syrien gemacht. Aus einem von mir erstellten Thread:
Ich relativiere gar nichts! Der IS hat (mit voller Unterstützung Ihrer faschistischen Türkei) Kurden und andere Minderheiten im Irak angegriffen und größte Verbrechen begangen. Der Angriff ging vom IS aus. Dieser IS konnte sich in den Siedlungsgebieten der arabischen und turkmenischen Sunniten festsetzen - nach und nach fand er speziell in den ethnisch gemischten Randgebieten größten Anhang unter den letztgenannten Volksgruppen. Das sich der IS überhaupt einnisten konnte, ist auf die Taten Malikis zurück zu führen. Damit haben die Kurden also rein gar nichts zu tun. Wieso aber dann wieder der Angriff auf die Kurden? Als ob der Genozid von Saddam Hussein an den Kurden nicht genug wäre...

Nachdem der IS also die Kurden angriff und Dorf um Dorf einnahm, mischten sich (zum Bedauern der Türkei) irgendwann die USA ein. Mit der Hilfe der USA konnte der IS erst einmal zurück gedrängt werden - die von AI angeführten Dörfer zählten zur direkten Frontlinie. Diese Zivilisten (gemeint sind die wenigen Dörfer die AI anspricht) sind dann zusammen mit dem IS geflohen. Die ganze Welt hat gegen den IS gekämpft - wer sich auf seine Seite stellte musste eben fliehen und wurde nicht (achten Sie auf die Terminologie) vertrieben. Nachdem die Peshmerge das Gebiet kontrollierten, liess man nach und nach die Bewohner einiger Dörfer (Araber) zurück - einige wenige aber nicht (bei einigen wneigen Dörfern nicht). Letztere waren von Anfang an, glühende IS-Anhänger. Aus ihren Dörfern heraus wurden die Angriffe des IS koordiniert. Das die Kurden im Irak (die militärisch eh schon limitiert sind) keine IS-Anhänger knapp hinter der Front brauchen dürfte für einige einleuchtend sein. Das Menschen, die sich an Verbrechen an Frauen und Kindern (siehe Sexsklaven) und allen Minderheiten beteiligten, im Anschluss an diese Taten, keine gern gesehenen Nachbarn sind, dürfte auch für einige Leute einleuchtend sein.

Das es für Sie nicht einleuchtend ist überrascht nicht weiter, wurde doch so die Vernichtung der Kurden verhindert.
Jekyll hat geschrieben:Hier der entsprechende Bericht von Amnesty International:
Ein UN-Bericht hat diese Vorwürfe widerlegt.

Lustig finde ich es, wie Sie sich hier stets im Kreis drehen. Sie stellen seit 2 Jahren eifrig ein und dieselben Berichte von AI (das sind ungefähr 3-4 Berichte) ins Forum. Zu Ihrer Bedauerung kommen ja keine nach - deshalb immer wieder dieselben Berichte einstellen. Erwähnenswert ist noch: während Sie eifrig durch die Webseite von AI oder HRW schwirren, kommt ihnen gar nicht einmal der Gedanke einen Blick auf die zig-tausenden Berichte zu den Menschenrechtsverletzungen/Verbrechen Ihrer faschistischen Türkei zu werfen - u.a. auch an den Aleviten in der Türkei (hallo Stockholm-Syndrom). Dann aber bei den Kurden den dicken Menschenrechtler spielen.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Provokateur hat geschrieben:(04 Mar 2018, 02:07)

Aber die Türken dürfen die Kurden von ihrer Südgrenze vertreiben, respektive in einem Genozid vernichten? Denn das läuft da ja gerade.
Das ist nunmal was ganz anderes. Die Region Efrîn hat die Existenz der Türkei bedroht. Von Efrîn gingen Angriffe auf die Türkei aus. Die Türkei musste eben um seine Existenz bangen. Nachdem man nun die kleine Region seit mehr als einem Monat täglich mit Bomben übersäht können türkische Kinder wieder ruhig schlafen. Und damit sie auch weiterhin ruhig schlafen können, sollen arabische und turkmenische Flüchtlinge (die nicht aus Efrîn kommen) in dieser Region angesiedelt werden. Und was geschieht mit den vertriebenen Kurden? Nicht weiter wichtig - die können ja vielleicht in die Berge - sind eh nur Höhlenmenschen.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(04 Mar 2018, 08:11)

[...] Nachdem die Peshmerge das Gebiet kontrollierten, liess man nach und nach die Bewohner einiger Dörfer (Araber) zurück - einige wenige aber nicht (bei einigen wneigen Dörfern nicht). Letztere waren von Anfang an, glühende IS-Anhänger. Aus ihren Dörfern heraus wurden die Angriffe des IS koordiniert. Das die Kurden im Irak (die militärisch eh schon limitiert sind) keine IS-Anhänger knapp hinter der Front brauchen dürfte für einige einleuchtend sein. Das Menschen, die sich an Verbrechen an Frauen und Kindern (siehe Sexsklaven) und allen Minderheiten beteiligten, im Anschluss an diese Taten, keine gern gesehenen Nachbarn sind, dürfte auch für einige Leute einleuchtend sein.

