ISIS verbreitet Angst und Schrecken

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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 15:23)

Dann wohl eine fehlerhafte Information. Amerikaner und Franzosen sind aber definitiv dort am Boden aktiv.
Ich vermute hinter dieser Ente eher eine Stichelei; denn natürlich wünschen sich einige unserer Verbündeten eine deutsche Beteiligung. Auch als Argument "zu Hause". Aber die Bundeswehr fliegt nur im Irak zur Aufklärung herum, und sie bewaffnet und bildet Peshmerga dort aus. Dem hatte der Bundestag zugestimmt!
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 15:33)

Ich vermute hinter dieser Ente eher eine Stichelei; denn natürlich wünschen sich einige unserer Verbündeten eine deutsche Beteiligung. Auch als Argument "zu Hause". Aber die Bundeswehr fliegt nur im Irak zur Aufklärung herum, und sie bewaffnet und bildet Peshmerga dort aus. Dem hatte der Bundestag zugestimmt!
Also gibt es solche Truppen in sehr kleiner Anzahl nur im Irak.


Ich könnte mir vorstellen, dass in Syrien es auch aus Nachrichtendienstlichen Gründen eine Beteiligung sinnvoll wäre. Da sich ja auch deutsche Staatsbürger dort aufhalten.
Aber ohne Mandat natürlich nicht. Dann müssen halt die Verbündeten die Arbeit erledigen.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 15:38)

Also gibt es solche Truppen in sehr kleiner Anzahl nur im Irak.


Ich könnte mir vorstellen, dass in Syrien es auch aus Nachrichtendienstlichen Gründen eine Beteiligung sinnvoll wäre. Da sich ja auch deutsche Staatsbürger dort aufhalten.
Aber ohne Mandat natürlich nicht. Dann müssen halt die Verbündeten die Arbeit erledigen.
Unsere Verbündeten schaffen das schon ganz ohne deutsche Soldaten. "Germans to the front!" gehört längst vergangenen Zeiten an.

Nachrichtentechnisch bestehen nützliche Kanäle, wie man vor Wochen lesen konnte.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:13)

Unsere Verbündeten schaffen das schon ganz ohne deutsche Soldaten. "Germans to the front!" gehört längst vergangenen Zeiten an.

Nachrichtentechnisch bestehen nützliche Kanäle, wie man vor Wochen lesen konnte.
Naja wirklich an der Front sind auch die ausländischen Truppen da nicht. Sie überlassen der YPG und SDF den Vortritt ^^.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 15:23)

Dann wohl eine fehlerhafte Information. Amerikaner und Franzosen sind aber definitiv dort am Boden aktiv.
Aber doch immer als Berater. So verrückt den eigenen Kopf zu riskieren ist man für gewöhnlich nicht. Eigene Opfer sind bei solchen Sachen immer zu vermeiden um bestimmte Diskussionen zu Hause zu vermeiden...
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:15)

Naja wirklich an der Front sind auch die ausländischen Truppen da nicht. Sie überlassen der YPG und SDF den Vortritt ^^.
Na, dann ist das eben Arbeitsteilung: Peschmerga werden von der Bundeswehr im Waffeneinsatz geschult und im Häuserkampf. Und sie bekommen deutsche Waffen (G36 und Panzerbrechende
Raketen) und Schutzwesten, Helme. Der Einsatz entlastet die Verbündeten im Nord-Irak im Kampf gegen den IS.

Aufklärungsflüge zur Entlastung der Franzosen im Kampf gegen den IS, und Begleitschutz für den französischen Flugzeugträger. Zusätzlich Entlastung der Franzosen in Mali durch Bundeswehreinsatz gegen islamistischen Terror dort.

Damit muß es dann aber auch einmal gut sein!
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

Platon hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:17)

Aber doch immer als Berater. So verrückt den eigenen Kopf zu riskieren ist man für gewöhnlich nicht. Eigene Opfer sind bei solchen Sachen immer zu vermeiden um bestimmte Diskussionen zu Hause zu vermeiden...
Das es für ihren eigenen Kopf geht mus man aber in Kauf nehmen. Komplett ungefährlich ist so ein Einsatz nicht.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:38)

Das es für ihren eigenen Kopf geht mus man aber in Kauf nehmen. Komplett ungefährlich ist so ein Einsatz nicht.
Dennoch besteht ein sehr deutlicher Unterschied darin, daß die Menschen vor Ort für ihre ureigenen Angelegenheiten ihre Haut zu Markte tragen, und sie sich nicht nach Art eines Schiedsrichters bei einer Tasse Kaffee über die Qualitäten der fremden Kampftruppen auslassen
können. Diesen dummen Fehler haben die USA mehrfach gemacht... und jetzt endlich etwas dazu gelernt!
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:44)

Dennoch besteht ein sehr deutlicher Unterschied darin, daß die Menschen vor Ort für ihre ureigenen Angelegenheiten ihre Haut zu Markte tragen, und sie sich nicht nach Art eines Schiedsrichters bei einer Tasse Kaffee über die Qualitäten der fremden Kampftruppen auslassen
können. Diesen dummen Fehler haben die USA mehrfach gemacht... und jetzt endlich etwas dazu gelernt!
Ich halte die Franzosen sogar für fähiger als die Amis.... die haben jahrzehnte lange Erfahrung mit solchen Einsätzen.

In Westafrika sind die ständig auf solchen Beratermissionen. Die Franzosen lassen immer Sölnder für sie kämpfen. Sie kämpfen nie selbst.
In Syrien haben sie ja auch eine koloniale Vergangenheit. :rolleyes:
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:51)

Ich halte die Franzosen sogar für fähiger als die Amis.... die haben jahrzehnte lange Erfahrung mit solchen Einsätzen.

In Westafrika sind die ständig auf solchen Beratermissionen. Die Franzosen lassen immer Sölnder für sie kämpfen. Sie kämpfen nie selbst.
In Syrien haben sie ja auch eine koloniale Vergangenheit. :rolleyes:
Tja, jetzt haben die Franzosen bei aller postkolonialer Raffinesse die Pest an Bord; ist die syrische Angelegenheit der Franzosen nicht mindestens 70 oder 80 Jahre her?

https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lk ... nd_Libanon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Ultra-tifosi »

garfield336 hat geschrieben:(14 Jun 2016, 15:23)

Dann wohl eine fehlerhafte Information. Amerikaner und Franzosen sind aber definitiv dort am Boden aktiv.
+Briten. Der SAS ist ebenfalls bei Manbji aktiv...
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von UncleSams_Berater »

Wie ist der Lage derzeit in Fallujah? Macht die irakische Armee Fortschritte?
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

UncleSams_Berater hat geschrieben:(15 Jun 2016, 12:16)

Wie ist der Lage derzeit in Fallujah? Macht die irakische Armee Fortschritte?
Ja machen sie aber es geht sehr langsam voran.

