Ein Blogbeitrag, welcher argumentiert, dass der IS zu Beginn seiner Herrschaft sehr positiv aufgenommen wird, weil er Stabilität und Sicherheit in ein Gebiet bringt. Er sorgt auch dafür, dass die Grundversorgung der Bevölkerung an Wasser und Nahrung gesichert ist und auch Korruption und Kriminalität bekämpft wird. Dazu kommt, dass die härtesten IS-Gegner vor dessen Kämpfern fliehen, weswegen die Mehrheit der Menschen prinzipiell erstmal kein Problem mit dem IS hat. Das führt dazu, dass die Situation sich für die meisten Bewohner unter IS-Herrschaft zunächst einmal verbessert.
Aber mit der Zeit beginnt sich das Blatt zu wenden, wenn die Körperstrafen der IS-Scharia eingeführt werden, wenn es ein brutales Durchgreifen in Sachen Alkohol und Zigaretten gibt. Wenn die Steuern immer mehr steigen, und Luftangriffe z.B. durch die USA und Frankreich Kollateralschäden verursachen. Es ist eben nicht alles gut, wenn man unter einer Herrschaft lebt, die Krieg gegen den Rest der Welt führt.
Will McCants: The recent ISIS-claimed attacks in Paris, Beirut, and Egypt indicate the organization wants to take the fight to its enemies abroad. One reason might be that all is not well in ISIS-land. The nascent state in Syria and Iraq has lost around 25 percent of its territory and tens of thousands of fighters in the year since America and its allies began to their campaign to defeat it. While the state still endures for now, it's under tremendous pressure because of the costs of ceaseless war.
To explain the troubles ISIS faces at home, we have invited a group of scholars to comment on its governance over the past years and speculate on what they might face in the year ahead. First is Mara Revkin, a J.D./Ph.D. student at Yale who studies governance and lawmaking by insurgent groups such as ISIS.
Mara Revkin: More than a year after Mosul fell to ISIS in June 2014, sources report that civilians there are becoming increasingly critical of ISIS rule. Iraqis have recently described life in Mosul as a “nightmare,” “intolerable,” and “a big prison.” Others say that they have “no future” and are living in “a society where it’s normal for children to watch their elders being murdered.”
These anecdotes do not prove conclusively that public opinion has shifted, but they suggest that local support for ISIS rule in Mosul may have eroded since last June, when some civilians cautiously welcomed improvements in security and essential services that followed ISIS’s takeover of the city. External observers may find it hard to believe that any civilian living in fear of death by decapitation or stoning could regard such a system as legitimate. Yet, Syrians and Iraqis whom I have interviewed say that attitudes toward ISIS governance are often more favorable than outsiders commonly assume, particularly in the early stages of ISIS rule. [...]
http://www.brookings.edu/blogs/markaz/p ... in-mccants
Die Frage ist halt ob das wirklich schlechter ist als die Alternativen und ich denke solange der IS für die Grundbedürfnisse seiner Bevölkerung sorgen kann, es zu keinem Zusammenbruch der humanitären Infrastruktur, wie der Wasserversorgung etc. und keinen z.B. Hungersnöten kommt und man für Stabilität und Sicherheit sorgen kann, wird man keine allzu großen Probleme haben. Allerdings wird es langfristig gar nicht so einfach für den IS sein, das auch wirklich durchzuziehen, wenn man weiterhin überall Krieg führt und jetzt auch noch weltweit Anschläge durchführt. Man hat ja jetzt schon tausende, wenn nicht zehntausende Kämpfer verloren und sicherlich auch massenhaft Geld ausgegeben. Es ist einfach kaum vorstellbar, dass man das wirklich so jahrelang durchhält, irgendwann müssen einem Leute und Geld ausgehen.
Dieser Beitrag ist sehr gut.