Nachrichten aus dem Iran.

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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Der Ministerpräsident von NS war im Iran und hat sich mit Rafsanjani getroffen. Dort hat Rafsanjani dann gemeint über den Holocaust und Israel zu sprechen und entsprechend kam es zum Eklat.
[...]
Rafsanjani sprach nun nämlich ein Thema an, das man durchaus als Affront gegenüber einem Gast aus Deutschland verstehen konnte: Israel. Dabei verlor sich der Ex-Präsident in eben jenen antisemitischen Klischees, die dem Iran in der Welt so schwer geschadet haben.

Nach seiner Lesart hätten vor dem Zweiten Weltkrieg „die Zionisten Europa mit Geld und Medien unsicher gemacht“. Deutschland habe sich rächen wollen und „diese Leute nach Palästina geschickt“, wo dann der Staat Israel entstand. Auf die Intervention Weils, Deutschland bekenne sich zu seiner Schuld an der Vernichtung der europäischen Juden und sehe sich hier in einer ganz besonderen Verantwortung, legte Rafsanjani noch einmal nach. Vielleicht seien ja sechs Millionen Juden umgekommen, das sei jedoch nichts im Vergleich zu den 20 Millionen Toten und acht Millionen Vertriebenen nach der Gründung Israels.

Diese durch nichts fundierten, offenkundig erlogenen Zahlen ließ der niedersächsische Ministerpräsident nicht unwidersprochen. Er empfinde als Deutscher tiefe Scham wegen des Holocaust und sehe im Übrigen eine Zweistaaten-Lösung als einzige Chance für die Lösung des Konfliktes zwischen Israelis und Palästinensern. Israel müsse man als Realität anerkennen. Was so warmherzig begann, endete daraufhin abrupt. Rafsanjani beendete das Gespräch mit starrem Gesicht unmittelbar, wenn auch unter Beachtung der gebotenen Höflichkeit.

Angesichts solcher radikalen politischen Grundüberzeugungen in Kreisen iranischer Eliten, die als „gemäßigt“ wahrgenommen werden, muss sich die Idee eines Wandels durch wirtschaftliche Annäherung erst noch beweisen.
http://www.nwzonline.de/politik/nieders ... 75300.html

Rafsanjani sollte als Politiker erfahren genug sein um so etwas zu vermeiden. Die Reaktion des Ministerpräsidenten war natürlich absehbar und die einzig richtige. Es zeigt aber auch, dass die IRI immer noch die IRI ist.
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Liegestuhl
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Liegestuhl »

Die Eier hätte ich dem Weil gar nicht zugetraut. Hut ab!
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Liegestuhl
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Liegestuhl »

99 Peitschenhiebe für feiernde Studenten im Iran

Nachdem sie gemeinsam ihren Hochschulabschluss gefeiert hatten, sind mehr als 30 Studenten im Iran zu je 99 Peitschenhieben verurteilt worden.

Die jungen Frauen und Männer hätten gemeinsam in einem Haus bei Kaswin gefeiert, obwohl sie einander nicht kannten, sagte der Generalstaatsanwalt der Stadt dem Onlinedienst Mizanonline. Sie seien festgenommen und binnen 24 Stunden verurteilt worden, die Strafe sei noch am selben Tag vollstreckt worden.

Generalstaatsanwalt Esmail Sadeghi Nijaraki sagte, die Studenten seien „halbnackt“ gewesen, hätten Alkohol konsumiert und sich „unzüchtig verhalten“. Damit hätten sie „gegen die öffentliche Meinung verstoßen“.
http://orf.at/stories/2341648/

Da hat die öffentliche Meinung dem faulen Pack endlich mal gezeigt, wo der Barthel den Most holt.
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King Kong 2006
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Hund zu Tode gequält - Täter zu 74 Peitschenhieben verurteilt

Tierquälerei wird auch in muslimischen Ländern nicht geduldet. Im Iran wurde ein Tierquäler nun zu 74 Peitschenhieben verurteilt. Grund: Er hat seinen Hund brutal zu Tode geprügelt. Ein Schock-Video hat den Täter überführt.

Im Iran hat ein Mann seinen Hund brutal zu Tode gequält. Nun wurde er verurteilt. Die Strafe: 74 Peitschenhiebe. In Deutschland wäre die Strafe vermutlich glimpflicher ausgegangen.

Hund im Iran zu Tode gequält

Ein Video, das die grausame Tat festhielt und im Internet viral wurde, überführte den Täter und brachte ihn vor Gericht. Die Szenen sind schockierend. Der Tierquäler schleudert das Tier gegen sein Auto, prügelt immer wieder mit einer Schaufel auf dessen Kopf, schreibt die "Daily Mail". Der Hund hat keine Chance und stirbt qualvoll.

Harte Strafe für Tierquäler

Anfang des Jahres wurde der brutale Mann von der Polizei festgenommen. Grund: Er stelle eine Gefahr für seine Mitmenschen dar. Jetzt erwarten ihn 74 Peitschenhiebe und ein Kurs, in dem er lernen soll, wie man richtig mit Tieren umgeht. Ob die Strafe den Tierquäler zur Vernunft bringt bleibt abzuwarten.

http://www.news.de/panorama/855639074/t ... -strafe/1/
Hunde sind in muslimischen Ländern traditionell nicht so verbreitet. Sie haben zwar nicht so einen schlechten Ruf wie Schweine, aber das geht in die Richtung. Das jetzt bei einer Tierquälerei eines Hundes so bestraft wurde...?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Hatikva »

Iran droht, Israel mit "100.000 Raketen" zu vernichten

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Hatikva hat geschrieben:(12 Jul 2016, 19:08)

Iran droht, Israel mit "100.000 Raketen" zu vernichten

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Es war mal wieder al Quds-Tag. :D

Aber was er da gesagt hat war, dass der Iran Vergeltung gegen Israel üben würde, sollte Israel etwas falsches tun (ich vermute damit ist gemeint den Süden Libanons zu besetzen) und es den eigenen Interessen dient. Das würde man über Raketen tun, welche im Libanon und in der gesamten Region aufgestellt sind. Dazu fantasiert er etwas über einen Bodenangriff.

Am Ende ist es mal wieder ein großes Aufplustern der Iraner, die es ja nichtmal gebacken kriegen ein paar Tausend Jihadisten in Syrien zu besiegen.
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JJazzGold
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von JJazzGold »

Acht Minuten - das reicht, um auf den Knopf zu drücken und dann bye,bye Iran.
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Achmadinejad hat versucht eine Kandidatur für die nächste Wahl zum Präsidenten im Iran zu forcieren. Es gab ein geheimes Treffen mit Khamenei, welcher erklärt hat er wünscht keine Kandidatur von ihm. Als Achmadinejad das dann ignoriert hat und versucht hat sich weiterhin in Stellung zu bringen hat Khamenei ihn öffentlich bloß gestellt, indem er erklärt hat, seine Kandidatur wäre nicht im eigenen und dem Interesse des Landes wäre bei der Wahl anzutreten. Damit wird klar, dass Achmadinejad (mal wieder) versucht hat sich dem Willen des Revolutionsführers zu widersetzen, womit er ab sofort bei jeder zukünftigen Wahl aussortiert werden wird.
http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... -term.html
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Fadamo
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Fadamo »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 May 2016, 05:57)

http://orf.at/stories/2341648/

Da hat die öffentliche Meinung dem faulen Pack endlich mal gezeigt, wo der Barthel den Most holt.
Bei dem alkohol den unsere deutschen studenten konsumieren,da wären sie jeden tag ausgepeitscht wurden. :D
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Waggons stehen in Flammen und sind entgleist: Bei einem Zugunglück im Iran sind mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Rund hundert weitere sind verletzt. Laut Medienberichten fuhr ein Passagierzug auf einen auf freier Strecke stehenden Schnellzug auf.