1mm pro Tag :/
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von King Kong 2006 »

Massive Anschlagsserie im Iran verhindert? Anschläge gibt es im Iran gerade an seiner Peripherie immer wieder. Allerdings sollen große Anschlagsserien in Teheran geplant gewesen sein.
Iran says 1 of "biggest terrorist" plots against capital thwarted

TEHRAN, Iran -- Iranian intelligence officials have broken up one of the "biggest terrorist" plots ever planned to target Tehran and other provinces in the Islamic Republic, the country's state media reported on Monday.

The reports quote the country's Intelligence Ministry as saying that it has arrested several suspects in the plot to bomb the capital and other provinces, seizing bombs and ammunition during the operation.

The Intelligence Ministry statement, read live on Iranian state television and carried across the country's news agencies, had little detail. The announcement comes as Iran finds itself battling the Islamic State of Iraq and Syria (ISIS) while also supporting Syria's embattled President Bashar Assad in his country's long, bloody civil war.

http://www.cbsnews.com/news/iran-bigges ... ni-shiite/
Bericht über das Potential der Rekrutierung für den IS und Col im Iran.
Trotz 9 Millionen Sunniten sind Rekrutierungsversuche des „Islamischen Staats“ (IS) in Iran kaum erfolgreich

Der Artikel basiert auf einen Vortrag von Shayan Arkian, dem Chefredakteur von IranAnders, den er am 29. April 2015 bei einer internationalen Expertentagung der CSU-nahen "Hanns-Seidel-Stiftung" hielt.

http://irananders.de/nachricht/detail/810.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Jun 2016, 18:35)

Massive Anschlagsserie im Iran verhindert? Anschläge gibt es im Iran gerade an seiner Peripherie immer wieder. Allerdings sollen große Anschlagsserien in Teheran geplant gewesen sein.
So wirklich viele Details gibt man aber auch nicht bekannt. Mal ganz ehrlich, wenn man weiß was man tut und nicht unbedingt die Absicht hat nach Hause zu kommen, sind auch Terroranschläge im Iran möglich. Nur haben sie halt für den IS keinen großen Nutzen, weil sie keinen konfessionellen Bürgerkrieg generieren werden und auch nicht für das Prestige bedeutsam sind wie im Westen. Es sei denn natürlich so ein richtig großer Anschlag mit Hunderten von Toten, mitten in Teheran. Ich glaube es lohnt einfach nur nicht und man ist nicht bereit gute Leute für so eine Aufgabe abzustellen, die das nötige Know-How haben.
Bericht über das Potential der Rekrutierung für den IS und Col im Iran.
Er hatte schon ein paar gute Ideen, aber dieser zwanghafte Versuch nicht versehentlich eine Eulogie auf die IRI zu schreiben ist dem Text anzumerken. Der IS ist im Iran nicht verbreitet:
a) wegen der Internetzensur, das halte ich für völligen Quatsch, weil es problemlos möglich ist sie zu umgehen
b) weil es keine offene salafistische Mission gibt, wie in Deutschland, das mag ja sein, aber: http://www.washingtoninstitute.org/poli ... n-salafism; das im Iran keine Missionierung der Schia erlaubt wäre, halte ich jetzt mal für ein Gerücht...
c) die sunnitischen Iraner sind die Gesellschaft integriert und daher nicht wie im Westen als Outsider gefährdet, siehe b)
d) Die Sunna im Iran ist hanafitisch/schafiitisch und die entsprechende religiöse Infrastruktur kooperiert mit der IRI... halte ich für kein Argument, weil die wenigsten Salafisten in Deutschland sind Saudis und damit Hanbaliten, die meisten deutschen Salafisten dürften ursprünglich Hanafiten (Türken) oder Malikiten (Nordafrika) sein und dann von dort zum Salafismus konvertieren oder nicht-muslimische Konvertiten sein. Dieser Abdul Adhim ist irgendwie ein malikitischer Salafist ^^. Daher halte ich das Argument für ziemlichen Quatsch.
e) Opposition zum Regime drückt sich weniger im Salafismus als in einem säkularen Ultra-Nationalismus aus, dass mag stimmen, heißt aber nicht, dass nicht doch ein Segmet sich dem Salafimus zuwendet.
im oben verlinkten Artikel wird das genaue Gegenteil behauptet, die Salafisten breiten sich im Iran über das Internet als Protestbewegung aus.
Under the Islamic Republic -- a regime that legitimizes the exclusive rule of the ayatollahs, makes Islamic law the main basis for legislation, and imposes it on all aspects of daily life -- many youths and other Iranians have turned away from Shiite convictions and embraced atheism, skepticism, Sufism, Sunni Islam, the Bahai faith, evangelical Christianity, Zoroastrianism, Buddhism, and New Age and Latin American mystical trends. Various regime organizations, including the Bureau of Religions and Sects in the Ministry of Intelligence, monitor these religious minorities and work against their proselytization efforts. Even Sufi circles -- which are officially Shiite -- face frequent repression.

In this environment, Salafism has rapidly spread all over the country through the internet, social media, and satellite television. In addition, various underground organizations offer training courses for young volunteers and run exchange programs to introduce Iranian Salafis to Arab Salafis in Saudi Arabia and elsewhere. This is one of the reasons why the regime does not allow Sunnis to build mosques in Tehran or other large cities -- it is deeply concerned about Salafis using them to recruit young Shiites who are frustrated with the Islamic Republic's ideology.

[...]

