Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

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Alexyessin
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Alexyessin »

Provokateur » Di 24. Feb 2015, 10:50 hat geschrieben:
C.W. Ceram hat in seinem leider etwas in Vergessenheit geratenem Werk "Enge Schlucht und schwarzer Berg" etwas über die indogermanischen Sprachen geschrieben, auch wenn eher auf die Hethiter denn die Arier bezogen.
In allen indogermanischen Sprachen fußt der Begriff für Wasser auf dem Wortstamm "Wadar". Daraus lässt sich jeder Wasserbegriff im ehemaligen Siedlungsraum der Indogermanen ableiten. Das finde ich auch heute noch faszinierend.
Wir entfernen uns ein wenig viel vom Thema, glaub ich ;)
Wäre eher was für den Wissenschafts/Geschichtsthread
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Kardux
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Kardux »

Tom Bombadil » Di 24. Feb 2015, 10:35 hat geschrieben:1. Die genannten Elemente stellen weder der Weisheit letzter Schluss dar, noch sind es KO-Kriterien, sollte ein Punkt nicht zutreffen, bedeutet das nicht automatisch, dass ein Staat nicht faschistisch ist. Treffen aber 4 von 6 Punkten nicht zu, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Staat nicht faschistisch ist.
2. Die Iraner verstehen sich als Herrenrasse?

Ich bin wahrlich kein Freund des iranischen Regimes, im Gegenteil, aber mit dem inflationären Gebrauch von "Superlativen" nutzen diese sich auf Dauer ab.
Ich halte Sie auch nicht für einen Freund des iranischen Regimes. Ich kann es auch nachvollziehen das viele User hier ein Problem mit der Assoziierung der IRI mit dem Faschismus haben. Das hat nämlich einen Hintergrund. Wir sind nämlich in einem deutschen Forum, und die Mehrzahl der User hier sind wohl auch Deutsche. Der Begriff Faschismus ist zu sehr mit den Nazis und den italienischen Schwarzhemden verbunden. Ich kann es verstehen, das man sich auf die Gründerväter dieser Ideologie beruft, das ändert aber nichts an der Tatsache das die Idee des Faschismus auch auf andere Kulturkreise projeziert werden kann.

Gehen wir zurück zu Ihren 6 Punkten:
Nachfolgend sind – orientiert an den von Gentile vorgeschlagenen Dimensionen – einige typische Elemente faschistischer Strömungen dargestellt, wie beispielsweise

das Führerprinzip,
der Totalitätsanspruch,
der am Militär orientierte Parteiaufbau,[12]
eine kulturstiftende, auf Mythen, Riten und Symbolen basierende, irrationale weltliche Ersatzreligion,
eine korporative, hierarchische Wirtschaftsorganisation,
sowie ein totalitäres, in Funktionshierarchien denkendes Gesamtmodell der Gesellschaft.
1. Das Führerprinzip ist im Iran absolut gegeben - Khomeini war der unumstrittene Führer des Irans, und Khamenei hat diesen Führerkult so weitergeführt, auch wenn man sagen muss das Letzterer nicht die "charismatische Führerfigur" charakterisiert wie Khomeini. Trotzdem hat er im Iran alles zu sagen --> Führerprinzip

2. Der Totalitätsanspruch der IRI ist wohl nicht zu übersehen. Der Einfluss der Mullahs geht von A bis Z.

3. Auch dieser Punkt ist im Iran gegeben. Die sogenannten Pasdaran bestimmen den gesamten politischen Ablauf im Iran. Ohne die Pasdaran und ihre Nebengruppen (Basiji) wären die Mullahs 2009 wohl entmachtet worden. Die Pasdaran sind die Wächter der Islamischen Revolution, ergo die Erhalter des theokratischen Regimes. Demnach orientiert sich die islamistische Parteienlandschaft am (Para) Militär...

4. Wie bereits vorher von mir erwähnt kann dieser Punkt nicht als Kriterium gelten. Das Franco- Regime ist ein Aushängeschild des Faschismus. Wenn man diesen Punkt als Kriterium gelten lassen würde, wäre das schon sehr kontrovers. Selbst in Mussolinis Italien, also der "Quelle des Faschismus" stand man der römisch- katholischen Kirche nicht feindlich gegenüber. Und das obwohl Mussolini Atheist war. Im Gegensatz zu den deutschen Nazis konnten sich die Schwarzhemden und die faschistischen Spanier mit der katholischen Kirche anfreunden und sahen im Faschismus keine Ersatzreligion. Schon hier erkennt man das sich viele User zu sehr am deutschen Faschismus orientieren.

5. Da könnte man noch diskutieren...

6. Auch der Punkt ist gegeben. Siehe die vorherigen Punkte.

Somit würden 5 von 6 Punkten auf die IRI zutreffen.

Und ob sich die Iraner als Herrenrasse sehen ? Der Begriff Iraner ist hier nicht richtig. Derzeit wird der Iran von schiitischen Klerikern regiert, und genauso stellt man sich in Ghom und Teheran die Herrenrasse vor. Die Sunniten im Land sind Menschen zweiter Klasse...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Kardux »

Provokateur » Di 24. Feb 2015, 10:40 hat geschrieben:Als Arier schon, als Herrenrasse eher nicht. Hat Mo Asumang in ihrer Doku "Auf der Suche nach dem Arier" (oder so) dargestellt.
Der Begriff Arier hat im Iran einen anderen Kontext als in Deutschland. Allein die Eigenbezeichnung "Iran" bedeutet Land der Arier. Unter Shah Mohamed Reza kam der Begriff noch mehr in Mode. Mohamed Reza selbst gab sich den Titel "Shah in Shah arya mehr" (König der Könige und Licht der Arier).

Das ändert aber nichts an der Tatsache das unter seinem Vater Shah Reza Khan ein persischer Rassismus propagiert wurde, und dieser sich auch unter seinem Sohn Mohamed Reza weiterzog. Die Perser sahen sich als Herrenrasse im Iran. Unter den Mullahs werden nun Schiiten als Herrenrasse betrachtet, darüber hinaus wird allen Minderheiten im Land die persische Leitkultur aufgedrückt, auch wenn die schiitischen Aserbaidschaner eine bedeutende Stellung in diesem Regime inne haben.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Punkt 6 ist nicht wirklich gegeben. Die iranische Gesellschaft ist da durchaus emanzipiert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Kardux »

Aristide » Di 24. Feb 2015, 21:32 hat geschrieben:Punkt 6 ist nicht wirklich gegeben. Die iranische Gesellschaft ist da durchaus emanzipiert.
In welcher Hinsicht emanzipiert ?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Die Ideologie bestimmt nicht das Alltagsleben. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es für richtiges totalitaristisches/faschistisches System gehört.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Kardux »

Aristide » Di 24. Feb 2015, 21:40 hat geschrieben:Die Ideologie bestimmt nicht das Alltagsleben. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es für richtiges totalitaristisches/faschistisches System gehört.
Natürlich bestimmt diese Ideologie das Alltagsleben. Weshalb sonst jubelten Millionen Tehraner im Jahr 2009 für Musawi und Karroubi oder wählten so enthusiastisch Rouhani ? Diese Figuren sind doch auch nur schiitische Kleriker - sie gehören dem totalitären System an und hatten die breite Unterstützung der "emanzipierten Gesellschaft".

