Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

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Skull
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

GLÜ2010 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 12:27)


Von 371ooo Hartz 4-Beziehern sind 2/3 Vollzeit-Arbeitnehmer !!!

Sonst noch Fragen ?
Ja.

205.000 dividiert durch 371.000 sind wieviel Prozent ? :?:

Und erkennst DU einen Unterschied zwischen Minijob, Teilzeit- und Vollzeit- Arbeitnehmer ?

mfg
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Selina
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Selina »

Diese soziale Marktwirtschaft ist einen Pfifferling wert. Beispiel gefällig? Heute (oder seit gestern) tritt die erneute Mindestlohnerhöhung in Kraft. Mit der Folge, dass massenhaft Arbeitgeber diesen Mindestlohn einfach umgehen, indem sie die Arbeitnehmer nötigen, Verträge mit weniger Stunden als vorher zu unterschreiben. Die Folge: In viele Bereichen, zum Beispiel bei Reinigungskräften und Bürohilfskräften, muss für dasselben Geld wie vorher dasselbe Pensum in weniger Stunden erledigt werden. So war es auch schon zur Einführung des Mindestlohnes. Und das vor allem im Osten. Das führt zu Akkordarbeit. Rechtlich sei das machbar, sagt der Zoll, dass die Stunden durch den Arbeitgeber reduziert würden, aber moralisch ist das höchst verwerflich. Die Leute schuften sich kaputt und müssen weiter aufstocken im Jobcenter. Gedacht aber war der glorreiche Mindestlohn mal so, dass die Menschen aus dem prekären Aufstocker-Verdienst endlich mal rauskommen und auch was sehen auf der Hand für ihre Maloche. Aber nein, sie werden noch mehr ausgebeutet als vorher. Und die Politiker aller Couleur klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, wie toll doch dieser Mindestlohn sei.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Selina hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:33)

Diese soziale Marktwirtschaft ist einen Pfifferling wert. Beispiel gefällig? Heute (oder seit gestern) tritt die erneute Mindestlohnerhöhung in Kraft. Mit der Folge, dass massenhaft Arbeitgeber diesen Mindestlohn einfach umgehen, indem sie die Arbeitnehmer nötigen, Verträge mit weniger Stunden als vorher zu unterschreiben. Die Folge: In viele Bereichen, zum Beispiel bei Reinigungskräften und Bürohilfskräften, muss für dasselben Geld wie vorher dasselbe Pensum in weniger Stunden erledigt werden. So war es auch schon zur Einführung des Mindestlohnes. Und das vor allem im Osten. Das führt zu Akkordarbeit. Rechtlich sei das machbar, sagt der Zoll, dass die Stunden durch den Arbeitgeber reduziert würden, aber moralisch ist das höchst verwerflich. Die Leute schuften sich kaputt und müssen weiter aufstocken im Jobcenter. Gedacht aber war der glorreiche Mindestlohn mal so, dass die Menschen aus dem prekären Aufstocker-Verdienst endlich mal rauskommen und auch was sehen auf der Hand für ihre Maloche. Aber nein, sie werden noch mehr ausgebeutet als vorher. Und die Politiker aller Couleur klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, wie toll doch dieser Mindestlohn sei.
Gegen kriminelle Energie hilft nun mal kein Gesetz. Trotzdem ist unsere Marktwirtschaft sehr sozial. So sozial dass die halbe Welt lieber heute als morgen nach Deutschland kommen möchte. Manchmal glaube ich dass die Leute den Blick für das Machbare verlieren.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Stiefhexenwolf hat geschrieben:(31 Dec 2018, 21:05)

Hier im Süden verdienen die Frisösen bereits 12€ + Trinkgeld. Versuchen trotzdem alle aus dem Drecksjob raus zu kommen, in der Industrie gibt es das Doppelte mit weit weniger Arbeit...

Selbst gehe ich 2x im Jahr zum Friseur. Im Urlaub für 2,50 Euro. 12€ mit Trinkgeld ist mir das Haarschnitt nickt wert - Nachbarin schneidet die Haare für 5€ (und ich könnte locker zwischen 10 so Tanten wählen die das in der Freizeit machen). Die meisten Männer die ich kenne gehen gar ned zum Friseur sondern schneiden die Haare selbst mit der Maschine.
Und durch diese Geiz ist geil Mentalität haben Friseure einen geringen Lohn. Ich zahle gerne 14 €uro + Trinkgeld für solide Handwerkskunst. Dafür spare ich am Smartphone + Tarif. Dafür gebe ich kaum einen Euro aus. Und ich fahre einen Kleinwagen statt SUV obwohl ich mir den leisten könnte.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

Selina hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:33)

[*]Heute (oder seit gestern) tritt die erneute Mindestlohnerhöhung in Kraft. Mit der Folge, dass massenhaft Arbeitgeber diesen Mindestlohn einfach umgehen, indem sie die Arbeitnehmer nötigen, Verträge mit weniger Stunden als vorher zu unterschreiben. [*] Und die Politiker aller Couleur klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, wie toll doch dieser Mindestlohn sei.
Das geht nur weil die Politiker darauf bauen können, dass die Mehrheit der Bevölkerung ebenso naiv ist und das nicht versteht. Siehe auch hier im Forum wo, sobald über die Situation von Geringverdienern und Zuverdienstregelungen im Sozialsystem die Rede ist, fast reflexhaft von viele die Ansage kommt, dass ein hoher Mindestlohn ja augenblicklich die Situation löst, da dann ja alle die Vollzeit Mindestlohn arbeiten, und das sollten ja schließlich alle sein..., dann quasi reich sind. Auf die Idee, dass es selbst dann noch Leute geben wird die nur 700 Euro monatlich verdienen wenn der Mindetlohn pro Stunde 700 Euro ist, nämlich dann wenn der Arbeiter nur eine Stunde pro Monat arbeitet oder arbeiten darf, darauf kommt keiner.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:33)

Mit der Folge, dass massenhaft Arbeitgeber diesen Mindestlohn einfach umgehen,
indem sie die Arbeitnehmer nötigen, Verträge mit weniger Stunden als vorher zu unterschreiben.
Das hat nichts mit Markt oder Marktwirtschaft zu tun.

Nötigung ist krimininell.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:43)

Und durch diese Geiz ist geil Mentalität haben Friseure einen geringen Lohn.
Ich zahle gerne 14 €uro + Trinkgeld für solide Handwerkskunst.
Ich zahle...20 Euro. Für 15 - 20 Minuten.

60 -80 Euro die Stunde bei Vollauslastung...halte ich für fair.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:47)

dass ein hoher Mindestlohn ja augenblicklich die Situation löst,
da dann ja alle die Vollzeit Mindestlohn arbeiten,
und das sollten ja schließlich alle sein..., dann quasi reich sind.
Wie kommt man auf so verquerte Aussagen ?

mfg
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Iwan der Liebe »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:43)

Und durch diese Geiz ist geil Mentalität haben Friseure einen geringen Lohn. Ich zahle gerne 14 €uro + Trinkgeld für solide Handwerkskunst. Dafür spare ich am Smartphone + Tarif. Dafür gebe ich kaum einen Euro aus. Und ich fahre einen Kleinwagen statt SUV obwohl ich mir den leisten könnte.

Naja, ich vermute, immer mehr Menschen in diesem Lande, insbesondere verHartzte, Niedriglöhner, Aufstocker und Leiharbeiter, müssen schon aufs Geld achten. Es dürften also mittlerweile deutlich mehr als 25% betroffen sein.

Ich habe übrigens gar kein Smartphone, obwohl man diesen Scheiß bereits an jeder Ecke nachgeworfen bekommt, das ist längst keine Frage des Geldes mehr. Da ich relativ viel unterwegs bin, aber bisher noch nie die Sahara durchqueren oder in den Himalaya fahren wollte, kaufte ich mir auch keinen SUV. Ein Unternehmer allerdings muss zeigen, dass er auf Kosten anderer die Umwelt verpesten kann. Ich denke, das ist eine Imagefrage. Erfolgreich ist, wer auf Kosten anderer in Saus und Braus lebt.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Jan 2019, 17:11)

Ich denke, das ist eine Imagefrage. Erfolgreich ist, wer auf Kosten anderer in Saus und Braus lebt.
Da denkst Du...falsch.

mfg
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:52)

Ich zahle...20 Euro. Für 15 - 20 Minuten.

