Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
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Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Warum sprechen manche gerne von Vollbeschäftigung, obwohl wir noch über 2 Millionen Arbeitslose haben? Warum wird immer noch Einwanderung gefordert und nicht eine Umschulung der Arbeitslosen und warum wird keine Umschulung an staatlichen Universitäten und Hochschulen durchgeführt? Warum fördert man nicht Telearbeit, damit geeignete Bewerber nach Möglichkeit an Ihrem Wohnort bleiben können und weniger Verkehr und Wohnungsbedarf anfällt?
- relativ
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
All dies tut man bereits, es gibt aber Ursachen, Sachzwänge und andere Gründe warum es immer Menschen gibt die man nicht vermitteln kann, trotz aller Bemühungen. Daher spricht man ab einer gewissen Arbeitslosenqoute von Vollbeschäftigung, die ist aber in ganz Deutschland noch gar nicht erreicht. Nur in BW, oder Bayern evtl. und in einigen Regionen in Deutschlands.Aldemarin hat geschrieben:(09 Jan 2019, 15:01)
Warum sprechen manche gerne von Vollbeschäftigung, obwohl wir noch über 2 Millionen Arbeitslose haben? Warum wird immer noch Einwanderung gefordert und nicht eine Umschulung der Arbeitslosen und warum wird keine Umschulung an staatlichen Universitäten und Hochschulen durchgeführt? Warum fördert man nicht Telearbeit, damit geeignete Bewerber nach Möglichkeit an Ihrem Wohnort bleiben können und weniger Verkehr und Wohnungsbedarf anfällt?
Aber sicherlich enden die Ideen úm der Kampf gegen diese Arbeitslosigkeit nicht mit diesen Fakt, darum ist es immer gut sich auch neuen Ideen zu öffen und diesbezüglich neue Dinge auszuprobieren.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
- franktoast
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Jedes Jahr wechseln etwa 8Mio. Arbeitnehmer ihre Arbeitsstelle bzw. nehmen eine Neue an oder nie wieder eine (Rentner). Oft kommt es auch vor, dass jemanden plötzlich gekündigt wird oder eben nach der Kündigung noch nicht sofort etwas wieder findet. Stell dir vor, du hast keinen Bock mehr auf deine Arbeit und gehst ab morgen nicht mehr hin. Dann bist du erstmal arbeitslos. Du würdest zwar bis morgen wieder was finden (leicht vermittelbar), jedoch suchst du nach einem optimalen Job, also suchst du erstmal noch ein paar Monate.Aldemarin hat geschrieben:(09 Jan 2019, 15:01)
Warum sprechen manche gerne von Vollbeschäftigung, obwohl wir noch über 2 Millionen Arbeitslose haben? Warum wird immer noch Einwanderung gefordert und nicht eine Umschulung der Arbeitslosen und warum wird keine Umschulung an staatlichen Universitäten und Hochschulen durchgeführt? Warum fördert man nicht Telearbeit, damit geeignete Bewerber nach Möglichkeit an Ihrem Wohnort bleiben können und weniger Verkehr und Wohnungsbedarf anfällt?
Dazu gibt es natürlich die Schwervermittelbaren oder sonst was.
0% Arbeitslosenquote ist demnach unmöglich.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Aber es ist doch so, daß man auch dann schon von einem Mangel an geeigneten Bewerbern spricht, wenn nicht mindestens drei optimal geeignete Bewerber für eine Stelle zur Verfügung stehen!
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Also Arbeitslose!
Und wo ist nun die Frage?
Und wo ist nun die Frage?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Eigentlich sollte man nur dann von Vollbeschäftigung sprechen, wenn es mehr offene Stellen als Bewerber gibt.
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Vollbeschäftigung
wirtschaftliche Situation, in der das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft ausreichend genutzt wird.
Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies z. B., dass der Beschäftigungsgrad hoch ist.
Die Zahl der offenen Stellen in der Volkswirtschaft stimmt mit der Zahl der Arbeitssuchenden überein,
d. h., alle arbeitswilligen Arbeitnehmer können einen zumutbaren Arbeitsplatz finden.