Bei der Kollision von zwei Zügen im Norden des Iran sind mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Rund 100 weitere wurden laut der Nachrichtenagentur IRNA verletzt. Bei sieben Verletzten wird der Zustand als kritisch beschrieben.

Medienberichten zufolge raste ein Passagierzug in einen Schnellzug, der offenbar wegen einer Panne auf freier Strecke gestoppt hatte. Zunächst hatte es geheißen, der Schnellzug habe in einem Bahnhof gestanden. Das Unglück ereignete sich demnach zwischen den Städten Damghan und Semnan. Der Schnellzug war auf dem Weg in die Hauptstadt Teheran.[...]
http://www.tagesschau.de/ausland/iran-z ... k-101.html

Normalerweise fallen im Iran ja nur die Flugzeuge vom Himmel, dass jetzt auch noch die Züge ineinander krachen ist neu...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Audi »

Iran erwägt Kauf russischer Su-30-Jäger

Mehr: https://de.sputniknews.com/politik/2016 ... che-su-30/

Russische Su-30-Jäger: Warum Iran mit seiner Kaufanfrage scheitern wird

Mehr: https://de.sputniknews.com/politik/2016 ... anktionen/

Wieso wird Iran noch sanktioniert? Man hat sich doch im Deal geeinigt?
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Der Atomdeal betraf Sanktionen, die wegen dem Atomprogramm verhängt wurden. Dazu haben die Iraner viel Geld bekommen, welches nach der Revolution 79 eingefroren wurde. Sanktionen die wegen dem Raketenprogramm, Menschenrechtsverletzungen oder anderen Sachen vom UN-Sicherheitsrat verhängt wurden sind natürlich weiterhin gültig. Diese waren nicht Gegenstand des Abkommens zum iranischen Atomprogramm.
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Ahmad Montazeri der Sohn vom 2009 verstorbenen Großayatollah Montazeri, hatte vor einem halben Jahr eine Tonbandaufnahme seines Vaters veröffentlicht. Darauf war zu hören, wie dieser die Massenexekutionen 1987-90 verurteilt, als man tausende(!) Oppositionelle nach symbolischen Gerichtsverfahren exekutiert hatte. Dafür wurde er heute zu insgesamt 21 Jahren Gefängnis verurteilt und der Klerikerstatus wird ihm aberkannt.

Das Urteil ist nicht überraschend und doch erwähnenswert. Denn es handelt sich hier um eines der größten Verbrechen der IRI, welches dazu auch innerhalb des Systems größte Meinungsverschiedenheiten ausgelöst hat. Eigentlich sollte Ayatollah Montazeri der Nachfolger von Ayatollah Khomeini als Revolutionsführer werden. Da es aber zu Meinungsverschiedenheiten - genau über diesen Punkt der Massenexekutionen von Oppositionellen ohne richtiges Gerichtsverfahren Ende der 1980er - gekommen ist, wurde er von Khomeini entthront. Nach dem Tod von Khomeini wurde dann der jetzige Revolutionsführer Khamenei zum Oberhaupt des politischen System der Islamischen Republik ernannt.

An opponent of political violence was once set to lead Iran. One last quarrel changed it all.
New audio file sheds light on 1980s executions in Iran
Iran sentences son of dissident cleric to 6 years in prison (persische Quellen wie BBC Persia etc. berichten von 21 Jahren) BBC Persia (persisch)

[youtube][/youtube]

Das Vermächtnis des rebellischen Großayatollahs
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Hyde
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Hyde »

Mich überrascht immer wieder, wie stabil der Iran im Inneren angesichts seiner geographischen Lage (umgeben von den Krisenherden Afghanistan & Irak), angesichts seines religiösen Fanatismus und angesichts seiner außenpolitischen Isolation ist.

Die Bevölkerung ist gebildet, die Wirtschaft und Infrastruktur viel reifer als in anderen Middle East Staaten. Die Geburtenrate die niedrigste in der muslimischen Welt. Das Land hätte so viel Potential. Wo könnte das Land heute stehen, wenn es durch die Revolution 1979 nicht in diesen Fanatismus gestürzt worden wäre, sondern die Westpolitik des Schahs fortgesetzt hätte?
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Hyde hat geschrieben:(27 Dec 2016, 22:07)

Mich überrascht immer wieder, wie stabil der Iran im Inneren angesichts seiner geographischen Lage (umgeben von den Krisenherden Afghanistan & Irak), angesichts seines religiösen Fanatismus und angesichts seiner außenpolitischen Isolation ist.

Die Bevölkerung ist gebildet, die Wirtschaft und Infrastruktur viel reifer als in anderen Middle East Staaten. Die Geburtenrate die niedrigste in der muslimischen Welt. Das Land hätte so viel Potential. Wo könnte das Land heute stehen, wenn es durch die Revolution 1979 nicht in diesen Fanatismus gestürzt worden wäre, sondern die Westpolitik des Schahs fortgesetzt hätte?
Das der Iran eine Insel der Stabilität in einer problematischen Region ist, war ja schon immer so. :D
Es kommt halt drauf an wer anstatt dem Schah oder der Islamischen Republik geherrscht hätte und was du unter Westpolitik verstehst.

Die Geburtenrate ist übrigens nicht trotz sondern wegen der islamischen Republik so niedrig. Das Hauptproblem für die Entwicklung unter der Islamischen Republik ist die massenhafte Auswanderung direkt nach der Revolution und während dem 1ten Golfkrieg, dazu die Sanktionen, die das wirtschaftliche Potenzial von Teilen der Wirtschaft gehemmt haben und weiterhin hemmen. Dazu die starke Rolle des Staates in der Wirtschaft, ist die Frage ob das unter einer anderen Regierung anders wäre. Es würden dann halt nicht die Revolutionsgarden und die großen frommen Stiftungen sein, sondern wer anders. Ansonsten ist die Islamische Republik durchaus am ökonomischen und technologischen Fortschritt interessiert, das gehört sogar zu einem der zentralen Punkte der Legitimation der Islamischen Republik. Den Beweis anzutreten, dass auch unter einer Islamischen Regierung ökonomischer, technologischer und wissenschaftlicher Fortschritt möglich ist. Es ist jetzt nicht so, dass das Land diesbezüglich still steht.
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GreenStorm
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von GreenStorm »

Rafsanjani ist tot.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... -gestorben
http://www.farsnews.com/newstext.php?nn=13951019001672

Damit ist ein großer Akteur der iranischen Politik von uns gegangen. Vorallendingen einer, der Rouhani rhetorisch unterstützt hat, und in letzter Zeit reformerische Kurse verfolgte. Auch hinterlässt eine Figur wie er ein Machtvakuum, was wie üblich nicht gut ist.
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Im Iran ist ein Hochhaus eingestürzt. Nach bisherigen Meldungen sind 30 Feuerwehrleute tot und 75 Leute verletzt worden.
https://www.nytimes.com/2017/01/19/worl ... .html?_r=0
[youtube][/youtube]
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Nächste Woche Freitag am 19ten Mai finden im Iran Präsidentschaftswahlen statt. Neben Rohani gibt es noch zwei aussichtsreiche konservative Kandidaten Mohammad Bagher Ghalibaf, der Bürgermeister von Teheran, der schon öfter zu Präsidentschaftswahlen angetreten ist und Ebrahim Raisi, ein Kleriker wie Rohani, der eine Rolle während der Massenexekutionen an Oppositionellen in den 1980ern spielte. Der Sieger der Wahl muss mindestens 50% der Stimmen auf sich vereinen, weswegen auch eine Stichwahl noch möglich ist.

