Das war doch nur ein hypothetisches, vergleichendes Beispiel, um die Wichtigkeit des iranischen Marktes für PSA deutlich zu machen. Denke dir also: der Wegfall des iranischen Markts für Peugeot ist für die genauso schlimm, wie wenn für Porsche der chinesische oder amerikanische Markt wegfiele.
Den Computerladen kenne ich. Ahmadinejad promovierte in Sachen Transportwesen. Da hat er es sich wohl nicht nehmen lassen den Tunnel persönlich einzuweihen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen. Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Sara Irani » So 27. Okt 2013, 13:35 hat geschrieben:
Kann man Deutschland von 33-45 betrachten, ohne über Hitler, Mord und Willkür zu reden? Den Iran von heute kann man nicht betrachten, als gäbe es keine Steinigung und zum Henker umfunktionierte Baukräne.
Das ist ein Aspekt von vielen, siehe die dutzenden von Reiseberichten im Netz, die sich eben nicht darum drehen. Vergessen wird es schon trotzdem nicht, aber es geht jetzt mal um Land und Leute und das iranische Alltagsleben besteht eben nicht nur aus Autodafés. Oder hast du dich im Iran von Klein auf etwa immer nur damit beschäftigt, vom Aufstehen bis zum Abendbrot?
Wenn man einen Reisebericht über Texas verfasst, kommen hoffentlich auch nicht immer nur Hinrichtungen geistig Behinderter vor.
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Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Mo 28. Okt 2013, 01:40, insgesamt 1-mal geändert.
Iranische Nationalspielerinnen als Männer entlarvt
Der iranische Fußballverband schaut seinen Spielerinnen unter den Rock. Sie müssen sich einem Geschlechtstest unterziehen. Zuvor waren vier Frauen aus der Nationalelf als Männer entlarvt worden.
Menschliche Selbstbestimmung trifft auf Sharia- Recht und deren Machthaber = Iran
Dies ist eine Signatur, sie soll Untstreichen wie der Benutzer tickt.
Erwarten Sie also keine Biografie im Kurzformat, schließlich bin ich nur eine Signatur und kein gesammeltes Werk über zwei Dekaden.
Nun lesen Sie schon endlich weiter, hier gibt es soviel interessantere Sachen...
Der Knackpunkt ist ja, dass Homosexualität verboten ist, Transsexualität hingegen nicht und man es bevorzugt Geschlechtsumwandlungen vorzunehmen als Homosexualität zu tolerieren.
Im Artikel steht ja, dass die Leute durchaus weiter in den Frauenmannschaften spielen dürfen, sollte die Geschlechtsumwandlung tatsächlich und vollständig vollzogen sein.
zollagent » Fr 14. Feb 2014, 12:01 hat geschrieben:So lange solche Themen "Alltagskultur" im Iran sind, kann wohl kaum von einer freien Gesellschaft gesprochen werden.
Tut ja letztlich auch niemand, mal abgesehen von irgendwelchen westlichen IRI-Apologeten, die das Land nie selbstständig bereist haben. Die IRI selbst übrigens auch nicht wirklich, da man Liberalismus gerne mit Nihilismus verwechselt und dann entsprechend argumentiert um damit die eigenen Repression im öffentlichen Raum zu rechtfertigen.
Du hast hier durchaus Recht. Ich schaue in diesen Strang nur gelegentlich rein und finde eher nicht das, was ich von meinen iranischen Kunden von iranischem Alltag erzählt bekomme. Mag schon sein, daß die Schicht, mit der ich da zu tun habe (Fast alle wissenschaftliche Mitarbeiter, Dozenten oder auch Studenten an der Uni KL) nicht den gleichen Alltag hat, wie der Durchschnittsiraner. Nur fiel mir hier halt auf, daß Repression mit Alltagskultur Meiner Ansicht nach recht wenig zu tun hat.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
zollagent » Fr 14. Feb 2014, 12:45 hat geschrieben:Du hast hier durchaus Recht. Ich schaue in diesen Strang nur gelegentlich rein und finde eher nicht das, was ich von meinen iranischen Kunden von iranischem Alltag erzählt bekomme. Mag schon sein, daß die Schicht, mit der ich da zu tun habe (Fast alle wissenschaftliche Mitarbeiter, Dozenten oder auch Studenten an der Uni KL) nicht den gleichen Alltag hat, wie der Durchschnittsiraner. Nur fiel mir hier halt auf, daß Repression mit Alltagskultur Meiner Ansicht nach recht wenig zu tun hat.
Eher von kulturellen Ereignissen, auch Traditionspflege, von täglichen Abläufen zu Hause und in der Öffentlichkeit, von Problemen mit Behörden, auch von Hobbies, die mal mehr, mal weniger gerne gesehen sind. Einer hatte vor kurzem Ärger mit Behörden wegen seiner Modellflugzeuge. Er ist von sog. "Impellerflugzeugen" auf echte Strahltriebwerke umgestiegen, die ein anderer Kunde von mir fertigt und weltweit verkauft. Das sind Strahlturbinen, die etwa 2.200 € das Stück kosten, mit einem speziellen Öl betrieben werden und natürlich eine Schubkraft liefern, die die normaler Modellflugzeuge weit übertrifft. Sie wiegen etwa ein Pfund und können in einem Paket etwa so groß wie ein Schuhkarton versandt werden. Ich baue auch Modelle, allerdings Schiffsmodelle, und habe ihm bei einem Gespräch über Modellbau den Tipp zu diesem Hersteller gegeben. Deswegen hat er mir auch vom Ärger zu Hause erzählt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Eine Gruppe junger iranischer Fotografen porträtiert die Bewohnerinnen und Bewohner von Teheran in ihrem alltäglichen Leben und stellt die Bilder auf Facebook. Das Projekt »Humans of Tehran« fordert täglich die Zensur des Regimes heraus und will gleichzeitig »dem Westen« eine Realität zeigen, deren Wahrnehmung oft durch ideologische Bewertungen, Klischees und Vorurteile verzerrt ist.
