Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Skull hat geschrieben:(27 Nov 2018, 22:07)

Es gibt immer wieder Menschen, die meinen, es besser für andere zu wissen.
Auch wenn die anderen das selbst anders sehen. :D

mfg
Gestern um 12.00 angefangen
und heute den Dienst beendet um 14.00.
Dazwischen 11 Stunden Pause.
Dann wieder morgen anfangen zu schichten,
weil Menschen einfach nur belastbar sind.
Gäbe es nicht wichtigere Themen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Ein Terraner »

Der Neandertaler hat geschrieben:(27 Nov 2018, 21:44)

Dein Einwand hört sich so an, als wenn Du diesen Leuten die Intelligenz absprechen möchtest, nicht logisch rechnen zu können.
Sie haben halt einen Teil ihres Gehalts in Freizeit eingetauscht, ob das für jeden einzelnen klug war muss wohl jeder selber entscheiden.
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(27 Nov 2018, 18:15)

Ich kenne mindestens ein halbes Dutzend Leute, die so arbeiten.
Sogar innerhalb der engsten Verwandschaft und Freunde.

Die erzählen (mir) schon ehrlich, wie sie und die meisten Ihrer Kollegen das finden. :)

mfg
Ich denke das ist altersbedingt, meine Bekannten die Konti-Schicht arbeiten müssen finden das gar nicht lustig, allesamt 50+.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27146
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:46)

Ich denke das ist altersbedingt,
meine Bekannten die Konti-Schicht arbeiten müssen finden das gar nicht lustig, allesamt 50+.
Altersbedingt ? :D

Ich rede gerade von meinen Bekannten im Alter von Ü50. :)

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Klopfer.
Klopfer hat geschrieben:Ich denke das ist altersbedingt, meine Bekannten die Konti-Schicht arbeiten müssen finden das gar nicht lustig, allesamt 50+.
Auf Deine "altersbedingt"e Äüßerung will ich jetzt erstmal nicht eingehen, da mir mir nicht ersichtlich ist, warum Du Dir, als vielleicht 30 Jähriger, anmaßt älteren Menschen, die mit Sicherheit etwas mehr Lebenerfahrung haben und daher vielleicht besser wissen, was sie sich und ihrem Körper zumuten können und dürfen, ... warum Du denen situationsbedingte Reaktionen absprechen möchtest.

Aber sei's drum:
  • Hast Du denn schonmal nachgefragt, warum Deine 50+-Bekannten in "Konti-Schicht arbeiten müssen"?
    Kein Arbeitgeber kann einfach über seine Angestellten und Arbeiter bestimmen, wie diese zu arbeiten haben. Dieser Arbeitgeber dürfte wohl ein ihm genehmes Arbeitszeitmodel vorgeschlagen haben (oder vielleicht hat er es auch aus Vor- und Rücksicht getan, weil etwa Deine Bekannten, eventuell nach einer OP oder Unfall, nicht mehr voll arbeiten können), ... also letztlich dürften Deine Bekannten aber selber eventuell zugestimmt haben.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Ein Terraner »

Der Neandertaler hat geschrieben:(29 Nov 2018, 06:06)

Aber sei's drum:
  • Hast Du denn schonmal nachgefragt, warum Deine 50+-Bekannten in "Konti-Schicht arbeiten müssen"?
Ich tippe mal auf Schichtzuschlag.
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:52)

Altersbedingt ? :D

Ich rede gerade von meinen Bekannten im Alter von Ü50. :)

mfg
Was wohl die Individualität der Individuen zeigt. Vielleicht liegts am Unternehmen....
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(29 Nov 2018, 06:06)

Hallo Klopfer.Auf Deine "altersbedingt"e Äüßerung will ich jetzt erstmal nicht eingehen, da mir mir nicht ersichtlich ist, warum Du Dir, als vielleicht 30 Jähriger, anmaßt älteren Menschen, die mit Sicherheit etwas mehr Lebenerfahrung haben und daher vielleicht besser wissen, was sie sich und ihrem Körper zumuten können und dürfen, ... warum Du denen situationsbedingte Reaktionen absprechen möchtest.

Aber sei's drum:
  • Hast Du denn schonmal nachgefragt, warum Deine 50+-Bekannten in "Konti-Schicht arbeiten müssen"?
    Kein Arbeitgeber kann einfach über seine Angestellten und Arbeiter bestimmen, wie diese zu arbeiten haben. Dieser Arbeitgeber dürfte wohl ein ihm genehmes Arbeitszeitmodel vorgeschlagen haben (oder vielleicht hat er es auch aus Vor- und Rücksicht getan, weil etwa Deine Bekannten, eventuell nach einer OP oder Unfall, nicht mehr voll arbeiten können), ... also letztlich dürften Deine Bekannten aber selber eventuell zugestimmt haben.
Sorry, ich bin 58, der Zustimmung der Arbeitnehmer bedarf es im Standard-Mittelstandsbetrieb nicht, da wird weder zu- noch abgestimmt, da wird bestimmt. Also erzähl mit hier nichts von Friede, Freude, Eierkuchen, die Bekannten von mir wurden nicht gefragt, 2 verschiedene Fertigungsbetriebe mit je um die 150-200 MA. Eigentümergeführt. Da gibts keine Demokratie! Da wird nichts vorgeschlagen, da wird bestimmt wie die AN zu arbeiten haben, selbst z.T. gesetzeswidrig, aber wo kein Kläger da keine Klage.
Und das alles kannst du jetzt bezeweifeln und in Frage stellen, ändert aber nichts an den Tatsachen. Hier wird Unternehmen und Unternehmern etwas Soziales angedichtet was es nicht gibt. Zumindest in den hochgelobten KMUs. Bei Grossunternehmen sieht das freilich anders aus.
Übrigens, ich arbeite in einem der beiden Betriebe (keine Schicht). Und falls du meinst du könntest die Schichtarbeit ablehnen, kannst du dir gleich was neues suchen.
So gerne wie hier impliziert werden soll arbeiten die Leute nicht. Denn Arbeit macht in der Regel keinen Spass (mehr).
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4230180
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Klopfer hat geschrieben:Sorry, ich bin 58, der Zustimmung der Arbeitnehmer bedarf es im Standrad-Mittelstandsbetrieb nicht, da wird weder zu- noch abgestimmt, da wird bestimmt. Also erzähl mit hier nichts von Friede, Freude, Eierkuchen, die Bekannten von mir wurden nicht gefragt, 2 verschiedene Fertigungsbetriebe mit je um die 150-200 MA. Eigentümergeführt. Da gibts keine Demokratie! Da wird nichts vorgeschlagen, da wird bestimmt wie die AN zu arbeiten haben, selbst z.T. gesetzeswidrig, aber wo kein Kläger da keine Klage.
Und das alles kannst du jetzt bezeweifeln und in Frage stellen, ändert aber nichts an den Tatsachen. Hier wird Unternehmen und Unternehmern etwas Soziales angedichtet was es nicht gibt. Zumindest in den hochgelobten KMUs. Bei Grossunternehmen sieht das freilich anders aus.
Übrigens, ich arbeite in einem der beiden Betriebe (keine Schicht). Und falls du meinst du könntest die Schichtarbeit ablehnen, kannst du dir gleich was neues suchen.
So gerne wie hier impliziert werden soll arbeiten die Leute nicht. Denn Arbeit macht in der Regel keinen Spass (mehr).
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4230180
Wo steht, daß Arbeit Spaß machen soll?

Daß Unternehmen nicht unbedingt Sozialbetriebe sind, ist mir schon klar. Du kannst mir aber nicht erzählen, daß jemandem, der vielleicht schon einige Jahre im Betrieb arbeitet, daß dann dem Unternehmer einfällt, nur dem einen Arbeitnehmer, ... ihn auf Schichtzeiten setzt oder ihm kurzerhand die Arbeitszeit kürzt oder was weiß ich!?

Sollte der Unternehmer den gesamten Betriebsablauf etwa auf Schichten oder Kurzarbeit setzten - das will ich glauben, ... sollte dieses aber geschehen, würd ich mir langsam andere Gedanken machen und mich sehr schnell nach etwas Neuem umschauen. Denn dies ist, meiner Erfahrung nach (und die dauert schon ein paar Tage länger ... etwa 48 Berufsjahre), ... dies ist ein Anzeichen dafür, daß der Betrieb ein grundsätzliches Managmentproblem hat, und über kurz oder lang Insolvenz anmelden muß ... wenn sich nichts am Problem ändert.

