Nach so viel Herabsetzung der USA und ihrer
Strategie "no boots on the ground" sollte man
nun doch einmal anerkennen, daß diese Strategie
sich bewährt, in einem asymmetrischen Krieg
den unberechnbaren Gegner zu vernichten.
Nach Hitler nun der IS, gleiches Schema - US-Versprechen und Abwarten, während die Russen einen großen Teil der Sache direkt erledigen.
Nach Hitler nun der IS, gleiches Schema - US-Versprechen und Abwarten, während die Russen einen großen Teil der Sache direkt erledigen.
Die nachhaltige Lösung dauert eben lange Zeit;
dann ist der IS mitsamt Al Nusra ausgeschaltet.
Derzeit gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln.
Und am Ende gibt es dann auch eine politische
Lösung, weil etwas ganz Neues gewachsen ist.
Der IS hat nur an den Rändern Territorien verloren, die Kerngebiete sind weitgehend unangetastet. Er wird aber langsam zermürbt, weil er an vielen Fronten gegen verschiedene Gegner gleichzeitig kämpft. So etwas muss früher oder später dazu führen, dass man irgendwann zurückweichen muss, weil Geld, Waffen und Leute knapp werden. Und ich denke genau das ist von den USA auch gewollt, anstatt mit einem schnellen Schlag die Organisation zu zerschlagen, was zu einem Exodus von zigtausenden Jihadisten in aller Herren Länder führt, beschäftigt man sie und bringt so viele wie möglich um.
Würde der IS von heute auf morgen besiegt werden würde das die Terrorgefahr weltweit massiv erhöhen.
Waffen und Leute werden dezimiert, und der Nachschub an neuem Material versiebt.
Man kann sich natürlich den Pseudokrieg der "Koalition" schönreden und den stärksten Gegner des IS diffamieren. Man kann ignorieren, daß der IS trotz des angeblichen Kampfes der Koalition permanent in der Offensive war. Man kann ignorieren, daß der IS Ramadi, Palmyra, Deir Ezzor und Hasakah angreifen und die beiden erstgenannten auch erobern konnte, ohne daß die Koalition einen Finger rührte, während sie Kobani den Erdboben gleichmachte. Man kann ignorieren, daß die Koalition den IS mittles Zuckerbrot (Nachschubabwürfe) und Peitsche (Bomben) steuert. All das kann man ignorieren und so zu dem Schluß kommen, daß ein konsequenter Kampf gegen den Terror die Terrorgefahr erhöht.
Ist ihnen bewusst, dass in Palmyra und Deir Ezzor Truppen von Assad kämpften, und die US-geführte Koalition den IS bei Angriffen auf Assad nicht störte?
Hier kam erst eine Wendung nach dem die Russen angriffen.
Hier mal eine Karte, welche die Lage aus Sicht des IS zeigt. Man kann erkennen, dass man hauptsächlich Randgebiete verloren hat. Die eigentlichen Kerngebiete im Irak sind weit davon entfernt bedroht zu werden und in Syrien hat man auch noch keine größere Stadt verloren. Ich vermute aber, dass sich genau das im Laufe des Jahres 2016 ändern wird. Palmyra wäre da nur der Anfang, man muss schauen ob die Assad-Loyalisten das hinbekommen.
.
Der IS kontrolliert noch einige Grossstädte im Irak. Darunter Fallujah, Hit Tal Afar, Al Quam und Mosul.
Ich befürchte das wird ein viel härterer Kampf als in Syrien
Ist ihnen bewusst, dass in Palmyra und Deir Ezzor Truppen von Assad kämpften, und die US-geführte Koalition den IS bei Angriffen auf Assad nicht störte?
Hier kam erst eine Wendung nach dem die Russen angriffen.
Ja, das ist mir bewußt. Steht doch in meinem letzten Beitrag hier, den Sie zitiert haben.