In der Praxis wird davon ausgegangen, dass immer eine bestimmte Menge an Arbeitnehmern
den Arbeitsplatz gerade wechselt (friktionelle Arbeitslosigkeit),
sodass Vollbeschäftigung nicht erst bei einer Arbeitslosenquote von 0 % vorliegt, sondern bereits bei 2 %.
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/l ... haeftigung
mfg
wirtschaftliche Situation, in der das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft ausreichend genutzt wird.
Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies z. B., dass der Beschäftigungsgrad hoch ist.
Die Zahl der offenen Stellen in der Volkswirtschaft stimmt mit der Zahl der Arbeitssuchenden überein,
d. h., alle arbeitswilligen Arbeitnehmer können einen zumutbaren Arbeitsplatz finden.
In der Praxis wird davon ausgegangen, dass immer eine bestimmte Menge an Arbeitnehmern
den Arbeitsplatz gerade wechselt (friktionelle Arbeitslosigkeit),
sodass Vollbeschäftigung nicht erst bei einer Arbeitslosenquote von 0 % vorliegt, sondern bereits bei 2 %.
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/l ... haeftigung
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Ja diese Doktrin gab es bei Unternehmen mal, evtl. gibt es sie in einigen Chefetagen teiweise noch, aber sie ist wohl kaum mehr Zeitgemäß. Diese einfache Formel ist m.M. nicht mehr Zukunftsfähig.Aldemarin hat geschrieben:(10 Jan 2019, 00:06)
Aber es ist doch so, daß man auch dann schon von einem Mangel an geeigneten Bewerbern spricht, wenn nicht mindestens drei optimal geeignete Bewerber für eine Stelle zur Verfügung stehen!
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
"ausreichend" ist nicht "optimal". Wann würde das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft optimal genutzt? Und wie ist es, wenn das Produktionspotenzial nur in geringem Umfang auf menschlicher Arbeit beruht?Vollbeschäftigung
wirtschaftliche Situation, in der das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft ausreichend genutzt wird.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Die Roboter lassen grüßen^^Aldemarin hat geschrieben:(10 Jan 2019, 18:23)
"ausreichend" ist nicht "optimal". Wann würde das Produktionspotenzial einer Volkswirtschaft optimal genutzt? Und wie ist es, wenn das Produktionspotenzial nur in geringem Umfang auf menschlicher Arbeit beruht?
Zu den 2 Millionen Arbeitslosen würde ich noch die Erwerbslosen dazurechnen, und die welche sich in einer Massnahme befinden.
Dann hat man erst die tatsächliche Zahl. Wieviele würden das sein? 5 Millionen ohne Arbeit? Das Gerede von
Vollbeschäftigung ist also gelogen!
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Aldemarin hat geschrieben:(09 Jan 2019, 15:01)
Warum sprechen manche gerne von Vollbeschäftigung, obwohl wir noch über 2 Millionen Arbeitslose haben? Warum wird immer noch Einwanderung gefordert und nicht eine Umschulung der Arbeitslosen und warum wird keine Umschulung an staatlichen Universitäten und Hochschulen durchgeführt? Warum fördert man nicht Telearbeit, damit geeignete Bewerber nach Möglichkeit an Ihrem Wohnort bleiben können und weniger Verkehr und Wohnungsbedarf anfällt?
Weil die aktuelle Arbeitslosen nicht in den Arbeitsmarkt integrierbar sind. Deshalb spricht man jetzt schon von (fast) Vollbeschäftigung. Mit anderen Worten. Die momentan Arbeitslosen sind faul und/oder ungebildet.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Dies ist ja im Süden der Republick bereits der Fall.Aldemarin hat geschrieben:(10 Jan 2019, 00:59)
Eigentlich sollte man nur dann von Vollbeschäftigung sprechen, wenn es mehr offene Stellen als Bewerber gibt.
Allerdings kannst du dies nicht so stark verallgemeinern.
Momentan ist das Problem dass es zuviele Akademiker gibt, zuviele Studierte gibt, die nicht vermittelbar sind, da in diesem Berufen keine so große Nachfrage besteht, sie sind überqualifiziert. Es gibt aktuell leider viel zu wenig Menschen die mit ihren Händen arbeiten wollen, dort wird händeringend jede einsatzbare Hand gesucht im Süden, egal ob Bäcker, Einzelhandel, Handwerk, Pflege, Produktion, ÖPV usw.