À propos:
  • Du liest aber schon, was Du so alles verlinkst? Dort steht:
    • "Jeder zweite Beschäftigte möchte kürzer arbeiten als bisher, zeigt eine Studie. Durschnittlich wollen die Deutschen vier Stunden pro Woche weniger bei der Arbeit verbringen."
    Aber ebenso klar und deutlich steht dort:
    • "Stattdessen äußert die Mehrzahl der Beschäftigen den Wunsch, ihre Arbeitszeit zu reduzieren - selbst wenn sie weniger verdienen."
Deiner Ansicht und Meinung nach, müßtest Du nun jedem, der letzgenannten Wunsch äußert, erklären und verdeutlichen, daß dies wohl nicht in ihrem Sinne wäre.
  • ... sich zu ihrem Vorteil auswirkt.
    • ... daß dies lediglich Teilzeit ist.
Was allerdings an Teilzeit so schlecht sein soll, versteh ich immer noch nicht. Ich habe vorher in mehreren Spediditionen gearbeit - groß wie auch kleine und mittelmäßige. Ich habe dort ein Arbeitszeit von etwa 60 bis 70 Stunden pro Woche gearbeitet. Ich habe mir nun einen Arbeitgeber gesucht, dessen Arbeitszeiten bei 38,5 Stunden pro Woche liegt - selbstverständlich verdiene ich nun auch entsprechend weniger. Lange Rede - kurzer Sinn: ich habe dies aus freien Stücken getan - wohl wissend, daß auch weniger Geld bedeutet.
  • Das ganze System nennt sich Altersteilzeit!
Klick mal auf die "Live-Abstimmung", dann siehst Du detailliert, wieviel nicht Deiner Meinung sind, ... sondern lieber Freizeit statt Geld bevorzugen würden.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9062
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von jorikke »

Klopfer hat geschrieben:(29 Nov 2018, 09:40)

Sorry, ich bin 58, der Zustimmung der Arbeitnehmer bedarf es im Standard-Mittelstandsbetrieb nicht, da wird weder zu- noch abgestimmt, da wird bestimmt. Also erzähl mit hier nichts von Friede, Freude, Eierkuchen, die Bekannten von mir wurden nicht gefragt, 2 verschiedene Fertigungsbetriebe mit je um die 150-200 MA. Eigentümergeführt. Da gibts keine Demokratie! Da wird nichts vorgeschlagen, da wird bestimmt wie die AN zu arbeiten haben, selbst z.T. gesetzeswidrig, aber wo kein Kläger da keine Klage.
Und das alles kannst du jetzt bezeweifeln und in Frage stellen, ändert aber nichts an den Tatsachen. Hier wird Unternehmen und Unternehmern etwas Soziales angedichtet was es nicht gibt. Zumindest in den hochgelobten KMUs. Bei Grossunternehmen sieht das freilich anders aus.
Übrigens, ich arbeite in einem der beiden Betriebe (keine Schicht). Und falls du meinst du könntest die Schichtarbeit ablehnen, kannst du dir gleich was neues suchen.
So gerne wie hier impliziert werden soll arbeiten die Leute nicht. Denn Arbeit macht in der Regel keinen Spass (mehr).
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4230180
Ganz ernsthaft, wer meint Arbeit müsse Spaß machen, irrt ein wenig.
Arbeit kann befriedigend oder unbefriedigend sein.
Wenn ich Spaß will, gehe ich in den Zirkus.
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(29 Nov 2018, 12:31)

Wo steht, daß Arbeit Spaß machen soll?

Daß Unternehmen nicht unbedingt Sozialbetriebe sind, ist mir schon klar. Du kannst mir aber nicht erzählen, daß jemandem, der vielleicht schon einige Jahre im Betrieb arbeitet, daß dann dem Unternehmer einfällt, nur dem einen Arbeitnehmer, ... ihn auf Schichtzeiten setzt oder ihm kurzerhand die Arbeitszeit kürzt oder was weiß ich!?

Sollte der Unternehmer den gesamten Betriebsablauf etwa auf Schichten oder Kurzarbeit setzten - das will ich glauben, ... sollte dieses aber geschehen, würd ich mir langsam andere Gedanken machen und mich sehr schnell nach etwas Neuem umschauen. Denn dies ist, meiner Erfahrung nach (und die dauert schon ein paar Tage länger ... etwa 48 Berufsjahre), ... dies ist ein Anzeichen dafür, daß der Betrieb ein grundsätzliches Managmentproblem hat, und über kurz oder lang Insolvenz anmelden muß ... wenn sich nichts am Problem ändert.

À propos:
  • Du liest aber schon, was Du so alles verlinkst? Dort steht:
    • "Jeder zweite Beschäftigte möchte kürzer arbeiten als bisher, zeigt eine Studie. Durschnittlich wollen die Deutschen vier Stunden pro Woche weniger bei der Arbeit verbringen."
    Aber ebenso klar und deutlich steht dort:
    • "Stattdessen äußert die Mehrzahl der Beschäftigen den Wunsch, ihre Arbeitszeit zu reduzieren - selbst wenn sie weniger verdienen."
Deiner Ansicht und Meinung nach, müßtest Du nun jedem, der letzgenannten Wuns1ch äußert, erklären und verdeutlichen, daß dies wohl nicht in ihrem Sinne wäre.
  • ... sich zu ihrem Vorteil auswirkt.
    • ... daß dies lediglich Teilzeit ist.
Was allerdings an Teilzeit so schlecht sein soll, versteh ich immer noch nicht. Ich habe vorher in mehreren Spediditionen gearbeit - groß wie auch kleine und mittelmäßige. Ich habe dort ein Arbeitszeit von etwa 60 bis 70 Stunden pro Woche gearbeitet. Ich habe mir nun einen Arbeitgeber gesucht, dessen Arbeitszeiten bei 38,5 Stunden pro Woche liegt - selbstverständlich verdiene ich nun auch entsprechend weniger. Lange Rede - kurzer Sinn: ich habe dies aus freien Stücken getan - wohl wissend, daß auch weniger Geld bedeutet.
  • Das ganze System nennt sich Altersteilzeit!
Klick mal auf die "Live-Abstimmung", dann siehst Du detailliert, wieviel nicht Deiner Meinung sind, ... sondern lieber Freizeit statt Geld bevorzugen würden.
Warum war mir schon klar dass ich es mit einem Arbeitstier zu tun habe das 60-70 Wochenstunden gearbeitet hat und auf 48 Berufsjahre zurückblickt? Sorry, damit bist du aber eine absolute Ausnahme und sicherlich nicht das Mass der Dinge. Aus meiner Sicht selber Schuld, der feuchte Traum jedes Unternehmers. Und übrigens, wo soll ich behauptet haben die meisten AN würden mehr Geld mehr Freizeit vorziehen? Das musst du mir mal zeigen. Das ist eine glatte Unterstellung.
38,5 Stunden als Teilzeit zu bezeichnen? Gehts noch?
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Klopfer hat geschrieben:Warum war mir schon klar dass ich es mit einem Arbeitstier zu tun habe das 60-70 Wochenstunden gearbeitet hat und auf 48 Berufsjahre zurückblickt? Sorry, damit bist du aber eine absolute Ausnahme und sicherlich nicht das Mass der Dinge. Aus meiner Sicht selber Schuld, der feuchte Traum jedes Unternehmers.
Daß Du irgendwo irgendeinen Haken findest, an dem Du Dich aufhängen kannst, war mir schon klar. Daß Du etwas findest, was vermeintlich nicht dem entspricht, was Deiner Ansicht zum Thema gehört, ... klar.

Ich sehe mich auch nicht als ultimatives Symbol, aber Deine Sicht der Dinge - daß eine Arbeitszeitkürzung immer nur negative Auswirkungen haben muß, ... daß dies bloß den Betroffenen nicht auffällt, ... dies ist eine Verhöhnung der menschlichen Intelligenz.

Übrigens:
  • meine Tätigkeit ... mein Bemühen lag darin, alles zu erledigen ... alles zutun, damit Dir ein gutes Leben ermöglicht wird. Ich habe dazu beigetragen, daß Du morgens Dein Frühstücksbrot mit Butter aus Irland bestreichen und abends zum Fernsehen ein Glas Rotwein aus Italien genießen kannst. Ich habe ebenso Bananen aus dem Hamburger-Hafen geholt, wie auch den Joughurt aus Berlin, oder Keckse aus Hannover, etc.
    • ... damit Du etwas zu knabbern hast, während Du Dir hier soviel Unsinn einfallen läßt ... einfallen lassen kannst.
    Aber vielleicht hätte ich meine Arbeitszeit schon viel früher reduzieren sollen?
    • ... aber dann hättest Du Dir dies alles selber von dort besorgen müssen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(29 Nov 2018, 19:31)

Daß Du irgendwo irgendeinen Haken findest, an dem Du Dich aufhängen kannst, war mir schon klar. Daß Du etwas findest, was vermeintlich nicht dem entspricht, was Deiner Ansicht zum Thema gehört, ... klar.

Ich sehe mich auch nicht als ultimatives Symbol, aber Deine Sicht der Dinge - daß eine Arbeitszeitkürzung immer nur negative Auswirkungen haben muß, ... daß dies bloß den Betroffenen nicht auffällt, ... dies ist eine Verhöhnung der menschlichen Intelligenz.