Wenn die iranische Gesellschaft wirklich emanzipiert ist, wird sie sich gegen Moscheen, Koranschulen und alle Kleriker wenden. Und das wird sie noch ! Aber derzeit ist das nicht der Fall. Die Mullahs sitzen noch fest im Sattel...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kardux » Di 24. Feb 2015, 20:18 hat geschrieben:Ich kann es verstehen, das man sich auf die Gründerväter dieser Ideologie beruft, das ändert aber nichts an der Tatsache das die Idee des Faschismus auch auf andere Kulturkreise projeziert werden kann.
Was neimand bestritten hat.
Gehen wir zurück zu Ihren 6 Punkten:
Es sind nicht "meine" 6 Punkte. Jeder kann diese Punkte für den Iran auch anders auslegen, als ich es getan habe, damit habe ich kein Problem.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Kardux » Di 24. Feb 2015, 21:08 hat geschrieben:
Natürlich bestimmt diese Ideologie das Alltagsleben. Weshalb sonst jubelten Millionen Tehraner im Jahr 2009 für Musawi und Karroubi oder wählten so enthusiastisch Rouhani ? Diese Figuren sind doch auch nur schiitische Kleriker - sie gehören dem totalitären System an und hatten die breite Unterstützung der "emanzipierten Gesellschaft".

Wenn die iranische Gesellschaft wirklich emanzipiert ist, wird sie sich gegen Moscheen, Koranschulen und alle Kleriker wenden. Und das wird sie noch ! Aber derzeit ist das nicht der Fall. Die Mullahs sitzen noch fest im Sattel...
Religion ist nun mal im Iran mit dem Staat verquickt. Nur weil Millionen Iraner patriotisch eingestellt sind, heißt das nicht, dass sie alle religiöse Fanatiker sind.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Aristide » Di 24. Feb 2015, 21:40 hat geschrieben:Die Ideologie bestimmt nicht das Alltagsleben. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es für richtiges totalitaristisches/faschistisches System gehört.

Dass die Ideologie das Alltagsleben bestimmt, ist eine für ein faschistisches System zwar notwenige aber keine hinreichende Bedingung. In faschistischen Systemen herrscht nicht irgendeine Ideologie sondern eine völkisch-nationale. Religionen sind allenfalls als untergordnete Mitläufer-Organisationen geduldet. Im Iran ist aber die religiöse Ausrichtung der Staatsideologie maßgeblich und Religionsoberhäupter verfügen über die alleinige Gewalt.

Ist es denn so schwer zu verstehen, dass die Zurückweisung des Faschismus-Begriffs für diktatorische Regimes anderer Art wie das des Iran oder auch das des Stalinschen Russlands diesen Regimes nix aber auch gar nix an Rechtmäßigkeit oder gar Sympathie zuerkennt?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

OK. Der Iran ist weder vom politischen System noch von der Gesellschaft her faschistisch.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki » Mi 25. Feb 2015, 13:45 hat geschrieben: [...] Im Iran ist aber die religiöse Ausrichtung der Staatsideologie maßgeblich und Religionsoberhäupter verfügen über die alleinige Gewalt.
[...]
Deshalb wird die Islamische Republik Iran auch nicht als faschistisch, sondern als islamo-faschistisch bezeichnet.
Die Basis ist religiös und nicht völkisch bzw. rassistisch.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

Iranische Verfassung:
"Nach dieser Auffassung über die Familie als grundlegende Einheit wird die Frau vom Zustand eines Gebrauchsobjektes bzw. eines Werkzeuges im Dienste des Anreizes zu übermäßigem Konsum und von der Ausbeutung befreit; während sie die bedeutende und wertvolle Aufgabe der Mutterschaft zur Erziehung von Menschen mit fester Weltanschauung zurückgewinnt, ist sie zunächst die Mitkämpferin der Männer im aktiven Leben." S. 16

Hitler:
"Hitler spricht davon, “(...) daß hinter der Organisation des Mannes eine Organisation der Frau tritt (...)”, dass das Gemüt der Frau ergänzend auf den Geist des Mannes einwirke; er bezeichnet die Frauen des NS-Staates als “Mitkämpferinnen” und ihre Welt als kleiner als die des Mannes."
Seite 6

"So war die Frau in allen Zeiten die Gehilfin des Mannes und damit seine treueste Freundin, und auch der Mann war zu allen Zeiten der Hüter seines Weibes und damit ihr bester Freund.“

"Was der Mann an Opfern bringt im Ringen seines Volkes, bringt die Frau an Opfern im Ringen um die Erhaltung dieses Volkes. [...] Jedes Kind, das sie zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für das Sein oder Nichtsein ihres Volkes. [...]

Sie hat am Ende den untrüglichsten Sinn für alles das, was notwendig ist, damit eine Rasse nicht vergeht, [...].
Wir haben deshalb die Frau eingebaut in den Kampf der völkischen Gemeinschaft, so, wie die Natur und die Vorsehung es bestimmt hat. [...]

Kämpferinnen für das gemeinsame Leben im Dienste der gemeinsamen Lebenserhaltung, die dabei den Blick nicht auf die Rechte richten, die ein jüdischer Intellektualismus vorspiegelt, sondern auf die Pflichten richten, die die Natur uns gemeinsam aufbürdet.“

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/6928


Für die Erziehung in der HJ gilt:

"Während der Mann neue Lebensgebiete für sein Volk erobert und erkämpft, ist es die Ausfgabe des Mädels und der Frau, diese Lebensgebiete zu erhalten und das, was deutsche Art ist, im Sinne unserer Weltanschauung praktisch zuleben und zu gestalten und weiterzugeben von Generation zu Generation."

