Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Moderator: Moderatoren Forum 1

Antworten
Echt
Beiträge: 768
Registriert: Di 8. Jan 2019, 07:53

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Echt »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:35)

Du hast aber geschrieben "Die momentan Arbeitslosen sind faul und/oder ungebildet." Das ist BILD-Niveau.



Schon mal davon gehört, dass selbst Leute mit Bildung, die ab ca. 50 aufwärts ganz schlecht nen neuen Job finden, nachdem sie arbeitslos geworden sind?

Du machst es Dir zu einfach.

Das sind olle Kamellen. Die Arbeitgeber haben schon lange umgedacht. Sie wären ja auch blöd, wenn nicht. Mein Arbeitgeber hast erst vor einem Jahr 4 über 50 Jährige eingestellt. Mit Festvertrag. Ohne Falltür oder doppelten Boden. Und da ist er bei Weitem nicht der einzige.
Tick|Trick|und Track

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:50)

Das sind olle Kamellen. Die Arbeitgeber haben schon lange umgedacht. Sie wären ja auch blöd, wenn nicht. Mein Arbeitgeber hast erst vor einem Jahr 4 über 50 Jährige eingestellt. Mit Festvertrag. Ohne Falltür oder doppelten Boden. Und da ist er bei Weitem nicht der einzige.
Ich habe gerade meinen vorletzten Beitrag um 2 weitere Punkte ergänzt.

Kann ja sein, dass es Ü50er zur Zeit leichter haben nen neuen Job zu finden als früher. Das heißt aber noch lange nicht, dass das bei allen Arbeitslosen > 50 Jahre der Fall ist.
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Gruwe »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:53)
Das heißt aber noch lange nicht, dass das bei allen Arbeitslosen > 50 Jahre der Fall ist.
Sicher!

Dazu gibt es darunter aber auch viele, die 30 Jahre irgendwas gearbeitet haben und auf der Stelle stehen geblieben sind in Erwartung, in genau jenem Job in Rente zu gehen.

Wenn man sich sein Berufsleben ein wenig vorausblickend gestaltet und sich dazu noch mal selbst frägt, was man aus der eigenen Tätigkeit für sich und seine eigene Qualifikation mitnehmen kann und in der eigenen Entwicklung nicht irgendwann stagniert, dann dürfte man auch mit Ü50 geringe Probleme haben, eine adäquate Beschäftigung zu finden!
Tick|Trick|und Track

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Gruwe hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:01)

Sicher!

Dazu gibt es darunter aber auch viele, die 30 Jahre irgendwas gearbeitet haben und auf der Stelle stehen geblieben sind in Erwartung, in genau jenem Job in Rente zu gehen.

Wenn man sich sein Berufsleben ein wenig vorausblickend gestaltet und sich dazu noch mal selbst frägt, was man aus der eigenen Tätigkeit für sich und seine eigene Qualifikation mitnehmen kann und in der eigenen Entwicklung nicht irgendwann stagniert, dann dürfte man auch mit Ü50 geringe Probleme haben, eine adäquate Beschäftigung zu finden!
Es ist auf jeden Fall sehr viel leichter als Ü50er aus einer Anstellung heraus sich einen neuen Job zu suchen als wenn man mit Ü50 arbeitslos ist ;)
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Gruwe »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:03)

Es ist auf jeden Fall sehr viel leichter als Ü50er aus einer Anstellung heraus sich einen neuen Job zu suchen als wenn man mit Ü50 arbeitslos ist ;)
Das trifft auf jede Altersklasse zu und nicht nur aus der Ü50 heraus!
Tick|Trick|und Track

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Gruwe hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:50)

Das trifft auf jede Altersklasse zu und nicht nur aus der Ü50 heraus!
Würde ich nicht so sagen. Als arbeitsloser Ü50er ist es noch schwerer einen neuen Job zu finden.
Zuletzt geändert von Tick|Trick|und Track am Fr 18. Jan 2019, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Gruwe »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:52)

Würde ich nicht so sagen.
Aha?

Und welche Altersklasse bewirbt sich besser aus der Arbeitslosigkeit heraus als aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis? Und warum sollte das besser sein?
Tick|Trick|und Track

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Gruwe hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:54)

Aha?

Und welche Altersklasse bewirbt sich besser aus der Arbeitslosigkeit heraus als aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis? Und warum sollte das besser sein?
Hatte gerade meinen vorletzten Beitrag ergänzt. Ist doch klar: Je jünger + arbeitslos, desto eher die Chancen einen neuen Job zu finden.
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Gruwe »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:55)

Hatte gerade meinen vorletzten Beitrag ergänzt. Ist doch klar: Je jünger + arbeitslos, desto eher die Chancen einen neuen Job zu finden.
Sicher!

