Da sind aber alle Teilstreitkräfte mit einbezogen.
Aber es hat doch geheissen, 150.000 Mann Bodentruppen.
Und da schaut's schon anders aus.
Aber bei 1001 Nacht kommt's auf ein paar Nullen ja nicht an.
Moderator: Moderatoren Forum 3
das heißt die eigenen Truppen schützen die Grenze und die Vasallen sollen als Kolonialtruppen den Feind besiegenTeamchef » Fr 27. Mär 2015, 10:57 hat geschrieben:Zu den 150.000
Die Bodentruppen falls notwendig sollen vor allem Pakistaner und Ägypter stellen, die Saudis wollen sich nicht Ihre Finger schmutzig machen.
Auf Ägypten bezogen stimmen deine Aussagen voll und ganz. Bei Saudi-Arabien ist der Fall anders gelagert. Der Vergleich mit der irakischen Armee ist absurd, da sie seinerzeit hauptsächlich Waffenlieferungen und Militärsysteme aus dem Ostblock geliefert bekam, der den Baath-Partei-Sozialismus ideologisch, strategisch und militärisch unterstützte.Platon » Fr 27. Mär 2015, 01:26 hat geschrieben:Die Militärs in der Region sind zumeist eine Erweiterung der Staatlichen Bürokratie, d.h. es geht darum Leute an den Staat zu binden und diesen zum mächtigsten Machtfaktor in einem Land zu machen. Das heißt das Militär ist in erster Linie ein Arbeitgeber für die regierungsloyalen Massen und im Offiziersrang für die Elite. Darum hat man ja dann auch immer eine 6stellige Anzahl an Leuten, selbst bei kleineren Ländern. Wie viele von denen im Ernstfall wirklich für einen Krieg mobilisiert werden könnten steht dann wieder auf einem völlig anderen Blatt, man sieht es ja im Irak und übrigens auch in Ägypten, dem Militärstaat par excellence, das ein Riesenmilitär im Kriegsfall noch gar nichts heißen mus. Zumal diese Institutionen zumeist auch korrupt sind und Geld, persönliche Verbindungen und politische Meinung mehr zählen als militärische Befähigung. Ist also alles ziemlich ineffizient. In diesem Sinne müssen 150 000 auf die schnelle zusammengezogene saudische Soldaten an der Grenze nicht viel heißen. Klar es gibt Elite-Einheiten und es gibt diese Piloten die ja in den letzten Jahren regelmäßig Einsätze fliegen, aber in der Breite dürfte es eher ernüchtern aussehen. Es muss ja nicht so eine Blamage werden wie bei der irakischen Armee, die eigentlich bis an die Zähne bewaffnet in großen Massen vor einer zahlenmäßig offensichtlich um ein vielfaches unterlege ISI-Miliz davon gerannt sind. Aber man sollte nicht glauben, dass man die kampferprobten Huthis und die Teile der jemenitische Armee die seit Jahren gekämpft haben mal eben so in ihren eigenen Territorien besiegt. Völlig egal wie teuer die Munition ist die man verfeuert.
Reine Spekulation. Ich kann mir angesichts der militärischen Überlegenheit der Golfstaaten schlicht nicht vorstellen, dass sich die Huthis lange halten, auch wenn sie AlQaida einigermaßen in Schach halten konnten.Die Saudische Armee müsste sich auf einen langen Kampf einstellen und das in einem Land das von Stämmen beherrscht wird und in dem so etwas wie ein staatliches Gewaltmonopol ein Fremdwort ist. Darum werden sie meines Erachtens auch nicht so verrückt sein tatsächlich weite Teile des Jemen militärisch erobern zu wollen.
