Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2019, 16:17)
Erzähl das mal den Unternehmern. Wenn bei deinem Ziel kein Gewinn rauskommt, dann macht der Unternehmer den Laden irgendwann dicht.
Klar, die einzelnen Akteure verfolgen ihre egoistischen Ziele. Ich meine das gesellschaftliche Ziel. Falls Unternehmen nur den Zweck hätten, ihren Eigentümern zu dienen, dann gäbe es keine Unternehmen.
Auch dem werden die Eigner von Unternehmensanteilen eher nicht zustimmen.
Dein Satz ergibt hier keinen Sinn.
Müssen sie ja nicht. Aber hier schließt sich der Kreis doch sehr schön zu deiner Prämisse, der H4ler könnte einen Teil davon sehr gut konsumieren und damit sein Leben exorbitant verbessern, gleichzeitig kommt das Geld in Umlauf und kurbelt die Binnennachfrage und das BIP an, der Staat profitiert auch davon. Die Aktienkurse würden wahrscheinlich sinken, weil mehr Aktien verkauft würden.
Genau das sehe ich anders. Dann wäre es ja auch klug, wenn Bezos sich ne 50Mrd. Villa in seinen Vorgarten stellt und wenn er Lust auf ne Zigarette aus Tahiti hat, wird ihm die per Privatjet eingeflogen. Das kurbelt ja auch die "Binnennachfrage" (was auch immer das sein soll) an. Du hast eben andere Ziele für die Gesellschaft. Für mich steht an erster Stelle, dass mit möglichst wenig Arbeitskraft (Arbeitsleid) möglichst viele, tolle Konsumgüter entstehen. Dein Ziel ist es eher, dass Geld in Umlauf kommt, die "Binnennachfrage" angekurbel wird, die Leute Arbeit haben.
Hey, wie wärs damit: Alle (oder sagen wir 50% aller) Bürogebäude und Fabriken werden in Privatkasinos und -villen für die Reichen 1% umgebaut. Dafür bräuchte man erstmal ziemlich viele Arbeitskräfte (auch weil es nicht so viele Tischler, Mauerer etc. gibt, wären die meisten ungelernt, also ineffizient). Das bringt endlich diese 1 Billionen* Unternehmenswert der DAX 30 in Umlauf, denn diese erhalten dann die ganzen Arbeiter.
Die "Binnennachfrage" wird angekurbelt und der Staat profitiert auch davon. Achja, die ganzen Maurer usw. könnten von dem Lohn natürlich deutlich weniger kaufen als vorher, denn die Fabriken und Büros sind ja nun weg. Äh, ups...
Ich weiß, die Beispiele sind extrem. Aber wie soll man so komplexe Sachverstände anders klar machen. Wenn ich ein komplexes Problem habe (zb. in meinem Job, ganz anderes Thema), dann versuche ich mit Extremen zu arbeiten oder mit "Eine Sache ändert sich, alles andere ist gleich. Wie sieht nun das Ergebnis aus."
Also würdest du Superreiche enteignen wollen?
Nein. Daran würde der Wohlstand der breiten Bevölkerung auf lange Sicht leiden.
* Nein, es wären nicht 1 Billionen, sondern eher der Buchwert. Also Kapital minus Schulden. Da viele Maschinen dann den Markt überschwämmen würden, wäre es womöglich noch weniger.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.