Weiter Kämpfe in Libyen

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nichtkorrekt
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von nichtkorrekt »

Soviel zum Thema "Arabischer Frühling":

http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... ddafi.html
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Ермолов
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Ермолов »

Mindestens 18 Tote bei schweren Kämpfen in Bengasi

In Libyen wird die Sicherheitslage drei Jahre nach dem Sturz Muammar al-Gaddafis immer unübersichtlicher. In Bengasi sterben bei Kämpfen mindestens 18 Menschen.


http://www.sueddeutsche.de/politik/liby ... -1.1983113

Das sieht man, wozu Gaddafi das Land gebracht hat. Selbst drei Jahre nach seinem Tod sterben wegen ihm aufrechte Demokraten für die Freiheit Libyens. :mad:
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Wölfelspitz
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Wölfelspitz »

Das Land hat seit dem Tode Gaddafis 2011 schon 5 Präsidenten gehabt. Dazu kommt, dass sich die hier damals ach so gefeierten Freiheitskämpfer wie vorhergesagt als in Wahrheit begeisterte Islamisten, Berufsrevolutionäre und vor allem einfach Kriminelle entpuppen, die in Krieg und Aufstand und auch noch vom Ausland flugs als "Rebellen" geadelt, eine prima Gelegenheit sahen, sich den Problemen bürgerlicher Existenzsicherung durch Erwerbsarbeit zu entziehen. Konsequenterweise sind diese Elemente jetzt auch so interessiert an einem prosperierenden, aufgeklärtem Libyen wie eine Springmaus am Wracktauchen:

Am Montag ordnete das Parlament in Tripolis eine Militäroperation an, um die von kriminellen Banden und Separatisten besetzten Ölverladehäfen wieder unter staatliche Kontrolle zu bringen.

Sollten die neusten Berichte stimmen, ist den Rebellen nun mit dem Auslaufen der «Morning Glory» ein weiterer Schritt zur Beschaffung von Geldmitteln geglückt.

http://www.srf.ch/news/international/wi ... exportiert

Dazu starrt das Land nun nur so vor Waffen und die Milizen sind die wahren "Regierungen" in ihrem jeweiligen Gebiet. Ein Traum...
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nichtkorrekt
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von nichtkorrekt »

Wölfelspitz » Mi 4. Jun 2014, 19:23 hat geschrieben:Das Land hat seit dem Tode Gaddafis 2011 schon 5 Präsidenten gehabt. Dazu kommt, dass sich die hier damals ach so gefeierten Freiheitskämpfer wie vorhergesagt als in Wahrheit begeisterte Islamisten, Berufsrevolutionäre und vor allem einfach Kriminelle entpuppen, die in Krieg und Aufstand und auch noch vom Ausland flugs als "Rebellen" geadelt, eine prima Gelegenheit sahen, sich den Problemen bürgerlicher Existenzsicherung durch Erwerbsarbeit zu entziehen. Konsequenterweise sind diese Elemente jetzt auch so interessiert an einem prosperierenden, aufgeklärtem Libyen wie eine Springmaus am Wracktauchen:

Am Montag ordnete das Parlament in Tripolis eine Militäroperation an, um die von kriminellen Banden und Separatisten besetzten Ölverladehäfen wieder unter staatliche Kontrolle zu bringen.

Sollten die neusten Berichte stimmen, ist den Rebellen nun mit dem Auslaufen der «Morning Glory» ein weiterer Schritt zur Beschaffung von Geldmitteln geglückt.

http://www.srf.ch/news/international/wi ... exportiert

Dazu starrt das Land nun nur so vor Waffen und die Milizen sind die wahren "Regierungen" in ihrem jeweiligen Gebiet. Ein Traum...
Es scheint nur niemanden zu interessieren. Letzten Endes sind alle Befürchtungen was den sogenannten "arabischen Frühling" angeht wahr geworden, manchmal sieht der "Stammtisch" die Dinge doch klarer als Politik und Presse, von Ägypten hört man auch nichts mehr, von Syrien auch kaum noch.
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Wölfelspitz
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Wölfelspitz »

UN gibt Libyen auf: http://www.tagesschau.de/ausland/libyen-un-100.html

"Wegen der zunehmend unsicheren Lage in Libyen setzen die Vereinten Nationen (UN) ihre Hilfsmission im Land aus. Die UN-Mitarbeiter würden vorübergehend aus dem Land gebracht, teilte die Mission auf ihrer Webseite mit. Derzeit arbeiten etwa 200 UN-Mitarbeiter in Libyen.