Die 150 000 Soldaten sind praktisch nichts wert. Mit etwas Glück schickt Pakistan Soldaten. Die managen sowieso nicht unerhebliche Teile des saudischen Militärs. Die saudisch-pakistanische Atombombe sowieso. Pakistan scheint bis dato aber nicht begeistert zu sein. Wenn sich das nicht ändert, werden saudische Flugzeuge über dem Jemen entschlossen herumfliegen. Nicht mehr und nicht weniger.Pakistan mulling Saudi request to send ground troops to Yemen
Saudi Arabia, looking for soldiers willing to fight on the ground in Yemen, asked Pakistan if it would send troops. So far, that looks unlikely.
http://www.csmonitor.com/World/Security ... s-to-Yemen
Die Houthis sind weiter auf dem Vormarsch. Trotz der königlichen Fliegerstreitkräfte der al-Sauds.Am Donnerstag rettete die US-Armee zwei saudi-arabische Kampfpiloten: Die Besatzung eines Hubschraubers spürte die beiden Soldaten im Golf von Aden auf und brachte sie in Sicherheit, hieß es am Freitag aus dem US- Verteidigungsministerium.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 26055.html
Vermutlich wird das ein sehr langer Konflikt.Yemen Houthi rebels advance despite Saudi-led air strikes
http://www.irishtimes.com/news/world/mi ... -1.2156435
Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte der Iran ein möglichst low profile dort halten. Man (Iran) kann etwas auch überreizen.Kardux » Sa 28. Mär 2015, 10:51 hat geschrieben:Aus diesem Schlamassel wird Saudi Arabien nicht heil heraus kommen...
Es steht jetzt sogar im Raum das der iranische General Qasim Sulaimani in den Jemen geschickt wird.
Damit ist aktive Hilfe gemeint, keine warmen oder begrüßenden Worte.palulu » Sa 28. Mär 2015, 23:34 hat geschrieben:Pakistan unterstützt die saudische Offensive nicht. Ebenso wenig die Türkei.
Aus saudischer Sicht gibt es im Jemen viel zu gewinnen bzw. zu verlieren. Es geht um die Vormachtstellung des Iran, diese klopfen quasi vor den Toren Saudi Arabiens an. Der schiitische Halbmond wird ausgeweitet und das weiss die arabische Liga, dementsprechend wurde dann reagiert. Die Argumentation der arabischen Liga hingegen, dass der legitime Praesident des Jemens, Hadi, nicht von Rebellen gestuerzt werden darf, ist doch ein wenig schmeichelhaft, wenn man sich die Situation in Syrien betrachtet, wo der "legitim" gewaehlte Fuehrer, Bashar Assad, ebenfalls von Rebellen angegriffen wird, jedoch die Golfstaaten diese Rebellen aktiv unterstuetzen.Platon hat geschrieben:Im Jemen gibt es vor allem nicht viel zu gewinnen. Außer ein bisschen die Saudis nervös zu machen bringt das alles nichts.
Am Ende sehen die Saudis in Yemen gleich mehrere strategische Ziele:Kardux » So 29. Mär 2015, 07:14 hat geschrieben:Der Nahe Osten versinkt in einen niemals enden wollenden Flaechenkrieg bzw. in viele Stellvertreterkriege. Ich frage mich immer mehr wozu es die Vereinten Nationen gibt. Wie lange moechte die UN noch hinter Sykes- Picot stehen ?
Die Frage die ich mir gestellt habe, ist wie viel der Iran riskieren will um den Huthis zum Sieg zu verhelfen. Denn vor allem im Irak, aber auch in Syrien sind elementare Interessen der Iraner betroffen und entsprechend gibt man Milliarden aus und ist mit Hunderten, wenn nicht Tausenden Beratern und wohl auch Soldaten in diesen Ländern aktiv. Im Jemen lohnt sich das alles nicht so wirklich. Klar kann man die Huthis politisch unterstützen und man hat sie wohl auch ausgerüstet und finanziert. Aber da jetzt mit Militärberatern und Freiwilligenverbänden anzurücken und einen direkten militärischen Konflikt mit der Armee Saudi-Arabiens zu riskieren ist wohl doch etwas übertrieben. Wenn die Saudis tatsächlich die Nerven verlieren und die Huthis versuchen mit Bodentruppen in ihre Rückzugsgebiete zurück zu treiben, dann sind die Iraner gut beraten die Ruhe zu bewahren. Auch wenn es dank dem baldigen Abkommen mit den USA wohl bald auch wieder mehr Geld geben wird.Kardux » So 29. Mär 2015, 07:14 hat geschrieben:
Aus saudischer Sicht gibt es im Jemen viel zu gewinnen bzw. zu verlieren. Es geht um die Vormachtstellung des Iran, diese klopfen quasi vor den Toren Saudi Arabiens an. Der schiitische Halbmond wird ausgeweitet und das weiss die arabische Liga, dementsprechend wurde dann reagiert. Die Argumentation der arabischen Liga hingegen, dass der legitime Praesident des Jemens, Hadi, nicht von Rebellen gestuerzt werden darf, ist doch ein wenig schmeichelhaft, wenn man sich die Situation in Syrien betrachtet, wo der "legitim" gewaehlte Fuehrer, Bashar Assad, ebenfalls von Rebellen angegriffen wird, jedoch die Golfstaaten diese Rebellen aktiv unterstuetzen.