CONCLUSION

Many Iranian youths are disappointed in the Shiism professed by the regime and traditional clergy but wish to maintain their Islamic faith, leading them to convert to Salafism. The Muslim Brotherhood and other Salafi trends tend to focus on the unity of god and the desacralization of all human beings and worldly things -- a unique way of secularizing and rationalizing Islam in order to attract young students, especially those who study science. Unlike traditional Sunnis in Iran and Salafis elsewhere in the world, Iranian Salafis tend to question the Islamic Republic's religious legitimacy and purposefully exacerbate Sunni-Shiite tensions. To be sure, they do not share the global Salafist aspiration of taking over political power, knowing that any Islamic government in predominantly Shiite Iran would be a Shiite government. Yet Iranian Salafis are organizationally connected to potent groups in Saudi Arabia and other countries, and most of their ideology and funding comes from outside the Islamic Republic. Given these factors and the increasing resentment among Iran's Arab, Kurdish, and Baluch population, the growth of Salafism is a clear security threat to the regime.
http://www.washingtoninstitute.org/poli ... n-salafism

Am Ende ist es schwer das einzuschätzen ohne in direktem Kontakt mit Salafismus im Iran zu kommen bzw. Texte über einen solchen Kontakt zu haben. Dieser könnte vor allem über das Internet zustande kommen oder halt vor Ort...
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Kardux
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Kardux »

Platon hat geschrieben:Er hatte schon ein paar gute Ideen, aber dieser zwanghafte Versuch nicht versehentlich eine Eulogie auf die IRI zu schreiben ist dem Text anzumerken. Der IS ist im Iran nicht verbreitet:
a) wegen der Internetzensur, das halte ich für völligen Quatsch, weil es problemlos möglich ist sie zu umgehen
b) weil es keine offene salafistische Mission gibt, wie in Deutschland, das mag ja sein, aber: http://www.washingtoninstitute.org/poli ... -salafism; das im Iran keine Missionierung der Schia erlaubt wäre, halte ich jetzt mal für ein Gerücht...
c) die sunnitischen Iraner sind die Gesellschaft integriert und daher nicht wie im Westen als Outsider gefährdet, siehe b)
d) Die Sunna im Iran ist hanafitisch/schafiitisch und die entsprechende religiöse Infrastruktur kooperiert mit der IRI... halte ich für kein Argument, weil die wenigsten Salafisten in Deutschland sind Saudis und damit Hanbaliten, die meisten deutschen Salafisten dürften ursprünglich Hanafiten (Türken) oder Malikiten (Nordafrika) sein und dann von dort zum Salafismus konvertieren oder nicht-muslimische Konvertiten sein. Dieser Abdul Adhim ist irgendwie ein malikitischer Salafist ^^. Daher halte ich das Argument für ziemlichen Quatsch.
e) Opposition zum Regime drückt sich weniger im Salafismus als in einem säkularen Ultra-Nationalismus aus, dass mag stimmen, heißt aber nicht, dass nicht doch ein Segmet sich dem Salafimus zuwendet.
im oben verlinkten Artikel wird das genaue Gegenteil behauptet, die Salafisten breiten sich im Iran über das Internet als Protestbewegung aus.
Der Schreiberling dieses Artikels kennt den eigentlichen Grund, möchte ihn aber nicht zu sehr vertiefen. Der einzige Grund weshalb der IS im Iran unter den dort lebenden Menschen keinen wirklichen Erfolg hat ist der Tatsache "geschuldet" das die absolute Mehrheit der Sunniten im Iran Kurden sind. Die Kurden haben sich nach den beiden Weltkriegen vollkommen vom politischen Islam abgewendet, da er im krassen Widerspruch zu der Nationalbewegung stand und steht (ich kann das anhand von historischen Beispielen weiter erläutern falls Interesse vorhanden ist). In allen vier Teilen Kurdistans gibt es keine einzige wichtige islamische Partei oder Bewegung die viele Anhänger hat oder im Befreiungskampf eine Rolle gespielt hat. Der letzte Kurdenführer im Iran der noch ein wenig gläubig war, war der Präsident der kurdischen Republik Mahabad, Ghazi Mohammed, und selbst er bündelte mit Stalin. Die politischen Führer der Kurden im Iran waren geprägt vom Marxismus (die Komala) oder waren moderate Sozialisten (so wie Ghassemlou, der Parteivorsitzende der PDK-I, der 1989 in Wien ermordet wurde).

Und, nein, die sunnitischen Iraner (=Kurden und Belutschen) sind nicht in der Gesellschaft integriert, sie werden doppelt diskriminiert, wegen ihrer Ethnie und dem Glauben.

Was meinen Sie eigentlich mit säkularen Ultra-Nationalismus? Versteh ich nicht.
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Ultra-tifosi
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Ultra-tifosi »

Kardux hat geschrieben:(20 Jun 2016, 20:21)

Der Schreiberling dieses Artikels kennt den eigentlichen Grund, möchte ihn aber nicht zu sehr vertiefen. Der einzige Grund weshalb der IS im Iran unter den dort lebenden Menschen keinen wirklichen Erfolg hat ist der Tatsache "geschuldet" das die absolute Mehrheit der Sunniten im Iran Kurden sind. Die Kurden haben sich nach den beiden Weltkriegen vollkommen vom politischen Islam abgewendet, da er im krassen Widerspruch zu der Nationalbewegung stand und steht (ich kann das anhand von historischen Beispielen weiter erläutern falls Interesse vorhanden ist). In allen vier Teilen Kurdistans gibt es keine einzige wichtige islamische Partei oder Bewegung die viele Anhänger hat oder im Befreiungskampf eine Rolle gespielt hat. Der letzte Kurdenführer im Iran der noch ein wenig gläubig war, war der Präsident der kurdischen Republik Mahabad, Ghazi Mohammed, und selbst er bündelte mit Stalin. Die politischen Führer der Kurden im Iran waren geprägt vom Marxismus (die Komala) oder waren moderate Sozialisten (so wie Ghassemlou, der Parteivorsitzende der PDK-I, der 1989 in Wien ermordet wurde).

Und, nein, die sunnitischen Iraner (=Kurden und Belutschen) sind nicht in der Gesellschaft integriert, sie werden doppelt diskriminiert, wegen ihrer Ethnie und dem Glauben.

Was meinen Sie eigentlich mit säkularen Ultra-Nationalismus? Versteh ich nicht.
ich stehe den Kurden ja wirklich mit viel Sympathie nahe, aber islamistische Bewegungen gibt es unter den Kurden durchaus (vor allem in der Türkei).
Die Hür Dava Partisi hat mehrere zehntausend bis hunderttausend Anhänger, damit ist sie zwar der PKK zahlenmäßig weit unterlegen, deren Sympathisanten in die Millionen geht, aber gerade in der Stadt Batman sind sie sehr stark vertreten....
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von King Kong 2006 »

Platon hat geschrieben:(20 Jun 2016, 19:46)

So wirklich viele Details gibt man aber auch nicht bekannt. Mal ganz ehrlich, wenn man weiß was man tut und nicht unbedingt die Absicht hat nach Hause zu kommen, sind auch Terroranschläge im Iran möglich. Nur haben sie halt für den IS keinen großen Nutzen, weil sie keinen konfessionellen Bürgerkrieg generieren werden und auch nicht für das Prestige bedeutsam sind wie im Westen. Es sei denn natürlich so ein richtig großer Anschlag mit Hunderten von Toten, mitten in Teheran. Ich glaube es lohnt einfach nur nicht und man ist nicht bereit gute Leute für so eine Aufgabe abzustellen, die das nötige Know-How haben.


