Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

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Realist2014
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Realist2014 »

Boracay hat geschrieben:(09 Jul 2018, 17:35)

Die Saisonarbeiter akzeptieren diese Abgaben nicht. Daher gehen die Bauern hin und melden viel niedrigere Einkünfte als wirklich an die SV. Die Saisonarbeiter erhalten dann Brutto=Netto. Also Schwarzarbeit. Da kommen in 6 Wochen ca. 5k€ Netto zusammen wenn die Wetterlage und die Ernte 6 Wochen Arbeit a 6 Tage pro Woche a 14 Stunden erlauben.

Woher hast du diese "Sachverhalte"?

wenn DU das "zu wissen" glaubst- dann weiß das auch der Zoll.....
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Boracay »

Milady de Winter hat geschrieben:(09 Jul 2018, 17:40)

Ich bin nicht vom Fach, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ein normaler Mensch schafft.
Sind ja nur ein paar Wochen und die Leute wollen möglichst viel arbeiten. Geht bei der Spargelernte sicherlich kaum, im Obstbau ist das aber möglich. Die würden auch Sonntags arbeiten wenn sie dürften.
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H2O
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von H2O »

Milady de Winter hat geschrieben:(09 Jul 2018, 17:40)

Ich bin nicht vom Fach, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ein normaler Mensch schafft.
Auf Dauer bestimmt nicht; aber vielleicht ja doch 6 Wochen lang. Nicht jeder, aber diejenigen, die solche Anstrengungen eine Zeitlang weg stecken... so ganz unmöglich ist das wohl nicht. Ich stelle mir das so ähnlich vor wie einen Volksmarathonlauf. Da sind nicht alle Teilnehmer gleich schnell, viele Ungeübte müssen unterwegs aussteigen, aber eine große Anzahl nimmt doch freudestrahlend die Teilnahmebestätigung am Ziel entgegen.

Und dann muß man sehen, daß in Polen die Leute bei LIDL für 2.900 PLN angeworben werden: Ware in die Regale sortieren, Verpackungsabfall entsorgen, Boden säubern, kassieren... alles habe ich mir nicht gemerkt. 7 Tage die Woche, auch sonntags, zuletzt noch in Swinemünde gesehen. Schichtdienst nicht nur dadurch, sondern auch wegen der Öffnungszeiten von 08:00 bis 22:00, sonnabends bis 23:00, sonntags erst ab 11:00 bis 20:00. Das sind die Randbedingungen. 2.900 PLN bedeuten etwa 690 €.

Wenn also Boracys Rechnung zutrifft, dann sind 5.000 € netto (!) das Einkommen von deutlich über 7 Monaten auch anstrengender Normalarbeit, wobei ich mir über Steuerabzüge und Sozialabzüge keine Gedanken gemacht habe. Wenn also Anreise, Abreise, Unterkunft und Verpflegung gestellt werden (kann man wohl als Lohnbestandteil bewerten..), dann wird der Abstand noch größer. Wer dafür seinen Urlaub opfert, der verdoppelt mit dem Saisoneinsatz sein Einkommen. Der Anreiz für Landarbeiter ist sicher sehr groß... denn da vermute ich noch geringere Einkommen als bei LIDL in Swinemünde.

An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben, daß viele Saisonteams schon seit Jahrzehnten (!) ihrem Hof die Treue halten (Bericht im Weser-Kurier am Sonntag). Die sind in der Erntezeit fast ein Teil der Familie. Und die kommen immer wieder. Und wer sich stinkig gegenüber den Leuten verhält, der wird eben immer wieder suchen müssen. Das spricht sich in diesen Kreisen auch zu Hause ganz schnell herum.
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Skull
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Skull »

Boracay hat geschrieben:(09 Jul 2018, 17:35)

Die Saisonarbeiter akzeptieren diese Abgaben nicht. Daher gehen die Bauern hin und melden viel niedrigere Einkünfte als wirklich an die SV. Die Saisonarbeiter erhalten dann Brutto=Netto. Also Schwarzarbeit. Da kommen in 6 Wochen ca. 5k€ Netto zusammen wenn die Wetterlage und die Ernte 6 Wochen Arbeit a 6 Tage pro Woche a 14 Stunden erlauben.
Macht DAS der Winzer ? Darauf bezogen sich alle letzten Postings.

Sie bezogen sich nicht auf ILLEGALE Praktiken von "irgendwem".

mfg
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Boracay »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 17:54)

Woher hast du diese "Sachverhalte"?

wenn DU das "zu wissen" glaubst- dann weiß das auch der Zoll.....
Nachweisen könnte der Zoll das nur mit monatelanger Observierung, da ja alle ordnungsgemäß angemeldet sind und kleine Sozialabgaben zahlen.

Da viele Landwirte ohnehin sehr viele Bareinkünfte haben ist das problemlos möglich. Auch in vielen anderen Branchen wie Gastronomie etc werden nur geringe Phantasiebeträge abgeführt und viel mehr gearbeitet. Gerade mit den Bareinkünften kann man problemlos schwarz zahlen.

Ist auch für viele Hartzer unschlagbar attraktiv. Hartz 4 + Miete + Legaler Zuverdienst + Schwarzarbeit in der gleichen Firma. Kaum nachzuweisen.
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H2O
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(09 Jul 2018, 19:17)

Macht DAS der Winzer ? Darauf bezogen sich alle letzten Postings.