Das Problem ist halt, dass wenn man einmal anfängt Ländergrenzen neu zu ziehen, man eine Büchse der Pandora öffnet und es in den nächsten 10-20 Jahren zahlreiche andere Mächte in anderen Regionen auch versuchen werden, koloniale Grenzen zu "korrigieren". Die totale Neuordnung der Region, für die es sicherlich Argumente gibt, würde globale Auswirkungen haben.Der Nahe Osten versinkt in einen niemals enden wollenden Flaechenkrieg bzw. in viele Stellvertreterkriege. Ich frage mich immer mehr wozu es die Vereinten Nationen gibt. Wie lange moechte die UN noch hinter Sykes- Picot stehen ?
http://www.tagesschau.de/ausland/huthi- ... d-101.htmleine Hochburg der schiitischen Zaiditen, die es nur noch im Jemen gibt und die dort ein Drittel der Bevölkerung stellen. Mehr als tausend Jahre - bis zur Revolution 1962 - herrschten zaiditische Imame über das Land.
In den 1990er-Jahren fühlten sich die Zaiditen angesichts des wachsenden Einflusses sunnitischer Fundamentalisten zunehmend an den Rand gedrängt. Die Al Huthis, eine Familie zaiditischer Gelehrter, verbündeten sich mit Stämmen der Region zur Ansaruallah-Miliz ("die Anhänger Gottes").
Das Aufbegehren der Huthis mündete 2004 in einen bewaffneten Konflikt mit der jemenitischen Armee. Der damalige Präsident Ali Abdallah Saleh - selbst Zaidit - brandmarkte die Huthis als "Terroristen" und bezichtigte den Iran, die Aufständischen zu finanzieren. Bis 2010 wurden Tausende getötet, Hunderttausende mussten fliehen.
Jemen: Luftangriff auf Flüchtlingslager
30. März 2015, 18:24
Internationale Organisation für Migration: Frauen und Kinder getötet
Sanaa/Aden - Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingscamp im Jemen sind am Montag mindestens 45 Menschen getötet worden. 65 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf das Camp al-Masrak im Nordwesten des Landes verletzt worden, sagte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Es handelte sich um die höchste Zahl getöteter Zivilisten seit dem Beginn der Luftangriffe einer internationalen Militärkoalition am Donnerstag.
75 Helfer der IOM seien im Einsatz, um den Opfern zu helfen, sagte IOM-Sprecher Joel Millman. Augenzeugen zufolge kamen Rettungswagen wegen Luftangriffen auf die zu dem Lager führende Straße nur langsam voran.
http://derstandard.at/2000013622373/Ara ... Jemen-fort
Das stört die Saudis nicht. Westliche Staaten heucheln wenigstens Mitgefül bzw. Interesse. Einem terrorunterstüzenden Staat wie KSA geht es am Ar*** vorbei.King Kong 2006 » Mo 30. Mär 2015, 18:13 hat geschrieben:Die saudische Luftwaffe hat ein Lager erfolgreich bombardiert. Bis dato wohl der schwerste Angriff. Aber es war ein Flüchtlingslager. Mangelnde Aufklärung?
Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen Mr. Hisbollah...Mr. Hisbollah » Mo 30. Mär 2015, 20:46 hat geschrieben:
Das stört die Saudis nicht. Westliche Staaten heucheln wenigstens Mitgefül bzw. Interesse. Einem terrorunterstüzenden Staat wie KSA geht es am Ar*** vorbei.