Daher wird es immer Berufe geben in denen du mehr Bewerber als Stellen hast, während anderswo es genügend offene Stellen aber keine Bewerber gibt.
In 10 Jahren kann es wieder ganz anderes aussehen. Dann ändert man die Bildungsstrukturen wieder mehr zu Hauptschule und Ausbildung, weg von Studium und Abi, dann fehlen in 20 Jahren wieder die Akademiker. Im Grunde wie es die Politik versucht zu gestalten, sie kann leider nicht hellsehen und macht es meist immer falsch.
Aber der Ansatz Bildung, Weiterbildung führt die Arbeitslosen zurück in Arbeit, ist leider meist der falsche Ansatz, Umschulung auf die Berufe die aktuell gefragt sind, wäre sinnvoller. Allerdings ob man aus einem Anwalt oder einem Banker, einen Altenpfleger oder einen Bäckereifachverkäufer machen kann, und ob dieser dies auch möchte, ist auch wiederum so ein Problem dass sich stellt. Wir leben halt in keiner Planwirtschaft, nicht immer führt der Traumberuf auch zur Arbeit.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Warum kann man Firmen nicht zwingen oder durch Anreize dazu bringen, ggf. Überqualifizierte einzustellen, wenn sich diese dort beworben haben? Prinzipiell dürfte es in den meisten Fällen keinen Hinderungsgrund geben. Man kann ja auch mit einem Ferrari langsam durch eine Tempo 30-Zone fahren, nicht aber schnell mit einem Traktor auf der Autobahn!
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Überqualifizierte Mitarbeiter neigen aber dazu, sehr unglücklich zu sein, wenn das erzielte Einkommen mit einer aus der Not heraus angenommenen Beschäftigung weit ab vom Anspruch liegt, der mit dieser Qualifikation oft verbunden ist. Folglich wird sein Bestreben darin liegen (völlig zu Recht!), sich doch eine seiner Qualifikation gemäße Arbeit zu suchen. Vor allem aber wird er seiner Umgebung bei vielen Gelegenheiten sein Unglück schildern und damit das Betriebsklima beeinträchtigen. Deshalb ist es sinnvoll, Mitarbeiter zu beschäftigen, die auch für sich persönlich gesehen das tun dürfen, was sie wirklich können.Aldemarin hat geschrieben:(14 Jan 2019, 20:12)
Warum kann man Firmen nicht zwingen oder durch Anreize dazu bringen, ggf. Überqualifizierte einzustellen, wenn sich diese dort beworben haben? Prinzipiell dürfte es in den meisten Fällen keinen Hinderungsgrund geben. Man kann ja auch mit einem Ferrari langsam durch eine Tempo 30-Zone fahren, nicht aber schnell mit einem Traktor auf der Autobahn!
Ähnlich könnte man sagen, daß ein Betrieb einen Menschen einstellen soll, der einer Tätigkeit dort erkennbar nicht gewachsen ist. Dann könnte man verlangen, daß der Betrieb ihn so lange schult und fördert, bis er die Aufgabe wirklich erfüllt. Wie lange? Und das Betriebsklima?
Ein Betrieb ist aber keine Wohltätigkeitsveranstaltung. Da wollen Banken und Eigentümer Erträge für bereitgestellte Investitionen sehen, oder sie lassen den Betrieb abwickeln. Bereitgestellte Mittel kann man auch lustiger verbrauchen als sie in Betrieben zu vernichten, die damit nichts erwirtschaften.
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Die Firmen würden die Überqualifizierten schon einstellen (so sie die Fähigkeiten mitbringen - also keine zwei linke Hände im Handwerk), wenn diese nicht 1. zu hohe Gehaltsvorstellungen hätten und 2. oft Probleme mit der eigenen Einordnung in eine Firmenstruktur haben.Aldemarin hat geschrieben:(14 Jan 2019, 20:12)
Warum kann man Firmen nicht zwingen oder durch Anreize dazu bringen, ggf. Überqualifizierte einzustellen, wenn sich diese dort beworben haben? Prinzipiell dürfte es in den meisten Fällen keinen Hinderungsgrund geben. Man kann ja auch mit einem Ferrari langsam durch eine Tempo 30-Zone fahren, nicht aber schnell mit einem Traktor auf der Autobahn!