60 -80 Euro die Stunde bei Vollauslastung...halte ich für fair.

mfg
Natürlich. 60-80 €uro kostet ja auch eine Betriebsstunde in solchen Gewerken.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von GLÜ2010 »

Selina hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:33)

Diese soziale Marktwirtschaftist einen Pfifferling wert. Beispiel gefällig? Heute (oder seit gestern) tritt die erneute Mindestlohnerhöhung in Kraft. Mit der Folge, dass massenhaft Arbeitgeber diesen Mindestlohn einfach umgehen, indem sie die Arbeitnehmer nötigen, Verträge mit weniger Stunden als vorher zu unterschreiben. ......
S16 :Odin

Tja, nur wen soll man wählen? Für mich sind alle Parteien unwählbar.

Ganz recht , "Diese soziale Marktwirtschaft ist keinen Pfifferling wert." Jedenfalls was uns mindestens seit Schröder immer noch als soziale Marktwirtschaft verkauft wird ist Neo-Liberale-(Profitmaximierungs)Marktwirtschaft . Punkt .

Das ist möglich , weil in den Führungsgremien fast aller Parteien immer noch (zumindest ) neo-liberal( angehauchte ) Politiker sitzen ; außer bei den Linken . Aber als Ausgleich lötschen die durch die Gegend und suchen im Sinne Ihrer Kommunistichen-Plattform neue Wege zum Kommunismus . Na BRAVO !!! Eins ist wie das Andere genau so beschissen für die überwiegende Mehrheit der ARBEITNEHMER .

Auch RAHMEN-Gesetze bewirken wenig , wenn nicht gleichzeitig das notwendige Werkzeug zur Durchsetzung mit geliefert wird . Siehe Fehlkonstruktion EU .

Wir sollten unseren Politikern endlich zumindest klarmachen , dass wir uns IHRE …. Wirtschaft nicht mehr als Soziale-Marktwirtschaft verkaufen lassen . Punkt .

Es gibt viel zu tun . Lassen WIR es wie gehabt liegen ? .

Bürger einer demokratisch gewählten LOBBYKRATY

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Selina »

GLÜ2010 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 18:11)

Ganz recht , "Diese soziale Marktwirtschaft ist keinen Pfifferling wert." Jedenfalls was uns mindestens seit Schröder immer noch als soziale Marktwirtschaft verkauft wird ist Neo-Liberale-(Profitmaximierungs)Marktwirtschaft . Punkt .

Das ist möglich , weil in den Führungsgremien fast aller Parteien immer noch (zumindest ) neo-liberal( angehauchte ) Politiker sitzen ; außer bei den Linken . Aber als Ausgleich lötschen die durch die Gegend und suchen im Sinne Ihrer Kommunistichen-Plattform neue Wege zum Kommunismus . Na BRAVO !!! Eins ist wie das Andere genau so beschissen für die überwiegende Mehrheit der ARBEITNEHMER .

Auch RAHMEN-Gesetze bewirken wenig , wenn nicht gleichzeitig das notwendige Werkzeug zur Durchsetzung mit geliefert wird . Siehe Fehlkonstruktion EU .

Wir sollten unseren Politikern endlich zumindest klarmachen , dass wir uns IHRE …. Wirtschaft nicht mehr als Soziale-Marktwirtschaft verkaufen lassen . Punkt .

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Was genau würdest du tun, um das zu ändern? Welche Partei hälst du für am besten geeignet, das alles zu ändern, was du kritisierst?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

GLÜ2010 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 18:11)

Ganz recht , "Diese soziale Marktwirtschaft ist keinen Pfifferling wert." Jedenfalls was uns mindestens seit Schröder immer noch als soziale Marktwirtschaft verkauft wird ist Neo-Liberale-(Profitmaximierungs)Marktwirtschaft .

Punkt .
Nix Punkt.

Maximal ein (provozierendes) Fragezeichen.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

GLÜ2010 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 18:11)

Ganz recht , "Diese soziale Marktwirtschaft ist keinen Pfifferling wert." Jedenfalls was uns mindestens seit Schröder immer noch als soziale Marktwirtschaft verkauft wird ist Neo-Liberale-(Profitmaximierungs)Marktwirtschaft . Punkt .

Das ist möglich , weil in den Führungsgremien fast aller Parteien immer noch (zumindest ) neo-liberal( angehauchte ) Politiker sitzen ; außer bei den Linken . Aber als Ausgleich lötschen die durch die Gegend und suchen im Sinne Ihrer Kommunistichen-Plattform neue Wege zum Kommunismus . Na BRAVO !!! Eins ist wie das Andere genau so beschissen für die überwiegende Mehrheit der ARBEITNEHMER .

Auch RAHMEN-Gesetze bewirken wenig , wenn nicht gleichzeitig das notwendige Werkzeug zur Durchsetzung mit geliefert wird . Siehe Fehlkonstruktion EU .

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GLÜ2010
Ach Klassenkampf...... Das ist 20. Jahrhundert. Ein mehr an Gerechtigkeit kann man nur durch starke Regulierungen in der Finanzindustrie erreichen. Denn die treiben die Kosten für die Mittel und Unterschicht in die Höhe. Nur gibt es leider keine wählbare Partei die dies ändern möchte. Man hat in den Parteien nämlich noch gar nicht erkannt welche Sprengkraft die Profitwünsche der Finanzindustrie haben.

Mehr soziale Wohltaten helfen da nicht weiter. Und bei fast 1 Billion €uro an Sozialtransfers im Jahr ist da auch kein großer Spielraum mehr. Wer heute soziale Probleme lösen will muß die Kosten senken. Und zwar überall da wo es den Menschen weh tut. Derzeit vor allem beim Wohnen. Bauen ist viel zu teuer durch zu viele Auflagen. Und wenn der Bauherr ein Finanzinvestor ist kann es sogar vorkommen dass gar nicht gebaut wird. Es wird einfach abgewartet bis der Baugrund wertvoller wird um ihn dann weiter zu verkaufen.

Da liegen die Probleme. Und nicht bei den sinnvollen Reformen von Schröder. Die waren notwendig weil die Arbeitslosenzahlen durch die Decke gingen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Iwan der Liebe »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jan 2019, 19:57)

Ach Klassenkampf...... Das ist 20. Jahrhundert. Ein mehr an Gerechtigkeit kann man nur durch starke Regulierungen in der Finanzindustrie erreichen. Denn die treiben die Kosten für die Mittel und Unterschicht in die Höhe. Nur gibt es leider keine wählbare Partei die dies ändern möchte. Man hat in den Parteien nämlich noch gar nicht erkannt welche Sprengkraft die Profitwünsche der Finanzindustrie haben.

Mehr soziale Wohltaten helfen da nicht weiter. Und bei fast 1 Billion €uro an Sozialtransfers im Jahr ist da auch kein großer Spielraum mehr. Wer heute soziale Probleme lösen will muß die Kosten senken. Und zwar überall da wo es den Menschen weh tut. Derzeit vor allem beim Wohnen. Bauen ist viel zu teuer durch zu viele Auflagen. Und wenn der Bauherr ein Finanzinvestor ist kann es sogar vorkommen dass gar nicht gebaut wird. Es wird einfach abgewartet bis der Baugrund wertvoller wird um ihn dann weiter zu verkaufen.

Da liegen die Probleme. Und nicht bei den sinnvollen Reformen von Schröder. Die waren notwendig weil die Arbeitslosenzahlen durch die Decke gingen.

Was denn, weil die Arbeitslosenzahlen stiegen, musste man den Betroffenen den Brotkorb hoch hängen, die drangsalieren, bespitzeln und das Grundgesetz mit Füßen treten -Schröders Agenda wurde ja immer wieder bescheinigt, insbesondere gegen Artikel 1GG zu verstoßen?

Krasse Sicht. Natürlich darf ein Soze das GG als Klopapier betrachten, welches allenfalls dem Bundespräsidenten als Vorlage für inhaltsleere Reden dient. Aber dann sollte man den Rechtsaußen deren Grundgesetzfeindlichkeit nicht zum Vorwurf machen.

Seit Schröder haben wir eine asoziale Marktwirtschaft.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(02 Jan 2019, 16:54)

Wie kommt man auf so verquerte Aussagen ?

mfg
Wieso, das hat doch euer bayerischer Liebling, der selbsternannte "Realist" mit Heinz Erhard Bild immer gesagt, dass es kein Problem mit Geringverdienern gibt weil jemand der zwar zu Mindestlohn, aber VOLLZEIT arbeitet, ja nicht arm ist...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(02 Jan 2019, 21:03)

Wieso, das hat doch euer bayerischer Liebling, der selbsternannte "Realist" mit Heinz Erhard Bild immer gesagt, dass es kein Problem mit Geringverdienern gibt weil jemand der zwar zu Mindestlohn, aber VOLLZEIT arbeitet, ja nicht arm ist...
Aha...weil irgendein User (vielleicht mal) so eine Aussage getätigt hat...kommst DU zu so einen Blödsinn.