Im Jemen ist sehr viel "kaputt zu machen". Von Menschen bis zu jahrhundertealten Kulturgütern.Platon » Do 26. Mär 2015, 20:59 hat geschrieben:Es dürfte kaum darum gehen die Huthi-Milizen auszulöschen sondern man will ihre jüngsten Eroberungen rückgängig machen. Die Saudis haben das schon einmal gemacht, wenngleich in deutlich kleinerem Maßstab. Die USA machen halt mit, weil sie die Saudis in dieser für sie überaus wichtigen Sache nicht gegen sich aufbringen wollen und die Golfstaaten +Ägypten wohl auch mitmachen und militärisch aktiv werden werden. Wenn die Pakistaner dann auch noch Leute schicken haben die Saudis alle die auf ihrer Gehaltliste stehen mobilisiert.
Ansonsten gibt es im Jemen wenig kaputt zu machen, so viel schlimmer kann es gar nicht mehr werden.
Ich war 7 Mal im Jemen und bin auch nicht entführt worden. Zurzeit würde ich mich auch nicht gerne dort aufhalten, das liegt aber an den Aktivitäten der Rebellen und dieser Drecksalkaida, die sich dort eingenistet hat und nicht an den früheren Entführungen, die aus Clankonflikten entstanden. Der Jemen ist neben Jordanien eines der wundervollsten Länder des Nahen Ostens.Platon » Do 26. Mär 2015, 23:30 hat geschrieben: ich war natürlich noch nie dort, hab ja keine Lust entführt zu werden
Eine Anspielung auf meinen Nicknamen? Interessant. Kommt noch mehr oder war es das schon?Kardux » Di 31. Mär 2015, 05:31 hat geschrieben:
Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen Mr. Hisbollah...
Erstaunlich ist diese Einigung der arabischen Liga, die in den vergangenen Jahren eher als zahnloser Tiger auftrat. Ich war überrascht, dass man sch nun doch auf den Vorschlag Sisis eingelassen hat, eine gemeinsame Eingreiftruppe zu implementieren.Cobra9 » Fr 27. Mär 2015, 07:28 hat geschrieben:
Abwarten. Die Sache ist noch lange nicht beendet und wenn wenn die Saudis wirklich massiv eingreifen dann sind die Millizen nicht mehr im Vorteil. Andere Lösungen auf diplomatischer Ebene werden wohl nicht greifen.
Knechte der saudischen Monarchie, wie Sisi, haben nichts zu sagen. Die arabische Liga ist ein Witz, nicht mehr.JJazzGold » Di 31. Mär 2015, 09:23 hat geschrieben:
Erstaunlich ist diese Einigung der arabischen Liga, die in den vergangenen Jahren eher als zahnloser Tiger auftrat. Ich war überrascht, dass man sch nun doch auf den Vorschlag Sisis eingelassen hat, eine gemeinsame Eingreiftruppe zu implementieren.
Kardux » Sa 28. Mär 2015, 10:51 hat geschrieben:Aus diesem Schlamassel wird Saudi Arabien nicht heil heraus kommen...
Es steht jetzt sogar im Raum das der iranische General Qasim Sulaimani in den Jemen geschickt wird.
Haben denn alle Länder der arabischen Liga gemeinsame Ziele, die sie mit einer solchen Truppe verfolgen könnten? Jetzt mal ganz abseits vom Kleinhalten des Iran.JJazzGold hat geschrieben:
Erstaunlich ist diese Einigung der arabischen Liga, die in den vergangenen Jahren eher als zahnloser Tiger auftrat. Ich war überrascht, dass man sch nun doch auf den Vorschlag Sisis eingelassen hat, eine gemeinsame Eingreiftruppe zu implementieren.
Mr. Hisbollah » Di 31. Mär 2015, 10:29 hat geschrieben:
Knechte der saudischen Monarchie, wie Sisi, haben nichts zu sagen. Die arabische Liga ist ein Witz, nicht mehr.
Provokateur » Di 31. Mär 2015, 10:31 hat geschrieben:
Haben denn alle Länder der arabischen Liga gemeinsame Ziele, die sie mit einer solchen Truppe verfolgen könnten? Jetzt mal ganz abseits vom Kleinhalten des Iran.