Bei dieser Art von Wahlen hängt immer viel davon ab ob die Reform-orientierten zur Wahl gehen und zusammen mit einem Teil der Konservativen einen gemäßigten Präsidenten wählen, wie es mit Khatami 93 (69%) und 97 (77%) der Fall war oder ob sie nicht zur Wahl gehen, wie 2005 als Achmadinejad zum ersten Mal gewählt wurde bzw. die Konservativen die Möglichkeit haben die Wahl zu fälschen, wie es mutmaßlich 2009 der Fall war.

Da die Kandidaten Hand verlesen sind, gibt es eigentlich keinen Grund die Wahl zu fälschen sollte man meinen und angesichts der Ereignisse 2009, als es zu Massenprotesten angesichts einer ziemlich offensichtlichen Wahlfälschung kam, ist das auch sehr unwahrscheinlich.

Viel hängt m.E. davon ab ob Rohani eine breite Wählerbasis für sich gewinnen kann bestehend aus Säkularen, Reformorientierten und gemäßigten Konservativen um erneut im ersten Wahlgang über die 50% zu kommen oder ob sich neben ihm ein starker konservativer Kandidat etablieren kann, der ihm in einer möglichen Stichwahl gefährlich werden könnte. Sollte es zu einem Ergebnis kommen, dass beispielsweise bei 80% Wahlbeteilligung um die 60% der abgegebenen Stimmen für Raisi seien, könnte es erneut zu Protesten kommen, weil das unrealistisch ist. Die Mehrheitsverhältnisse im Iran sind derart, dass gemäßigte Reformorientierte Kandidaten immer gewinnen, wenn sie denn ihr Wählerpotenzial auch wirklich mobilisieren können.
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Nomen Nescio
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Nomen Nescio »

heute wird also ein präsident gewählt. die schlangen sind so lang, daß die wahllokale zwei stunden länger geöffnet bleiben.

erwartet wird, daß dies günstig ist für den »gemäßigten« präsident und er eine wiederwahl bekommt. »gemäßigt«... ja, denn der mann hat auch viel blut an seinen händen.
wie ich eine iranische frau sagen hörte »we choose a bad man. but the alternative ist worse«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Die Wahlbeteilligung war hoch, Rohani hat im ersten Wahlgang gewonnen, mit einem etwas besseren Ergebnis als vor 4 Jahren. Damit bleibt alles beim alten.
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Kardux
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 May 2017, 18:34)

heute wird also ein präsident gewählt. die schlangen sind so lang, daß die wahllokale zwei stunden länger geöffnet bleiben.

erwartet wird, daß dies günstig ist für den »gemäßigten« präsident und er eine wiederwahl bekommt. »gemäßigt«... ja, denn der mann hat auch viel blut an seinen händen.
wie ich eine iranische frau sagen hörte »we choose a bad man. but the alternative ist worse«.
Mit diesem Satz wäre eigentlich auch alles zur Wahl im klerikalfaschistischen Iran gesagt. Ich möchte noch hinzufügen, dass ich die Strategie von Großayatollah Khamnei als sehr raffiniert empfinde. Die einfache Bevölkerung "straft" Khamnei und die Hardliner ab, indem man sogenannte gemäßigte Kandidaten wählt - das System bleibt trotzdem bestehen. Als ob Rouhani oder damals Khatami wichtige Entscheidungen treffen könnten...
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Ammianus
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Ammianus »

Diese Wahlen zeigen wie auch schon bei Khatami, wie gespalten der Iran ist. Ein Teil der Bevölkerung will scheinbar ein völlig normales Land und der andere Teil die IRI - Betonung liegt auf dem ersten "I". Dabei ist das Regime bereit, seinen Erhalt auch mit brutalster Gewalt aufrecht zu erhalten und hat sich mit Pasdaran und Bassidji Gruppen geschaffen, die ähnliche Funktionen haben wie SS und SA im faschistischen Deutschland.
Aber irgendwann kommt auch für die die Stunde. War bis jetzt immer so.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Surprise meeting sparks talk of Rouhani-IRGC conciliation

News of an unexpected meeting spread through Iranian media July 24. Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC) commanders visited the presidential palace that day for a face-to-face meeting with President Hassan Rouhani, who was re-elected May 19 to a second term. The tete-a-tete caught the attention of Iranian media, which welcomed it and portrayed it as an opportunity for detente following months of heated words between the powerful IRGC and Rouhani's moderate administration.[...]
http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... ation.html

Es gab ein Treffen von Rouhani mit den wichtigsten Führern der Revolutionsgarden. Dabei handelt es sich um die zwei wichtigsten Machtfaktoren in der Islamischen Republik. Ein Treffen der beiden Stützen des Regimes. Der Präsident der in der Lage ist populäre Unterstützung für das Regime an den Wahlurnen zu produzieren und die Repräsenanten der militärischen Macht der Islamischen Republik im In- und Ausland. Beide vertreten dazu gegensätzliche Pole nicht zuletzt in ökonomischer Hinsicht. Die Revolutionsgarden haben ein ausgedehntes Netz an Unternehmen und Konzernen, während Rohani mehr die Interessen der Privatwirtschaft vertritt. Zusammen mit den Klerikern selbst, sind dies die Stützen des Regimes und auch das Geheimnis für die Stabilität des politischen Systems, welches so in der Lage ist das eigene Überleben und den Rückhalt in der Gesellschaft zu sichern. Natürlich nur so lange wie alle Seiten zusammen arbeiten. In diesem Treffen ging es vor allem darum sicher zu stellen und zu zeigen, dass dies tatsächlich der Fall ist.

Symbolträchtig ist dieses Bild, mit Rohani, dem Führer der Revolutionsgarden Jafari links neben ihm und ein Stück weiter Qassem Soleimani, der zentralen Figur für die außenpolitische Macht der IRI in der Region. Vor allem natürlich in Irak und Syrien.
http://media.president.ir/uploads/org/1 ... 398300.jpg
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Kardux
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Platon hat geschrieben:Symbolträchtig ist dieses Bild, mit Rohani, dem Führer der Revolutionsgarden Jafari links neben ihm und ein Stück weiter Qassem Soleimani, der zentralen Figur für die außenpolitische Macht der IRI in der Region. Vor allem natürlich in Irak und Syrien.
Manche würden sie als die "Achse des Bösen" zusammenfassen.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Ein Artikel über persische Dichtung in der internationalen Politik des Iran:
Mit Dichtung Politik machen

Kein Kulturgut schätzt man in Iran höher als die Versdichtungen der alten Meister. Sie sind auch für einen Auftritt vor der Uno gut.
https://www.nzz.ch/feuilleton/mit-dicht ... ld.1323532
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Im Iran hat es ein schweres Erdbeben der Stärke 7,3 gegeben.
https://earthquake.usgs.gov/earthquakes ... #executive
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Platon hat geschrieben:(12 Nov 2017, 23:59)

Im Iran hat es ein schweres Erdbeben der Stärke 7,3 gegeben.
https://earthquake.usgs.gov/earthquakes ... #executive
Obwohl kaum Hilfe für die Opfer aus Teheran kommt, lehnte Rouhani internationale Hilfe ab.

Überrascht mich kaum, wenn man bedenkt wer die Opfer des Erdbebens sind...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Gutmensch1 »

Kardux hat geschrieben:(15 Nov 2017, 05:48)

Obwohl kaum Hilfe für die Opfer aus Teheran kommt, lehnte Rouhani internationale Hilfe ab.

Überrascht mich kaum, wenn man bedenkt wer die Opfer des Erdbebens sind...
Das ist typisch für den Iran unter den religiösen, muslimischen Führern. Religiöse Fanatiker sind noch nie als besonders menschenfreundlich aufgefallen. Die armen Menschen in den Trümmern, die Überlebenden werden nicht gerettet, die anderen hungern und erfrieren und die Mullahs rühren nicht einmal den kleinen Finger um ihnen zu helfen und lehnen die jnternationalen Hilfsangebote nach bekannt islamistischer Überheblichkeit ab. :rolleyes:
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alexyessin »

Kardux hat geschrieben:(15 Nov 2017, 05:48)

Obwohl kaum Hilfe für die Opfer aus Teheran kommt, lehnte Rouhani internationale Hilfe ab.

