Ger9374 hat geschrieben:(26 Sep 2017, 08:50)
Geht es nicht auch wieder mal um Ölreiche Gebiete?!
Iran,Irak,Türkei als eventuell involvierte Staaten!
Heisse Eisen, Sprengstoff pur.
Israel und USA haben auch ihre Interessen.
Politisch gesehen abzulehnen,Menschlich und in ansicht der Kurden im KAMPF GEGEN DEN IS,
Ja sie haben es Verdient.
Bauch gegen Kopf, Deutschland wenn es mal ohne einfluss der USA geht sollte bereit sein zu vermitteln, wenn gewünscht.
Deutschland hat sich doch in den letzten Wochen ausreichend gegen die Unabhängigkeit der Kurden ausgesprochen - wie sollen sie da den Vermittler spielen? Ohne jegliches Konzept bzw. einer Alternative schmetterte man alle Forderungen der Kurden ab. Geht und verhandelt mit Baghdad ist weder ein Konzept noch eine Alternative. Die Kurden verhandeln seit 2003 mit Baghdad. Irgendwann einmal reicht es auch. Ich persönlich betrachtete es als großen Fehler der kurdischen Führung das man 2003 (nach der Entmachtung Saddams) nicht schon den Schlussstrich gezogen hat, aber konnte es natürlich nachvollziehen das die kurdische Führung vonseiten der USA zu einem Neuanfang mit Baghdad gezwungen wurde. Das die Schiiten so handeln würden, wie sie es die letzten 14 Jahre getan haben war absehbar. Man musste kein Historiker oder Politikwissenschaftler sein um zu erkennen, dass die Schiiten, welche jahrzehntelang von der sunnitischen Minderheit geknechtet wurden, einen Rachefeldzug starten würden. Und das ist auch so eingetroffen. Deshalb entstand ja auch der IS. Es war auch absehbar, dass die irakischen Schiiten vom Iran unterwandert werden würden und sich früher oder später, wenn die arabischen Sunniten erstmal in die Ecke gedrängt sind, gegen die Kurden richten würden. Und diese harsche Politik setzen die Schiiten in Baghdad weiterhin fort. Das schiitische Lager ist als Sieger aus diesem Konflikt mit den sunnitischen Jihadisten hervorgegangen und eine Politik der Versöhnung dürfen weder die Sunniten im Irak noch in Syrien erwarten. So zu tun als ob die Kurden Chaos erzeugen würden ist eine gewaltige Frechheit. Von einer Stabilität kann doch keine Rede sein. Sowohl Baghdad als auch Damaskus werden vom Iran aus geleitet und dieser setzt sein Programm ohne Rücksicht auf Verluste fort. Es ist der Iran der Chaos in der Region erzeugt und nicht das größte Volk ohne eigenen Staat, welches lediglich Selbstbestimmung verlangt.
Die Zerschlagung des IS ist auch nicht das Ende des Konflikts - die Aussagen der westlichen Staaten diesbezüglich sind sehr zynisch. Das Referendum der Kurden lenke angeblich vom Kampf gegen den IS ab. Die Schiiten haben den IS doch mehr oder weniger zerschlagen - aber es brodelt doch schon wieder in den sunnitischen Gebieten die vom IS befreit wurden. Schiitische Milizen vergehen sich seit Monaten an sunnitischen Zivilisten. Letztere werden früher oder später wieder zu den Waffen greifen. Also von welcher Stabilität ist hier bitte die Rede?? Die Zentrale in Baghdad agiert sektiererisch - genauso händelt es auch der große Bruder im Iran mit seinen Sunniten. Und da sollen die Kurden zu Verhandlungen wieder nach Baghdad um ja nicht die Einheit des Iraks zu gefährden?
Um auf Deutschland zurückzukommen. Ich empfand die Medienberichterstattung der letzten Wochen zu diesem Thema nicht nur als einseitig sondern auch hetzerisch. Als die Kurden noch brav gegen den IS kämpften las man keine Zeile der Kritik an den politischen Verhältnissen in Kurdistan (Stichwort: Korruption). Und kurz vor dem Referendum erinnerten sich die deutschen Medien, wieder an die eklatanten politischen Verhältnisse vorort. Aber selbst diese Kritik wäre zu tolerieren, weil sie stimmt. Aber das man in unzähligen Zeitungsartikeln Halbwahrheiten (im Bezug auf die umstrittenen Gebiete) liest und die "Welt" sogar von einem potentiellen Gottesstaat Kurdistan (
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... istan.html) warnt zeigt doch das es eine gleichgeschaltete Meinungsmache gibt.
Abgesehen davon haben sich die Kurden einen eigenen Staat - unabhängig vom Kampf gegen den IS - verdient. Die Kurden wurden nach dem 1.WK betrogen - das ist eine historische Tatsache derer sich diejenigen nicht entziehen sollten, die an Verhandlungstischen künstliche Grenzen zogen. Allen voran natürlich die Briten. Diese auf Kolonialismus ausgerichtete Politik braucht die deutsche Medienlandschaft dann auch nicht aufs Blut verteidigen. Der Irak ist ein von Briten und Franzosen künstlich geschaffener Staat. Seinen eigenen Imperialismus anprangern aber den der Angelsachsen und anderer Völker nicht, ist widersprüchlich. Und dann wundern sich die Leute weshalb die AfD explodiert...
Make Kurdistan Free Again...