Platon hat geschrieben:(25 Feb 2016, 11:21)
Die Ziele von militanten Islamisten in Ägypten sind staatliche und militärische Einrichtungen und womöglich noch Bars und andere Etablissments die gegen die Salafi-Scharia verstoßen bzw. Orte an denen viele Touristen sind, oder man entführt Leute um dann Lösegeld zu verlangen, aber ausländischen Studenten in der Hauptstadt zu entführen und zu Tode zu foltern ist nicht wirklich die Art von Islamisten die einen Guerilla-Krieg führen und schon gar nicht der großen zivilen Islamistischen Organisationen in Ägypten wie die Salafisten oder das was noch von den Muslimbrüder übrig ist.
Umgekehrt sind es Geheimdienste&Co welche in Ägypten seit dem Putsch von Sisi die alles was oppositionell oder selbstdenkend ist ins Visier nehmen und verschwinden lassen. Der tote Ägypter der 2010/2011 die Revolution ausgelöst hat, sah doch genau so übel zugerichtet aus wie jetzt der Italiener.
An dieser Beobachtung und Ihren Schlußfolgerungen
habe ich nichts aus zu setzen; die Wahrscheinlichkeit
spricht für Ihre Schlußfolgerung, das ist schon richtig!
Nur werde ich das Gefühl nicht los, daß diese Kräfte
auch untereinander nicht gerade mitmenschlich umgehen,
je nachdem, wer nun gerade wen in seiner Gewalt hat.
Außerdem lernen wir doch gerade unter Schmerzen,
daß in einem anderen arabischen Land die eine
menschenverachtende Herrschaft fast nur durch
die andere ersetzt werden kann... daß also das Ziel
einer irgendwie zivilisierten Gesellschaft unerreichbar
zu sein scheint.
Ich gebe aber neidlos zu, daß Sie sich mit dieser
Gemengelage tiefer auseinander gesetzt haben als
ich, Sie also treffsicherer die Lage durchschauen
werden.