Übrigens:
  • meine Tätigkeit ... mein Bemühen lag darin, alles zu erledigen ... alles zutun, damit Dir ein gutes Leben ermöglicht wird. Ich habe dazu beigetragen, daß Du morgens Dein Frühstücksbrot mit Butter aus Irland bestreichen und abends zum Fernsehen ein Glas Rotwein aus Italien genießen kannst. Ich habe ebenso Bananen aus dem Hamburger-Hafen geholt, wie auch den Joughurt aus Berlin, oder Keckse aus Hannover, etc.
    • ... damit Du etwas zu knabbern hast, während Du Dir hier soviel Unsinn einfallen läßt ... einfallen lassen kannst.
    Aber vielleicht hätte ich meine Arbeitszeit schon viel früher reduzieren sollen?
    • ... aber dann hättest Du Dir dies alles selber von dort besorgen müssen.
Ich habe keine Ahnung was du von mir willst. Ich verhöhne weder die menschliche Intelligenz noch sehe ich Arbeitszeitverkürzung negativ, das ist nur deiner Fantasie entsprungen. Den Rest will ich erst gar nicht kommentieren. So viek zu Unsinn.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Wer sich mit diesem Thema auskennt,
dem ist auch bekannt,
das eine Wochenarbeitszeitverkürzung möglicher Wunsch der Gewerkschaften ist.
Wer sich aber um Arbeitnehmerrechte kümmern will,
der begrenzt gesetzlich die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden.
So sehen realistische Lösungen aus!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Maikel
Beiträge: 1276
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Maikel »

Bielefeld09 hat geschrieben:(30 Nov 2018, 21:02)

Wer sich aber um Arbeitnehmerrechte kümmern will,
der begrenzt gesetzlich die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden.
Damit würdest du den Arbeitnehmern die Möglichkeit nehmen, auf eigenen Wunsch zeitweise auch mal mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten.
Z.B. aus Langeweile, wg. akutem Finanzbedarf bzw. -Wunsch für eine größere Anschaffung. Oder um vorzuarbeiten, damit man sich in den folgenden Wochen eine 3-Tage-Woche, oder eine längere Auszeit, einen längeren Urlaub, ein Sabbatjahr o.ä. leisten kann.
Nicht jeder ist in jedem Job nach 48 Stunden ausgelaugt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27146
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Skull »

Maikel hat geschrieben:(01 Dec 2018, 09:04)

Nicht jeder ist in jedem Job nach 48 Stunden ausgelaugt.
Es gibt so etwas wie...Arbeitsschutz.
Und es gibt da auch Fürsorgspflichten.
Und natürlich den Grund... stärkeren Missbrauch zu verhindern.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

McKnee hat geschrieben:(15 Nov 2018, 19:54)

Ein spannendes Thema, das immer wieder aufkommt. Verkürzte Wochenarbeitszeit – hatten wir ja schon oft genug – aber auch bei vollem Lohnausgleich.

Ich war immer verwundert. Kämpfen die Arbeitgeber und Arbeitnehmer sonst um die Stellen nach dem Komma, sollen hier schon mal 25% rausgehauen werden. Das würde ja eine Verkürzung der Arbeitszeit von 8 auf 6 Stunden bei vollem Lohnausgleich bedeuten.



Auch eine Interessante Feststellung. Müsste der Arbeitgeber doch eher einen Ausgleich für die unproduktive Zeit einfordern, wenn sie nicht Bestandteil des Modells sind. Noch dazu, sind natürlich Arbeitsstellen und Arbeitsstellen, Anforderung und Anforderung nicht immer vergleichbar.

Könnten nicht Arbeitgeber nun hergehen (sie wissen es natürlich schon längst) und tatsächlich die Arbeitszeit einkürzen, allerdings indem er die unproduktive Zeit einfach nicht zahlt?!



Ich nehme mal diesen Ansatz. Der Arbeitgeber sagt nun … ok, ich verkürze die Arbeitszeit auf 4 Stunden bei vollem Lohnausgleich und stelle mehr Personal für die Differenz zu den eigentlich 8 Stunden ein, also verdopple mein Personal.

Ergebnis für den Arbeitgeber…er hat gestiegene Personalkosten, aber auch eine gestiegene Produktivität.

Ergebnis für den Arbeitnehmer…er hat mehr Freizeit bei, bei gleichem Gehalt. Er muss aber auch auf alle sozialen Aspekte auf seiner Arbeitsstelle, während seiner Arbeitszeit verzichten, denn es ist dem Arbeitgeber nicht mehr zuzumuten, dass er dies in der auf Produktivität reduzierten Arbeitszeit noch zulässt.

Klar, ist der Arbeitsplatz nicht grundsätzlich er Ort, an dem man Freunde sucht. Das Arbeiten ist aber doch in einem positiven Umfeld auch angenehmer und vielleicht sogar produktiver, als in einem versachlichten und nüchternen Umfeld, in dem keine sozialen Freiräume bestehen.

Es gibt sicher auch Arbeitgeber, die diese soziale Sterilität als kontraproduktiv betrachten oder einfach schlicht aus ihrer Verantwortung als Arbeitgeber nicht gerne sehen.
In der anderen Richtung geht es schneller.
Bei Beamten hat der Bundesgesetzgeber vor einigen Jahren wegen der schlechten Kassenlage die Dienstzeit ohne Besoldungsausgleich von 38 Std. um 3 Stunden auf 41 Std. / Woche erhöht und auch bei vollen Kassen nie wieder auch nur wenigstens auf 40 Std. zurückgeführt.
https://epetitionen.bundestag.de/petiti ... tab.1.html

Noch extremer der Fall der verbeamteten Feuerwehrleute:
Der Bundesgesetzgeber hat die Wochenarbeitszeit von 41 Std. / Woche ohne Besoldungsausgleich auf 48 Std. wöchentlich ausgeweitet.
Eine Klage der Feuerwehrleuute dagegen wurde abgewiesen:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... tnemIKBoA9
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27146
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

letzten beiden Beiträge wegen versuchter Strangstörung...entsorgt.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Skull hat geschrieben:(01 Dec 2018, 09:08)

Es gibt so etwas wie...Arbeitsschutz.
Und es gibt da auch Fürsorgspflichten.
Und natürlich den Grund... stärkeren Missbrauch zu verhindern.

mfg
Langes Sitzen macht krank
Je länger die Arbeitszeit, desto mehr Gefäßkrankheiten,
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/n ... 00005.html
und das bedeutet mehr Herzinfarkte, mehr Schlaganfälle, mehr Schaufensterkrankheiten, mehr Beinamputationen.
Die finaniellen Folgen tragen wir alle als Solidargemeinschaft. Deswegen gibt es gesetzliche Begrenzungen der Wochenarbeitszeit.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Sa 1. Dez 2018, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27146
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Skull »

Kölner1302 hat geschrieben:(01 Dec 2018, 10:43)

Deswegen gibt es gesetzliche Begrenzungen der Wochenarbeitszeit.
Korrekt.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Skull hat geschrieben:(01 Dec 2018, 10:44)

Korrekt.

mfg
Da die Gefäßkrankheiten Todesursache Nr. 1 in Deutschland sind, neben dem Krebs, der ebenfalls durch langes Sitzen gefördert wird,

https://www.google.com/search?q=todesur ... =firefox-b

und außerdem auch neben dem Krebs zu den Hauptursachen für Pflegebedürftigkeit zählen,

https://www.netdoktor.de/alter-pflege/p ... -6171.html

ist zu erwarten, dass Wochenarbeitsstundenverkürzungen auch aus gesundheitlichen Gründen einen hohen gesellschaftlichen Nutzen haben werden.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Sa 1. Dez 2018, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(30 Nov 2018, 21:02)

Wer sich mit diesem Thema auskennt,
dem ist auch bekannt,
das eine Wochenarbeitszeitverkürzung möglicher Wunsch der Gewerkschaften ist.
Wer sich aber um Arbeitnehmerrechte kümmern will,
der begrenzt gesetzlich die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden.
So sehen realistische Lösungen aus!
Und warum?
Je höher die Wochenstundenzahl desto größer der Nutzen der Unternehmen, und zwar fast ohne Risiko. Nach 6 Wochen Krankheit des Arbeitnehmers kann des Unternehmen sich entlasten (dann zahlt die Agentur für Arbeit Krankengeld).
Der Arbeitnehmer dagegen hat das Risiko, auf seiner Krankheit sitzenzubleien, und auch teilweise auf den Gesundheitskosten.

Krebs und Gefäßkrankheiten sind außerdem tückisch. Sie schleichen sich an und wenn man sie bemerkt, hat man schon einen Dauerschaden.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Sa 1. Dez 2018, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Maikel.
Maikel hat geschrieben:Damit würdest du den Arbeitnehmern die Möglichkeit nehmen, auf eigenen Wunsch zeitweise auch mal mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten.
Z.B. aus Langeweile, wg. akutem Finanzbedarf bzw. -Wunsch für eine größere Anschaffung. Oder um vorzuarbeiten, damit man sich in den folgenden Wochen eine 3-Tage-Woche, oder eine längere Auszeit, einen längeren Urlaub, ein Sabbatjahr o.ä. leisten kann.
Nicht jeder ist in jedem Job nach 48 Stunden ausgelaugt.
Das Arbeitszeitgesetz läßt dies doch schon zu - in gewißem Rahmen versteht sich.
    • § 3 - Arbeitszeit der Arbeitnehmer

    Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
§ 7 geht sogar noch weiter. Er läßt zu, daß "die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich" werden kann, "wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt". Dies muß allerdings in einem Tarifvertrag vereinbart worden sein, "oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung" stehen. Auch bleibt unberührt, "die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich hinaus zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt."

Also kann einerseits kann die Arbeitszeit zwischen acht und maximal zehn Stunden sein, wenn die werktägliche Arbeitszeit nach spätestens wenn "sechs Kalendermonaten ... im Durchschnitt" rechnerisch wieder acht Stunden ergibt.
Andererseits kann die Arbeitszeit, tariflich vereinbart und permanent, "über zehn Stunden werktäglich" ausfallen, "wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt".

Das Arbeitszeitgesetz ist also keineswegs so starr, wie immer erzählt wird. Es läßt Arbeitsverlängerungen zu, bildet aber ebenso nur den Rahmen ... das Maximum. Gleichfalls sind Arbeitsverkürzungen genauso individuell und vereinbar. Dazu braucht es keinen Gesetzgeber und keine speziellen Gesetze - tarifliche Vereinbarungen reichen ... und diese für allgemein erklärbare tarifliche Vereinbarungen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Dec 2018, 11:14)

Hallo Maikel.Das Arbeitszeitgesetz läßt dies doch schon zu - in gewißem Rahmen versteht sich.
    • § 3 - Arbeitszeit der Arbeitnehmer

    Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
§ 7 geht sogar noch weiter. Er läßt zu, daß "die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich" werden kann, "wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt". Dies muß allerdings in einem Tarifvertrag vereinbart worden sein, "oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung" stehen. Auch bleibt unberührt, "die Arbeitszeit über zehn Stunden werktäglich hinaus zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt."