Misreading Feminism & Women’s Rights in Tehran: Beyond Chadors, Ninjabis, & Secular Fantasies
It is nearly impossible to read any article about Iranian women and not spend the entire time rolling your eyes. Historically, the Western media has tended to make liberal use of Orientalist and infantilizing depictions of Iranian women as, alternatively, trapped in the harems of their turbaned overseers (a historically pre-1979 trope applied liberally to all Middle Eastern women) or militantly crazed and clad in black “traditional garb” (a post-1979 trope specific to Iranian, and later Islamist, women).
Since 9/11, meanwhile, these depictions have become increasingly politicized within the War on Terror “white men saving brown women from brown men” paradigm (so brilliantly identified by Gayatri Spivak & explored by, among others, Saba Mahmood & Lila Abu Lughod). Despite the increase in rightwing rhetoric calling for war on Iran, however, the charge that Iranian women are mistreated and must be saved (like their Afghan sisters, as NATO and some neo-colonial minded collaborators at Amnesty International would have you believe) has not quite caught on.
The recent controversy over the Iranian women “ninjas” offers some insight into why it has thus far been quite difficult to convince Americans of the need to save Iranian women. On 2 February, Press TV ran a clip describing the increasing popularity of ninjutsu, a Japanese martial art, among Iranian women in a dojo in Karaj, a Tehran suburb. Reuters subsequently ran a story on the video with the headline, “Thousands of Female Ninjas train as Iran’s Assassins,” and on 18 February, the Telegraph ran a story entitled, “Iran trains ninjas as potential assassins,” one of many other news outlets that wrote pieces about a secret army of Iranian women ninjas that were being trained for war. Of course, this was all utter nonsense, though few of the agencies- besides Reuters- bothered to correct their mistakes.
As it became clearer that the ninja army angle was failing, other sites began to take a nominally feminist stance. The Guardian ran a piece discussing how the ninjas were “fighting for sexual equality,” and the Atlantic came out with an article that answered the question of “Why thousands of Iranian women are training to be ninjas” with: “In a society that treats them like children, sports — and especially martial arts — offer a way to express strength and independence,” proceeding to detail how marginalized Iranian women are in the Iranian public sphere, where their participation is “arduous and painful.”
The Iranian women “ninjas” themselves, sufficiently pissed off at Reuters for starting this whole insulting mess, subsequently sued the agency for defamation.
So what the hell happened?
An Iranian channel ran a story about how a certain kind of martial arts is enjoying increasing popularity among Iranian women. This means that a) Iranian women have rights, b) Iranian women can access the public sphere, c) Iranian women participate in organized, public sports, and d) an Iranian government news channel has no problem with any of this.
[...]
Ja, und ja. Der Film fasst den "Spirit" Teherans (für mich jedenfalls) wunderbar zusammen. So absurd, unterhaltsam, schmerzlich fremd und lieb vertraut habe ich Teheran in seinen banalen Alltagsszenarien kennen- und auch lieben gelernt. Was mich natürlich vor Ort nicht vom meckern abgehalten hat (oder je wird ) - aber das weisst Du ja sicherlich.
Sowohl die faktischen Gegebenheiten der Stadt (wie der Verkehr), wie auch die kulturellen Absurditäten verschiedener Stadtteile wie auch Bevölkerungsklassen sind schön aufgefangen. Ein netter Trip down memory lane.
Das neue persische Jahr 1395 hat begonnen, traditionell wird das eigene Haftsin auf Facebook geteilt. Dazu sendet Obama seine Neujahrsgrüße und auch die Führer der IRI stellen Videos auf Youtube. https://de.wikipedia.org/wiki/Haft_Sin
Wieso senden US-Präsidenten Grüße zu Nouruz? Nicht, daß dies eine schöne Geste wäre, aber wieso fühlen sich US-Präsidenten dazu aufgerufen? Selbst Bush hat dies gemacht. Machen sie das auch bei anderen Kulturen bzw. Feiern weltweit? Auf jeden Fall erreichen sie damit viele Menschen, über 300 Mio. Ich werde aber das Gefühl nicht los, daß es immer an die IranerInnen gerichtet ist. Vermutlich ist dieser Fokus, weil die USA-Iran immer ein Brennpunkt ist.
Dolle Sache im Iran. Vor allen Dingen, weil es uralt und vorislamisch ist. Die Tradition ist so islamisch, wie der Tannenbaum christlich ist zu Heiligabend.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen. Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Das neue persische Jahr 1395 hat begonnen, traditionell wird das eigene Haftsin auf Facebook geteilt. Dazu sendet Obama seine Neujahrsgrüße und auch die Führer der IRI stellen Videos auf Youtube. https://de.wikipedia.org/wiki/Haft_Sin