Überrascht mich kaum, wenn man bedenkt wer die Opfer des Erdbebens sind...
Wo kann ich denn das nachlesen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Nov 2017, 12:28)

Wo kann ich denn das nachlesen?
Hier

https://www.srf.ch/news/international/e ... -aussen-ab

Ist nichts Neues, auch bei dem Erdbeben im August wurden internationale Hilfsangebote abgelehnt und falls ich mich nicht irre, auch nach dem fatalen Erdbeben in und um Bam.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Nov 2017, 13:42)

Hier

https://www.srf.ch/news/international/e ... -aussen-ab

Ist nichts Neues, auch bei dem Erdbeben im August wurden internationale Hilfsangebote abgelehnt und falls ich mich nicht irre, auch nach dem fatalen Erdbeben in und um Bam.
Deppert. :rolleyes:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Nov 2017, 13:51)

Deppert. :rolleyes:

Schlimm für die Menschen dort. Dass bereits nach zwei Tagen aufgehört wurde nach Verschütteten zu suchen ist auch ungewöhnlich.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Nov 2017, 16:35)


Schlimm für die Menschen dort. Dass bereits nach zwei Tagen aufgehört wurde nach Verschütteten zu suchen ist auch ungewöhnlich.
Wobei da mit schweren Gerät wohl nix zu machen ist. Die Häuser sind ja schlimmer als Trabbigehäuse.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kardux hat geschrieben:(15 Nov 2017, 05:48)

Obwohl kaum Hilfe für die Opfer aus Teheran kommt, lehnte Rouhani internationale Hilfe ab.

Überrascht mich kaum, wenn man bedenkt wer die Opfer des Erdbebens sind...
Rohani war da und will sich selber drum kümmern nachdem nicht nur hier sondern im Iran selber Kritik laut wurde.
Viel Schuld trägt übrigens sein fundamentalistischer Vorgänger der um sich als Macher darzustellen jede Menge Häuser für das Volk bauen ließ. Offenbar gegen alle Bauvorschriften. Privat gebaute Häuser sind wohl viel weniger betroffen. Wurde offen in der ARD drüber berichtet.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Beim Erdbeben von Bam war Hilfe aus 44 Ländern im Iran aktiv, sogar US-Unterstützung (US-Militärmaschinen kamen sogar in den Iran hinein, eine kleine Sensation).

Das war noch vor den umfassenden Sanktionen.
Sanctions on Iran make it difficult to donate after the devastating earthquake. Here's how you can help.

https://www.pri.org/stories/2017-11-14/ ... -heres-how
Aktuell sind z.B. Italien und Türkei vor Ort.
The Latest: Italy sends aid after Iran earthquake

http://abcnews.go.com/International/wir ... 0-51115042
Turkey steps up to aid Iraq earthquake victims

http://www.hurriyetdailynews.com/turkey ... ims-122334
In vielen Ländern, die nicht der sogenannten 1.Welt angehören ist neben Strukturen der Organisation und Infrastruktur in schwer zugänglichen Gebieten auch die Bauweise ein Problem. Viele Tote und Verletzte könnten durch eine bessere Bauweise der Gebäude verhindert werden. Ein jahrelanges Thema im Iran.

Bauingenieure entwickeln erdbebensichere Häuser

Vor etwas mehr als einem Jahr, im Dezember 2003, starben mehr als 30.000 Menschen bei einem Erdbeben in der iranischen Stadt Bam. Fast 100.000 Einwohner wurden obdachlos. Verhindern lassen sich Beben dieser Stärke nicht – der Iran ist eine stark erdbebengefährdete Region. Was sich aber vermeiden lässt, ist das Ausmaß der Zerstörung der Gebäude – und damit die hohe Zahl Toter und Verletzter. Ein Team von Bauingenieuren der Wuppertaler Universität hat jetzt zusammen mit iranischen Kollegen Konzepte für erdbebensicheres – und bezahlbares – Bauen im Iran entwickelt: nach dem Prinzip deutscher Fachwerkhäuser.
Noch findet die deutsch-iranische Kooperation vor allem im Bereich der Forschung statt und beruht auf der engen Kooperation zwischen den Unis in Wuppertal und Isfahan. Dazu gehört auch, dass Georg Pegels vor wenigen Wochen in Isfahan zu Gast war, um dort die neuen Erstsemester zu begrüßen, die später ihr Abschluss-Studienjahr an der Universität in Wuppertal verbringen werden. Doch Pegels sieht Potential für mehr als eine Kooperation auf universitärer Ebene. Bei einem seiner letzten Besuche im Iran waren deshalb auch mittelständische Unternehmer mit von der Partie. Die krisengeschüttelte deutsche Bauwirtschaft, die sich nach dem Bau-Boom der deutschen Wiedervereinigung im elften Jahr der Rezession befindet, hat seit Mitte der 1990er etwa die Hälfte ihrer Arbeitsplätze eingebüßt. Im Iran sieht Pegels neue Chancen für die Branche:

"Im Iran wird noch wahnsinnig viel gebaut. In Deutschland nicht mehr. Also ist’s an der Zeit, dass die deutsche Bauindustrie Export macht, ähnlich wie der Maschinenbau, da sind wir Exportweltmeister und leben gut davon. Das gleiche müssten wir im Bauingenieurwesen machen, um für deutsche Mitarbeiter Berufsfelder zu erobern. Also sollten wir das auch nutzen."

http://www.deutschlandfunk.de/fachwerkh ... e_id=34674
Wie Ingenieure Altbauten gegen Erdbeben sichern

https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... chern.html
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(15 Nov 2017, 17:08)

Rohani war da und will sich selber drum kümmern nachdem nicht nur hier sondern im Iran selber Kritik laut wurde.
Viel Schuld trägt übrigens sein fundamentalistischer Vorgänger der um sich als Macher darzustellen jede Menge Häuser für das Volk bauen ließ. Offenbar gegen alle Bauvorschriften. Privat gebaute Häuser sind wohl viel weniger betroffen. Wurde offen in der ARD drüber berichtet.
Rouhani unterscheidet sich lediglich in seiner Rhetorik vom "Hardliner" Ahmedenijad. Dieses klerikalfaschistische Regime ist ein Block - es enthält keine moderaten Elemente. Am Ende des Tages entscheidet in wichtigen Fragen sowieso der Groß-Ayatollah.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kardux hat geschrieben:(19 Nov 2017, 08:57)

Rouhani unterscheidet sich lediglich in seiner Rhetorik vom "Hardliner" Ahmedenijad. Dieses klerikalfaschistische Regime ist ein Block - es enthält keine moderaten Elemente. Am Ende des Tages entscheidet in wichtigen Fragen sowieso der Groß-Ayatollah.
Ich denke du bist viel zu verbohrt um etwas pragmatischer an das Thema herangehen zu können.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Nov 2017, 15:58)

Ich denke du bist viel zu verbohrt um etwas pragmatischer an das Thema herangehen zu können.
Nein. Verbohrt bin ich gewiss nicht. Parteiisch bestimmt, aber wenn klare Argumente vorliegen befasse ich mich damit.

Rouhani und Khatami sind Teil des Systems. Das ist eine Tatsache. Niemand kann das abstreiten. Am Ende des Tages bestimmt nämlich der Klerus wer kandidieren darf. Pseudomoderate Figuren wie Khatami und Rouhani sind nur dazu da um die Bevölkerung zu besänftigen, um ihr eine Illusion zu ermöglichen. War der Iran aber deshalb in der Praxis weniger autoritär? War der Iran unter den Pseudomoderaten weniger korrupt? Gefährdet der Iran unter diesen Präsidenten weniger das Gleichgewicht der Region? Werden unter diesen Präsidenten weniger Menschen hingerichtet und gefoltert? Nein. Die Grundausrichtung ist dieselbe.