Also kann einerseits kann die Arbeitszeit zwischen acht und maximal zehn Stunden sein, wenn die werktägliche Arbeitszeit nach spätestens wenn "sechs Kalendermonaten ... im Durchschnitt" rechnerisch wieder acht Stunden ergibt.
Andererseits kann die Arbeitszeit, tariflich vereinbart und permanent, "über zehn Stunden werktäglich" ausfallen, "wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt".

Das Arbeitszeitgesetz ist also keineswegs so starr, wie immer erzählt wird. Es läßt Arbeitsverlängerungen zu, bildet aber ebenso nur den Rahmen ... das Maximum. Gleichfalls sind Arbeitsverkürzungen genauso individuell und vereinbar. Dazu braucht es keinen Gesetzgeber und keine speziellen Gesetze - tarifliche Vereinbarungen reichen ... und diese für allgemein erklärbare tarifliche Vereinbarungen.
Wenn der Arbeitgeber nicht will können Sie nur kündigen...
Wenn Sie Ü40 sind besteht das Risiko, dass Sie danach pro Stunde erheblich weniger verdienen.

Es gibt Berufe, in denen wird genau aus diesem Grund (zu geringer Stundenlohn - z.B. im Sicherheitsgewerbe) dann wieder für längere Wochenarbeitszeiten gekämpft.
https://www.rechtsportal.de/Rechtsprech ... -Westfalen

Dies ist aber ein weiterer Grund FÜR KÜRZERE Wochenarbeitszeiten:
Wenn die Arbeitnehmerschaft weniger Wochenstunden anbietet, sinkt das Angebot an Arbeit auf dem Arbeitsmarkt, und das heißt, Arbeit wird verknappt. Die Folge ist, dass der Preis der Arbeit (der Stundenlohn) steigt (Angebot und Nachfrage).

Sinkt aber der Stundenlohn unter das zum Leben notwendige ab, kämpfen Arbeitnehmer im Grunde gegen ihre eigenen Marktinteressen darum, mehr Arbeit anbieten zu können. Der Marktmechanismus versagt.

Im Frühkapitalismus wurden dann zuerst die Frauen und dann auch noch die Kinder arbeiten geschickt, was die Stundenlöhne weiter senkte. Massenelend war die Folge von zu viel angebotener Arbeit.
https://books.google.de/books?id=7mjpBQ ... ot&f=false

Auch heute haben wir in Teilen des deutschen Arbeitsmarktes wegen zu geringer Löhne die Tendenz, dass Arbeitnehmer mehr Arbeit anbieten wollen.
Hier müssen die Gewerkschaften als Vertretung der gesamten Arbeitnehmerschaft zum Schutz gegen Massenarmut gegensteuern und das Angebot an Arbeitsstunden durch Verkürzung der Wochenarbeitszeit begrenzen, auch wenn es dem einzelnen Arbeitnehmer in so einer Branche nicht gefallen mag...

Volkswirtschaftl Gesetzmäßigkeit: Je größer die Wochenstundenzahl desto geringer der Stundenlohn
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Kölner.
Du erlaubst, daß ich nichts von Deinem Beitrag zitiere?!? Das Eine hat nämlich mit dem Anderen zu tun. Einerseits ist Deine Bemerkung, betreffend der prikären Bezahlung, richtig - diese hat indirekt mit dem Alter zu tun ... RICHTIG!
Andererseits kann ich aber nicht nachvollziehen:
Kölner1302 hat geschrieben:Wenn Sie Ü40 sind besteht das Risiko, dass Sie danach pro Stunde erheblich weniger verdienen.
Dem entnehme ich, daß jemandem, obwohl schon länger in der Firma tätig, daß ihm, nur weil er gerade 40 geworden ist, ... daß ihm nun der Lohn gekürzt wird. Wer das mit sich machen läßt, der sollte nicht nur schleunigst eine Anwalt aufsuchen, sondern besonders einen Arzt.

Zu Deinen weiteren Erklärungen:
  • aus welchem Manuskript hast Du das denn abgeschrieben? Karl Marx?
Kölner1302 hat geschrieben: Je größer die Wochenstundenzahl desto geringer der Stundenlohn
... so etwas muß einem erstmal einfallen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Dec 2018, 19:12)

Hallo Kölner.
Du erlaubst, daß ich nichts von Deinem Beitrag zitiere?!? Das Eine hat nämlich mit dem Anderen zu tun. Einerseits ist Deine Bemerkung, betreffend der prikären Bezahlung, richtig - diese hat indirekt mit dem Alter zu tun ... RICHTIG!
Andererseits kann ich aber nicht nachvollziehen:Dem entnehme ich, daß jemandem, obwohl schon länger in der Firma tätig, daß ihm, nur weil er gerade 40 geworden ist, ... daß ihm nun der Lohn gekürzt wird. Wer das mit sich machen läßt, der sollte nicht nur schleunigst eine Anwalt aufsuchen, sondern besonders einen Arzt.

Zu Deinen weiteren Erklärungen:
  • aus welchem Manuskript hast Du das denn abgeschrieben? Karl Marx?
... so etwas muß einem erstmal einfallen.
Hallo Neandertaler,
Du interpretierst mich nicht richtig. Ich meine, wenn ein Ü40er tatsächlich seinen Arbeitgeber wechselt, weil er weniger arbeiten möchte, wird er sehr wahrscheinlich auch noch mit einem geringeren Stundenlohn an seinem neuen Arbeitsplatz leben müssen, weil er nichts besseres findet.

Ich denke dass das meiste was ich sage für jeden Volkswirtschaftler Binsenweisheiten sein dürften.
D.h. sowohl Karl Marx als auch Joseph Schumpeter, John Maynard Keynes oder auch Adam Smith würden diesen Grundregeln der kapitalistischen Wirtschaft wohl zustimmen.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Dec 2018, 19:12)

Hallo Kölner.
Du erlaubst, daß ich nichts von Deinem Beitrag zitiere?!? Das Eine hat nämlich mit dem Anderen zu tun. Einerseits ist Deine Bemerkung, betreffend der prikären Bezahlung, richtig - diese hat indirekt mit dem Alter zu tun ... RICHTIG!
Andererseits kann ich aber nicht nachvollziehen:Dem entnehme ich, daß jemandem, obwohl schon länger in der Firma tätig, daß ihm, nur weil er gerade 40 geworden ist, ... daß ihm nun der Lohn gekürzt wird. Wer das mit sich machen läßt, der sollte nicht nur schleunigst eine Anwalt aufsuchen, sondern besonders einen Arzt.

Zu Deinen weiteren Erklärungen:
  • aus welchem Manuskript hast Du das denn abgeschrieben? Karl Marx?
... so etwas muß einem erstmal einfallen.
Da wirst Du aber staunen: Volkswirtschaftler haben dazu sogar ganz genaue mathematische Funktionen und Formeln.
Im Detail werden volkswirtschaftliche Reaktionen ebenso wie physikalische Reaktionen mathematisch berechnet.
Es handelt sich um quasi naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten.
Dass bei gleichbleibendem Angebot und steigender Nachfrage die Preise steigen, ist ebenso ein Naturgesetz wie die Regel, dass auf der Erde jeder Gegenstand nach unten und nicht etwa nach oben fällt.
:rolleyes:

Je größer die Wochenstundenzahl desto geringer der Stundenlohn.
= Je größer das Angebot (an Arbeit) desto geringer ist (bei gleichbleibender Nachfrage) der Preis.
Auch dies wird in der volkswirtschaft mit einer mathematischen Funktion ausgedrückt
https://www.google.com/imgres?imgurl=ht ... EnoECAUQBg
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Kölner.
Kölner1302 hat geschrieben:Ich meine, wenn ein Ü40er tatsächlich seinen Arbeitgeber wechselt, weil er weniger arbeiten möchte, wird er sehr wahrscheinlich auch noch mit einem geringeren Stundenlohn an seinem neuen Arbeitsplatz leben müssen, weil er nichts besseres findet.
Dem will und kann ich nicht wiedersprechen - ich habe es ja selber erlebt. Ich habe, wie ich schon erwähnt habe, als Beurfskraftfahrer bei ... über 20 Jahre gearbeitet. Letztlich habe ich nun, bei meinem jetzigen Arbeitgeber, in etwa das Brutto, was ich vorher Netto gehabt habe. Dies hat aber wohl weniger mit meinem Alter zu tun, mehr damit, daß ich nun weniger arbeite - vorher waren es etwa 60 bis 70 Stunden, nun nur etwa 38,5 Stunden. Aber wohl mehr mit der Tatsache, daß ich beim vorherigen Arbeitgeber schon lange dabei war - ich also regelmäßig alle mir zustehende Lohnerhöhungen bekommen habe. Daß der jetzige Stundenlohn geringer ist, kann ich nur insofern bestätigen, als daß, besonders in meiner Branche, unter Anderem der Konkurenzdruck zugenommen hat - es also allgemein geringerer Lohn gezahlt wird. Ansonsten ist der Stundenlohn inetwa gleich hoch.
Kölner1302 hat geschrieben:Je größer die Wochenstundenzahl desto geringer der Stundenlohn.
Dem möchte ich vehement widersprechen. Dies hat nur insofern mit der angebotenen Arbeitsstundenzahl etwas zu tun, als daß sich diese Arbeitsstundenzahl mit der gesamten Zahl von Arbeitskräfte erhöhen. Nach Deiner Sichtweise würde dies bedeuten, daß ein Arbeitnehmer bei 40 Arbeitsstunden, sagen wir: 15€ pro Stunde verdient. Leistet er darüberhinaus Überstunden, bekommt er pro Arbeitsstunde nur noch etwa 10€.
Kölner1302 hat geschrieben:= Je größer das Angebot (an Arbeit) desto geringer ist (bei gleichbleibender Nachfrage) der Preis.
dem will und muß ich zustimmen!
  • ... dies aber auch nur dann, wenn Du das "Angebot" auf die gesamte Situation beziehst - nicht auf die des Individuums.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Dec 2018, 21:35)