"Das Personal kehrt zurück, sobald das die Sicherheitslage erlaubt", hieß es. Die UN hätten dem libyschen Volk bei der Revolution 2011 beigestanden und würden es auch nun nicht im Stich lassen.

Die Hauptstadt Tripolis erlebt zur Zeit den größten Ausbruch von Gewalt seit dem Sturz und Tod des langjährigen Herrschers Muammar al Gaddafi. Rivalisierende Milizen kämpften am Sonntag um die Kontrolle über den internationalen Flughafen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden mindestens sechs Menschen getötet und 25 verletzt. Der Flughafen wurde aus Sicherheitsgründen für drei Tage geschlossen. Dies habe mit zu der Entscheidung geführt, ihre Mitarbeiter bis auf weiteres aus dem Land zu bringen, erklärte die UN-Mission."

Schöne Revolutionäre: Kriminelle, die sich um den Kuchen streiten und in Wahrheit den Ton im Land angeben und nicht die offizielle Regierung.
Wären sie konsequent, müssten die Amerikaner oder sonstwer da doch jetzt ebenfalls wieder einmarschieren und der Bevölkerung zu Hilfe kommen. Schließlich wird die Bevölkerung weiter gepeinigt. Aber sieh an, stattdessen kommt da schlichtweg gar nichts mehr.

"Auch in anderen Städten gab es Kämpfe. In Bengasi wurden nach Angaben eines Krankenhauses bei Gefechten zwischen Milizen mindestens vier Menschen getötet und 30 verletzt.

Die libysche Regierung muss sich häufig auf verbündete Milizen verlassen, da die offiziellen Sicherheitskräfte noch nicht stark genug sind, um für Recht und Ordnung zu sorgen."


Im Videotext des ZDF las sich das anders. Da hieß/heißt es, die offiziellen Truppen kämen gegen diese Milizen schlichtweg nicht an. Das heißt, da verlässt sich keiner auf die, die Milizen machen natürlich nur ihr eigenes Ding!
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King Kong 2006
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA ziehen Botschaftspersonal aus Libyen ab. Libysche Waffen für die Region.
Tripolis - Wegen anhaltender Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen haben die USA ihr Botschaftspersonal aus der libyschen Hauptstadt Tripolis abgezogen. Das teilte das US-Außenministerium in Washington mit. Nach einem Bericht des Senders CNN verließen etwa 150 Angehörige der diplomatischen Vertretung die Stadt in der Nacht zum Samstag in einem Autokonvoi in Richtung Tunesien. Die Botschaft habe nicht mehr "sicher operieren" können, wurden US-Beamte zitiert.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 83018.html
In Libyen scheint es keine Zentralgewalt mehr zu geben. Die einzelnen Regionen und Stadteile in Tripolis werden von Milizen kontrolliert.

Libyen dient für viele Gruppierungen in der Region als Waffenlager.
Libya's out-of-control weapons spread across region, fueling conflicts

The arms free-for-all fuels not only Libya's instability but also stokes conflicts around the region as guns are smuggled through the country's wide-open borders to militants fighting in insurgencies and wars stretching from Syria to West Africa.
The rebel brigades that formed to fight him have turned into powerful militias, many based on tribe, region, city or even neighborhood, that often battle each other as they carve out zones of control. Some have hard-line Islamist or even al-Qaida-inspired ideologies.
A 97-page report released in March by United Nations Panel of Experts said weapons that originated in Libya were found in 14 countries, often reaching militant groups. The report said smuggling is mainly from Libyan militias' arsenals.

Sophisticated man-portable, ground-to-air rocket systems, known as MANPADS, have reached four conflict zones, including Chad and Mali.

"Fears that terrorist groups would acquire these weapons have materialized," the report said.

http://www.foxnews.com/world/2014/03/22 ... conflicts/
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Sa 26. Jul 2014, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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UncleSams_Berater
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von UncleSams_Berater »

Wenigstens hat man für militärischen Schutz des Botschaftspersonal gesorgt:
"At the request of the Department of State, the U.S. military assisted in the relocation of personnel from the U.S. Embassy in Tripoli," a spokesman from the U.S. Department of Defense said.

"During movement, F-16's, ISR assets and an Airborne Response Force with MV-22 Ospreys provided security," the statement said. The evacuation was not announced in advance in order to ensure the staffers safe departure.
Quelle: http://www.foxnews.com/world/2014/07/26 ... n-tripoli/
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Wölfelspitz
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Wölfelspitz »

Die Milizien wollen die Macht im Land übernehmen, unabhängig von irgendwelchen Wahlen - so heute im Mittagsmagazin. Dann natürlich der Kampf um Pfründe und Öl.