Sie bezogen sich nicht auf ILLEGALE Praktiken von "irgendwem".

mfg
Vielleicht muß man sich auf dem Gebiet verhältnismäßig kleiner Betriebe doch vorstellen, daß eine ganze Menge Leute ganz bewußt alle Augen zu drücken. Ich denke im Fall der Weinlese an viele Wohnwagen, in denen die Saisonarbeiter angereist waren. Wer führt Buch darüber, daß sie überhaupt da waren und wer erfaßt die Geldflüsse, die vermutlich sämtlich in Bargeld abgewickelt werden? Ich hatte diese Sachlage vor etwa 10 Jahren in einem Weinbaugebiet gesehen und meine Schlüsse daraus gezogen. Die können ja alle ganz falsch gewesen sein... man lernt nie aus!

Am Ende sind womöglich sehr viele Leute froh. Politiker, deren Wahlbevölkerung überleben kann, die Landwirte, die ihren Betrieb weiter führen können und dennoch ihren Kindern eine zeitgemäße Ausbildung ermöglichen können, und Saisonarbeiter, denen von dem bißchen (unsere Maßstäbe!) Lohn nichts abgezogen wird.

Wir sehen doch auch, daß es mit Kontrollen in den kapitalintensiven Großbetrieben nicht so eng zugeht... Stichworte Tierwohl, Versuchung des Grundwassers, Ausrottung aller Lebewesen, die den Produktionsprozeß behindern. Dafür ist dort die Buchhaltung sicher ganz in Ordnung.

Man kann vermutlich nicht alles zugleich haben.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

An- und Abreise sind üblicherweise nicht das Problem des Landwirts, die Leut sind aber gut organisiert, so ne Tour Romania -> D kostet grob n Hunni im Rumänischen Shuttle.

Und ja, Steuer und Sozialversicherung muss gemeldet und abgeführt werden.

Was die Arbeitsleistung angeht ... wenn ich sie ließe würden die Meisten 7 Tage malochen und auch 15h/Tag. Lass ich aber nicht sondern 'nur' 6 Tage, was schon einige Diskussionen zur Folge hatte. Davon abgesehen, 6 Tage a 14h sind auch üblicherweise mein Pensum, auf Marketingveranstaltungen und Ernte gehen im Schnitt p.a. 15 Arbeitswochen mit 7 Tage.

Bareinkünfte?? ok, beim Kollegen geht mal n Sack Kartoffeln cash oder dergleichen, aber das macht den Kohl nicht fett ... bei manchen Produkten geht es gegen Null, bei uns im Wein z.B. hab Buchführungspflicht über Fassbestand, Flaschenbestand, Erntebuch etc. da bleibt fast kein Spielraum selbst für Eigenverbrauch.

Also ... schwarz beschäftigen ist Müll und brandgefährlich. Würde ich schon aus Eigeninteresse nicht. Da sind Leute mit Maschinen zugange, hatte vor 2 Jahren so nen blöden Arbeitsunfall bei meinen Jungs. Ich hab min. hundertmal gesagt Schutzbrille tragen, keiner hats gemacht, bis einer fast n Auge durch n Splitter verlor. Die Augenoperation hätt ich nicht bar bezahlen wollen und ggf. Rentenansprüche wenn bleibender Schaden gibt erst recht nicht. Ohne Papier geht mir keiner auf den Hof.
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Milady de Winter
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Milady de Winter »

Boracay hat geschrieben:(09 Jul 2018, 18:08)

Sind ja nur ein paar Wochen und die Leute wollen möglichst viel arbeiten. Geht bei der Spargelernte sicherlich kaum, im Obstbau ist das aber möglich. Die würden auch Sonntags arbeiten wenn sie dürften.
Ok. Ich hätte auch nicht den Willen angezweifelt, eher das physische Potenzial. Wie gesagt, ich kann es selbst nicht beurteilen, aber ich denke, dass man den körperlichen Einsatz eher unter- als überschätzt.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

H2O hat geschrieben:(09 Jul 2018, 19:43)

Vielleicht muß man sich auf dem Gebiet verhältnismäßig kleiner Betriebe doch vorstellen, daß eine ganze Menge Leute ganz bewußt alle Augen zu drücken. Ich denke im Fall der Weinlese an viele Wohnwagen, in denen die Saisonarbeiter angereist waren. Wer führt Buch darüber, daß sie überhaupt da waren und wer erfaßt die Geldflüsse, die vermutlich sämtlich in Bargeld abgewickelt werden? Ich hatte diese Sachlage vor etwa 10 Jahren in einem Weinbaugebiet gesehen und meine Schlüsse daraus gezogen. Die können ja alle ganz falsch gewesen sein... man lernt nie aus!

Am Ende sind womöglich sehr viele Leute froh. Politiker, deren Wahlbevölkerung überleben kann, die Landwirte, die ihren Betrieb weiter führen können und dennoch ihren Kindern eine zeitgemäße Ausbildung ermöglichen können, und Saisonarbeiter, denen von dem bißchen (unsere Maßstäbe!) Lohn nichts abgezogen wird.

Wir sehen doch auch, daß es mit Kontrollen in den kapitalintensiven Großbetrieben nicht so eng zugeht... Stichworte Tierwohl, Versuchung des Grundwassers, Ausrottung aller Lebewesen, die den Produktionsprozeß behindern. Dafür ist dort die Buchhaltung sicher ganz in Ordnung.