Gratulation.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Bielefeld09 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jan 2019, 19:57)

Ach Klassenkampf...... Das ist 20. Jahrhundert. Ein mehr an Gerechtigkeit kann man nur durch starke Regulierungen in der Finanzindustrie erreichen. Denn die treiben die Kosten für die Mittel und Unterschicht in die Höhe. Nur gibt es leider keine wählbare Partei die dies ändern möchte. Man hat in den Parteien nämlich noch gar nicht erkannt welche Sprengkraft die Profitwünsche der Finanzindustrie haben.

Mehr soziale Wohltaten helfen da nicht weiter. Und bei fast 1 Billion €uro an Sozialtransfers im Jahr ist da auch kein großer Spielraum mehr. Wer heute soziale Probleme lösen will muß die Kosten senken. Und zwar überall da wo es den Menschen weh tut. Derzeit vor allem beim Wohnen. Bauen ist viel zu teuer durch zu viele Auflagen. Und wenn der Bauherr ein Finanzinvestor ist kann es sogar vorkommen dass gar nicht gebaut wird. Es wird einfach abgewartet bis der Baugrund wertvoller wird um ihn dann weiter zu verkaufen.

Da liegen die Probleme. Und nicht bei den sinnvollen Reformen von Schröder. Die waren notwendig weil die Arbeitslosenzahlen durch die Decke gingen.
Möglicherweise liegst du falsch.
Schröder hat den Strukturwandel für die Marktwirtschaft erträglich gemacht.
Und wo blieben die Bürger?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 23:04)

Und wo blieben die Bürger?
Die bleiben hier. :)

Und müssen weniger auswandern oder ins Ausland pendeln, weil es hier erkennbar mehr Arbeit gibt.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Bielefeld09 »

Skull hat geschrieben:(02 Jan 2019, 23:20)

Die bleiben hier. :)

Und müssen weniger auswandern oder ins Ausland pendeln, weil es hier erkennbar mehr Arbeit gibt.

mfg
Bürger müssen in ihrem Land leben können!
Das sollte Deutschland liefern!
Und das ist Marktwirtschaft!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 23:44)

Bürger müssen in ihrem Land leben können!
Das tun sie ja. Und können es auch.

Und den meisten auch sicherlich recht gut.

Und die Probleme (die ja unbestritten existieren) müssen angesprochen und auch angegangen werden.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Bielefeld09 »

Skull hat geschrieben:(02 Jan 2019, 23:49)

Das tun sie ja. Und können es auch.

Und den meisten auch sicherlich recht gut.

Und die Probleme (die ja unbestritten existieren) müssen angesprochen und auch angegangen werden.

mfg
Es scheinen nette Menschen zu sein,
die ihnen zu Füßen liegen.
Aber eine soziale Marktwirschaft sieht eben anders aus!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Bielefeld09 hat geschrieben:(03 Jan 2019, 00:13)

Aber eine soziale Marktwirschaft sieht eben anders aus!
Wie denn ?

Hast Du da Beispiele ? Länder oder soziale Marktwirtschaften, die keinerlei Probleme haben
und in denen es DEUTLICH besser aussieht und die mit Ländern (in Grösse und Struktur) wie Deutschland
... vergleichbar sind ?

mfg
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Bielefeld09 »

Skull hat geschrieben:(03 Jan 2019, 00:18)

Wie denn ?

Hast Du da Beispiele ? Länder oder soziale Marktwirtschaften, die keinerlei Probleme haben
und in denen es DEUTLICH besser aussieht und die mit Ländern (in Grösse und Struktur) wie Deutschland
... vergleichbar sind ?

mfg
Tja, die Zahl der Obdachlosen steigt ständig.
Tja, die Zahl Geringverdiener steigt ständig.
Und ja,
die Zahl der Afd-Wähler steigt weiter!
Das liegt aber alles an der Bürgerfreundlichen Politik.

Oder nicht?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Bielefeld09 hat geschrieben:(03 Jan 2019, 00:41)

Tja, die Zahl der Obdachlosen steigt ständig.
Tja, die Zahl Geringverdiener steigt ständig.
Und ja,
die Zahl der Afd-Wähler steigt weiter!
Das liegt aber alles an der Bürgerfreundlichen Politik.

Oder nicht?
Nö. Liegt es nicht. Schreibe ich auch nicht.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(03 Jan 2019, 00:18)

Wie denn ?

Hast Du da Beispiele ? Länder oder soziale Marktwirtschaften, die keinerlei Probleme haben
und in denen es DEUTLICH besser aussieht und die mit Ländern (in Grösse und Struktur) wie Deutschland
... vergleichbar sind ?

mfg
Liste der Länder nach Vermögen pro Kopf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_pro_Kopf
Besonders in der Reihenfolge wo der Median angegeben ist sind 26 Länder vor Deutschland, darunter Italien, Frankreich, Belgien...

Aber ich habe spontan eine andere Vermutung warum so Leute wie du so emotional auf sowas reagieren: Wenn man hier so mitliest, dann gibt es hier ja so einige, vor allem auch "Moderatoren", die immer mal wieder mit so seltsam naiven "Nicht-Fähigkeiten" glänzen, [Mod: beleidigender AD-Personam - Spam entfernt]

Anders Beispiel: Ich kenne so einige Leute, meist über 50, die zwar nett sind, nicht besonders dumm, aber ehrlich gesagt auch nicht besonders helle, die haben ganz offensichtlich Geld ohne Ende. Ohne dass ich überhaupt kapiere womit die Geld verdienen. Und ich finde es auch nicht heraus. Und so langsam habe ich das Gefühl: Die machen auch nichts besonderes. Aber die haben es nunmal geschafft irgendeinen "Job" zu kriegen, der wahrscheinlich indirekt oder direkt aus Steuermitteln bezahlt wird, und haben schonmal ein gutes Leben, ohne dass sie irgendwie die Gesellschaft vorranbringen.

Aber es gibt in Deutschland irgendwelche seltsamen Mechanismen die dafür sorgen, dass bestimmten Menschen dies alles verschlossen bleibt. Was glaubste was ich schon alles für 50 jährige Typen getroffen habe die zum Beispiel an ner Kunsthochschule Dozentin sind, so lustige Veranstaltungen wie "Individuelles Selbst Empowering in der Kunst" unterrichten, wo dann 4 Studenten teilnehmen, die sich irgendwie einen Arbeitsraum da einrichten können mit nem Bett für den Mittagsschlag und die dann Sätze sagen "Wir leben in Deutschland ja im Paradies"... Joa... Und dann treff ich nen 25 jährigen streng gläubigen Kumpel, der gerade geheiratet hat, auf Anraten seiner Eltern und Kirchenleiter einen "soliden" Beruf gelernt hat um auf der sicheren Seite zu sein um genug Geld zu haben, und der mich dann fragt "Du, was würdest du mir denn raten was ich studieren könnte damit ich irgendwann mal Geld verdiene" Und ich so "Hä, wieso jetzt, ich dachte du hast nen ordentlichen Beruf als Erzieher gelernt???" , "Ja, aber ich verdien kein Geld, das reicht nicht um Familie zu gründen", "Wie kein Geld? Ich dachte das war der Sinn der ganzen Sache???"

So, und dieses Beispiel dieses Kerles der jetzt irgendwas mit Erziehung studiert und natürlich erstmal wieder 4 Jahre oder so nichts verdient steht für eine Entwicklung die dafür steht, dass in Deutschland immer öfter Phänomene zu beobachten sind, die eigentlich typisch für Entwicklungsländer sind. Leute die etwas "ordentliches", etwas "normales" gelernt haben, oder dies eigentlich tun sollten, wollen plötzlich irgendwas studieren, ind er Hoffnung da mal, als Kindergartengeschäftsführer oder was weiß ich, ganz viel Geld zu verdienen.

Es ist diese Gesamtsituation die viele Leute verzweifeln lässt. Nicht zu vergessen: Die Generation der Babyboomer ist heute in der Mehrheit. Das heißt fast alles was heute als Maßnahmen gemacht werden um die Situation besser zu machen kommt dieser Generation zu Gute, da sie bei den Wahlen die Mehrheit stellt. Das ist vielleicht sogar der Hauptgrund dafür, dass hier so viele 50 jährige Wutbürger rumlaufen, die wirtschaftlich abgesichert sind und auf irgendwelche "Schmarotzer", Ausländer schimpfen und ständig sagen "Deutschland gehts gut".