Das sind die "Rebellen" und "Aufständischen", die man als Befreier von Gadaffi so umjubelt hat - auch im Forum von den üblichen westfähnchenschwenkenden Verdächtigen. Kritikern, die genau so etwas voraussagten - auch ich gehörte dazu, das kann ich ruhig mal sagen - wurde überheblich über den Mund gefahren. Die haben das vielleicht genossen! :rolleyes:

Eine undurchsichtige, Shoplifter-Islamisten-Sonstwas-Mafiatruppe, die sich ihre eigenen Taschen füllt, nur herumballern kann und das Land auf das sicherheitstechnische Niveau von Somalia quetschen wird.

Herzlichen Glückwunsch. Man sollte zum Spaß mal ein paar alte Jubelbeiträge von den damaligen Maulhelden bringen, die meinten, jetzt ginge mit Hilfe des Westens in Libyen die Sonne auf und Kritiker wären bloß dumme Diktatorenfreunde und würden damit was kompensieren.

Umgekehrt wird viel eher ein Schuh draus.
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Di 29. Jul 2014, 14:48, insgesamt 2-mal geändert.
Panarin
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Ja ich schätze auf das Konto der heldenhaften Rebellen, die sich gegenseitig bekämpfen, gehen mittlerweile Tausende Tote. Dazu Entführungen, Waffenschmuggel, Aufstieg von Islamisten. Die westlichen Staaten, die damals eingegriffen haben und die Rebellen aufrüsteten und unterstützten sehen sich natürlich außerhalb jeglicher Verantwortung.
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Wölfelspitz
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Wölfelspitz »

http://www.focus.de/politik/ausland/kri ... 28707.html


Die Situation in Libyen ist selbst für Experten kaum noch zu durchblicken. Vor drei Jahren wurde Muammar al-Gaddafi gestürzt, doch Stabilität hat das nicht gebracht: Nun kämpfen ehemalige Rebellen, verfeindete Stammesgruppen und Islamisten um die Macht.


Libyen versinkt im Chaos. Welche Milizen, Stammesgruppen oder Armeeverbände gerade gegeneinander kämpfen, ist selbst für Experten nur noch schwer zu überblicken. Inzwischen ist die Lage so eskaliert, dass Frankreich am Mittwoch seine Landsleute aus Libyen in Sicherheit brachte und andere Länder wie Deutschland ihre Staatsbürger zur Ausreise aufforderten.

Drei Jahre nach dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi steht der Westen der Gewalt weitgehend machtlos gegenüber. "Der politische Übergangsprozess in Libyen ist praktisch kollabiert", stellt der Libyen-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, Wolfram Lacher, fest. Der Westen habe sich nach dem Tod Gaddafis im Oktober 2011 "bewusst" zurückgezogen, "weil es in Libyen ein weit verbreitetes Misstrauen gegen ausländischen Einfluss gibt".

Doch die neue Regierung sei von Anfang an zu schwach gewesen; nun seien die Kämpfe verschiedener Gruppen um territorialen Einfluss und politische Macht so eskaliert, dass dem Westen und der UNO "jedes nennenswerte Druckmittel" fehle.


Gute Nacht :D
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Ермолов
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Ермолов »

Ach was. Das sind alles nur kurzfristige Unannehmlichkeiten, die dem langfristigen Ziel der freiheitlichen Demokratie anstelle der Tyrannei keinesfalls im Wege stehen.

Wer etwas anderes behauptet, ist eine mieser Diktaturversteher.
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UncleSams_Berater
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von UncleSams_Berater »

Nachdem dem Islamisten einige Gebiete in Libyen erobern konnten, kam es offenbar zu Luftangriffen durch Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate...
Die geheimen Luftschläge der Vereinigten Arabischen Emirate

Haben Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate gemeinsam Luftangriffe auf Stellungen der Islamisten-Milizen in Libyen geflogen? Einem Bericht der "New York Times" zufolge ja - Ägypten bestreitet das. Jetzt warnt der Westen vor einer Einmischung von außen.

Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate sollen Libyen bombardiert haben, berichtet die New York Times. Es sei nicht das erste Mal, dass Ägypten und die Emirate zusammengearbeitet hätten.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi widerspricht der Darstellung der Zeitung.

Die Bewohner von Tripolis berichten von Bombenangriffen auf die Islamisten-Milizen in der Hauptstadt.