Erziehung, Lebenswelt und Kriegseinsatz der deutschen Jugend unter Hitler

Im iranischen Shia-Faschsimus wie im Nationalsozialismus wird die Frau auf ihre biologische und ideologische Funktion reduziert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Und wieso hat der Iran dann eine geringere Fruchtbarkeitsrate als Norwegen?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Kardux »

Aristide » Mi 25. Feb 2015, 14:59 hat geschrieben:OK. Der Iran ist weder vom politischen System noch von der Gesellschaft her faschistisch.
Das haben Sie auch sehr gut untermauert. Ihre Argumente sind erdrückend. :?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Schokoschendrezki hat doch alles erläutert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Zunder » Mi 25. Feb 2015, 15:37 hat geschrieben:Iranische Verfassung:
"Nach dieser Auffassung über die Familie als grundlegende Einheit wird die Frau vom Zustand eines Gebrauchsobjektes bzw. eines Werkzeuges im Dienste des Anreizes zu übermäßigem Konsum und von der Ausbeutung befreit; während sie die bedeutende und wertvolle Aufgabe der Mutterschaft zur Erziehung von Menschen mit fester Weltanschauung zurückgewinnt, ist sie zunächst die Mitkämpferin der Männer im aktiven Leben." S. 16

Hitler:
"Hitler spricht davon, “(...) daß hinter der Organisation des Mannes eine Organisation der Frau tritt (...)”, dass das Gemüt der Frau ergänzend auf den Geist des Mannes einwirke; er bezeichnet die Frauen des NS-Staates als “Mitkämpferinnen” und ihre Welt als kleiner als die des Mannes."
Seite 6

"So war die Frau in allen Zeiten die Gehilfin des Mannes und damit seine treueste Freundin, und auch der Mann war zu allen Zeiten der Hüter seines Weibes und damit ihr bester Freund.“

"Was der Mann an Opfern bringt im Ringen seines Volkes, bringt die Frau an Opfern im Ringen um die Erhaltung dieses Volkes. [...] Jedes Kind, das sie zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für das Sein oder Nichtsein ihres Volkes. [...]

Sie hat am Ende den untrüglichsten Sinn für alles das, was notwendig ist, damit eine Rasse nicht vergeht, [...].
Wir haben deshalb die Frau eingebaut in den Kampf der völkischen Gemeinschaft, so, wie die Natur und die Vorsehung es bestimmt hat. [...]

Kämpferinnen für das gemeinsame Leben im Dienste der gemeinsamen Lebenserhaltung, die dabei den Blick nicht auf die Rechte richten, die ein jüdischer Intellektualismus vorspiegelt, sondern auf die Pflichten richten, die die Natur uns gemeinsam aufbürdet.“

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/6928


Für die Erziehung in der HJ gilt:

"Während der Mann neue Lebensgebiete für sein Volk erobert und erkämpft, ist es die Ausfgabe des Mädels und der Frau, diese Lebensgebiete zu erhalten und das, was deutsche Art ist, im Sinne unserer Weltanschauung praktisch zuleben und zu gestalten und weiterzugeben von Generation zu Generation."

Erziehung, Lebenswelt und Kriegseinsatz der deutschen Jugend unter Hitler

Im iranischen Shia-Faschsimus wie im Nationalsozialismus wird die Frau auf ihre biologische und ideologische Funktion reduziert.
Die gesellschaftliche Realität sieht natürlich anders aus, da Frauen fest im Arbeitsleben integriert sind. Darüber hinaus sind z.B. eine klare Mehrheit derjenigen die an Unis eingeschrieben sind Frauen (60%). Die Rolle der Frau im Iran ist ganz sicherlich nicht so wie sie in deinen Zitaten beschrieben wird.

Auch die Sache mit dem die Frau als die die die Kinder kriegt ist heute nicht mehr so. Khomeini war am Anfang der Ansicht je mehr Kinder desto besser. Als man aber gemerkt hat, dass eine Bevölkerung von irgendwie 300-400 Mio in einem Land das in weiten Teilen unbewohnbar ist, vielleicht doch keine so gute Idee ist, hat man sich angefangen für Geburtenkontrolle zu reduzieren. Heutzutage liegt die Geburtenrate fast auf West-Niveau, weswegen die Sache schon wieder ein Stück in die andere Richtung geht und man mehr Kinder haben will.
http://en.wikipedia.org/wiki/Family_planning_in_Iran

Von daher mögen diese Formulierungen auch auf Ansichten zurück zu führen sein, welche unmittelbar nach der Revolution geherrscht haben, die sich aber spätestens nach dem Iran-Irak-Krieg in der gesellschaftlichen Realität doch in höchstem Maße relativiert. Auch wenn es so in der Verfassung steht.
Zuletzt geändert von Platon am Mi 25. Feb 2015, 16:01, insgesamt 2-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von bakunicus »

Tom Bombadil » Di 24. Feb 2015, 10:35 hat geschrieben:1. Die genannten Elemente stellen weder der Weisheit letzter Schluss dar, noch sind es KO-Kriterien, sollte ein Punkt nicht zutreffen, bedeutet das nicht automatisch, dass ein Staat nicht faschistisch ist. Treffen aber 4 von 6 Punkten nicht zu, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Staat nicht faschistisch ist.
2. Die Iraner verstehen sich als Herrenrasse?

Ich bin wahrlich kein Freund des iranischen Regimes, im Gegenteil, aber mit dem inflationären Gebrauch von "Superlativen" nutzen diese sich auf Dauer ab.
das sagt der richtige ...
ich sage nur "putler" dazu ...
mir mutet solche ambivalenz oft reichlich merzwürzig an.

das ist mir zu sehr beliebig ...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder » Mi 25. Feb 2015, 16:00 hat geschrieben: Deshalb wird die Islamische Republik Iran auch nicht als faschistisch, sondern als islamo-faschistisch bezeichnet.
Die Basis ist religiös und nicht völkisch bzw. rassistisch.
Ja. Und deshalb ist das Attribut "islamo-faschistisch" etwas in der Art von "japanischer Saupreuß'".
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Keoma »

Platon » Mi 25. Feb 2015, 16:59 hat geschrieben: Die gesellschaftliche Realität sieht natürlich anders aus, da Frauen fest im Arbeitsleben integriert sind. Darüber hinaus sind z.B. eine klare Mehrheit derjenigen die an Unis eingeschrieben sind Frauen (60%). Die Rolle der Frau im Iran ist ganz sicherlich nicht so wie sie in deinen Zitaten beschrieben wird.

