gallerie » Di 2. Jul 2013, 16:57 hat geschrieben: …aus Resignation entspringt der Wille eine neue Gesellschaft zu formieren. Das beweist uns die Historie.
Die Beweise dürften wohl etwas dürftig sein.
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gallerie » Di 2. Jul 2013, 16:57 hat geschrieben: …aus Resignation entspringt der Wille eine neue Gesellschaft zu formieren. Das beweist uns die Historie.
…die französische Revolution würde ich nicht als dürftig bezeichnen wollen.
gallerie » Di 2. Jul 2013, 17:06 hat geschrieben: …die französische Revolution würde ich nicht als dürftig bezeichnen wollen.
Auch eine eingefleischte und überzeugte deutsche Gesellschaft wagte den Schritt aus der Isolation. Deren Beispiele gibt s viele.
…Resignation führt entweder zur Selbstaufgabe oder setzt Kräfte frei einen endgültigen Kampf.sylvester » Di 2. Jul 2013, 23:13 hat geschrieben:
Also bei allem Respekt, aber daß die französische Revolution aus einer wie immer gearteten Resignation entsprungen sein sollte ist doch eine ziemlich gewagte Behauptung.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... oppositionUnmittelbar vor Ablauf des Ultimatums der ägyptischen Armee an Präsident Mohammed Mursi hat das Militär das Gebäude des Staatsfernsehens in Kairo besetzt. Die meisten Mitarbeiter seien aufgefordert worden, das Haus zu verlassen, berichteten Medien. Die Armee wolle das Programm vor Ablauf des Ultimatums kontrollieren. Vor dem Gebäude sind gepanzerte Fahrzeuge vorgefahren.[...]
http://www.rp-online.de/politik/ausland ... #94427536918.29 Uhr: Hunderte Soldaten sind nahe des Präsidentenpalasts zu einer Miltärparade aufmarschiert. Fünf gepanzerte Fahrzeugen waren zu sehen.
18.26 Uhr: Die Anordnung stehe im Zusammenhang mit ihrer mutmaßlichen Verwicklung in einen Gefängnisausbruch im Jahr 2011, verlautete am Mittwoch aus Sicherheitskreisen. Vertreter des Flughafens in der Hauptstadt Kairo bestätigten der Nachrichtenagentur AFP, es gebe eine Anordnung, Mursi und führende Muslimbrüder, darunter ihren Obersten Führer Mohammed Badie und seinen Stellvertreter Chairat al-Tschater, an Auslandsreisen zu hindern.
18.16 Uhr: Mursi arbeitet nach Angaben eines Beraters in einer Kaserne der Republikanischen Garden weiterhin als Präsident. Er habe die Ägypter zum gewaltfreien Widerstand aufgerufen. In Sicherheitskreisen hieß es, gegen Mursi und Mitglieder der Muslimbruderschaft sei ein Reiseverbot verhängt worden.
Noch hat es keinen Putsch gegeben.Rüstiger Rentner » Mi 3. Jul 2013, 20:00 hat geschrieben:Ich habe gerade etliche europäische und amerikanische Online-Medien überflogen, weit und breit kein Protest aus irgendeiner Hauptstadt der "freien und demokratischen" Welt gegen den veritablen Putsch in Ägypten. Man wird in einigen Hauptstädten " der nicht freien und undemokratischen" Länder mit Interesse registriert haben, wie verlogen USA und Europa sind.
Doch. Hausarrest für Mursi vom Militär.Platon » Mi 3. Jul 2013, 20:05 hat geschrieben: Noch hat es keinen Putsch gegeben.
http://live.reuters.com/Event/World_NewsREUTERS: State media report Egypt's political road map to be announced by Sheikh of Al-Azhar, head of Coptic Church and opposition leader El Baradei.
Das ist erstmal nur eine Meldung.frems » Mi 3. Jul 2013, 20:06 hat geschrieben: Doch. Hausarrest für Mursi vom Militär.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... utsch.html
Irgendwie schon, zustimmung. Mal schauen.Rüstiger Rentner » Mi 3. Jul 2013, 20:24 hat geschrieben:Ich mag weder die MB noch Morsy, aber ich bemitleide ihn ( der wahrheitsgemäss sagt: "ich bin der erste frei gewählte Präsident Ägyptens") und auch sein Volk, denn es weiss nicht, was mit dem Beifall für die Putschisten tut. Indes feiert ARD den Putsch als " sich die Revolution nicht nehmen lassen". Das Ganze mutet schon recht absurd und bizarr an.