So, aber genug gefaselt. Ich werd jetzt mich drum kümmern, dass ich einen CNC Frässervice auftreibe. Auch das ist schwierig, da ich das stark Gefühl hab, dass das alles gar keine "Services" sind, sondern einfach 50 jährige Typen, die aus irgendeinem mir unbekanntem Grund soviel Geld haben, dass sie sich solche Maschinen kaufen können, und jetzt im Internet sich als "professioneller CNC Dienstleister" anbieten. Und ich weiß gar nicht warum und über was ich mit denen reden soll. Die können genausowenig wie ich, aber haben halt so ne Maschine, deshalb muss ich mich mit denen abgeben. Und das nervt tierisch! Guten Tag.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(03 Jan 2019, 08:51)

Liste der Länder nach Vermögen pro Kopf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_pro_Kopf
Besonders in der Reihenfolge wo der Median angegeben ist sind 26 Länder vor Deutschland, darunter Italien, Frankreich, Belgien...

Aber ich habe spontan eine andere Vermutung warum so Leute wie du so emotional auf sowas reagieren:
DU willst jetzt das durchschnittliche Vermögen pro Kopf als Vergleich heranziehen ? :D
DIe USA somit als sozialere und bessere Marktwirtschaft heranziehen ?
Mit kaum oder keinen Problemen ? :p

Und Deine unsäglichen AD-PERSONAM Postings, Mutmassungen und Unterstellungen solltest Du besser einstellen.
Die sind allenfalls unwahr, falsch und völlig unsachlich.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von franktoast »

Bielefeld09 hat geschrieben:(03 Jan 2019, 00:41)

Tja, die Zahl der Obdachlosen steigt ständig.
Tja, die Zahl Geringverdiener steigt ständig.
Und ja,
die Zahl der Afd-Wähler steigt weiter!
Das liegt aber alles an der Bürgerfreundlichen Politik.

Oder nicht?
Was sind denn für dich die Ursachen? Es gibt auch immer mehr Aussteiger und Minimalisten. Also Menschen, die ein Leben mit weniger Erwerbsarbeit (zB. durch weniger Stunden) und weniger Konsumgüter bzw. kleinerer Wohnung vorziehen. Aus meiner Erfahrung sind Statistiken schön und gut. Aber man kann eben immer Zahlen finden, die einem in den Kram passen.

Vor 5 jahren gab es wie viele Beschäftigte mit einem Stundenlohn von unter 9€? Und wie viele sind es heute? Man kann auch immer nur die negativen Seiten sehen. Es kommt eben drauf an, ob man als Pessimist oder Optimist leben will. Manche ziehen Ersteres vor, aber gesund kann das nicht sein...

PS: Die AFD hat ihre Auswüchse, allerdings gibt es in einer Gesellschaft eben auch immer rechtskonservative Meinungen. Wenn die Union das nicht abdecken kann, gibt es eben eine Partei rechts von ihr. So wie in praktisch jedem anderen Land der Erde auch.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(03 Jan 2019, 09:59)

DU willst jetzt das durchschnittliche Vermögen pro Kopf als Vergleich heranziehen ? :D
DIe USA somit als sozialere und bessere Marktwirtschaft heranziehen ?
Mit kaum oder keinen Problemen ? :p
...
Ich hab explizit gesagt, dass es mir vor allem um den "Median" Wert geht, oder weißt du auch nicht was das ist? Braucht noch jemand Nachhilfe in Mathematik oder Statistik...? Aber selbst beim Median Wert ist USA noch besser, heißt, der Amerikaner der genau in der Mitte zwischen den oberen und den unteren 50% liegt, hat sogar etwas mehr Vermögen als der mittlere (nach Median betrachtet) Deutsche. Dieses Realativieren hilft uns nicht weiter. Als nächstes kommt dann jemand uns sagt "Ist doch nicht so schlimm wenn es bei uns Terroranschläge gibt, die gibt es anderswo ja auch"?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von franktoast »

Maltrino hat geschrieben:(03 Jan 2019, 08:51)

Liste der Länder nach Vermögen pro Kopf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_pro_Kopf
Besonders in der Reihenfolge wo der Median angegeben ist sind 26 Länder vor Deutschland, darunter Italien, Frankreich, Belgien...
Da muss man eben auch Obacht geben. Solche Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und sagen relativ wenig aus. Ja, Median ist schon mal aussagekräftiger als Mittelwert, aber sonst?
Im Vergleich mal Niederlande und Deutschland. Erstere haben eine Medianvermögen von 114k, Deutschland nur 35k.

Ich meine, sind die Niederländer wirklich 3mal so reich? Sind die Belgier wirklich doppelt so reich wie die Norweger, weil deren Medianvermögen doppelt so hoch ist? Also ich meine, so rein vom Gefühl. Fahr mal durch beide Länder und sag mir dein Gefühl. Und nein, die ganzen teuren Teslas siehst du nicht in Belgien. Allein der norwegische Staatsfonds enthält pro Kopf 195 000$ an Vermögen.

Gründe, die man immer wieder hört, spielen natürlich eine Rolle:
1. niedrige Eigenheimquote in Deutschland.
-> Ja, das stimmt. Wenn man sich ein Eigenheim kauft und dieses abbezahlt, steigt mit jedem Monat das Immobilienvermögen. Beim Mieten nicht. Aber dann ist man unflexibel an einen Ort gebunden.
2. Niedrige Aktienquote
-> Klar, die Deutschen haben Angst vor Aktien.
3. Bei der Rente wird relativ viel über den Staat abhandelt. Das bedeutet, kurz vor der Rente hat der Deutsche kein riesigen Vermögen, an dem er zerrt, sondern hat Ansprüche gegen den Staat.

Aber da ist noch mehr. Nehmen wir an, es gibt zwei Gesellschaften mit jeweils 5 Jungen(30 Jahre alt) und 5 Alten(70 Jahre alt). Klar ist, dass mit zunehmenden Alter das Vermögen steigt. In Gesellschaft 1 wird mit 60 Jahren die Hälfe des Vermögens an die Jungen vererbt. In Gesellschaft 2 wird erst im Alter von 80 vererbt. Wie wirkt sich das auf die Vermögensverteilung aus? Jep, das hat enormen Einfluss. Wie groß der Effekt ist, ist jedoch nur schwer bezifferbar.

Ein anderer Grund ist der vielgelobte deutsche Mittelstand. Der sei ja so super, auch weil diese Unternehmen oft familiengeführt seien. Ja, Konzerne gehören in der Regel Hundertausenden von Individuen. Wie wirkt sich so eine Kultur der Familienunternehmen auf die Vermögensverteilung aus? Dreimal darfst du raten...

Es gibt sicherlich noch zig andere Gründe, die ins Gewicht fallen.

Auch mal so als Beispiel: In Frankreich gibt es 22 Wirtsschaftsregionen (in Europa), davon haben alle außer Paris ein BIP/Kopf von unter 30k €. Deutschland teilt man in 38 Regionen auf, von denen 27 ein BIP/Kopf über 30k haben. 6 der schwächsten Regionen Frankreich sind schwächer als das schwächste Glied in Deutschland (MeckPomm). Mir ist das auch aufgefallen, als ich im Dreiländereck nähe Schengen rumgefahren bin.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_E ... ons_by_GDP
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

Du meinst also auch dass die überzogenen und ständig überproportional wachsenden Vermögen (also im Verhältnis zu Löhnen und Arbeitnehmervermögen) des vielgelobten deutschen Mittelstands den Median deutscher Vermögen im internationalen Vergleich runterziehen?
Vielleicht sollte man dann eine Erbschaftssteuer oder eine Vermögenssteuer nicht immer gleich abschmettern, sonst wachsen die Vermögen dieser neuen Feudalschicht immer weiter.
Aber wahrscheinlich geht die Welt unter wenn Firmenerben plötzlich (genannte) Steuern zahlen sollen. Man weiss es ja nicht, kommt in Deutschland ja praktisch nicht vor.
Sind vielleicht die Familienunternehmer der Adel der heutigen Zeit?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(03 Jan 2019, 12:53)

Ich hab explizit gesagt, dass es mir vor allem um den "Median" Wert geht
DU willst jetzt (explizit) das durchschnittliche (Median) Vermögen pro Kopf als Vergleich heranziehen ? :D

DIe USA somit als sozialere und bessere Marktwirtschaft heranziehen ?
Mit kaum oder keinen Problemen ?
:p

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(03 Jan 2019, 13:49)

Du meinst also auch dass die überzogenen und ständig überproportional wachsenden Vermögen (also im Verhältnis zu Löhnen und Arbeitnehmervermögen) des vielgelobten deutschen Mittelstands den Median deutscher Vermögen im internationalen Vergleich runterziehen?
Vielleicht sollte man dann eine Erbschaftssteuer oder eine Vermögenssteuer nicht immer gleich abschmettern, sonst wachsen die Vermögen dieser neuen Feudalschicht immer weiter.
Aber wahrscheinlich geht die Welt unter wenn Firmenerben plötzlich (genannte) Steuern zahlen sollen. Man weiss es ja nicht, kommt in Deutschland ja praktisch nicht vor.
Sind vielleicht die Familienunternehmer der Adel der heutigen Zeit?
Also irgendjemand muss die Produktionsmittel (Fabriken, Büros etc.) besitzen. Nimm ein Mittelstandsunternehmen mit irgendeinen Nischenprodukt. Das Unternehmen ist zB. 10Mio.€ wert und es erwirtschaftet einen Gewinn von 1Mio., von denen der Großteil reinvestiert wird.
Nun wird das Unternehmen vererbt, allerdings fallen 5Mio. Gewerbesteuer an. Der Nachfolger muss verkaufen. Käufer kommen oft aus China. Den Chinesen fehlt jedoch womöglich die Expertise. Oder sie liquidieren die Firma, da sie nur Konkurrenz zum eigenen Unternehmen ist.

