King Kong 2006 » So 4. Mai 2014, 09:46 hat geschrieben:
Öfters mal eine andere Position, einen anderen Blickwinkel einnehmen?
Bagdad bekommt gegen dieselbe Opposition US-Schützenhilfe im Irak. Damaskus wird im Kampf gegen diese kritisiert. Oder wo bleibt die US-Hilfe für Damaskus? Im Falle Assads ist der Widerstand gegen ihn doch "gut"? Also gute Oppositionsarbeit. Dort werden die Aufständischen Rebellen genannt, nicht Terroristen. Im Falle Iraks werden dieselben Burschen unverblümt als Terroristen bezeichnet. Der Unterschied? Die USA haben sich im Falle Iraks als "gute Demokratie" festgelegt und im Falle Syriens als schlimme Diktatur. Was sind das nun für Leute? Oppositionelle oder Terroristen? Naja, immerhin helfen die USA Syrien auch. Immerhin lassen sie sie machen. Keine Hilfe ist genauso gewichtig wie Hilfe.
Diesselbe Opposition?!
Gucken Sie mal aus ihrem selbstgefälligen Mustopf auf die Jahre 2011 und 2012 in Syrien.
Der größte Feinde der syrischen REBELLEN sind A.) Assads Bomben B.) die Isis
falls Sie das noch immer nicht mitbekommen haben.
Paradoxerweise spielt das Erstarken von Isis dem Assad-Regime in die Hände, das Anteil an dessen Aufstieg zur regionalen Militärmacht hat.
Damaskus hat sich dem Vorrücken des Isis in Syrien bewusst nicht entgegengestellt. Während Assad gegen die Rebellen in ihren urbanen Hochburgen Homs und Aleppo mit einem Dauerbombardement vorgeht, bleiben die von Isis kontrollierten Gebiete Nord- und Ostsyriens von Luftschlägen verschont. Die gemäßigte syrische Opposition ist geschwächt, weil sie ihre Ressourcen im Kampf gegen radikale Kräfte aufwenden muss. Dem syrischen Militär kann sie kaum noch die Stirn bieten.
Auch auf internationaler Ebene profitiert das Assad-Regime von der Macht der islamistischen Kräfte in der Opposition. Sie scheinen die Propaganda des Diktators zu bestätigen, die seit Beginn des Bürgerkriegs die Oppositionellen als fundamentalistische Terroristen zu denunzieren versucht. Der Vormarsch von Isis wird so zur Bewährungsprobe für die Haltung des Westens. Auf einmal erscheint eine Kooperation mit dem Assad-Regime, mit dem Ziel fundamentalistische Gruppen wie Isis zurückzuschlagen, das kleinere Übel zu sein. Lieber ein berechenbarer säkularer Diktator als eine unberechenbare Gruppe internationaler religiöser Fanatiker, scheint die Devise zu sein. Die demokratischen Kräfte der syrischen Opposition würden dabei auf der Strecke bleiben.
Die gemäßigte Opposition und die Zivilbevölkerung in Syrien drohen somit zwischen den radikal-islamistischen Kräften und den Regimetruppen zermalmt zu werden. Dies löst eine weitere Zuspitzung der Flüchtlingssituation in der Region aus.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/vorm ... 77534.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 90448.html
Während (die Isis) Milizionäre in den Dörfern um Aleppo wüten, zerbombt die Luftwaffe von Machthaber Baschar al Assad die Viertel der Oppositionellen nach Belieben.
Ohne die Kumpanei des Diktators in Damaskus wäre es Isis nie gelungen, ein Areal zu erobern, das sich allein in Syrien inzwischen über Hunderte Quadratkilometer erstreckt.