Man kann vermutlich nicht alles zugleich haben.
bla bla bla ... glaubst Du Dein Geschwurbel selbst? Das ist Bullshit.
Alle Betriebe werden kontrolliert, mehr als genug, Landesuntersuchungsamt, Berufsgenossen, Solzalversicherung, Finanzamt, ADD etc. etc.. Ja, es gibt auch in der Landwirtschaft mal schwarze Schafe, die sind aber absolut in der Minderheit und die bekäme man auch mit hundert mal so vielen Kontrollen nicht.
Es gab mal ne Zeit da kamen zu hunderten Polen in die Gebiete in ihren kleinen Fiat Seifenkisten und rollenden Ü-Eier-Wohnwagen, aber auch wenn man da jemanden kurzfristig anstellen würde wären die Meldepflichten die Gleichen, wie schon geschrieben schon aus Eigeninteresse.
PS: Die meisten wurden damals von Häuslebauern und Heimwerkern vom 'Polenstrich' geholt.

Ich mach jetzt über 20 Jahre den Job und die Dauerverdächtigungen Anspielungen und Anfeindungen gehn mir auf den Sender. Selbst meine Kids in der Schule müssen sich blöde Sprüche selbst von Lehrern pressen lassen, auch deshalb sollen die das nicht weiter machen.

PPS: bei mir wird gestochen auf Uhr mit Atomuhrsynchronisierung per Fingerabdruckscanner, ist für beide Seiten die sicherste Variante und die Dokumentationspflicht ist damit auch erfüllt.
Zuletzt geändert von Winzer am Mo 9. Jul 2018, 21:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Milady de Winter hat geschrieben:(09 Jul 2018, 20:47)

Ok. Ich hätte auch nicht den Willen angezweifelt, eher das physische Potenzial. Wie gesagt, ich kann es selbst nicht beurteilen, aber ich denke, dass man den körperlichen Einsatz eher unter- als überschätzt.
Wenn man seine Physis bemüht gibt es automatisch Muskeln die man dazu benötigt. Der Anfang ist anstrengend aber dann reguliert sich das recht schnell. Dafür ist ma dann abends auch müde und hungrig.
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Milady de Winter
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Milady de Winter »

Winzer hat geschrieben:(09 Jul 2018, 20:59)

Wenn man seine Physis bemüht gibt es automatisch Muskeln die man dazu benötigt. Der Anfang ist anstrengend aber dann reguliert sich das recht schnell. Dafür ist ma dann abends auch müde und hungrig.
Daran hab ich keinen Zweifel. Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, dass es eine Rolle spielt, in welcher Körperhaltung man überwiegend tätig ist. Das soll jetzt nicht zu technisch klingen, aber gebückt vornüber stell ich mir wesentlich belastender vor als jede andere Haltung.

Aber mal eine Frage zu dem, was Du oben geschrieben hast:
Ich mach jetzt über 20 Jahre den Job und die Dauerverdächtigungen Anspielungen und Anfeindungen gehn mir auf den Sender. Selbst meine Kids in der Schule müssen sich blöde Sprüche selbst von Lehrern pressen lassen, auch deshalb sollen die das nicht weiter machen.
Was für Sprüche bzw. Anfeindungen kommen da?
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Boracay »

Milady de Winter hat geschrieben:(09 Jul 2018, 20:47)

Ok. Ich hätte auch nicht den Willen angezweifelt, eher das physische Potenzial. Wie gesagt, ich kann es selbst nicht beurteilen, aber ich denke, dass man den körperlichen Einsatz eher unter- als überschätzt.
Siehe Wiesn - da geben auch einige Vollgas für Wochen. Und da ist der Großteil der Einnahmen auch niemals sichtbar für den Fiskus.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Boracay »

Winzer hat geschrieben: Also ... schwarz beschäftigen ist Müll und brandgefährlich. Würde ich schon aus Eigeninteresse nicht. Da sind Leute mit Maschinen zugange, hatte vor 2 Jahren so nen blöden Arbeitsunfall bei meinen Jungs. Ich hab min. hundertmal gesagt Schutzbrille tragen, keiner hats gemacht, bis einer fast n Auge durch n Splitter verlor. Die Augenoperation hätt ich nicht bar bezahlen wollen und ggf. Rentenansprüche wenn bleibender Schaden gibt erst recht nicht. Ohne Papier geht mir keiner auf den Hof.
Papiere und ordnungsgemäße SV Anmeldung hat heute jeder Saisonarbeiter - nur kann kein Mensch nachweisen wie lange der arbeitet und wie viele Tage.
Gerade Betriebe mit Direktvermarktung (Bio) haben oft stattliche Bareinkünfte ohne Beleg.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von jack000 »

Boracay hat geschrieben:(09 Jul 2018, 18:08)Sind ja nur ein paar Wochen und die Leute wollen möglichst viel arbeiten. Geht bei der Spargelernte sicherlich kaum, im Obstbau ist das aber möglich. Die würden auch Sonntags arbeiten wenn sie dürften.
So ist es! Es geht nur darum Geld zu machen und Freizeit ist dabei Zeitverschwendung (Da man eh nix anderes vorhat an dem Ort). Ich war zwischen meiner Ausbildung und dem Beginn Fachabitur arbeitslos gemeldet (ALG1) und habe 1996 dann 9 Tage auf der CEBIT in Hannover (Für Panasonic) als Promoter für TK-Anlagen gearbeitet.