Wer profitiert von einer hohen Vermögens- oder Erbschaftssteuer?

Ich meine, das Unternehmen muss jemand sein Eigentum nennen. Und wer soll das sein? Der Staat? Die Chinesen? Du und ich, die keine Ahnung vom Unternehmen haben und wegen weniger Reichtum kaum 9/10 vom Gewinn reinvestieren würden?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

Und wir kommt man auf 50% Erbschaftssteuer und auf die These es würden 9/10 reinvestiert?
Gehts vielleicht etwas weniger dramatisch oder doch Weltuntergang, wie von mir befürchtet?
Momentan kaufen die Chinesen übrigens auch ganz ohne Steuer genug Familienunternehmen auf.
Also die Vaterlandsliebe der lieben Familienunternehmer ist deutlich geringer als die Gier.
Oder willst du damit ausdrücken es passt schon dass ein gewisser, kleiner, stinkreicher Bevölkerungsteil über Mass von Abgaben und Steuern verschont bleibt und über Mass profitieren soll?
Dann hat sich jede weitere Diskussion erübrigt.
Du hast übrigens den Einfluss der Vermögen der Mittelstandsunternehmen auf den Median ins Spiel gebracht.
Warum, wenn es dich nicht stört? Hältst du also eine neofeudalistische Gesellschaft mit grösstmöglichen Klassenunterschieden für erstrebenswert? Auch dann ist hier Schluss für mich.
Aber all das sind die Folgen deiner These.
Es soll zivilisierte Länder geben die trotz Erbschaftssteuer existieren.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(03 Jan 2019, 15:09)

Und wir kommt man auf 50% Erbschaftssteuer und auf die These es würden 9/10 reinvestiert?
Gehts vielleicht etwas weniger dramatisch oder doch Weltuntergang, wie von mir befürchtet?
Er schrieb übrigens...von Gewerbesteuer...50 Prozent. :D
Klopfer hat geschrieben:(03 Jan 2019, 15:09)

Es soll zivilisierte Länder geben die trotz Erbschaftssteuer existieren.
Stimmt. Eines nennt sich da übrigens...Deutschland.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(03 Jan 2019, 15:28)

Er schrieb übrigens...von Gewerbesteuer...50 Prozent. :D


Stimmt. Eines nennt sich da übrigens...Deutschland.

mfg
Du hast ja so recht, Diskussion beendet. :dead:
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Jan 2019, 20:55)

Was denn, weil die Arbeitslosenzahlen stiegen, musste man den Betroffenen den Brotkorb hoch hängen, die drangsalieren, bespitzeln und das Grundgesetz mit Füßen treten -Schröders Agenda wurde ja immer wieder bescheinigt, insbesondere gegen Artikel 1GG zu verstoßen?

Krasse Sicht. Natürlich darf ein Soze das GG als Klopapier betrachten, welches allenfalls dem Bundespräsidenten als Vorlage für inhaltsleere Reden dient. Aber dann sollte man den Rechtsaußen deren Grundgesetzfeindlichkeit nicht zum Vorwurf machen.

Seit Schröder haben wir eine asoziale Marktwirtschaft.
Schröder´s Agenda verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Hör auf mit solche Unwahrheiten in den Raum zu stellen. Die Hartz IV Gesetze waren notwendig und wirksam. Aber gut man kann es auch machen wie die 5 Sterne und die Lega in Italien. Freibier für alle verteilen und hoffen dass Europa dann den Haushalt rettet. Tolle Strategie.

Wie hättest du denn die Sozialsysteme reformiert? Mit Gepolter?
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jan 2019, 23:04)

Möglicherweise liegst du falsch.
Schröder hat den Strukturwandel für die Marktwirtschaft erträglich gemacht.
Und wo blieben die Bürger?
Das hat andere Ursachen die nun angegangen werden müssen. Die Agenda war gut. Kann man weiterentwickeln aber eine Rolle rückwärts wäre verheerend.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

franktoast hat geschrieben:(03 Jan 2019, 13:00)

...
1. niedrige Eigenheimquote in Deutschland.
-> Ja, das stimmt. Wenn man sich ein Eigenheim kauft und dieses abbezahlt, steigt mit jedem Monat das Immobilienvermögen. Beim Mieten nicht. Aber dann ist man unflexibel an einen Ort gebunden. ...
Uiuiui!! Tiffy!! Das Vermögen was man dann als Ferienwohnung über rbnb vermieten kann ist unflexibel an an einen Ort gebunden! Ja so ein Mist aber auch!! :mad2:
franktoast hat geschrieben:...
2. Niedrige Aktienquote
-> Klar, die Deutschen haben Angst vor Aktien.
...
Ähm, ja aber sie haben offenbar obwohl sie keine Aktien kaufen kein Geld über um sie in andere Vermögenswerte zu stecken oder? Seh ich jetzt nicht wirklich als Ausrede...
franktoast hat geschrieben:...
3. Bei der Rente wird relativ viel über den Staat abhandelt. Das bedeutet, kurz vor der Rente hat der Deutsche kein riesigen Vermögen, an dem er zerrt, sondern hat Ansprüche gegen den Staat.

...
Tja, und wenn er zwei Jahre vor der Rente in einem tollen deutschen Krankenhaus abkratzt, dann hat er gar nichts davon. Aber ich geb zu, wenn er dann in Rente geht, und nicht die BGE Heinis alles über den Haufen werfen, dann kann er dann in hohem Alter von der Rente sich ein Haus kaufen und eine Familie gründen mit einer 20 jährigen Medizinstudentin. Oder so. Oder auch auch nicht...
franktoast hat geschrieben:...
Aber da ist noch mehr. Nehmen wir an, es gibt zwei Gesellschaften ...
Oder... Nehmen wir mal an es gibt zwei Gesellschaften die jeweils exakt gleich viel Einwohner haben, das gleich BIP haben, exakt das gleiche Durchschnittseinkommen und exakt das gleiche Durchscnittsvermögen haben. Aber in der einen Gesellschaft besitzen 100 Millionen Leute je 100.000 Euro als "Vermögen", in der anderen Gesellschaft besitzt einer eine Vermögen von 1.000.000.000.000.000 Euro (ich hoffe ich hab die Nullen richtig gezählt) und die restlichen 99.999.999 Leute besitzen Null Vermögen. In welcher Gesellschaft ist die "soziale Marktwirtschaft" (Um mal so zu tun als bleibe zumindest ich beim Thema) mehr verwirklicht?

PS: Natürlich kann man immer lustig ruminterpretieren, aber ich bin ja nicht der erste der sagt, dass das eigentlich irgendein Zeichen von Armut ist https://www.stern.de/wirtschaft/geld/ve ... 80210.html
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von franktoast »

