Sykes-Picot haben nach dem Zusammenbruch und Niederlage des Osmanischen Reiches alles südlich der heutigen Grenzen der Türkei neu geordnet.
Das Geheimabkommen war dem Namen nach geheim. Denn man suggerierte den Arabern, daß sie für ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen würden. Schillernde Figur dabei war Colonel Lawrence, der Lawrence von Arabien, der im Auftrage der Briten die Organisation des Kampfes gegen die Osmanen übernahm. In Wirklichkeit wurden Interessensgebiete der Entente-Mächte Großbritannien und Frankreich abgesteckt, nachdem das Osmanische Reich zusammenbrach. Die russische Revolution sorgte dafür, daß es aufflog und bis heute ein Nährboden für arabische Verschwörungstheorien bildete und nicht zu unrecht befeuerte.Das Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 war eine geheime Übereinkunft zwischen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs, durch die deren koloniale Interessen im Nahen Osten nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg festgelegt wurden.
Ein Superkrisenherd wurde dabei auch gleich gelegt:Die Oktoberrevolution von 1917 führte dazu, dass Russlands Ansprüche am Osmanischen Reich verworfen wurden. Die bolschewistische Regierung veröffentlichte daraufhin den Inhalt des geheimen Sykes-Picot-Abkommens am 23. November 1917 in den russischen Tageszeitungen Prawda und Iswestija. Drei Tage später erschien der Inhalt des Abkommens auch in der britischen Tageszeitung The Guardian.[3] Die Veröffentlichung löste große Verärgerung unter den Entente-Mächten und wachsendes Misstrauen bei den Arabern aus, was die Arabische Revolte zusätzlich anstachelte.
British-Zionist discussions during the negotiationsDas später Palästina genannte Gebiet wurde unter internationale Verwaltung gestellt. Dieses Gebiet, das in der Folge Anlass zu heftigen Kontroversen sein sollte, hatte folgende Grenzen:
Im Süden: eine West-Ost-Linie, beginnend auf etwa der halben Strecke von Deir al-Balah nach Gaza bis zum Toten Meer, nördlich von Beerscheba und südlich von Hebron.
Im Osten: vom Toten Meer den Fluss Jordan entlang zum See Genezareth und einige Meilen nördlich des Sees.
Im Norden: im Anschluss an die Ostgrenze eine Linie in west-nordwestlicher Richtung, die fast an den Süden von Safed reicht und etwa in der Mitte zwischen Haifa und Tyros auf das Meer stößt.
Im Westen: das Mittelmeer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sykes-Picot-Abkommen
http://en.wikipedia.org/wiki/Sykes%E2%8 ... _Agreement
Die Kurden wurden dabei komplett vergessen.
Als kleiner Nebenschwenk, es ging natürlich im Vorfeld des Sykes-Picot Vertrages auch im Rahmen des Industriezeitalters um den Stoff, der die Welt goes around macht. Schon im Vorfeld des ersten Weltkrieges machten die Briten klar, daß sie das Öl in der Region als existentiell für sich definiert hatten. Lange vor den USA. Wie sehr man darauf angewiesen war zeigte der 1. Weltkrieg. Danach orientierte man sich unter diesen Gesichtspunkten ebenfalls in der Region.
Das Red Line AgreementThe British realised that the railways would be slightly too close to their oilfields in Persia. The British were worried that the Young Turks could block off oil supplies vital for the navy.
The main British commercial interest that the British government insisted was protected, was that of the Right Honorable James Lyle Mackay, Baron Inchcape of Strathnaver. As well as being the foremost shipping magnate of the British Empire, Lord Inchcape was a director of the Anglo-Persian Oil Company and of the D'Arcy Exploration Company. On February 23 a contract was signed in London between Lord Inchcape and the Baghdad Railway Company.[19] In March 1914 the German government was obliged to recognize southern Mesopotamia, as well as central and southern Persia, as the exclusive field of operations of the Anglo-Persian Company.[20]
http://en.wikipedia.org/wiki/Baghdad_Railway
Red Line Agreement
Red Line Agreement ist der Name eines Abkommens, dass die Partner der Turkish Petroleum Company (TPC) (ab 1929 Iraq Petroleum Company) am 31. Juli 1928 im belgischen Ostende schlossen. Ziel war die Bildung eines Kartells zur gemeinsamen Erdölgewinnung.
Nachdem das Osmanische Reich den Ersten Weltkrieg verloren hatte, setzten sich die Partner über das „Erbe“ des Osmanischen Reichs auseinander.
Es wird behauptet, Mr. Five Percent, Calouste Gulbenkian hätte eine Landkarte ausgebreitet und mit einem roten Stift die Grenze des Ottomanischen Reichs von 1914 eingezeichnet. Sie umfasste die heutige Türkei, Syrien, Jordanien, Irak, Saudi Arabien und Oman; Kuwait war ausgespart.