=> Natürlich war ich während dieser Zeit nicht mehr als arbeitslos gemeldet sondern halt 9 Tage sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Durch den Stundenlohn von 22 DM (Das war 1996 viel Geld) während der Messe (7Tage) und 14,50 DM bei der Fortbildung (2 Tage) kam ich auf 2100 DM Brutto in 9 Tagen am Stück (2400 DM hat 1996 ein ausgebildeter Elektroniker in Festanstellung in einem Monat Brutto gehabt).
=> 1 Tag vor der Eröffnung habe ich noch beim Schilder für die einzelnen Ausstellungsstücke anschrauben geholfen und konnte mir das als Stunden gut schreiben lassen

Es geht also bei solchen temporären Jobs immer nur darum in kürzester Zeit soviel Geld wie möglich zu machen und nicht um "Work/Life Balance" oder "Freizeit mit der Familie verbringen zu können"!

Das ist der Grund, warum z.B. Lehrer aus Polen, Bulgarien oder Rumänien diese Jobs angenommen haben, weil man in 3 Monaten Schufterei mehr rausholen konnte als in 1 Jahr Arbeit in der Heimat.
=> Die Löhne dort sind signifikant gestiegen, daher wird es mehr und mehr unattraktiv solche Jobs anzunehmen und nur deswegen habe ich den Vorschlag gemacht, dass man daraus auch die Möglichkeit für Deutsche H4-Empfänger mal die Möglichkeit schaffen kann, mal durch Arbeit einen richtigen Schluck aus der Pulle (für temporäre Knochenjobs) zu bekommen, anstatt durch Vollzeitarbeit kaum einen finanziellen Mehrwert zu spüren (Denn derzeit ist Flaschensammeln attraktiver als für den Mindestlohn arbeiten zu gehen und man kann sich dabei noch die Arbeitszeit einteilen).
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von H2O »

Winzer hat geschrieben:(09 Jul 2018, 20:57)

bla bla bla ... glaubst Du Dein Geschwurbel selbst? Das ist Bullshit.
Alle Betriebe werden kontrolliert, mehr als genug, Landesuntersuchungsamt, Berufsgenossen, Solzalversicherung, Finanzamt, ADD etc. etc.. Ja, es gibt auch in der Landwirtschaft mal schwarze Schafe, die sind aber absolut in der Minderheit und die bekäme man auch mit hundert mal so vielen Kontrollen nicht.
Es gab mal ne Zeit da kamen zu hunderten Polen in die Gebiete in ihren kleinen Fiat Seifenkisten und rollenden Ü-Eier-Wohnwagen, aber auch wenn man da jemanden kurzfristig anstellen würde wären die Meldepflichten die Gleichen, wie schon geschrieben schon aus Eigeninteresse.
PS: Die meisten wurden damals von Häuslebauern und Heimwerkern vom 'Polenstrich' geholt.

Ich mach jetzt über 20 Jahre den Job und die Dauerverdächtigungen Anspielungen und Anfeindungen gehn mir auf den Sender. Selbst meine Kids in der Schule müssen sich blöde Sprüche selbst von Lehrern pressen lassen, auch deshalb sollen die das nicht weiter machen.

PPS: bei mir wird gestochen auf Uhr mit Atomuhrsynchronisierung per Fingerabdruckscanner, ist für beide Seiten die sicherste Variante und die Dokumentationspflicht ist damit auch erfüllt.
Dann entschuldige ich mich hier für meine Vermutungen; ist ja auch schon 10 Jahre her, daß ich mir diese Dinge zusammengereimt hatte.

Ihre Entscheidung, nur wegen dummer Redensarten Ihre Kinder in einem anderen Bereich tätig werden zu lassen, halte ich vor dem Hintergrund aber für verfehlt. Wichtig ist doch, daß man sich selbst bewußt an Recht und Gesetz hält. Kleine Pannen sind immer möglich. Wenn Ihr Betrieb unter diesen Voraussetzungen eine Familie ernähren kann, dann gibt es doch nichts Schöneres, als jeden Tag darüber nach zu denken: "Was ist heute vorrangig an zu gehen?" und niemand quakt dazwischen.

Ich hatte einen nahezu familiären Kontakt zu einem Winzer aus Trittenheim an der Mosel. Dessen Sohn hatte sich auch auf einen ganz anderen Beruf verlegt... und nach einigen Jahren, als die Eltern nicht mehr allein zurecht kamen, hat er sich doch dazu durchgerungen, den über 150 Jahre alten Familienbetrieb weiter zu führen. Mich als Außenstehenden hat das gefreut... für die Eltern natürlich, aber auch für das Land.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Milady de Winter hat geschrieben:(09 Jul 2018, 21:08)

Aber mal eine Frage zu dem, was Du oben geschrieben hast:

Was für Sprüche bzw. Anfeindungen kommen da?
Von den Mitschülern: Umweltvergifter, Bienenvergifter, Bauernlümmel, Saubauer (hab keine Schweine), Subventionsschmarotzer (hab ich auch nicht), Weinpanscher usw. usw. ... von wem haben die wohl den Wortschatz?