Aber ob dies in Zukunft auch funktioniert, da darf man zumindestJJazzGold » Di 31. Mär 2015, 09:43 hat geschrieben:
Ich denke ja, über Funktion und Einsatz ist man sich bisher erst rudimentär einig geworden, aber eine Organisation wurde beschrieben und ein erstes Ziel wurde formuliert. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sisis Vorschlag tatsächlich Umsetzung erfährt. Bisherige Versuche, eine gemeinsame Einsatztruppe zu etablieren, wurden immer auf die lange Diskussionsbank geschoben, nicht zuletzt, weil diese zwangsläufug US Interessen dient und US Untersützung erfährt. Offensichtlich haben die IS Greuel im Nahen Osten und die Boko Haram Greuel Afrika soviel Eindruck hinterlassen, dass zumindest ein Anfang gemacht wurde. Im Kommuniqué heisst es, dass die neue Truppe die Aufgabe habe, militante islamistische Kräfte zu bekämpfen, beispielsweise den Islamischen Staat.
Die Ängste sind nachvollziehbar. Meines Erachtens rekrutiert sich der Entschluß auch aus der Erkenntnis, dass Dritte (Siehe Iraq) nicht mehr gewillt sind die internen Nahost-Konflikte im Interesse Saudi-Arabiens und der Golfstaaten auszutragen, man wird sie ergo selbst angehen müssen. Nur so ist auch weiterhin Unterstützung gewährleistet. Ohne die Greueltaten der IS wäre es eventuell immer noch nicht so weit. Der Konflikt der Vorherrschaft zwischen Sadis und dem Iran beruhte ja in der Vergangenheit in der Hauptsache auch nur auf Unterstützung von Stellvertretern und Verbalattacken und Drohkulissen.Zvi Back » Di 31. Mär 2015, 10:54 hat geschrieben:
Aber ob dies in Zukunft auch funktioniert, da darf man zumindest
skeptisch bleiben, denn die nationalen Interessen sind schon sehr
Unterschiedlich.
SA hat nun offensichlich Angst, das der Wahnsinn via Jemen auch auf die
Arabische Halbinsel übergreift. Sobald die Gefahr gebannd ist, wird
man sich wieder den eigenen Angelegenheiten zuwenden und sagen,
was geht uns das Elend im Irak, Syrien oder gar Nordafrika an.
Teamchef » Do 26. Mär 2015, 15:22 hat geschrieben:Krieg im Jemen: USA und Großbritannien unterstützen Saudi-Arabiens Intervention
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 25714.html
Die Regierungen in Washington und London unterstützen den Kurs des Königshauses, die EU fordert eine friedliche Lösung.
Wenn sich in einen Bürgerkrieg in einem Land andere Staaten massiv (mit Militärintervention) einmischen, erhöht dies in der Regel immer die Gefährlichkeit der Situation. Ausnahmen gibt es, wenn eine Partei rasch besiegt wird und es wegen fehlender Unterstützung im Volk anschließend keinen Guerillakrieg gibt. Die Huthirebellen hängen nicht am Tropf des Iran, sondern können auch ohne dessen Unterstützung sehr lange Widerstand leisten, als Minderheit im Land können sie aber wohl kaum eine eroberte Macht langfristig halten.
Die USA werden sich militärisch nach dem aktuellen Stand der Dinge nicht militärisch beteiligen. Krieg führen werden die arabischen Staaten und möglicherweise Pakistan. Die USA werden nicht viel mehr machen als Satelliten-Fotos und Geheimdienst-Infos bereit stellen.Fadamo » Di 31. Mär 2015, 10:20 hat geschrieben:Wenn der ami nicht in Russland krieg machen darf,dann eben in jemen.
Was erhofft sich der ami an der beteiligung der intervention?
Menschenrechte,freiheit,demokratie
Ah, ich sehe Sie verstehen schnell.Mr. Hisbollah » Di 31. Mär 2015, 10:23 hat geschrieben:
Eine Anspielung auf meinen Nicknamen? Interessant. Kommt noch mehr oder war es das schon?
Mr. Hisbollah erwähnt richtigerweise, dass der ägyptische Präsident Sissi mehr oder weniger von Riad dirigiert wird, vergisst jedoch zu erwähnen das seine Hizbollah ebenfalls Knechte Tehrans sind.Knechte der saudischen Monarchie, wie Sisi, haben nichts zu sagen. Die arabische Liga ist ein Witz, nicht mehr.