Man einigte sich im Red Line Agreement darauf, dass die unterzeichnenden Gesellschaften innerhalb dieses Gebietes nur gemeinsam auf Ölsuche und -förderung gehen konnten; ein alleiniges Agieren sollte nicht möglich sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Line_Agreement
Die Sykes-Picot LandkarteTurkish Petroleum Company
The forerunner of the Iraq Petroleum Company (IPC) was the Turkish Petroleum Company (TPC), which grew out of the growing belief, in the late 19th century, that the lands of the Ottoman Empire contained substantial reservoirs of oil.
http://en.wikipedia.org/wiki/Iraq_Petroleum_Company
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Sykes-Picot.svg
Der Nahe Osten nach "Sykes-Picot" Staatszerfall zwischen Mittelmeer und Tigris steht bevor
Vor fast einhundert Jahre teilten Mark Sykes und François Georges-Picot den nahöstlichen Teil des Osmanischen Reiches unter sich auf. Die von ihnen festgelegten Grenzen bestimmen die politische Geographie der Region bis heute. Nun bricht diese „Sykes-Picot“-Ordnung zusammen.
Ägypten taumelt einer ungewissen Zukunft entgegen, Syrien versinkt im Bürgerkrieg, der Zerfall des Irak scheint nur noch eine Frage der Zeit. Immer öfter macht das Diktum vom Ende der „Sykes-Picot-Ordnung“ in Nahost die Runde. Fast hundert Jahre ist es her, dass Mark Sykes und François Georges-Picot im Auftrag der britischen Krone und des französischen Präsidenten den nahöstlichen Teil des Osmanischen Reiches unter sich aufteilten - per Geheimabkommen, versteht sich.
Syriens Grenzen sind in Auflösung begriffen
Syriens Grenzen sind in Auflösung begriffen – auch im Osten des Landes. Die Grenzlinie, die eigentlich die syrische Provinz Deir Ezzor vom benachbarten Al-Anbar im sunnitisch dominierten Westen Iraks trennen soll, verliert sich de facto in den Weiten der syrisch-irakischen Wüste. Je länger der Konflikt andauert, desto wahrscheinlicher wird eine Fragmentierung Syriens: in ein vom Assad-Regime beherrschtes „Alawistan“ entlang der Mittelmeerküste, in ein von den Rebellen kontrolliertes Gebiet und schließlich in eine kurdische Enklave im syrischen Nordosten, die dereinst – so die unausgesprochene Hoffnung vieler Kurden – in einem unabhängigen kurdischen Staat aufgehen könnte.
Die zentrifugalen Kräfte in Syrien ebenso wie die Zerfallserscheinungen im benachbarten Irak, in dem die „Autonome Region Kurdistan“ ihre de facto-Unabhängigkeit von Bagdad peu à peu ausbaut, der schiitische Süden - mit Unterstützung aus Teheran – mehr Autonomie fordert und die sunnitische Minderheit immer vernehmlicher gegen die schiitisch dominierte Zentralregierung aufbegehrt, läuten die Post-Sykes-Picot-Ära ein.
Die benachbarten Staaten sollten in der Neuordung miteinbezogen werden. Fragt sich nur wie, diese scheinen ähnlich wie die Konfliktparteien in Nahost selbst, sich nicht verstehen zu können.Drei prägende Merkmale zeichnen sich allerdings schon heute ab. Erstens: an die Stelle von – mehr oder weniger soliden – Nationalstaaten tritt eine Vielzahl kleinerer Einheiten, die durch eine gemeinsame konfessionelle oder ethnische Identität zusammengehalten werden. Zweitens: Nicht-staatliche Akteure wie Stammesverbände, Milizen und religiöse Gruppierungen gewinnen weiter an Bedeutung. Drittens: Die traditionellen Ordnungsmächte der Region - Syrien, Irak und Ägypten – haben sich durch innere Konflikte bis auf weiteres ins regionalpolitische Abseits manövriert.
Diese von den Kolonial- und Siegermächten gezeichneten Staaten wurden bis dato nach dem Abzug dieser mit teilweise roher Gewalt zusammengehalten. Mit ausländischer Unterstützung. Nun beginnen sie aufzubrechen. Muß man davon ausgehen, daß auf längerer Sicht die Landschaft neu gezeichnet wird? In Europa spricht man von dem Europa der Regionen. Funktionieren der Irak und Syrien (+Staaten der arabischen Halbinsel), der Libanon, neu gegründete Staaten, ja sogar das heutige Israel mit seinem Konflikt, überhaupt in der heutigen Form?Kein Zweifel besteht indessen daran, dass der Syrien-Konflikt durch die kompromisslose Interessenpolitik der externen Mächte weiter angefacht wird. Insofern sollten die Europäer sich trotz aller Rückschläge in Sachen „Genf II“ auch weiterhin dafür einsetzen, alle relevanten Akteure – einschließlich der Golfstaaten und Iran – an einen Tisch zu bringen und Verhandlungen über die Beendigung der Gewalt und die Grundzüge einer Post-Konflikt-Ordnung anzustoßen. Nicht minder dringend ist die Stabilisierung der Nachbarstaaten Syriens, allen voran Jordaniens und Libanons, die angesichts eines nicht abreißenden Flüchtlingsstroms die Grenze ihrer Belastbarkeit längst überschritten haben und mehr denn je auf internationale Hilfe angewiesen sind.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/ande ... 37268.html