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
(Hervorhebung in kursiver Schrift von mir)Echt hat geschrieben:(11 Jan 2019, 17:59)
Weil die aktuelle Arbeitslosen nicht in den Arbeitsmarkt integrierbar sind. Deshalb spricht man jetzt schon von (fast) Vollbeschäftigung. Mit anderen Worten. Die momentan Arbeitslosen sind faul und/oder ungebildet.
Wir sind hier nicht beim bundesweiten Stammtisch der BILD-Zeitungsleser.
Deine Behauptung, "die momentan[en] Arbeitslosen" seien "ungebildet" sind, kann ich Dir anhand folgender Grafik widerlegen:
https://www.boeckler.de/41750.htm
Oder willst Du etwa behaupten, dass diejenigen Arbeitslosen, die eine betriebliche/schulische/akademische Ausbildung haben (deren Anteil an allen Arbeitslosen beträgt ca. 50%) alle ungebildet sind?
Zur verlinkten Grafik: Bei den Personen, die über keine abgeschlossene Berufsausbildung handeln (ca. 50% aller Arbeitslosen), kann es sich auch um Studienabbrecher handeln, die nach dem Studienabbruch keine schulische/berufliche Ausbildung absolviert haben. Diese Leute sind ja auch nicht zwangsläufig ungebildet.
Deine Behauptung, "die momentan[en] Arbeitslosen" seien "faul" kann ich selbstverständlich nicht widerlegen, da die Arbeitsverwaltung keine Statistiken führt über den Grad der Faulheit, den die arbeitslosen Leistungsbezieher an den Tag legen. Ich finde es aber ein starkes Stück, wie Du mal wieder eine ganze Bevölkerungsgruppe (hier: die Arbeitslosen) pauschal und unreflektiert diffamierst. Ich hingehen gehe davon aus, dass 5-10% der Arbeitslosen "keinen Bock" auf Arbeit haben, nur belegen kann ich das nicht.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Warum könnten eigentlich nicht bei der betrieblichen Schulung Firmen mit von Steuergeldern finanzierten Hochschulen kooperieren, bzw. dazu gezwungen werden?
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Ich lese die BILD nicht.Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 06:28)
(Hervorhebung in kursiver Schrift von mir)
Wir sind hier nicht beim bundesweiten Stammtisch der BILD-Zeitungsleser.
Deine Behauptung, "die momentan[en] Arbeitslosen" seien "ungebildet" sind, kann ich Dir anhand folgender Grafik widerlegen:
https://www.boeckler.de/41750.htm
Oder willst Du etwa behaupten, dass diejenigen Arbeitslosen, die eine betriebliche/schulische/akademische Ausbildung haben (deren Anteil an allen Arbeitslosen beträgt ca. 50%) alle ungebildet sind?
Zur verlinkten Grafik: Bei den Personen, die über keine abgeschlossene Berufsausbildung handeln (ca. 50% aller Arbeitslosen), kann es sich auch um Studienabbrecher handeln, die nach dem Studienabbruch keine schulische/berufliche Ausbildung absolviert haben. Diese Leute sind ja auch nicht zwangsläufig ungebildet.
Deine Behauptung, "die momentan[en] Arbeitslosen" seien "faul" kann ich selbstverständlich nicht widerlegen, da die Arbeitsverwaltung keine Statistiken führt über den Grad der Faulheit, den die arbeitslosen Leistungsbezieher an den Tag legen. Ich finde es aber ein starkes Stück, wie Du mal wieder eine ganze Bevölkerungsgruppe (hier: die Arbeitslosen) pauschal und unreflektiert diffamierst. Ich hingehen gehe davon aus, dass 5-10% der Arbeitslosen "keinen Bock" auf Arbeit haben, nur belegen kann ich das nicht.
Wer gebildet ist und arbeiten will, der findet auch Arbeit. Und wer zu faul ist, der findet nur Ausreden. Für solche Faulpelze wäre das BGE natürlich eine schöne Sache.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Du hast aber geschrieben "Die momentan Arbeitslosen sind faul und/oder ungebildet." Das ist BILD-Niveau.