Maltrino hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:06)
Uiuiui!! Tiffy!! Das Vermögen was man dann als Ferienwohnung über rbnb vermieten kann ist unflexibel an an einen Ort gebunden! Ja so ein Mist aber auch!! :mad2:
Ferienwohnung? Der Hauptgrund, warum ich in einer Wohnung wohne ist, dass ich nicht weiß, ob ich in meiner aktuellen Stadt in 10 Jahren noch leben will. Da macht Hauskauf einfach keinen Sinn. Genauso wie ich mir eine riesige Verpflichtung aufbürde.
Ähm, ja aber sie haben offenbar obwohl sie keine Aktien kaufen kein Geld über um sie in andere Vermögenswerte zu stecken oder? Seh ich jetzt nicht wirklich als Ausrede...
Aktien bringen schlichtweg eine höhere Rendite und zählen als Vermögen. Ich weiß jetzt nicht, ob man zB. die betriebliche Altervorsorge mitzählt.
Tja, und wenn er zwei Jahre vor der Rente in einem tollen deutschen Krankenhaus abkratzt, dann hat er gar nichts davon. Aber ich geb zu, wenn er dann in Rente geht, und nicht die BGE Heinis alles über den Haufen werfen, dann kann er dann in hohem Alter von der Rente sich ein Haus kaufen und eine Familie gründen mit einer 20 jährigen Medizinstudentin. Oder so. Oder auch auch nicht...
Ja, so ist das mit einer Versicherung eben. Ich sag nicht, dass diese grundsätzlich schlecht wäre. Ich sag dir auch mal ein Beispiel. Meine Frau und ich fahren ziemlich unfallfrei, also haben wir uns für eine Haftpflicht entschieden statt Kaskoversicherung. Falls der Wagen einen Totalschaden hätte, habe ich ein Aktienvermögen für den Fall reserviert, welche pro Jahr 5-10% Rendite abwerfen. Kaskoversicherung oder nur haftpflicht+Vermögen sind erstmal zwei Optionen, mit denen man das Gleiche erreichen will. Einmal hab ich 0 Vermögen, das andere mal 7000€.
Oder... Nehmen wir mal an es gibt zwei Gesellschaften die jeweils exakt gleich viel Einwohner haben, das gleich BIP haben, exakt das gleiche Durchschnittseinkommen und exakt das gleiche Durchscnittsvermögen haben. Aber in der einen Gesellschaft besitzen 100 Millionen Leute je 100.000 Euro als "Vermögen", in der anderen Gesellschaft besitzt einer eine Vermögen von 1.000.000.000.000.000 Euro (ich hoffe ich hab die Nullen richtig gezählt) und die restlichen 99.999.999 Leute besitzen Null Vermögen. In welcher Gesellschaft ist die "soziale Marktwirtschaft" (Um mal so zu tun als bleibe zumindest ich beim Thema) mehr verwirklicht?
Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst? Wir haben doch immer vom Median geredet? Mit deinem Grundschulbeispiel trumpfst du bei mir nicht auf. Es ging darum, dass der Zeitpunkt der Vererbung eine Rolle bei der Vermögensverteilung spielt und habe das anhand eines kleinem Beispiels demonstriert.
PS: Natürlich kann man immer lustig ruminterpretieren, aber ich bin ja nicht der erste der sagt, dass das eigentlich irgendein Zeichen von Armut ist https://www.stern.de/wirtschaft/geld/ve ... 80210.html
Du kannst gerne nach Belgien auswandern, immerhin liegt das Medianvermögen nach dem Sternartikel 4mal so hoch wie in Deutschland. Also 4mal so reich.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

franktoast hat geschrieben:...

Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst? Wir haben doch immer vom Median geredet? Mit deinem Grundschulbeispiel trumpfst du bei mir nicht auf. Es ging darum, dass der Zeitpunkt der Vererbung eine Rolle bei der Vermögensverteilung spielt und habe das anhand eines kleinem Beispiels demonstriert.
Ja, bei meinem Gedankenspiel ist das Durchschnittsvermögen bei beiden Gesellschaften gleich, aber der Median ist unterschiedlich. Heißt: Bei einem niedrigen Median (Deutschland) ist die Ungleichheit größer (zumindest tendentiell). Und die Frage war nun, welche Gesellschatft ist näher an einer "sozialen Marktwirtschaft"? Diejenige Gesellschaft bei denen jeder ungefähr das gleiche Vermögen hat oder diejenige bei der sich das Vermögen bei einer Person bündelt und diese Person dann vielleicht eine riesige Fabrik eröffnen kann und jedem Arbeit geben kann oder auch täglich sich am Anblick seines Kontostandes freut aber ansonsten reich aber es nicht wirklich investiert?
franktoast hat geschrieben:...


Du kannst gerne nach Belgien auswandern, immerhin liegt das Medianvermögen nach dem Sternartikel 4mal so hoch wie in Deutschland. Also 4mal so reich.
Nein, es wird sehr schwer für mich nach Belgien, Schweiz, Australien oder Italien auszuwandern. Weil ich eben KEIN Vermögen habe und es auch nicht kriege nur weil ich in dieses Land auswandere. Italien ist gutes Beispiel. Da kann ich zwar lustig hinfliegen, aber wenn ich da wo bin wo ich keinen kenne bei dem ich leben kann, dann bin ich eigentlich ein armer Trottel, der die Pizzerien und Hotels mit meinen wenigen "Ersparnissen" durchfütter und dann wieder abhauen muss. Und dann hab ich da klischeehaft dieses Bild von der italienischen Familie im Kopf die ein heruntergewirtschaftes Hotel hatten, wo kaum Gäste waren, das aber offensichtlich ihnen gehörte und die Familie schonmal etwas hatte wo sie leben konnte und was sie als Existenzgrundlage so gut wie möglich nutzen konnte. Ich will nicht sagen, dass die "reich" waren, ich vergleiche nur: Ein deutscher Hartz4 Empfänger hat nichts. Diese italienische Familie hatte intellektuell und von der Ausbildung her gleich viel zu bieten wie ein deutscher Hartz4 Empfänger, aber sie hatten ihr Hotel. Merkst den Unterschied? Oh ja, die Familie da ist an ihren Ort gebunden und der deutsche Hartzer kann 3 Wochen im Jahr verreisen, Wow...

Du vergisst in deinen Beispielen: Die deutschen haben nicht deshalb kein Haus weil sie es nicht wollen sondern weil sie es sch nicht kaufen können oder es einfach nicht haben. Die reichen Leute die ich kenne die haben oft auch ein Haus oder Wohnungen gekauft. Warum? Weil sie an einen Ort gebunden sein wollen? Nein, weil sie wissen, dass sich Miete nicht lohnt weil das Geld weg ist aber die Wohnung ihnen nicht gehört. Wenn man die Wohnung kauft kann man sie (vielleicht ohne großen Wertverlust wieder verkaufen oder auch mit ihr Geld verdienen.

PS: Ganz ehrlich, das mit dem "später Vererben" verstehe ich nicht. Willst du sagen die Deutschen haben genauso viel Vermögen wie die Schweizer, auch im Median, aber dadurch dass es hier später vererbt wird sieht es in der Statistik so aus als hätten sie weniger?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

Die Problematik mit Immobilieneigentum in Deutschland ist dass es sich immer weniger Menschen leisten können eine eigene Immobilie zu erwerben, das war vor 50 Jahren anders. In den 70ern konnte der Schreinergeselle, der Gärtner und der Getränkefahrer mit 2 Kindern und maximal halbtags beschäftigter Gattin noch eine eigene Immobilie, ein kleines Haus, bauen oder erwerben. Das ist für Menschen dieser Bevölkerungsschicht heute fast unmöglich. Woran liegt das? Sind die Löhne im Verhältnis zu den Kosten für Wohneigentum zurückgeblieben?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von franktoast »

Maltrino hat geschrieben:(04 Jan 2019, 15:08)

Ja, bei meinem Gedankenspiel ist das Durchschnittsvermögen bei beiden Gesellschaften gleich, aber der Median ist unterschiedlich. Heißt: Bei einem niedrigen Median (Deutschland) ist die Ungleichheit größer (zumindest tendentiell). Und die Frage war nun, welche Gesellschatft ist näher an einer "sozialen Marktwirtschaft"? Diejenige Gesellschaft bei denen jeder ungefähr das gleiche Vermögen hat oder diejenige bei der sich das Vermögen bei einer Person bündelt und diese Person dann vielleicht eine riesige Fabrik eröffnen kann und jedem Arbeit geben kann oder auch täglich sich am Anblick seines Kontostandes freut aber ansonsten reich aber es nicht wirklich investiert?
Also eine Gesellschaft, in der jeder ungefährt das gleiche Vermögen hätte, hätte sicherlich nichts mehr mit "Marktwirtschaft" zu tun. Man könnte ja für den Median pro Kopf folgende Zahlen betrachten:
1. Vermögen
2. Einkommen
3. Konsum
Was hat hier am meisten Aussagekraft? Aber selbst beim Konsum ist es wie bei allen statistischen Größen so eine Sache. Womöglich muss man eher einen Glücksindex oder den hier nehmen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Index_der ... ntwicklung

Und welche Gesellschaft ist denn besser? Es gibt 10 Personen und eine Fabrik, die alles herstellt und in der auch jeder arbeitet. Jeder hat den gleichen Lohn. Die Fabrik reinvestiert 100% seiner Gewinne.
A. Hier gehört die Fabrik einer Person. Nämlich Rudolf. Da 100% der Gewinne reinvestiert werden, konsumiert er genauso viel wie alle anderen.
B: Hier gehört 10% der Fabrik jedem. Am Konsum ändert das nix, da 100% der Gewinne reinvestiert werden.

Und? Bei A ist das Vermögen extrem ungleich verteilt, bei B sehr gleich. Und?