Hallo Kölner.Dem will und kann ich nicht wiedersprechen - ich habe es ja selber erlebt. Ich habe, wie ich schon erwähnt habe, als Beurfskraftfahrer bei ... über 20 Jahre gearbeitet. Letztlich habe ich nun, bei meinem jetzigen Arbeitgeber, in etwa das Brutto, was ich vorher Netto gehabt habe. Dies hat aber wohl weniger mit meinem Alter zu tun, mehr damit, daß ich nun weniger arbeite - vorher waren es etwa 60 bis 70 Stunden, nun nur etwa 38,5 Stunden. Aber wohl mehr mit der Tatsache, daß ich beim vorherigen Arbeitgeber schon lange dabei war - ich also regelmäßig alle mir zustehende Lohnerhöhungen bekommen habe. Daß der jetzige Stundenlohn geringer ist, kann ich nur insofern bestätigen, als daß, besonders in meiner Branche, unter Anderem der Konkurenzdruck zugenommen hat - es also allgemein geringerer Lohn gezahlt wird. Ansonsten ist der Stundenlohn inetwa gleich hoch.Dem möchte ich vehement widersprechen. Dies hat nur insofern mit der angebotenen Arbeitsstundenzahl etwas zu tun, als daß sich diese Arbeitsstundenzahl mit der gesamten Zahl von Arbeitskräfte erhöhen. Nach Deiner Sichtweise würde dies bedeuten, daß ein Arbeitnehmer bei 40 Arbeitsstunden, sagen wir: 15€ pro Stunde verdient. Leistet er darüberhinaus Überstunden, bekommt er pro Arbeitsstunde nur noch etwa 10€.dem will und muß ich zustimmen!
  • ... dies aber auch nur dann, wenn Du das "Angebot" auf die gesamte Situation beziehst - nicht auf die des Individuums.

Bei der Volkswirtschaft geht es um Märkte. D.h. wenn das Gesamtangebot aller Arbeitnehmer an Arbeit auf einem Arbeitsmarkt zunimmt, z.B. durch eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit, dann sinkt bei gleichbleibender Nachfrage nach Arbeit auf dem gesamten Arbeitsmarkt der Stundenlohn als Preis der Arbeit.
Davon ist am Ende auch jeder individuelle Arbeitsvertrag betroffen, weil sich am Markt ein höherer Stundenlohn nicht mehr durchsetzen lässt.

Senkt man die Gesamtmenge aller auf dem Arbeitsmarkt angebotenen Arbeitsstunden z.B. durch Absenkung der Wochenarbeitszeit, verknappt man das Angebot an Arbeitsstunden und bei gleichbleibender Nachfrage nach Arbeit wird der Stundenlohn auf dem Arbeitsmarkt steigen.

Auf dem Handwerkermarkt müsste man gerade praktisch beobachten können, wie der Stundenlohn der Handwerker durch Erhöhung der Nachfrage nach Arbeit steigt.
Bei gleichbleibendem Angebot an Handwerkern werden durch erhöhte Nachfrage nach Handwerkern die Handwerker knapp. Man muss lange auf einen Termin warten. Zahlt man aber mehr, bekommt man schneller einen Handwerker, weil das höhere Angebot für den einzelnen Handwerker wirtschaftlich interessanter ist. Zahlt man zu wenig, bekommt man gar keinen Handwerker, weil jeder Handwerker ausreichend andere lukrative Angebote bekommt.

Wegen der Knappheit von Facharbeitern versuchen aktuell die Arbeitgeber, das Angebot an Facharbeitern wieder zu erhöhen, indem sie Facharbeiter aus dem Ausland anwerben. Damit würde eine Verknappung der von Facharbeitern angebotenen Arbeitsstunden und damit die Erhöhung der Stundenlöhne (des Marktpreises für Arbeit) vermieden.

Die Wirkung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage kann man gut auf einem Großmarkt beobachten. Ist z.B. das Angebot an Fisch knapp, überbieten sich die nachfragenden Fischgeschäfte bei der Versteigerung und der Marktpreis ist am Ende hoch. Wenn zu viel Fisch gefangen wurde und Fisch am Ende liegen bleibt, bleibt der Preis bei gleichbleibender Nachfrage niedrig.
Maikel
Beiträge: 1276
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Maikel »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Dec 2018, 11:14)

Hallo Maikel.Das Arbeitszeitgesetz läßt dies doch schon zu - in gewißem Rahmen versteht sich.
Danke für die ausführliche Darstellung.
Ich hatte allerdings nicht diese aktuelle Regelung kritisiert, sondern die Forderung von Bielefeld09, die wöchentliche Arbeiszeit starr auf 48 Stunden zu begrenzen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Kölner.
So verstehen wir uns schon besser:
Kölner1302 hat geschrieben:... wenn das Gesamtangebot aller Arbeitnehmer an Arbeit auf einem Arbeitsmarkt zunimmt, ...
Dies ist aber erstmal nur Theorie und gerade aktuell greift diese nicht so wirklich. (fast) Überall werden Arbeitskräfte gesucht - nicht nur Facharbeiter, ... nach der Theorie, die Du hochhälst, müßten die Löhne aktuell steigen - tun sie aber nicht unbedingt. Der Konkurenzkampf ist wohl schuld?!?

Aber wie gesagt:
für Arbeitszeitverkürzungen braucht es nicht unbedingt den Gesetzgeber. Wenn diese gewünscht sind, sind vorerst Gewerkschaften gefragt. Erst im Nachhinein sollte der Gesetzgeber die ausgehandelten Tarifverträge für allgemein-verbindlich erklären (können). Arbeitszeitverkürzungen sind auch eher dafür gut, daß Arbeitnehmer Überstunden leisten (können) und Arbeitnehmer trotzdem die anfallende Arbeit erledigt bekommen. Sollte mit einer Arbeitszeitverkürzung der Gedanke einhergehen, daß dann ja mehr und neue Arbeitsplätze geschaffen werden (können), sollte der Gesetzgeber dafür sorgen, daß es für Arbeitgeber nicht lohnt, Überstunden fahren zu lassen, anstatt neue Arbeitsplätze zu schaffen.
  • ... daß also Überstunden für den Arbeitgeber teurer sind, als neue Arbeitsplätze zu schaffen.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Maikel hat geschrieben:(02 Dec 2018, 10:26)

Danke für die ausführliche Darstellung.
Ich hatte allerdings nicht diese aktuelle Regelung kritisiert, sondern die Forderung von Bielefeld09, die wöchentliche Arbeiszeit starr auf 48 Stunden zu begrenzen.
Möglicherweise sollte hier auch dargestellt werden,
wozu diese Ausnahmeregelungen in der Praxis führen.
Gängige Praxis ist es, das der Arbeitstag morgens um 8.00 beginnt
und am nächsten Tag um 8.00 endet.
In diesem 24 Stunden Dienst ist eine Nachbereitschaft 7 Stunden enthalten, die allerdings nur zu einem Viertel berechnet wird.
Die Ruhezeit zwischen den Diensten hat 11 Stunden zu betragen.
Im Extremfall darf der Arbeitnehmer noch am gleichen Tag um 19.00 seinen Dienst antretten,
um dann einen weiteren Dienst bis am nächsten Tag um 19.00 leisten.
Nach heutigem Recht könnte er aber wieder nach einer Ruhezeit von 11 Stunden
zum nächsten Dienst erscheinen, wenn ihm im Laufe der nächsten 6 Monate Ausgleichszeiten angeboten werden,
um eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von 48 Stunden einzuhalten.
Bei allem Verständnis für Arbeitgeber und deren Wunsch nach Flexibilisierung bei der Arbeitszeit.
Wo bleibt bei dem gezeigtem Beispiel der Schutz für den betroffenen Mitarbeiter im bestehenden Arbeitsschutzgesetz?
Oder anders gefragt.
Ist nach diesem Beispiel der Wunsch nach einer tatsächlichen Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit
auf 48 Stunden nicht mehr als verständlich?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
ceam
Beiträge: 113
Registriert: Fr 21. Aug 2015, 15:24

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von ceam »

Vorab liegt die Arbeitszeit nicht nur bei 8, sondern bei 11 Stunden pro Tag, wenn man alles mit rein rechnet -Wegzeit, Vorbereitungszeit, Pausenzeit-. Wenn man anständig wirtschaften würde dann könnte man locker die Arbeitszeit von 11 Stunden vierteln, also 3 Stunden pro Tag statt 11 haben. Und das bei gleichzeitigem extremen materiellen Wohlstandsgewinn für alle. Beides ist weltweit aber auch landesweit anwendbar.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27146
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Skull »

ceam hat geschrieben:(06 Dec 2018, 23:21)

Vorab liegt die Arbeitszeit nicht nur bei 8, sondern bei 11 Stunden pro Tag, wenn man alles mit rein rechnet -Wegzeit, Vorbereitungszeit, Pausenzeit-. Wenn man anständig wirtschaften würde dann könnte man locker die Arbeitszeit von 11 Stunden vierteln, also 3 Stunden pro Tag statt 11 haben. Und das bei gleichzeitigem extremen materiellen Wohlstandsgewinn für alle. Beides ist weltweit aber auch landesweit anwendbar.
Watt bist Du denn für einer ? :?:

Du schreibst von :
8 h Arbeitszeit plus
3 h -Wegzeit, Vorbereitungszeit, Pausenzeit-.
gleich 11 h.