Die USA und ihre wichtigsten europäischen Partner verurteilen die "Eskalation der Gewalt" in Libyen.
Weiterlesen: http://www.sueddeutsche.de/politik/angr ... -1.2103950
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Panarin
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Wieder mal etwas über Libyen:
Tatsächlich gilt Libyen längst als Rückzugsgebiet für Dschihadisten. In der ostlibyschen Stadt Derna, einer Islamisten-Hochburg schon zu Gaddafi-Zeiten, hat der "Schura-Rat der Jugend des Islam" dem Kalifat der Terrormiliz "Islamischer Staat" die Treue geschworen. Sie kontrolliert bereits weite Gebiete im Irak und im Norden Syriens. Auch in Derna haben staatliche Einrichtungen kaum noch Einfluss. Angesichts dieser Verhältnisse sei es "völlig unstrittig", dass der Staat in Libyen gescheitert sei, sagt Günter Meyer. Es gebe keine staatlichen Autoritäten, die das Land kontrollierten, und die Situation habe sich in den vergangenen drei Jahren dramatisch verschlechtert. "Viele Libyer", sagt Meyer, "sehnen sich nach den stabilen Verhältnissen unter Gaddafi zurück - obwohl er ein autoritärer Herrscher war."
http://www.dw.de/libyens-langsamer-zerfall/a-18061559

Eine wirklich großartige Entwicklung.
Panarin
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Zu Libyen eine interessante Aussage eines ehemaligen US-Geheimdienstchefs:

Das war ein riesiger Fehler. So brutal Saddam Hussein war - ihn nur zu eliminieren, war falsch. Das Gleiche gilt für Gaddafi und Libyen, das heute ein failed state ist. Die große historische Lektion lautet, dass es eine strategisch unglaublich schlechte Entscheidung war, in den Irak einzumarschieren. Die Geschichte sollte und wird über diese Entscheidung kein mildes Urteil fällen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 5038.html#
Italien fürchtet Erstarken des IS in Libyen

Mehr als 2000 Kämpfer des IS sollen sich in der libyschen Stadt Sirte festgesetzt haben. Italien fürchtet, die Terrormilizen können sich das derzeitige Machtvakuum in der früheren italienischen Kolonie zunutze machen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 59266.html
Panarin
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Artikel über die Lage in Libyen und den Vormarsch des Islamischen Staats dort:
Das Ersatzkalifat des "Islamischen Staats"


Einige Tausend IS-Kämpfer haben sich in Libyen festgesetzt. Der zerfallende Staat wird zum attraktiven Ziel für den Dschihad, der Konflikt im Land ist festgefahren.


Von Martin Gehlen

Die Gotteskrieger des "Islamischen Staats" vermarkten Libyen inzwischen als ihr zweites Kalifat. Mal posieren sie grinsend auf den Straßen, mal werben sie per Video für den Post-Gaddafi-Staat als neues Dschihad-Ziel. "Das Leben hier ist gut, man kann ein Auto und ein Haus bekommen", prahlte ein ägyptischer Extremist gegenüber Gesinnungsgenossen. "Überdenkt euren Wunsch, nach Syrien zu gehen. Libyen braucht euch", twitterte ein anderer.

Während die Aufmerksamkeit der Welt fast völlig auf den Kampf gegen die Dschihadisten in Syrien und im Irak fixiert ist, schlägt die Terrormiliz in Libyen seit Monaten immer festere Wurzeln. Zwischen 2.000 und 3.000 IS-Kämpfer halten sich nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen inzwischen dort auf, vor einem Jahr waren es noch keine 200. Sie kontrollieren vor allem die zentrale Küstenregion um Gaddafis Geburtsstadt Sirte, die 600 Kilometer von europäischem Boden entfernt ist. Der Aufstand der Bürger wurde von den Eindringlingen im August brutal niedergeschlagen. Die lokalen Anführer, darunter auch zwei Geistliche, öffentlich enthauptet und gekreuzigt.
Nach Einschätzung der UN entwickelt sich die ölreiche Mittelmeernation immer mehr zur regionalen Terrordrehscheibe, die nicht nur die direkten Nachbarn Tunesien, Ägypten und Algerien, sondern auch Europa bedroht. "Das IS-Oberkommando in Irak und Syrien betrachtet Libyen als die beste Option, um ihr Kalifat weiter auszudehnen", heißt es in der 24-seitigen Analyse für den Weltsicherheitsrat.
Der IS profitiert vor allem vom politischen Chaos im zerfallenden libyschen Staat. Zwei Regierungen und zwei Streitkräfte kämpfen um die Vormacht. Im Westen kontrolliert das Bündnis "Fajr Libya", das aus moderaten Islamisten und Milizen kleinerer Städte besteht, die Hauptstadt Tripolis, das 200 Kilometer entfernte Misrata sowie die Oasenstadt Sabha im Süden. Seine Regierung und Parlament sind international nicht anerkannt.