Klar sollte sein, falls bei B jeder seinen Anteil verkaufen dürfte und Menschen eben unterschiedlich bzgl. Sparen, Konsum, Risikobereitschaft etc. sind, dass nach kurzer Zeit die Fabrik auch wieder wenigen gehören würde.
Nein, es wird sehr schwer für mich nach Belgien, Schweiz, Australien oder Italien auszuwandern. Weil ich eben KEIN Vermögen habe und es auch nicht kriege nur weil ich in dieses Land auswandere. Italien ist gutes Beispiel. Da kann ich zwar lustig hinfliegen, aber wenn ich da wo bin wo ich keinen kenne bei dem ich leben kann, dann bin ich eigentlich ein armer Trottel, der die Pizzerien und Hotels mit meinen wenigen "Ersparnissen" durchfütter und dann wieder abhauen muss. Und dann hab ich da klischeehaft dieses Bild von der italienischen Familie im Kopf die ein heruntergewirtschaftes Hotel hatten, wo kaum Gäste waren, das aber offensichtlich ihnen gehörte und die Familie schonmal etwas hatte wo sie leben konnte und was sie als Existenzgrundlage so gut wie möglich nutzen konnte. Ich will nicht sagen, dass die "reich" waren, ich vergleiche nur: Ein deutscher Hartz4 Empfänger hat nichts. Diese italienische Familie hatte intellektuell und von der Ausbildung her gleich viel zu bieten wie ein deutscher Hartz4 Empfänger, aber sie hatten ihr Hotel. Merkst den Unterschied? Oh ja, die Familie da ist an ihren Ort gebunden und der deutsche Hartzer kann 3 Wochen im Jahr verreisen, Wow...
Hm, wenn man in den Ländern mit hohem Medianeinkommen als Einwanderer ohne Vermögen keine Chance hat, hast du die Frage, ob deren Marktwirtschaft sozialer ist doch schon mit "nein" beantwortet?
Du vergisst in deinen Beispielen: Die deutschen haben nicht deshalb kein Haus weil sie es nicht wollen sondern weil sie es sch nicht kaufen können oder es einfach nicht haben. Die reichen Leute die ich kenne die haben oft auch ein Haus oder Wohnungen gekauft. Warum? Weil sie an einen Ort gebunden sein wollen? Nein, weil sie wissen, dass sich Miete nicht lohnt weil das Geld weg ist aber die Wohnung ihnen nicht gehört. Wenn man die Wohnung kauft kann man sie (vielleicht ohne großen Wertverlust wieder verkaufen oder auch mit ihr Geld verdienen.
Aha. Also haben die Belgier auch ein höheres Einkommen oder niedrigere Immobilienpreise. Oder warum haben die Belgier im Median ein 4mal so hohes Vermögen wie die Deutschen?
Das widespricht aber wieder deiner Aussage oben, dass man als Einwanderer keine Chance hätte, obwohl ein höheres Einkommen oder niederigere Immobilienpreise winken?
PS: Ganz ehrlich, das mit dem "später Vererben" verstehe ich nicht. Willst du sagen die Deutschen haben genauso viel Vermögen wie die Schweizer, auch im Median, aber dadurch dass es hier später vererbt wird sieht es in der Statistik so aus als hätten sie weniger?
Ich will damit sagen, dass es viele Faktoren gibt, die Einfluss auf die Statistik haben. Man kann diese durch einfache, Extrembeispiele veranschaulichen. Konkret Zahlen dafür zu suchen und zu rechnen ist allerdings nicht so einfach.
Ich weiß nicht, ob in dem Forum oder in einem anderen, hab ich mal aufgezeigt, was passiert, wenn man folgenden Extremfall hätte:
Jeder Bürger verdient im gleichen Lebensjahr exakt gleich viel. Zu jedem Lebensjahr gibt es exakt gleich viele Bürger. Jeder 20-Jährige zB. 1000€, jeder 60-Jähriger exakt 5000€ und mit 65 geht jeder in Rente. Jeder konsumiert gleich viel und jeder spart immer genau 20% seines Einkommens weg, auf das es immer genau 3% Rendite gibt.
Also extrem gleich, oder? Sogar im Verlauf eines jeden Lebens hätte jeder exakt das gleiche Vermögen. Jeder 20-Jährige hat das gleiche Vermögen, jeder 60-Jährige das Gleiche.

Jetzt bilde mal einen Median und das Durchschnittsvermögen. Und oh, die oberen 10% haben 50% des Vermögens? Ja so ist das. Und jetzt vergleiche mal früher mit heute. Früher hat man bis 25 zu Hause gewohnt und gearbeitet. Da hat man schön Vermögen ansparen können. Heute startet der 25-Jährige ins Berufsleben, mit 0,0 Vermögen. Welche Auswirkung hat das?
und und und
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von GLÜ2010 »

Skull S.19 : Und die Probleme (die ja unbestritten existieren) müssen angesprochen und auch angegangen werden

Wenn man handelt , was Schröder als einer der wenigen ja getan hat (positiv im Irak-Krieg) , lassen sich Fehler nicht vermeiden . Aber sie müssen schnell(stens) behoben werden . Ist das in 3 Legislaturperioden in wenigstens ausreichendem Maße geschehen ? !
Wenn man genau hinschaut , reite ich ja im Grunde nicht auf Hartz 4 herum , sondern sehe die Hauptfehler der Agenda 2010 in der Ingangsetzung der Lohn-Dumping-Spirale durch Lohn-DAUER-Subventionen , dem Missbrauch der Leiharbeit (anstelle zur Abdeckung von Auftragsspitzen - Lohndumping) und der Inflation von Befristeten-Arbeitsverträgen (Verunsicherung vor allem der Jungen-Generation) . Hinzu kommt noch die Lockerung der Bankgesetze .
Diese Fehler wurden zwar von Münte bereits in Merkels 1. Legislaturperiode erkannt und versucht mit Mindestlohn zu korrigieren ; scheiterten aber an Merkel (Weltuntergang) . Insgesamt wurden sie von der SPD zu zögerlich angegangen (Seeheimer-Kreis ?)

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jan 2019, 19:57)

Ach Klassenkampf...... Das ist 20. Jahrhundert. Ein mehr an Gerechtigkeit kann man nur durch starke Regulierungen in der Finanzindustrie erreichen. Denn die treiben die Kosten für die Mittel und Unterschicht in die Höhe. Nur gibt es leider keine wählbare Partei die dies ändern möchte. Man hat in den Parteien nämlich noch gar nicht erkannt welche Sprengkraft die Profitwünsche der Finanzindustrie haben.

Mehr soziale Wohltaten helfen da nicht weiter. Und bei fast 1 Billion €uro an Sozialtransfers im Jahr ist da auch kein großer Spielraum mehr. Wer heute soziale Probleme lösen will muß die Kosten senken. Und zwar überall da wo es den Menschen weh tut. Derzeit vor allem beim Wohnen. Bauen ist viel zu teuer durch zu viele Auflagen. Und wenn der Bauherr ein Finanzinvestor ist kann es sogar vorkommen dass gar nicht gebaut wird. Es wird einfach abgewartet bis der Baugrund wertvoller wird um ihn dann weiter zu verkaufen.

Da liegen die Probleme. Und nicht bei den sinnvollen Reformen von Schröder. Die waren notwendig weil die Arbeitslosenzahlen durch die Decke gingen.

Von Klassenkampf halten wir scheint´s beide nichts . Stalin und Mao liefern genug Gegenargumente . Ich bin mehr für leben und leben lassen . Das läßt sich aus meiner Sicht am ehesten in einer wirklich SOZIALEN-MARKTWIRTSCHAFT realisieren .
Ich habe in meinem Beruf gelernt nicht vorrangig die Folgeneines Fehlers zu bekämpfen - - - sondern seine Ursachen . Ersteres bewirkt meistens nur Augenwischerei mit Kosmetik und man fällt garantiert auf den besagten – A …... .

Man sollte diese Agenda-Fehler mit (SOZIAL)MARKTWIRTSCHAFTLICHEN-Mitteln beheben , also mit Löhnen von denen man leben kann und die dem Arbeitgeber Schwarze-Zahlen ermöglichen , mit denen er auch investieren kann . ( Marktwirschaft ist nun mal ein Kreis-Prozess , s.o. S.1 )
Erst wenn dieses Spiel völlig ausgereizt ist , sollte der Staat zu Sozial(hilfe)maßnahmen greifen .