Und weltweit bräuchte man nur ansändig wirtschaften.
3 h Arbeit würden dann reichen.

Also 3 h -Wegzeit, Vorbereitungszeit, Pausenzeit-. :D

Super Idee... :p

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
ceam
Beiträge: 113
Registriert: Fr 21. Aug 2015, 15:24

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von ceam »

Die Pausenzeit kann man bei so kurzen Arbeitszeiten weglassen und die Wegzeit kann man gewaltig kürzen. Die Arbeitszeit selbst natürlich auch. Es macht natürlich, bei so kurzen Arbeitszeiten einfach mehrere Wochen gar nicht zu arbeiten, also statt alle 4 Wochen pro Monat nur noch zwei zum Beispiel, es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

ceam hat geschrieben:(06 Dec 2018, 23:21)

Vorab liegt die Arbeitszeit nicht nur bei 8, sondern bei 11 Stunden pro Tag, wenn man alles mit rein rechnet -Wegzeit, Vorbereitungszeit, Pausenzeit-. Wenn man anständig wirtschaften würde dann könnte man locker die Arbeitszeit von 11 Stunden vierteln, also 3 Stunden pro Tag statt 11 haben. Und das bei gleichzeitigem extremen materiellen Wohlstandsgewinn für alle. Beides ist weltweit aber auch landesweit anwendbar.
:cool: Genial - und was müsste man dafür konkret ändern? :cool:
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

ceam hat geschrieben:(06 Dec 2018, 23:45)

Die Pausenzeit kann man bei so kurzen Arbeitszeiten weglassen und die Wegzeit kann man gewaltig kürzen. Die Arbeitszeit selbst natürlich auch. Es macht natürlich, bei so kurzen Arbeitszeiten einfach mehrere Wochen gar nicht zu arbeiten, also statt alle 4 Wochen pro Monat nur noch zwei zum Beispiel, es gibt verschiedene Möglichkeiten.
OK und warum sollen wir überhaupt noch arbeiten? Wenn wir die Pausen und die Fahrzeiten weglassen bleibt doch nichts... :?:
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Dec 2018, 19:04)

Hallo Kölner.
So verstehen wir uns schon besser:Dies ist aber erstmal nur Theorie und gerade aktuell greift diese nicht so wirklich. (fast) Überall werden Arbeitskräfte gesucht - nicht nur Facharbeiter, ... nach der Theorie, die Du hochhälst, müßten die Löhne aktuell steigen - tun sie aber nicht unbedingt. Der Konkurenzkampf ist wohl schuld?!?

Aber wie gesagt:
für Arbeitszeitverkürzungen braucht es nicht unbedingt den Gesetzgeber. Wenn diese gewünscht sind, sind vorerst Gewerkschaften gefragt. Erst im Nachhinein sollte der Gesetzgeber die ausgehandelten Tarifverträge für allgemein-verbindlich erklären (können). Arbeitszeitverkürzungen sind auch eher dafür gut, daß Arbeitnehmer Überstunden leisten (können) und Arbeitnehmer trotzdem die anfallende Arbeit erledigt bekommen. Sollte mit einer Arbeitszeitverkürzung der Gedanke einhergehen, daß dann ja mehr und neue Arbeitsplätze geschaffen werden (können), sollte der Gesetzgeber dafür sorgen, daß es für Arbeitgeber nicht lohnt, Überstunden fahren zu lassen, anstatt neue Arbeitsplätze zu schaffen.
  • ... daß also Überstunden für den Arbeitgeber teurer sind, als neue Arbeitsplätze zu schaffen.
"Die Stundenverrechnungssätze für Handwerkerleistungen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, besonders im Bauhaupt- und Baunebengewerbe", gibt die Betriebsberatung der Handwerkskammer Wiesbaden an. Das sei marktwirtschaftlich aufgrund der großen Nachfragen nachvollziehbar.
https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... 094/349666

Überstunden sind ein Mittel, um kurzfristige Schwankungen im Arbeitsvolumen abzufangen.
Würde die Wochenstundenzahl herabgesetzt, würde aber bei gleichbleibender Arbeitsmenge das Angebot an Arbeitsstunden aber dauerhaft verknappt. Zum einen müssten zunächst mehr Arbeitnehmer eingestellt werden und wenn man sie am Arbeitsmarkt nicht mehr findet, werden sie von anderen Unternehmen mit höheren Löhnen abgeworben.
Das wären für Arbeitnehmer paradiesische Zustände. Endlich kann man sich den Arbeitsplatz aussuchen und die Löhne steigen.
Arbeitnehmer können sich bei gleichbleibender Arbeitszeit mehr kostspielige Wünsche erfüllen. Ein Boom, der durch steigende Nachfrage genährt wird.
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Kölner1302 hat geschrieben:Überstunden sind ein Mittel, um kurzfristige Schwankungen im Arbeitsvolumen abzufangen.
Würde die Wochenstundenzahl herabgesetzt, würde aber bei gleichbleibender Arbeitsmenge das Angebot an Arbeitsstunden verknappt. Zum einen müssten zunächst mehr Arbeitnehmer eingestellt werden und wenn man sie am Arbeitsmarkt nicht mehr findet, werden sie von anderen Unternehmen mit höheren Löhnen abgeworben.
Das wären für Arbeitnehmer paradiesische Zustände. Endlich kann man sich den Arbeitsplatz aussuchen und die Löhne steigen.
Arbeitnehmer können sich bei gleichbleibender Arbeitszeit mehr kostspielige Wünsche erfüllen. Ein Boom, der durch steigende Nachfrage genährt wird.
Lies Dir bitte nochmal durch, was Du hier geschrieben hast ... und mit welcher Begründung!?!
Entweder Du möchtest die Wochenstundenzahl verringert wissen, damit vermehrt und zusätzliche Arbeitnehmer eingestellt werden. Oder möchtest Du durch das Verkürzen der Wochenstundenzahl erreichen, damit "Arbeitnehmer ... sich bei gleichbleibender Arbeitszeit mehr kostspielige Wünsche erfüllen" können?
  • ... sie also lediglich bei gleichbleibenden Stundenzahl - aber verkürzter Wochenstundenzahl, Überstunden leisten (können) und so mehr Geld zur Verfügung haben?
Ersteres ist nämlich nur Theorie - dies haben recht schnell auch einige Gewerkschaftsbosse festgestellt.

So forderte die IG-Metal keine "generelle" Arbeitszeitverkürzung mehr. Jeder Beschäftigte soll, nach Vorstellungen der Gewerkschaft, künftig das Anrecht bekommen, seine Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf bis zu 28 Stunden verkürzen können und danach in die Vollzeit zurückkehren können. Auch voller Lohnausgleich ist nicht (mehr) vorgesehen:
  • Schichtarbeiter zum Beispiel sollen 750 Euro im Jahr bekommen.
  • Für Beschäftigte, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen, will die IG Metall 200 Euro im Monat durchsetzen, wenn diese ihre Arbeitszeit um mindestens 3,5 Stunden reduzieren.
Bislang ist es so, daß etwa 18 Prozent der Metaller länger als die tariflich festgelegten 35 Stunden arbeiten (dürfen). Je nach Tarifgebiet ist eine Höchstgrenze von 40 Stunden in der Woche vertraglich vereinbart, mehr darf kein IG-Metaller arbeiten.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo ceam.
ceam hat geschrieben:Die Pausenzeit kann man bei so kurzen Arbeitszeiten weglassen und die Wegzeit kann man gewaltig kürzen. Die Arbeitszeit selbst natürlich auch. Es macht natürlich, bei so kurzen Arbeitszeiten einfach mehrere Wochen gar nicht zu arbeiten, also statt alle 4 Wochen pro Monat nur noch zwei zum Beispiel, es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Der Arbeitgeber hat ein Fürsorgepflicht gegenüber seinen Arbeitnehmern. So muß der Arbeitgeber "die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes unter Berücksichtigung der Umstände" treffen. Ferner ist er verpflichtet, "die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit", die diese beeinflussen können, sicherzustellen. Etwa muß er jedem Arbeitnehmer einen rauchfreien Arbeitsplatz zur Verfügung stellen.