dazu dann Lerninhalte über 'Umweltschutz', Sachkunde, die schlicht falsch sind, mein großer hat da schon mehr Ahnung von Pflanzenernährung und Nährstoffdynamik als die 'Leerkraft' und wird dann von dieser vor der Klasse abgekanzelt. Dann wird man zur Aussprache bestellt um sich anhören zu dürfen welche Lerninhalte 'richtig' sind, weil man ja davon ja keine Ahnung habe und eben diese 'richtigen' Lerninhalte gefälligst seinem Sohn beibringen solle ...
Zuletzt geändert von Winzer am Mo 9. Jul 2018, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Milady de Winter »

Winzer hat geschrieben:(09 Jul 2018, 21:42)

Von den Mitschülern: Umweltvergifter, Bienenvergifter, Bauernlümmel, Saubauer (hab keine Schweine), Subventionsschmarotzer (hab ich auch nicht), Weinpanscher usw. usw.

dazu dann Lerninhalte über 'Umweltschutz', Sachkunde, die schlicht falsch sind, mein großer hat da schon mehr Ahnung von Pflanzenernährung und Nährstoffdynamik als die 'Leerkraft' und wird dann von dieser vor der Klasse abgekanzelt. Dann wird man zur Aussprache bestellt um sich anhören zu dürfen welche Lerninhalte 'richtig' sind, weil man ja davon ja keine Ahnung habe und eben diese 'richtigen' Lerninhalte gefälligst seinem Sohn beibringen solle ...
Was für Pfeifen sind denn da am Werk? Darf ich fragen, aus welchem Weinanbaugebiet Du kommst?
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Pfalz

das Problem ist aber spartenübergreifend, Freunde von mir sind im Ackerbau oder Gemüsebau, da läuft das genau so ... Bauer ist zum Schimpfwort mutiert.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Welfenprinz »

Milady de Winter hat geschrieben:(09 Jul 2018, 21:47)

Was für Pfeifen sind denn da am Werk? Darf ich fragen, aus welchem Weinanbaugebiet Du kommst?
Damit ist jedes Bauernkind zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen konfrontiert. Meine Jungs waren so schlau sich das still anzuhören und zu hause darüber abzulästern.

Zu den SV-Angelegenheiten (der Winzer möge mich berichtigen,wenn sich da was verändert hat). In den Regelungen zur “geringfügigen Beschäftigung“ gibt es nicht nur die 450€ Bestimmung. Ein Arbeitsverhältnis,das von seiner Art bedingt nur bis zu 60 Tage umfasst(eine Spargelernte von Mitte April bis Mitte Juni) wird,genauso behandelt wie ein 450€/m Arbeitsverhältnis. Der AN erhält den Bruttolohn ausbezahlt ,der AG führt die pauschale Abgabe ab.vollkommen egal,ob da 300 oder 3000€ ausbezahlt werden

Die Arbeitszeit kann gar nicht lang genug sein. Ich hatte Erdbeeren,ab der zweiten Erntewoche waren wöchentliche Stundenzettel von 80-90 h die Regel. Und als ich eine Reservetruppe bereit hielt,um die ärgsten Druckspitzen rauszunehmen,stand Kaszyk vor mir und fragte wütend ,was das solle.

Obst,Gemüse,Sonderkulturen waren nie subventioniert,immer freie Marktwirtschaft.

Die Erscheinung des zurück gehenden Anbauumfangs in Abhängigkeit von zurückgehenden Arbeitskräftepotential ist nicht neu. Vor 1990 waren die Anbauflächen schon auf historischem Tiefstand(Erdbeeren 1990: 3000 ha,2002: 12000 ha). Das zu dem Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehende AK Potential waren Rentner aus dem Dorf,die sich was dazu verdienen mussten,die Leute,die nur für einfache Tätigkeiten geeignet waren und auch Italiener und Spanier.
Auf meinem Lehrhof liefen noch 1978 noch 1ha Spargel,Zuckermais,Eierdirektvermarktung und Kartoffelverkauf so nebenher. Das machten die Chefin,ihre Mutter und noch 2oder 3Rentnerinnen aus dem Dorf. 10 Jahre später war das bis auf die Kartoffeln eingestellt.

Ergo: die Anbaufläche wird zurück gehen. Ausser mehr Anbaufläche im Ausland wird es noch einen erheblichen Substitutionseffekt geben. Sprich,dann essen wir statt Spargel eben was anderes.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Gruwe »

Winzer hat geschrieben:(09 Jul 2018, 21:50)

Pfalz
Wundert mich als Saarländer jetzt nicht, dass es in der Pfalz so zugeht! :cool:

Kleiner Spaß am Rande... :p
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Gruwe hat geschrieben:(09 Jul 2018, 22:47)

Wundert mich als Saarländer jetzt nicht, dass es in der Pfalz so zugeht! :cool:

Kleiner Spaß am Rande... :p
Saarländer halt :D ;)
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Senexx »

Winzer hat geschrieben:(09 Jul 2018, 20:57)

bla bla bla ... glaubst Du Dein Geschwurbel selbst? Das ist Bullshit.
Grüne wissen es besser.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Welfenprinz hat geschrieben:(09 Jul 2018, 22:22)

Damit ist jedes Bauernkind zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen konfrontiert. Meine Jungs waren so schlau sich das still anzuhören und zu hause darüber abzulästern.