Schon mal davon gehört, dass selbst Leute mit Bildung, die ab ca. 50 aufwärts ganz schlecht nen neuen Job finden, nachdem sie arbeitslos geworden sind?Wer gebildet ist und arbeiten will, der findet auch Arbeit.
Nachtrag:
Schon mal davon gehört, dass Arbeitgeber Arbeitslose zunehmend ungerne einstellen,je länger sie arbeitslos sind?
Schon mal davon gehört, dass Arbeitslose mitunter davor zurückschrecken wegen eines neuen Jobs in eine neue Stadt zu ziehen, weil die Mieten in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind? Die Jobcenter übernehmen nämlich nur bis zu einer gewissen Höhe (je nach Kommune unterschiedlich) die tatsächliche Miete. Wer jetzt umzieht, muss erhebliche Mieterhöhungen im Vergleich zu seiner aktuellen Miete in Kauf nehmen. Und wenn man dann am neuen Ort arbeitslos ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das dortige Jobcenter die dortige Miete nur zum Teil übernimmt.
Du machst es Dir zu einfach.
Zuletzt geändert von Tick|Trick|und Track am Di 15. Jan 2019, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:35)
Du hast aber geschrieben "Die momentan Arbeitslosen sind faul und/oder ungebildet." Das ist BILD-Niveau.
Schon mal davon gehört, dass selbst Leute mit Bildung, die ab ca. 50 aufwärts ganz schlecht nen neuen Job finden, nachdem sie arbeitslos geworden sind?
Du machst es Dir zu einfach.
Das sind olle Kamellen. Die Arbeitgeber haben schon lange umgedacht. Sie wären ja auch blöd, wenn nicht. Mein Arbeitgeber hast erst vor einem Jahr 4 über 50 Jährige eingestellt. Mit Festvertrag. Ohne Falltür oder doppelten Boden. Und da ist er bei Weitem nicht der einzige.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Ich habe gerade meinen vorletzten Beitrag um 2 weitere Punkte ergänzt.Echt hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:50)
Das sind olle Kamellen. Die Arbeitgeber haben schon lange umgedacht. Sie wären ja auch blöd, wenn nicht. Mein Arbeitgeber hast erst vor einem Jahr 4 über 50 Jährige eingestellt. Mit Festvertrag. Ohne Falltür oder doppelten Boden. Und da ist er bei Weitem nicht der einzige.
Kann ja sein, dass es Ü50er zur Zeit leichter haben nen neuen Job zu finden als früher. Das heißt aber noch lange nicht, dass das bei allen Arbeitslosen > 50 Jahre der Fall ist.
- Gruwe
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Sicher!Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:53)
Das heißt aber noch lange nicht, dass das bei allen Arbeitslosen > 50 Jahre der Fall ist.
Dazu gibt es darunter aber auch viele, die 30 Jahre irgendwas gearbeitet haben und auf der Stelle stehen geblieben sind in Erwartung, in genau jenem Job in Rente zu gehen.
Wenn man sich sein Berufsleben ein wenig vorausblickend gestaltet und sich dazu noch mal selbst frägt, was man aus der eigenen Tätigkeit für sich und seine eigene Qualifikation mitnehmen kann und in der eigenen Entwicklung nicht irgendwann stagniert, dann dürfte man auch mit Ü50 geringe Probleme haben, eine adäquate Beschäftigung zu finden!
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Es ist auf jeden Fall sehr viel leichter als Ü50er aus einer Anstellung heraus sich einen neuen Job zu suchen als wenn man mit Ü50 arbeitslos istGruwe hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:01)
Sicher!
Dazu gibt es darunter aber auch viele, die 30 Jahre irgendwas gearbeitet haben und auf der Stelle stehen geblieben sind in Erwartung, in genau jenem Job in Rente zu gehen.
Wenn man sich sein Berufsleben ein wenig vorausblickend gestaltet und sich dazu noch mal selbst frägt, was man aus der eigenen Tätigkeit für sich und seine eigene Qualifikation mitnehmen kann und in der eigenen Entwicklung nicht irgendwann stagniert, dann dürfte man auch mit Ü50 geringe Probleme haben, eine adäquate Beschäftigung zu finden!