Seitdem sich die Klerikalfaschisten an die Spitze geputscht haben (an der "islamische" Revolution waren auch maßgeblich Kommunisten und Minderheiten beteiligt) setzen sie mal einen Hardliner mal einen "Heilsbringer" an den Präsidentenstuhl. Ist alles vergänglich. Beständig ist nur der Groß-Ayatollah...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kardux hat geschrieben:(19 Nov 2017, 17:42)

Nein. Verbohrt bin ich gewiss nicht. Parteiisch bestimmt, aber wenn klare Argumente vorliegen befasse ich mich damit.

Rouhani und Khatami sind Teil des Systems. Das ist eine Tatsache. Niemand kann das abstreiten. Am Ende des Tages bestimmt nämlich der Klerus wer kandidieren darf. Pseudomoderate Figuren wie Khatami und Rouhani sind nur dazu da um die Bevölkerung zu besänftigen, um ihr eine Illusion zu ermöglichen. War der Iran aber deshalb in der Praxis weniger autoritär? War der Iran unter den Pseudomoderaten weniger korrupt? Gefährdet der Iran unter diesen Präsidenten weniger das Gleichgewicht der Region? Werden unter diesen Präsidenten weniger Menschen hingerichtet und gefoltert? Nein. Die Grundausrichtung ist dieselbe.

Seitdem sich die Klerikalfaschisten an die Spitze geputscht haben (an der "islamische" Revolution waren auch maßgeblich Kommunisten und Minderheiten beteiligt) setzen sie mal einen Hardliner mal einen "Heilsbringer" an den Präsidentenstuhl. Ist alles vergänglich. Beständig ist nur der Groß-Ayatollah...
Nochmal? Rouhani ist mehr als nur ein Systemverwalter. Aber gut. Was denkst du passiert wenn man den Iran weiter isoliert? Ist dies wirklich die Lösung? Beschäftige dich mal mit dem Verhältnis DDR vs. BRD und wie da das DDR-System ausgehöhlt wurde. Weißt du. Als 1968 Willy Brandt die Ostverträge unterschrieb hat das auch kein Konservativer verstanden. Verträge mit Diktaturen. "Wandel durch Annäherung" war eine Strategie die Hardliner nicht verstanden. Die setzten auf Konfrontation und Polemik wie du sie verbreitest. Das bringt aber nichts. Verhärtete Fronten lösen kein Problem. Sie verschärfen die Probleme. Man muß die Dinge cleverer angehen.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Das Thema wie hart soll man (Wer? Und mit welchen noblen Interessen...?) den Iran angehen ist ziemlich durchgekaut.

In den 80er ging man (?) soweit, daß man sogar Leute wie Saddam unterstützt hat. Auch in seinen ABC-Waffenprogrammen und Einsätzen. Erfolg?
Später als die Neocons + G.W.Bush die Karten dort neu zeichnen wollten ("Das amerikanische Jahrhundert" - Vermutlich um die Lücke vor dem erwachenden Drachen im Osten zu nützen und dem Kollaps der UdSSR) und man nach Kooperation mit dem Iran diesen dort praktisch bis fast an den Krieg gedrängt hatte ("Achse des Bösen") ist das Ergebnis jetzt in der Region dadurch (durch die daraus resultierende Konfrontation) superschlecht. Für die USA.

Deshalb hat man man sich gedacht, statt weiterhin Leute wie Saddam zu erzeugen, nur um den Iran zu schaden oder die Sache bis fast zum Krieg mit dem Iran eskalieren zu lassen, das anders zu handhaben. Die Option den Iran robust anzufassen ist nicht noch nicht probiert worden. Sie ist bereits probiert worden (Saddam und die Achse des Bösen danach) kläglich gescheitert. Das ist keine Option. Für eine Kernschmelze in der Region und Flüchtlingsmassen schon.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Nov 2017, 18:21)

Nochmal? Rouhani ist mehr als nur ein Systemverwalter. Aber gut. Was denkst du passiert wenn man den Iran weiter isoliert? Ist dies wirklich die Lösung? Beschäftige dich mal mit dem Verhältnis DDR vs. BRD und wie da das DDR-System ausgehöhlt wurde. Weißt du. Als 1968 Willy Brandt die Ostverträge unterschrieb hat das auch kein Konservativer verstanden. Verträge mit Diktaturen. "Wandel durch Annäherung" war eine Strategie die Hardliner nicht verstanden. Die setzten auf Konfrontation und Polemik wie du sie verbreitest. Das bringt aber nichts. Verhärtete Fronten lösen kein Problem. Sie verschärfen die Probleme. Man muß die Dinge cleverer angehen.
Doch, Rouhani ist NUR ein Systemverwalter. Manche würden es auch als Platzhalter bezeichnen. Wenn Rouhani den "Hardlinern" rund um Khamnei ein wirkliches Dorn im Auge gewesen wäre bzw. das System gefährden würde, hätte man ihn niemals ein zweites mal kandidieren lassen. Das sind politische Gegebenheiten im Iran, die man nicht abstreiten kann.

Abgesehen davon bin ich kein Polemiker, sondern lediglich Realist. Der Iran ist keine einfache Diktatur, sondern eine Hegemonialmacht. Sie versuchen im ganzen Nahen Osten das Machtgefüge für sich zu beeinflussen. Der Iran ist auf Expansion ausgelegt. Mit einer solchen Diktatur kann es keinen Konsens geben. Das Regime in Teheran muss gestürzt werden. Das ist die einzige Möglichkeit. Und so unrealistisch, wie es gewisse geistige Anhänger dieser Diktatur in diesem Forum abtun, ist dieses Vorhaben nicht.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kardux hat geschrieben:(20 Nov 2017, 19:52)

Doch, Rouhani ist NUR ein Systemverwalter. Manche würden es auch als Platzhalter bezeichnen. Wenn Rouhani den "Hardlinern" rund um Khamnei ein wirkliches Dorn im Auge gewesen wäre bzw. das System gefährden würde, hätte man ihn niemals ein zweites mal kandidieren lassen. Das sind politische Gegebenheiten im Iran, die man nicht abstreiten kann.

Abgesehen davon bin ich kein Polemiker, sondern lediglich Realist. Der Iran ist keine einfache Diktatur, sondern eine Hegemonialmacht. Sie versuchen im ganzen Nahen Osten das Machtgefüge für sich zu beeinflussen. Der Iran ist auf Expansion ausgelegt. Mit einer solchen Diktatur kann es keinen Konsens geben. Das Regime in Teheran muss gestürzt werden. Das ist die einzige Möglichkeit. Und so unrealistisch, wie es gewisse geistige Anhänger dieser Diktatur in diesem Forum abtun, ist dieses Vorhaben nicht.
Wie willst du es stürzen? Durch Sanktionen? Wie in Nordkorea? Sehr realistisch. Tatsächlich lieferst du den Hardlinern in Teheran noch Munition. So wie die ungeschickte und nicht minder brutale Politik Saudi-Arabiens. Komisch das du dieses Thema immer schnell beiseite schiebst.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von SirToby »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(21 Nov 2017, 10:30)

Wie willst du es stürzen? Durch Sanktionen? Wie in Nordkorea? Sehr realistisch. Tatsächlich lieferst du den Hardlinern in Teheran noch Munition. So wie die ungeschickte und nicht minder brutale Politik Saudi-Arabiens. Komisch das du dieses Thema immer schnell beiseite schiebst.
Saudi-Arabien ist eine klerikal angehauchte Diktatur mit ziemlich unappetitlichen Sitten und Machthabern. Aber SA reagiert derzeit in der Region nur auf die Versuche Irans die Vorherrschaft der Region zu übernehmen.