Selina S.18 :“Was genau würdest du tun, um das zu ändern? Welche Partei hältst du für am besten geeignet, das alles zu ändern, was du kritisierst? “
Zur Frage : „Welche Partei hältst du für am besten geeignet“ . - - - - Z.Zt. : Keine . Vielleicht hilft die Antwort von Skull auf S. 16 „ Dann gründe eine. “ - - In dem Fall würde ich es mit einem Mix aus linker SPD , Realo-Grünen und evtl. Realo-Linken (in jedem Fall ohne Kom.Plattform) versuchen . Bei dieser SPD (seit Schröder) hast Du damit Chancen auf eine Volkspartei um die 40% Wählerstimmen .

Es empfiehlt sich für mich , dies den Jungen zu überlassen . Sie müssen diesen Neo-Liberallismus ja noch lange genug ausbaden .


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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Klopfer hat geschrieben:(04 Jan 2019, 15:42)

Die Problematik mit Immobilieneigentum in Deutschland ist dass es sich immer weniger Menschen leisten können eine eigene Immobilie zu erwerben, das war vor 50 Jahren anders. In den 70ern konnte der Schreinergeselle, der Gärtner und der Getränkefahrer mit 2 Kindern und maximal halbtags beschäftigter Gattin noch eine eigene Immobilie, ein kleines Haus, bauen oder erwerben. Das ist für Menschen dieser Bevölkerungsschicht heute fast unmöglich. Woran liegt das? Sind die Löhne im Verhältnis zu den Kosten für Wohneigentum zurückgeblieben?
Ne. Es werden exorbitante Forderungen an die Bauherren gestellt. Die Bürokratie macht immer mehr Vorschriften und Vorgaben an denen Bauherren verzweifeln. Das treibt die Kosten und verunmöglicht so den Bau von bezahlbaren Immobilien. Egal ob es sich um Eigenheime, Eigentumswohnungen oder Mietwohnungen handelt. Den Rest erledigen dann Firmen wie Vonovia die auch noch das Letzte aus den Mietern rausquetschen um sie dann rauszudrängen wenn nichts mehr zu holen ist.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(04 Jan 2019, 15:42)

Die Problematik mit Immobilieneigentum in Deutschland ist dass es sich immer weniger Menschen leisten können eine eigene Immobilie zu erwerben, das war vor 50 Jahren anders. In den 70ern konnte der Schreinergeselle, der Gärtner und der Getränkefahrer mit 2 Kindern und maximal halbtags beschäftigter Gattin noch eine eigene Immobilie, ein kleines Haus, bauen oder erwerben. Das ist für Menschen dieser Bevölkerungsschicht heute fast unmöglich. Woran liegt das? Sind die Löhne im Verhältnis zu den Kosten für Wohneigentum zurückgeblieben?
Aha. Was machen die Länder mit höheren Eigenheimquote denn besser zB. Belgien oder Griechenland.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(04 Jan 2019, 17:32)

Aha. Was machen die Länder mit höheren Eigenheimquote denn besser zB. Belgien oder Griechenland.
Da gibt es verschiedenste Gründe...

...einige Länder haben einfach mehr...Platz.
...andere Länder haben dagegen...geringere Ansprüche an Vorschriften, Zersiedlung und Umwelt.

Dann stellt sich die Frage nach den Kosten für ein Eigenheim,
das ist einfache Bauweise sicherlich billiger als die, die in Deutschland vorgeschrieben ist.

Und da könnte man sicherlich noch erwähnen, das es dort in der Regel mehr "Eigenheime" gibt,
wo es nicht so umfassende Alterssicherungssystene gibt.


Ob das in diesen Ländern dagegen besser ist, lasse ich mal dahingestellt.

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maltrino »

Früher hat man bis 25 zu Hause gewohnt und gearbeitet. Da hat man schön Vermögen ansparen können. Heute startet der 25-Jährige ins Berufsleben, mit 0,0 Vermögen. Welche Auswirkung hat das?
und und und[/quote]

Das hat als Auswirkung, dass man als 25 jähriger entweder exakt in dem Beruf, den man im Studium oder in der Ausbildung gelernt hat, startet und gerade so von der Hand in den Mund gut über die Runden kommt und irgendwann im Alter vielleicht Vermögen hat, oder auch nicht. Wenn man als 25 jähriger aber es NICHT schafft exakt in dem Beruf den man vorher gelernt oder studiert hat Fuß zu fassen ist man in Null Komma Nichts Sozialfall. Soll ich das lange ausführen oder glaubt man mir das so? Ok. So, und welche Schlussfolgerungen sieht man daraus? Ja ich weiß, generell alle jungen Leute beschimpfen und sanktionieren, ich weiß. Aber ich glaube besser wäre: Entweder den jungen Leuten das nahe legen und ermöglichen, was "früher" der Fall war, also quasi "Kinderarbeit" um schonmal was anzusparen und fließend ins Berufsleben u wechseln (So wie das Karl Albrecht und co. gemacht haben). Oder es weiter so lassen wie es ist, weil man der Meinung ist man braucht hochspezialisierte Fachleute die 20 Jahre lang auf ein Leben als "Biochemiker für agrarspezifisch angepasste Hydropflanzensystematik im nanotechnisch geprägte Infrastruktur" ausgebildet wurden, aber dann muss man den Leuten, die diese Wette eingehen, die sich also als "Fachkraft" ausbilden lassen (ohne gleich mit 12 in einen Beruf zu starten) eine Art Garantie geben dass sie aufgefangen werden wenn es mal nicht so läuft. Siehe auch folgendes: Es wurde geschrieben, dass viele Einwanderer (oder Flüchtlinge die hier bleiben...) sofort in irgendeinen einfachen Beruf starten weil sie Angst haben, dass sie finanziell auf der Straße stehen wenn sie erstmal 3 Jahre sich in was hochwertiges ausbilden lassen. Zur Zeit, wie das Sozialsystem und die Stimmung im Lande heute ist, rate ich NIEMANDEM lange zur Schule zu gehen und lange irgendwas kompliziertes zu studieren. Ok, außer diese Auswendigernmaschinen. Die können Medizin studieren und werden zu 100% einen Job kriegen. Aber allen anderen rate ich so früh wie möglich irgendwas konkretes zu machen, sei es auf dem Feld Kartoffeln zu ernten und Astrophysik gerne als Hobby. Hauptsache irgendwas wo es Geld gibt. Sobald man Zeit mit Ausbildung oder Studium verplemtert geht man eine sehr riskante Wette ein die vielleicht in einem tollen Job endet, vielleicht aber auch als "Sozialschmarotzer". So. Und welche Auswirkungen hat das? Das hat die Auswirkung dass manche Polikter eine "Garantiesicherung" fordern um exakt dieses Risiko abzufedern und dafür zu sorgen, dass auch morgen noch Leute Chemie oder sonstwas studieren, sich also ausbilden lassen. Natürlich kann man als Schlussfolgerung auch ziehen, dass "die jungen Leute" es so machen sollen wir früher, also im Tante Emma Laden des Opas Bonbons verkaufen soll um schonmal was erspartes zu haben. Dann muss man allerdings auch bereit sein damit zu leben, dass dann halt niemand mehr Informatiker, Mechatroniker oder sonstwas wird, wo man eine so zeitaufwändige Ausbildung hat, dass man nicht zum Bonbons verkaufen kommt.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Wähler »

Maltrino hat geschrieben:(04 Jan 2019, 20:08)
Zur Zeit, wie das Sozialsystem und die Stimmung im Lande heute ist, rate ich NIEMANDEM lange zur Schule zu gehen und lange irgendwas kompliziertes zu studieren. Ok, außer diese Auswendigernmaschinen. Die können Medizin studieren und werden zu 100% einen Job kriegen. Aber allen anderen rate ich so früh wie möglich irgendwas konkretes zu machen, sei es auf dem Feld Kartoffeln zu ernten und Astrophysik gerne als Hobby. Hauptsache irgendwas wo es Geld gibt. Sobald man Zeit mit Ausbildung oder Studium verplemtert geht man eine sehr riskante Wette ein die vielleicht in einem tollen Job endet, vielleicht aber auch als "Sozialschmarotzer".
Als Babyboomer bin ich in einer Phase stark steigender Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt eingetreten. Ohne Studium hätte ich, empirisch nachweisbar, noch schlechtere Karten gehabt. Wie zu allen Zeiten, kommt es auch darauf an, welches Fach man studiert. MINT-Fächer versprechen angesichts der Digitalisierung durchaus bessere Chancen, was aber nicht bedeutet, dass alle anderen Fächer chanchenlos sind.
Außerdem sind die Studiengänge heute extrem modular aufgebaut und bieten viele Möglichkeiten, neben einen Beruf oder in Sabbaticals zusätzliches theoretisches Fachstudiums- oder IHK-Wissen zu erwerben. Es gibt also, wie vor einer Generation, keinen Grund, so schwarz zu malen. ;)
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