Ein spannendes Thema, das immer wieder aufkommt. Verkürzte Wochenarbeitszeit – hatten wir ja schon oft genug – aber auch bei vollem Lohnausgleich.
Ich war immer verwundert. Kämpfen die Arbeitgeber und Arbeitnehmer sonst um die Stellen nach dem Komma, sollen hier schon mal 25% rausgehauen werden. Das würde ja eine Verkürzung der Arbeitszeit von 8 auf 6 Stunden bei vollem Lohnausgleich bedeuten.
Studien beweisen immer wieder, dass viele Menschen zwar acht Stunden lang körperlich am Arbeitsplatz anwesend sein, aber im Schnitt nur wenige Stunden konzentriert arbeiten können.
Auch eine Interessante Feststellung. Müsste der Arbeitgeber doch eher einen Ausgleich für die unproduktive Zeit einfordern, wenn sie nicht Bestandteil des Modells sind. Noch dazu, sind natürlich Arbeitsstellen und Arbeitsstellen, Anforderung und Anforderung nicht immer vergleichbar.
Könnten nicht Arbeitgeber nun hergehen (sie wissen es natürlich schon längst) und tatsächlich die Arbeitszeit einkürzen, allerdings indem er die unproduktive Zeit einfach nicht zahlt?!
jack000 hat geschrieben:(15 Nov 2018, 16:43)
=> In erster Linie ist man erstmal 8 Stunden anwesend, aber 8 Stunden wirklich arbeiten tut doch fast niemand (Kaffepause, Zigaretten, Quatschen mit Kollegen, Wartezeiten durch Ineffektivität/Berufsbedingte Wartezeiten/Auftragsmangel)!
Ich nehme mal diesen Ansatz. Der Arbeitgeber sagt nun … ok, ich verkürze die Arbeitszeit auf 4 Stunden bei vollem Lohnausgleich und stelle mehr Personal für die Differenz zu den eigentlich 8 Stunden ein, also verdopple mein Personal.
Ergebnis für den Arbeitgeber…er hat gestiegene Personalkosten, aber auch eine gestiegene Produktivität.
Ergebnis für den Arbeitnehmer…er hat mehr Freizeit bei, bei gleichem Gehalt. Er muss aber auch auf alle sozialen Aspekte auf seiner Arbeitsstelle, während seiner Arbeitszeit verzichten, denn es ist dem Arbeitgeber nicht mehr zuzumuten, dass er dies in der auf Produktivität reduzierten Arbeitszeit noch zulässt.
Klar, ist der Arbeitsplatz nicht grundsätzlich er Ort, an dem man Freunde sucht. Das Arbeiten ist aber doch in einem positiven Umfeld auch angenehmer und vielleicht sogar produktiver, als in einem versachlichten und nüchternen Umfeld, in dem keine sozialen Freiräume bestehen.
Es gibt sicher auch Arbeitgeber, die diese soziale Sterilität als kontraproduktiv betrachten oder einfach schlicht aus ihrer Verantwortung als Arbeitgeber nicht gerne sehen.