Auch die Sache mit dem die Frau als die die die Kinder kriegt ist heute nicht mehr so. Khomeini war am Anfang der Ansicht je mehr Kinder desto besser. Als man aber gemerkt hat, dass eine Bevölkerung von irgendwie 300-400 Mio in einem Land das in weiten Teilen unbewohnbar ist, vielleicht doch keine so gute Idee ist, hat man sich angefangen für Geburtenkontrolle zu reduzieren. Heutzutage liegt die Geburtenrate fast auf West-Niveau, weswegen die Sache schon wieder ein Stück in die andere Richtung geht und man mehr Kinder haben will.
http://en.wikipedia.org/wiki/Family_planning_in_Iran

Von daher mögen diese Formulierungen auch auf Ansichten zurück zu führen sein, welche unmittelbar nach der Revolution geherrscht haben, die sich aber spätestens nach dem Iran-Irak-Krieg in der gesellschaftlichen Realität doch in höchstem Maße relativiert. Auch wenn es so in der Verfassung steht.
Gibt's eigentlich Unterlagen darüber, welche Studienfächer Frauen im Iran belegen?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Keoma » Mi 25. Feb 2015, 16:04 hat geschrieben:
Gibt's eigentlich Unterlagen darüber, welche Studienfächer Frauen im Iran belegen?
Die gibt es ganz bestimmt. Ich habe sie jetzt nur nicht zur Hand. Es dürfte so sein, dass die Frauen überall aktiv sind, dazu gibt es das Phänomenen, dass Frauen gerade in klassischen Männerberufen überrepräsentiert sind. Das entspricht einem allgemeinen Eindruck, dass im Iran Frauen - so sie die Chance erhalten - sich beweisen und die Männer übertrumpfen wollen. So eine Art Revolte gegen das Patriarchat.
As of 2006, women accounted for over half of university students in Iran[1] and 70% of Iran's science and engineering students.[2] In 2012, according to the UNESCO data, 2,191,409 out of 4,404,614 students in tertiary education were females, thus making fifth largest female enrollment after China, India, USA and Brazil. In engineering fields Iranian female enrollment ranked as first in the World, in science fields second (after USA).[3]
http://en.wikipedia.org/wiki/Iranian_ge ... _education

Darum haben manche Unis da wohl auch Beschränkungen eingeführt. :| (siehe der verlinkte Wiki-Artikel)


http://www.hrw.org/news/2012/09/22/iran ... -education
Zuletzt geändert von Platon am Mi 25. Feb 2015, 16:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Mein Eindruck aus Gesprächen mit Iranern, die es nach Europa verschlagen hat bzw, umgekehrt Europäern, die sich im Iran aufhielten ist, dass die gesellschaftlichen Widersprüche dort nicht zuletzt damit zu tun haben, dass es im Gegensatz zu anderen Staaten der Region eine längere Erfahrung fortschrittlicher Entwicklungen (z.B. in den 50er Jahren unter Mossadegh) und überhaupt so etwas wie eine zivilgesellschaftliche Entwicklung mit Städten, Universitäten, Kultur, Weltkontakten usw. gab. So wie man in den faschistischen Systemen Italien, Deutschland, Japan Zuflucht vor dieser Moderne in völkisch-nationalen Ideologien suchte, so tat/tut man es im Iran in religiösen Dogmen. Die Frage für mich ist eher: Dienen diese Ideologien den tatsächlich Machthabenden nur als Werkzeug oder glauben sie selbst ernsthaft daran. Der fanatische Antroposoph und sich dynamisch-biologisch ernährende Vegetarier Heinrich Himmler war ganz sicher ein zutiefst gläubiger Faschist und Antisemit nicht nur aus Hass sondern aus ideologischer Überzeugung. Und die religiösen Führer im Iran?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

Platon » Mi 25. Feb 2015, 15:59 hat geschrieben: Die gesellschaftliche Realität sieht natürlich anders aus, da Frauen fest im Arbeitsleben integriert sind. Darüber hinaus sind z.B. eine klare Mehrheit derjenigen die an Unis eingeschrieben sind Frauen (60%). Die Rolle der Frau im Iran ist ganz sicherlich nicht so wie sie in deinen Zitaten beschrieben wird.
[...]
Die Realität im NS-Staat sah auch anders aus als Hitler & Co das gerne gehabt hätten. Daß Frauen in sogenannten Männerberufen tätig waren und beim Schuttaufräumen Schwesrtarbeit leisteten, entsprach ganz sicher nicht dem braunen Frauenbild, war aber notwendig.

Mir geht es um ideologische Gemeinsamkeiten. Und die sind unübersehbar.
Zuletzt geändert von Zunder am Mi 25. Feb 2015, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki » Mi 25. Feb 2015, 16:03 hat geschrieben:
Ja. Und deshalb ist das Attribut "islamo-faschistisch" etwas in der Art von "japanischer Saupreuß'".
Genau. Bekanntlich lesen sich Teile der japanischen Verfassung, als seien sie aus der preußischen Ausgabe von "Mein Kampf" abgeschrieben. Du hast es voll erfaßt.
Zuletzt geändert von Zunder am Do 26. Feb 2015, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ok, jetzt sind wir wieder beim Iran = 3. Reich. ;)

Das passt hinten und vorne nicht. Von Euthanasie, über Massenvernichtung oder Lebensraumeroberungen.

Der dt. Nationalsozialismus und das 3. Reich wiesen diese Merkmale in der Ausübung und Ausprägung der nationalsozialistischen Ideologie im Entwurf, wie in der Konsequenz auf. Weder gibt es für die Behinderten im Iran ein Euthanasieprogramm, noch gab es Massenvernichtungsprogramme im Iran oder für den Irak im Krieg. Auch gab oder gibt es keine Lebensraumeroberungen. Nur um 3 Punkte herauszunehmen, die wesentlich für den deutschen Nationalsozialismus waren.

Pressezensur? Politische Verhaftungen? Folter? Keine Rechtsstaatlichkeit im westlichen Sinne? Ja, übel. Aber wenn das ein Gleichsetzungsmerkmal für das deutsche 3. Reich sind, dann haben wir praktisch fast auf den ganzen Globus das 3. Reich.

Ich kenne keine ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeit, die diesen Vergleich stützt. Bereits Merkel wies daraufhin. Und die ist als dt. Bundeskanzlerin bei dem Thema besonders sensibilisiert.
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Do 26. Feb 2015, 00:47, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 00:45 hat geschrieben:Ok, jetzt sind wir wieder beim Iran = 3. Reich. ;)