Der Weg zur Arbeit aber ist ein "Bringpflicht" der Arbeitnehmer. Sollte Deine Rechnung zur Anwendung kommen - Arbeitszeit + Wegezeit = gesamte Arbeitszeit, könnte jeder Arbeitnehmer seine "gesamt-Arbeitszeit" dadurch verringern, indem er kurzerhand aus der Stadt weit weg auf's Land zieht.
  • Also mittlerweile artet diese Diskussion in Ironie aus!
    • ... gleitet in's Absurde ab und gehört eventuell in die Weinstube!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Kölner1302 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(08 Dec 2018, 14:25)

Lies Dir bitte nochmal durch, was Du hier geschrieben hast ... und mit welcher Begründung!?!
Entweder Du möchtest die Wochenstundenzahl verringert wissen, damit vermehrt und zusätzliche Arbeitnehmer eingestellt werden. Oder möchtest Du durch das Verkürzen der Wochenstundenzahl erreichen, damit "Arbeitnehmer ... sich bei gleichbleibender Arbeitszeit mehr kostspielige Wünsche erfüllen" können?
  • ... sie also lediglich bei gleichbleibenden Stundenzahl - aber verkürzter Wochenstundenzahl, Überstunden leisten (können) und so mehr Geld zur Verfügung haben?
Ersteres ist nämlich nur Theorie - dies haben recht schnell auch einige Gewerkschaftsbosse festgestellt.

So forderte die IG-Metal keine "generelle" Arbeitszeitverkürzung mehr. Jeder Beschäftigte soll, nach Vorstellungen der Gewerkschaft, künftig das Anrecht bekommen, seine Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf bis zu 28 Stunden verkürzen können und danach in die Vollzeit zurückkehren können. Auch voller Lohnausgleich ist nicht (mehr) vorgesehen:
  • Schichtarbeiter zum Beispiel sollen 750 Euro im Jahr bekommen.
  • Für Beschäftigte, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen, will die IG Metall 200 Euro im Monat durchsetzen, wenn diese ihre Arbeitszeit um mindestens 3,5 Stunden reduzieren.
Bislang ist es so, daß etwa 18 Prozent der Metaller länger als die tariflich festgelegten 35 Stunden arbeiten (dürfen). Je nach Tarifgebiet ist eine Höchstgrenze von 40 Stunden in der Woche vertraglich vereinbart, mehr darf kein IG-Metaller arbeiten.
Ein Boom ist ein Kreislauf: Mehr Lohn -> mehr Konsum -> mehr Investition -> mehr Beschäftigungsnachfrage -> steigende Löhne -> mehr KOnsum -> mehr Investition...
Ein sich selbst vestärkender Cyklus. Ein mal in Gang gesetzt, steigen Lohn, Beschäftigung und Konsum immer weiter

Ein Verknappung des Arbeitsangebots verteuert auf dem Arbeitsmarkt die einzelne Arbeitsstunde. Es ist so wie auf dem Automarkt: Nur noch ein Auto und zwei Kaufinteressenten. Wer bekommt das Auto? Derjenige, der den höheren Preis bietet! Jetzt setz an die Stelle des Autos den Arbeitnehmer.
ceam
Beiträge: 113
Registriert: Fr 21. Aug 2015, 15:24

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von ceam »

Ich habe das noch mal etwas genauer angesehen. Wenn wir anständig wirtschaften und es dann zur Sättigung kommt, weil von allem Überschuss da ist, dann kann man in vielen Bereichen aufhören zu produzieren und spart somit noch mehr Arbeitskräfte. Hier wird das ja mit allen Mitteln verhindert. Wahrscheinlich ist es letztlich machbar die Arbeitszeit zu 10teln. Bzw. es würde wohl ausreichen, wenn alle 5 Tage pro Monat 5 Stunden pro Tag all inclusiv arbeiten gehen würden.

Ich habe hier mal eine grobe Rechnung aufgestellt nur um zu zeigen, dass halbieren schon allein mit den offiziellen Zahlen für jeden offensichtlich sein muss. Hier zeige ich, dass man nur alle Geldberufe in Deutschland abschaffen muss und die Arbeitslosen nutzen kann um die Vollzeitbeschäftigten die Arbeit so weit abzunehmen, dass alle nur noch die Hälfte arbeiten müssen. Mag sein, dass man zu vielen hier noch was sagen könnte, aber es geht schon mal nur um die grobe Richtung. Die Teilzeitarbeiter arbeiten vielleicht nicht nur die Hälfte sondern mehr oder die Wegzeit fällt vielleicht kürzer oder sogar länger im Durchschnitt aus. Wie auch immer.

44 Millionen Erwerbstätige
5 Millionen Arbeitslose
25 Millionen Vollzeit
15 Millionen Teilzeit
10 Millionen mit Kaufmännischen Dienstleistungen, Buchhaltung, Recht, Verwaltung, Orga
Arbeitstag 11 Stunden bei Vollzeit all inklusiv
Wegzeit + Vorbereitungszeit (Pufferzeiten usw.) 2 Stunden
Pausenzeit 1 Stunde

Kalkulation
25 Millionen Vollzeit * 8 Stunden (Arbeitszeit roh) = 200 Millionen Arbeitsstunden pro Tag
10 Millionen Geldarbeiter die man arbeitslos machen kann + 5 Millionen Arbeitslose = 15 Millionen potentielle Arbeitsteiler
25 + 15 = 40 Millionen Arbeiter die wir statt nur 25 Millionen haben könnten
200 Millionen Arbeitsstunden pro Tag die zu machen sind durch 40 Millionen Arbeiter = 5 Stunden
Pausenzeit lassen wir direkt weg, darauf gehe ich in späteren Gedankenschritten näher ein. +0
Vorbereitungszeit kann man nicht kürzen. Man kann es nur angenehmer gestalten so weit, dass man es nicht mehr als solches empfindet. +40 Minuten (oder +0)
Wegzeit lässt sich deutlich verkürzen durch weitaus sinnvollere Infrastruktur. + 40 Minuten statt 80 Minuten
Also 5 Stunden + 40 ? + 40 = 6 Stunden ~
Bei 6 Stunden sind wir in etwa bei der Hälfte und das war nur der erste Schritt um mal zu zeigen, dass es locker geht.

Ich schreibe mal ein paar der wichtigen Bereiche auf die entscheident für unsere Wirtschaft sind. Es gibt aber noch viele weitere Punkte die etwas ausmachen.

Millitär
Braucht niemand. Das Millitär verbraucht Billionen Dollar pro Jahr weltweit. Und dabei sind die Kriegsschäden die noch mal um ein vielfaches höher liegen nicht mit eingerechnet.

Massenvernichtung der Tiere
Braucht niemand. Wir verschleudern unsere Nahrungsmittel, 2/3 der Nahrung werden komplett vernichtet. Da steckt natürlich auch eine riesige Infrastruktur dahinter die wir uns sparen können.

Roller, Autos und Flugzeuge
Braucht niemand. Wir produzieren mit einem riesen Aufwand diesen Schrott. Dafür braucht man dann auch noch Straßen. Ich kenne die Dimensionen nicht via Eckdaten, aber es muss sich hier auch um Billionen pro Jahr drehen. Wenn wir mit dem Fahrrad fahren würden, zu Fuß gehen, mit dem Bus fahren oder mit dem Zug wäre es schon deutlich effektiver.

Einzelhandel und Außenhandel und Verpackungen
Braucht niemand. Zum Einzelhandel brauche ich eigentlich nichts zu sagen, weil sie mit zu den überflüßigen Geldberufen zu tun haben. Es wäre einfacher wir haben überall Lager wo wir unser Zeug von der Produktion einfach abstellen und fertig, jeder holt sich dann was er möchte. Der Außenhandel. Was macht man da? Man produziert auf einem Kontinent und schickt die Waren dann zu den anderen Kontinenten. Man kann sich denken was das für eine Ineffizienz ist. Ganz nebenbei kann man sich die Verpackung oftmals sparen bzw. vieles in diesem Bereich effizienter machen.

Elektrogeräte
Es gibt wohl keinen Bereich wo mehr absichtlich für den Müll produziert wird als dieser. Alle Elektrogeräte werden so gebaut, dass sie besonders schnell kaputt gehen. Was nicht gesagt wird ist, dass auch die Technologien bzw. die Qualität im allgemeinen auch zurück gehalten wird. Beispiel Computer. Am PC wird die Hardware gezielt extrem ausgebremst. Das geht so weit, dass Grafikkarten vor 10 Jahren bereits so leistungsstark sind wie die von Heute. Es werden übrigends auch Sachen absichtlich <<KAPUTT>> hergestellt und verkauft. Die Konsolen sind da ein tolles Beispiel. Natürlich bekommt man da sein Geld auch nicht zurück.

Kryptowährungen
Braucht keiner. Verbrauchen aber <jetzt schon> so viel Energie wie ein hoch entwickeltes Land wie Dänemark.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27146
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

wenn das Niveau dieses Threads so weitersinkt...

...ist er bald aus dem WiFo ... draussen.

Ablage oder Weinstube...wird das Ergebnis dann sein.