Er hatte schon ein paar gute Ideen, aber dieser zwanghafte Versuch nicht versehentlich eine Eulogie auf die IRI zu schreiben ist dem Text anzumerken. Der IS ist im Iran nicht verbreitet:
a) wegen der Internetzensur, das halte ich für völligen Quatsch, weil es problemlos möglich ist sie zu umgehen
b) weil es keine offene salafistische Mission gibt, wie in Deutschland, das mag ja sein, aber: http://www.washingtoninstitute.org/poli ... n-salafism; das im Iran keine Missionierung der Schia erlaubt wäre, halte ich jetzt mal für ein Gerücht...
c) die sunnitischen Iraner sind die Gesellschaft integriert und daher nicht wie im Westen als Outsider gefährdet, siehe b)
d) Die Sunna im Iran ist hanafitisch/schafiitisch und die entsprechende religiöse Infrastruktur kooperiert mit der IRI... halte ich für kein Argument, weil die wenigsten Salafisten in Deutschland sind Saudis und damit Hanbaliten, die meisten deutschen Salafisten dürften ursprünglich Hanafiten (Türken) oder Malikiten (Nordafrika) sein und dann von dort zum Salafismus konvertieren oder nicht-muslimische Konvertiten sein. Dieser Abdul Adhim ist irgendwie ein malikitischer Salafist ^^. Daher halte ich das Argument für ziemlichen Quatsch.
e) Opposition zum Regime drückt sich weniger im Salafismus als in einem säkularen Ultra-Nationalismus aus, dass mag stimmen, heißt aber nicht, dass nicht doch ein Segmet sich dem Salafimus zuwendet.
im oben verlinkten Artikel wird das genaue Gegenteil behauptet, die Salafisten breiten sich im Iran über das Internet als Protestbewegung aus.

http://www.washingtoninstitute.org/poli ... n-salafism

Am Ende ist es schwer das einzuschätzen ohne in direktem Kontakt mit Salafismus im Iran zu kommen bzw. Texte über einen solchen Kontakt zu haben. Dieser könnte vor allem über das Internet zustande kommen oder halt vor Ort...
Wie u.a. in dem verlinkten Bericht erwähnt, sind nicht unerhebliche Teile der sunnitischen Bevölkerung, wenn sie die militante Lösung bevorzugen eher ethnisch ansprechbar. Wenn wir die größten sunntischen Bevölkerungsgruppen nehmen, wie die Kurden und die Belutschen. Erstere sind im individuellen Falle sicher empfänglich, kanalisieren sich aber eher in einer ethnischen/politisch ideologischen Komponente. Z.B. der PJAK, der Schwesterpartei der PKK, obgleich es auch z.B. die Islamische Union Kurdistan gibt. Salafismus in Anlehnung zum IS oder Al-Qaida findet man dort weniger.

Bei den Belutschen sieht es etwas anders aus. Diese Volksgruppe lebt bekanntermaßen im Südwesten Irans und im Südosten Pakistans. Getrennt durch der Staatsgrenze beider Staaten. Das ist eine stammesorientierte Gesellschaft. Eine daraus hervorgegangene Gruppierung ist die Jundallah. Die neben dem Iran auch von den USA als Terrororganisation gelistet wird. Ihr wird die Nähe zur Al-Qaida und seit geraumer Zeit zum IS nachgesagt. Dort ist vermutlich das größte Potential bei der Rekrutierung vorhanden. Natürlich ist auch hier ein Verquickung zwischen organisierter Kriminalität, Stammesmachtpolitik und Proxiekriegsführung gegeben, mutmaßlich in Verbindungen zu Saudi-Arabien, Pakistan, Israel und den USA. Geostrategisch auch deshalb interessant, weil dort mit Indien zusammen ein Zugang zu Zentralasien entsteht. Desto unruhiger die Region, desto schwieriger die Umsetzung. Dasselbe gilt für den pakistanischen Teil auf der anderen Seite.

In beiden Regionen im Westen zur Türkei/Irak und im Osten zu Afghanistan/Pakistan gab es Auseinandersetzungen und Anschlägen. Im Falle der Kurden hatte es weniger einen Hintergrund durch sunnitischen Extremismus, im Osten sieht es etwas anders aus. Inwieweit im Falles der Belutschen die religiöse Komponente auch nur ein Feigenblatt der Machtpolitik vor Ort ist, ist die Frage. Im iranischen Kernland hat es lange keinen Anschlag gegeben. Ob es Sinn macht? Bei einem massiven Anschlag in Teheran kann der IS nur gewinnen. Wie im Falle Europas. Die Infrastruktur wäre meiner Meinung z.B. in Teheran durchaus gegeben. In der Großregion leben 15 Mio. Menschen. Ähnlich wie gesamten Vielvölkerland findet man dort zahlreiche Ethnien, auch Belutschen und Kurden.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß in Europa, allen voran in GB, Frankreich, aber auch Deutschland weitaus offener missioniert werden kann. Von daher ist die Zensur im Iran, das gilt auch für Veranstaltungen und öffentlichem Auftreten auf jedenfall in der Wirkung anders einzuordnen als in Europa.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von SirToby »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Jun 2016, 20:45)

Wie u.a. in dem verlinkten Bericht erwähnt, sind nicht unerhebliche Teile der sunnitischen Bevölkerung, wenn sie die militante Lösung bevorzugen eher ethnisch ansprechbar. Wenn wir die größten sunntischen Bevölkerungsgruppen nehmen, wie die Kurden und die Belutschen. Erstere sind im individuellen Falle sicher empfänglich, kanalisieren sich aber eher in einer ethnischen/politisch ideologischen Komponente. Z.B. der PJAK, der Schwesterpartei der PKK, obgleich es auch z.B. die Islamische Union Kurdistan gibt. Salafismus in Anlehnung zum IS oder Al-Qaida findet man dort weniger.