Schön beschrieben auch hier:

http://www.handelsblatt.com/meinung/gas ... 0-all.html
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Alter Stubentiger hat geschrieben:Wie willst du es stürzen? Durch Sanktionen? Wie in Nordkorea? Sehr realistisch. Tatsächlich lieferst du den Hardlinern in Teheran noch Munition. So wie die ungeschickte und nicht minder brutale Politik Saudi-Arabiens. Komisch das du dieses Thema immer schnell beiseite schiebst.
In der Regel stürzt man ein Regime indem man die Opposition stärkt. Diese ist im Iran viel größer und mächtiger als viele Leute glauben...

Zu Saudi Arabien habe ich mich ebenfalls oft genug geäußert. Auch sie stören den Frieden im Nahen Osten jedoch nicht in solch einem Ausmaß wie es der Iran tut.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kardux hat geschrieben:(21 Nov 2017, 14:37)

In der Regel stürzt man ein Regime indem man die Opposition stärkt. Diese ist im Iran viel größer und mächtiger als viele Leute glauben...

Zu Saudi Arabien habe ich mich ebenfalls oft genug geäußert. Auch sie stören den Frieden im Nahen Osten jedoch nicht in solch einem Ausmaß wie es der Iran tut.
Welche weltoffene Opposition gibt es denn? Ich dachte die wären an der Regierung...... In der Regel stürzt man kein Regime indem man die Opposition stärkt. Die Regime fallen wenn der Rückhalt bei der Klientel des Regimes verloren geht und das Regime selber innerlich zu verkrustet ist um mit einer neuen Bedrohung fertig zu werden. Das ist gerade in Zimbabwe geschehen. Keine Opposition hat Mugabe aus dem Amt gejagd. Er wurde Opfer seines eigenen Systems. Und selbst wenn die Opposition mal gewinnt.....wer weiß schon was sie macht wenn die Macht in Händen hält.

Wer eine neue Ordnung im nahen Osten will sollte nicht auf Umstürze setzen. Da kommt nichts bei raus. Fördere den Konsum, fördere die Wirtschaft lade Araber als Studenten an westlichen Unis ein. Fördere Dinge wie eine bessere Landwirtschaft mit neuen Methoden. Mit solchen Dingen kann man ein neues Denken fördern.

Deine Vorstellungen sind veraltet. Sie zeigen das ewige Problem der Region. Ein Problem das Westeuropa vor 1945 auch hatte. Jeder wollte Großmacht auf Kosten der anderen sein. So wie im nahen Osten heute.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Alter Stubentiger hat geschrieben:Welche weltoffene Opposition gibt es denn? Ich dachte die wären an der Regierung......
Eben, das ist ja auch Ihr Denkfehler auf den ich Sie die ganze Zeit hinweise. Khatami oder Rouhani waren niemals Teil einer Opposition - geschweigedenn einer weltoffenen. Sie vertreten auch nicht die Ansichten der mittlerweile mehrheitlich säkularen einfachen Bevölkerung. Sie sind weiterhin Teil der IRI und somit der ganzen Restriktionen im Inneren und den horrenden Auslandsausgaben.

Zur Opposition: https://www.huffingtonpost.com/majid-ra ... 12306.html
Alter Stubentiger hat geschrieben:In der Regel stürzt man kein Regime indem man die Opposition stärkt. Die Regime fallen wenn der Rückhalt bei der Klientel des Regimes verloren geht und das Regime selber innerlich zu verkrustet ist um mit einer neuen Bedrohung fertig zu werden. Das ist gerade in Zimbabwe geschehen. Keine Opposition hat Mugabe aus dem Amt gejagd. Er wurde Opfer seines eigenen Systems. Und selbst wenn die Opposition mal gewinnt.....wer weiß schon was sie macht wenn die Macht in Händen hält.


Wenn Sie schon so konsequent demokratisch debattieren wollen, weshalb hinterfragen Sie dann nicht das Demokratiebewusstsein derer, die selbst Teil des Regimes waren und dann die Macht an sich reißen (siehe Zimbabwe)? Welche Veränderungen soll es da für solch ein Land geben, wenn die Strukturen gleichbleiben und lediglich das Gesicht (ich spreche absichtlich nicht vom Kopf, sondern Gesicht) dieser Diktatur getauscht wird? Genau deshalb unterscheidet man auch zwischen einem Regimechange und dem Sturz eines Alleinherrschers. Um ein Regime zu stürzen muss ein komplett neues System an die Macht - mit neuen politischen Köpfen. Und nicht ehemaligen Generälen oder Politikern der zweiten Reihe.
Alter Stubentiger hat geschrieben:Deine Vorstellungen sind veraltet. Sie zeigen das ewige Problem der Region. Ein Problem das Westeuropa vor 1945 auch hatte. Jeder wollte Großmacht auf Kosten der anderen sein. So wie im nahen Osten heute.
Ich bin der größte Gegner von Großmachtsansprüchen! Das habe ich sogar noch einmal in diesem Strang betont, als ich schrieb dass man die Sieger-Verlierer-Politik beenden sollte. Genau weil ich für eine Neuordnung einstehe - eine konsequente versteht sich - kann ich schon gar kein Unterstützer von Großmachtsansprüchen sein. Als Assad beispielsweise kurz davor war von sunnitischen Jihadisten besiegt zu werden, war ich klar und deutlich gegen diese Entwicklung und habe auch davor gewarnt. Genauso aber warnte ich vor einem Endsieg Assads. Und das tue ich weiterhin. Das die Schiiten nun ganz Syrien und den Irak kontrollieren ist nicht die Lösung! Genauso wäre es keine Lösung gewesen wenn Sunniten die Kontrolle über alle Gebiete erlangt hätten. Es läuft nämlich immer auf dasselbe hinaus --> Sieger-Verlierer-Politik...

Deshalb kann es nur eine konsequente Lösung für den Nahen Osten geben: eine territoriale Neuordnung nach ethno-konfessionellen Grenzen. Die andere Alternative ist ein ständiger Wettstreit zwischen einem schiitischen und sunnitischen Gottesstaat - welche beide die Kontrolle über die gesamte Region wollen - auf Kosten der jeweiligen Konfession.

Was Sie hier tun ist eine Förderung der IRI und seiner Strukturen und somit der Khomeini-Doktrin...

Wer eine Annäherung zu einem Regime sucht, dass tagtäglich den Hass auf die USA und Israel schürt braucht sich nicht als Verfechter der Demokratie und neuer "Ideen" hinstellen.

Die IRI ist eine Diktatur, die Krieg und Unterdrückung in den ganzen Nahen Osten trägt. Rouhani und Khatami waren immer Teil des großen Ganzen - der Khomeini-Doktrin.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

1. Die Huffington Post bejubelt eine Auslandsopposition die von den USA hochgejubelt wird aber weltweit als Terrororganisation eingestuft wird. Mit freundlicher Unterstützung der Saudis versuchen die USA diese Terroristen irgendwie als legitime Opposition aufzubauen. Das Auslandsdemokraten kennen wir schon aus dem Irak. Alles Gangster und Halsabschneider die mit ihrer Politik gegen die Sunniten den IS erst stark gemacht haben. Das National Council of Resistance of Iran (NCRI aka MEK aka MKO) hier als große demokratische Hoffnung zu präsentieren ist mehr als dreist. Es zeigt aber ziemlich deutlich das du viel zu viel weißt um nur ein einfacher Schreiber im Forum zu sein. Wer so geschickt agitiert und Propaganda verbreitet ist wohl ein Agent sagen wir mal des Mossad der sich hier die Zeit vertreibt. Warum Mossad? Weil es einfach passt. Ein Saudi könnte nie so geschickt agieren. Man muß ja nur mal sehen wie plump sie die Hariri-Affäre durchgezogen haben. Dümmer gehts nimmer.