Zu den SV-Angelegenheiten (der Winzer möge mich berichtigen,wenn sich da was verändert hat). In den Regelungen zur “geringfügigen Beschäftigung“ gibt es nicht nur die 450€ Bestimmung. Ein Arbeitsverhältnis,das von seiner Art bedingt nur bis zu 60 Tage umfasst(eine Spargelernte von Mitte April bis Mitte Juni) wird,genauso behandelt wie ein 450€/m Arbeitsverhältnis. Der AN erhält den Bruttolohn ausbezahlt ,der AG führt die pauschale Abgabe ab.vollkommen egal,ob da 300 oder 3000€ ausbezahlt werden

Die Arbeitszeit kann gar nicht lang genug sein. Ich hatte Erdbeeren,ab der zweiten Erntewoche waren wöchentliche Stundenzettel von 80-90 h die Regel. Und als ich eine Reservetruppe bereit hielt,um die ärgsten Druckspitzen rauszunehmen,stand Kaszyk vor mir und fragte wütend ,was das solle.

Obst,Gemüse,Sonderkulturen waren nie subventioniert,immer freie Marktwirtschaft.

Die Erscheinung des zurück gehenden Anbauumfangs in Abhängigkeit von zurückgehenden Arbeitskräftepotential ist nicht neu. Vor 1990 waren die Anbauflächen schon auf historischem Tiefstand(Erdbeeren 1990: 3000 ha,2002: 12000 ha). Das zu dem Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehende AK Potential waren Rentner aus dem Dorf,die sich was dazu verdienen mussten,die Leute,die nur für einfache Tätigkeiten geeignet waren und auch Italiener und Spanier.
Auf meinem Lehrhof liefen noch 1978 noch 1ha Spargel,Zuckermais,Eierdirektvermarktung und Kartoffelverkauf so nebenher. Das machten die Chefin,ihre Mutter und noch 2oder 3Rentnerinnen aus dem Dorf. 10 Jahre später war das bis auf die Kartoffeln eingestellt.

Ergo: die Anbaufläche wird zurück gehen. Ausser mehr Anbaufläche im Ausland wird es noch einen erheblichen Substitutionseffekt geben. Sprich,dann essen wir statt Spargel eben was anderes.
Ist im wesentlichen korrekt, SV geht pauschal, Lohnsteuer vom Betrag pauschal 5%

die coolnes muss ich meinen noch beibringen :D
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

H2O hat geschrieben:(09 Jul 2018, 21:34)

Dann entschuldige ich mich hier für meine Vermutungen; ist ja auch schon 10 Jahre her, daß ich mir diese Dinge zusammengereimt hatte.

Ihre Entscheidung, nur wegen dummer Redensarten Ihre Kinder in einem anderen Bereich tätig werden zu lassen, halte ich vor dem Hintergrund aber für verfehlt. Wichtig ist doch, daß man sich selbst bewußt an Recht und Gesetz hält. Kleine Pannen sind immer möglich. Wenn Ihr Betrieb unter diesen Voraussetzungen eine Familie ernähren kann, dann gibt es doch nichts Schöneres, als jeden Tag darüber nach zu denken: "Was ist heute vorrangig an zu gehen?" und niemand quakt dazwischen.

Ich hatte einen nahezu familiären Kontakt zu einem Winzer aus Trittenheim an der Mosel. Dessen Sohn hatte sich auch auf einen ganz anderen Beruf verlegt... und nach einigen Jahren, als die Eltern nicht mehr allein zurecht kamen, hat er sich doch dazu durchgerungen, den über 150 Jahre alten Familienbetrieb weiter zu führen. Mich als Außenstehenden hat das gefreut... für die Eltern natürlich, aber auch für das Land.
Kein Ding ...

das mit dem dazwischenquaken wäre ja schön, entspricht nur leider nicht den Realitäten. Da sind immer Leute mit nem Dienstausweis die einem sagen was man zu tun oder zu lassen hat. Meldungen, Fristen, Dokumentationen etc. etc.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Elser »

frems hat geschrieben:(07 Jul 2018, 21:21)

Machen die Betriebe halt dicht. Mir ist es gleich, ob ich Äpfel aus dem Alten Land oder aus Neuseeland esse.

Ja - hier haben wir ein Transportpreisproblem. Dieser sorg wiederrum für den Treibhauseffekt und andere Umweltverschmutzungen. So ist das - das eine hängt mit dem anderen zusammen. Interessant - nich' ? Die Würmer sind überall.

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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Realist2014 »

Elser hat geschrieben:(10 Jul 2018, 19:28)

Ja - hier haben wir ein Transportpreisproblem. Dieser sorg wiederrum für den Treibhauseffekt und andere Umweltverschmutzungen.

Elser

stimmt

warum braucht die ökonomische Unterschicht eigentlich jeden Tag Fleisch?

Fleisch ist zu billig

Der Begriff "Sonntagsbraten" sollte wieder reaktiviert werden.

so wie zu Lebzeiten von "Elser"....
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Welfenprinz »

Eine der vielen,kleinen Skurrilitäten in unserer griinpissverseuchten Öffentlichkeitsbildung.
Ich ess Kartoffeln ausm Nachbarort,Sauerkraut aus eigenem Anbau und Eisbein von gutfleisch/Edeka(also Osnabrück /Südoldenburg), und bin ne Umweltsau und n Klimakiller.