Vor einiger Zeit wurde auf Al Jazeera etwas interessantes erzählt: Demnach gibt es US-Recht, welches der US-Regierung verbietet Putschisten zu unterstützen. Wenn also das Militär einen gewählten Präsidenten stürzt und sich selbst zum politischen Anführer macht, dann würde das einen Stop der Milliardenschweren US-Militär-Hilfe bedeuten.Rüstiger Rentner » Mi 3. Jul 2013, 20:24 hat geschrieben:Ich mag weder die MB noch Morsy, aber ich bemitleide ihn ( der wahrheitsgemäss sgt: "ich bin der erste frei gewählte Präsident Ägyptens") und auch sein Volk, denn es weiss nicht, was mit dem Beifall für die Putschisten tut. Indes feiert ARD den Putsch als " sich die Revolution nicht nehmen lassen". Das Ganze mutet schon recht absurd und bizarr an.
Also ist Ägypten jetzt wieder eine Diktatur.Platon » Mi 3. Jul 2013, 21:14 hat geschrieben:Der Chef des Obersten Verfassungsgerichts übernimmt die Macht. Bis zu den bald geplanten Neuwahlen, die umstrittenne Verfassung wurde außer Kraft gesetzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberstes_V ... %84gyptens
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 09326.htmlÄgyptens Präsident Mohammed Mursi ist am Ende. Das Militär hat den Staatschef gestürzt und eine Übergangsregierung eingesetzt. Nach einer kurzen Interimsphase sollen Wahlen stattfinden. Die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz jubeln. Verfolgen Sie die Ereignisse im Livestream.
Kairo/Hamburg - In Ägypten hat das Militär die Kontrolle übernommen. Die Armeespitze hat Präsident Mursi seines Amtes enthoben und eine Übergangsregierung eingesetzt, die das Land bis zu Neuwahlen führen soll. Bis dahin wird der Chef des Verfassungsgerichts die Aufgaben des Präsidenten übernehmen. Die Verfassung, die von den Muslimbrüdern in einem umstrittenen Referendum durchgepeitscht wurde, wird vorübergehend außer Kraft gesetzt.
In den kommenden Wochen soll das Verfassungsgericht ein neues Wahlgesetz erarbeiten.
Und was macht man jetzt mit diesem Murksi ?
Man weiß nicht wo er ist. Man kann international extrem an Ansehen verlieren, wenn man ihn schlecht behandelt.Sir Porthos » Mi 3. Jul 2013, 21:34 hat geschrieben:
Und was macht man jetzt mit diesem Murksi ?
Laufen lassen darf man ihn doch bestimmt nicht.....
Das Volk fühlte sich verraten und die Zustimmung zu Mursi kippte dramatisch um.Armstrong » Mi 3. Jul 2013, 20:35 hat geschrieben:Wurde die Verfassung nicht in direkter Volksabstimmung demokratisch vom Volk selbst beschlossen?
Wieso kann irgendein Militärrat eine demokratisch beschlossene Verfassung einfach so ausser Kraft setzen?
Und wie ist das mit den Neuwahlen? Wenn dem Militärrat das Ergebnis der Wahl dann wieder nicht passt, wird wieder neu gewählt?
Oder wie?
Die Verfassung war ja von Anfang an sehr umstritten, weil die heutige Opposition sie ablehnt. Aber natürlich ist es das Hauptproblem dieser Entwicklung, dass Morsi und die Verfassung demokratisch legitimiert sind und der Coup daher keine saubere Sache ist.Armstrong » Mi 3. Jul 2013, 21:35 hat geschrieben:Wurde die Verfassung nicht in direkter Volksabstimmung demokratisch vom Volk selbst beschlossen?
Wieso kann irgendein Militärrat eine demokratisch beschlossene Verfassung einfach so ausser Kraft setzen?
Und wie ist das mit den Neuwahlen? Wenn dem Militärrat das Ergebnis der Wahl dann wieder nicht passt, wird wieder neu gewählt?
Oder wie?
Ich hoffe, man behandelt ihn fair.Platon » Mi 3. Jul 2013, 20:38 hat geschrieben: Man weiß nicht wo er ist. Man kann international extrem an Ansehen verlieren, wenn man ihn schlecht behandelt.