[...]
Von einer Gleichsetzung ist nirgendwo die Rede. Aber das macht nix. Du bist nicht der Erste, der mit dem Textverständnis heillos überfordert ist.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » Do 26. Feb 2015, 01:50 hat geschrieben: Von einer Gleichsetzung ist nirgendwo die Rede. Aber das macht nix. Du bist nicht der Erste, der mit dem Textverständnis heillos überfordert ist.
Wer ständig mit dem 3. Reich operiert, hat klar diese Intension. Was war typisch für die Ideologie und die Umsetzung des deutschen Nationalsozialismus? Das ist dann die Frage. Das ist etwas anderes als über Faschismus zu diskutieren. Putin nennt die Ukrainer Faschisten und die Ukraine nennt es russischen Faschismus. Wenn diese statt mit Faschismus sich gegenseitig mit dem 3. Reich vergleichen würden, wäre dies ebenfalls weit neben der Spur und zeitigt von gefühlter, emotionaler Überforderung. Faschismus hat nicht nur etwas mit dem 3. Reich zu tun. Wer das aber ständig bemüht, egal bei welchem Staat, hat eine bestimmte Intention.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 01:00 hat geschrieben:
Wer ständig mit dem 3. Reich operiert, hat klar diese Intension. Was war typisch für die Ideologie und die Umsetzung des deutschen Nationalsozialismus? Das ist dann die Frage. Das ist etwas anderes als über Faschismus zu diskutieren. Putin nennt die Ukrainer Faschisten und die Ukraine nennt es russischen Faschismus. Wenn diese statt mit Faschismus sich gegenseitig mit dem 3. Reich vergleichen würden, wäre dies ebenfalls weit neben der Spur und zeitigt von gefühlter, emotionaler Überforderung. Faschismus hat nicht nur etwas mit dem 3. Reich zu tun. Wer das aber ständig bemüht, egal bei welchem Staat, hat eine bestimmte Intention.
Deine dümmlichen Unterstellungen kannst du dir sonstwo hinschieben. Es geht nicht um eine Gleichsetzung, sondern um ideologische Geimeinsamkeiten, die unübersehbar sind.

Hier z.B.: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2987368
oder im oben angeführten Frauenbild

Der Nationalsozialismus, auch als "Hitlerfaschsimus" bezeichnet, unterscheidet sich aufgrund seiner biologistischen Basis signifikant von allen anderen faschistischen Staaten. Mir zu unterstellen, ich würde quasi inflationär irgendwelche Nazigleichsetzungen vollziehen, ist schlichtweg idiotisch.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Hooligan »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 01:00 hat geschrieben:Wer das aber ständig bemüht, egal bei welchem Staat, hat eine bestimmte Intention.
Politisch motiviertes Lügen und Verarschen sollte verboten sein. Dass es gewisse Übereinstimmungen zwischen dem Faschismus und dem schiitischen Gottesstaat gibt, kann niemand abstreiten. Aber es ist eben kein 100%-Faschimus, in dem Sinn, in dem üblicherweise faschistische Systeme als solche benannt werden. Um ein Feuerwehrauto und eine Tomate gleichzusetzen, muss mehr passen, als dass beide rot sind.

Diese kleinliche Ja/Nein-Streiterei und das Rumgepöbel hier, sind nur noch kindisch. Die einen hassen den Iran (Strangerstellerin, Zunder, noch 2 oder 3 andere) und die anderen nicht. Darum dreht sich hier alles seit dem ersten Beitrag.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Zunder » Mi 25. Feb 2015, 23:56 hat geschrieben: Die Realität im NS-Staat sah auch anders aus als Hitler & Co das gerne gehabt hätten. Daß Frauen in sogenannten Männerberufen tätig waren und beim Schuttaufräumen Schwesrtarbeit leisteten, entsprach ganz sicher nicht dem braunen Frauenbild, war aber notwendig.

Mir geht es um ideologische Gemeinsamkeiten. Und die sind unübersehbar.
Deine These ist also, dass es ideologische Gemeinsamkeiten zwischen IRI und faschistischen Ideologien gibt. Hierzu hast du die Rolle der Frau in der Gesellschaft herausgegriffen und diese These mit Zitaten aus der Iranischen Verfassung und Reden der Nazis verglichen, die ein ähnliches Frauenrollenbild aufzeigten.

Diese Festlegung auf die Ideologie ergibt sich daraus, dass die Realität im Iran ähnlich wie in Nazi-Deutschland nie der Ideologie entsprach und man sich daher schwer tut das sinnvoll zu vergleichen so dass ein Vergleich der Ideologien und damit dessen was vermeintlich den Kern der jeweiligen politischen Unternehmungen ausmacht, produktiver ist.

Meine Gegenthese wäre nun, dass selbst wenn es bei denjenigen die damals Anfang der 80er die Verfassung schrieben ein solches Frauenbild hatten und sich das ähnlich verhält (es wäre sogar zu überlegen ob hier irgendwo ein direkter oder indirekter Einfluss gegeben sein könnte), es durch die spätere Entwicklung nicht mehr einen solchen Konsens innerhalb des Regimes gibt bezüglich der Rolle von Frauen. Allerdings habe ich davon nicht die Wahnsinnsahnung und müsste mich erst einmal in inneriranische Diskussionen über die Rolle der Frauen einlesen und inwiefern solche Diskussionen Eingang in ideologische Äußerungen der letzten 10-20 Jahre gefunden haben. Also inwieweit die Reformer dazu etwas gesagt haben, was der Revolutionsführer gesagt hat, was die Konservativen und was die Ultra-Konservativen gesagt haben. Dazu die Frage nach dem IRI-Feminismus den es durchaus gibt und zwar ganz massiv, denn Gender-Rollen werden diskutiert und die Frage was die Frau darf und was nicht ist in einer Gesellschaft in der es so Sachen gibt wie Kopftuchzwang, Geschlechtertrennung usw. hat das auch eine starke alltäglich und praktische Bedeutung. Über das Thema "Frauen an Universitäten" habe ich ja bereits etwas verlinkt, auch dort ist die Frage was die Frau darf und was nicht von großer Bedeutung und dort findet auch eine Art "Kulturkampf" statt, die Frage bezüglich des Faschismusvergleichs ist, inwieweit der auch ideologisch reflektiert wird.

Wenn da Interesse besteht kann ich mich da durchaus mal etwas bemühen, in den Reden der entsprechenden Kandidaten herumsuchen (die Sachen vom Revolutionsführer sind ja auch auf Englisch verfügbar) und mich ein wenig zum Thema einlesen. :)



Erst kürzlich kam das Thema ja auch auf YouTube auf:
[youtube][/youtube]
http://www.iranicaonline.org/articles/f ... vements-iv
Zuletzt geändert von Platon am Do 26. Feb 2015, 05:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » Do 26. Feb 2015, 02:17 hat geschrieben: Deine dümmlichen Unterstellungen kannst du dir sonstwo hinschieben.
Sehr wissenschaftlich.
Es geht nicht um eine Gleichsetzung, sondern um ideologische Geimeinsamkeiten, die unübersehbar sind.
Ich bin mir sicher, daß man in sozialistischen Gesellschaften, der kommunistische Zustand wird ja nie erreicht, wie es heißt, ähnliche Rollenverständnisse für Frauen findet. "Befreiung von kapitalistischen, ausbeuterischen Zwängen". "Bestimmung der Frau zu einer produktiven Rolle in der neuen Gesellschaft". Ja und? Muß man dazu immer den deutschen Nationalsozialismus bemühen? Für Kuba? Dem kommunistischen Polen? Der VR China? Dem Iran?