Andere auf den rechten Pfad der heimischen, regionalen ,ressourcenschonenden Ernährung verzehren Quinoa,Tofu,Kichererbsen ,Falafel so ganz heimisch und klimaschonend und sind wahre Weltenretter.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Boracay »

Elser hat geschrieben:(10 Jul 2018, 19:28)

Ja - hier haben wir ein Transportpreisproblem. Dieser sorg wiederrum für den Treibhauseffekt und andere Umweltverschmutzungen.
Der größte CO2 Verbrauch kommt vom lokalen Transport. Ein Apfel aus einer großen Farm aus Neuseeland hat meist eine wesentlich bessere CO2 Bilanz als ein Apfel eines deutschen kleinen Bio Betriebs.

Besonders die Biolandwirtschaft ist durch
- Ausfräßen statt spritzen
- Viel häufigeres Spritzen mit wesentlich weniger wirksamen Mitteln
- Warmwasser Tauchbäder statt Fungizide
- Wesentlich größere Abstände
- Im Schnitt deutlich kleinere Höfe
- Ineffizienter Eigenanbau

deutlich Energieintensiver.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Boracay hat geschrieben:(10 Jul 2018, 21:37)

Der größte CO2 Verbrauch kommt vom lokalen Transport. Ein Apfel aus einer großen Farm aus Neuseeland hat meist eine wesentlich bessere CO2 Bilanz als ein Apfel eines deutschen kleinen Bio Betriebs.

Besonders die Biolandwirtschaft ist durch
- Ausfräßen statt spritzen
- Viel häufigeres Spritzen mit wesentlich weniger wirksamen Mitteln
- Warmwasser Tauchbäder statt Fungizide
- Wesentlich größere Abstände
- Im Schnitt deutlich kleinere Höfe
- Ineffizienter Eigenanbau

deutlich Energieintensiver.
Hab die letzten 2 Jahre herbizidlos gewirtschaftet und die Nase voll davon.
+ Überfahrten ~ 120 Betriebsstunden Traktor + Anbaugeräte
-> + 600l Diesel p.a. verheizen soll ökologischer sein? Im Leben nicht.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Welfenprinz »

Ach, 10 x Branntkalk spritzen oder 3x Kupfer ist einfach gesünder für Umwelt und Verbraucher als 1x Teldor.
Das müsst ihr schon einsehen,das hat die Lehrerin eurer Kinder ja auch gesagt.
Und wenn nix mehr geht,gibts eben Ausnahmegenehmigungen. :p

Edit: und dann schliesst sich der Kreis zum Strangthema “Arbeitskräfte“ :p
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Senexx »

Winzer hat geschrieben:(10 Jul 2018, 23:13)

Hab die letzten 2 Jahre herbizidlos gewirtschaftet und die Nase voll davon.
+ Überfahrten ~ 120 Betriebsstunden Traktor + Anbaugeräte
-> + 600l Diesel p.a. verheizen soll ökologischer sein? Im Leben nicht.
Was hat Sie zu diesem Irrweg geführt?
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jul 2018, 23:32)

Das sind die besten Arbeitnehmer: http://magazin.wein.com/news/die-entena ... ergenoegd/
Ist das jetzt ein Beitrag zum Thema ERNTEHELFER ? :?:

mfg
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nein, zum Subthema Ungezieferbekämpfung. Warum hast du nicht schon bei den Beiträgen von gruwe, frems, elser, realist2004, Winzer und Welfenprinz nachgefragt?
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jul 2018, 23:32)

Das sind die besten Arbeitnehmer: http://magazin.wein.com/news/die-entena ... ergenoegd/
Insekten und Weichtiere sind nicht das Problem, sondern Diesteln Zaunwinde schwarzer Nachtschatten Brennnesseln.

Was mich auf die Idee brachte? Schlicht die Erwartungshaltung der Endverbraucher.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von sünnerklaas »

Winzer hat geschrieben:(09 Jul 2018, 16:02)

Bin im Weinbau (siehe Nickname), eine Saisonkraft hat bei mir rund 11,- EUR Brutto / Stunde.
PS: + frei Wohnen, 2 Mann eigene Wohnung, Parterre 70qm FbH erbaut 2014 2 Schlafzimmer, Wohnzimmer Bad Küche eigener Zugang kleiner Garten u. Hof.

.
Im Spargel- und Erdbeerbereich liegen die Löhne - abhängig von der Erfahrung der eingesetzten Kräfte - bei Direktvermarktern ähnlich. Die Arbeitskräfte kommen meist schon seit vielen Jahren, teilweise schon seit Jahrzehnten. Das Problem, das man im Moment hat: viele von den alten Arbeitskräften erreichen inzwischen das Rentenalter. Und da nehmen nun einmal die körperlichen Zipperlein zu.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:31)

Im Spargel- und Erdbeerbereich liegen die Löhne - abhängig von der Erfahrung der eingesetzten Kräfte - bei Direktvermarktern ähnlich. Die Arbeitskräfte kommen meist schon seit vielen Jahren, teilweise schon seit Jahrzehnten. Das Problem, das man im Moment hat: viele von den alten Arbeitskräften erreichen inzwischen das Rentenalter. Und da nehmen nun einmal die körperlichen Zipperlein zu.
Kann ich das machen! Ich bin in Rente aber fit! Das ist eine gut Art sich einen Europa Urlaub zu finanzieren.