Nur ist das eben - wie von mir geantwortet - nichts, was die Ü50 für sich alleine hat!

Dies trifft auch auf Ü20, Ü30, Ü40 und Ü60, etc. zu.

Insofern erschließt sich eben nicht, was du mit deiner Aussage jetzt wissenswertes ausdrücken willst.
Echt
Beiträge: 768
Registriert: Di 8. Jan 2019, 07:53

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Echt »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:55)

Hatte gerade meinen vorletzten Beitrag ergänzt. Ist doch klar: Je jünger + arbeitslos, desto eher die Chancen einen neuen Job zu finden.
Es kommt nicht aufs Alter an, sondern auf die Bildung. Ein kluger Unternehmer hat ein gesundes Mischungsverhältnis zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmern in seinem Unternehmen beschäftigt.
Tick|Trick|und Track

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(18 Jan 2019, 20:55)

Es kommt nicht aufs Alter an, sondern auf die Bildung. Ein kluger Unternehmer hat ein gesundes Mischungsverhältnis zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmern in seinem Unternehmen beschäftigt.
Tja, und es gibt eben auch nicht kluge Unternehmer.
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Gruwe »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 21:01)

Tja, und es gibt eben auch nicht kluge Unternehmer.
Richtig!

Und es gibt eben auch nicht kluge Arbeitnehmer, die ihr Arbeitsleben lang stagnieren und dann eben ggf. mit Ü50 arbeitslos bleiben!
Wo ist da jetzt dein Problem mit?
Echt
Beiträge: 768
Registriert: Di 8. Jan 2019, 07:53

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von Echt »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 21:01)

Tja, und es gibt eben auch nicht kluge Unternehmer.
Und nicht gut weitergebildete ältere Arbeitnehmer.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?

Beitrag von H2O »

In der vorausgegangenen Diskussion ist das Thema Vollbeschäftigung und zugleich Arbeitslosigkeit weitgehend auf das Lebensalter der Arbeitnehmer gerichtet worden.

Man kann doch gar nicht darüber streiten, daß Beschäftigung mit hohem körperlichen Krafteinsatz stark an das Lebensalter eines Menschen gekoppelt ist. Vor dem Hochofen oder auf dem Baugerüst wird selten ein 67-jähriger seiner schweißtreibenden Arbeit nachgehen. Wer dort betriebsbedingt seine Arbeit verliert, der wird kaum wieder in ein vergleichbares Arbeitsverhältnis zurückkehren können, selbst wenn er das möchte.

Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Staat müssen dafür sorgen, daß der Beschäftigte so fortgebildet wird, daß im Bedarfsfall das Arbeitsfeld gewechselt werden kann. Diese Binsenweisheit ist bisher nicht durch Gesetz geregelt worden. Mit Blick auf 2 Mio Menschen ohne Beschäftigung darf unsere Gesellschaft aber nicht allein auf die Einsicht von Arbeitnehmern und Arbeitgebern setzen. Der flott dahin gesprochene Satz vom "lebenslangen Lernen" muß auch vom Staat mit Leben gefüllt werden. Gesetze und vorgehaltene Fortbildungsmöglichkeiten müssen den inneren Antrieb der Menschen zur Fortbildung ergänzen, durchaus auch mit Zuckerbrot, wenn der Umsorgte Erfolge erzielt und so als qualifizierte Fachkraft auf zeitgemäßem Bildungsstand zur Verfügung steht.

Dann dürfte sich auch an der hohen Zahl von 2 Mio Erwerbslosen etwas ändern lassen. Dort werden dann die Menschen übrig bleiben, die die Kraft nicht haben, die angebotenen Fortbildungen erfolgreich zu nutzen, und die wirklich nicht im Wettbewerb um bezahlte Arbeit einsetzbar sind. Auch dort wird es eine erkennbare Schieflast hin zu älteren Arbeitnehmern geben, denn oft geht altersbedingter Kraftverlust auch mit abnehmenden Sinnesleistungen und abnehmender Lernfähigkeit zusammen. Die gesellschaftspolitische Kunst eines Staats zeigt sich aber an der Höhe der Schieflast.

Klar ist aus meiner Sicht auch, daß das Ende des Berufslebens zu einem bestimmten Lebensalter nicht zu den vorhandenen Fähigkeiten und Interessen der Beschäftigten paßt. Da sollte man nach oben und unten die verbliebenen Fähigkeiten immer wieder überprüfen und daran die Berufsunfähigkeit festmachen. Die Pflicht zur Fortbildung könnte zugleich diese Überprüfung enthalten.
Antworten