Bei den Belutschen sieht es etwas anders aus. Diese Volksgruppe lebt bekanntermaßen im Südwesten Irans und im Südosten Pakistans. Getrennt durch der Staatsgrenze beider Staaten. Das ist eine stammesorientierte Gesellschaft. Eine daraus hervorgegangene Gruppierung ist die Jundallah. Die neben dem Iran auch von den USA als Terrororganisation gelistet wird. Ihr wird die Nähe zur Al-Qaida und seit geraumer Zeit zum IS nachgesagt. Dort ist vermutlich das größte Potential bei der Rekrutierung vorhanden. Natürlich ist auch hier ein Verquickung zwischen organisierter Kriminalität, Stammesmachtpolitik und Proxiekriegsführung gegeben, mutmaßlich in Verbindungen zu Saudi-Arabien, Pakistan, Israel und den USA. Geostrategisch auch deshalb interessant, weil dort mit Indien zusammen ein Zugang zu Zentralasien entsteht. Desto unruhiger die Region, desto schwieriger die Umsetzung. Dasselbe gilt für den pakistanischen Teil auf der anderen Seite.

In beiden Regionen im Westen zur Türkei/Irak und im Osten zu Afghanistan/Pakistan gab es Auseinandersetzungen und Anschlägen. Im Falle der Kurden hatte es weniger einen Hintergrund durch sunnitischen Extremismus, im Osten sieht es etwas anders aus. Inwieweit im Falles der Belutschen die religiöse Komponente auch nur ein Feigenblatt der Machtpolitik vor Ort ist, ist die Frage. Im iranischen Kernland hat es lange keinen Anschlag gegeben. Ob es Sinn macht? Bei einem massiven Anschlag in Teheran kann der IS nur gewinnen. Wie im Falle Europas. Die Infrastruktur wäre meiner Meinung z.B. in Teheran durchaus gegeben. In der Großregion leben 15 Mio. Menschen. Ähnlich wie gesamten Vielvölkerland findet man dort zahlreiche Ethnien, auch Belutschen und Kurden.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß in Europa, allen voran in GB, Frankreich, aber auch Deutschland weitaus offener missioniert werden kann. Von daher ist die Zensur im Iran, das gilt auch für Veranstaltungen und öffentlichem Auftreten auf jedenfall in der Wirkung anders einzuordnen als in Europa.
Das soll aber schon heißen, im Südosten Irans und Südwesten Pakistans, oder? ;)
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Kardux »

Ultra-tifosi hat geschrieben:ich stehe den Kurden ja wirklich mit viel Sympathie nahe, aber islamistische Bewegungen gibt es unter den Kurden durchaus (vor allem in der Türkei).
Die Hür Dava Partisi hat mehrere zehntausend bis hunderttausend Anhänger, damit ist sie zwar der PKK zahlenmäßig weit unterlegen, deren Sympathisanten in die Millionen geht, aber gerade in der Stadt Batman sind sie sehr stark vertreten....
Du sprichst von den Nachfolgern der Hizbollah, einem verlängerten Arm des Tiefen Staats der Türkei. Die Hizbollah-Anhänger agierten zusammen mit dem türkischen JITEM und anderen geheimen Konterguerilla-Einheiten und terrorisierten zusammen mit anderen sogenannten "Kurden" (Korucis=Dorfschützern) die kurdische Zivilbevölkerung. Besonders stark ins Visier gerieten kurdische Intellektuelle (mussten gar keine Beziehung zur PKK haben). Diese Islamisten sind in Batman und auch Sirt vertreten, aber repräsentieren nicht das kurdische Volk. Fakt ist nunmal das die HDP die absolute Mehrheit der Stimmen im Südosten erhielt und das trotz großer Schwierigkeiten. Im Vorfeld der Wahlen im Sommer letzten Jahres hetzte die AKP Anhänger der Hüda Par auf HDP/PKK Kurden. Es brachte aber nichts.

Ich habe auch nicht die Existenz von islamistischen Bewegungen negiert, aber sie spielen bei den Massen keinerlei Rolle. Die Türken zum Beispiel, wählen mehrheitlich eine Partei die den Muslimbrüdern Nahe steht, bei den Kurden existiert sowas nicht. In Syrien existieren nur säkulare kurdische Gruppen. Im Iran der Ableger der PKK (PJAK), die PDK-I (links gerichtet), und Komala (marxistisch). Im Irak erhielten PDK, PUK, Gorran zusammen über 80 % der Stimmen. Alle drei Parteien sind säkular. Die PDK tritt zwar als traditionalistische und tribalistische Partei auf und bindet auch Geistliche mit ein, aber instrumentalisiert den Islam eher anstatt davon beeinflusst zu werden. Die Strategie ist richtig. Man kann den Islam nicht negieren oder ihn aktiv bekämpfen. Das Schicksal der Türkei dient als bestes Beispiel.

In der Türkei stehen die Millionen HDP/PKK Sympathisanten einer weit kleineren Anzahl von Islamisten gegenüber. Interessant ist, das kurdische Islamisten immer mit den politischen Feinden der Kurden kollaborieren, so war es schon immer in der Geschichte.
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Platon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

Revolutionsführer Khamenei analysiert messerscharf:
Enemy created #DAESH to defeat #Iran; #Iraq & Levant was prelude to paralyze Iran, but Islamic Republic's power paralyzed them there.


Irans Sicherheit wird in Damaskus verteidigt. :?
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Platon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

Es gibt Meldungen der IS sei komplett aus Fallujah vertrieben worden. Nach Ramadi wäre das die zweite schwere Niederlage des IS im Irak.
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King Kong 2006
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von King Kong 2006 »

Im Libanon sollen Anschlagspläne des IS vereitelt worden sein.
Libanesische Armee: Jihadistische Anschlagspläne vereitelt

Unter den Zielen soll auch eine Urlaubereinrichtung gewesen sein Beirut

Die libanesische Armee hat nach eigenen Angaben zwei geplante Anschläge der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verhindert. Fünf Verdächtige, darunter der mutmaßliche Drahtzieher, seien festgenommen worden, teilte die Armee am Donnerstag mit. Sie sollen demnach vorgehabt haben, ein Touristenziel und eine dicht besiedelte Gegend im Libanon anzugreifen. Zudem hätten sie eingestanden, bereits zuvor Anschläge auf die Armee verübt zu haben. Am vergangenen Montag hatten sich acht Selbstmordattentäter im Nordosten des Landes an der Grenze zu Syrien in die Luft gesprengt und fünf Menschen mit in den Tod gerissen. (APA, 30.6.2016) - derstandard.at/2000040167993/Libanesische-Armee-Jihadistische-Anschlagsplaene-vereitelt
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

Platon hat geschrieben:(26 Jun 2016, 11:50)

Es gibt Meldungen der IS sei komplett aus Fallujah vertrieben worden. Nach Ramadi wäre das die zweite schwere Niederlage des IS im Irak.
al-Quam ist wohl das nächste Ziel der irakischen Gruppen. Damit wäre die Grenze zu Syrien fast komplett zu.