Stalin, Mao, Castro, Honecker, Khameini. Politbüro oder Wächterrat. Was sind das für Vergleiche mit dem deutschen Nationalsozialismus.

Wenn du nicht den Faschismus, sondern ständig den deutschen Nationalsozialismus bemühst, muß du die besonderen Merkmale des deutschen Nationalsozialismuses bemühen. Und das ist mit dem Iran, wie Merkel bereits sagte, nicht stimmig. Da fehlen herrausragende Merkmale. Des deutschen Nationalsozialismuses, nicht Faschismuses. Nur, weil es Gewalt, keinen Parlamentarismus im eigentlichen Sinne, starke Führungsfiguren etc. gibt, ist nicht jeder Staat der Erde das 3. Reich. Diese Totschlagargumente bringen immer nur die Verzweifelten.

Bring doch bitte mal eine seriöse wissenschaftliche Studie dazu. Keine Sekundärquellen wie Bibi Netanjahu. :)
Godwin’s law

Es besagt, dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich einbringt, sich dem Wert Eins annähert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Do 26. Feb 2015, 08:17, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben: Sehr wissenschaftlich.
Genau.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 00:45 hat geschrieben:Ok, jetzt sind wir wieder beim Iran = 3. Reich. ;)
Sehr wissenschaftlich.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben:Ich bin mir sicher, daß man in sozialistischen Gesellschaften, der kommunistische Zustand wird ja nie erreicht, wie es heißt, ähnliche Rollenverständnisse für Frauen findet. "Befreiung von kapitalistischen, ausbeuterischen Zwängen". "Bestimmung der Frau zu einer produktiven Rolle in der neuen Gesellschaft". Ja und? Muß man dazu immer den deutschen Nationalsozialismus bemühen? Für Kuba? Dem kommunistischen Polen? Der VR China? Dem Iran?

Stalin, Mao, Castro, Honecker, Khameini. Politbüro oder Wächterrat. Was sind das für Vergleiche mit dem deutschen Nationalsozialismus.
Nicht zu vergessen: AUTOBAHN. Auch eine unübersehbare Gemeinsamkeit.

Versuch's doch mal damit: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2987368
Oder hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p2986158

Wer "Mein Kampf" kennt und die iranische Verfassung liest, kann die Gemeinsamkeiten gar nicht übersehen.

Warum ist es dir eigentlich so peinlich, daß das eine Dreckspack mit dem anderen Dreckspack soviel Ähnlichkeit hat?
Fühlst du dich in deiner Sympathie angegriffen? - Das täte mir wirklich nicht leid.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben: Wenn du nicht den Faschismus, sondern ständig den deutschen Nationalsozialismus bemühst, muß du die besonderen Merkmale des deutschen Nationalsozialismuses bemühen. Und das ist mit dem Iran, wie Merkel bereits sagte, nicht stimmig. Da fehlen herrausragende Merkmale. Des deutschen Nationalsozialismuses, nicht Faschismuses. Nur, weil es Gewalt, keinen Parlamentarismus im eigentlichen Sinne, starke Führungsfiguren etc. gibt, ist nicht jeder Staat der Erde das 3. Reich. Diese Totschlagargumente bringen immer nur die Verzweifelten.
Aha. Das ist die Antwort auf diesen Beitrag:
Zunder » Do 26. Feb 2015, 01:17 hat geschrieben: Der Nationalsozialismus, auch als "Hitlerfaschsimus" bezeichnet, unterscheidet sich aufgrund seiner biologistischen Basis signifikant von allen anderen faschistischen Staaten. Mir zu unterstellen, ich würde quasi inflationär irgendwelche Nazigleichsetzungen vollziehen, ist schlichtweg idiotisch.
Immer den selben haltlosen Mist zu unterstellen, ist weniger ein Zeichen von Verzweiflung als von Idiotie.

Soll ich dir noch mal erklären, daß nicht einmal das faschistische Italien mit dem NS-Staat gleichgesetzt werden kann und demzufolge andere Staaten erst recht nicht? Würdest du dann deine bescheuerten Unterstellungen bleiben lassen?

Wahrscheinlich nicht. Deswegen laß' ich es bleiben.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben:Bring doch bitte mal eine seriöse wissenschaftliche Studie dazu. Keine Sekundärquellen wie Bibi Netanjahu. :)
Also Merkel. Sehr wissenschaftlich.
(Immerhin funktioniert dein Judenreflex.)
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » Do 26. Feb 2015, 13:27 hat geschrieben: Genau.

Sehr wissenschaftlich.

Nicht zu vergessen: AUTOBAHN. Auch eine unübersehbare Gemeinsamkeit.

Versuch's doch mal damit: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2987368
Oder hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p2986158

Wer "Mein Kampf" kennt und die iranische Verfassung liest, kann die Gemeinsamkeiten gar nicht übersehen.

Warum ist es dir eigentlich so peinlich, daß das eine Dreckspack mit dem anderen Dreckspack soviel Ähnlichkeit hat?
Fühlst du dich in deiner Sympathie angegriffen? - Das täte mir wirklich nicht leid.


Aha. Das ist die Antwort auf diesen Beitrag:

Immer den selben haltlosen Mist zu unterstellen, ist weniger ein Zeichen von Verzweiflung als von Idiotie.

Soll ich dir noch mal erklären, daß nicht einmal das faschistische Italien mit dem NS-Staat gleichgesetzt werden kann und demzufolge andere Staaten erst recht nicht? Würdest du dann deine bescheuerten Unterstellungen bleiben lassen?