Das ist wohl war, fällt mir aber immer relativ schwer, weil ich wasJJazzGold » Di 31. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:
Die Ängste sind nachvollziehbar. Meines Erachtens rekrutiert sich der Entschluß auch aus der Erkenntnis, dass Dritte (Siehe Iraq) nicht mehr gewillt sind die internen Nahost-Konflikte im Interesse Saudi-Arabiens und der Golfstaaten auszutragen, man wird sie ergo selbst angehen müssen. Nur so ist auch weiterhin Unterstützung gewährleistet. Ohne die Greueltaten der IS wäre es eventuell immer noch nicht so weit. Der Konflikt der Vorherrschaft zwischen Sadis und dem Iran beruhte ja in der Vergangenheit in der Hauptsache auch nur auf Unterstützung von Stellvertretern und Verbalattacken und Drohkulissen.
Du kannst die arabische Kultur und Mentalität nicht mit der westlichen gleichsetzen. Zudem ist die Interessanlage von völlig unterschiedlichen Faktoren gerägt, die westliche Gemüter zum Teil nicht nachvollziehen können. Das ist der Fehler, den die Bush jr. Regierung machte und die dazu beigetragen hat, den Nahen Osten zu destabilisieren.
Islamabad/Neu-Delhi – Es ist eine brisante Bitte, die Saudi-Arabiens König Pakistan übermitteln ließ. Eindringlich bat er den alten Verbündeten, sich mit Bodentruppen, Kriegsschiffen und Kampfjets an der Offensive gegen die Huthi-Rebellen im Jemen zu beteiligen. Das Ansinnen bringt Pakistan in eine Zwickmühle. Islamabad muss Konflikte mit dem Iran und eine Zerreißprobe im eigenen Land fürchten, sollte es sich auf das militärische Abenteuer einlassen. Im Parlament warnten Politiker fast aller Parteien am Dienstag vor einem solchen Einsatz.
Report: Pakistan rejected Iran offer to join anti-Saudi coalition in Yemen
Pakistani parliament votes to stay neutral in fight against Houthi rebels, so that it could help negotiate a diplomatic solution.
Pakistan, whose parliament on Friday unanimously voted not to join the Saudi-led air campaign targeting Iran-backed Shiite rebels in Yemen, has reportedly also refused an offer from Tehran to join a coalition with Turkey against Saudi Arabia, Al-Hayat reported on Saturday.
Pakistani Prime Minister Nawaz Sharif and the commander of the Pakistani army, General Raheel Sharif, met with Iran's Foreign Minister Mohammad Javad Zarif in Islamabad this week. According to Al-Hayat, while officially Zatif called for a cease-fire and negotiations on creating a broad-based government in Yemen, behind closed doors he also raised the option of forming a counter-coalition.
The Iranian-Turkish cooperation was reportedly bolstered this week after Turkish Prime Minister Recep Tayyip Erdogan visited Tehran and met with Iranian President Hassan Rouhani and Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei.
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 41,00.html
Ich habe aus den türkischen Nachrichten erfahren können, dass beide Staaten an einem Mechanismus für Konfliktfälle wie dem Jemen arbeiten. Erdogans anti-iranischer Äußerung, die vor kurzem fiel, darf man nicht wirklich viel beimessen. Diese Aussage galt als Beruhigungsmittel für Riad und war gleichzeitig an die eigene Wählerschaft gerichtet, da in Kürze Wahlen stattfinden werden.King Kong 2006 » So 12. Apr 2015, 09:37 hat geschrieben:Das frage ich mich auch. Yetnews scheint es zu wissen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 29872.htmlSaudi-Arabien beendet seine Luftangriffe im Jemen, wohl auch auf Druck der USA. Wegen einer konfusen Strategie hat die Militäroperation ihre Ziele verfehlt. Riad muss nun eine politische Lösung finden - und auf Erzfeind Iran zugehen.
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Zusammengefasst: Die Militäroperation "Sturm der Entschlossenheit" hat ihre Ziele verfehlt. Nach vier Wochen Krieg und Hunderten Toten will Saudi-Arabien nun eine politische Lösung für den Machtkampf im Jemen suchen. Das wird aus mehreren Gründen schwierig: Dafür müsste Riad auf den Erzfeind Iran zugehen. Außerdem hat ausgerechnet al-Qaida von den Luftangriffen profitiert.