Naund? Das ist doch in jeder Demokratie so, dass es eine Opposition gibt, die gegen die Regierung demonstriert.Platon » Mi 3. Jul 2013, 21:40 hat geschrieben:Die Verfassung war ja von Anfang an sehr umstritten, weil die heutige Opposition sie ablehnt.
Was ist, wenn wieder ein Muslimbruder gewählt wird?Platon » Mi 3. Jul 2013, 21:40 hat geschrieben:Wenn aber dann neu gewählt wurde, dürfte dieser Makel getilgt sein.
Vor welchem Volk? Die Gegner dieses Volkes sind auch das Volk. Die Leute haben schliesslich gewählt und können die nächste Wahl nicht abwarten und bringen sich nun wieder gegenseitig um ... Tolles Volk ...Sir Porthos » Mi 3. Jul 2013, 20:39 hat geschrieben:
Das Volk fühlte sich verraten und die Zustimmung zu Mursi kippte dramatisch um.
Anstatt zurückzutreten klemmte er sich ans Amt. Das Volk begehrte auf und das Militär schützte das Volk.
Daran ist nichts verwerfliches.
Im Gegenteil.
Ich habe Respekt vor diesem Volk.
Das ist richtig.Armstrong » Mi 3. Jul 2013, 21:50 hat geschrieben:Naund? Das ist doch in jeder Demokratie so, dass es eine Opposition gibt, die gegen die Regierung demonstriert.
Ein völlig normaler, demokratischer Vorgang.
Nun der Grund habe ich gerade genannt. Die Poralisierung des politischen Lebens im Lande, welches einen vernünftigen politischen Betrieb unmöglich und das Land ins Chaos gestürzt hat. Morsi war offensichtlich unfähig die Gräben zu überbrücken.Übrigens:
Wenn die Mehrheit der Ägypter Mursi nicht mehr will, hätten sie die Chance gehabt ihn in 3 Jahren abzuwählen.
Das ist halt Demokratie.
Es gibt überhaupt keinen Grund für diesen Putsch.
Zumindest solange es einen Konsens zumindest in Teilen der Gesellschaft gibt den Coup zu unterstützen. Der Coup wird von der großen Oppositionsgruppen, der Revolutionsjugend, wichtigen religiösen Führern und auch der größten salafistischen Partei unterstützt. Also fast allen großen Parteien außer den Muslimbrüdern, die nun mehr oder weniger allein stehen und gesellschaftlich isoliert sind. Man muss abwarten welchen Platz in der neuen Ordnung sie haben könnten, im Moment ist keiner erkennbar - was sehr dramatische Folgen haben kann, für die Muslimbrüder und Ägypten.Das zeigt halt nur, dass in Ägypten eine Demokratie zur Zeit gar nicht möglich ist, weil das Militär jederzeit die Macht hat, gewählte Regierungen abzusetzen.
Es ist unwahrscheinlich das es dazu kommt. Die Muslimbrüder brauchen Verbündete um die erfordlichen 50% der Stimmen zu bekommen, die haben sie im Moment aber nicht. Bei Präsidentschaftswahlen haben sie erstmal keine Chance mehr, bei den ebenfalls dann hoffentlich bald anstehenden Parlamentswahlen sieht es unter Umständen aber ganz anders aus...Was ist, wenn wieder ein Muslimbruder gewählt wird?
Wird dann so lange gewählt, bis das Volk keinen Muslimbruder mehr zum Präsidenten wählt oder was?
Sorry, aber das ist doch Schwachsinn.Platon » Mi 3. Jul 2013, 22:00 hat geschrieben:Nun der Grund habe ich gerade genannt. Die Poralisierung des politischen Lebens im Lande, welches einen vernünftigen politischen Betrieb unmöglich und das Land ins Chaos gestürzt hat.
Es wäre doch gut möglich, dass die Muslimbrüder + Salafisten sich auf einen religiösen Kandidaten einigen und der dann gewählt wird.Platon » Mi 3. Jul 2013, 22:00 hat geschrieben:Es ist unwahrscheinlich das es dazu kommt. Die Muslimbrüder brauchen Verbündete um die erfordlichen 50% der Stimmen zu bekommen, die haben sie im Moment aber nicht. Bei Präsidentschaftswahlen haben sie erstmal keine Chance mehr, bei den ebenfalls dann hoffentlich bald anstehenden Parlamentswahlen sieht es unter Umständen aber ganz anders aus...