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Sa 2. Apr 2016, 11:32
von Bobo
Der IS wird sich in den kommenden Monaten in Luft auflösen und /oder exorbitante Verluste erleiden. Das lassen die fehlenden Rückzugsgebiete vermuten. Die Fronten rücken näher und sie können weder in den Iran noch in die Kurdengebiete ausweichen. In beiden würden sie massakriert. Das dürfte die Lust auf das "Heldentum arg dämpfen. Es ist damit zu rechnen, dass die Banden zunehmend Auflösungserscheinungen zeigen werden, bevor sie zum entscheidenden Gefecht gestellt werden oder zwischen mehreren Fronten aufgerieben werden. Auch denkbar, die geplante Auflösung, in der Hoffnung, sich später anderswo neu formieren zu können. Wie immer es kommt, die Zeit des IS läuft ab.
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Fr 30. Jun 2017, 21:54
von jack000
Syrien:
Wie drastisch die Gebietsverluste der Terrormiliz sind, zeigt ein neuer Bericht von Conflict Monitor. Das Projekt des britischen Analyse-Instituts IHS Markit untersucht seit 2014 die Entwicklung von ISIS.
► Während ISIS im Januar 2015 noch 90 800 Quadratkilometer besetzte, sind es heute dem Projekt zufolge nur noch 36 200 Quadratkilometer.
Das entspricht zwar immer noch in etwa der Größe Belgiens, aber wie die Entwicklungen in Rakka und Mossul zeigen, verliert ISIS in kurzer Zeit immer mehr Territorium. Allein in den vergangenen sechs Monaten hat die Terrorgruppe 40 Prozent ihres Gebiets verloren.
Nach der Eroberung der zerstörten Großen Moschee von Al-Nuri in Mossul hat der irakische Regierungschef Al-Abadi das vom IS ausgerufene Kalifat für beendet erklärt. Seit drei Jahren galt das Gebäude als Symbol für die Macht des IS.
Drei Jahre nach Ausrufung des IS-Kalifats hat Iraks Armee mit der Großen Moschee von Mossul das bisherige Symbol für die Macht der Terrormiliz eingenommen. Anti-Terroreinheiten brachten das weitgehend zerstörte Gebäude in Mossuls Altstadt unter Kontrolle, sagte ein Armeesprecher: "Ihr erfundener Staat ist zusammengebrochen!"
Spätestens Ende 2016 wird der IS (zumindest in seiner jetzigen Form) Geschichte sein ...
Da habe ich mich wohl um 1 Jahr geirrt aber nicht in der Sache an sich!
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Fr 30. Jun 2017, 22:01
von jack000
Uno-Bericht 2017
Fast eine halbe Million Syrer kehrt in Heimat zurück
Aleppo, Homs, Damaskus: Ihre Heimatorte sind nicht mehr das, was sie einmal waren - trotzdem kehren viele Syrer dorthin zurück. Fast 500.000 Menschen sollen in diesem Jahr diesen Weg angetreten haben.
Habe ich und du solltest mal nachdenken bevor du Beiträge schreibst ... oder freut es dich nicht das der IS nun nur noch ein Schatten seiner selbst ist?
Habe ich und du solltest mal nachdenken bevor du Beiträge schreibst ... oder freut es dich nicht das der IS nun nur noch ein Schatten seiner selbst ist?
Wie kommst du darauf? Weil 500000 inlandsfluechtlinge nach angehörigen und Habseligkeiten schauen?
Also 471.000 sind irrelevant aber ab 500.000 kann man diskutieren?
Nein. Da hast du mich falsch verstanden bzw. vielleicht habe ich mich aber auch falsch ausgedrückt.
In der Artikelüberschrift steht fast 500 000. Im Artikel ergeben die zusammen addierten Zahlen 471 000. 471 000 ist für mich aber weit entfernt von 500 000 und daher nicht mal ansatzweise fast 500 000.
Wie kommst du darauf? Weil 500000 inlandsfluechtlinge nach angehörigen und Habseligkeiten schauen?
Sind ja nicht nur die, sondern auch andere die gerade noch knapp vor den Fassbomben fliehen konnten und nicht mal die Zeit hatten ihren Ausweis mitzunehmen:
Offenbar kehren zumindest einige Asylberechtigte zu Urlaubszwecken vorübergehend in jenes Land zurück, aus dem sie offiziell geflüchtet sind. Laut Recherchen der "Welt am Sonntag” reisten anerkannte Asylbewerber, die arbeitslos gemeldet sind, für kurze Zeit in Länder wie Syrien, Afghanistan oder den Libanon.