Edit: Nachfolgenden Spam...entsorgt.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(08 Dec 2018, 14:25)

.....Bislang ist es so, daß etwa 18 Prozent der Metaller länger als die tariflich festgelegten 35 Stunden arbeiten (dürfen). Je nach Tarifgebiet ist eine Höchstgrenze von 40 Stunden in der Woche vertraglich vereinbart, mehr darf kein IG-Metaller arbeiten.
Das ist natürlich in dieser Form nicht richtig, wenn der Tarifpartner, also der Arbeitgeber, in keinem Arbeitgeberverband und daher tariflich nicht gebunden ist, müssen auch Mitglieder der IG-Metall die vom Arbeitgeber vorgegebene Wochenarbeitszeit arbeiten. In meinem konkreten Fall zum Beispiel 43 Wochenstunden, und das sind wohlgemerkt keine Überstunden! Und ich weiss dass das kein Einzelfall ist. Die Zahl der Arbeitgeber, und damit natürlich auch die Zahl der tariflich nicht gebundenen Arbeitnehmer, steigt seit Jahren kontinuierlich, Stichwort "Tarifflucht". Daher ist es am wichtigsten dass Tarifverträge auf breiter Front als allgemeinverbindlich erklärt werden. Sonst findet hier eine Gesellschaftsspaltung auf einem anderen Level statt. Auf der einen Seite tariflich unabhängige, abgehängte Arbeitnehmer mit schlechten Rahmenbedingungen (weniger Urlaub, längere Wochenarbeitszeit, weniger Gehalt), auf der anderen Seite Arbeitnehmer die in den Genuss eines Tarifvertrags kommen.
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Klopfer hat geschrieben:Das ist natürlich in dieser Form nicht richtig ...
Horsche mal Klopfer:
  • im Kontext lesen ist nicht so ganz Deine Richtung?!?
Ich schrieb (und Du hast es zum Glück wiederholt):
  • "... ist eine Höchstgrenze von 40 Stunden in der Woche vertraglich vereinbart, ..."
Wenn aber etwas "vereinbart" ist, heißt dies doch, daß mindestens zwei Partner etwas vereinbart haben.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(11 Dec 2018, 12:49)

Horsche mal Klopfer:
  • im Kontext lesen ist nicht so ganz Deine Richtung?!?
Ich schrieb (und Du hast es zum Glück wiederholt):
  • "... ist eine Höchstgrenze von 40 Stunden in der Woche vertraglich vereinbart, ..."
Wenn aber etwas "vereinbart" ist, heißt dies doch, daß mindestens zwei Partner etwas vereinbart haben.
Du beziehst dich jetzt auf einen vollkommen anderen Sachverhalt. Das war nicht der Punkt auf den ich mich bezog (siehe unterstrichenen Text).
Anscheinend spielt dir deine Übersetzungssoftware immer wieder einen Streich.
Hier noch mal der Originalinhalt von dir auf den ich geantwortet hatte und auf was ich mich bezogen habe, genau das und nichts anderes habe ich wiederholt:
Der Neandertaler hat geschrieben:(08 Dec 2018, 14:25)
...Bislang ist es so, daß etwa 18 Prozent der Metaller länger als die tariflich festgelegten 35 Stunden arbeiten (dürfen). Je nach Tarifgebiet ist eine Höchstgrenze von 40 Stunden in der Woche vertraglich vereinbart, mehr darf kein IG-Metaller arbeiten.
Und das ist schlicht und ergreifend falsch! Punkt! Für dein mangelndes (Kon-)Textverständnis kann niemand etwas. Um das von dir behauptete "mehr darf kein IG-Metaller arbeiten" gehts, nicht um irgendwelche vereinbarten 40 Stunden. Wenn der Arbeitgeber aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist gibt's keine tarifliche Vereinbarung mehr! Auch nicht für IG-Metall-Mitglieder.
Benutzeravatar
Der Neandertaler
Beiträge: 2694
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 03:48
user title: Experimentální králíci

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Der Neandertaler »

Klopfer hat geschrieben:Du beziehst dich jetzt auf einen vollkommen anderen Sachverhalt. Das war nicht der Punkt auf den ich mich bezog (siehe unterstrichenen Text).
Anscheinend spielt dir deine Übersetzungssoftware immer wieder einen Streich.
Hier noch mal der Originalinhalt von dir auf den ich geantwortet hatte und auf was ich mich bezogen habe, genau das und nichts anderes habe ich wiederholt:

Und das ist schlicht und ergreifend falsch! Punkt! Für dein mangelndes (Kon-)Textverständnis kann niemand etwas. Um das von dir behauptete "mehr darf kein IG-Metaller arbeiten" gehts, nicht um irgendwelche vereinbarten 40 Stunden. Wenn der Arbeitgeber aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist gibt's keine tarifliche Vereinbarung mehr! Auch nicht für IG-Metall-Mitglieder.
Und Du glaubst immer noch, daß der Arbeitgeber, der aus der Tarifbindung ausgestiegen ist, daß er alleine über alles, wie Lohn oder auch Arbeitszeit, alleine enscheiden kann? Schon mal was Haustarifvertrag gehört?
  • (siehe: VW, ect.)
Und Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß ein Betriebrat ... oder wer auch immer, daß dieser hinter das hart Umkämpfte ... oder derart Vereinbarte zurückkehrt?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(12 Dec 2018, 05:48)

Und Du glaubst immer noch, daß der Arbeitgeber, der aus der Tarifbindung ausgestiegen ist, daß er alleine über alles, wie Lohn oder auch Arbeitszeit, alleine enscheiden kann? Schon mal was Haustarifvertrag gehört?
  • (siehe: VW, ect.)
Und Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß ein Betriebrat ... oder wer auch immer, daß dieser hinter das hart Umkämpfte ... oder derart Vereinbarte zurückkehrt?
Mann, ich geb's auf. Ich glaube nicht nur ernsthaft, sondern ich weiss es. Natürlich entscheidet in klassischen KMUs der Arbeitgeber wenn er in keinem Arbeitgeberverband ist und keinen Betriebsrat hat, und das sind mindestens wackere 50%, vollkommen alleine über Arbeitszeit, Lohnhöhe etc, da gibt's auch keine Haustarifverträge, sondern nur den Chef!
Glaub' mir ich kenne alle diese Dinge, das brauchst du nicht blöde in Frage stellen.
Selbst wenn es einen Betriebsrat geben sollte, ohne Rückendeckung durch Gewerkschaft und Tarifvertrag ist der praktisch machtlos, aber in den meisten KMUs gibts gar keinen.
Stell doch nicht immer alles so lapidar und abfällig in Frage was du dir nicht vorstellen kannst wenn du es nicht besser weisst.
Man hat echt keine Lust mehr auf deinen Schmarrn zu antworten.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(12 Dec 2018, 09:34)

Mann, ich geb's auf. Ich glaube nicht nur ernsthaft, sondern ich weiss es. Natürlich entscheidet in klassischen KMUs der Arbeitgeber wenn er in keinem Arbeitgeberverband ist und keinen Betriebsrat hat, und das sind mindestens wackere 50%, vollkommen alleine über Arbeitszeit, Lohnhöhe etc, da gibt's auch keine Haustarifverträge, sondern nur den Chef!
Glaub' mir ich kenne alle diese Dinge, das brauchst du nicht blöde in Frage stellen.
Selbst wenn es einen Betriebsrat geben sollte, ohne Rückendeckung durch Gewerkschaft und Tarifvertrag ist der praktisch machtlos, aber in den meisten KMUs gibts gar keinen.
Stell doch nicht immer alles so lapidar und abfällig in Frage was du dir nicht vorstellen kannst wenn du es nicht besser weisst.
Man hat echt keine Lust mehr auf deinen Schmarrn zu antworten.
Ja, sie entscheiden "alleine". So wie Apple(bzw. die Vertriebsläden) völlig unabhängig von den potentiellen Kunden entscheidet, wie viel das I-Phone kostet. Und VW entscheidet wie viel der neue E-Golf kostet. Kundeninteressen spielen da absolut keine Rolle.
Der Mindestlohn in den USA beträgt zwischen 7,25 und etwa 12$, abhängig von Bundesstaat und Stadt. Warum bezahlt Amazon nun allen einen minimal 15$? Weil sie so gutmütig sind?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Könnte man die Wochenarbeitszeit verkürzen?

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2018, 10:22)

Ja, sie entscheiden "alleine". So wie Apple(bzw. die Vertriebsläden) völlig unabhängig von den potentiellen Kunden entscheidet, wie viel das I-Phone kostet. Und VW entscheidet wie viel der neue E-Golf kostet. Kundeninteressen spielen da absolut keine Rolle.
Der Mindestlohn in den USA beträgt zwischen 7,25 und etwa 12$, abhängig von Bundesstaat und Stadt. Warum bezahlt Amazon nun allen einen minimal 15$? Weil sie so gutmütig sind?
Um das ging es ja gar nicht, aber das weisst du sicherlich. Es ging einzig und alleine um die Aussage von Neandertaler Arbeitnehmer die bei der IG-Metall sind dürfen nur maximal 40 Stunden per Woche arbeiten. Und das ist falsch.
Dein Einwand ist vollkommen zusammenhanglos. Und ja, es gibt bei KMUs genug Chefs die despotisch alleine über alles entscheiden, das sind dann genau die die absolut keine Leute mehr bekommen (Vollbeschäftigung) weil sich so etwas herumspricht. Was sie aber nicht daran hindert der vorhandenen Belegschaft noch mehr abzuverlangen weil man ja keine Leute bekommt wegen des "Fachkräftemangels". Beispiel bei dem Unternehmen in dem ich arbeite, jährliche Fluktuation 40% + X. Stillstand, Entwicklung rückwärts. Spielt keine Rolle so lange der Profit passt, notfalls auf Kosten der Mitarbeiter.
Das Heiligenbildchen das hier von Wirtschaftsliberalen über Unternehmer gezeigt wir ist schlichtweg falsch.
Übrigens, der Facharbeiter aus Rumänien oder der Slowakei will gar nicht nach Deutschland, der geht lieber nach Benelux oder Skandinavien, warum wohl? Wo doch die Unternehmer hier so nett sind und händeringend suchen.... :cool:
Antworten