Sie scheuen als einen direkten Marsch auf Mossul, sondern versuchen zuerst alle "leichteren" Ziele.


Gleichzeitig ist auf der anderen Seite der Grenze, die FSA? bis zum Euphrat vorgedrungen. Es sind schlecht aus für DAESH.
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Platon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

garfield336 hat geschrieben:(01 Jul 2016, 10:49)

al-Quam ist wohl das nächste Ziel der irakischen Gruppen. Damit wäre die Grenze zu Syrien fast komplett zu.

Sie scheuen als einen direkten Marsch auf Mossul, sondern versuchen zuerst alle "leichteren" Ziele.


Gleichzeitig ist auf der anderen Seite der Grenze, die FSA? bis zum Euphrat vorgedrungen. Es sind schlecht aus für DAESH.
dieser Vorstoß zum Euphrat war ein ziemliches Desaster, ich glaube nicht, dass die pro-USA-syrischen Rebellen da noch irgendwas halten. Aber der Fall von Ramadi und Fallujah ist natürlich ein erheblicher Rückschlag, man muss abwarten wie dauerhaft der ist...
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schokoschendrezki
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von schokoschendrezki »

Eine Großoffensive auf Mossul stehe in nächster Zeit bevor. Reguläre irakische Armee, schiitische und sunnitische Milizen, kurdische Peschmerga und Amis bereiten sich auf Operation "Fatah" vor. Der iS betrachtet es als eine Art heiliger Endkampf. Es könnte ein ziemliches Blutbad geben. Und die Frage bleibt immer noch: Was kommt danach? Die meisten der beteiligten Koalitionäre haben irgendwann auch schon mal gegeneinander gekämpft. Die USA betrachten die sunnitischen Milizen als ihre entscheidenden Partner, aber es handelt sich im Prinzip eigentlich um erweiterte Familienclans, die einfach eine Rechnung mit IS-Leuten offen und taktisch die Seiten gewechselt haben. Und auch der Iran ist indirekt beteiligt und zieht die Fäden mit.
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Kardux
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Kardux »

schokoschendrezki hat geschrieben:Die USA betrachten die sunnitischen Milizen als ihre entscheidenden Partner, aber es handelt sich im Prinzip eigentlich um erweiterte Familienclans, die einfach eine Rechnung mit IS-Leuten offen und taktisch die Seiten gewechselt haben.
Das stimmt so nicht. Die meisten dieser Stämme waren von Anfang an gegen den IS und hatten schon gegen den Vorgänger des IS, also der irakischen Al-Qaida gekämpft - und das sehr erfolgreich. Die Amerikaner nannten diese Sunnitenstämme auch "Awakening Movement". Das die Stämme eine Rechnung mit dem IS offen haben ist klar, aber sie haben keine "Seite" gewechselt. Diese Stämme wollen sich nicht von ausländischen Jihadisten kontrollieren lassen, auch nicht von den Schiiten in Baghdad oder auch den USA. In der Provinz Anbar kamen so viele Amerikaner um wie nirgendwo im Irak. Bush hatte dies erkannt und handelte einen Deal mit den sunnitischen Stämmen aus. Die Sunnitenstämme wollten sich nämlich keineswegs von Islamisten bevormunden lassen, das man ihre Unterstützung gegen die Bekämpfung der "US-Invasoren" annahm hatte pragmatische Gründe, aber Al-Qaida ging zu weit.

Die Sunnitenstämme in Anbar sind für ihre sektiererische Haltung bekannt und akzeptieren die Herrschaft der Schiiten in Baghdad nicht. Sie stellen ein großes Problem für den "Irak" dar. Denn was stellt man sich vor nachdem der IS besiegt wurde? Im Grunde läuft alles auf eine Teilung des Iraks hinaus.
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jul 2016, 09:30)
Es könnte ein ziemliches Blutbad geben.
Es wird ein Massaker an der Zivilbevölkerung.
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schokoschendrezki
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von schokoschendrezki »

Kardux hat geschrieben:(29 Jul 2016, 10:38)

Das stimmt so nicht. Die meisten dieser Stämme waren von Anfang an gegen den IS und hatten schon gegen den Vorgänger des IS, also der irakischen Al-Qaida gekämpft - und das sehr erfolgreich. Die Amerikaner nannten diese Sunnitenstämme auch "Awakening Movement". Das die Stämme eine Rechnung mit dem IS offen haben ist klar, aber sie haben keine "Seite" gewechselt. Diese Stämme wollen sich nicht von ausländischen Jihadisten kontrollieren lassen, auch nicht von den Schiiten in Baghdad oder auch den USA. In der Provinz Anbar kamen so viele Amerikaner um wie nirgendwo im Irak. Bush hatte dies erkannt und handelte einen Deal mit den sunnitischen Stämmen aus. Die Sunnitenstämme wollten sich nämlich keineswegs von Islamisten bevormunden lassen, das man ihre Unterstützung gegen die Bekämpfung der "US-Invasoren" annahm hatte pragmatische Gründe, aber Al-Qaida ging zu weit.