Wahrscheinlich nicht. Deswegen laß' ich es bleiben.
Also Merkel. Sehr wissenschaftlich.
(Immerhin funktioniert dein Judenreflex.)
Jetzt ist die Sache klarer geworden. ;)
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 12:29 hat geschrieben:
Jetzt ist die Sache klarer geworden. ;)
Hast du dich sachkundig gemacht?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von palulu »

Wenn der Iran faschistisch ist, was sind dann die USA? :?:
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von palulu »

palulu » So 1. Mär 2015, 01:21 hat geschrieben:Wenn der Iran faschistisch ist, was sind dann die USA? :?:
Oder China oder Russland oder...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Provokateur »

Finde es doch heraus, indem du die F-Skala anwendest.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Es gibt ja vielfältige Methoden sich über diese Themen anzunähern. Z.B. wird gerne auch der Grad der Militarisierung der Gesellschaft für Faschismusdebatten hinzugezogen. Wann fängt man damit in der Gesellschaft an, sprich, wann kommen die Jüngeren auch damit in Verbindung, wie ist die Relation zu anderen Bereichen der Gesellschaft usw.
Global Militarization Index

- comparison of military expenditure with its gross domestic product (GDP);
- comparison of military expenditure with its health expenditure;
- contrast between the total number of (para)military forces with the number of physicians, and the overall population;
- ratio of the number of heavy weapons available and the overall population.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_co ... tion_Index
Da tun sich übrigens die USA und der Iran nicht viel. Die stehen nebeneinander. Russland weit vorne. edit-MOD
Zuletzt geändert von freigeist am Do 12. Mär 2015, 06:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » So 1. Mär 2015, 11:01 hat geschrieben:Es gibt ja vielfältige Methoden sich über diese Themen anzunähern. Z.B. wird gerne auch der Grad der Militarisierung der Gesellschaft für Faschismusdebatten hinzugezogen. Wann fängt man damit in der Gesellschaft an, sprich, wann kommen die Jüngeren auch damit in Verbindung, wie ist die Relation zu anderen Bereichen der Gesellschaft usw.



Da tun sich übrigens die USA und der Iran nicht viel. Die stehen nebeneinander. Russland weit vorne. edit-MOD
Natürlich werden gerne irgendwelche Zahlen verwendet, um irgendetwas zu beweisen.

Daß mit Israel, Syrien und Jordanien drei Nahoststaaten in den Top Ten auftauchen, läßt sich bei entsprechenden Verrenkungen auch als Indiz für den Faschisierungsgrad des jeweiligen Regimes interpretieren. Man könnte alternativ auch zur Kenntnis nehmen, daß in der Region ein jahrzehntewährender Konflikt ausgetragen wird und die Militarisierung eher nichts mit dem politischen System zu tun hat.

Südkorea liegt auf Platz 7, Nordkorea ist gar nicht gelistet. Ergo (King-Kong-Logik): Südkorea ist faschistisch, Nordkorea nicht.

Finnland liegt auf Platz 17, der Libanon auf Platz 25. Was läßt sich daraus schließen?
Aus den bloßen Zahlen erfährt man jedenfalls nicht, daß die Hisbollah vom Iran unterstützt wird und somit weder beim Libanon noch beim Iran für den Militarisierungsgrad berücksichtigt wird.

Zusammenhänge spielen keine Rolle. Wichtig ist, daß Israel den 1. Platz belegt.
Zuletzt geändert von freigeist am Do 12. Mär 2015, 06:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » So 1. Mär 2015, 15:23 hat geschrieben:

Zusammenhänge spielen keine Rolle. Wichtig ist, daß Israel den 1. Platz belegt.
Ganz schön schlau bist du. :eek:

Zusammenhänge spielen keine Rolle? Gelten die nur für Israel? Oder auch für andere, z.B. für den Iran? Aber du bist auf der richtigen Spur.

Also, wenn es dich beruhigt, da ist Israel nicht auf Platz eins. Um einige Staaten exemplarisch herauszunehmen, der Reihe nach, Nord Korea, Russland, Israel, Iran, China, USA.

Global Peace Index
http://en.wikipedia.org/wiki/Global_Peace_Index

Sicher ist auch das nicht maßgeblich für den Faschismusgrad Irans. Oder Israels, oder Russlands, oder der USA. Diese Bemerkungen werden ja weltweit allenthalben gegen jeden erhoben. Aber ich konnte immer noch dahinsichtlich nichts finden. Aber du scheinst ja auf einer heißen Spur zu sein, auch wenn du dich mit dem deutschen Nationalsozialismus verrannt hast. Der wird ja gerne von dir genommen. Hauptsache die Nazis sind mit im Spiel. Vorgeblich rein objektiv. Ganz zufällig. Da ist jeder, der damit in Verbindung gebracht wird sofort verbrannt. Egal, was dabei rumkommt. Franco-Spanien, Portugal (1933-1974) u.a. werden nicht genommen. Oder totalitäre Systeme an sich. Sozialistische Gesellschaftsformen. Stalin, Mao. Klingen wohl zu harmlos. Dabei hat die Sowjetunion oder China dutzende Millionen auf dem Gewissen. Aber das wird wohl zu kompliziert. Da fehlt der Totschlageffekt in der Diskussion.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

IndianRunner » Do 19. Feb 2015, 19:05 hat geschrieben:---> die Vergewaktigung von Jungfrauen unmittelbar vor ihrer Hinrichtung, damit "diese nicht ins Paradies kommen"

Junge , Junge, das habe ich auch noch nicht gehört. Im Auftrage Satans persönlich, mehr fällt einem dazu nicht mehr ein.
Platon » Do 19. Feb 2015, 19:18 hat geschrieben: ist mir auch neu, eine Quelle dazu wäre gut
Hab' da was gefunden:

"Einige Tage später war ich beim Friseur. Neben mir saß ein alter Mann und weinte. Ich fragte ihn: "Väterchen, warum weinen Sie?" Und er antwortete: "Meine Tochter ist tot, eben bekam ich vom Gericht die Papiere, dass meine Tochter, die Jungfrau, in der Nacht vor ihrem Tod mehrmals verehelicht wurde." (Im Iran gibt es die Möglichkeit, eine Ehe auf Zeit zwischen einer Stunde und neunundneunzig Jahren einzugehen.) Ich erkannte nun diesen Mann. Man hatte ihm zu seinem Schmerz über die tote Tochter, die nichts anderes getan hatte, als Flugblätter gegen das islamische Regime zu verteilen, nun auch die letzte Hoffnung genommen. Muslime in unserem Land glauben, dass Jungfrauen, die blutig sterben, gleich ins Paradies eintreten und nicht ins Jüngste Gericht kommen. Weil man dieses Mädchen in der Nacht vor ihrem Tod mehrmals verehelicht hatte, starb sie nicht als Jungfrau und musste nun , nach dem Glauben ihres Vaters , aufs Jüngste Gericht warten."
http://www.igfm.de/themen/steinigung/au ... -dem-iran/