Die «Welt am Sonntag» berichtete von Fällen, die den Berliner Arbeitsagenturen bekannt geworden und auf andere Regionen übertragbar seien. Die Arbeitsagenturen sind involviert, weil Asylberechtigte dort Hartz-IV-Leistungen beziehen. «Es gibt solche Fälle», bestätigte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) der Zeitung. Offizielle Erhebungen lägen aber nicht vor.
Hartz-IV-Empfänger haben Anspruch auf 21 Tage Ortsabwesenheit pro Jahr, ohne dass die Bezüge gesenkt werden. Ein solcher Urlaub muss gemeldet werden und wird im Regelfall genehmigt. Eine Pflicht, den Urlaubsort anzugeben, besteht nicht. Erfährt ein Betreuer im Gespräch von einer Reise etwa nach Syrien, darf er diese Information wegen des Datenschutzes nicht weitergeben, wie die BA-Sprecherin erläuterte.
Das Bundesinnenministerium weist auf europäische Regeln hin, wonach Reisen in den Verfolgerstaat nach einer Einzelfallprüfung zur Aberkennung des Schutzstatus führen können. Ein Sprecher machte in der Zeitung aber klar, dass es in Einzelfällen nachvollziehbare Gründe wie etwa die schwere Erkrankung eines Angehörigen geben kann.
Der Unions-Obmann im Innenausschuss des Bundestages, Armin Schuster (CDU), sagte dem Blatt, er könne sich nur ganz wenige Fälle vorstellen, in denen eine kurzzeitige Rückkehr gestattet werden könne. «Dafür wäre es aber zwingend erforderlich, dass wir die Flüchtlinge künftig generell verpflichten, eine solche Reise zu beantragen und vom BAMF genehmigen zu lassen.»
Nein. Da hast du mich falsch verstanden bzw. vielleicht habe ich mich aber auch falsch ausgedrückt.
In der Artikelüberschrift steht fast 500 000. Im Artikel ergeben die zusammen addierten Zahlen 471 000. 471 000 ist für mich aber weit entfernt von 500 000 und daher nicht mal ansatzweise fast 500 000.
Und wo liegt jetzt das Problem bei der Zuordnung zu der Größenordnung? Wenn es jetzt 529.000 gewesen wären, wäre die Einordnung in die Kategorie "1/2 Mio." doch korrekt?
Und wo liegt jetzt das Problem bei der Zuordnung zu der Größenordnung? Wenn es jetzt 529.000 gewesen wären, wäre die Einordnung in die Kategorie "1/2 Mio." doch korrekt?
Ich habe es nur mal erwähnt. Mach kein Fass auf.
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Fr 30. Jun 2017, 22:53
von jack000
Nun ok, es geht ja eigentlich um den Strangtitel. Und mit dem IS ist es ja nun nicht mehr gut bestellt ...
Nein. Da hast du mich falsch verstanden bzw. vielleicht habe ich mich aber auch falsch ausgedrückt.
In der Artikelüberschrift steht fast 500 000. Im Artikel ergeben die zusammen addierten Zahlen 471 000. 471 000 ist für mich aber weit entfernt von 500 000 und daher nicht mal ansatzweise fast 500 000.
in größenordnung liegen die beide zahlen bei einander. dies ist reine beckmesserei.
ich verkneife mir ein komment über ziffer und das anfechten davon.
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Do 9. Nov 2017, 20:37
von jack000
Der Strang kann doch inzwischen geschlossen werden?
=> Der IS existiert quasi nicht mehr, nur noch ein paar Bombenleger werden aus Frust der Niederlage sich noch melden ...
Der Strang kann doch inzwischen geschlossen werden?
=> Der IS existiert quasi nicht mehr, nur noch ein paar Bombenleger werden aus Frust der Niederlage sich noch melden ...