Die Sunnitenstämme in Anbar sind für ihre sektiererische Haltung bekannt und akzeptieren die Herrschaft der Schiiten in Baghdad nicht. Sie stellen ein großes Problem für den "Irak" dar. Denn was stellt man sich vor nachdem der IS besiegt wurde? Im Grunde läuft alles auf eine Teilung des Iraks hinaus.
In einer Sendung der Reihe "hintergrund" ("Kampf um Mossul") vom 5. Juni hieß es:
Die zuständigen Scheichs laden zwar bereitwillig zum Besuch in ihrem Lager ein, die Hausherren des gemeinsamen Hauptquartiers, die Peschmerga allerdings, warnen vor dem Besuch. Den sunnitischen Stammesleuten, lassen sie durchsickern, sei nicht zu trauen. Die könnten ebenso gut für den IS kämpfen, Ausländer entführen und jederzeit wieder die Fronten wechseln.
...
Der IS bezeichnet sich als Sachwalter und als Retter der irakischen Sunniten. Was motiviert Scheich Salman und seine Stammesleute da eigentlich, die andere Seite zu wählen? "Ursprünglich hatte der IS uns aufgefordert, auf seiner Seite mitzukämpfen, aber wir haben das abgelehnt. Als Reaktion sprengten IS-Kämpfer 250 Häuser unseres Stammes. Die Stammesangehörigen sind Richtung Erbil und Kirkuk geflüchtet. Der IS hat meinen Besitz geplündert und mich zum Tod verurteilt. Den Sohn meines Bruders und meinen Cousin haben sie enthauptet, ebenfalls 56 Mitglieder meines Stammes. Einer von ihnen ist sehr bekannt, er war ein hoher Offizier in Mossul, Isa Othman."
Solche vom IS verprellten Scheichs, wie Scheich Salman, sind es, von denen sich die US-Armee vor Ort weitere Unterstützung erhofft.
(http://www.deutschlandfunk.de/kampf-um- ... _id=356221)

Für einen außenstehenden Beobachter ist es jedenfalls nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten.
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Platon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

Für gewöhnlich ist das aber nicht die Mehrheit. Das sind einzelne die Widerstand geleistet und dafür dann einen hohen Preis bezahlt haben. Allerdings sind solche Stämme jetzt auch nicht 100% ideologisch. Das heißt wenn da eine große Übermacht auf Mossul vorrückt wird die Anzahl an Leuten die bereit sind für den IS zu sterben auch recht schnell deutlich kleiner werden...
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Platon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

Hier eine interessante Karte mit der Lage in der Region Mossul:
https://imagopyrenaei.files.wordpress.c ... forces.png
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Fuerst_48
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Fuerst_48 »

Platon hat geschrieben:(04 Aug 2016, 14:00)

Hier eine interessante Karte mit der Lage in der Region Mossul:
https://imagopyrenaei.files.wordpress.c ... forces.png
Den KURDEN bleibt nichts erspart...
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schokoschendrezki
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von schokoschendrezki »

Am 26. Juli gab es in der Reihe "Das Feature" des Deutschlandfunks unter dem Titel "Inside Anti-IS: Wer kämpft im Irak gegen den Terror?" eine ausführliche Reportage und Analyse, bei der es u.a. auch um die aktuelle Lage rund um Mossul oder auch um die Tatsache ging, dass letztendlich ausgerechnet die USA und der Iran gemeinsam zu den entscheidenden Kräften hinter der Anti-IS-Koalition gehören und dass, wenn der IS irgendwann besiegt sein wird, die Konflikte zwischen den Koalitionären erst richtig ausbrechen werden.

Die zentrale Passage der Sendung:
Hier oben, mit dem Blick auf die Konfliktparteien, versuche ich, aus dem, was ich bis jetzt beobachtet habe, ein Mosaik zusammenzusetzen. Was die USA und die Peschmerga angeht - sie haben keine gemeinsamen Ziele und keine gemeinsamen Konzepte. Die Kurdentruppen fordern als Preis für ihr Mitwirken an der Offensive eine Ausrüstung, die ihnen die USA und andere westliche Staaten nicht geben wollen. Denn eine professionelle, mit schweren Waffen, Panzern und eigener Luftwaffe ausgerüstete kurdische Armee würde der NATO-Partner Türkei nicht hinnehmen, der gegen die Kurden im eigenen Südosten einen Krieg führt. Die Führer der Sunnitenstämme wiederum sind nicht durch einen gesellschaftlichen Gegenentwurf zum IS-Staat motiviert. Sie wollen sich im Wesentlichen an einzelnen IS- Führern rächen, die ihre Familienangehörigen getötet, ihren Besitz geplündert oder ihren Führungsanspruch streitig gemacht haben. Ist dieser Rache Genüge getan und sind sie finanziell entschädigt, endet ihr Engagement. Die irakische Armee besitzt zwar schwere Waffen, ist aber trotz anders lautender Statements aus dem Anti-IS-Hauptquartier, weiterhin schlecht motiviert und qualifiziert. Handlungsfähig wird sie erst, wenn sie durch schiitische Milizen begleitet wird - samt deren iranischen Mentoren.
(http://www.deutschlandfunk.de/inside-an ... _id=359904
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

Manbij ist quasi befreit, es ist eine Frage vcon wenigen Tagen.
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

garfield336 hat geschrieben:(05 Aug 2016, 08:13)

Manbij ist quasi befreit, es ist eine Frage vcon wenigen Tagen.
Es sidn wohl nur noch wenige Gebäude in der Hand von Daesh.
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Ultra-tifosi
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Ultra-tifosi »

Fuerst_48 hat geschrieben:(04 Aug 2016, 14:08)

Den KURDEN bleibt nichts erspart...
mehr als die Kurden leiden die irakischen Christen unter den Kämpfen bzw. IS. Das Umland von Mossul ist das größte zusammenhängende Siedlungsgebiet im Irak, welches von Christen bewohnt wurde....
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Nomen Nescio »

in belgien hat der 15. jähriger sohn eines NL-marrokanischen radikalisierten imam aufgerufen ALLE christen zu vermichten
oh allah, vernichte jene schrecklichen christen, oh allah töte sie alle, spare keinen einzigen
(weil dies so schlimm ist gebe ich doch den wortwörtlichen text. sorry, mods. (Oh Allah, vernietig de vreselijke christenen, oh Allah, dood hen allen, spaar geen enkele).

dieser imam predigt im belgischen verviers. die belgischen behörden haben schon zweimal versucht ihn auszuweisen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Bielefeld09
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Bielefeld09 »

Es tut mir leid, aber dieser ganze IS Dreck ist nicht wichtig.
Es sind Idioten.
Mehr nicht.
Mut zur Freiheit. Für alle!
Vielleicht so!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Ultra-tifosi
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Ultra-tifosi »

Bielefeld09 hat geschrieben:(09 Aug 2016, 00:14)

Es tut mir leid, aber dieser ganze IS Dreck ist nicht wichtig.
Es sind Idioten.
Mehr nicht.
Mut zur Freiheit. Für alle!
Vielleicht so!
Mit Flower Power wirst du keinen einzigen IS-Anhänger umstimmen können. Im Gegenteil, er verachtet dich nur noch mehr für deine "Schwächlichkeit"...
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garfield336
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von garfield336 »

Manbij ist befreit !
Wasteland
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Wasteland »

Nach der Eroberung von Manbidsch feiern viele Bewohner die Befreiung vom IS, schneiden öffentlich ihre Bärte ab, verbrennen Burkas oder rauchen Zigaretten.