2. Ich habe dargestellt was in Zimbabwe geschieht und warum es geschieht. Ich habe an keiner Stelle behauptet das der Umsturz "gut" für irgend jemanden. Im Gegenteil. Ich habe klar gemacht daß ein Umsturz in der Regel keine Verbesserung für die Bevölkerung bringt. Das es in Osteuropa geklappt hat liegt am Support der EU. Da wo es den nicht gab, Russland und Ukraine, waren die Ergebnisse enttäuschend.

3. Deine Neuordnung ist zwar im Prinzip eine gute Idee, hätte aber schon vor 100 Jahren geschehen müssen. Jetzt ist sie nicht machbar. Weder mit Türken noch mit Iranern, Irakern oder Syrien unter Assad. Die hätten da alle was zu verlieren. Es muß eine andere Lösung geben. In Europa hat der Abschied vom Nationalismus die Lösung nach Jahrhunderten der Kriege gebracht. Daran sollte man sich orientieren. Aber da ein Umdenken zu erreichen ist eine Generationenaufgabe und es fehlt die Einsicht auf allen Seiten dass es so nicht weiter geht wie bisher.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Die MKO (oder Volksmudschaheddin oder wie immer man sie nennt und ihre Tochterfirmen) ist keine Alternative.

Sie waren Allierte Saddam Husseins. Und wurden von ihm auch eingesetzt. Gegen den Iran und gegen die irakische Bevölkerung (Schiiten wie auch Kurden We Witnessed The Massacre Of Kurds By MKO http://www.nejatngo.org/en/posts/5040 ).

Sie sind ein dynastischer sozialistisch-islamischer Verein, der von vielen auch als Terrorgruppe gelistet wird. Die Spitze bildet ein Ehepaar. Sie trägt Kopftuch. Die weiblichen Mitglieder rote Kopftücher. Wie gesagt, ist ja sozialistisch angehaucht. Das sieht man auch an der Farbe der Kopftücher.

Sie haben praktisch keinen Rückhalt im Iran. Sie werden als Volksverräter angesehen. Wie gesagt, sie haben für Saddam gekämpft. Da hat man keine Sympathien im Iran und außerhalb. Egal welcher Fraktion man angehört. Sie werden natürlich gerne gegen den Iran instrumentalisiert. Egal ob durch Saddam oder durch die USA.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Alter Stubentiger hat geschrieben:2. Ich habe dargestellt was in Zimbabwe geschieht und warum es geschieht. Ich habe an keiner Stelle behauptet das der Umsturz "gut" für irgend jemanden. Im Gegenteil. Ich habe klar gemacht daß ein Umsturz in der Regel keine Verbesserung für die Bevölkerung bringt. Das es in Osteuropa geklappt hat liegt am Support der EU. Da wo es den nicht gab, Russland und Ukraine, waren die Ergebnisse enttäuschend.
Wir hatten darüber diskutiert wie Umstürze realisiert werden und Sie hatten die ahistorische Behauptung aufgestellt, dass solche Umstürze ausschliesslich "intern" erfolgen. Das mag zwar in einigen oder vielen Fällen so gewesen sein, aber viel öfter wurde eine Opposition von Außen gestärkt, welche dann das alte System hinwegfegte. Natürlich gab und gibt es auch Oppositionen die von Innen agieren und bei guter Gelegenheit das alte System kippen. So auch im Fall der Mullahs im Iran - oder waren die Khomeinisten und Kommunisten etwa Teil des Shah-Regimes? Der Shah seinerseits wurde vom Westen unterstützt, als er sich wieder an die Macht putschte. Sie sehen, alleine was den Iran betrifft (über genau den diskutieren wir ja auch) geht Ihre "Rechnung" nicht auf.

Die Mullahs haben so viele Verbrechen seit 1979 begangen - natürlich an erster Stelle an der eigenen Bevölkerung - dass ein system-interner Machtwechsel absurd wäre!
Alter Stubentiger hat geschrieben:3. Deine Neuordnung ist zwar im Prinzip eine gute Idee, hätte aber schon vor 100 Jahren geschehen müssen. Jetzt ist sie nicht machbar. Weder mit Türken noch mit Iranern, Irakern oder Syrien unter Assad. Die hätten da alle was zu verlieren. Es muß eine andere Lösung geben. In Europa hat der Abschied vom Nationalismus die Lösung nach Jahrhunderten der Kriege gebracht. Daran sollte man sich orientieren. Aber da ein Umdenken zu erreichen ist eine Generationenaufgabe und es fehlt die Einsicht auf allen Seiten dass es so nicht weiter geht wie bisher.
Es liegt in der Natur der Sache, dass es Gegner einer Neuordnung geben wird. Wenn die von Ihnen erwähnten Staaten (oder besser gesagt Leitvölker), die Probleme im Nahen Osten wirklich anpacken würden, wäre die Region nicht der Spielball (bzw. das Schlachtfeld) des Westens, der Russen und der Chinesen.

Die Lösung nach Jahrhunderten der Kriege in Europa war nicht der Abschied vom Nationalismus, sondern eine ungefähre Neuordnung nach ethnischen Grenzen. Wirkliche Vielvölkerstaaten gibt es nicht mehr in Europa und dort wo es sie noch gibt ist der Ruf nach Veränderungen laut. Das nenne ich keinen Abschied vom Nationalismus, sondern einer präventiven Massnahme vor ethnischen Muskelspielereien. Sowas fehlt im Nahen Osten vollkommen. Es gibt kaum einen Staat im Nahen Osten der halbwegs homogen wäre. In manchen Staaten regieren bzw. regierten sogar Minderheiten - siehe Syrien. Das führt zu nichts. Es wird in der Hinsicht auch kein Umdenken geben, dass gibt es ja nicht einmal im Balkan - nicht wahr?
Alter Stubentiger hat geschrieben:Die Huffington Post bejubelt eine Auslandsopposition die von den USA hochgejubelt wird aber weltweit als Terrororganisation eingestuft wird. Mit freundlicher Unterstützung der Saudis versuchen die USA diese Terroristen irgendwie als legitime Opposition aufzubauen.
Ich bin auch kein Fan dieser Opposition und kann die Bedenken auf jedenfall nachvollziehen - aber sie wird nicht weltweit als Terrororganisation eingestuft. Das stimmt nicht. Abgesehen davon sprach ich persönlich nicht von einer weltoffenen Opposition, sondern viel mehr von einer Opposition die das Zeug hätte, das alte Regime mithilfe anderer Gruppen zu stürzen. Denn eines steht fest: eine einzige Gruppe kann die Mullahs nicht stürzen und freiwillig werden Letztere auch nicht ihre Macht abgeben. Das System wird auch nicht verkrustet sein und von Innen "absterben" bzw. sich reformieren.
Alter Stubentiger hat geschrieben:Das Auslandsdemokraten kennen wir schon aus dem Irak. Alles Gangster und Halsabschneider die mit ihrer Politik gegen die Sunniten den IS erst stark gemacht haben.
Eine wirklich weltoffene Opposition im Iran ist die junge Bevölkerung die sich 2009 gegen die Mullahs aufgelehnt hat - aber wirklich organisiert sind die noch nicht außer in den sozialen Medien.
Alter Stubentiger hat geschrieben: Das Auslandsdemokraten kennen wir schon aus dem Irak. Alles Gangster und Halsabschneider die mit ihrer Politik gegen die Sunniten den IS erst stark gemacht haben.
Sie sprechen hier von Mitgliedern der Dawa-Partei. Wer bitteschön hätte nach 2003 sonst in Baghdad regieren sollen? Es ist die schiitische Bevölkerung im Süden des Iraks die diese Gangster und Halsabschneider ala Maliki, Abadi, Jafaari, usw. stützt. Genauso stützen große Teile der Kurden im Norden ihre Gangster. Von einer Demokratie kann nirgendwo gesprochen werden - das ist ein gesellschaftliches Problem, welches die Region (ausgenommen von Israel) lösen muss. Mir geht es mehr um eine halbwegs faire territoriale Aufteilung der Region. Denn korrupt sind die Herrscher dort überall. Und wenn es im Land dann noch eine Minderheit gibt bzw. eine nicht-regierende Volksgruppe (die auch die Mehrheit stellen kann) wird die Lage noch viel schlechter.
Alter Stubentiger hat geschrieben:Das National Council of Resistance of Iran (NCRI aka MEK aka MKO) hier als große demokratische Hoffnung zu präsentieren ist mehr als dreist.
Ich habe niemanden als große demokratische Hoffnung präsentiert! Ich spreche von einem Regimesturz. Der Iran muss weg von der Theokratie, damit sich die Region wieder beruhigt. Die Etablierung von Demokratie kann kein blutiger Umsturz herbei führen, sowas erfolgt intrinsisch und braucht viel Zeit.
Alter Stubentiger hat geschrieben:Es zeigt aber ziemlich deutlich das du viel zu viel weißt um nur ein einfacher Schreiber im Forum zu sein. Wer so geschickt agitiert und Propaganda verbreitet ist wohl ein Agent sagen wir mal des Mossad der sich hier die Zeit vertreibt. Warum Mossad? Weil es einfach passt. Ein Saudi könnte nie so geschickt agieren. Man muß ja nur mal sehen wie plump sie die Hariri-Affäre durchgezogen haben. Dümmer gehts nimmer.
Ja, genau. Der Mossad ist überall...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kardux hat geschrieben:(28 Nov 2017, 10:46)