Natürlich ist der Strangtitel provokant und letztendlich wohl nicht richtig, aber nur weil der IS keine Gebiete mehr offen kontrolliert, heißt das nicht das er nicht mehr existiert. Sie agieren im Untergrund und besitzen in allen sunnitischen Siedlungsgebieten im Irak und Syrien Schläferzellen. Ich schrieb bereits vor zwei Jahren in diesem Strang:
Der IS wird solange exisitieren, bis sich die Großmächte auf eine neue Ordnung in der Region geeinigt haben. Wie sollte man glauben das der IS überlebensfähig wäre, wenn wirklich so viele Staaten aktiv gegen ihn kämpfen würde ? Der IS ist nur Mittel zum Zweck - für welchen, ist derzeit noch unklar (für mich zumindest).
Bei dieser Einschätzung bleibe ich auch zwei Jahre danach. Die Sunniten im Irak und in Syrien sind per se keine Anhänger des IS oder der jihadistischen Bewegung. Wenn man sie aber einfach ihrem Schicksal überlässt und keine passende Lösung für sie findet braucht man sich nicht über eine Radikalisierung wundern. Dann ist es für jede Terrorbewegung leicht Teile der Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. Denn eines ist klar: das Assad über ganz Syrien herrscht und die schiitischen Marionetten in Baghdad über den ganzen Irak ist keine Endlösung.
Man kommt um eine Neuordnung nicht herum. Das wird auch noch Staaten wie den Libanon betreffen.
Der Strang kann doch inzwischen geschlossen werden?
=> Der IS existiert quasi nicht mehr, nur noch ein paar Bombenleger werden aus Frust der Niederlage sich noch melden ...
Sehe ich völlig anders. Der IS hatte jetzt 3 Jahre Zeit Strukturen in der islamischen Welt und im Westen aufzubauen und gerade im Irak stehen die Bedingungen für ein Comeback der Gruppe gar nicht so schlecht. Denn dort geben mittlerweile pro-iranische Milizen den Ton an und wie Bagdad seine Legitimation in den sunnitischen Gebieten auf Dauer aufrecht erhalten will, ist im Moment völlig unklar.
Der IS steht vor einer erneuten Transformation zu Guerilla-Taktiken, aber niemand glaubt wirklich, dass die Gruppe jetzt zerschlagen ist oder etwas in der Art.
Sehe ich völlig anders. Der IS hatte jetzt 3 Jahre Zeit Strukturen in der islamischen Welt und im Westen aufzubauen und gerade im Irak stehen die Bedingungen für ein Comeback der Gruppe gar nicht so schlecht. Denn dort geben mittlerweile pro-iranische Milizen den Ton an und wie Bagdad seine Legitimation in den sunnitischen Gebieten auf Dauer aufrecht erhalten will, ist im Moment völlig unklar.
Der IS steht vor einer erneuten Transformation zu Guerilla-Taktiken, aber niemand glaubt wirklich, dass die Gruppe jetzt zerschlagen ist oder etwas in der Art.
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Sa 23. Dez 2017, 01:31
von Nero
Vor Jahren wurde in Foren von US-Begeiserten noch lauthals der Freiheitskampf der "Rebellen" bejubelt. Mittlerweile ist klar, dass der IS in Syrien ranwollte.
Vor Jahren wurde in Foren von US-Begeiserten noch lauthals der Freiheitskampf der "Rebellen" bejubelt. Mittlerweile ist klar, dass der IS in Syrien ranwollte.
Peinlich, mal wieder.
UUups und jetzt?
Die IS ist in Syrien nicht weitergekommen
und hat es auch sonst nicht mit irgendwelchen Landgewinnen.
Der IS ist eben nun wieder nichts.
Das ist auch gut so.
Re: Warum der Islamische Staat gewinnt.
Verfasst: Sa 23. Dez 2017, 11:52
von Platon
Es wird nach wie vor im Osten Syriens gegen den IS gekämpft und auch im Irak sind sie weiterhin aktiv. Er kontrolliert keine Städte mehr, ist aber weiterhin vereinzelt zu militärischen Aktionen fähig.