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Das trifft auf jede Altersklasse zu und nicht nur aus der Ü50 heraus!Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:03)
Es ist auf jeden Fall sehr viel leichter als Ü50er aus einer Anstellung heraus sich einen neuen Job zu suchen als wenn man mit Ü50 arbeitslos ist
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Würde ich nicht so sagen. Als arbeitsloser Ü50er ist es noch schwerer einen neuen Job zu finden.Gruwe hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:50)
Das trifft auf jede Altersklasse zu und nicht nur aus der Ü50 heraus!
Zuletzt geändert von Tick|Trick|und Track am Fr 18. Jan 2019, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Aha?
Und welche Altersklasse bewirbt sich besser aus der Arbeitslosigkeit heraus als aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis? Und warum sollte das besser sein?
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Hatte gerade meinen vorletzten Beitrag ergänzt. Ist doch klar: Je jünger + arbeitslos, desto eher die Chancen einen neuen Job zu finden.Gruwe hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:54)
Aha?
Und welche Altersklasse bewirbt sich besser aus der Arbeitslosigkeit heraus als aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis? Und warum sollte das besser sein?
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Sicher!Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:55)
Hatte gerade meinen vorletzten Beitrag ergänzt. Ist doch klar: Je jünger + arbeitslos, desto eher die Chancen einen neuen Job zu finden.
Nur ist das eben - wie von mir geantwortet - nichts, was die Ü50 für sich alleine hat!
Dies trifft auch auf Ü20, Ü30, Ü40 und Ü60, etc. zu.
Insofern erschließt sich eben nicht, was du mit deiner Aussage jetzt wissenswertes ausdrücken willst.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Es kommt nicht aufs Alter an, sondern auf die Bildung. Ein kluger Unternehmer hat ein gesundes Mischungsverhältnis zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmern in seinem Unternehmen beschäftigt.Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 19:55)
Hatte gerade meinen vorletzten Beitrag ergänzt. Ist doch klar: Je jünger + arbeitslos, desto eher die Chancen einen neuen Job zu finden.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Tja, und es gibt eben auch nicht kluge Unternehmer.Echt hat geschrieben:(18 Jan 2019, 20:55)
Es kommt nicht aufs Alter an, sondern auf die Bildung. Ein kluger Unternehmer hat ein gesundes Mischungsverhältnis zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmern in seinem Unternehmen beschäftigt.
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Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Richtig!Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 21:01)
Tja, und es gibt eben auch nicht kluge Unternehmer.
Und es gibt eben auch nicht kluge Arbeitnehmer, die ihr Arbeitsleben lang stagnieren und dann eben ggf. mit Ü50 arbeitslos bleiben!
Wo ist da jetzt dein Problem mit?
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
Und nicht gut weitergebildete ältere Arbeitnehmer.Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(18 Jan 2019, 21:01)
Tja, und es gibt eben auch nicht kluge Unternehmer.
Re: Vollbeschäftigung - trotz über 2 Millionen Arbeitslosen?
In der vorausgegangenen Diskussion ist das Thema Vollbeschäftigung und zugleich Arbeitslosigkeit weitgehend auf das Lebensalter der Arbeitnehmer gerichtet worden.
Man kann doch gar nicht darüber streiten, daß Beschäftigung mit hohem körperlichen Krafteinsatz stark an das Lebensalter eines Menschen gekoppelt ist. Vor dem Hochofen oder auf dem Baugerüst wird selten ein 67-jähriger seiner schweißtreibenden Arbeit nachgehen. Wer dort betriebsbedingt seine Arbeit verliert, der wird kaum wieder in ein vergleichbares Arbeitsverhältnis zurückkehren können, selbst wenn er das möchte.
Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Staat müssen dafür sorgen, daß der Beschäftigte so fortgebildet wird, daß im Bedarfsfall das Arbeitsfeld gewechselt werden kann. Diese Binsenweisheit ist bisher nicht durch Gesetz geregelt worden. Mit Blick auf 2 Mio Menschen ohne Beschäftigung darf unsere Gesellschaft aber nicht allein auf die Einsicht von Arbeitnehmern und Arbeitgebern setzen. Der flott dahin gesprochene Satz vom "lebenslangen Lernen" muß auch vom Staat mit Leben gefüllt werden. Gesetze und vorgehaltene Fortbildungsmöglichkeiten müssen den inneren Antrieb der Menschen zur Fortbildung ergänzen, durchaus auch mit Zuckerbrot, wenn der Umsorgte Erfolge erzielt und so als qualifizierte Fachkraft auf zeitgemäßem Bildungsstand zur Verfügung steht.
Dann dürfte sich auch an der hohen Zahl von 2 Mio Erwerbslosen etwas ändern lassen. Dort werden dann die Menschen übrig bleiben, die die Kraft nicht haben, die angebotenen Fortbildungen erfolgreich zu nutzen, und die wirklich nicht im Wettbewerb um bezahlte Arbeit einsetzbar sind. Auch dort wird es eine erkennbare Schieflast hin zu älteren Arbeitnehmern geben, denn oft geht altersbedingter Kraftverlust auch mit abnehmenden Sinnesleistungen und abnehmender Lernfähigkeit zusammen. Die gesellschaftspolitische Kunst eines Staats zeigt sich aber an der Höhe der Schieflast.
Klar ist aus meiner Sicht auch, daß das Ende des Berufslebens zu einem bestimmten Lebensalter nicht zu den vorhandenen Fähigkeiten und Interessen der Beschäftigten paßt. Da sollte man nach oben und unten die verbliebenen Fähigkeiten immer wieder überprüfen und daran die Berufsunfähigkeit festmachen. Die Pflicht zur Fortbildung könnte zugleich diese Überprüfung enthalten.
Man kann doch gar nicht darüber streiten, daß Beschäftigung mit hohem körperlichen Krafteinsatz stark an das Lebensalter eines Menschen gekoppelt ist. Vor dem Hochofen oder auf dem Baugerüst wird selten ein 67-jähriger seiner schweißtreibenden Arbeit nachgehen. Wer dort betriebsbedingt seine Arbeit verliert, der wird kaum wieder in ein vergleichbares Arbeitsverhältnis zurückkehren können, selbst wenn er das möchte.
Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Staat müssen dafür sorgen, daß der Beschäftigte so fortgebildet wird, daß im Bedarfsfall das Arbeitsfeld gewechselt werden kann. Diese Binsenweisheit ist bisher nicht durch Gesetz geregelt worden. Mit Blick auf 2 Mio Menschen ohne Beschäftigung darf unsere Gesellschaft aber nicht allein auf die Einsicht von Arbeitnehmern und Arbeitgebern setzen. Der flott dahin gesprochene Satz vom "lebenslangen Lernen" muß auch vom Staat mit Leben gefüllt werden. Gesetze und vorgehaltene Fortbildungsmöglichkeiten müssen den inneren Antrieb der Menschen zur Fortbildung ergänzen, durchaus auch mit Zuckerbrot, wenn der Umsorgte Erfolge erzielt und so als qualifizierte Fachkraft auf zeitgemäßem Bildungsstand zur Verfügung steht.
Dann dürfte sich auch an der hohen Zahl von 2 Mio Erwerbslosen etwas ändern lassen. Dort werden dann die Menschen übrig bleiben, die die Kraft nicht haben, die angebotenen Fortbildungen erfolgreich zu nutzen, und die wirklich nicht im Wettbewerb um bezahlte Arbeit einsetzbar sind. Auch dort wird es eine erkennbare Schieflast hin zu älteren Arbeitnehmern geben, denn oft geht altersbedingter Kraftverlust auch mit abnehmenden Sinnesleistungen und abnehmender Lernfähigkeit zusammen. Die gesellschaftspolitische Kunst eines Staats zeigt sich aber an der Höhe der Schieflast.
Klar ist aus meiner Sicht auch, daß das Ende des Berufslebens zu einem bestimmten Lebensalter nicht zu den vorhandenen Fähigkeiten und Interessen der Beschäftigten paßt. Da sollte man nach oben und unten die verbliebenen Fähigkeiten immer wieder überprüfen und daran die Berufsunfähigkeit festmachen. Die Pflicht zur Fortbildung könnte zugleich diese Überprüfung enthalten.