Im Osten dominiert die "Libysche Nationalarmee" unter General Khalifa Haftar. Seit mehr als einem Jahr versucht Haftar, die islamistischen Milizen aus Bengasi zu vertreiben und verwandelte dabei Teile der einstigen Heldenstadt gegen Gaddafi in eine Trümmerwüste. Die international anerkannte politische Führung Libyens, deren Wahlmandat inzwischen abgelaufen ist, residiert unter seinem Schutz in Al-Baida und Tobruk nahe der Grenze zu Ägypten.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... cher-staat

Es geht voran. :(
Panarin
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Der IS greift nach dem libyschen Öl:

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1067708.html
Panarin
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Verheerendes Attentat auf Polizei, 60 Tote, 120 Verletzte:

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1 ... google.de/
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UncleSams_Berater
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von UncleSams_Berater »

US-Kampfjets töten in Libyen IS-Kämpfer

US-Kampfjets haben IS-Stellungen in Libyen angegriffen. Dabei sollen mehr als 40 Kämpfer des "Islamsichen Staates" getötet worden sein. Ziel der Angriffe war ein hochrangiger Dschihadist aus Tunesien.


In Libyen sind bei einem Luftangriff auf mutmaßliche Kämpfer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) nach verschiedenen Berichten mehr als 40 Menschen getötet worden. Ein "nicht identifiziertes" Flugzeug habe am Freitagmorgen ein Haus in Sabratha westlich der Hauptstadt Tripolis bombardiert, teilte ein Vertreter der Stadtverwaltung mit. In dem Haus hatten sich demnach mutmaßliche IS-Kämpfer aufgehalten. Die meisten Toten stammten den Angaben zufolge aus Tunesien.

Ein Sprecher des US-Militärs bestätigte, dass Luftangriffe auf mehrere Ziele in Libyen geflogen worden seien. Dabei sei ein Trainingscamp des IS getroffen worden. Nach Angaben der "New York Times" richtete sich der Angriff gegen einen hochrangigen Dschihadisten aus Tunesien, der im vergangenen Jahr an zwei Anschlägen in dem Nachbarland beteiligt gewesen sein soll
Weiterlesen: http://www.tagesschau.de/usa-libyen-101.html

Die USA bombardiert nun den IS auch in Libyen, ein längst überfälliger Schritt wenn ihr mich fragt da der IS in Libyen sehr stark geworden ist.
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Ultra-tifosi
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Ultra-tifosi »

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... eed62.html

das islamistische Schattenregime in Tripolis gibt zugunsten einer neuen Einheitsregierung auf. Jetzt muss nur noch der Abgeordnetenrat in Tobruk (Die bisher international anerkannte Regierung) folgen.
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Ultra-tifosi »

Die Lybisch Nationale Armee (LNA) von General Haftar wird wohl der größte Toyota Importeur in ganz Afrika ;)

https://twitter.com/NextDoorArab/status ... 09?lang=de

Die Situation in Benghazi; https://twitter.com/wbmonitor/status/72 ... 20?lang=de

Allgemein sieht´s für die LNA sehr gut aus. Man ist in Derna eingerückt, in Benghazi sind die IS-Milizen fast geschlagen & in Ajbadiya hat man den Shura-Rat vernichtend geschlagen.

Der IS ist aktuell mehr für die Gegenregierung eine Bedrohung als für die LNA.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... il_War.svg

Die Chance, das Haftar nach einem Sieg über die Gegenregierung/Milizen & dem IS sich zum neuen Diktator aufschwingt, ist durchaus vorhanden. Allerdings ist er jetzt schon 73, ein langes Leben als Diktator hätte er nicht mehr.
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von SirToby »

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 80200.html

Langsam aber sicher rücken die regierunsgtreuen Milizen auf Sirte vor. Steht das Ende des IS in Libyen bevor?
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Summers
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Summers »

Befinden sich russische Truppen in Libyen?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 38678.html
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Summers »

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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Summers »

Weiterer Artikel zum wachsenden russischen Einfluss in Libyen:

Putins Wüstenfuchs

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 39580.html
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Alexyessin »

Summers hat geschrieben:(20 Mar 2017, 15:25)