Das es für Sie nicht einleuchtend ist überrascht nicht weiter, wurde doch so die Vernichtung der Kurden verhindert.
Haben Sie auch mal objektive Quellen, die belegen, dass diese Dörfer "glühende IS-Anhänger" waren - wir reden immerhin von ganzen Dörfern samt Zivilisten! - und dass diese Menschen "die Vernichtung der Kurden" anstrebten? Im Gegensatz zu Ihren Märchen, die Sie hier immer wieder auftischen, sind die Berichte von AI und HRW da weitaus seriöser (Augenzeugenberichte, Satellitenaufnahmen...).
Ein UN-Bericht hat diese Vorwürfe widerlegt.
Und? Warum stellen Sie diesen Bericht nicht hier rein?
Lustig finde ich es, wie Sie sich hier stets im Kreis drehen. Sie stellen seit 2 Jahren eifrig ein und dieselben Berichte von AI (das sind ungefähr 3-4 Berichte) ins Forum.
Liegt wohl daran, dass von Leuten wie Ihnen auch die ein und dieselben relativierenden/leugnerischen Märchen kommen, die einer Korrektur bedürfen.
Zu Ihrer Bedauerung kommen ja keine nach - deshalb immer wieder dieselben Berichte einstellen.
Die auch vollkommen ausreichend sind als Beleg. Ein Verfallsdatum haben solche Berichte auch nicht. Wenn jemand den Holocaust leugnen würde, würde ich auch immer und immer wieder mit denselben Beweisen und Belegen kommen. Wenn Ihnen das zu langweilig erscheint, dann sollten Sie halt keine Lügenmärchen mehr erzählen.
Dass aber die westliche Fraktionen auf diese Vorkommnisse eher...verhalten reagieren, ist in der Tat sehr bemerkenswert, aber auch nachvollziehbar. Wer würde schon freiwillig zugeben wollen, dass die eigene Fraktion in Makroverbrechen verstrickt ist?
Erwähnenswert ist noch: während Sie eifrig durch die Webseite von AI oder HRW schwirren, kommt ihnen gar nicht einmal der Gedanke einen Blick auf die zig-tausenden Berichte zu den Menschenrechtsverletzungen/Verbrechen Ihrer faschistischen Türkei zu werfen - u.a. auch an den Aleviten in der Türkei (hallo Stockholm-Syndrom). Dann aber bei den Kurden den dicken Menschenrechtler spielen.
Ich spiele das nicht. Ich bin tatsächlich ein Super-Menschenrechtler und -Humanist. Das habe ich als Alevit gewissermaßen mit der Muttermilch aufgesogen.
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Re: Peschmerga begehen massive Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Und? Warum stellen Sie diesen Bericht nicht hier rein?
Ich hatte den Bericht bereits in einem anderen Strang eingestellt (Führt die Türkei einen Angriffskrieg, Seite 34). Sie haben sogar 3 Stunden nachdem ich diesen Bericht verlinkt einen Ihrer so vielen Einzeiler-Spam-Beiträge verschickt. Also fragen Sie doch nicht so scheinheilig nach dem UN-Bericht. Und überhaupt: was bringt es einen eindoktrinierten Erdogan-Jünger, der am Stockholm-Syndrom leidet, Belege oder Berichte vorzulegen? Als ob Sie bereit wären, sich tiefgründig mit dem Thema zu befassen...
UN says no ethnic cleansing by Kurds in northern Syria

The U.N. Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic released a new report that refused allegations by Amnesty International and Turkey that the Kurds have been involved in ethnic cleansing in northern Syria.

“Though allegations of ‘ethnic cleansing’ continued to be received during the period under review, the Commission found no evidence to substantiate claims that YPG [Kurdish People’s Protection Units] or SDF [Syrian Democratic Forces] ever targeted Arab communities on the basis of ethnicity, nor that YPG cantonal authorities systematically sought to change the demographic composition of territories under their control through the commission of violations directed against any particular ethnic group,” the UN said.

“Our latest @UNCoISyria report finds temporary displacements carried out by SDF or YPG in northern Syria were done with military necessity,” the UN Syria Commission said.

“Across northern Syria, SDF or YPG forces displaced communities in order to clear areas mined by ISIS during their withdrawal,” the UN report said.

However, it said: “In some cases, SDF or YPG forces did not provide adequate humanitarian aid such as tents or water to displaced communities. YPG forces further continue to forcibly conscript men and boys for military service.”

Syrian Kurdish officials see the UN report as a proof that the earlier allegations by Amnesty International and Turkey were wrong and politicized.

The Turkish government kept accusing the Kurds of ethnic cleansing against Arabs.

“If they keep their word, they have guaranteed us because the YPG/PYD conduct ethnic cleansing wherever they go,” Turkish Foreign Minister Mevlüt Çavuşoğlu said on June 7 2016.

However, Kurdish officials have repeatedly denied these allegations as propaganda and pointed out that Turkey and Turkish-affiliated rebels have been involved in displacing Kurdish civilians in Northern Aleppo.
http://www.kurdishinstitute.be/un-says- ... ern-syria/
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