Beim Winzer waere super! Eventuell "Freitrunk"

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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Welfenprinz »

Oder haben sich von dem Geld selber was in Polen aufgebaut. “Mein“ Kaszyk hat nach 5Jahren ne Maschinenhalle gebaut (40 x 10 für 8000 DM vom Handwerker ,nicht Eigenleistung),das Jahr drauf Mähdrescher und n paar Maschinen und hüdelt seit 20 Jahren als Lohnunternehmer durch Masuren. Der muss nicht mehr nach Deutschland
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Winzer »

Welfenprinz hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:48)

Oder haben sich von dem Geld selber was in Polen aufgebaut. “Mein“ Kaszyk hat nach 5Jahren ne Maschinenhalle gebaut (40 x 10 für 8000 DM vom Handwerker ,nicht Eigenleistung),das Jahr drauf Mähdrescher und n paar Maschinen und hüdelt seit 20 Jahren als Lohnunternehmer durch Masuren. Der muss nicht mehr nach Deutschland
Ja, die Saisonarbeitskräfte sind schon auch ne Art Entwicklungshilfe, darf man nicht unterschätzen. Mein Mihai hat sich daheim n Häuschen zusammengespart, das er vermietet, das nächste ist schon in Planung, ist nur noch ne Frage der Zeit bis der nicht mehr kommt. In Rumänien bekommt er Handwerker für 2-3 EUR die Stunde, da ist das so richtig Geschäft für die Fleißigen.
Früher gingen hier viele Rentner und Hausfrauen in den 'Herbst', also zur Weinlese, die sind aber so mit Fitness beschäftigt heute, da bekämen wir die Leute nie zusammen.
Daher bei mir Ernte maschinell ... wenn da die Leute nicht mehr kommen sollten würden sich technische Lösungen etablieren, da ginge schon noch so einiges mechanisierbar zu machen. Die Technik ist heute schon viel weiter als noch vor 20 Jahren ...

z.B.:

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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von sünnerklaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:44)

Kann ich das machen! Ich bin in Rente aber fit! Das ist eine gut Art sich einen Europa Urlaub zu finanzieren.

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Ohne Witz Euro 11 + Logis wuerde ich in Erwaegung ziehen.. Paar Monate Arbeiten und dann ein paar Monate reisen
Viele Osteuropäer nehmen dafür extra Urlaub. Kost und Logis sind frei, das Geld, was man bekommt, ist verdient. Das war für beide Seiten - Landwirt und osteuropäischen Erntehelfer - schon immer ein gutes Geschäft.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von sünnerklaas »

Welfenprinz hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:48)

Oder haben sich von dem Geld selber was in Polen aufgebaut. “Mein“ Kaszyk hat nach 5Jahren ne Maschinenhalle gebaut (40 x 10 für 8000 DM vom Handwerker ,nicht Eigenleistung),das Jahr drauf Mähdrescher und n paar Maschinen und hüdelt seit 20 Jahren als Lohnunternehmer durch Masuren. Der muss nicht mehr nach Deutschland
Ich kenne einen - auch aus Masuren - der kauft von dem hier verdienten Geld landwirtschaftliche Maschinen in D auf und verkauft sie an andere Landwirte in Polen weiter. Die Maschinen werden am Mitte/Ende Juni auf einen LKW verladen und ab geht die Post. Außerhalb der Saison in D betreibt er in Masuren seinen Hof mit extensiver Rinderhaltung. Wenn in D die Spargelsaison zu Ende ist, beginnt in Masuren die Sommerferien-Saison.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Welfenprinz »

Wobei heute das Kaufkraftgefälle nicht mehr so stark ist wie in den 90ern,vermute ich. Also gemauerte Scheune für 8000 DM gibts heut auch nicht mehr.
Und bevor Polen dem Schengenraum beigetreten ist,haben sie ja von 2Wohlstandsgefällen profitiert.
Faustformel :Monatsverdienst Deutschland 2000 DM,Polen 200 DM,Weissrussland 20 DM.


In Deutschland gearbeitet und beim fahrenden Weissrussischen Händler eingekauft. Das hilft. :)
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Elser »

Also jetzt mal "Butter beie Fische". Was wird denn jetzt so'n Erntehelfer tatsächlich gezahlt? Hat hier jemand entsprechende Erfahrungen ?
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von Boracay »

Elser hat geschrieben:(12 Jul 2018, 12:03)

Also jetzt mal "Butter beie Fische". Was wird denn jetzt so'n Erntehelfer tatsächlich gezahlt? Hat hier jemand entsprechende Erfahrungen ?
Bei uns 9-12€ die Stunde, Vorarbeiter auch mal 14€. Wie bereits geschrieben ist das meist Netto bzw. fast Netto. Vor 10 Jahren waren es noch eher 5€.
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Re: Erntehelfer aus Osteuropa bleiben weg - Welche Lösung gibt es?

Beitrag von H2O »

Boracay hat geschrieben:(12 Jul 2018, 14:54)

Bei uns 9-12€ die Stunde, Vorarbeiter auch mal 14€. Wie bereits geschrieben ist das meist Netto bzw. fast Netto. Vor 10 Jahren waren es noch eher 5€.
Die Nähe zum Mindestlohn ist aber nicht zu übersehen. Wenn dennoch die Saisonarbeiter ausbleiben, dann hat sich die östliche EU doch wirtschaftlich ganz gut entwickelt!
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