Weiterer Artikel zum wachsenden russischen Einfluss in Libyen:

Putins Wüstenfuchs

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 39580.html
Der scheint mit aber eher das gleiche Spiel zu spielen wie Heykmatar in Afghanistan - immer laviieren, nicht festlegen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Nero »

Libyen ist nun ein gescheiterter Staat. Obama hat rückblickend gesagt, dass Lyben ein Fehler war.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 72815.html

Amerikanische Politik ist, was deren Interventionen angeht, wirklich kritisch überdenkenswert, auch wenn es gegen verkrachte Diktatoren geht. Aber das legitimiert doch nicht automatisch alles, was passiert.
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Tehemu
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Warum liebt Europa Schwäche?

Beitrag von Tehemu »

Es ist schwer zu verstehen. In Libya gibt es 2 Fraktionen. Den mächtigen General Haftar und den schwachen Sarraj...


Die EU erkennt nur Sarraj an, dabei regiert Haftar sein Gebiet mit harter Hand und wird von Russland unterstützt. Alle Deals der EU mit Sarraj sind absolut wertlos, weil er sich gar nicht durchsetzen kann.

Warum kommen so wenige Migrants aus der Küste von Morocco, Tunisia und Ägypten? Weil Libya ohne Regierung ist und Chaos hat. Muss EU nicht wollen, dass in Libya ein neuer Herscher steht, der das alels stoppt? Das kann nur Haftar.

Die ganze Sache kann so schnell beendet werden. Anerkennung und Geld und es ist in wenigen Tagen vorbei. Die Migranten verschwinden und die NGO werden von Haftar vertrieben. Ich denke in unseren Ländern können wir ganz anders reagieren.

Was würde denn sein, wenn unser Navy zum Beispiel in deutsches NGO Schiff angreift und zerstört? Wenn al-Sisi einen Attack-Helicopter schickt und das NGo Schiff zerstört?

Es gibt kurz Berichte und es war es. Saudi Arabia hat in Frühling einr efugee boot genau so vernichtet. Es gab böse Artikel aber 0 Konsequenzen.
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John Galt
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von John Galt »

Libyens Sklavenmärkte Das Erbe des arabischen Rassismus

Das Bürgerkriegsland Libyen ist ein Eldorado für Menschenhändler. Auf nächtlichen Sklavenmärkten werden internierte afrikanische Migranten wie Vieh verkauft. Ein Grund: Hass auf Dunkelhäutige.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 81801.html

Danke Obama
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
SirToby
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von SirToby »

General Haftar, der starke Mann Libyens ist gesundheitlich angeschlagen, ist aber nun nach einem KH-Aufenthalt in Paris wieder in Libyen aktiv.

Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Libysche Regierung ruft Notstand aus

In der libyschen Hauptstadt sind Hunderte Häftlinge aus einem Gefängnis ausgebrochen. Nach tagelangen Kämpfen rivalisierender Milizen herrscht der Ausnahmezustand.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ge-milizen

Die Erfolgsgeschichte in Libyen geht weiter.
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Der Bürgerkrieg in Libyen eskaliert: Die aufständische LNA-Miliz ist nur noch 30 Kilometer von Tripolis entfernt. Die Regierung versetzt das Militär in Bereitschaft.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -sarradsch
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Die Libysch-Nationale Armee (LNA) des Rebellenkommandeurs Chalifa Haftar hat vor drei Wochen eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis gestartet, die von der international anerkannten Regierung des Landes kontrolliert wird. Die LNA hat seither mehrfach Luftangriffe geflogen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden bei den Kämpfen bisher rund 280 Menschen getötet und mehr als 1.300 verletzt.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ftangriffe
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von imp »

Selbst wenn der Haftar irgendwann besiegt wäre, die sogenannte Einheitsregierung ist im Arsch.
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DarkLightbringer
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von DarkLightbringer »

Haftars Vorstoß auf Tripolis verstärkt das Chaos in dem Bürgerkriegsland: Die Kämpfe drohen die Öllieferungen zu stören und die illegale Migration über das Mittelmeer nach Europa zu fördern. Sie könnten auch UN-Pläne für eine Wahl vereiteln, die den Streit zwischen den rivalisierenden Regierungen im Osten und Westen beenden soll.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ftangriffe

Die Idee ist die Errichtung einer Militärdiktatur nach ägyptischem Vorbild. Das könnte aber noch 10 Jahre oder länger dauern.
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imp
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Wieder Kämpfe in Libyen

Beitrag von imp »