Mit Faschsimus hat das allerdings nichts zu tun. Das kommt originär aus dem Islam.
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Platon
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Interessant.
Nur zur Klärung, wie ich das verstehe.
Es gibt offenbar bei iranischen Schiiten, die Vorstellung, dass Jungfrauen nach dem Tod unmittelbar ins Paradies kommen. Normalerweise gibt es nach dem Tod eine Übergangszeit in der nichts passiert, bis zum jüngsten Tag. Dann gibt es die leibliche Auferstehung und das jüngste Gericht, also wer bestraft wird oder nicht. Die korrekt gelebt haben kommen in den Himmel. Jungrauen (wie übrigens auch Märtyrer, deren Martyrium "erfolgreich" war) müssen nach obiger Vorstellung nicht leiblich auferstehen und das jüngste Gericht abwarten, sondern kommen direkt ins Paradies. Das ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen und ich habe auch meine Zweifel, dass das eine allgemein-islamische Ansicht ist. Wenngleich sie schon Sinn macht, weil man ja die Vorstellungen hat Jungfrauen wären "jungfräulich rein" etc. das man sich das jüngste Gericht sparen kann.
Aus diesem Grunde hat man sie zwangskurzverheiratet und vergewaltigt, damit sie nicht in den Genuss kommen direkt ins Paradies zu dürfen, sondern das jüngste Gericht abwarten müssen. Da ist man sprachlos, bei so etwas. :|
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

Kleiner Gag am Rande:

„Der islamische Staat“ erschien erstmals in der englischen Übersetzung 1979 im amerikanischen Manor-Verlag in einer westlichen Sprache mit dem propagandistischen Titel: „Ayatollah Khomeinis Mein Kampf“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhollah_Chomeini#Werke

Hat wahrscheinlich auch niemand gelesen; jedenfalls keiner seiner säkular gepolten Mitstreiter gegen das Schah-Regime.
Zuletzt geändert von Zunder am Do 12. Mär 2015, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

das hat man schon gelesen, aber wie Säkulare so sind, hat man es nicht ernst genommen

Hokumat meint hier übrigens mehr so etwas wie Regierung und weniger Staat, den haben sie dort nämlich lediglich übernommen, aber nicht selbst gegründet.
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Keoma
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Keoma »

Das ist schon sehr faschistoid:

http://derstandard.at/2000012808543/Ira ... -verlieren

Warum werden denn keine Mutterhalbmonde oder so verliehen?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Flat »

Moin,

ich würde den Iran nicht als faschistisch einstufen.
Faschismus
[lat.] Ursprünglich aus sozialrevolutionären lokalen Zusammenschlüssen, den Syndikalisten, »Bewegung der Tat«, entstanden, entwickelte sich Anfang der 1920er-Jahre in I rasch eine Bewegung, deren Anhänger sich selbst als Faschisten bezeichneten und deren Symbol, das Rutenbündel (ital.: fascio), die Stärke und Überlegenheit des Bundes gegenüber dem Einzelnen bedeutet. Mit zunehmender Radikalisierung, dem Einsatz von Gewalt und Terror und der Übernahme des Führerprinzips zielte die faschistische Bewegung unter B. Mussolini auf die Übernahme der Macht im Staat (Gründung der Partito Nazionale Fascista, PNF, 1921) und versuchte auch gegenüber der italienischen Gesellschaft, ihren totalen Machtanspruch geltend zu machen. Aus der Abwehr dieses bedingungslosen Unterwerfungsanspruchs entwickelte sich die Bezeichnung des F. als totalitärem Regime. 1922 wurde B. Mussolini vom italienischen König zum Ministerpräsidenten ernannt, konnte 1925/26 die demokratischen Institutionen auflösen bzw. ausschalten und herrschte praktisch unbeschränkt in einem Einparteienstaat bis zu seiner Absetzung durch den italienischen König 1943. Die italienische Entwicklung diente teilweise den dt. Nationalsozialisten als Vorbild, sodass F. und Nationalsozialismus (schwarze und braune Faschisten) teilweise gleichbedeutend verwendet werden. Gemeinsam ist ihnen a) eine charismatische, autoritäre Führerfigur, b) die strikte Unterwerfung unter das Führerprinzip und c) der hierarchische Aufbau der politischen Organisation; weiterhin d) das rechtsextreme, offen rassistische und fremdenfeindliche Gedankengut und e) die (in Bezug auf andere politische Überzeugungen) negative Eigendefinition (als antidemokratisch, anti-parlamentarisch, antiliberal, anti-humanistisch etc.).
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17480/faschismus

Unstrittig gibt es sehr große Übereinstimmungen des iranischen Systems mit dem Faschismus.

Was dem Faschismus aber nach dieser Definition fehlt, ist die religiöse Komponente. Und die ist im Iran bestimmend.

Ich würde also sagen, dass der Iran eine große Schnittmenge mit dem Faschismus hat, es sich aber doch um etwas anderes handelt.

Tschüss

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http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von DarkLightbringer »

Flat » Donnerstag 12. März 2015, 09:08 hat geschrieben:Moin,

ich würde den Iran nicht als faschistisch einstufen.


http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17480/faschismus

Unstrittig gibt es sehr große Übereinstimmungen des iranischen Systems mit dem Faschismus.

Was dem Faschismus aber nach dieser Definition fehlt, ist die religiöse Komponente. Und die ist im Iran bestimmend.

Ich würde also sagen, dass der Iran eine große Schnittmenge mit dem Faschismus hat, es sich aber doch um etwas anderes handelt.

Tschüss

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Guten Morgen,
hier käme der Begriff des Klerikalfaschismus ins Spiel, der beispielsweise auf das spanische Franco-Regime angewendet wurde, aber auch auf die Sekte der "Colonia Dignidad" in Chile.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_Dignidad
http://de.wikipedia.org/wiki/Klerikalfaschismus
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Flat »

DarkLightbringer » Do 12. Mär 2015, 10:20 hat geschrieben:Guten Morgen,
hier käme der Begriff des Klerikalfaschismus ins Spiel, der beispielsweise auf das spanische Franco-Regime angewendet wurde, aber auch auf die Sekte der "Colonia Dignidad" in Chile.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_Dignidad
http://de.wikipedia.org/wiki/Klerikalfaschismus
Moin,

wäre eine Möglichkeit, wobei der Wiki-Artikel dem ja widerspricht:
Von der Faschismusforschung wird der Begriff heute zurückgewiesen, da diese zwischen politischer Religion und theokratisch orientierten Ideologien unterscheidet
Beim Iran haben wir eine Theokratie. Klerikalfaschismus war aber nach dem Artikel eher die Nähe zwischen Kirche und faschistischen Regimen.

Tschüss

Flat
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http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Provokateur »

Das kann es im Fall Islamofaschismus aber nicht geben, weil das "zentrale Steuerungselement" fehlt. Niemand steht zwischen dem Muslim und Allah.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Tantris »

Imam Ali Chamenei » Mi 25. Mär 2015, 01:01 hat geschrieben:Die antwort ist nein iran ist nicht faschistisch.
Was unterscheidet das system im iran vom faschismus?

Also... die ersten jahre nach der revolution war der faschismus ja offensichtlich...
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