theoretiker hat geschrieben:(18 Jul 2018, 15:48)
Abgelehnt. Wert ist das Austauschverhältnis von Waren und Dienstleistungen.
Er kommt nicht zustande durch die Prioritätensetzung im Haushalt eines Wirtschaftssubjekts Mit dem Wert rechnet zwar keiner, aber mit dem Marktpreis, der Ausdruck des Wertes ist.
Demnach gäbe es für einen isolierten Akteur keinen Stellenwerte. Absurde Vorstellung. Natürlich gibt es die, bei jeder Entscheidung wird vorgezogen und zurückgestellt, sonst wäre man handlungsunfähig, indifferent. Das sind die Basics. Damit beginnt ökonomsiches Denken.
Ein Austauschverhältnis ist dann der
Preis, und der Preis kommt ins Spiel, wenn zwei Akteure eben in Austausch treten.
Wie kommt ein Tausch denn zustande? Akteur1 hat X und will Y. Akteur2 hat Y und will X. Double coincidence of wants.
Und damit hat man zwei Rangordnungen/Präferenzstrukturen: Akteur1 zieht Y X vor bei Akteur2 ist es genau umgekehrt. Bewusst sollte einem dabei sein, dass das nur der demonstrierte "Ausschnitt" ist.
Akteur1 hätte vielleicht auch 2X für 1Y hergegeben. Kurz: Preise sind demonstierte Stellenwerte.
Man kann Tausch gar nicht ohne die Existenz von Stellenwerten/Präferenzen erklären.Ich empfehle Ludwig Mises' "Human Action", um einen fundierten Einblick zu bekommen.
Aber gleich mal die verwunderte Frage, warum Du davon ausgehst, eine sozialistische Wirtschaft müsse die Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage ausschalten, also den Grund, warum heutzutage weitgehend auf Zentralerfassung verzichtet werden kann. Ein Markt funktioniert doch auch, wenn nichtkapitalistische Unternehmen anbieten und der Handel mit der Ware Arbeitskraft verboten ist.
Die Verwunderung ist meinerseits. Du hast doch C&C ins Thema geschleppt. Bei denen geht es darum, den als "ineffizient" erachteten Markt (Marx: "Anarchie des Marktes") mit zentraler Wirtschaftsplanung, Arbeitszetteln, "Supercomputern" und mathematischer Methode zu ersetzen.
Und vor allem geht es Sozialisten darum, dass es für den Produktionsfaktor "Kapital" keinen Markt mehr geben soll, also hier das sondernde Eigentum (Privateigentum) abgeschafft wird und alles in einer Hand (Staat) ist, die dann zentralplanerisch die knappen Ressourcen zuweist (allokiert). Und das ist das sozialistische Grundproblem, das seit Jahrzehnten diskutiert wird, also wie man damit umgeht, wenn es ideologiebedingt keine Märkte und Marktpreise für Produktionsfaktoren mehr gibt.
Auch mit den vielen anderen Überlegungen machst Du es Dir zu schwer. Sozialistisch wirtschaften heißt doch nichts anderes, als die kapitalistische Ausbeutung vertrieben zu haben, die Ausbeutung der Arbeitskraft zu verhindern. Alles andere sind doch Gestaltungsmöglichkeiten.
Dir scheint die ganze, Jahrzehnte umspannende Geschichte hinter diesem Problem (Wirtschaftsrechnung im Sozialismus um die es auch zentral bei C&C geht) gar nicht bekannt zu sein. Und das betrifft ja auch im Wesentlichen das vielfache Scheitern des Realsozialismus. Das Problem besteht im Gegenteil darin, dass man es sich immer viel zu leicht gemacht hat, um nicht zu sagen, naiv gewesen ist. Man ahnt gar nichts von der Komplexität des Problems.
Hier die wirkliche Herausforderung: Der Wert der Arbeitskraft taucht nicht mehr auf, weil Arbeitskraft als solche nicht mehr gehandelt wird. Wie also entlohnen? Der selbständige Alleinproduzent/ Dienstleister hat keine Probleme, denn er tauscht auf dem Markt seine Leistungen zum Wert.
Der tauscht wie oben dargestellt zum erzielbaren Preis. Der kann auch mal 0 sein. Wenn er niemanden findet, der's ihm abkauft. Das ist ja gerade der marxsche/sozialistische Trugschluss , dass die Arbeitszeit der einzige Bestimmungsgrund des Preises sei ("Wertgesetz").
Hier gehts aber schon los. Wie vergleicht sich die Kraftfahrerin mit dem Buchhalter? Wie der Leiter mit dem Hallenfeger?
Noch komplizierter wirds in die Gesamtgesellschaft hinein. Der Regionalpolitiker in Kiel mit einem Chemiker in Bayern? Der Schauspieler in Köln mit einem Förster in der Lausitz?
Das muss für eine funktionierende sozialistische Wirtschaft geklärt sein auf gerechter Basis.
Ja, das wird dann zum Politikum, wie jeder Preis, der nicht mehr marktförmig zustandekommen darf. Planwirtschaft als "planned chaos" (Mises)...
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;