Es gab 1 Waffenruhe, die ist nun vorbei. Immer noch sind Hauptstadt und Flughafen umkämpft, während im Osten des Landes relativ überschaubare Verhältnisse herrschen.
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harry52
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von harry52 »

Nero hat geschrieben: Libyen ist nun ein gescheiterter Staat. Obama hat rückblickend gesagt, dass Lyben ein Fehler war.
Ja, aber man sollte dazu sagen, dass Libyen schon vorher ein gescheiterter Staat war. Der Bürgerkrieg war ja schon voll im Gange als Gaddhafi seine "Regenschirm Rede" hielt, in der er ankündigte, die Aufständischen (=ein Drittel des Landes inkl. der zweitgrößten Stadt) wie Ratten zu zerquetschen. Erst danach griffen Frankreich, England, die USA... ein. Also keineswegs nur Obama und keineswegs fing da erst der Krieg an. Der Sozialist Hollande aus Frankreich wollte sogar noch früher eingreifen.

Heute kämpfen übrigens auch viele ehemalige Ghaddafi Günstlinge und Soldaten quasi um ihr Leben. Unter dem extrem kokainsüchtigen Ghaddafi wurden Tausende ermordet und es gab abertausenden Missbrauch an minderjährigen Mädchen. All die Mittäter würden die Todesstrafe bekommen und kämpfen somit um ihr Leben.

Es ist das Gift der Diktatur, das bis heute dieses Land scheitern lässt. Daran ist weder Hollande, noch Obama, noch die anderen Schuld.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -regierung

Dieses Land kommt einfach nicht zur Ruhe.
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unity in diversity
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von unity in diversity »

Tankist hat geschrieben:(15 Dec 2019, 09:16)

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -regierung

Dieses Land kommt einfach nicht zur Ruhe.
Für die Türkei geht es um die räuberische Definition von neuen Seegrenzen, um am Öl- und Gaspoker im östlichen Mittelmeer teilnehmen zu können.
Putin läßt seine Söldner für Haftar kämpfen.
Mal sehen, ob das die türkisch/russische Freundschaft ruiniert:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2-amp.html
Im Kampf gegen den Islamismus, sollte man für Haftar Partei ergreifen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Everythingchanges

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Everythingchanges »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Dec 2019, 05:26)

Für die Türkei geht es um die räuberische Definition von neuen Seegrenzen, um am Öl- und Gaspoker im östlichen Mittelmeer teilnehmen zu können.
Putin läßt seine Söldner für Haftar kämpfen.
Mal sehen, ob das die türkisch/russische Freundschaft ruiniert:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2-amp.html
Im Kampf gegen den Islamismus, sollte man für Haftar Partei ergreifen.
Die großen Abstimmungen laufen doch schon und der Vermittler zwischen den Streithähnen ist Putin.

Vladimir Putin had a telephone conversation with President of the French Republic Emmanuel Macron at the French side’s initiative. December 17, 2019 22:55
http://en.kremlin.ru/events/president/news/62361

Vladimir Putin had a telephone conversation with President of Turkey Recep Tayyip Erdogan at the Turkish side’s initiative. December 17, 2019 18:05
http://en.kremlin.ru/events/president/news/62361
Meldung aus der Türkei: https://www.aa.com.tr/en/europe/turkish ... ia/1676393

Vladimir Putin had a telephone conversation with Federal Chancellor of Germany Angela Merkel at the initiative of the German side. December 16, 2019 15:50
http://en.kremlin.ru/events/president/news/62342
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Panarin »

Jetzt schicken die Türken Soldaten nach Libyen:
Umstrittener Einsatz im Bürgerkriegsland

Türkei startet Truppenverlegung nach Libyen
"Sie sind schon auf dem Weg": Nach Angaben von Präsident Erdogan hat die Entsendung von türkischen Truppen nach Libyen bereits begonnen. Auch ein hoher General soll in den Bürgerkriegsstaat geschickt werden
.
https://m.spiegel.de/politik/ausland/tu ... 03723.html
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Audi »

Tankist hat geschrieben:(07 Jan 2020, 07:17)

Jetzt schicken die Türken Soldaten nach Libyen:



https://m.spiegel.de/politik/ausland/tu ... 03723.html
Interessant. Hinter haftar sind Frankreich, Russland, USA, Ägypten, Saudi.
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Pfandpirat »

Weiß jemand genau warum Frankreich auf Seiten Haftars ist?
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von gallerie »

Audi hat geschrieben:(07 Jan 2020, 09:18)