Wenn in Deutschland 22 Millionen Menschen für den Rücktritt von Merkel unterschreiben und wenige Tage später Millionen Menschen auf die Straße gehen, im größten Protest den Deutschland je gesehen hat und ebenfalls den Rücktritt verlangen, dann braucht es nicht die Bundeswehr, damit es umgehend zu Neuwahlen kommt.Armstrong » Mi 3. Jul 2013, 22:12 hat geschrieben:
Sorry, aber das ist doch Schwachsinn.
Es wurde ein Präsident für eine begrenzte Zeit gewählt. Natürlich gibt es eine Opposition.
Aber es kann doch nicht sein, dass eine harte Opposition dazu führt, dass das Militär kommt und den Präsdenten absetzt.
Eine Demokratie KANN nur funktionieren, wenn alle sich an die Spielregeln halten. Und dazu gehört auch, dass die Opposition die Mehrheitsverhältnisse anerkennt.
Stell dir mal vor, es gäbe in Deutschland Massenproteste der Opposition.
Und dann kommt die Bundeswehr, setzt Frau Merkel ab, löst den Bundestag auf und setzt das Grundgesetz vorläufig ausser Kraft.
Hallo?
Es gibt unlängst eine ganze Reihe, ein ganzes Spektrum von religiösen Parteien, salafistische und islamistisch-gemäßigte. Es wäre wohl eher so, dass die Muslimbrüder einem Salafisten oder gemäßigten Islamisten ihre Unterstützung geben um einen Liberalen, Linken oder ehemaligen Mubarak-Loyalen zu verhindern, als das sie einen eigenen Kandidaten durchsetzen.Es wäre doch gut möglich, dass die Muslimbrüder + Salafisten sich auf einen religiösen Kandidaten einigen und der dann gewählt wird.
Sie wird allerdings auch nicht wirklich in Frage gestellt, außer von ein paar Spinnern, deren Kritik sich aber auch weniger auf den Inhalt der Verfassung bezieht.ToughDaddy » Mi 3. Jul 2013, 22:34 hat geschrieben:@Platon
In Deutschland hat das Volk gar nicht an der Verfassung mitgewirkt.
Too much to askArmstrong » Mi 3. Jul 2013, 21:12 hat geschrieben:
Sorry, aber das ist doch Schwachsinn.
Es wurde ein Präsident für eine begrenzte Zeit gewählt. Natürlich gibt es eine Opposition.
Aber es kann doch nicht sein, dass eine harte Opposition dazu führt, dass das Militär kommt und den Präsdenten absetzt.
Eine Demokratie KANN nur funktionieren, wenn alle sich an die Spielregeln halten. Und dazu gehört auch, dass die Opposition die Mehrheitsverhältnisse anerkennt.
Stell dir mal vor, es gäbe in Deutschland Massenproteste der Opposition.
Und dann kommt die Bundeswehr, setzt Frau Merkel ab, löst den Bundestag auf und setzt das Grundgesetz vorläufig ausser Kraft.
Hallo?
Es wäre doch gut möglich, dass die Muslimbrüder + Salafisten sich auf einen religiösen Kandidaten einigen und der dann gewählt wird.
Selbst wenn 50 Mio. Deutsche für den Rücktritt von Frau Merkel unterschreiben....Frau Merkel ist für einen gewissen Zeitraum durch demokratische Wahl als Regierungschefin legitimiert. Und dann muss sie sich wieder der Wahl stellen und das Volk kann sie dann ja abwählen.Platon » Mi 3. Jul 2013, 22:23 hat geschrieben:Wenn in Deutschland 22 Millionen Menschen für den Rücktritt von Merkel unterschreiben und wenige Tage später Millionen Menschen auf die Straße gehen, im größten Protest den Deutschland je gesehen hat und ebenfalls den Rücktritt verlangen, dann braucht es nicht die Bundeswehr, damit es umgehend zu Neuwahlen kommt.
Selbst WENN:Platon » Mi 3. Jul 2013, 22:23 hat geschrieben:Es wäre wohl eher so, dass die Muslimbrüder einem Salafisten oder gemäßigten Islamisten ihre Unterstützung geben um einen Liberalen, Linken oder ehemaligen Mubarak-Loyalen zu verhindern, als das sie einen eigenen Kandidaten durchsetzen.