Wir hatten darüber diskutiert wie Umstürze realisiert werden und Sie hatten die ahistorische Behauptung aufgestellt, dass solche Umstürze ausschliesslich "intern" erfolgen. Das mag zwar in einigen oder vielen Fällen so gewesen sein, aber viel öfter wurde eine Opposition von Außen gestärkt, welche dann das alte System hinwegfegte. Natürlich gab und gibt es auch Oppositionen die von Innen agieren und bei guter Gelegenheit das alte System kippen. So auch im Fall der Mullahs im Iran - oder waren die Khomeinisten und Kommunisten etwa Teil des Shah-Regimes? Der Shah seinerseits wurde vom Westen unterstützt, als er sich wieder an die Macht putschte. Sie sehen, alleine was den Iran betrifft (über genau den diskutieren wir ja auch) geht Ihre "Rechnung" nicht auf.

Die Mullahs haben so viele Verbrechen seit 1979 begangen - natürlich an erster Stelle an der eigenen Bevölkerung - dass ein system-interner Machtwechsel absurd wäre!
Das eine von außen gestärkte Opposition öfter erfolgreicher ist als Umsturzversuche durch die Unzufriedenen im Land ist eine gewagte Behauptung. Es ist genau umgekehrt. Das wissen wir eigentlich seit der Invasion in der Schweinebucht.
Es liegt in der Natur der Sache, dass es Gegner einer Neuordnung geben wird. Wenn die von Ihnen erwähnten Staaten (oder besser gesagt Leitvölker), die Probleme im Nahen Osten wirklich anpacken würden, wäre die Region nicht der Spielball (bzw. das Schlachtfeld) des Westens, der Russen und der Chinesen.

Die Lösung nach Jahrhunderten der Kriege in Europa war nicht der Abschied vom Nationalismus, sondern eine ungefähre Neuordnung nach ethnischen Grenzen. Wirkliche Vielvölkerstaaten gibt es nicht mehr in Europa und dort wo es sie noch gibt ist der Ruf nach Veränderungen laut. Das nenne ich keinen Abschied vom Nationalismus, sondern einer präventiven Massnahme vor ethnischen Muskelspielereien. Sowas fehlt im Nahen Osten vollkommen. Es gibt kaum einen Staat im Nahen Osten der halbwegs homogen wäre. In manchen Staaten regieren bzw. regierten sogar Minderheiten - siehe Syrien. Das führt zu nichts. Es wird in der Hinsicht auch kein Umdenken geben, dass gibt es ja nicht einmal im Balkan - nicht wahr?
Du hast doch wirklich wenig Ahnung von Geschichte. Die Konflikte die seit dem Mittelalter in Europa toben waren nie ethnische Konflikte. Es war immer! Also immer der Nationalismus der Könige, Kaiser und Päpste. In der Zeit des Imperialismus ging es dann zusätzlich noch um die Weltherrschaft. Der einzige Staat der wirkliche ethnische Probleme hatte war die KuK-Monarchie. Vor allem in ihrer Spätphase. Die hatten den Balkan. Und der hat seine ethnischen Konflikte bis heute. Trotz Neuordnung nach Ethnien. Das bringt also gar nix solange die Balkanvölker von nationaler Größe träumen. Und so ist es auch im nahen Osten. Und Israel bzw. die regierenden Partein dort sind da nicht besser als andere Player in der Region.
Ich bin auch kein Fan dieser Opposition und kann die Bedenken auf jedenfall nachvollziehen - aber sie wird nicht weltweit als Terrororganisation eingestuft. Das stimmt nicht. Abgesehen davon sprach ich persönlich nicht von einer weltoffenen Opposition, sondern viel mehr von einer Opposition die das Zeug hätte, das alte Regime mithilfe anderer Gruppen zu stürzen. Denn eines steht fest: eine einzige Gruppe kann die Mullahs nicht stürzen und freiwillig werden Letztere auch nicht ihre Macht abgeben. Das System wird auch nicht verkrustet sein und von Innen "absterben" bzw. sich reformieren.

Eine wirklich weltoffene Opposition im Iran ist die junge Bevölkerung die sich 2009 gegen die Mullahs aufgelehnt hat - aber wirklich organisiert sind die noch nicht außer in den sozialen Medien.
Sie sprechen hier von Mitgliedern der Dawa-Partei. Wer bitteschön hätte nach 2003 sonst in Baghdad regieren sollen? Es ist die schiitische Bevölkerung im Süden des Iraks die diese Gangster und Halsabschneider ala Maliki, Abadi, Jafaari, usw. stützt. Genauso stützen große Teile der Kurden im Norden ihre Gangster. Von einer Demokratie kann nirgendwo gesprochen werden - das ist ein gesellschaftliches Problem, welches die Region (ausgenommen von Israel) lösen muss. Mir geht es mehr um eine halbwegs faire territoriale Aufteilung der Region. Denn korrupt sind die Herrscher dort überall. Und wenn es im Land dann noch eine Minderheit gibt bzw. eine nicht-regierende Volksgruppe (die auch die Mehrheit stellen kann) wird die Lage noch viel schlechter.

Ich habe niemanden als große demokratische Hoffnung präsentiert! Ich spreche von einem Regimesturz. Der Iran muss weg von der Theokratie, damit sich die Region wieder beruhigt. Die Etablierung von Demokratie kann kein blutiger Umsturz herbei führen, sowas erfolgt intrinsisch und braucht viel Zeit.
Ja, genau. Der Mossad ist überall...
Schön wie du zurückruderst. Nur fragt man sich schon warum du überhaupt diese Auslandsopposition ins Spiel gebracht hast. Und intrinsisch.......... also doch von innen. Na also. Habe nichts anderes gesagt. Nur ohne so ein seltenes Wort dass ich in 54 Jahren nie benutzt habe.

Ob Mossad oder nicht. Deine Argumentation folgt auf jeden Fall der israelischen Staatsdoktrin. Iran verteufeln.......Saudi-Arabien verdeckt unterstützen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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