Interessant. Hinter haftar sind Frankreich, Russland, USA, Ägypten, Saudi.
...Libyen gehörte zum Osmanischen Reich!
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Audi »

Pfandpirat hat geschrieben:(07 Jan 2020, 19:49)

Weiß jemand genau warum Frankreich auf Seiten Haftars ist?
Italien verständigt sich mit Tripolis um die Flüchtlingsströme niedrig zu halten, was in den letzten Jahren recht gut klappt. Da kommen fast mehr über Tunesien. Die Regierung wurde zwischen den beiden Seiten in Libyen von der UN vermittelt und macht einen ganz guten Job, wenn es auch an staatlicher Gewalt und Rechtsstaatlichkeit fehlt. Bei der Organisation der Infrastruktur ist sie sehr erfolgreich.

Frankreich hält sich an Haftar, weil der als säkular gilt und auch mit der ägyptischen Junta eng zusammenarbeitet. Ägypten, und auch SaudiArabien und andere Unterstützer sehen in den Muslim Brüdern die größte Gefahr, und die haben hin Tripolis großen Einfluß, nicht in Person der dortigen Regierung sondern der Milizen, die die militärische Gewalt dort haben. Dabei hat Haftar selbst auch Salafisten unter seinen Männern, die ideologisch näher am saudischen Wahabismus aber auch an der der IS Verbrecher stehen.
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Pfandpirat »

Danke, sowas habe ich in der Richtung schon gedacht. Möglicherweise glaubt man auch, dass durch einen recht autoritär wirkenden Haftar die Regierung möglicherweise stabiler ist als die aktuelle.
[center]Jugendrente statt Altersrente![/center]
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Everythingchanges »

http://www.hurriyetdailynews.com/opinio ... bya-150699
Turkey, Russia should work together and not compete in Libya


Interessante Töne aus der Türkei
Wenn es schlecht läuft, nehmen die Türkei und Russland den EU-Staaten noch mehr Einfluß in Libyen.
Ein neues Astana für Libyen würde gerade die deutschen Bemühungen um einen "Berlinprozess" entwerten.
Wohl nicht umsonst kreisen derzeit auch so viele EUrop. Libyenbeteiligte um Putin...
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von unity in diversity »

Haftar lehnt für das WE geplante Waffenruhe ab:
https://amp.n-tv.de/politik/General-Haf ... 00351.html
Dann muß er verhältnismäßig gute Karten in der Hand halten.
Erdogan, der schon in Syrien zu den Paten des islamistischen Terrors gehört hat, sieht seinen neoosmanischen Brückenkopf in Afrika gefährdet. Die Zeit ist reif, mal sehen, wann Tripolis fällt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von unity in diversity »

Der vereinbarte Waffenstillstand hält nicht.
Jede Seite betont, sie werde Verstöße hart ahnden.
In Tripolis ist so gut wie nichts mehr umzugruppieren, die stehen mit dem Rücken zur Wand.
Die Belagerer, rund um Tripolis, haben mehr Möglichkeiten, was die korrupte "Einheitsregierung" nervös macht.
Berlin will eine Konferenz zur Beilegung der Krise ausrichten:
https://www.dw.com/de/putin-unterst%C3% ... a-51965195
Putin meint, Merkels Vorschlag käme zur rechten Zeit.
Übersetzt: Bis es soweit ist, hat Haftar unumkehrbare Tatsachen geschaffen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von Bobo »

unity in diversity hat geschrieben:(10 Jan 2020, 03:52)

Haftar lehnt für das WE geplante Waffenruhe ab:
https://amp.n-tv.de/politik/General-Haf ... 00351.html
Dann muß er verhältnismäßig gute Karten in der Hand halten.
Erdogan, der schon in Syrien zu den Paten des islamistischen Terrors gehört hat, sieht seinen neoosmanischen Brückenkopf in Afrika gefährdet. Die Zeit ist reif, mal sehen, wann Tripolis fällt.
Die Vorgänge in Libyen könnten Erdogan rasch wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückholen oder aber einen weiteren Schub Größenwahn verpassen. Dort heißt sein Gegenspieler Putin.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Beitrag von unity in diversity »

Bobo hat geschrieben:(15 Jan 2020, 12:09)

Die Vorgänge in Libyen könnten Erdogan rasch wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückholen oder aber einen weiteren Schub Größenwahn verpassen. Dort heißt sein Gegenspieler Putin.
Das kommende Wochenende könnte aber zeigen, wer noch sein Verfallsdatum überschritten hat:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 000bcc-amp
Das war's dann mit Europa als Global Player.
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