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Platon
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

Man sieht auf den Bildern vor allem, dass die Bewohner von Manbij konservative sunnitische Araber sind.
Es wird der Bart ein wenig gestutzt, nicht abgeschnitten.
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

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Jekyll
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Jekyll »

Die Türkei marschiert in Syrien ein:

"Türkische Panzer überqueren Grenze zu Syrien"
Panzer der türkischen Streitkräfte sind in den Norden Syriens eingedrungen. Mit der Offensive soll die Region vom IS befreit werden. Die USA wollen das unterstützen.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan will mit einer breiten Offensive aus Luft und Boden den Widerstand der IS-Kämpfer und der Kurdenmiliz YPG endgültig brechen. Mit den Worten "Jetzt ist Schluss" leitete Erdoğan den aus 60 Zielen bestehenden Angriff ein.

[...]

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, der Einsatz der Armee sei "gegen Bedrohungen gerichtet", die für die Türkei von Terrororganisationen wie dem IS oder der syrischen Kurdenmiliz YPG ausgingen. "Hinter diese Angriffe muss jetzt ein Schlusspunkt gesetzt werden", sagte Erdoğan in einer Rede in Ankara. "Das müssen wir lösen."

[...]

Die Türkei hat am Mittwochmorgen gemeinsam mit Luftwaffen der US-angeführten Koalition eine Militäroperation gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) begonnen. Die Offensive trägt den Namen Schutzschild Euphrat.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... taat-kilis
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Jekyll »

Unterstützung kommt derweil auch von der Bundesregierung:

"Bundesregierung unterstützt Offensive der Türkei in Syrien"
Für die USA und Deutschland steht der türkische Militäreinsatz in Syrien im Einklang mit der Anti-IS-Koalition. Die Kurden müssen sich auf Druck der USA zurückziehen.

[...]

Die Bundesregierung hat ihre Unterstützung für die türkische Militäroffensive im Norden Syriens erklärt. Die Türkei handele im Einklang mit den Zielen und Absichten der internationalen Koalition gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Offensichtlich bestehe das Interesse des Landes auch darin, dass im Norden Syriens kein Gebiet unter vollständiger kurdischer Kontrolle entstehe.

Die Türkei gehe davon aus, dass Verbindungen zwischen der auch von Deutschland als terroristisch eingestuften kurdischen Arbeiterpartei PKK und Teilen der Kurden auf syrischer Seite existierten. Das müsse man so zur Kenntnis nehmen. "Wir respektieren das, und wir sind auch der Meinung, dass es das legitime Recht der Türkei ist, gegen diese terroristischen Umtriebe vorzugehen."
Erste Erfolge gibt es bereits:
Am frühen Morgen hatten mehr als ein Dutzend türkischer Panzer und Artillerieeinheiten die Grenze überquert und zusammen mit F-16-Kampfjets das syrische Dscharabulus unter Feuer genommen. Die Grenzstadt befindet sich in IS-Hand und ist der letzte größere Nachschubkorridor der Dschihadisten für ihr "Islamisches Kalifat" und dessen Zentrale in Rakka. In einer zweiten Phase der Operation "Schutzschild Euphrat" wollen türkische Spezialeinheiten und rund 1.500 Rebellen der Freien Syrischen Armee dann in die Wohnviertel vordringen, um die Dschihadisten zu vertreiben. Nach Angaben türkischer Staatsmedien haben sie bei ihrem Vormarsch inzwischen das Zentrum von Dscharabulus erreicht. Auch Vertreter der Rebellen bestätigten, dass die Einheiten in den Ort eingedrungen seien.
Interessant hier auch die Haltung der USA zu den Kurden:
Biden unterstütze die türkische Forderung nach einem Rückzug der syrischen Kurdenmilizen auf das Gebiet westlich des Flusses Euphrat. Er machte in Ankara außerdem deutlich, dass Washington keinen Kurdenstaat an der türkischen Grenze akzeptiere.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... sregierung
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Platon »

Der IS hat offenbar keinen Widerstand geleistet und zieht sich aus der Region zurück.
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William
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von William »

Platon hat geschrieben:(24 Aug 2016, 19:01)

Der IS hat offenbar keinen Widerstand geleistet und zieht sich aus der Region zurück.
Unter Geleitschutz der Amis nehme ich an.
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King Kong 2006
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von King Kong 2006 »

Die beiden skandinavischen Rucksacktouristinnen, denen die Köpfe in Marokko abgeschnitten wurden und die Videos im Netz kursieren sind von mutmaßlich drei Männern getötet worden, die sich dem IS angehörig fühlen. Sie schnitten vor laufender Kamera die Köpfe als Rache für die Eroberung einer syrischen Stadt (Hajin) ab, die vom IS gehalten wurde.

Trump behauptet - entgegen den üblichen Querulanten in seinen Reihen - das der IS in Syrien besiegt wäre. Sollten die US-Truppen in den Maghreb?
Family urges public not to watch Scandinavian tourist decapitation video

Before and after images of the severed heads of two young tourists murdered in Morocco have been posted to their mums’ Facebook pages in a horror development.

https://www.news.com.au/travel/travel-u ... 43c025ab27
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Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Audi
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Re: ISIS verbreitet Angst und Schrecken

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(21 Dec 2018, 19:36)

Die beiden skandinavischen Rucksacktouristinnen, denen die Köpfe in Marokko abgeschnitten wurden und die Videos im Netz kursieren sind von mutmaßlich drei Männern getötet worden, die sich dem IS angehörig fühlen. Sie schnitten vor laufender Kamera die Köpfe als Rache für die Eroberung einer syrischen Stadt (Hajin) ab, die vom IS gehalten wurde.

Trump behauptet - entgegen den üblichen Querulanten in seinen Reihen - das der IS in Syrien besiegt wäre. Sollten die US-Truppen in den Maghreb?
Auf geht's, viel Glück. Vielleicht kommt syrien zu ruhe wenn der Fokus wo anders ist
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